GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement für eine Körperschutzpanzerung, insbesondere
für den Schlag- und/oder Stichschutz, sowie eine Körperschutzpanzerung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. 8.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Aus dem deutschen Patent
DE 101 10 851 C1 ist eine Körperschutzpanzerung für den Schlag- und/oder Stichschutz mit körpergerecht
geformten durchstichsicheren Flächenelementen bekannt, die aus tiefgezogenem Leichtmetallblech
hergestellt sind. Aneinander angrenzende Flächenelemente sind dabei gelenkig über
Klammern miteinander verbunden unter Einschluss lang gestreckter H-Profile, die eine
Beweglichkeit der angrenzenden Flächenelemente quer zur Profilachse ermöglichen und
beschränken bei Sicherstellung einer Durchstichsicherheit auch im Grenzbereich zwischen
zwei Flächenelementen.
[0003] Die bekannte Körperschutzpanzerung erzielt ein Optimum an Tragekomfort und Sicherheit,
ist jedoch arbeitsaufwändig in der Herstellung. So müssen die Klammerenden manuell
mittels Hammerschlägen in die Verschlussstellung gebogen werden. Hierbei kann es auch
zu Schäden am H-Profil und den Flächenelementen sowie zu unvollständig oder übermäßig
gebogenen Klammerenden kommen. Zudem können sich die Klammern aufbiegen, wenn sie
bei flacher Lagerung der anatomisch vorgeformten Körperschutzpanzerung im Stapel durch
aufliegende Körperschutzpanzerungen kraftbelastet werden. Dies bedingt einen erhöhten
Verschleiß. Zudem kann sich der Spalt zwischen den Flächenelementen aufweiten mit
der Folge, dass die Schutzwirkung der Weste beeinträchtigt wird, ohne dass der Träger
dies feststellen kann.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verbindungselement für eine
Körperschutzpanzerung, insbesondere für den Schlag- und/oder Stichschutz, sowie eine
Körperschutzpanzerung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 8 zu schaffen, die
bei vereinfachter und kostengünstigerer Herstellbarkeit eine erhöhte Lebensdauer ohne
Abstriche beim Tragekomfort ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. 8 gelöst.
[0006] Demnach wird ein scharniergelenkartiges Verbindungselement für zwei Flächenelemente
einer Körperschutzpanzerung geschaffen, das zwei Klammerteile aufweist, die über Verhakungselemente
nach Art eines Clips formschlüssig ineinander und in Aussparungen der Flächenelemente
eingreifen.
[0007] Hierdurch wird eine vereinfachte, insbesondere werkzeuglose Montage ermöglicht. Die
beiden Klammerteile müssen lediglich durch entsprechende Aussparungen der Flächenelemente
gesteckt und ineinander gedrückt werden. Sie können sich auch unter Krafteinwirkung
nicht aufbiegen. Werden sie überlastet, brechen sie und die Untauglichkeit der Schutzweste
ist erkennbar.
[0008] Vorzugsweise sind die formschlüssig ineinander greifenden Klammerteile identisch
ausgebildet, insbesondere ist jedes Klammerteil spiegelsymmetrisch zu einer Quer-
und/oder Längsebene. Hierdurch muss lediglich eine Art Klammerteil vorgehalten werden
und bei der Montage muss nicht auf eine Ausrichtung geachtet werden.
[0009] Das Klammerteil umfasst zweckmäßigerweise einen Verbindungssteg zwischen zwei Schenkeln,
die an ihrem freien Ende jeweils ein Verhakungselement aufweisen zum klemmenden Eingriff
mit Verhakungselementen des anderen Klammerteils. Eine einfache Herstellung und eine
hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krafteinwirkung wird damit sichergestellt.
[0010] Ein Verhakungselement kann dabei eine am Schenkel innen- oder außenseitige Aussparung
aufweisen, die zweckmäßigerweise eine Widerhakenfläche bildet. In einer besonders
einfach herstellbaren Ausführung ist das freie Schenkelende nach innen oder nach außen
gebogen oder ausgebildet, um das Verhakungselement zu bilden.
[0011] Für eine leichte Biegsamkeit beim Herstellen einer Schnappverbindung kann unabhängig
vom Klammerteilmaterial zwischen den beiden Schenkeln ein Einschnitt vorgesehen sein,
der sich bis in den Verbindungssteg erstrecken kann.
[0012] Verhakungselemente jeweils benachbarter Schenkel können einander entgegengesetzt
ausgerichtet sein. Zweckmäßigerweise sind benachbarte Schenkel zum Herstellen der
Klammer in entgegengesetzte Richtung biegbar.
[0013] Das Verbindungselement kann aus Kunststoff und/oder Metall gebildet sein.
[0014] Die Erfindung schafft ferner eine Körperschutzpanzerung mit zwei Flächenelementen,
die unter Ausbildung eines Spalts benachbart zueinander angeordnet und durch ein erfindungsgemäßes
Verbindungselement verbunden sind.
[0015] Zweckmäßigerweise ist im Spalt ein H- oder T-Profil angeordnet, das beidenends von
einem Verbindungselement benachbart sein kann.
[0016] Die Schenkel können dabei parallel und/oder quer zur Flächenelementoberfläche angeordnet
sein.
[0017] Weitere Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung,
den Figuren und den Ansprüchen zu entnehmen.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0018]
Fig. 1 a), b) und c) zeigt zwei Flächenelemente einer Körperschutzpanzerung in Drauf-,
Seiten- bzw. Perspektivansicht.
Fig. 2 a), b), c) und d) zeigt ein Klammerteil aus Kunststoff in Stirnan-, Seitenan-,
Drauf- bzw. Perspektivansicht.
Fig. 3 zeigt zwei miteinander in Eingriff stehende Klammerteile aus Fig. 2.
Fig. 4 a), b), c) und d) zeigt ein Klammerteil aus Metall in Stirnan-, Seitenan-,
Drauf- bzw. Perspektivansicht.
Fig. 5 zeigt zwei miteinander in Eingriff stehende Klammerteile aus Fig. 4.
Fig. 6 a), b), c) und d) zeigt ein weiteres Klammerteil in Stirnan-, Seitenan-, Drauf-
bzw. Perspektivansicht.
Fig. 7 zeigt zwei miteinander in Eingriff stehende Klammerteile aus Fig. 6.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG EINZELNER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0019] Fig. 1 illustriert die Verbindung zweier Flächenelemente 1 einer aus der
DE 101 10 851 C1 bekannten Körperschutzpanzerung, insbesondere einer Schlag- und/oder Stichschutzweste,
mittels eines H-Profils 2 und Klammern 3.
[0020] Die unter Bildung eines Spalts 4 benachbarten plattenförmigen Flächenelemente 1 sind
durch das H-Profil 2 und die Klammern 3 scharniergelenkartig miteinander verbunden
unter durch das H-Profil 2 vorgegebener Auslenkungsfreiheit entlang der Pfeile 5.
[0021] Die Klammern 3 sind zweiteilig aus einem oberen Klammerteil 3a und einem unteren
Klammerteil 3b gebildet, welche nach Art eines Clips formschlüssig ineinander und
in entsprechende Aussparungen 6 der Flächenelemente 1 eingreifen, um die Flächenelemente
1 gelenkig miteinander zu verbinden.
[0022] Jedes der zweckmäßigerweise identischen Klammerteile 3a, 3b ist vorzugsweise spiegelsymmetrisch
zu einer Quer- und/oder Längsebene ausgestaltet, siehe
Fig. 2. Sich aus einem Verbindungssteg 7 insbesondere quer heraus erstreckende Schenkel
8 eines Klammerteils 3a zum Durchdringen der Aussparungen 6 weisen an ihrem freien
Ende ein Verhakungselement 9 auf, welches mit einem Verhakungselement 9 eines Klammerteils
3b in Eingriff bringbar ist unter Ausbildung einer Klammerverbindung für die Flächenelemente
1, siehe
Fig. 3. Die hier beispielhaft zwei benachbarten Verhakungselemente 9, 9' sind vorzugsweise
einander entgegengesetzt ausgerichtet, d.h. das Verhakungselement 9 ist in der Fig.
2 nach rechts ausgebildet, während das Verhakungselement 9' in der Fig. 2 nach links
ausgebildet ist. Es können in allen Ausführungsformen jeweils 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder
mehr Verhakungselemente 9, 9' ... auf jeder Seite des Verbindungsstegs 7 vorgesehen
sein.
[0023] Die Klammer 3 kann aus Kunststoff gebildet sein wie in Fig. 2, 3 oder aus Metall,
siehe
Fig. 4. Insbesondere hierbei ist es zweckmäßig, zwischen den beiden Schenkeln 8 einen Einschnitt
10, der sich bis in den Verbindungssteg 7 erstrecken kann, zwecks Sicherstellung der
Biegsamkeit zur Herstellung der Verbindung, siehe
Eig. 5, vorzusehen.
[0024] Die Klammer 3 kann auch mit Schenkeln 8 parallel zur Flächenelementoberfläche ausgestaltet
werden, so dass der Verbindungssteg 7 zur Durchführung durch die Aussparung 6 vorgesehen
ist, siehe
Fig. 6 und 7.
[0025] Die Verhakungselemente können jeweils eine oder mehrere Widerhakenflächen 11 aufweisen
oder als innen- oder außenseitiger Fortsatz 12 des jeweiligen Schenkels, insbesondere
Biegefortsatz bei Metallausführung, ausgeführt sein, wobei zwei Biegefortsätze 12
zerstörungsfrei unlösbar ineinandergreifen, um die Klammer zu bilden, siehe Fig. 5d.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0026]
- 1
- Flächenelement
- 2
- H-Profil
- 3
- Klammer
- 3a, 3b
- Klammerteil
- 4
- Spalt
- 5
- Pfeil
- 6
- Aussparung
- 7
- Verbindungssteg
- 8
- Schenkel
- 9
- Verhakungselement
- 10
- Einschnitt
- 11
- Widerhakenfläche
- 12
- Fortsatz
1. Scharniergelenkartiges Verbindungselement (3) für zwei Flächenelemente (1) einer Körperschutzpanzerung,
dadurch gekennzeichnet, dass es zwei Klammerteile (3a, 3b) aufweist, die über Verhakungselemente (9) nach Art
eines Clips formschlüssig ineinander und in Aussparungen (6) der Flächenelemente (1)
eingreifen.
2. Verbindungselement nach Anspruc 1, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssig ineinander greifenden Klammerteile (3a, 3b) identisch ausgebildet
sind.
3. Verbindungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klammerteil (3a) spiegelsymmetrisch zu einer Quer- und/oder Längsebene ausgestaltet
ist.
4. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klammerteil einen Verbindungssteg (7) zwischen zwei Schenkeln (8) aufweist, die
an ihrem freien Ende jeweils ein Verhakungselement (9) aufweisen zum klemmenden Eingriff
mit Verhakungselementen (9) des anderen Klammerteils (3b).
5. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Schenkeln (8) einen Einschnitt (10) vorgesehen ist.
6. Verbindungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (10) sich bis in den Verbindungssteg (7) erstreckt.
7. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Kunststoff und/oder Metall gebildet ist.
8. Körperschutzpanzerung mit zwei Flächenelementen (1), die unter Ausbildung eines Spalts
(4) benachbart zueinander angeordnet sind, gekennzeichnet durch ein Verbindungselement (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Körperschutzpanzerung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein im Spalt (4) angeordnetes H-Profil (2), das beidenends von einem Verbindungselement
(3) benachbart ist.
10. Körperschutzpanzerung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schenkel (8) parallel und/oder quer zur Flächenelementoberfläche angeordnet sind.