[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments,
ein Verfahren zum Verbinden mindestens einer Verbindungslasche mit einem Dokumentenbogen,
die an dem Sicherheitsdokument befestigt werden können, sowie ein Sicherheitsdokument.
Das Sicherheitsdokument kann beispielsweise ein Reisepass, Personalausweis, Führerschein,
Zugangskontrollausweis, ein Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief, Visum oder ein anderes
ID-Dokument, ein Scheckbuch, Geschenk- oder Einkaufsgutschein, Frachtbrief oder sonstiger
Berechtigungsnachweis oder noch ein anderes ID-Dokument sein. Vorzugsweise ist das
Dokument ein Reisepass oder Personalausweis.
[0002] Derartige Sicherheitsdokumente können insbesondere Passdokumente sein, die typischerweise
in Heft- oder Buchform vorliegen und in denen ein Information speichernder Dokumentenbogen
mit dem Dokument verbunden ist. Der Dokumentenbogen ist beispielsweise eine Passbuchkarte,
die in ein Passdokument eingebunden ist. Auf der Passbuchkarte sind Personalisierungsdaten
und andere Daten, beispielsweise Informationen zur ausgebenden Stelle, enthalten.
Die Passbuchkarte muss derart mit den anderen Seiten des Passdokuments verbunden sein,
dass ein Dritter die Karte nicht aus dem Dokument heraustrennen kann, damit eine Fälschung
oder Verfälschung des Dokuments verhindert werden kann. Falls dennoch derartige Fälschungen
oder Verfälschungen am Dokument vorgenommen werden, müssen sie ohne weiteres erkannt
werden können.
[0003] Ein Büchlein mit personalisiertem Datenblatt ist beispielsweise in
EP 1 502 765 A1 beschrieben. Dieses Büchlein weist zwischen einem Umschlag mehrere Blätter auf. Das
Datenblatt ist fest mit dem Umschlag des Büchleins verbunden. Es weist eine flexible
Schicht auf, die mit einem Bereich aus dem Datenblatt herausragt. Das Datenblatt ist
an diesem Bereich mit dem Umschlag und den übrigen Blättern verbunden.
[0004] Aus der
EP 1 878 589 A1 sind ein Verfahren zur Herstellung einer Informationsseite und eine Informationsseite
jeweils für ein Sicherheitsdokument beschrieben. An einem Informationsteil wird ein
flexibler und biegeresistenter Befestigungsabschnitt angebracht. Der Befestigungsabschnitt
umfasst eine beispielsweise als Folie ausgebildete Unterstützungsschicht und eine
netzartige Struktur.
[0005] EP 2 479 038 beschreibt ein Sicherheitsdokument und ein Verfahren zu dessen Herstellung. Ein mehrschichtiges
Verbindungelement, dessen Kontaktschicht thermisch an einer Datenseite befestigt wird,
ist aus demselben Material wie die Datenseite.
[0006] Einen ähnlichen Gegenstand zeigt die
WO2007/114700 A1 in der ebenfalls ein faserverstärkter Scharnierabschnitt an einer steifen sogenannten
Inhaberseite aus einem Kunststoff befestigt ist.
[0007] Auch die
WO 2007/054618 A1 zeigt eine Informationsseite, an der ein flexibler Verbindungsabschnitt befestigt
ist. Dieser ist vorzugsweise aus einem Netz gebildet.
[0008] Aus
DE 10 2008 031 654 A1 ist ferner eine Dokumentenkarte, die in ein als Buch ausgeführtes Sicherheitsdokument
einfügbar ist, offenbart. Die Datenkarte wird mittels dieser zwei Laschenstreifen
in das Sicherheitsdokument eingebunden. Hierzu werden Durchgangslöcher in den Kartenkörper
entlang eines Randes des Kartenkörpers eingebracht. Dann wird der Kartenkörper zwischen
den beiden Laschenstreifen angeordnet, sodass die Durchgangslöcher jeweils auf beiden
Seiten des Kartenkörpers überdeckt sind. Die Laschenstreifen werden durch Einbringen
von Ultraschallenergie an den Stellen der Durchgangslöcher mit dem Kartenkörper verbunden,
indem Verbindungen zwischen den beiden Laschenstreifen durch die Durchgangslöcher
hindurch hergestellt werden. Dadurch werden die Laschenstreifen formschlüssig mit
dem Kartenkörper verbunden. Die derart hergestellte Dokumentenkarte wird dann über
die Laschenstreifen in das als Buch ausgeführte Sicherheitsdokument eingefügt.
[0009] Mit den bekannten Verfahren ist es möglich, eine Datenkarte in ein heft- oder buchförmiges
Sicherheitsdokument einzubinden. Allerdings erfüllen die bekannten Herstellverfahren
noch nicht die an sie gestellten Anforderungen: Zum einen muss das Verfahren einfach
durchführbar sein, um das Sicherheitsdokument kostengünstig und mit hoher Ausbeute
herstellen zu können. Des Weiteren hat sich auch herausgestellt, dass die derart hergestellten
heft- oder buchförmigen Dokumente leicht sperren, d.h. dass sie ohne Einwirkung einer
äußeren Kraft in etwa halb geöffnetem Zustand verharren und sich nur unter Aufwendung
einer äußeren Kraft vollständig öffnen lassen. Es ist aber vorteilhaft, wenn das Dokument
auch ohne Anwendung einer von außen wirkenden Kraft geschlossen oder in vollständig
geöffnetem Zustand bleibt. Selbstverständlich ist ferner zu fordern, dass das Sicherheitsdokument
weitgehend fälschungs- und verfälschungssicher sein muss.
[0010] Soweit in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen die Begriffe 'Dokument' und 'Sicherheitsdokument'
verwendet werden, ist darunter insbesondere ein Reisepass, Personalausweis, Führerschein,
Zugangskontrollausweis, ein Fahrzeugschein, Fahrzeugbrief, Visum oder ein anderes
ID-Dokument, ein Scheckbuch, Geschenk- oder Einkaufsgutschein, Frachtbrief oder sonstiger
Berechtigungsnachweis oder noch ein anderes ID-Dokument zu verstehen. Vorzugsweise
ist das (Sicherheits)dokument ein Reisepass oder Personalausweis. Ganz besonders bevorzugt
ist das (Sicherheits)dokument heft- oder buchförmig ausgebildet, d.h. es enthält mehrere
Seiten, die aufgeblättert werden können. Der Dokumentenbogen kann insbesondere eine
Karte eines (Sicherheits)dokuments bilden. Falls das (Sicherheits)dokument ein Reisepass
ist, ist ein darin enthaltener Dokumentenbogen vorzugsweise eine Passbuchkarte. Das
(Sicherheits)dokument ist aus einem Dokumentenkörper und einem Dokumentenbogen gebildet,
die über mindestens eine Verbindungslasche verbunden sind. Der Dokumentenkörper kann
in Buch- oder Heftform vorliegen, d.h. mehrere Seiten aufweisen, die aufgeblättert
werden können. Beispielsweise kann das Sicherheitsdokument ein Reisepass sein, das
mehrere Visaseiten aufweist.
[0011] Soweit in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen die Begriffe 'Dokumentenbogen'
und 'Bogen' verwendet werden, sind darunter flache, vorzugsweise rechteckige, Träger
für anzuzeigende Informationen zu verstehen. Diese Träger können dünn und damit flexibel
wie ein Papierblatt oder eine dünne Kunststofffolie oder auch dicker als ein Papierblatt
oder eine Kunststofffolie und damit weniger flexibel als diese(s) sein, beispielsweise
wie ein Pappestück oder wie eine Karte, die zwar noch verwindbar ist, jedoch nicht
mehr in sich gerollt werden kann. Ferner sind darunter auch starre Platten zu verstehen,
die praktisch nicht verbogen oder verwunden werden können. Somit kann der (Dokumenten)bogen
auch in Form einer Karte ausgebildet sein. Falls das Dokument ein Passdokument ist,
ist der (Dokumenten)bogen vorzugsweise eine Passbuchkarte. Das Format des (Dokumenten)bogens
richtet sich nach dem Dokument, in das dieser einzubinden ist. Beispielsweise kann
er eines der Formate ID 1, ID 2 oder ID 3 gemäß ISO/IEC 7810 haben. Der (Dokumenten)bogen
kann ferner aus einem für den erfindungsgemäßen Zweck geeigneten Material hergestellt
sein, beispielsweise aus einem Kunststoff (Polymer), aus Papier, Pappe, Glas oder
anderen Materialien oder Mischungen dieser Materialien, und gegebenenfalls mit Verstärkungsmaterialien
gefüllt sein. Die Dicke des Dokumentenbogens beträgt vorzugsweise 250 bis 950 µm.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft das Verbinden mindestens einer aus einem
textilen Material gebildeten Verbindungslasche mit einem Information speichernden
Dokumentenbogen, gemäß den beigefügten Ansprüchen 1 bis 7. Mittels der mindestens
einen Verbindungslasche kann der Dokumentenbogen mit dem Dokumentenkörper eines Sicherheitsdokuments
verbunden werden. Das textile Material der mindestens einen Verbindungslasche ist
von dem den Dokumentenbogen bildenden Bogenmaterial erfindungsgemäß verschieden. Der
Bogen kann insbesondere dazu ausgebildet sein, dass er mittels der mindestens einen
Verbindungslasche in ein Heft oder Buch, das aus Blättern, Folien und gegebenenfalls
Heft- oder Buchdeckeln und/oder Heft- oder Buchrücken besteht, einbindbar ist oder
zusammen mit weiteren Blättern, Folien und gegebenenfalls Heft- oder Buchdeckeln und/oder
Heft- oder Buchrücken zu einem Heft oder Buch gebunden werden kann.
[0013] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst, vorzugsweise in der nachfolgend angegebenen
Reihenfolge, folgende Verfahrensschritte: a) überlappendes Anordnen der mindestens
einen Verbindungslasche und des Dokumentenbogens, sodass ein Überlappungsbereich der
mindestens einen Verbindungslasche mit dem Bogen gebildet wird, b) Verschweißen der
mindestens einen Verbindungslasche und des Dokumentenbogens in dem Überlappungsbereich.
[0014] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokuments,
gemäß den beigefügten Ansprüchen 8 bis 11. Dieses Verfahren umfasst folgende Verfahrensschritte:
A) Bereitstellen des Information speichernden Dokumentenbogens und der mindestens
einen aus einem textilen Material gebildeten Verbindungslasche, wobei das textile
Material der mindestens einen Verbindungslasche verschieden ist von dem den Dokumentenbogen
bildenden Bogenmaterial; B) überlappendes Anordnen der mindestens einen Verbindungslasche
und des Dokumentenbogens, sodass ein Überlappungsbereich der mindestens einen Verbindungslasche
mit dem Dokumentenbogen gebildet wird, C) Verschweißen der mindestens einen Verbindungslasche
und des Dokumentenbogens in dem Überlappungsbereich; und D) Befestigen des Dokumentenbogens
an dem Dokumentenkörper des Sicherheitsdokuments über die mindestens eine Verbindungslasche.
[0015] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein buch- oder heftförmiges Sicherheitsdokument,
gemäß dem beigefügten Anspruch 12, das einen eine oder mehrere Buch- oder Heftseiten
aufweisenden Dokumentenkörper sowie mindestens eine Verbindungslasche, die mit dem
Dokumentenkörper verbunden ist, sowie einen Information speichernden Dokumentenbogen
aufweist. Der Dokumentenbogen ist mit der mindestens einen Verbindungslasche mittels
einer Schweißverbindung verbunden, wobei die mindestens eine Verbindungslasche aus
einem textilen Material gebildet ist und wobei das textile Material der mindestens
einen Verbindungslasche verschieden ist von dem den Dokumentenbogen bildenden Bogenmaterial.
[0016] Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass eine Verbindung eines
Dokumentenbogens mit dem Dokumentenkörper eines Sicherheitsdokuments mittels einer
textilen Verbindungslasche vorteilhaft ist, weil dadurch eine flexible Anbindung des
Dokumentenbogens an den Dokumentenkörper gewährleistet wird und das Dokument ohne
Anwendung einer äußeren Kraft leicht geschlossen oder geöffnet gehalten werden kann.
Es war allerdings überraschend, dass eine feste, insbesondere stoffschlüssige Verbindung
(d.h. eine stoffliche Verbindung der Materialien miteinander) zwischen dem Dokumentenbogen
und der Verbindungslasche auch dann erreichbar ist, wenn das Bogenmaterial und das
Material der Verbindungslasche nicht identisch sind, denn eine sichere Materialverbindung
war nur beim Verschweißen identischer Materialien miteinander zu erwarten.
[0017] Durch die Ausbildung der Verbindungslasche als textiles Material wird ferner gewährleistet,
dass das Sicherheitsdokument, in das der Dokumentenbogen mittels der Verbindungslasche
eingebunden ist, in erleichterter Art und Weise handhabbar ist, indem sich das Dokument
ohne weiteres zuklappen und aufklappen lässt, ohne dabei zu sperren und ohne wieder
in einen halb geschlossenen Zustand zurückzukehren. Denn die textile Verbindungslasche
weist die hierfür erforderliche Flexibilität auf. Auch durch das Schweißverfahren
büßt die Verbindungslasche ihre Flexibilität nicht ein, da sich die Verschweißung
nicht auf den flexiblen Bereich erstreckt. Ferner wird durch das Schweißverfahren
zum Verbinden der Verbindungslasche mit dem Dokumentenbogen eine stoffschlüssige Verbindung
zwischen der Verbindungslasche und dem Dokumentenbogen erreicht, die gewährleistet,
dass der Dokumentenbogen nicht mehr zerstörungsfrei aus dem Sicherheitsdokument entfernt
werden kann, wenn er von der Verbindungslasche gelöst wird. Hierzu wird das Material
der Verbindungslasche mit dem Material des Dokumentenbogens über mindestens eine Verbindungsstelle
direkt verbunden. Ferner hat es sich herausgestellt, dass die Verwendbarkeit verschiedener
Materialien für den Dokumentenbogen und die Verbindungslasche eine Optimierung auch
hinsichtlich der für die Auswahl der geeigneten Komponenten günstigsten Materialien
ermöglicht. Denn es wurde festgestellt, dass eine Einschränkung auf bestimmte Materialien
im Hinblick auf eine gute Verschweißbarkeit nicht besteht. Mit der sicheren stoffschlüssigen
Verbindung ist eine Fälschung oder Verfälschung des Sicherheitsdokuments zumindest
im Hinblick auf den genannten Austausch des Dokumentenbogens praktisch ausgeschlossen.
Diese Verbindung ist leicht herstellbar und damit wegen einer geringen Anzahl von
hierzu erforderlichen Verfahrensschritten kostengünstig und im Wesentlichen nicht
fehleranfällig. Durch das Verschweißen wird ein im Überlappungsbereich im Dokumentenbogen
vorhandenes Muster, beispielsweise ein Druckbild in Form alphanumerischer Zeichen,
durch die textile Verbindungslasche hindurch sichtbar. Dies kann ein Sicherheitsmerkmal
für den Dokumentenbogen darstellen. Beim Verschweißen gehen die Textileigenschaften
im Verbindungsbereich zwar verloren. Im Scharnierbereich, d.h. außerhalb des Verbindungsbereiches,
bleiben sie aber erhalten.
[0018] Das textile Material der Verbindungslasche kann in beliebiger Art und Weise ausgebildet
sein. Beispielsweise kann es durch ein textiles Flächengebilde in Form eines Gewebes,
Gewirkes, Gestrickes oder dergleichen oder in Form eines Filzes oder Vlieses gebildet
sein, sofern es die erforderliche Reißfestigkeit aufweist. Das Material ist vorzugsweise
aus einem Verbund von Filamenten, insbesondere Fasern, Garn, Fäden oder dergleichen,
gebildet, die im Falle eines Gewebes, Gewirkes, Gestrickes oder dergleichen in geordneter
Art und Weise zueinander angeordnet sind, während die Filamente eines Filzes oder
Vlieses, beispielsweise Fasern, ungeordnet angeordnet sind. Vorzugsweise wird ist
das textile Material durch ein Gewebe gebildet, insbesondere mit Kett- und Schussfäden.
[0019] Das textile Material der Verbindungslasche kann insbesondere aus einem oder mehreren
schmelzbaren Materialien bestehen oder diese enthalten, um den Schweißvorgang zu ermöglichen.
Das mindestens eine schmelzbare textile Material ist vorzugsweise aus Kunststoff (Polymer)
gebildet, weiter bevorzugt aus thermoplastischem Kunststoff. Es hat sich als besonders
vorteilhaft herausgestellt, als thermoplastischen Kunststoff ein Polyester, beispielsweise
Polyethylenterephthalat (PET), oder ein thermoplastisches Polyurethan (TPU) einzusetzen,
weil sich diese Materialien problemlos zu Garnen oder dergleichen spinnen und dann
zu dem textilen Material weiter verarbeiten lassen. Das textile Material kann bevorzugt
zumindest teilweise aus Polyester gebildet sein. Der Schmelzpunkt oder die Glasübergangstemperatur
des schmelzbaren Materials ist vorzugsweise an die Materialeigenschaften des Dokumentenbogens
anzupassen. Die Schmelz- bzw. Glasübergangstemperaturen der Verbindungslasche und
des Dokumentenbogens sind vorzugsweise ähnlich groß (beispielsweise innerhalb eines
Temperaturbereiches von 50°C), damit der Schweißvorgang fehlerfrei und einfach durchführbar
ist. Außerdem kann das textile Material teilweise aus Baumwolle bestehen, d.h. dieses
enthalten. Beispielsweise kann es aus einer Baumwoll-Polymer-Mischung, insbesondere
aus einer Baumwoll-Polyester-Mischung, bestehen.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist
das textile Material der mindestens einen Verbindungslasche aus zwei verschiedenen
Materialien (Mischgewebe) gebildet, von denen das eine beim Verschweißen mit dem Dokumentenbogen
zumindest anschmilzt und sich das andere Material beim Schweißvorgang mit dem Dokumentenbogen
nicht verbindet, d.h. nicht anschmilzt, sodass keine Schweißverbindung dieses anderen
Materials mit dem Dokumentenbogen gebildet wird. Beispielsweise können die Kettfäden
eines Mischgewebes beim Verschweißen unverändert bleiben, während die Schussfäden
an- oder aufschmelzen und sich mit dem Material des Dokumentenbogens fest verbinden.
Die Kettfäden erstrecken sich in diesem Falle von dem freien (nicht im Überlappungsbereich
liegenden) Rand der Verbindungslasche in den Überlappungsbereich. Dadurch dass sie
nicht an- oder aufgeschmolzen werden, bleibt die Festigkeit des Materials der Verbindungslasche
im Übergangsbereich zwischen dem freien Rand und dem Überlappungsbereich erhalten.
[0021] Beispielsweise können die Materialien der mindestens einen Verbindungslasche gemäß
der zuletzt genannten Ausführungsvariante in einer ersten bevorzugten Ausführungsform
unterschiedliche Schmelzpunkte oder Glasübergangstemperaturen aufweisen. Beispielsweise
kann ein erstes Material einen ersten Schmelzpunkt oder eine erste Glasübergangstemperatur
haben, sodass es unter den Bedingungen des Schweißvorganges an- oder aufschmilzt,
und ein zweites Material einen zweiten Schmelzpunkt oder eine zweite Glasübergangstemperatur,
der/die deutlich höher ist, sodass das zweite Material unter denselben Schweißbedingungen
nicht an- oder aufschmilzt.
[0022] In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der zuletzt angegebenen Ausführungsvariante
kann das textile Material aus mindestens zwei Materialien gebildet sein, von denen
ein erstes Material einen Schmelzpunkt oder eine Glasübergangstemperatur hat, sodass
es unter den Bedingungen des Schweißvorganges an- oder aufschmilzt, und von denen
ein zweites Material kein schmelzbares Material (insbesondere kein thermoplastischer
Kunststoff) ist, sondern beispielsweise ein anderes Material als Kunststoff, wie ein
Zellulosematerial oder ein Protein, beispielsweise ein Wollmaterial, oder ein duroplastischer
Kunststoff oder Kohle, Glasfaser, anorganische oder metallische Fasern (Drähte), sodass
dieses zweite Material beim Schweißvorgang nicht an- oder aufschmilzt.
[0023] In den beiden vorgenannten Fällen schmilzt das zweite Material beim Schweißvorgang
nicht und bleibt somit in unveränderter Form erhalten, sodass die innere Festigkeit
der mindestens einen Verbindungslasche durch den Schweißvorgang nicht beeinträchtigt
wird.
[0024] Vorzugsweise wird ausschließlich eine einzige Verbindungslasche zum Verbinden des
Dokumentenbogens mit dem Dokumentenkörper des Sicherheitsdokuments verwendet. Grundsätzlich
können natürlich auch mehrere Verbindungslaschen für diese Verbindung verwendet werden,
beispielsweise durch Übereinanderlegen mehrerer derartiger Verbindungslaschen. Nachfolgend
wird vereinfachend und stellvertretend für die diesbezüglichen Ausführungsformen auf
eine Verbindungslasche Bezug genommen.
[0025] Die Verbindungslasche ist vorzugsweise ein langgestrecktes, insbesondere rechteckiges
Flächengebilde, das ausreichend breit ist, um zum einen mit dem Dokumentenbogen randseitig
zur Überlappung gebracht werden zu können, damit eine feste Schweißverbindung erzeugt
werden kann, und um zum anderen einen Verbindungsbereich mit dem Sicherheitsdokument
bilden zu können. Vorzugsweise ist die Verbindungslasche in einer Erstreckungsrichtung
genauso lang wie der Dokumentenbogen, sodass sich die Verbindungslasche über eine
gesamte Randlänge des Dokumentenbogens erstreckt und nicht darüber hinaus. Die Verbindungslasche
überlappt mit dem Dokumentenbogen in einem Überlappungsbereich, sodass ein weiterer
Verbindungsbereich der Verbindungslasche über den Dokumentenbogen seitlich vorsteht.
Dieser Verbindungsbereich dient zum nachfolgenden Verbinden der Einheit aus Verbindungslasche
und mit dieser verbundenem Dokumentenbogen mit dem Dokumentenkörper des Sicherheitsdokuments.
Der Verbindungsbereich kann insbesondere streifenförmig ausgebildet sein. Dieser freie
Rand weist eine langgestreckte Verbindungsfläche auf, die für die Verbindung mit dem
Dokumentenkörper zur Verfügung steht. Die Verbindungslasche kann mindestens ein Sicherheitsmerkmal
aufweisen, beispielsweise einen oder mehrere Sicherheitsfäden.
[0026] Der Dokumentenbogen kann aus einem oder mehreren Materialien hergestellt sein. Vorzugsweise
liegt der Dokumentenbogen in Form eines Laminates vor, das aus mehreren Laminatlagen
durch Laminieren hergestellt ist. Grundsätzlich kann der Dokumentenbogen aber auch
durch Spritzgießen oder Extrudieren oder ein anderes Herstellverfahren erzeugt werden.
Der Dokumentenbogen ist vorzugsweise aus einem oder mehreren Kunststoffen (Polymeren)
hergestellt, insbesondere aus Polycarbonat (PC), ganz besonders Bisphenol-A-Polycarbonat,
Carboxy-modifiziertem PC, Polyethylenterephthalat (PET), dessen Derivaten wie Glykolmodifiziertem
PET (PETG), Carboxy-modifiziertem PET, Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid
(PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI), Polyvinylalkohol
(PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE),
thermoplastischen Elastomeren (TPE), insbesondere thermoplastischem Polyurethan (TPU),
Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS), und/oder deren Derivaten, oder aus Papier
und/oder Pappe oder aus Mischungen der vorgenannten Materialien. Es ist bevorzugt,
dass das Bogenmaterial zumindest teilweise aus Polycarbonat oder aus einem Polycarbonat-Derivat
gebildet ist. Bevorzugt ist der Dokumentenbogen ein Laminat, das aus mehreren Lagen
gebildet ist. Eine oder einzelne Lagen des Laminats können aus PC oder PC/TPU/PC bestehen
oder diese Materialien enthalten. Weitere Lagen können sämtlich aus demselben Material
oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen oder diese enthalten. Die Polymere
können gefüllt oder ungefüllt vorliegen. In letzterem Falle sind die Lagen transparent
oder transluzent. Falls die Polymere gefüllt sind, sind sie typischerweise opak. Das
Füllmaterial kann daher beispielsweise ein Pigment sein. Die Lagen können eingefärbt
oder farblos sein. Die äußeren Lagen des Dokumentenbogens (Overlayfolien) können insbesondere
farblos transparent sein und eine hohe Abriebfestigkeit aufweisen. Vorzugsweise ist
das Laminat aus einem thermoplastischen Material gebildet, das beim Schweißvorgang
in dem mindestens einen Verbindungsbereich zumindest teilweise an- oder aufschmilzt.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Verschweißen
mittels eines Schallwellen in den Überlappungsbereich eintragenden Verfahrens durchgeführt.
Das Schweißverfahren kann insbesondere ein Ultraschall-Schweißverfahren sein. Hierzu
wird eine Sonotrode verwendet, die in Ultraschallschwingungen versetzbar ist. Für
den Schweißvorgang wird die Sonotrode auf den Verbindungsbereich der zu verschweißenden
Verbindungspartner (Verbindungslasche und Dokumentenbogen) aufgesetzt, sodass die
in den Ultraschallschwingungen enthaltene Energie im Verbindungsbereich in die Materialien
der Verbindungspartner eingetragen wird. Dadurch erwärmen sich die zu verbindenden
Materialien, sodass mindestens ein Material der Verbindungspartner aufschmilzt und
die Verbindung herbeigeführt wird. Grundsätzlich sind auch andere Verbindungsmechanismen
denkbar, beispielsweise eine innige Annäherung der Materialien aneinander, sodass
es zu atomaren (chemischen) Verbindungen kommen kann. Beim Schweißvorgang kann die
Sonotrode unter Aufwendung eines Pressdruckes auf die Verbindungsstelle aufgedrückt
werden, um die Energie möglichst effizient in den Verbindungsbereich eintragen zu
können. Hierzu kann zu der Sonotrode ein Widerlager (Maschinentisch, Amboss) gegenüberliegend
angeordnet sein, auf den die aufeinander liegenden Verbindungspartner aufgelegt und
durch die Sonotrode aufgedrückt werden. In der Sonotrode wird Ultraschall vorzugsweise
mittels eines Piezokristalls erzeugt, von dem die darin entstehenden mechanischen
Schwingungen auf die Arbeitsfläche der Sonotrode übertragen werden.
[0028] Die Sonotrode kann in einer Ausführungsvariante eine plane Arbeitsfläche aufweisen,
sodass die Verbindungslasche in dem gesamten Bereich der Arbeitsfläche der Sonotrode
mit dem Dokumentenbogen verschweißt wird. Grundsätzlich kann die Arbeitsfläche der
Sonotrode genauso groß sein wie der Überlappungsbereich der Verbindungslasche mit
dem Dokumentenbogen. Alternativ kann die Arbeitsfläche der Sonotrode auch kleiner
sein (alternativ auch größer) als der Überlappungsbereich. Falls die Arbeitsfläche
kleiner als der Überlappungsbereich ist, wird eine Schweißstelle erzeugt, die kleiner
als der Überlappungsbereich ist.
[0029] Die Verbindungslasche und der Dokumentenbogen werden in dem Überlappungsbereich in
mindestens zwei zueinander beabstandeten Schweißbereichen miteinander verschweißt.
Hierzu ist die Arbeitsfläche der Sonotrode erfinungsgemäß mit einer Profilierung mit
vorstehenden Teilbereichen ausgestattet, über die die Energie ausschließlich in die
Schweißbereiche an der Verbindungsstelle eingetragen wird, denn nur diese Teilbereiche
stehen mit der Verbindungsstelle in direktem Kontakt. Damit wird gewährleistet, dass
nicht der gesamte Überlappungsbereich der Verbindungslasche mit dem Dokumentenbogen
für die Verbindung genutzt wird. Insbesondere wenn das textile Material der Verbindungslasche
ausschließlich aus schmelzbarem Material gebildet ist, wird die Festigkeit der Verbindungslasche
auf diese Weise beim Verschweißen nicht beeinträchtigt, weil das Material nur bereichsweise
aufgeschmolzen wird, während dazwischen liegende Bereiche nicht angeschmolzen, zumindest
aber nicht aufgeschmolzen werden. Damit wird verhindert, dass die Filamentstruktur
im Übergang zwischen dem freien Rand der Verbindungslasche und dem Überlappungsbereich
beim Schweißvorgang vollständig zerstört wird, sodass die Festigkeit des Materials
und deren Flexibilität im Scharnierbereich weitgehend erhalten bleiben. Vorzugsweise
sind die zueinander beabstandeten Schweißbereiche rasterartig angeordnet. Weiter bevorzugt
entspricht das Rastermaß dem Abstand benachbarter Fäden, Fasern oder Maschen. Somit
kann die Struktur der Arbeitsfläche der Sonotrode in Beziehung zur Webart ausgebildet
sein.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsvariante dieser Weiterbildung sind die mindestens
zwei zueinander beabstandeten Schweißbereiche langgestreckt und parallel zueinander
angeordnet. Grundsätzlich können die Schweißbereiche in einer anderen bevorzugten
Ausführungsvariante dieser Weiterbildung auch punktförmig und beispielsweise in einem
regelmäßigen Rastermuster angeordnet sein. In den beiden genannten Ausführungsvarianten
sind die erhabenen Teilbereiche der Sonotrode entsprechend geformt, um die genannten
Formen der Schweißstellen zu bilden. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsvariante
dieser Weiterbildung können die zueinander beabstandeten Schweißbereiche auch in Form
von Information speichernden Zeichen ausgebildet sein, beispielsweise von alphanumerischen
Zeichen oder Symbolen oder dergleichen, etwa Buchstaben, Bildern oder in Form von
Mikroschrift. Die Schweißverbindungen zwischen der Verbindungslasche und dem Dokumentenbogen
wird in diesem Falle in Form dieser Zeichen gebildet. Diese Ausführungsvariante stellt
somit ein Sicherheitsmerkmal dar, das nicht ohne weiteres nachgestellt werden kann.
Da das textile Material der Verbindungslasche bei Verwendung transparenter Materialien
beim Verschweißen transparent wird, können die Schweißbereiche durch Verwendung eines
gefärbten Bogenmaterials gut sichtbar gemacht werden. Alternativ kann auch ein zusammenhängender
Schweißbereich mit einer entsprechend geformten Arbeitsfläche der Sonotrode erzeugt
werden, der in Form eines Musters erhabener Teilbereichsstrukturen auf der Arbeitsfläche
der Sonotrode ausgebildet ist, beispielsweise in Form von rautenförmigen Mustern oder
dergleichen. Die erhabenen Teilbereiche auf der Sonotrode sind erfindungsgemäß abgeflacht
oder auch nicht erfindungsgemäß spitz zulaufend ausgebildet sein.
[0031] Die Sonotrode wird vorzugsweise auf der Seite auf den Stapel aus der Verbindungslasche
und dem Dokumentenbogen aufgesetzt, vorzugsweise aufgepresst, auf der sich die Verbindungslasche
befindet, d.h. sie steht beim Schweißvorgang in direktem Kontakt mit der Verbindungslasche.
Grundsätzlich ist auch eine Einleitung von Energie in die Verbindungspartner von der
Seite des Dokumentenbogens aus denkbar. Ersteres ist bevorzugt, weil das textile Material
durch den direkten Kontakt mit der Sonotrode verdichtet wird, sodass ein inniger Kontakt
der Verbindungspartner zustande kommt. Die Fügezeit hängt von der eingespeisten Leistung
und der Art des zu verschweißenden Materials ab. Typischerweise beträgt die Fügezeit
0,1 bis 2 s, bevorzugt 0,2 bis 0,4 s.
[0032] Die Einheit aus dem Dokumentenbogen und der Verbindungslasche, die fest miteinander
verbunden sind, ist mit dem Dokumentenkörper des Sicherheitsdokuments verbindbar.
Wenn das Sicherheitsdokument in Form eines Heftes oder Buches vorliegt, weist es einen
Heft- oder Buchrücken auf. Dies schließt auch den Falzbereich eines Heftes ein. Die
Einheit aus dem Dokumentenbogen und der Verbindungslasche wird gemäß Verfahrensschritt
D des Verfahrens zum Herstellen des Sicherheitsdokuments über die Verbindungslasche
vorzugsweise im Bereich des Heft- oder Buchrückens mit dem Dokumentenkörper verbunden.
Hierzu kann der freie Rand der Verbindungslasche beispielsweise mittels eines Klebe-,
Näh- oder Schweißverfahrens mit dem Dokumentenkörper verbunden werden.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen des Sicherheitsdokuments, umfassend
die Verfahrensschritte A, B und C, gemäß denen die Einheit aus miteinander verbundener
Verbindungslasche und Dokumentenbogen erzeugt wird, schließt ferner den Verfahrensschritt
D ein, wonach die Verbindungslasche mit dem Dokumentenkörper verbunden wird. Dieser
Verfahrensschritt kann im Anschluss an die Herstellung der Verbindung zwischen der
Verbindungslasche und dem Dokumentenbogen durchgeführt werden, d.h. nachdem der Dokumentenbogen
fertiggestellt, insbesondere individualisiert, beispielsweise personalisiert, und
mit der Verbindungslasche verbunden worden ist. Hierzu werden die für den jeweiligen
Endzweck erstellten Dokumentenbögen an einem beliebigen Ort (und nicht nur am Ort
der Herstellung der Dokumentenbögen) mit dem Dokumentenkörper verbunden. Es ergibt
sich folgender Verfahrensablauf in der angegebenen Reihenfolge:
A) Bereitstellen des Information speichernden Dokumentenbogens und der mindestens
einen aus einem textilen Material gebildeten Verbindungslasche |
B) überlappendes Anordnen der mindestens einen Verbindungslasche und des Dokumentenbogens,
sodass ein Überlappungsbereich der mindestens einen Verbindungslasche mit dem Dokumentenbogen
gebildet wird |
C) Verschweißen der mindestens einen Verbindungslasche und des Dokumentenbogens in
dem Überlappungsbereich |
D) Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche mit dem Dokumentenkörper des Sicherheitsdokuments,
um den Dokumentenbogen an dem Dokumentenkörper zu befestigen |
[0034] Alternativ kann die Verbindung der Verbindungslasche mit dem Dokumentenkörper auch
bereits vor deren Verbindung mit dem Dokumentenbogen hergestellt werden, d.h. zwischen
den Verfahrensschritten A und B, sodass die Verbindung des Dokumentenbogens mit der
Verbindungslasche nach deren Verbindung in den Dokumentenkörper stattfindet. Es ergibt
sich folgender Verfahrensablauf in der angegebenen Reihenfolge:
A) Bereitstellen des Information speichernden Dokumentenbogens und der mindestens
einen aus einem textilen Material gebildeten Verbindungslasche |
D) Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche mit dem Dokumentenkörper des Sicherheitsdokuments |
B) überlappendes Anordnen der mindestens einen Verbindungslasche und des Dokumentenbogens,
sodass ein Überlappungsbereich der mindestens einen Verbindungslasche mit dem Dokumentenbogen
gebildet wird |
C) Verschweißen der mindestens einen Verbindungslasche und des Dokumentenbogens in
dem Überlappungsbereich |
[0035] Falls gemäß einer zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsvariante eine Schweißverbindung
beispielsweise in Form eines Sicherheitsmerkmals zwischen der Verbindungslasche und
dem Dokumentenbogen hergestellt wird, ist erstere Verfahrensweise vorteilhaft, da
das Verbinden der Verbindungslasche mit dem Dokumentenbogen und das Einbinden dieser
Einheit in den Dokumentenkörper an verschiedenen Orten stattfinden kann, wobei das
Einbinden der Einheit in den Dokumentenkörper in diesem Falle nicht notwendigerweise
in einer besonderen Sicherheitsumgebung stattfinden muss. Denn die für die Herstellung
der Sicherheitsmerkmale (Herstellung des Dokumentenbogens und Verbinden der Verbindungslasche
mit dem Dokumentenbogen) erforderlichen Herstellschritte werden unter Zwischenschaltung
des Verfahrensschrittes B nacheinander durchgeführt, während der nachfolgende Schritt
des Einbindens der Einheit in den Dokumentenkörper (Schritt D) getrennt davon stattfinden
kann. Dies erlaubt eine flexiblere Logistik als bei Durchführung des Verfahrensschrittes
D zwischen den Schritten A und B. Andererseits können Dokumentenkörper bei Einfügung
der Verbindungslasche in den Dokumentenkörper (Verfahrensschritt D) zwischen den Schritten
A und C auf Vorrat gehalten werden, insbesondere wenn die Verbindungslasche zwischen
anderen Seiten des Dokumentenkörpers oder zwischen anderen Seiten und dem Buchdeckel
des Dokumentenkörpers integriert wird, wie bei einem Reisepass.
[0036] Die Verbindungslasche (gegebenenfalls zusammen mit dem Dokumentenbogen) kann in einen
buch- oder heftförmigen Dokumentenkörper eingefügt werden, sodass der Bogen eine innere
Seite des Sicherheitsdokuments bildet. Der Dokumentenkörper verfügt in diesem Falle
über weitere Seiten sowie gegebenenfalls einen Buch- oder Heftrücken. Die Verbindungslasche
kann gegebenenfalls in den noch nicht fertiggestellten Dokumentenkörper eingefügt
werden, indem zusammen mit der Verbindungslasche auch die Seiten und gegebenenfalls
der Buch- oder Heftrücken gemeinsam miteinander verbunden werden.
[0037] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung befindet sich die Verbindungslasche
an der Innenseite des Buches oder Heftes, vorzugsweise im Bereich von dessen Falz.
Der Dokumentenbogen kann über die Verbindungslasche auch als äußere Seite angefügt
werden (anstelle eines Buch-, Heftdeckels). In diesem Falle kann die Verbindungslasche
den Buch- oder Heftrücken (das Fälzelband) bilden. Der Dokumentenbogen kann in dieser
Ausführungsform mit Sicherheitsmerkmalen, insbesondere mit Daten, vorzugsweise Personalisierungsdaten,
versehen sein. Diese Sicherheitsmerkmale, insbesondere Daten und ganz besonders Personalisierungsdaten,
sind überdies vorzugsweise auf der Seite des Dokumentenbogens, der zur Innenseite
des Buches oder Heftes hingewandt ist, also nicht auf der Außenseite des Buches oder
Heftes, angeordnet. Nicht nur der Dokumentenbogen kann in dieser Ausführungsform mit
der Verbindungslasche mittels Ultraschall verbunden werden sondern auch eine weitere
äußere Seite.
[0038] In der Produktion können die Verbindungslaschen und Dokumentenbögen jeweils zusammengeführt
und miteinander verschweißt werden. Alternativ können sie auch in einer Rolle-zu-Rolle-Anlage
verarbeitet werden. Hierzu liegen die entsprechenden Rollenmaterialien für die Verbindungslasche
und den Dokumentenbogen vor, die in geeigneter Weise zusammengeführt (bereitgestellt
und zueinander passend übereinander angeordnet) und dann miteinander verschweißt werden.
Danach werden die Materialien der Verbindungslasche und des Dokumentenbogens im Überlappungsbereich
miteinander verschweißt. Schließlich werden diese Einheiten aus den Rollenmaterialien
herausgetrennt.
[0039] Der Dokumentenbogen dient typischerweise zur Identifikation einer Person oder Sache.
Daher ist er vorzugsweise als individualisierendes, insbesondere personalisierendes
Dokument, ausgebildet. Hierzu weist der Dokumentbogen Sicherheitsmerkmale, wie ein
Bild der Person, Daten zur dieser Person oder der Sache in Klarschrift oder in verschlüsselter
Form oder mittels in geeigneter Weise gestalteter Form, die kaum oder nur schwer nachahmbar
ist, wie mit speziellen Lumineszenzfarben wiedergegebene Daten in beispielsweise alphanumerischer
Darstellung, oder Kippbilder, Hologramme, spezielle Druckmuster, wie Guillochen, variable
Farben und dergleichen, auf. Ferner kann der Dokumentenbogen auch als RFID-Dokument
(radio frequency identification) mit einer Antenne und einem RFID-Halbleiterchip ausgebildet
sein. Ferner kann der Dokumentenbogen auch elektronische Komponenten, wie elektronische
Displays, Sensoren, wie Touchsensoren, und dergleichen aufweisen.
[0040] Die vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgend beschriebenen Figuren näher
erläutert. Diese Figuren sowie die Figurenbeschreibung stellen nur eine exemplarische
Beschreibung der vorliegenden Erfindung dar, ohne den Schutzbereich der vorliegenden
Anmeldung einzuschränken.
- Fig. 1
- zeigt ein buchartiges Sicherheitsdokument in schematischer Darstellung im Querschnitt
in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- zeigt ein buchartiges Sicherheitsdokument in schematischer Darstellung im Querschnitt
in einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Darstellung eines Dokumentenbogens und einer Verbindungslasche,
die überlappend angeordnet sind, in Draufsicht;
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Darstellung einer Ultraschallschweißvorrichtung mit einem
Dokumentenbogen und einer Verbindungslasche in Seitenansicht;
- Fig. 5
- zeigt eine Arbeitsfläche einer Sonotrode in einer ersten nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform
in schematischer Darstellung, in Draufsicht (links), in Seitenansicht (rechts);
- Fig. 6
- zeigt eine Arbeitsfläche einer Sonotrode in einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
in schematischer Darstellung, in Draufsicht (links), in Seitenansicht (rechts);
- Fig. 7
- zeigt einen mit einer Verbindungslasche verschweißten Dokumentenbogen;
- Fig. 8
- zeigt den mit der Verbindungslasche verschweißten Dokumentenbogen nach einem mechanischen
Ablöseversuch;
- Fig. 9
- zeigt eine schematische Darstellung eines Dokumentenbogens und einer Verbindungslasche,
die überlappend angeordnet sind, in einer speziellen Ausführungsform in Draufsicht.
[0041] In den Figuren sind gleiche Elemente mit demselben Bezugszeichen versehen.
[0042] Das in Fig. 1 dargestellte Sicherheitsdokument 1 ist beispielsweise ein Reisepass.
Dieser ist aus einem außenseitigen Buchdeckel (-rücken) 2, beispielsweise aus Pappe,
mehreren Passseiten 3a, 3b, 3c, ... und dem Dokumentenbogen 4, im vorliegenden Falle
einer Passbuchkarte aus einem PC-Laminat, gebildet. Der Buchdeckel 2 kann ein Scharnier
5 aufweisen, in dessen Bereich Teile des Buchdeckels 2 aneinanderstoßen. Beispielsweise
kann der Buchdeckel 2 aus zwei starren zueinander benachbarten Teilen 2a, 2b bestehen,
die mittels eines flexiblen Umschlages miteinander verbunden sind, indem der Umschlag
die Teile einschlägt. Der Buchdeckel 2 kann außenseitig mit einem Emblem, beispielsweise
des ausgebenden Staates, versehen sein.
[0043] Innenseitig sind mehrere Dokumentenseiten 3a, 3b, 3c, ... für die Aufnahme von Sichtvermerken
und die Passbuchkarte 4 mit dem Buchdeckel 2 verbunden. Der Buchdeckel 2 und die Dokumentenseiten
3a, 3b, 3c, ... bilden einen Dokumentenkörper 20.
[0044] Die Passbuchkarte 4 ist über eine Verbindungslasche 6 mit den Dokumentenseiten 3a,
3b, 3c, ... und dem Buchdeckel 2 verbunden. Hierzu ist die Passbuchkarte 4 in erfindungsgemäßer
Art und Weise über eine Schweißverbindung 7 mit der Verbindungslasche 6 verbunden.
Die Passbuchkarte 4 ist zwischen dem Buchdeckel 2 und einer inneren Dokumentenseite
3a angeordnet. Für die Verbindung sind diese Komponenten miteinander vernäht. Die
Naht 8 (ein Faden) reicht durch die Dokumentenseiten 3a, 3b, 3c, ..., die Verbindungslasche
6 und den Buchdeckel 2 im Bereich des Scharniers 5 hindurch und verbindet diese miteinander.
Um die Naht 8 im Buchrücken 2 zu verankern, ist über das Scharnier 8 ein Fälzelband
9 aus einem flexiblen Material geklebt.
[0045] Die Dokumentenseiten 3a, 3b, 3c, ... stellen die Visaseiten des Reisepasses 1 dar.
Sie sind, abgesehen von einem Sicherheitsdruck in Form von Guillochen, Wasserzeichen
und gegebenenfalls einer Identifikationsnummer, nicht mit weiteren Sicherheitsmerkmalen
oder anderen Druckmerkmalen versehen.
[0046] Die Passbuchkarte 4 weist diverse Sicherheitsmerkmale auf und personalisiert insbesondere
den Reisepassinhaber. Hierzu sind ein Foto des Inhabers, dessen persönliche Daten
in Klarschrift sowie weitere Sicherheitsmerkmale enthalten. Die Passbuchkarte 4 kann
auch als RFID-Dokument mit einer Antenne und einem RFID-Hableiterchip ausgerüstet
und gegebenenfalls mit elektronischen Komponenten ausgerüstet sein.
[0047] Die Verbindungslasche 6 ist aus einem gewebten Material aus thermoplastischem PET
hergestellt. Dadurch ist sie flexibel, sodass der Reisepass 1 problemlos zu- und aufgeklappt
werden kann. Das PET hat einen Schmelzpunkt bzw. eine Glasübergangstemperatur, die
es ermöglicht, dass eine Schweißverbindung mit der Passbuchkarte 4 hergestellt werden
kann, indem das Material der Verbindungslasche 6 an- oder sogar aufschmilzt. Außerdem
ist auch die Passbuchkarte 4 aus einem schmelzbaren Material hergestellt, nämlich
in Form eines Laminates aus PC, das thermoplastische Eigenschaften hat. Dieses Material
schmilzt bei Energieeintrag ebenfalls an oder sogar auf. Die gebildete Schweißverbindung
7 ist außerordentlich fest.
[0048] In Fig. 2 ist ein Sicherheitsdokument 1 in Form eines Reisepasses in einer alternativen
Ausführungsform dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig.
1 dargestellten dadurch, dass die eine Hälfte (vorzugsweise die Vorderseite des Reisepasses
1) des Buchdeckels 2 des Reisepasses 1 in diesem Falle durch die Passbuchkarte 4 gebildet
ist. Die Passbuchkarte ist vorzugsweise auf der nach innen weisenden Seite (zu den
Dokumentenseiten 3a, 3b, 3c, ...) mit den Daten versehen. Die andere Hälfte des Buchdeckels
2 (vorzugsweise die Rückseite des Reisepasses 1) ist wie bei der Ausführungsform von
Fig. 1 als Teil 2a ausgebildet. An die Stelle des in Fig. 1 gezeigten Fälzelbandes
9 tritt in diesem Falle die Verbindungslasche 6. Das Teil 2a des Buchdeckels 2 ist
ebenso wie die Reisepasskarte 4 über eine Schweißverbindung 7 mit der Verbindungslasche
6 verbunden.
[0049] In Fig. 3 ist eine Einheit aus Verbindungslasche 6 mit der Passbuchkarte 4 in der
Draufsicht schematisch dargestellt. Der Überlappungsbereich 21 zwischen der Verbindungslasche
6 und der Passbuchkarte 4 erstreckt sich über die gesamte Randlänge der Passbuchkarte
4, da die Verbindungslasche 6 ebenso lang wie die Randlänge ist.
[0050] Die in Fig. 4 wiedergegebene Darstellung einer Ultraschallschweißvorrichtung 10 zeigt
eine oben liegende Sonotrode 11 und ein unten liegendes Widerlager in Form eines Ambosses
12. Die Arbeitsflächen 13, 14 der Sonotrode 11 und des Ambosses 12 sind zu der Einheit
aus der überlappend angeordneten textilen Verbindungslasche 6 aus PET und der Passbuchkarte
4 aus einem PC-Laminat ausgerichtet. Die Arbeitsflächen 13, 14 der Sonotrode 11 und
des Ambosses 12 haben ungefähr die Breite des Überlappungsbereiches 21. Außerdem erstrecken
sich die Arbeitsflächen der Sonotrode 11 und des Ambosses 12 senkrecht zur Zeichenebene
entlang der gesamten Länge des Überlappungsbereiches 21. Dadurch kann die Schweißverbindung
7 in einem Arbeitsvorgang erzeugt werden. Die Arbeitsfläche 13 der mit der Verbindungslasche
6 in direktem Kontakt stehenden Sonotrode 11 ist gemäß einer der Ausführungsformen
von Fig. 5, 6 ausgeführt und weist eine Profilierung 15 auf. Die Arbeitsfläche 14
des Ambosses 12 ist plan. Zur Erzeugung der Schweißverbindung 7 wird von oben senkrecht
auf die Fläche des Überlappungsbereiches eine Fügekraft F aufgebracht, der eine Gegenkraft
F' des Ambosses 12 entspricht (siehe Pfeile). Die Fügezeit beträgt beispielsweise
0,3 s.
[0051] In Fig. 5, 6 sind zwei Ausführungsformen von Arbeitsflächen von Sonotroden 11 wiedergegeben.
Die Arbeitsfläche 13 der Sonotrode 11 in der ersten nicht erfindungsgemäßen Ausführungsform
(Fig. 5) ist durch mehrere parallel zueinander verlaufende langgestreckte erhabene
Teilbereiche in Form einer Profilierung 15 gekennzeichnet, die oben spitz zulaufen,
sodass sie dort Schneiden 16 bilden. Dies ermöglicht wegen des dadurch ermöglichten
hohen Flächendruckes einen sehr effizienten Eintrag von Energie in die Verbindungslasche
6 und die Passbuchkarte 4. Die Arbeitsfläche 13 der Sonotrode 11 in der zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform (Fig. 6) ist durch ein Raster von erhabenen Teilbereichen 17 gekennzeichnet,
die parallel zu Hauptebene der Arbeitsfläche Abflachungen 18 bilden. Das Rastermaß
s der Teilbereiche entspricht ungefähr der Webmaschenweite r der textilen Verbindungslasche.
Die durch die Profilierung gebildeten Schweißverbindungen werden in Schweißbereichen
19 erzeugt (siehe Fig. 7, 8).
[0052] In Fig. 7 ist eine Schweißverbindung 7, bestehend aus mehreren Schweißbereichen 19,
zwischen einer Verbindungslasche 6 aus einem Webstoff aus PET und dem PC-Laminat der
Passbuchkarte 4 gezeigt. Schussfäden der Verbindungslasche 6 verlaufen etwa senkrecht
zur Verbindungslinie zwischen der Verbindungslasche und der Passbuchkarte 4 in die
Schweißbereiche 19 hinein, während Kettfäden 22 parallel dazu verlaufen. Die Schweißverbindung
7 wurde mit einer Sonotrode 11 mit einer Arbeitsfläche 13 gemäß der Darstellung in
Fig. 5 hergestellt.
[0053] Diese Schweißverbindung 7 wurde mechanischem Zug unterworfen, um ein Lösen der Verbindung
zwischen der Verbindungslasche 6 und der Passbuchkarte 4 zu simulieren. Die Verbindungslasche
6 und die Passbuchkarte 4 wurden hierzu in einer Richtung parallel zu den Schussfäden
und in der Ebene der Schweißverbindung 7 auseinander gerissen. Es ist erkennbar, dass
das Ablösen nicht zerstörungsfrei erreichbar ist, sondern dass die textile Verbindungslasche
6 in einem Bereich außerhalb des Verbindungsbereiches in sich zerriss. Damit wäre
eine Verfälschung des Reisepasses 1 durch Heraustrennen der Passbuchkarte 4 ohne weiteres
erkennbar.
[0054] In Fig. 9 ist ferner eine besondere Ausführungsform eines mit einer Verbindungslasche
6 in einem Überlappungsbereich 21 überlappend verbundenen Dokumentenbogens 4 gezeigt.
Die Verbindungslasche ist in diesem Falle durch ein Mischgewebe aus zwei Gewebematerialien
gebildet, das durch Schussfäden 23 und Kettfäden 22 gebildet ist. Die Schussfäden
bestehen aus einem beim Schweißvorgang schmelzbaren Material, beispielsweise aus PET,
und die Kettfäden aus einem nicht schmelzbaren Material, beispielsweise aus einem
Zellulosematerial oder aus Protein, vorzugsweise aus Baumwolle. Die Kettfäden erstrecken
sich von dem freien (außerhalb des Überlappungsbereiches liegenden) Bereich der Verbindungslasche
in den Überlappungsbereich. Beim Verschweißen schmelzen lediglich die sich ausschließlich
im Überlappungsbereich erstreckenden Schussfäden, während die Kettfäden in diesem
Bereich durch den Schweißvorgang nicht schmelzen, sodass sie ihre Form beibehalten.
Dadurch wird eine besonders feste Verbindung geschaffen.
Bezugszeichen
[0055]
- 1
- Sicherheitsdokument, Passdokument, Reisepass
- 2
- Heft-, Buchdeckel, Heft-, Buchrücken
- 3a, 3b, 3c
- Dokumentenseiten, Passseiten
- 4
- Dokumentenbogen, Passbuchkarte
- 5
- Scharnier
- 6
- Verbindungslasche
- 7
- Schweißverbindung
- 8
- Naht
- 9
- Fälzelband
- 10
- Ultraschallschweißvorrichtung
- 11
- Sonotrode
- 12
- Widerlager, Amboss
- 13
- Arbeitsfläche der Sonotrode
- 14
- Arbeitsfläche des Ambosses
- 15
- Profilierung, Teilbereiche auf Arbeitsfläche der Sonotrode
- 16
- Schneiden
- 17
- Profilierung, Teilbereiche auf Arbeitsfläche der Sonotrode
- 18
- Abflachungen
- 19
- Schweißbereich
- 20
- Dokumentenkörper
- 21
- Überlappungsbereich
- 22
- Kettfäden
- 23
- Schussfäden
- F, F'
- Kraft
- s
- Rastermaß der Profilierung
- r
- Rastermaß des Gewebes
1. Verfahren zum Verbinden mindestens einer aus einem textilen Material gebildeten Verbindungslasche
(6) mit einem Information speichernden Dokumentenbogen (4), wobei das textile Material
der mindestens einen Verbindungslasche (6) verschieden ist von dem den Dokumentenbogen
(4) bildenden Bogenmaterial, wobei der Dokumentenbogen (4) mittels der mindestens
einen Verbindungslasche (6) mit einem Dokumentenkörper (20) verbindbar ist, umfassend
folgende Verfahrensschritte: a) überlappendes Anordnen der mindestens einen Verbindungslasche
(6) und des Dokumentenbogens (4), sodass ein Überlappungsbereich (21) der mindestens
einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen (4) gebildet wird, und b) Verschweißen
der mindestens einen Verbindungslasche (6) und des Dokumentenbogens (4) in dem Überlappungsbereich
(21), dadurch gekennzeichnet, dass das Verschweißen mittels eines Schallwellen in den Überlappungsbereich (21) eintragenden
Verfahrens mit einer Sonotrode (11) durchgeführt wird, deren Arbeitsfläche (13) erhabene
Teilbereiche (17) aufweist, die parallel zu Hauptebene der Arbeitsfläche (13) Abflachungen
(18) bilden.
2. Verfahren zum Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen
(4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbindungslasche (6) und der Dokumentenbogen (4) in dem Überlappungsbereich
(21) in mindestens zwei zueinander beabstandeten Schweißbereichen (19) miteinander
verschweißt werden.
3. Verfahren zum Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen
(4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Material zumindest teilweise aus einem thermoplastischen Polymer gebildet
ist.
4. Verfahren zum Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen
(4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Material aus zwei verschiedenen Materialien gebildet ist, von denen das
eine beim Verschweißen mit dem Dokumentenbogen (4) zumindest anschmilzt und sich das
andere mit dem Dokumentenbogen (4) nicht verbindet.
5. Verfahren zum Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen
(4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Material zumindest teilweise aus Polyester gebildet ist.
6. Verfahren zum Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen
(4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bogenmaterial des Dokumentenbogens (4) zumindest teilweise aus Polycarbonat oder
aus einem Polycarbonat-Derivat gebildet ist.
7. Verfahren zum Verbinden der mindestens einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen
(4) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dokumentenbogen (4) eine Karte eines Sicherheitsdokuments (1) bildet.
8. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokuments (1), umfassend folgende Verfahrensschritte:
A) Bereitstellen eines Information speichernden Dokumentenbogens (4) und mindestens
einer aus einem textilen Material gebildeten Verbindungslasche (6), wobei das textile
Material der mindestens einen Verbindungslasche (6) verschieden ist von dem den Dokumentenbogen
(4) bildenden Bogenmaterial; B) überlappendes Anordnen der mindestens einen Verbindungslasche
(6) und des Dokumentenbogens (4), sodass ein Überlappungsbereich (21) der mindestens
einen Verbindungslasche (6) mit dem Dokumentenbogen (4) gebildet wird, C) Verschweißen
der mindestens einen Verbindungslasche (6) und des Dokumentenbogens (4) in dem Überlappungsbereich
(21); und D) Befestigen des Dokumentenbogens (4) an einem Dokumentenkörper (20) des
Sicherheitsdokuments (1) über die mindestens eine Verbindungslasche (6), dadurch gekennzeichnet, dass das Verschweißen mittels eines Schallwellen in den Überlappungsbereich (21) eintragenden
Verfahrens mit einer Sonotrode (11) durchgeführt wird, deren Arbeitsfläche (13) erhabene
Teilbereiche (17) aufweist, die parallel zu Hauptebene der Arbeitsfläche (13) Abflachungen
(18) bilden.
9. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokuments (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsdokument (1) in Form eines Heftes oder Buches gebildet ist und dass
die mindestens eine Verbindungslasche (6) in Verfahrensschritt D) mit einem Heftrücken
(2) des Heftes oder Buchrücken (2) des Buches verbunden wird.
10. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokuments (1) nach einem der Ansprüche 8
oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass Verfahrensschritt D) entweder zwischen den Verfahrensschritten A) und B) oder nach
Verfahrensschritt C) durchgeführt wird.
11. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokuments (1) nach einem der Ansprüche 8
bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsdokument ein Passdokument (1) ist und dass der Dokumentenbogen eine
Passbuchkarte (4) ist.
12. Buch- oder heftförmiges Sicherheitsdokument (1), aufweisend einen eine oder mehrere
Buch- oder Heftseiten (3a, 3b, 3c, ...) aufweisenden Dokumentenkörper (20) sowie mindestens
eine Verbindungslasche (6), die mit dem Dokumentenkörper (20) verbunden ist, und einen
Information speichernden Dokumentenbogen (4), der mit der mindestens einen Verbindungslasche
(6) mittels einer Schweißverbindung (7) verbunden ist, wobei die mindestens eine Verbindungslasche
(6) aus einem textilen Material gebildet ist und wobei das textile Material der mindestens
einen Verbindungslasche (6) verschieden ist von dem den Dokumentenbogen (4) bildenden
Bogenmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißverbindung (7) einer Sonotrode (11) durchgeführt ist, deren Arbeitsfläche
(13) erhabene Teilbereiche (17) aufweist, die parallel zu Hauptebene der Arbeitsfläche
(13) Abflachungen (18) bilden.
1. Method for connecting at least one connection piece (6) made of a textile material
to a document sheet (4) storing information, wherein the textile material of the at
least one connection piece (6) is different from the sheet material forming the document
sheet (4), wherein the document sheet (4) can be connected to a document body (20)
by means of the at least one connection piece (6), compromising the following method
steps: a) the overlapping arrangement of the at least one connection piece (6) and
of the document sheet (4), so that an overlapping region (21) of the at least one
connecting piece (6) is formed with the document sheet (4), and b) fusing of the at
least one connection piece (6) and the document sheet (4) in the overlapping region
(21), characterised in that the fusing is carried out by means of a method which introduces sound waves into
the overlapping region (21) with a sonotrode (11), of which the working surface (13)
comprises raised regions (17), which form flattened areas (18) parallel to the main
plane of the working surface (13).
2. Method for connecting the at least one connection piece (6) to the document sheet
(4) according to any one of the preceding claims, characterised in that the at least one connection piece (6) and the document sheet (4) are fused in the
overlapping regions (21) in at least two fusing regions (19) which are spaced apart
from one another.
3. Method for connecting the at least one connection piece (6) to the document sheet
(4) according to any one of the preceding claims, characterised in that the textile material is formed at least partially from a thermoplastic polymer.
4. Method for connecting the at least one connection piece (6) to the document sheet
(4) according to any one of the preceding claims, characterised in that the textile material is formed from two different materials, of which one, at the
fusing with the document sheet (4), at least melts into contact, and the other does
not connect to the document sheet (4).
5. Method for connecting the at least one connection piece (6) to the document sheet
(4) according to any one of the preceding claims, characterised in that the textile material is formed at least partially from polyester.
6. Method for connecting the at least one connection piece (6) to the document sheet
(4) according to any one of the preceding claims, characterised in that the sheet material of the document sheet (4) is formed at least partially from polycarbonate
or from a polycarbonate derivative.
7. Method for connecting the at least one connection piece (6) to the document sheet
(4) according to any one of the preceding claims, characterised in that the document sheet (4) forms a card of a security document (1).
8. Method for producing a security document (1), comprising the following method steps:
A) Provision of a document sheet (4) storing an item of information, and at least
one connection piece (6) formed from a textile material, wherein the textile material
of the at least one connection piece (6) is different from the sheet material forming
the document sheet (4); B) the overlapping arrangement of the at least one connection
piece (6) and of the document sheet (4), so that an overlapping region (21) of the
at least one connecting piece (6) is formed with the document sheet (4), C) fusing
of the at least one connection piece (6) and the document sheet (4) in the overlapping
region (21); and D) securing of the document sheet (4) to a document body (20) of
the security document (1) by means of the at least one connection piece (6), characterised in that the fusing is carried out by means of a process with a sonotrode (11) introducing
sound waves into the overlapping region (21), of which the working surface (13) comprises
raised part regions (17), which form flattened regions (18) parallel to the main plane
of the working surface (13).
9. Method for producing a security document (1) according to claim 8, characterised in that the security document (1) is formed in the form of a booklet or book, and that the
at least one connection piece (6) in method step D) is connected to a booklet back
(2) of the booklet or book back (2) of the book.
10. Method for producing a security document (1) according to any one of claims 8 or 9,
characterised in that method step D) is carried out either between the method steps A) and B) or after
method step C).
11. Method for producing a security document (1) according to any one of claims 8 to 10,
characterised in that the security document is a pass document (1) and that the document sheet is a passbook
card (4).
12. Security document (1) in the form of a book or booklet, comprising a document body
(20) comprising in turn one or more book or booklet pages (3a, 3b, 3c, ...), as well
as at least one connection piece (6), which is connected to the document body (20),
and a document sheet (4) storing an item of information, which is connected to the
at least one connection piece (6) by means of a fusing connection (7), wherein the
at least one connection piece (6) is formed from a textile material, and wherein the
textile material of the at least one connection piece (6) is different from the sheet
material forming the document sheet (4), characterised in that the fusing connection (7) is carried out by means of a sonotrode (11), of which the
working surface (13) comprises raised part regions (17), which form flattened regions
(18) parallel to the main plane of the working surface (13).
1. Procédé pour relier au moins une languette de liaison (6) formée d'un matériau textile
à une feuille de document (4) stockant une information, dans lequel le matériau textile
d'au moins une languette de liaison (6) est différent du matériau de feuille formant
la feuille de document (4), dans lequel la feuille de document (4) peut être reliée
à un corps de document (20) au moyen d'au moins une languette de liaison (6), comprenant
les étapes de procédé suivantes : a) la disposition chevauchante d'au moins une languette
de liaison (6) et de la feuille de document (4), de sorte qu'une zone de chevauchement
(21) d'au moins une languette de liaison (6) avec la feuille de document (4) soit
formée, et b) le soudage d'au moins une languette de liaison (6) et de la feuille
de document (4) dans la zone de chevauchement (21), caractérisé en ce que le soudage est réalisé au moyen d'un procédé introduisant des ondes acoustiques dans
la zone de chevauchement (21) avec une sonotrode (11), dont la surface de travail
(13) présente des zones partielles (17) saillantes, qui forment des méplats (18) parallèlement
au plan principal de la surface de travail (13).
2. Procédé de liaison d'au moins une languette de liaison (6) à la feuille de document
(4) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins une languette de liaison (6) et la feuille de document (4) sont soudées l'une
à l'autre dans la zone de chevauchement (21) dans au moins deux zones de soudage (19)
espacées l'une de l'autre.
3. Procédé pour relier au moins une languette de liaison (6) à la feuille de document
(4) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau textile est formé au moins en partie d'un polymère thermoplastique.
4. Procédé pour relier au moins une languette de liaison (6) à la feuille de document
(4) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau textile est formé de deux matériaux différents, dont l'un fond au moins
lors du soudage avec la feuille de document (4) et l'autre ne se lie pas à la feuille
de document (4).
5. Procédé pour relier au moins une languette de liaison (6) à la feuille de document
(4) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau textile est formé au moins en partie de polyester.
6. Procédé pour relier au moins une languette de liaison (6) à la feuille de document
(4) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le matériau de feuille de la feuille de document (4) est formé au moins en partie
de polycarbonate ou d'un dérivé de polycarbonate.
7. Procédé pour relier au moins une languette de liaison (6) à la feuille de document
(4) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la feuille de document (4) forme une carte d'un document de sécurité (1).
8. Procédé pour fabriquer un document de sécurité (1), comprenant les étapes de procédé
suivantes : A) la fourniture d'une feuille de document (4) stockant une information
et d'au moins une languette de liaison (6) formée d'un matériau textile, dans lequel
le matériau textile d'au moins une languette de liaison (6) est différent du matériau
de feuille formant la feuille de document (4) ; B) la disposition chevauchante d'au
moins une languette de liaison (6) et de la feuille de document (4), de sorte qu'une
zone de chevauchement (21) d'au moins une languette de liaison (6) avec la feuille
de document (4) soit formée, C) le soudage d'au moins une languette de liaison (6)
et de la feuille de document (4) dans la zone de chevauchement (21) ; et D) la fixation
de la feuille de document (4) à un corps de document (20) du document de sécurité
(1) par l'intermédiaire d'au moins une languette de liaison (6), caractérisé en ce que le soudage est réalisé au moyen d'un procédé introduisant des ondes acoustiques dans
la zone de chevauchement (21) avec une sonotrode (11), dont la surface de travail
(13) présente des zones partielles (17) saillantes, qui forment des méplats (18) parallèlement
au plan principal de la surface de travail (13).
9. Procédé pour fabriquer un document de sécurité (1) selon la revendication 8, caractérisé en ce que le document de sécurité (1) est formé sous forme d'un carnet ou d'un livre et qu'au
moins une languette de liaison (6) est reliée à l'étape de procédé D) à un dos de
carnet (2) du carnet ou dos de livre (2) du livre.
10. Procédé pour fabriquer un document de sécurité (1) selon l'une quelconque des revendications
8 ou 9, caractérisé en ce que l'étape de procédé (D) est réalisée soit entre les étapes de procédé A) et B) soit
après l'étape de procédé C).
11. Procédé pour fabriquer un document de sécurité (1) selon l'une quelconque des revendications
8 à 10, caractérisé en ce que le document de sécurité est un document de passeport (1) et que la feuille de document
est une carte de livret de passeport (4).
12. Document de sécurité (1) en forme de livre ou de carnet, présentant un corps de document
(20) présentant une ou plusieurs feuilles de livre ou de carnet (3a, 3b, 3c, ...)
ainsi qu'au moins une languette de liaison (6), qui est reliée au corps de document
(20), et une feuille de document (4) stockant une information, qui est reliée à l'au
moins une languette de liaison (6) au moyen d'une liaison de soudage (7), dans lequel
au moins une languette de liaison (6) est formée d'un matériau textile et dans lequel
le matériau textile d'au moins une languette de liaison (6) est différent du matériau
de feuille formant la feuille de document (4), caractérisé en ce que la liaison de soudage (7) d'une sonotrode (11) est réalisée, dont la surface de travail
(13) présente des zones partielles (17) saillantes, qui forment des méplats (18) parallèlement
au plan principal de la surface de travail (13).