[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung, die zur motorischen
Verstellung zweier relativ zueinander schwenkbarer Fahrzeugteile ausgelegt ist, von
denen eines eine Fahrzeugtür ist.
[0002] Im Stand der Technik ist es bereits bekannt, Fahrzeugtüren motorisch zu öffnen und
zu schließen. Insbesondere sind auf dem Markt Fahrzeuge verschiedener Hersteller erhältlich,
deren Kofferraumtür motorisch geöffnet und geschlossen werden kann. Auch werden Fahrzeuge
mit Flügeltüren angeboten, die motorisch öffnen und schließen. Gleiches gilt für Fahrzeuge
mit Schiebetüren. Herkömmliche Fahrzeugtüren, also solche mit im Wesentlichen senkrechter
Schwenkachse, werden indes überwiegend manuell geöffnet und geschlossen. Dies liegt
vorwiegend daran, dass die derzeit auf dem Markt erhältlichen Antriebseinrichtungen
viel Bauraum in Anspruch nehmen, der bei den meisten Konstruktionen herkömmlicher
Türen nicht zur Verfügung steht.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Antriebseinrichtung der eingangs genannten Art mit vergleichsweise geringen Außenabmessungen
zu schaffen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung eine Antriebseinrichtung
der eingangs genannten Art, die zur motorischen Verstellung zweier relativ zueinander
schwenkbarer Fahrzeugteile ausgelegt ist, von denen eines eine Fahrzeugtür ist, umfassend
ein Gehäuse, das dazu ausgelegt ist, schwenkbar an einem der Fahrzeugteile befestigt
zu werden; eine an dem Gehäuse befestigte Antriebseinheit mit einem Motor; eine translatorisch
ortsfest und drehbar in dem Gehäuse gelagerte, von der Antriebseinheit drehend antreibbare,
ein Innengewinde aufweisende Spindelmutter, und eine über die Spindelmutter drehend
antreibbare Mehrfachspindel, deren freies Ende dazu ausgelegt ist, schwenkbar und
bezogen auf ihre Längsachse drehfest an dem anderen der Fahrzeugteile befestigt zu
werden, wobei die Mehrfachspindel ein erstes Spindelteil mit einem Außengewinde, das
mit dem Innengewinde der Spindelmutter in Eingriff ist, und zumindest ein zweites
Spindelteil umfasst, das mit dem ersten Spindelteil derart in Gewindeeingriff steht,
das die Spindelteile eine teleskopierbare Anordnung bilden.
[0005] Der Einsatz einer solchen Mehrfachspindel ermöglicht eine sehr kompakte Bauweise
der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung, was dazu führt, dass die erfindungsgemäße
Antriebseinrichtung auch in Fahrzeugtüren verbaut werden kann, in denen nur sehr wenig
Platz zur Verfügung steht, insbesondere auch in herkömmlichen Fahrzeugtüren mit sich
im Wesentlichen senkrecht erstreckender Schwenkachse.
[0006] Bei dem Motor handelt es sich bevorzugt um einen Elektromotor. Auf dem Markt ist
eine große Auswahl geeigneter Elektromotoren mit geringen Abmessungen erhältlich,
was die Auslegung und Herstellung der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung erleichtert.
[0007] Vorteilhaft weist die Antriebseinheit ein dem Motor nachgeschaltetes Getriebe auf,
beispielsweise in Form eines Planetengetriebes. Entsprechend lassen sich Übersetzungsverhältnisse
in weiten Bereichen durch geeignete Wahl des Getriebes einstellen. Motor und Getriebe
können integral als Einheit in einem gemeinsamen Gehäuse aufgenommen sein. Auch solche
Einheiten werden auf dem Markt in großer Auswahl angeboten.
[0008] Vorteilhaft ist die Antriebseinheit nicht selbsthemmend ausgebildet. Dank eines nicht
selbsthemmenden Motors und, wenn vorhanden, eines nicht selbsthemmenden Getriebes
in Form eines Planetengetriebes oder dergleichen kann die Fahrzeugtür auch bei unbestromtem
Motor ohne weiteres manuell bewegt werden, wodurch das Gefahrenpotential im Falle
eines Stromausfalls minimiert wird. Darüber hinaus kann auf eine zwischengeschaltete
Kupplung verzichtet werden. Eine solche kupplungslose Ausbildung bringt insbesondere
Kosten- und Bauraumvorteile mit sich.
[0009] Bevorzugt erstreckt sich eine Abtriebswelle der Antriebseinheit quer, insbesondere
senkrecht zur Längsachse der Mehrfachspindel, wodurch die Antriebseinrichtung insgesamt
einen im Wesentlichen L-förmigen Aufbau erhält, der wenig Bauraum beansprucht und
sich insbesondere in unterschiedlichen Fahrzeugtüren verschiedener Fahrzeughersteller
problemlos integrieren lässt.
[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist am Außenumfang der Spindelmutter
ein Zahnrad ausgebildet, insbesondere in Form eines Kegel- oder Schneckenrads, über
das die Spindelmutter über ein von der Antriebseinheit drehend angetriebenes Zahnrad
oder eine drehend antriebene Schnecke drehend antreibbar ist. Auf diese Weise wird
ein einfacher Aufbau der Antriebseinrichtung erzielt. Auch dieses Getriebe bestehend
aus dem Kegel- oder Schneckenrad oder einer vergleichbaren Ausführung weist aus den
zuvor genannten Gründen keine Selbsthemmung auf.
[0011] Bevorzugt sind die Gewinderichtungen der Gewindeeingriffe zwischen dem Innengewinde
der Spindelmutter und dem Außengewinde des ersten Spindelteils einerseits und zwischen
dem ersten Spindelteil und dem zweiten Spindelteil andererseits identisch. Mit anderen
Worten handelt es sich in beiden Fällen um ein Rechts- oder um ein Linksgewinde. Dies
führt dazu, dass sich das erste Spindelteil und das zweite Spindelteil stets in gleicher
Richtung bewegen.
[0012] Vorteilhaft sind die Gewindesteigungen größer oder gleich 10 mm/U (Millimeter pro
Umdrehung) und liegen insbesondere im Bereich zwischen 10 und 15 mm/U. Derartige Gewindesteigungen
führen bei den vorliegenden Spindeldurchmessern im Bereich von 10 bis 20 mm zum einen
dazu, dass sich eine mit einer erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung versehene Fahrzeugtür
mangels Selbsthemmung auch problemlos manuell öffnen und schließen lässt. Zum anderen
ist der Widerstand aber auch hinreichend groß, dass sich die Fahrzeugtür nicht von
alleine öffnet oder schließt, wenn das Fahrzeug beispielsweise an einem Hang geparkt
ist.
[0013] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist das erste Spindelteil hohl
ausgebildet und mit einem Innengewinde versehen, wobei das zweite Gewindeteil mit
einem Außengewinde versehen ist, das mit dem Innengewinde des ersten Spindelteils
im Eingriff ist. Auf diese Weise wird insbesondere eine gute Montierbarkeit der Antriebseinrichtung
gewährleistet.
[0014] Vorteilhaft sind ein oder mehrere Anschläge vorgesehen, welche die Relativbewegung
zwischen der Spindelmutter und dem ersten Spindelteil und/oder zwischen dem ersten
Spindelteil und dem zweiten Spindelteil begrenzen. Solche Anschläge verhindern, dass
die einzelnen Komponenten aus dem jeweiligen Eingriff miteinander gebracht werden
können.
[0015] Bevorzugt erstrecken sich die Schwenkachsen, um die das Gehäuse und die Mehrfachspindel
schwenkbar sind, parallel zueinander. Auf diese Weise wird ein sehr einfacher Aufbau
der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung erzielt.
[0016] Ferner schafft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug mit einem Fahrzeugrahmen, zumindest
einer schwenkbar an dem Fahrzeugrahmen gehaltenen Fahrzeugtür und zumindest einer
erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung, deren Gehäuse schwenkbar an der zumindest einen
Fahrzeugtür und deren Mehrfachspindel schwenkbar an dem Fahrzeugrahmen gehalten ist,
oder umgekehrt.
[0017] Bevorzugt ist eine Steuerung zum Ansteuern des Motors vorgesehen.
[0018] Vorteilhaft sind mehrere Sensoren vorgesehen, insbesondere im Bereich der zumindest
einen Fahrzeugtür, deren Ausgangssignale an die Steuerung übermittelt werden, wobei
die Steuerung dazu ausgelegt ist, den Motor unter Berücksichtigung der empfangenen
Ausgangssignale zu steuern. Die Sensoren sind dabei insbesondere derart beschaffen,
dass sie die Umgebung der Fahrzeugtür überwachen, um beispielsweise das Öffnen oder
Schließen der Fahrzeugtür zu verhindern oder zu stoppen, sobald ein Hindernis in der
Umgebung der Fahrzeugtür detektiert wird. Auch können Sensoren vorgesehen sein, die
auf die Fahrzeugtür wirkende Kräfte oder Beschleunigungen aufnehmen, um beispielsweise
eine manuelle und somit gewollte Betätigung der Fahrzeugtür detektieren zu können.
Darüber hinaus können anhand des Kraft- oder Beschleunigungsverlaufes auch gewollte
Betätigungen von ungewollten Betätigungen unterschieden werden, wie beispielsweise
durch Windstöße verursachte Betätigungen, was es ermöglicht, geeignete Maßnahmen zu
ergreifen.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung einer Antriebseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist
Figur 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Antriebseinrichtung gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, deren Mehrfachspindel sich in einer
eingezogenen Stellung befindet;
Figur 2 eine Schnittansicht der in Figur 1 dargestellten Antriebseinrichtung;
Figur 3 eine perspektivische Ansicht der in Figur 1 dargestellten Antriebseinrichtung,
deren Mehrfachspindel sich in einer ausgefahrenen Stellung befindet;
Figur 4 eine Schnittansicht der in Figur 3 dargestellten Antriebseinrichtung;
Figur 5 eine schematische Draufsicht eines Fahrzeugs, dessen Seitentüren mit der in
den Figuren 1 bis 4 dargestellten Antriebseinrichtung versehen sind, wobei sich die
Mehrfachspindel der linken Vordertür in ihrer eingezogenen Stellung befindet,
Figur 6 eine Draufsicht analog zu Figur 5, bei der sich die Mehrfachspindel in ihrer
ausgefahrenen Stellung befindet; und
Figur 7 eine schematische perspektivische Ansicht einer Antriebseinrichtung gemäß
einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die zum besseren Verständnis
ohne Gehäuse dargestellt ist.
[0020] Die Figuren zeigen eine Antriebseinrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, die zur motorischen Verstellung zweier relativ zueinander schwenkbarer
Fahrzeugteile ausgelegt ist, von denen eines eine Fahrzeugtür ist.
[0021] Die Antriebseinrichtung 1 umfasst ein Gehäuse, das dazu ausgelegt ist, schwenkbar
um eine Schwenkachse S
1 an einem der Fahrzeugteile befestigt zu werden. Hierzu sind vorliegend an der Ober-
und Unterseite des Gehäuses 2 miteinander fluchtend angeordnete Aufnahmestifte 3 ausgebildet,
über die im bestimmungsgemäß montierten Zustand der Antriebseinrichtung 1 korrespondierende
Hülsen (nicht gezeigt) eines zugeordneten ersten Fahrzeugteils greifen.
[0022] Ferner weist die Antriebseinrichtung 1 eine an dem Gehäuse 2 befestigte, nicht selbsthemmend
ausgebildete Antriebseinheit 4 auf, die einen Motor und ein dem Motor nachgeschaltetes
Getriebe umfasst, beispielsweise in Form eines Planetengetriebes. Motor und Getriebe
sind vorliegend nicht separat dargestellt, da diese integral in der als Zukaufteil
bezogenen Antriebseinheit 4 enthalten sind.
[0023] In dem Gehäuse 2 ist translatorisch ortsfest und mittels entsprechender Lagerungen
5 drehbar um ihre Längsachse eine Spindelmutter 6 gelagert, die von der Antriebseinheit
4 drehend angetrieben werden kann. Hierzu ist am Außenumfang der Spindelmutter 6 ein
Zahnrad 7 ausgebildet, das mit einem an einer Abtriebswelle 8 der Antriebseinheit
4 befestigten Zahnrad 9 kämmt. Die Zahnräder 7 und 9 sind vorliegend als Kegelräder
und nicht selbsthemmend ausgebildet, wodurch ein sehr einfacher und robuster Aufbau
erzielt wird. Die Spindelmutter 6 ist ferner mit einem Innengewinde 10 versehen, das
im Bereich eines radial einwärts vorstehenden hohlzylindrischen Absatzes 11 ausgebildet
ist.
[0024] Die Antriebseinrichtung 1 umfasst als weitere Komponente eine Mehrfachspindel 12,
die über die Spindelmutter 6 drehend antreibbar und entsprechend ein- und ausfahrbar
ist.
[0025] Die Mehrfachspindel 12 weist zum einen ein erstes hohl ausgebildetes Spindelteil
13 mit einem Außengewinde 14 auf, das mit dem Innengewinde 10 der Spindelmutter 6
im Eingriff ist. Zur Begrenzung der translatorischen Bewegung des ersten Spindelteils
13 ist dieses im Bereich seines freien Endes mit einem Anschlag 15 versehen, der vorliegend
die Form eines auswärts vorstehenden Vorsprungs hat, der bei maximal ausgefahrenem
ersten Spindelteil 13 an eine Stirnfläche 16 des Absatzes 11 der Spindelmutter 6 anschlägt.
Ferner weist das erste Spindelteil 13 ein Innengewinde 17 auf, das an einem radial
einwärts vorstehenden hohlzylindrischen Absatz 18 des ersten Spindelteils 13 ausgebildet
ist.
[0026] Die Mehrfachspindel 12 umfasst zum anderen ein zweites Spindelteil 19, das mit dem
ersten Spindelteil 13 derart im Gewindeeingriff steht, dass die Spindelteile 13 und
19 eine teleskopierbare Anordnung bilden. Hierzu ist das zweite Spindelteil 19 mit
einem Außengewinde 20 versehen, das mit dem Innengewinde 17 des ersten Spindelteils
13 im Eingriff ist. Das zweite Spindelteil 19 ist in seinem hinteren Endbereich mit
einem Anschlag 21 versehen, der gegen eine Stirnfläche 22 des Absatzes 18 des ersten
Spindelteils 13 anschlägt, sobald das zweite Spindelteil 19 vollständig ausgefahren
ist. Am vorderen freien Ende des zweiten Spindelteils 19 ist ein Vorsprung 23 ausgebildet,
durch den sich vertikal eine Durchgangsöffnung 24 erstreckt.
[0027] Die Gewinderichtungen der Gewindeeingriffe zwischen dem Innengewinde 10 der Spindelmutter
6 und dem Außengewinde 14 des ersten Spindelteils 13 einerseits und zwischen dem ersten
Spindelteil 13 und dem zweiten Spindelteil 19 andererseits sind identisch, also beides
Rechts- oder beides Linksgewinde, so dass sich die beiden Spindelteile 13 und 19 stets
in gleicher Richtung bewegen.
[0028] Die Abtriebswelle 8 der Antriebseinheit 4 erstreckt sich vorliegend quer, genauer
gesagt senkrecht zur Längsachse der Mehrfachspindel 12, wodurch die Antriebseinrichtung
1 eine insgesamt im Wesentlichen L-förmige Form aufweist, die sich durch ihre Kompaktheit
auszeichnet.
[0029] An dem Vorsprung 23 ist ein Lagerbock 25 unter Verwendung eines sich durch die Durchgangsöffnung
24 erstreckenden Bolzens 26 gehalten, der eine zweite Schwenkachse S
2 definiert, die sich parallel zur ersten Schwenkachse S
1 erstreckt. Der Lagerbock 25 dient dazu, das freie Ende der Mehrfachspindel 12 an
einem zweiten Fahrzeugteil zu befestigen, auf das bezogen das ersten Fahrzeugteil
schwenkbar sein soll. Zur Befestigung ist das Befestigungsteil mit einem Durchgangsloch
27 versehen, durch das sich beispielsweise eine Befestigungsschraube oder dergleichen
erstrecken kann.
[0030] Die Figuren 5 und 6 zeigen die Antriebseinrichtung 1 in einem bestimmungsgemäß montierten
Zustand. Vorliegend ist das Gehäuse 2 der Antriebseinrichtung 1 schwenkbar um die
Schwenkachse S
1 an einer herkömmlichen seitlichen Fahrzeugtür 28 und das Befestigungsteil 25 schwenkbar
um die Schwenkachse S
2 an einem Fahrzeugrahmen 29 eines Fahrzeugs 30 befestigt. Wird nun die Antriebseinrichtung
ausgehend von ihrer in den Figuren 1 und 2 dargestellten Stellung mit eingezogener
Mehrfachspindel 12 in ihre in den Figuren 3 und 4 dargestellte Stellung mit ausgefahrener
Mehrfachspindel 12 überführt, indem die Mehrfachspindel 12 über die Antriebseinheit
4 und die Spindelmutter drehend angetrieben wird, so wird die Fahrzeugtür 28 geöffnet,
siehe die Figuren 5 und 6. Wird die Mehrfachspindel 12 daraufhin wieder in entgegengesetzter
Richtung drehend angetrieben, so schließt sich die Fahrzeugtür 28 wieder. Eine Steuerung
31 zum Ansteuern der Antriebseinrichtung 1 ist an einer geeigneten Position im Fahrzeug
30 vorgesehen, vorliegend in der Fahrzeugtür 28. Sie kann in bekannter Weise über
am Armaturenbrett des Fahrzeugs 30 und/oder über am Fahrzeugschlüssel vorgesehene
Schalter (nicht gezeigt) zum Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür 28 betätigt werden,
um nur einige Beispiele zu nennen. Es sollte klar sein, dass die Steuerung 31 in eine
bereits im Fahrzeug 30 vorhandene Steuerung integriert oder als separate Steuerung
vorgesehen sein kann.
[0031] Zur Erhöhung insbesondere der Sicherheit der erfindungsgemäßen Antriebseinrichtung
1 können am Fahrzeug 30, insbesondere im Bereich der Fahrzeugtür 28 Sensoren 31 angeordnet
sein, deren Ausgangssignale an die Steuerung 31 übermittelt werden, wobei die Steuerung
31 dazu ausgelegt ist, den Motor der Antriebseinrichtung 1 unter Berücksichtigung
der empfangenen Ausgangssignale zu steuern. Die Sensoren 32 sind dabei insbesondere
derart beschaffen, dass sie die äußere und/oder innere Umgebung der Fahrzeugtür 28
überwachen, um beispielsweise das Öffnen oder Schließen der Fahrzeugtür zu verhindern
oder zu stoppen, sobald ein Hindernis in der Umgebung der Fahrzeugtür 28 detektiert
wird. Auch können Sensoren 32 vorgesehen sein, die auf die Fahrzeugtür 28 wirkende
Kräfte oder Beschleunigungen aufnehmen, um beispielsweise eine manuelle und somit
gewollte Betätigung der Fahrzeugtür 28 detektieren zu können, die dann von der Antriebseinrichtung
1 unterstützt wird. Darüber hinaus können anhand des Kraft- oder Beschleunigungsverlaufes
auch gewollte Betätigungen von ungewollten Betätigungen unterschieden werden, wie
beispielsweise durch Windstöße verursachte Betätigungen, was es ermöglicht, geeignete
Maßnahmen zu ergreifen, wie beispielsweise das Schließen der Fahrzeugtür 28 bei Detektion
einer ungewollter Betätigung zu verhindern.
[0032] Figur 7 zeigt eine Antriebseinrichtung 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, die sich lediglich dahingehend von der zuvor beschriebenen
Ausführungsform unterscheidet, dass das Zahnrad 7 der Spindelmutter 6 als Schneckenrad
und das Zahnrad 9 als mit diesem kämmende, ebenfalls nicht selbsthemmende Schnecke
ausgebildet ist.
[0033] Es sollte klar sein, dass die zuvor beschriebene Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Antriebseinrichtung 1 nur als Beispiel dient und nicht als einschränkend zu verstehen
ist. Vielmehr sind Modifikationen und Änderungen möglich, ohne den Schutzbereich der
vorliegenden Anmeldung zu verlassen, der durch die beiliegenden Ansprüche definiert
ist. So kann die Mehrfachspindel 12 auch aus mehr als zwei Spindelteilen zusammengesetzt
sein, um nur ein Beispiel zu nennen.
BEZUGSZIFFERNLISTE
[0034]
- 1
- Antriebseinrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Aufnahmestift
- 4
- Antriebseinheit
- 5
- Lagerung
- 6
- Spindelmutter
- 7
- Zahnrad
- 8
- Abtriebswelle
- 9
- Zahnrad
- 10
- Innengewinde
- 11
- Absatz
- 12
- Mehrfachspindel
- 13
- erstes Spindelteil
- 14
- Außengewinde
- 15
- Anschlag
- 16
- Stirnfläche
- 17
- Innengewinde
- 18
- Absatz
- 19
- zweites Spindelteil
- 20
- Außengewinde
- 21
- Anschlag
- 22
- Stirnfläche
- 23
- Vorsprung
- 24
- Durchgangsöffnung
- 25
- Lagerbock
- 26
- Bolzen
- 27
- Durchgangsloch
- 28
- Fahrzeugtür
- 29
- Fahrzeugrahmen
- 30
- Fahrzeug
- 31
- Steuerung
- 32
- Sensor
- S1
- erste Schwenkachse
- S2
- zweite Schwenkachse
1. Antriebseinrichtung (1), die zur motorischen Verstellung zweier relativ zueinander
schwenkbarer Fahrzeugteile (28, 29) ausgelegt ist, von denen eines eine Fahrzeugtür
(28) ist, umfassend
- ein Gehäuse (2), das dazu ausgelegt ist, schwenkbar an einem der Fahrzeugteile (28,
29) befestigt zu werden;
- eine an dem Gehäuse (2) befestigte Antriebseinheit (4) mit einem Motor;
- eine translatorisch ortsfest und drehbar in dem Gehäuse (2) gelagerte, von der Antriebseinheit
(4) drehend antreibbare, ein Innengewinde (10) aufweisende Spindelmutter (6), und
- eine über die Spindelmutter (6) drehend antreibbare Mehrfachspindel (12), deren
freies Ende dazu ausgelegt ist, schwenkbar und bezogen auf ihre Längsachse drehfest
an dem anderen der Fahrzeugteile (29, 28) befestigt zu werden, wobei die Mehrfachspindel
(12) ein erstes Spindelteil (13) mit einem Außengewinde (14), das mit dem Innengewinde
(10) der Spindelmutter (6) in Eingriff ist, und zumindest ein zweites Spindelteil
(19) umfasst, das mit dem ersten Spindelteil (13) derart in Gewindeeingriff steht,
das die Spindelteile (13, 19) eine teleskopierbare Anordnung bilden.
2. Antriebseinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor ein Elektromotor ist.
3. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (4) ein dem Motor nachgeschaltetes Getriebe aufweist.
4. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit nicht selbsthemmend und insbesondere kupplungslos ausgebildet
ist.
5. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Abtriebswelle (8) der Antriebseinheit (4) quer, insbesondere senkrecht
zur Längsachse der Mehrfachspindel (12) erstreckt.
6. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Außenumfang der Spindelmutter (6) ein Zahnrad (7) ausgebildet ist, insbesondere
in Form eines Kegel- oder Schneckenrads, über das die Spindelmutter (6) über ein von
der Antriebseinheit (4) drehend angetriebenes Zahnrad oder eine drehend angetriebene
Schnecke drehend antreibbar ist.
7. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderichtungen der Gewindeeingriffe zwischen dem Innengewinde (10) der Spindelmutter
(6) und dem Außengewinde (14) des ersten Spindelteils (13) einerseits und zwischen
dem ersten Spindelteil (13) und dem zweiten Spindelteil (19) andererseits identisch
sind.
8. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindesteigungen größer oder gleich 10 mm/U sind und insbesondere im Bereich
zwischen 10 und 15 mm/U liegen.
9. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Spindelteil (13) hohl ausgebildet und mit einem Innengewinde (17) versehen
ist, und dass das zweite Spindelteil (19) mit einem Außengewinde (20) versehen ist,
das mit dem Innengewinde (17) des ersten Spindelteils (13) im Eingriff ist.
10. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Anschläge (15, 21) vorgesehen sind, welche die Relativbewegung zwischen
der Spindelmutter (6) und dem ersten Spindelteil (13) und/oder zwischen dem ersten
Spindelteil (13) und dem zweiten Spindelteil (19) begrenzen.
11. Antriebseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schwenkachsen (S1, S2), um die das Gehäuse (2) und die Mehrfachspindel (12) schwenkbar sind, parallel zueinander
erstrecken.
12. Fahrzeug (30) mit einem Fahrzeugrahmen (29), zumindest einer schwenkbar an dem Fahrzeugrahmen
(29) gehalten Fahrzeugtür (28) und zumindest einer Antriebseinrichtung (1) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, deren Gehäuse (2) schwenkbar an der zumindest einen
Fahrzeugtür (28) und deren Mehrfachspindel (12) schwenkbar an dem Fahrzeugrahmen (29)
gehalten ist, oder umgekehrt.
13. Fahrzeug (30) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (31) zum Ansteuern des Motors vorgesehen ist.
14. Fahrzeug (30) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sensoren (32) vorgesehen sind, insbesondere im Bereich der zumindest einen
Fahrzeugtür (28), deren Ausgangssignale an die Steuerung (31) übermittelt werden,
wobei die Steuerung (31) dazu ausgelegt ist, den Motor unter Berücksichtigung der
empfangenen Ausgangssignale zu steuern.