[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrkammer-Folienbeutel mit einer härtbaren Mehrkomponentenmasse
und die Verwendung des Mehrkammer-Folienbeutels zur Verpackung und/oder Verarbeitung
der Mehrkomponentenmasse. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung des Mehrkammerfolienbeutels
in einem Verfahren zur Herstellung einer Mehrkomponentenmasse, insbesondere eines
Ortsschaums und insbesondere eines anorganischen Brandschutzschaums.
[0002] Zum schnellen Schließen von Öffnungen, wie beispielsweise Brandschutzdurchführungen
im Baubereich, oder zum Verankern von Bauteilen in Bohrlöchern wird ein reaktives
Material aus zwei Komponenten vor Ort gemischt und in die Öffnung eingebracht. Das
reaktive Material soll bis zur Aushärtung standfest sein und nicht wieder aus der
Öffnung herausfließen.
[0003] Bei Zweikomponentenmassen aus Flüssigharzen wie Polyurethan oder Epoxidharzen wird
die Standfestigkeit durch eine entsprechende Einstellung der Viskosität des Materials
erreicht. Die reaktiven Komponenten werden getrennt in Zweikomponenten-Kartuschen
mit einem Statikmischer vorgelegt und am Applikationsort durch Auspressen aus der
Kartusche im Statikmischer gemischt.
[0004] Aus Pulver und Flüssigkeiten bestehende Massen werden in einem offenen Gefäß unter
Verwendung eines Rührstabs oder von anderen Mischhilfsmitteln mechanisch miteinander
vermengt. Die gemischte Masse kann dann manuell in die zu füllende Öffnung eingebracht
und/oder in die gewünschte Form gebracht werden, oder in weitere Applikationshilfsmittel
wie beispielsweise eine Teigpresse gefüllt und in die Öffnung eingebracht werden.
[0005] Mehrkomponenten-Systeme zur Herstellung von Gipsschäumen und/oder Zementschäumen
durch Mischen in offenen Gefäßen sind beispielsweise aus der
EP 2 045 227 A bekannt. Die dort beschriebene hydraulisch abbindende Zusammensetzung dient zur Herstellung
von anorganischen Brandschutz- oder Isolier-Ortsschäumen und umfasst ein pH-neutrales
oder alkalisches hydraulisches Bindemittel und eine Schäumungskomponente sowie einen
Schaumstabilisator, wobei die Schäumungskomponente Sauerstoff oder Kohlendioxid freisetzt.
Die bekannten anorganischen Brandschutzsysteme können jedoch nur schwer in Öffnungen
eingebracht werden und sind häufig nur als Vergussmasse mit aufwendigen Schalungsvorrichtungen
anwendbar.
[0006] Falls ein Pulver mit Flüssigkeit in einem geschlossenen Behältnis gemischt werden
soll, werden weitere Hilfsmittel wie beispielsweise Kugeln in einem zum Teil mit Luft
gefüllten Raum benötigt. Zum Entleeren des Behälters ist eine im Wesentlichen flüssige
Konsistenz der Mischung erforderlich.
[0007] Ferner sind flüssige Zweikomponenten-Vergussharze bekannt, die in einen Zweikammer-Folienbeutel
mit Klemmverschluss eingebracht sind. Hier wird das flüssige Vergussharz nach dem
Entfernen des Klemmverschlusses manuell vermischt und anschließend beispielsweise
in Kabelschuhe gegossen.
[0008] Zum Auspressen von pastösen Massen aus Tuben oder Folienbeuteln sind darüber hinaus
verschiedene Aufroller und Ausstreifvorrichtungen auch in Kombination miteinander
bekannt. Diese Hilfsmittel weisen einen zwischen zwei Leisten gebildeten Längsschlitz
auf, in den der Tubenfalz eingeführt wird, wobei der Tubeninhalt dann entweder durch
Aufrollen der Tube vom Tubenende her oder durch Aufstreifen der Leisten und Zusammendrücken
der Tube ausgepresst wird.
[0009] Eine einfache und kostengünstige Verpackung zum guten Vermischen und Ausbringen von
härtbaren Mehrkomponentenmassen in einem geschlossenen Behälter ist bisher nicht bekannt.
[0010] Zweikomponenten-Kartuschen oder Zweikomponenten-Foliengebinde mit Statikmischer weisen
im Mischer ein gewisses Totvolumen auf. Ferner ist die Mischgüte zu Beginn der Mischung
unzureichend, so dass ein Vorlauf abgenommen werden muss, der zu verwerfen ist. Weiterhin
bleibt eine Restmenge im Statikmischer zurück. Bei handelsüblichen Systemen beträgt
diese Restmenge etwa 30 g der Zweikomponentenmasse, und die als Vorlauf abgenommene
Menge beträgt etwa 15 g. Pro Anwendung ist also mit etwa 45 g Verlust an härtbarer
Masse zu rechnen. Wenn der Anwender nur eine geringe Anzahl von vier bis fünf Befestigungspunkten
herzustellen hat, für die etwa 10 bis 15 g Masse pro Befestigungspunkt benötigt werden,
liegt die prozentuale Verlustmenge bei etwa 50 % oder mehr. Zusätzlich wird ein neuer
Statikmischer benötigt, wenn weitere Anwendungen mit demselben Gebinde durchgeführt
werden sollen. Bei Anwendung von Kleinmengen der Zweikomponentenmasse muss also mit
hohen Verlusten und entsprechend hohen Materialkosten gerechnet werden.
[0011] Die
DE 3830630 A1 beschreibt ein Mehrkammerbeutelsystem mit einem flexiblen, zur Umgebung hin abgedichteten
Folienbeutel und mit einem Klemmelement zum Abklemmen eines Bereiches des Beutels
zur Unterteilung des Beutelinnenraumes in zumindest zwei Kammern.
[0012] Klemmbeutel sind für flüssige Gießharze ausreichend, weil die Masse aus den Beuteln
fließen kann. Standfeste pastöse Massen sind mit üblichen Klemmbeuteln schlechter
zu verarbeiten, da die Massen manuell mit Druck aus dem Beutel herausgepresst werden
müssen. Die Restentleerung der Klemmbeutel ist im Allgemeinen nicht zufriedenstellend,
und die Anwender versuchen, die Restmengen durch Zusammenknüllen oder Verdrehen der
Beutel zu entleeren.
[0013] Ausstreifvorrichtungen haben den Nachteil, dass die Tube oder der Beutel am hinteren
Ende gehalten werden muss, um den Beutel durch den Ausstreifer zu ziehen und die Masse
aus dem Beutel auszupressen. Dabei hat der Anwender nicht die Möglichkeit, die aus
der Beutelöffnung austretende Masse gezielt zu applizieren. Auch die Entleerung von
Restmengen ist in diesem Fall nicht optimal, weil die Masse auch durch den Ausstreifspalt
in den hinteren Bereich des Beutels dringen kann. Eine Verengung des Ausstreifspaltes
bewirkt jedoch, dass die zum Auspressen des Beutelinhalts benötigte Kraft sehr hoch
wird.
[0014] Aufroller sind meist nur separat erhältlich und passen nicht auf verschiedene Systeme
und Größen von Tuben oder Folienbeuteln. Das Einfädeln der Beutelnaht in den Aufroller
ist nicht immer einfach, der Aufroller kann abrutschen und bringt während der ersten
Umdrehungen kaum genügend Kraft auf, um den zum Auspressen des Beutelinhalts notwendigen
Druck zu erzeugen. Erst wenn die Folienlagen gegeneinander drücken, können größere
Kräfte aufgebracht werden.
[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, anwenderfreundliche und
kostengünstige Anwendungsform und Verpackung zum guten Mischen und Ausbringen von
härtbaren Mehrkomponentenmassen in einem geschlossenen Behälter bereitzustellen, insbesondere
für chemische Anker oder für einen anorganischen Schaum auf Basis von Gips oder Zementmörtel
für Isolier- oder Brandschutzanwendungen mit festen, pulverförmigen und flüssigen
Komponenten. Die Anwendungsform soll das Mischen der Komponenten ohne aufwendige Werkzeuge
gestatten und das Einbringen der Masse auch in enge und/oder schwer zugängliche Öffnungen
ermöglichen. Dabei sollen auch kleine Mengen ohne Vorlaufverluste und/oder Restmengenverluste
verarbeitet werden können.
[0016] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Mehrkammer-Folienbeutel gemäß Anspruch 1. Gegenstand
der Erfindung ist ferner die Verwendung des Mehrkammer-Folienbeutels gemäß Anspruch
13 zur Verpackung und/oder Verarbeitung einer härtbaren Mehrkomponentenmasse, sowie
ein Verfahren zur Herstellung und Verarbeitung einer härtbaren Mehrkomponentenmasse
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Mehrkammer-Folienbeutels mit den Merkmalen
des Anspruchs 14.
[0017] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und
des erfindungsgemäßen Folienbeutels sind in den zugehörigen Unteransprüchen angegeben.
[0018] Die Erfindung stellt einen Mehrkammer-Folienbeutel mit einer härtbaren Mehrkomponentenmasse
bereit, mit wenigstens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Kammern, wobei
eine der Kammern mit einer ersten Komponente und wenigstens eine andere Kammer mit
einer Härterkomponente für die erste Komponente gefüllt ist. Ferner umfasst der Mehrkammer-Folienbeutel
ein Trennelement, das die Kammern in einem Lagerzustand flüssigkeitsdicht voneinander
trennt und in einem Gebrauchszustand eine Strömungsverbindung zwischen den Kammern
zum Mischen der ersten Komponente und der Härterkomponente bereitstellt. Der Beutel
weist einen Öffnungsabschnitt auf, der zum Austragen der gemischten Mehrkomponentenmasse
geöffnet werden kann. Das Trennelement umfasst eine mit einer Längsnut versehene Klemmschiene
und einen Klemmstreifen. Entweder die Klemmschiene oder der Klemmstreifen ist mit
einem dem Öffnungsabschnitt gegenüberliegenden Rand des Folienbeutels fest verbunden.
Der fest mit dem Folienbeutelrand verbundene Teil des Trennelements weist einen Angriffsabschnitt
auf, der eine Rotationsbewegung des fest verbundenen Teils zum Aufrollen des Folienbeutels
auf den fest verbundenen Teil gestattet.
[0019] Das Trennelement kombiniert somit die Funktion einer gegenseitigen Abdichtung der
Kammern mit der Funktion eines Aufrollers. Dadurch wird erreicht, dass der Aufroller
zum Auspressen des Beutelinhalts nicht separat bereitgestellt werden muss. Außerdem
entfällt das zeitaufwändige Einfädeln der Beutelnaht in den Aufroller. Da die Mischung
der Komponenten nach dem Entfernen des Klemmstreifens im geschlossenen Beutel erfolgt,
kann die gemischte Masse vollständig verwertet werden. Es fällt kein Vorlauf an, der
wegen unzureichender Vermischung der Komponenten entsorgt werden müsste. Der Aufroller
ermöglicht ferner eine fast vollständige Restentleerung auch bei Verwendung von Folienbeuteln
aus Kunststoff, die durch manuelles Auspressen des Beutelinhalts nicht zu gewährleisten
ist. Auf die Verwendung von speziellen Auspressgeräten kann somit verzichtet werden.
[0020] Der erfindungsgemäße Mehrkammer-Folienbeutel ermöglicht es weiter, Foliengebinde
mit festen, durch die Verpackung vorgegebenen Mengen der reaktiven Komponenten für
die härtbare Mehrkomponentenmasse bereitzustellen. Damit kann eine Fehldosierung durch
den Anwender sicher vermieden werden und die Mischung steht zur sofortigen Anwendung
bereit. Außerdem können auf diese Weise auch kleine Gebinde von etwa 30 bis 100 g
einfach und kostensparend bereitgestellt werden. Das Trennelement des Mehrkammer-Folienbeutels
kann ohne Werkzeug einfach geöffnet werden. Durch einfaches Kneten der Komponenten
können gute Mischungsergebnisse erzielt werden.
[0021] Der fest mit dem Folienbeutel verbundene Teil des Trennelements ermöglicht eine einfache
Bedienung mit einer Hand, so dass der Öffnungsabschnitt mit der anderen Hand geführt
und die gemischte Mehrkomponentenmasse aus dem Öffnungsabschnitt gezielt in eine bauseitige
Öffnung appliziert werden kann. Der Öffnungsabschnitt kann weiter als Düsenspitze
ausgebildet sein und somit eine gezielte Applikation der Masse auch in enge und schwer
zugängliche Öffnungen ermöglichen. Weiterhin kann die Masse nach dem Vermischen der
Komponenten im Folienbeutel bereits in standfester Konsistenz vorliegen, um das Herausfließen
der Masse aus den zu füllenden Öffnungen zu verhindern.
[0022] Mit der Erfindung wird ferner eine kostengünstige und platzsparende Folienverpackung
bereitgestellt. Während des Mischens ist ein Kontakt des Anwenders mit den reaktiven
Komponenten ausgeschlossen, so dass eine Gesundheitsgefährdung vermieden wird. Schließlich
sind auch keine zusätzlichen Mischelemente wie Statikmischer und auch keine Mischwerkzeuge
und Mischbehälter nötig, da das Vermischen der Komponenten innerhalb der Folienverpackung
erfolgt. Damit entfallen auch die sonst notwendigen Reinigungsarbeiten an den Werkzeugen.
[0023] Obwohl die Erfindung im Folgenden anhand eines Zweikomponentensystems beschrieben
wird, sind auch Mehrkomponenten-Systeme von der Erfindung umfasst und mit geringem
Aufwand zu verwirklichen, die mehr als zwei reaktive Komponenten aufweisen, welche
in dem Folienbeutel in mehr als zwei voneinander getrennten Kammern eingebracht sind.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die härtbare Mehrkomponentenmasse eine
härtbare organische Masse, insbesondere auf Grundlage von Epoxiden, (Meth)acrylaten
oder Polyurethan.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Mehrkomponentenmasse eine anorganische
Mehrkomponentenmasse, umfassend eine hydraulisch abbindende Komponente als reaktive
Komponente, die auch pulverförmig sein kann, und eine Wasser enthaltende Komponente
als Härterkomponente. Als hydraulisches Bindemittel können Zement, insbesondere Portlandzement,
Trass, Puzzolane, hydraulische Kalke und Gips oder deren Mischungen verwendet werden.
Als Härterkomponente können Wasser oder wässrige Lösungen verwendet werden.
[0026] Bevorzugt ist die anorganische Mehrkomponentenmasse ein anorganischer Brandschutzschaum
oder Isolierschaum mit wenigstens einem hydraulischen Bindemittel, einer Schäumungskomponente
sowie einem Schaumstabilisator. Die Schäumungskomponente kann aus einem Alkali- oder
Erdalkalicarbonat oder -hydrogencarbonat und einer Säure, und/oder aus einem Sauerstoffträger
und einem Katalysator gebildet sein. Als Sauerstoffträger kann insbesondere Wasserstoffperoxid
in wässriger Lösung dienen. Der Katalysator kann Braunstein MnO
2 umfassen. Derartige Schaumsysteme sind aus der
EP 2 045 227 A1 bekannt.
[0027] Der Mehrkammerfolienbeutel kann als Flachbeutel oder auch als Schlauchbeutel gebildet
sein. Die Herstellung dieser Systeme ist dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Flachbeutel
werden üblicherweise durch Aufeinanderlegen zweier Kunststofffolien und randumlaufendes
Verschweißen der Folien gebildet. Für die vorliegende Erfindung zweckmäßige Schlauchbeutel
entstehen durch Spritzen der Kunststofffolien aus Runddüsen unter Bildung eines Folienschlauchs
und Verschweißen der Schlauchenden. Vorzugsweise handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen
Mehrkammer-Folienbeutel um einen Flachbeutel aus Kunststoff mit fest verschweißten
Seitenrändern.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform grenzen die mindestens zwei Kammern direkt aneinander
an. Diese Ausführungsform bietet sich für alle Anwendungen an, bei denen die mindestens
zwei Komponenten physikalisch gut vermischbar sind, wie beispielsweise niederviskose
Komponenten oder eine niederviskose Komponente mit einer pulverförmigen Komponente.
[0029] Ferner weist der Mehrkammer-Folienbeutel einen Öffnungsabschnitt auf, der zum Austragen
der gemischten Mehrkomponentenmasse geöffnet werden kann. In dieser Ausführungsform
ist der Öffnungsabschnitt vorzugsweise von einer der zwei Kammern umfasst.
[0030] In einer alternativen Ausführungsform sind die mindestens zwei Kammern in einen Abstand
voneinander angeordnet und zwischen den Kammern ist ein Beutelabschnitt mit verringertem
Querschnitt angeordnet. Hierdurch wird ein besseres Durchmischen erreicht, da die
Masse wechselseitig durch eine Verengung gedrückt werden kann. Diese Ausführungsform
ermöglicht somit das Mischen sehr viskoser Komponenten. In dieser Ausführungsform
kann die Komponente derjenigen Kammer, welche nicht von dem Trennelement begrenzt
wird, durch ein weiteres Trennelement, beispielsweise eine Klemm- oder Peelnaht, von
dem Beutelabschnitt mit verringertem Querschnitt abgetrennt sein. Schließlich ist
auch vorgesehen, den Beutelabschnitt mit verringertem Querschnitt mit einer weiteren
reaktiven Komponente zu füllen. Der Beutelabschnitt bildet dann selbst eine flüssigkeitsdicht
von den anderen Kammern abgetrennte Kammer.
[0031] Der Öffnungsabschnitt ist in dieser Ausführungsform vorzugsweise von dem Beutelabschnitt
mit verringertem Querschnitt umfasst.
[0032] In einer Ausführungsform des Mehrkammer-Folienbeutels ist der Öffnungsabschnitt mit
einem in den Folienbeutel eingeschweißten Schraubverschluss versehen. Ein Schraubverschluss
erlaubt das Anbringen handelsüblicher Kartuschendüsen oder Düsenspitzen, mit denen
die Mehrkomponentenmasse je nach dem gewünschten Anwendungszweck am Applikationsort
aus dem Folienbeutel ausgetragen werden kann.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Öffnungsabschnitt zum Austragen der
Mehrkomponentenmasse durch eine in den Folienbeutel eingeschweißte, vorzugsweise spitz
oder konisch zulaufende Düsenspitze oder Kunststofftülle gebildet sein. Vorzugsweise
ist die Düsenspitze oder Kunststofftülle an ihrem freien Ende verschlossen und wird
am Applikationsort je nach der gewünschten Größe der Düsenöffnung aufgeschnitten oder
an einer vorgesehenen Schwächungszone, wie einer ringförmigen Sollbruchstelle, abgebrochen.
Sind die Düsenspitzen mit Schwächungszonen versehen, so wird zum Öffnen der Auspressspitzen
keine Schere oder kein Messer benötigt. Bei Bedarf kann die Düsenspitze auch durch
Aufstecken einer weiteren Kunststoffspitze verlängert werden. Die Verwendung von Düsenspitzen
mit einer konisch oder spitz zulaufenden Auspressöffnung und einem vorgegebenen Öffnungsquerschnitt
ermöglicht ein gezieltes Einbringen des Schaumsystems auch in enge Spalte mit schlechter
Zugänglichkeit. Somit können bauseitige Öffnungen schnell, einfach und kostengünstig
mit der härtbaren Mehrkomponentenmasse ausgefüllt werden.
[0034] Besonders bevorzugt ist der Abschnitt zum Austragen des Schaumsystems durch eine
einstückig an den Folienbeutel angeformte Tülle gebildet. Die Tülle kann rohrförmig
sein oder zu ihrem der Kammer entgegengesetzten freien Ende hin konisch oder spitz
zulaufen. Besonders bevorzugt ist die Tülle an ihrem freien Ende mit einer Schwächungszone,
wie beispielsweise einer Reißnaht, versehen, die ein Aufreißen der Tülle ohne Werkzeug
ermöglicht. Auf diese Weise können auch schwer zugängliche Öffnungen schnell, einfach
und kostengünstig mit der Mehrkomponentenmasse verfüllt werden.
[0035] Erfindungsgemäß umfasst das Trennelement eine mit einer Längsnut versehene Klemmschiene
und einen Klemmstreifen. Vorzugsweise weist die Klemmschiene ein U-Profil auf.
[0036] Entweder die Klemmschiene oder der Klemmstreifen ist mit einem dem Öffnungsabschnitt
entgegengesetzten Rand des Folienbeutels fest verbunden und weist einen Angriffsabschnitt
auf, der eine Drehbewegung des verbundenen Teils zum Aufrollen des Folienbeutels auf
den verbundenen Teil ermöglicht. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise durch Verkleben
oder Verschweißen. Der Angriffsabschnitt ist so ausgebildet, dass die Drehbewegung
für den Anwender erleichtert wird. Vorzugsweise weist der Angriffsabschnitt die Form
einer Kugel, eines Rads, eines Kreuzes, eines Flügels oder eines Streifens auf.
[0037] Der andere, zur Klemmschiene oder dem Klemmstreifen korrespondierende Teil des Trennelements
kann als loses Teil vorliegen oder ebenfalls außen an einer der Flachseiten des Folienbeutels
befestigt sein, beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen mit der Folienwand.
[0038] Zur flüssigkeitsdichten Abtrennung einer Kammer vom restlichen Beutelinhalt wird
der Folienbeutel mit einer Flachseite auf die Längsnut der Klemmschiene aufgelegt
und der Klemmstreifen nach Umschlagen des Folienbeutels von der anderen Flachseite
des Folienbeutels aus in die Längsnut eingedrückt. Dadurch werden die einander gegenüberliegenden
Folienwände des Folienbeutels zusammengepresst und es entsteht eine flüssigkeitsdichte
Trennung der an den Klemmverschluss angrenzenden Kammern im Folienbeutel.
[0039] Gemäß einer weiteren Ausführungsform können Zwangsmischverbindungen im Bereich des
Trennelements vorgesehen sein, die eine schnellere und homogenere Vermischung der
Komponenten ermöglichen. Insbesondere können im Bereich des Trennelements feste Stege
zwischen den einander gegenüberliegenden Folienwänden des Folienbeutels vorgesehen
sein, oder es können Schweißnähte vorgesehen sein, die beim Druck auf eine der Kammern
bestehen bleiben und nicht aufreißen.
[0040] Gegenstand der Erfindung ist somit auch eine Verwendung des Mehrkammer-Folienbeutels
zur Verpackung und/oder Verarbeitung einer härtbaren Mehrkomponentenmasse und insbesondere
eines anorganischen Mehrkomponenten-Schaumsystems.
[0041] Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Mehrkammer-Folienbeutels kann eine härtbare
Mehrkomponentenmasse hergestellt und verarbeitet werden, wobei eine der Kammern des
Mehrkammer-Folienbeutels mit einer reaktiven Komponente und eine andere Kammer mit
einer Härterkomponente für die reaktive Komponente gefüllt wird, wobei die Kammern
in einem ersten Lagerzustand durch wenigstens ein Trennelement flüssigkeitsdicht voneinander
getrennt werden, und wobei in einem zweiten Gebrauchszustand durch Öffnen des Trennelements
eine Strömungsverbindung zwischen den Kammern bereitgestellt und die reaktive Komponente
im Folienbeutel mit der Härterkomponente gemischt wird. Nach dem Mischen der Komponenten
wird der Öffnungsabschnitt geöffnet und der Folienbeutel in Richtung auf den Öffnungsabschnitt
auf die Klemmschiene oder den Klemmstreifen aufgerollt, so dass die gemischtem Komponenten
aus dem Öffnungsabschnitt ausgepresst werden.
[0042] Die härtbare Mehrkomponentenmasse ist vorzugsweise ein chemischer Anker oder ein
anorganisches Mehrkomponenten-Schaumsystem, weiter bevorzugt ein anorganisches Zweikomponenten-Schaumsystem
und insbesondere ein anorganischer Brandschutzschaum.
[0043] Die Verwendung von Düsenspitzen mit einer spitz oder konisch zulaufenden Auspressöffnung
und einem vorgegebenen Öffnungsquerschnitt ermöglicht ein gezieltes Einbringen des
Schaumsystems auch in enge Spalte mit schlechter Zugänglichkeit. Die Düsenspitzen
können mit Schwächungszonen versehen sein, so dass zum Öffnen der Auspressspitzen
keine Schere oder kein Messer benötigt wird. Somit können beispielsweise Öffnungen
schnell, einfach und kostengünstig mit der härtbaren Mehrkomponentenmasse ausgefüllt
werden.
[0044] Bevorzugt erfolgt das Vermischen der Komponenten im Gebrauchszustand durch manuelles
Kneten der Masse im verschlossenen Folienbeutel.
[0045] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und aus den nachfolgenden Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen
zeigen:
- Figur 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Folienbeutels gemäß einer
ersten Ausführungsform mit geöffnetem Trennelement;
- Figur 2 die Seitenansicht einer schematischen Darstellung des erfindungsgemäßen Folienbeutels
gemäß der ersten Ausführungsform mit geschlossenem Trennelement;
- Figur 3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Folienbeutels gemäß einer
weiteren Ausführungsform mit geöffnetem Trennelement.
[0046] Der in Figur 1 dargestellte Mehrkammer-Folienbeutel 10 weist zwei Kammern 12, 14
auf, wobei die Kammer 12 mit einer reaktiven Komponente 16 und die Kammer 14 mit einer
Härterkomponente 18 für die erste Komponente gefüllt ist.
[0047] Der Mehrkammer-Folienbeutel 10 ist hier als Flachbeutel aus Kunststoff mit fest verschweißtem
Seitenrand 20 dargestellt. Alternativ kann auch ein Schlauchbeutel verwendet werden,
der dann keinen verschweißten Seitenrand 20 aufweist, sondern nur an den Enden des
Schlauchs verschlossen, vorzugsweise verschweißt, ist.
[0048] In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform grenzen die zwei Kammern 12, 14 direkt
aneinander an. Diese Ausführungsform bietet sich für alle Anwendungen mit physikalisch
gut vermischbaren Komponenten an, wie beispielsweise niederviskose Komponenten oder
eine niederviskose Komponente und eine pastöse oder pulverförmige Komponente.
[0049] Der Beutel 10 ist in Figur 1 im Gebrauchszustand mit geöffnetem Trennelement 22 dargestellt.
Das Trennelement 22 umfasst eine Klemmschiene 24 mit Längsnut 26 und einen Klemmstreifen
28. In der hier dargestellten Ausführungsform ist der Klemmstreifen 28 fest mit einem
dem Öffnungsabschnitt 30 entgegengesetzten Rand 32 des Folienbeutels 10 verbunden
und weist einen Angriffsabschnitt 34 auf. Die Klemmschiene 24 kann als separates,
loses Teil bereitgestellt werden oder mit dem Folienbeutel 10 verbunden sein, beispielsweise
durch Aufkleben auf eine äußere Folienwand des Folienbeutels. Alternativ kann auch
die Klemmschiene 24 fest mit dem Rand 32 verbunden sein und den Angriffsabschnitt
34 aufweisen. In diesem Fall kann der Klemmstreifen 28 als loses Teil vorliegen oder
mit dem Folienbeutel verbunden sein. Gezeigt ist die zum vereinfachten Öffnen des
Beutels am Öffnungsabschnitt 30 ausgebildete Reißnaht 38. Diese kann vorteilhafterweise
durch eine Einkerbung ergänzt oder ersetzt werden.
[0050] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des in Figur 1 beschriebenen Beutels 10 im Lagerzustand
mit geschlossenem Trennelement 22. Der Beutel 10 ist im Bereich der Kammer 12 eingeschlagen,
und die Kammern 12, 14 sind durch das geschlossene Trennelement 22 flüssigkeitsdicht
voneinander getrennt. Eine Flachseite des Folienbeutels 10 liegt auf der Längsnut
26 der Klemmschiene 24 auf. Der mit dem Rand 32 verbundene Klemmstreifen 28 ist von
der entgegengesetzten Flachseite des Folienbeutels 10 in die Längsnut 26 eingesetzt
und presst die zwischen dem Klemmstreifen 28 und der Klemmschiene 24 liegenden Folienwände
des Folienbeutels 10 in der Längsnut 26 zusammen. Das Trennelement 22 trennt somit
die Kammern 12, 14 flüssigkeitsdicht voneinander ab.
[0051] Im Bereich des Trennelements 22 können weiter Zwangsmischverbindungen (nicht gezeigt)
in Form von unterbrochenen Schweißnähten vorgesehen sein, die nach dem Öffnen des
Trennelements 22 im Gebrauchszustand des Folienbeutels 10 für eine Zwangsmischung
der Komponenten in den Kammern 12, 14 sorgen.
[0052] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform des Folienbeutels 10 mit geöffnetem Trennelement
22 gezeigt. In dieser Ausführungsform sind die Kammern 12, 14 in einem Abstand voneinander
angeordnet. Zwischen den Kammern 12, 14 befindet sich ein Beutelabschnitt 40 mit verringertem
Querschnitt. Hierdurch wird ein besseres Durchmischen erreicht, da die Masse wechselseitig
durch eine Verengung gedrückt werden kann. Diese Ausführungsform ermöglicht somit
das Mischen sehr viskoser Komponenten.
[0053] In der gezeigten Ausführungsform ist die Härterkomponente 18 in der Kammer 14 durch
ein weiteres Trennelement 36, hier durch eine heißgesiegelte Peelnaht, begrenzt und
flüssigkeitsdicht von dem Beutelabschnitt 40 mit verringertem Querschnitt getrennt.
Alternativ kann hier auch eine Klemmnaht wie ein Lippenverschluss oder ein Zipperverschluss
vorgesehen sein. Es ist auch möglich das weitere Trennelement 36 durch eine Klemmschiene
auszubilden, in die ein Klemmstreifen eingesetzt ist, wodurch die Kammer 14 vom restlichen
Beutelinhalt abgetrennt wird. Die Klemmschiene und/oder der Klemmstreifen können als
lose Teile vorliegen oder am Folienbeutel befestigt sein. Bei Zweikomponentensystemen
kann das weitere Trennelement 36 auch entfallen.
[0054] Zur Herstellung und Verarbeitung der härtbaren Mehrkomponentenmasse wird eine der
Kammern 12, 14 des Mehrkammer-Folienbeutels 10 mit einer reaktiven Komponente 16 und
die andere Kammer 12, 14 mit einer Härterkomponente 18 für die reaktive Komponente
16 gefüllt. Im Lagerzustand sind die Kammern 12, 14 durch das Trennelement 22 flüssigkeitsdicht
voneinander getrennt. Dazu wird die Klemmschiene 24 auf eine Flachseite des Folienbeutels
10 aufgelegt und der Folienbeutel 10 von der entgegengesetzten Flachseite des Folienbeutels
10 aus durch Eindrücken des Klemmstreifens 28 in die Längsnut 26 der Klemmschiene
24 gehalten (Fig.2). Es entstehen so zwei getrennte Kammern 12, 14, die durch das
Zusammenpressen der Folienwände des Folienbeutels 10 in der Längsnut 26 der Klemmschiene
24 flüssigkeitsdicht voneinander getrennt sind.
[0055] Zur Überführung des in Fig. 1 gezeigten Folienbeutels in den Gebrauchszustand, wenn
die härtbare Masse verarbeitet und in bauseitige Öffnungen eingefüllt werden soll,
wird das Trennelements 22 durch Entfernen des Klemmstreifens 28 aus der Längsnut 26
der Klemmschiene 24 geöffnet und so eine Strömungsverbindung zwischen den Kammern
12, 14 bereitgestellt. Die reaktive Komponente 16 wird mit der Härterkomponente 18
bei geschlossenem Folienbeutel 10 durch manuelles Kneten gemischt. Nach dem Mischen
der Komponenten 16, 18 wird der Öffnungsabschnitt 30 durch Aufreißen an der Reißnaht
38 geöffnet und der Folienbeutel 10 vom Rand 32 aus in Richtung auf den Öffnungsabschnitt
30 auf die Klemmschiene 24 oder den Klemmstreifen 28 aufgerollt. Das Aufrollen kann
über den Angriffsabschnitt 34 mit einer Hand erfolgen, während der Öffnungsabschnitt
mit der anderen Hand an beziehungsweise in der zu füllenden Öffnung geführt wird.
Durch das Auffrollen des Folienbeutels auf den Klemmstreifen 28 oder die Klemmschiene
24 wird so die gemischte härtbare Masse aus dem Öffnungsabschnitt 30 ausgepresst und
in die bauseitige Öffnung eingebracht. Mit dem erfindungsgemäßen Folienbeutel ist
eine nahezu vollständige Restentleerung möglich. Es fällt somit weniger Abfall an
und die Herstellungskosten pro zu verfüllender Öffnung können deutlich reduziert werden.
[0056] Zur Überführung des in Fig. 3 gezeigten Folienbeutels in den Gebrauchszustand, wenn
die härtbare Masse verarbeitet und in bauseitige Öffnungen eingefüllt werden soll,
wird das Trennelements 22 durch Entfernen des Klemmstreifens 28 aus der Längsnut 26
der Klemmschiene 24 und das weitere Trennelement 36 (heißversiegelten Peel-Naht) durch
Druck auf die Kammer 14 geöffnet und so über den Beutelabschnitt 40 mit verringertem
Querschnitt eine Strömungsverbindung zwischen den Kammern 12, 14 bereitgestellt. Die
reaktive Komponente 16 wird durch Auspressen und vollständiges Leeren des Beutels
14 in die Kammer 12 überführt und mit der Härterkomponente 18 bei geschlossenem Folienbeutel
10 durch manuelles Kneten gemischt. Ein Rückfließen der Komponenten kann zum Beispiel
durch Abklemmen des Beutels 14 im Bereich des Beutelabschnitts 40 mit verringertem
Querschnitt verhindert werden. Nach dem Mischen der Komponenten 16, 18 werden durch
Aufreißen an der Reißnaht 38 die Beutel 12 und 14 voneinander getrennt und wird der
Öffnungsabschnitt 30 geöffnet und der Folienbeutel 10 vom Rand 32 aus in Richtung
auf den Öffnungsabschnitt 30 auf die Klemmschiene 24 oder den Klemmstreifen 28 aufgerollt.
Das Aufrollen kann über den Angriffsabschnitt 34 mit einer Hand erfolgen, während
der Öffnungsabschnitt mit der anderen Hand an beziehungsweise in der zu füllenden
Öffnung geführt wird. Durch das Auffrollen des Folienbeutels auf den Klemmstreifen
28 oder die Klemmschiene 24 wird so die gemischte härtbare Masse aus dem Öffnungsabschnitt
30 ausgepresst und in die bauseitige Öffnung eingebracht. Mit dem erfindungsgemäßen
Folienbeutel ist eine nahezu vollständige Restentleerung möglich. Es fällt somit weniger
Abfall an und die Herstellungskosten pro zu verfüllender Öffnung können deutlich reduziert
werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0057]
- 10
- Mehrkammer-Folienbeutel
- 12
- erste Kammer
- 14
- zweite Kammer
- 16
- reaktive Komponente
- 18
- Härterkomponente
- 20
- Seitenrand, verschweißt
- 22
- Trennelement
- 24
- Klemmschiene
- 26
- Längsnut
- 28
- Klemmstreifen
- 30
- Öffnungsabschnitt
- 32
- dem Öffnungsabschnitt 30 entgegengesetzter Rand des Folienbeutels
- 34
- Angriffsabschnitt
- 36
- weiteres Trennelement
- 38
- Reißnaht
- 40
- Beutelabschnitt mit verringertem Querschnitt
1. Mehrkammer-Folienbeutel (10) mit einer härtbaren Mehrkomponentenmasse, mit
wenigstens zwei flüssigkeitsdicht voneinander getrennten Kammern (12, 14), wobei eine
der Kammern (12, 14) mit einer reaktiven Komponente (16) und wenigstens eine andere
Kammer mit einer Härterkomponente (18) für die erste Komponente gefüllt ist, und
mit wenigstens einem Trennelement (22), das die Kammern (12, 14) in einem Lagerzustand
flüssigkeitsdicht voneinander trennt und in einem Gebrauchszustand eine Strömungsverbindung
zwischen den Kammern (12, 14) zum Mischen der reaktiven Komponente (16) und der Härterkomponente
(18) bereitstellt,
und mit einem Öffnungsabschnitt (30), der zum Austragen der Mehrkomponentenmasse geöffnet
werden kann,
wobei das Trennelement (22) eine mit einer Längsnut (26) versehene Klemmschiene (24)
und einen Klemmstreifen (28) umfasst,
wobei entweder die Klemmschiene (24) oder der Klemmstreifen (28) mit einem dem Öffnungsabschnitt
(30) entgegengesetzten Rand (32) des Folienbeutels (10) fest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmschiene (24) oder der Klemmstreifen (28) einen Angriffsabschnitt (34) aufweist,
der eine Drehbewegung der Klemmschiene (24) oder des Klemmstreifens (28) zum Aufrollen
des Folienbeutels (10) auf die Klemmschiene (24) oder den Klemmstreifen (28) ermöglicht.
2. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß Anspruch 1, wobei die Mehrkomponentenmasse eine organische
Masse auf Grundlage von Epoxiden, (Meth)acrylaten oder Polyurethan ist.
3. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß Anspruch 1, wobei die Mehrkomponentenmasse eine anorganische
Mehrkomponentenmasse mit einer hydraulisch abbindenden Komponente als reaktive Komponente
und einer Wasser enthaltenden Komponente als Härterkomponente ist.
4. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß Anspruch 3, wobei die Mehrkomponentenmasse ein anorganischer
Brandschutzschaum oder Isolierschaum ist.
5. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die mindestens
zwei Kammern (12, 14) direkt aneinander angrenzen.
6. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die mindestens zwei
Kammern (12, 14) in einen Abstand voneinander angeordnet sind und zwischen den Kammern
ein Beutelabschnitt (40) mit verringertem Querschnitt angeordnet ist.
7. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Öffnungsabschnitt
(30) als Schraubverschluss ausgebildet ist.
8. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Öffnungsabschnitt
(30) eine in den Beutel eingeschweißte Düsenspitze aufweist.
9. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Öffnungsabschnitt
(30) als eine einstückig an den Folienbeutel angeformte Tülle mit Reißnaht ausgebildet
ist.
10. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Klemmschiene
(24) ein U-förmiges Profil aufweist.
11. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Klemmschiene
(24) und/oder der Klemmstreifen (28) durch Verkleben oder Verschweißen fest mit dem
Folienbeutel (10) verbunden sind.
12. Mehrkammer-Folienbeutel gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Angriffsabschnitt
(34) die Form einer Kugel, eines Rads, eines Kreuzes, eines Flügels oder eines Streifens
aufweist.
13. Verwendung eines Mehrkammer-Folienbeutels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Verpackung
und/oder Verarbeitung einer härtbaren Mehrkomponentenmasse.
14. Verfahren zur Herstellung einer härtbaren Mehrkomponentenmasse unter Verwendung eines
Mehrkammer-Folienbeutels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei eine der Kammern
(12, 14) des Mehrkammer-Folienbeutels (10) mit einer reaktiven Komponente (16) und
eine andere Kammer (12, 14) mit einer Härterkomponente (18) für die reaktive Komponente
(16) gefüllt wird, wobei die Kammern (12, 14) in einem Lagerzustand durch ein Trennelement
(22) flüssigkeitsdicht voneinander getrennt sind, und wobei in einem Gebrauchszustand
durch Öffnen des Trennelements (22) eine Strömungsverbindung zwischen den Kammern
(12, 14) bereitgestellt und die reaktive Komponente (16) mit der Härterkomponente
(18) gemischt wird, wobei nach dem Mischen der Komponenten (16, 18) der Öffnungsabschnitt
(30) geöffnet und der Folienbeutel (10) in Richtung auf den Öffnungsabschnitt (30)
auf die Klemmschiene (24) oder den Klemmstreifen (28) aufgerollt wird, so dass die
gemischten Komponenten (16, 18) aus dem Öffnungsabschnitt (30) ausgepresst werden.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, wobei im Lagerzustand die Klemmschiene (24) auf eine
Seite des Folienbeutels (10) aufgelegt und der Folienbeutel (10) durch Eindrücken
des Klemmstreifens (28) in die Längsnut (26) von der entgegengesetzten Seite des Folienbeutels
(10) aus unter Bildung von zwei getrennten Kammern (12, 14) in der Klemmschiene (24)
gehalten wird.
16. Verfahren gemäß Anspruch 14 oder Anspruch 15, wobei das Mischen der Komponenten (16,
18) manuell durch Kneten erfolgt.
1. Multi-chamber foil bag (10) with a hardenable multi-component mass, with
at least two chambers (12, 14) separated from each other in a liquid-tight way, in
which one of the chambers (12, 14) is filled with a reactive component (16) and at
least one other chamber is filled with a hardener component (18) for the first component,
and
with at least one separating element (22), which in a stored state separates the chambers
(12, 14) from each other in a liquid-tight way and in a state of use provides a flow
connection between the chambers (12, 14) for mixing the reactive component (16) and
the hardener component (18),
and with an opening section (30), which may be opened to apply the multi-component
mass,
in which the separating element (22) comprises a clamping bar (24) provided with a
longitudinal groove (26) and a clamping strip (28),
in which either the clamping bar (24) or the clamping strip (28) is connected firmly
to an edge (32) of the foil bag (10) opposite the opening section (30), characterised in that the clamping bar (24) or the clamping strip (28) has a contact section (34), which
makes possible a turning movement of the clamping bar (24) or the clamping strip (28)
for rolling up the foil bag (10) on the clamping bar (24) or the clamping strip (28).
2. Multi-chamber foil bag according to claim 1, in which the multi-component mass is
an organic mass based on epoxides, (meth)acrylates or polyurethane.
3. Multi-chamber foil bag according to claim 1, in which the multi-component mass is
an inorganic multi-component mass with a hydraulically setting component as reactive
component and a component containing water as hardener component.
4. Multi-chamber foil bag according to claim 3, in which the multi-component mass is
an inorganic fire protection foam or insulating foam.
5. Multi-chamber foil bag according to one of the previous claims, in which the at least
two chambers (12, 14) directly adjoin each other.
6. Multi-chamber foil bag according to one of claims 1 to 4, in which the at least two
chambers (12, 14) are arranged at a distance from each other and a bag section (40)
with reduced cross-section is arranged between the chambers.
7. Multi-chamber foil bag according to one of the previous claims, in which the opening
section (30) is made as a screw cap.
8. Multi-chamber foil bag according to one of claims 1 to 6, in which the opening section
(30) has a nozzle tip welded into the bag.
9. Multi-chamber foil bag according to one of claims 1 to 6, in which the opening section
(30) is made as a spout with a tear seam moulded in one piece onto the foil bag.
10. Multi-chamber foil bag according to one of the previous claims, in which the clamping
bar (24) has a U-shaped profile.
11. Multi-chamber foil bag according to one of the previous claims, in which the clamping
bar (24) and/or the clamping strip (28) are connected firmly to the foil bag (10)
by sticking or welding.
12. Multi-chamber foil bag according to one of the previous claims, in which the contact
section (34) has the form of a ball, wheel, cross, blade or strip.
13. Use of a multi-chamber foil bag according to one of claims 1 to 12 for packing and/or
processing a hardenable multi-component mass.
14. Method for producing a hardenable multi-component mass using a multi-chamber foil
bag according to one of claims 1 to 12, in which one of the chambers (12, 14) of the
multi-chamber foil bag (10) is filled with a reactive component (16) and another chamber
(12, 14) is filled with a hardener component (18) for the reactive component (16),
in which in a stored state the chambers (12, 14) are separated from each other in
a liquid-tight way by a separating element (22) and in which in a state of use a flow
connection is provided between the chambers (12, 14) by opening the separating element
(22) and the reactive component (16) is mixed with the hardener component (18), in
which after mixing the components (16, 18) the opening section (30) is opened and
the foil bag (10) is rolled up on the clamping bar (24) or the clamping strip (28)
in the direction of the opening section (30) so that the mixed components (16, 18)
are squeezed out of the opening section (30).
15. Method according to claim 14, in which in the stored state the clamping bar (24) is
put on one side of the foil bag (10) and the foil bag (10) is held in the clamping
bar (24) by pressing the clamping bar (28) into the longitudinal groove (26) from
the opposite side of the foil bag (10), forming two separate chambers (12, 14).
16. Method according to claim 14 or claim 15, in which mixing the components (16, 18)
is done manually by kneading.
1. Sac en pellicule à plusieurs chambres (10) ayant une composition durcissable à plusieurs
composants, comportant :
au moins deux chambres (12, 14) séparées l'une de l'autre et étanches aux liquides,
dans lequel l'une des chambres (12, 14) est remplie d'un composant réactif (16) et
au moins une autre chambre est remplie d'un composant durcisseur (18) pour le premier
composant, et
au moins un élément de séparation (22) qui, dans un état de stockage, sépare les chambres
(12, 14) l'une de l'autre de manière étanche aux liquides et qui, dans un état d'utilisation,
établit une communication fluidique entre les chambres (12, 14) pour mélanger le composant
réactif (16) et le composant durcisseur (18),
et une partie d'ouverture (30) qui peut être ouverte pour décharger la composition
à plusieurs composants,
dans lequel l'élément de séparation (22) comprend un rail de serrage (24) pourvu d'une
rainure longitudinale (26) et une barrette de serrage (28),
dans lequel soit le rail de serrage (24) soit la barrette de serrage (28) est fermement
assemblé à un bord (32) du sac en pellicule (10) opposé à la partie d'ouverture (30),
caractérisé en ce que le rail de serrage (24) ou la barrette de serrage (28) comporte une partie de prise
(34) qui permet un mouvement de rotation du rail de serrage (24) ou de la barrette
de serrage (28) afin d'enrouler le sac en pellicule (10) sur le rail de serrage (24)
ou la barrette de serrage (28).
2. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon la revendication 1, dans lequel la composition
à plusieurs composants est une composition organique à base d'époxydes, de (méth)acrylates
ou de polyuréthane.
3. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon la revendication 1, dans lequel la composition
à plusieurs composants est une composition inorganique à plusieurs composants avec
un composant hydrauliquement liant en tant que composant réactif et un composant contenant
de l'eau en tant que composant durcisseur.
4. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon la revendication 3, dans lequel la composition
à plusieurs composants est une mousse inorganique de protection contre le feu ou une
mousse isolante.
5. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications précédentes,
dans lequel les au moins deux chambres (12, 14) sont directement adjacentes l'une
à l'autre.
6. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications 1 à 4, dans lequel
les au moins deux chambres (12, 14) sont agencées à distance l'une de l'autre et une
partie de sac (40) à section transversale réduite est agencée entre les chambres.
7. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications précédentes,
dans lequel la partie d'ouverture (30) est formée comme une fermeture à vis.
8. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications 1 à 6, dans lequel
la partie d'ouverture (30) comporte un embout de buse soudé dans le sac.
9. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications 1 à 6, dans lequel
la partie d'ouverture (30) est configurée comme un bec formé d'un seul tenant sur
le sac en pellicule avec une ligne de déchirure.
10. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications précédentes,
dans lequel le rail de serrage (24) a un profil en forme de U.
11. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications précédentes,
dans lequel le rail de serrage (24) et/ou la barrette de serrage (28) sont fermement
assemblés au sac en pellicule (10) par un collage ou un soudage.
12. Sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications précédentes,
dans lequel la partie de prise (34) a la forme d'une bille, d'une roue, d'une croix,
d'une ailette ou d'une barrette.
13. Utilisation d'un sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications
1 à 12 pour l'emballage et/ou le traitement d'une composition durcissable à plusieurs
composants.
14. Procédé pour fabriquer une composition durcissable à plusieurs composants en utilisant
un sac en pellicule à plusieurs chambres selon l'une des revendications 1 à 12, dans
lequel l'une des chambres (12, 14) du sac en pellicule à plusieurs chambres (10) est
remplie d'un composant réactif (16) et l'autre chambre (12, 14) est remplie d'un composant
durcisseur (18) pour le composant réactif (16), dans lequel les chambres (12, 14)
sont, dans un état de stockage, séparées l'une de l'autre de manière étanche aux liquides
par un élément de séparation (22), et dans lequel dans un état d'utilisation, une
communication fluidique entre les chambres (12, 14) est établie en ouvrant l'élément
de séparation (22) et le composant réactif (16) est mélangé avec le composant durcisseur
(18), dans lequel après le mélange des composants (16, 18), la partie d'ouverture
(30) est ouverte et le sac en pellicule (10) est enroulé sur le rail de serrage (24)
ou la barrette de serrage (28) en direction de la partie d'ouverture (30), de sorte
que les composants mélangés (16, 18) sont extraits par pression de la partie d'ouverture
(30).
15. Procédé selon la revendication 14, dans lequel, à l'état de stockage, le rail de serrage
(24) est placé sur un côté du sac en pellicule (10) et le sac en pellicule (10) est
maintenu dans le rail de serrage (24) en pressant la barrette de serrage (28) dans
la rainure longitudinale (26), à partir du côté opposé du sac en pellicule (10), en
formant deux chambres (12, 14) séparées.
16. Procédé selon la revendication 14 ou la revendication 15, dans lequel le mélange des
composants (16, 18) est effectué manuellement par malaxage.