[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Hochdruckreinigung von Oberflächen,
mit in Richtung eines Reinigungsbereiches ausgerichteten Reinigungsdüsen, einem den
Reinigungsbereich umfangsseitig umgebenden, eine Oberflächenauflage bildenden Schirm
und einem oberhalb des Reinigungsbereiches angeordneten Absaugkanal.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Reinigen von Oberflächen bekannt,
die einen Schirm mit wenigstens einer darin einmündenden Reinigungsdüse sowie einen
Absaugkanal zeigen (
DE 10155342 A1). Der Schirm liegt dabei randseitig an der zu reinigenden Oberfläche unter Ausbildung
eines vom Schirm umfangsseitig umschlossenen Reinigungsbereiches auf. Eine Reinigungsflüssigkeit
wird als Reinigungsstrahl dem Reinigungsbereich über die Düsen mit Hochdruck zugeführt,
sodass feststoffliche Verunreinigungen von der Oberfläche abgelöst werden können,
wonach die Schmutzpartikel gemeinsam mit der zugeführten Reinigungsflüssigkeit über
den Absaugkanal vom Reinigungsbereich bzw. vom Schirm abgefördert werden. Nachteilig
ist allerdings, dass bei einem teilweise an der Oberfläche aufliegendem Schirm die
auftreffende Reinigungsflüssigkeit mitsamt den abgelösten Verunreinigungen unter dem
Schirmrand aus dem Reinigungsbereich austreten kann, sodass dadurch die umliegende
Oberfläche verunreinigt wird. Bei gänzlich aufliegendem Schirm sammelt sich hingegen
Stauflüssigkeit an, die bei einem Verschwenken oder Abheben des Schirmes nicht vollständig
abgesaugt werden kann, sodass die Stauflüssigkeit die umliegende Oberfläche verunreinigt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten
Art so auszugestalten, dass eine Verunreinigung einer umliegenden Oberfläche vermieden
und dabei eine hohe Reinigungsleistung erzielt werden kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Düsenachsen von wenigstens
vier paarweise gegenüberliegenden Reinigungsdüsen einen gemeinsamen Schnittpunkt bilden
und dass der Schirm den Austritt von Stauflüssigkeit behindernde Lufteinströmöffnungen
aufweist.
[0005] Der Erfindung liegt die Beobachtung zu Grunde, dass ein senkrecht auf die Oberfläche
auftreffender Reinigungsstrahl einer einzelnen Reinigungsdüse in radial vom Auftrittspunkt
nach außen verlaufende Strahlanteile aufgefächert wird. Bei einem zur Senkrechten
geneigten Einfallswinkel fächern sich die Strahlenanteile nicht gleichmäßig in alle
Richtungen auf, sondern verlaufen im Wesentlichen innerhalb eines Nutzbereiches und
eines davon zu unterscheidenden Staubereiches, in dem sich Reinigungsflüssigkeit in
Form eines Stauwulstes sammelt. Dabei weisen die im Nutzbereich verlaufenden Strahlanteile
immer einen horizontalen vektoriellen Anteil des Einfallsvektors des Reinigungsstrahls
in Richtung des Reinigungsbereiches auf und stellen die eine effektive Reinigungsarbeit
verrichtenden Strahlanteile dar. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Reinigungsdüsen
wird somit erreicht, dass die jeweiligen Strahlanteile der vier paarweise gegenüberliegenden
Reinigungsdüsen innerhalb des Nutzbereiches aufeinandertreffen und sich so nicht nur
gegenseitig am Erreichen des jeweils gegenüberliegenden Schirmrandes hindern, sondern
auch beim Aufeinandertreffen in Richtung der Absaugung ablenken. Der gemeinsame Schnittpunkt
der Düsenachsen kann gleichzeitig den gemeinsamen Auftrittspunkt der Reinigungsstrahlen
auf dem Reinigungsbereich darstellen, oder aber sich erst an einer unterhalb des Reinigungsbereiches
gedachten Stelle befinden, sodass sich dadurch der effektive Nutzbereich vergrößert.
Die Absaugung selbst wird durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Lufteinströmöffnungen
begünstigt, die eine Bildung eines Unterdruckes innerhalb des Schirms vermeiden und
damit einen kontinuierlichen Abtransport der verbrauchten Reinigungsflüssigkeit aus
dem Reinigungsbereich ermöglichen. Durch die erfindungsgemäßen Merkmale wird daher
die Reinigungsflüssigkeit nicht nur bereits in Richtung der Absaugung abgelenkt und
dabei an einem Austreten unter dem Schirm gehindert, sondern gleichzeitig auch deren
Absaugung selbst durch nachströmende Umgebungsluft begünstigt, sodass eine Verschmutzung
des Bereiches außerhalb des Schirmes wirksam vermieden werden kann. Obwohl die Anordnung
der Lufteinströmöffnungen grundsätzlich frei gewählt werden kann, ergeben sich besonders
günstige Reinigungsbedingungen, wenn die Lufteinströmöffnungen beispielsweise in einem
randseitigen Auflagebereich des Schirmes angeordnet sind. Demzufolge wirkt die sich
zwischen dem Nutzbereich und dem Schirminnenrand sammelnde Stauflüssigkeit als zusätzliche
Abdichtung der Lufteinströmöffnungen, sofern diese so ausgelegt werden, dass Sie ein
Eintreten von Luft begünstigen, ein Austreten von Reinigungsflüssigkeit aber beispielsweise
aufgrund deren Aggregatzustand oder deren Oberflächenspannung behindern.
[0006] Um ein Austreten von Reinigungsflüssigkeit auch bei größeren Flüssigkeitsmengen zu
vermeiden wird vorgeschlagen, dass die Düsenachsen jeweils zweier gegenüberliegender
Reinigungsdüsen miteinander einen Winkel zwischen 30° und 90 °, vorzugsweise 70° einschließen.
Dadurch wird vermieden, dass sich zufolge eines zu steilen Einfallswinkels der Reinigungsstrahlen,
nämlich kleiner als 15°, ein zu großer Stauflüssigkeitswulst ausbildet, der von der
Absaugströmung nicht mehr erfasst und abtransportiert werden kann. Im Gegenzug würde
ein zu flacher Einfallswinkel über 45° zwar den Stauflüssigkeitswulst verkleinern,
jedoch würde dies auf Kosten der effektiven Reinigungskraft der Strahlen im Nutzbereich
erfolgen. Schließen die jeweils gegenüberliegenden Reinigungsdüsen dahingegen einen
Winkel von vorzugsweise 70°ein, sodass der Einfallswinkel 35° beträgt, besitzen die
Strahlanteile im Nutzbereich eine ausreichend hohe Reinigungskraft, während sich ein
Stauflüssigkeitswulst in vorteilhafter Weise so ausbilden kann, dass dieser den Nutzbereich
als Flüssigkeitsdichtung umfänglich umschließt und dennoch gut von der Absaugströmung
erfasst werden kann.
[0007] Das Austreten von Reinigungsflüssigkeit über die Lufteinströmöffnungen kann bei größeren
Flüssigkeitsmengen vermieden werden, wenn die Lufteinströmöffnungen als mäanderförmige
Kanäle ausgebildet sind. Zufolge dieser Merkmale wird eine Wegverlängerung und somit
eine Oberflächenvergrößerung der als Kanäle ausgebildeten Lufteinströmöffnungen bewirkt,
sodass ein Austritt des anfallenden Stauwassers zufolge der sich dadurch einstellenden
höheren Grenzflächenspannungen weiter erschwert wird, während ein Lufteintritt von
außen zur Ausbildung einer Absaugströmung uneingeschränkt möglich ist.
[0008] Um zu verhindern, dass selbst bei Ausfall oder Fehlfunktion einer oder mehrerer Reinigungsdüsen
und dem damit verbundenen Wegfall der gegenseitigen Hinderung der Strahlausbreitung
die mit Hochdruck wirkenden Strahlanteile auf direktem Wege vom Nutzbereich in die
Lufteinströmöffnungen gelangen und so den Schirmrand passieren können, wird vorgeschlagen,
dass die Lufteinströmöffnungen tangential zur Schirminnenwand einmündende Kanäle bilden.
Gemäß einer Ausführungsform können die Kanäle beispielsweise im randseitigen Auflagebereich
so angeordnet sein, dass diese äquigonal zueinander und ohne gemeinsamen Schnittpunkt
ihrer Kanallängsachsen verlaufen.
[0009] Einfache konstruktive Bedingungen ergeben sich dann, wenn die Reinigungsdüsen in
dem an den Schirm anschließenden Absaugkanal verlaufende Zuleitungen aufweisen. Dadurch
kann eine die Reinigungsdüsen speisende und ein parallel verlaufendes Zuleitungsbündel
umfassende Hochdruckleitung vom Absaugkanal schützend ummantelt werden, sodass eine
kompakte Bauweise und eine gute Handhabung der Vorrichtung erreicht wird.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf einen Reinigungsbereich in einem größeren Maßstab,
- Fig. 3
- eine schematische Untersicht eines eine Oberflächenauflage bildenden Schirmes, ebenfalls
in einem größeren Maßstab und
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 1 in einem größeren Maßstab.
[0011] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung weist in Richtung eines Reinigungsbereiches 1 ausgerichtete
Reinigungsdüsen 2 auf. Der Reinigungsbereich 1 kann kreisförmig ausgebildet sein und
wird umfangsseitig von einem Schirm 3 umgeben, der gleichzeitig eine an der zu reinigenden
Oberfläche aufliegende ringförmige Oberflächenauflage 4 bildet. Selbstverständlich
können Reinigungsbereich 1 und Schirm 3 allerdings auch andere geometrische Formen
aufweisen. Oberhalb des Reinigungsbereiches 1 ist ein Absaugkanal 5 angeordnet. Dabei
kann die Oberflächenauflage 4 beispielsweise als austauschbares und an den Absaugkanal
5 angesetztes Mundstück ausgebildet sein, dessen Geometrie an die zu reinigenden Oberflächenkonturen,
etwa Ecken oder Rundungen, angepasst sein kann.
[0012] Die Düsenachsen 6 der Reinigungsdüsen 2 bilden einen gemeinsamen Schnittpunkt 7,
der sich vorzugsweise unterhalb des Reinigungsbereiches 1 befindet. Dadurch besitzen
die Reinigungsstrahlen der jeweiligen Reinigungsdüsen 2 keinen gemeinsamen Auftrittspunkt,
sondern spannen einen in Fig. 2 dargestellten Nutzbereich 8 auf, der sich innerhalb
der jeweiligen Auftrittspunkte 9 der Reinigungsdüsen 2 im Reinigungsbereich 1 befindet
und in dem die eine effektive Reinigungsarbeit verrichtenden Strahlanteile 10 der
Reinigungsflüssigkeit verlaufen. In der Mitte des Nutzbereiches 8 entsteht eine Kollisionszone
11, in der die Strahlanteile 10 aufeinandertreffen und dadurch nach oben hin in Richtung
Absaugkanal 5 umgelenkt und mitsamt den abgelösten Verunreinigungen abgesaugt werden.
[0013] Der Nutzbereich 8 wird umfangsseitig von einem Staubereich 12 umschlossen, in dem
die einen Stauflüssigkeitswulst bildenden Strahlanteile 13 verlaufen.
[0014] Zudem weist der Schirm 3 den Austritt von Stauflüssigkeit behindernde Lufteinströmöffnungen
14 auf. Wie in Fig. 3 zu erkennen ist, können die Lufteinströmöffnungen 14 tangential
zur Schirminnenwand einmündende Kanäle bilden. Dabei können die Kanäle zur aufliegenden
Oberfläche hin offen ausgebildet sein. In einer einfachen konstruktiven Ausgestaltung
kann die Oberflächenauflage 4 ein gesondertes Auflageelement 15 aufweisen, in der
die Kanäle verlaufen. Das Auflageelement 15 kann beispielsweise aus Kunststoff bzw.
aus einem Dichtungsmaterial gefertigt sein.
[0015] Die Reinigungsdüsen 2 können zudem in dem an den Schirm 3 anschließenden Absaugkanal
5 verlaufende Zuleitungen 16 aufweisen. Dabei kann ein Kopplungselement 17 die die
Reinigungsdüsen 2 speisende Hochdruckleitung 18 mit den im Absaugkanal 5 verlaufenden
Zuleitungen 16 zusammenführen. Das Kopplungselement 17 weist zudem Absaugöffnungen
19 auf, die den Absaugkanal 5 mit einer Absaugeinrichtung verbinden. In vorteilhaften
Ausführungsformen kann daher vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen Vorrichtung
Teil eines mit einem Nasssauggerät verbundenen sowie einen Ventilhebel zur Regulierung
der Einspritzleistung umfassenden Handgriffs ist.
1. Vorrichtung zur Hochdruckreinigung von Oberflächen, mit in Richtung eines Reinigungsbereiches
(1) ausgerichteten Reinigungsdüsen (2), einem den Reinigungsbereich (1) umfangsseitig
umgebenden, eine Oberflächenauflage (4) bildenden Schirm (3) und einem oberhalb des
Reinigungsbereiches (1) angeordneten Absaugkanal (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenachsen (6) von wenigstens vier paarweise gegenüberliegenden Reinigungsdüsen
(2) einen gemeinsamen Schnittpunkt (7) bilden und dass der Schirm (3) den Austritt
von Stauflüssigkeit behindernde Lufteinströmöffnungen (14) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenachsen (6) jeweils zweier gegenüberliegender Reinigungsdüsen (2) miteinander
einen Winkel zwischen 30° und 90 °, vorzugsweise 70° einschließen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinströmöffnungen (14) als mäanderförmige Kanäle ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lufteinströmöffnungen (14) tangential zur Schirminnenwand einmündende Kanäle
bilden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsdüsen (2) in dem an den Schirm (3) anschließenden Absaugkanal (5) verlaufende
Zuleitungen (16) aufweisen.