[0001] Die Erfindung betrifft einen Palettencontainer (IBC) zur Lagerung und zum Transport
von insbesondere gefährlichen flüssigen oder fließfähigen Füllgütern mit einem dünnwandigen
starren Innenbehälter aus thermoplastischem Kunststoff, mit einem den Kunststoff-Innenbehälter
als Stützmantel dicht umschließenden Rohr-Gitterrahmen aus miteinander verschweißten
horizontalen und vertikalen Rohrstäben, und mit einer Bodenpalette, auf welcher der
Kunststoffbehälter aufliegt und mit welcher der Rohr-Gitterrahmen fest verbunden ist,
wobei die Bodenpalette in Composite-Ausführung oder als Rahmenpalette mit Eck- und
Mittelfüßen aus Kunststoff, Stahl oder Holz und darunter umlaufendem Basis-Stahlrohr
ausgebildet ist, wobei für eine Übereinanderstapelung gleichartiger Palettencontainer
bodenseitig entlang der Außenkanten aller vier Seitenwandungen der Bodenpalette in
den Eck- und Mittelfüßen eine Aussparung vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, dass
bei Übereinanderstapelung zweier Palettencontainer in aufeinander abgestimmter Weise
der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab des Rohrgitterrahmens eines untergestapelten
Palettencontainers passgenau formschlüssig in die Aussparung eingreift bzw. "einnestet".
Problematik:
[0002] Derartige, besonders häufig in der chemischen Industrie verwendete Palettencontainer
mit einem Füllvolumen von ca. 1000 Litern weisen standardisierte Abmessungen auf.
Die hier betrachteten Palettencontainer haben eine Länge von ca. 1200 mm, eine Breite
von ca. 1000 mm und eine Höhe von ca. 1151 mm und dürfen im befüllten Zustand nur
als 2-fach Stapel (ein untenstehender IBC und ein aufgestapelter IBC) transportiert
werden. Für Langstreckentransporte mit Bahn oder LKW oder per Schiff nach Übersee
werden in der Regel geschlossene 20-Fuss- oder 40-Fuß-ISO-Container verwendet. Diese
ISO-Container (z. B. Maersk) weisen ebenfalls genormte Abmessungen auf (20-Fuss-Container:
Länge ca. 6058 mm, Breite ca. 2500 mm, Höhe ca. 2591 mm, der 40"-Container ist bei
ansonsten gleichen Abmessungen exakt doppelt so lang) und werden durch eine Hecktür
be- und entladen. Für die Beladung der ISO-Container, das gilt ebenso für beide Größen
(Hapag Lloyd), ist einerseits die Breite mit ca. 2343 mm und zum anderen insbesondere
die Höhe mit ca. 2292 mm der Türöffnung von großer Bedeutung. Unglücklicherweise ergibt
ein 2-fach Stapel von befüllten Palettencontainern in der Standard-Ausführung eine
zu betrachtende Stapelhöhe von ca. 2290 mm. Die rein rechnerische doppelte Höhe von
zwei Paletten-containern wäre 2 x 1151 mm = 2302 mm. Der niedrigere Wert von ca. 2290
mm ergibt sich daraus, dass der aufgestapelte Palettencontainer mit seinem bodenseitig
umlaufenden Basis-Stahlrohr um ein kleines Stück von ca. 15 5 mm innerhalb des obersten
horizontal umlaufenden Rohrstabes des Gitterrohr-Rahmens in diesen Gitterrohr-Rahmen
eintaucht bzw. "einnestet", bis die außen über das Basis-Stahlrohr überstehenden Eck-
und Mittelfüße von oben auf dem obersten horizontal umlaufenden Rohrstab zur Auflage
kommen. Dabei greift der oberste horizontal umlaufende Rohrstab des Gitterrohr-Rahmens
außenseitig an dem Basis-Stahlrohr vorbei in einen dort ausgebildeten Freiraum bzw.
in eine Aussparung am unteren Außenrand der Eck- und Mittelfüße ein, so dass dadurch
eine Sicherheit gegen Verrutschen des aufgestapelten Palettencontainers durch Transporterschütterungen
gegeben ist.
[0003] Bei der konstruktiven Bauart der IBCs sind enge Grenzen vorgegeben, wobei die "ca.-Angaben"
für die Längenmaße in der vorliegenden Dimension allesamt einen Bereich von plus/minus
2 mm umfassen sollen. Die übliche Nestungstiefe beträgt ca. 15,5 mm, somit wäre die
tatsächliche Höhe eines Stapels zweier IBCs (2 x 1151 -15,5) = ca. 2286,5 mm. Aufgrund
der Toleranzen von jeweils plus/minus 2 mm wird die zu betrachtende Stapelhöhe aus
Sicherheitsgründen mit 2290 mm berücksichtigt.
Stand der Technik:
[0004] Ein ähnlicher Palettencontainer mit Holzpalette ist in der Veröffentlichung
EP 1 375 382 B2 (vL) als "Intermediate bulk container of low height" beschrieben. Dabei ist zum einen
der unterste umlaufende Horizontalrohr-Ring des Gitterrohr-Rahmens nicht einfach wie
üblich auf den oberen Plankenboden aufgesetzt wie der Kunstsloff-Innenbehälter, sondern
umgreift den Plankenboden umfangsseitig und sitzt auf einem tieferliegenden umlaufenden
Außenabsatz auf. Zum anderen wird vorgeschlagen, die Einfahrhöhe der seitlichen rechteckigen
Palettenaussparungen für den Eingriff der Gabeln eines GabelstaplerFahrzeugs durch
eine geringere Höhe der Eck- und Mittelfüße zu reduzieren. Dies ergibt in beiden Fällen
eine Verminderung der Gesamthöhe des einzelnen Palettencontainers. Dies ist insofern
nachteilig, da Palettencontainer als standardisierte Behälter mit vorgegebenen Abmessungen
nur ein Glied in der Logistikkette der chemischen Industrie darstellen. Irgendwelche
Abweichungen von Standard-Abmessungen können zu erheblichen Störungen im Herstellungsprozess
von chemischen Massengütern führen, so dass die Kunden der Großchemie solche Behälter
nicht mehr anfordern. Palettencontainer mit verringerter Gesamthöhe können z. B. bei
vollautomatischen Abfüllanlagen zu Unterbrechungen führen und Palettencontainer mit
verringerter Einfahrhöhe können dann nur noch mit Gabelstaplern mit relativ dünnen
Zinken gehandhabt werden Von standardmäßigen Rollen-Hubwagen können derartige Palettencontainer
dann gar nicht mehr aufgenommen und transportiert werden.
Aufgabe:
[0005] Es ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bestehenden Nachteile des Standes der Technik zu
überwinden und einen Palettencontainer (= IBC) anzugeben, dessen Gesamthöhe gegenüber
einem Standard-Palettencontainer gleich bleibt, der jedoch zweifach gestapelt mittels
Gabelstaplerfahrzeug durch die Hecktür eines ISO-Containers eingeladen werden kann.
Lösung:
[0006] Diese Aufgabe wird mit den speziellen Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die
Merkmale in den Unteransprüchen beschreiben weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten
des erfindungsgemäßen Palettencontainers. Die vorgeschlagene technische Lehre eröffnet
einen verbesserten Einsatz von IBC mit Rahmenpalette für einen Transport in ISO-Containern.
Dies wird in effektiver Weise dadurch bewirkt, dass bei der Bodenpalette des Palettencontainers
die Aussparung außenseitig an dem Basis-Stahlrohr am unteren Außenrand der Eck- und
Mittelfüße in vertikaler Richtung tiefer ausgebildet ist als in horizontaler bzw.
radialer Richtung, und zwar bis zu doppelt so tief (bzw. hoch) wie in horizontaler
bzw. radialer Richtung. Dadurch kann der obere aufgesetzte Palettencontainer deutlich
tiefer, d. h. z. B. doppelt so tief wie nach dem Stand der Technik oder noch tiefer
in den unteren Palettencontainer einsinken, d. h. "einnesten", so dass die Gesamthöhe
des 2er-Stapels um ein Stück vermindert wird und dieser kleine gewonnene Freiraum
ausreicht, um einen 2er-Stapel auf den Gabeln eines Gabelstaplers durch die in der
Höhe begrenzte Hecktür in den ISO-Container hinein zu transportieren und einzuladen.
Dabei bleibt die Gesamthöhe eines jeden einzelnen Palettencontainers gleich wie die
Standardhöhe, so dass keine Probleme an Abfüllanlagen auftreten können.
[0007] In konstruktiver Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei in konkreter Weise vorgesehen,
dass die Aussparung am unteren Außenrand der Eck- und Mittelfüße in horizontaler bzw.
radialer Richtung 20 mm - 25 mm plus/minus 2 mm tief und in vertikaler Richtung 25
mm-40 mm plus/minus 2 mm tief ausgebildet ist. Durch diese an sich einfache Maßnahme
wird nebenbei auch eine Materialeinsparung an den Eck- und Mittelfüßen erreicht, ohne
damit einen Festigkeitsverlust in Kauf nehmen zu müssen. Dabei umfasst bei Übereinanderstapelung
von zwei Palettencontainern der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab des Rohrgitterrahmens
des untergestapelten Palettencontainers in die Aussparung eingreifend den unteren
Außenrand der Bodenpalette des aufgestapelten Palettencontainers bis auf eine Höhe
von etwa 40 mm.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird also eine verminderte Höhe von 2250 mm - 2270
mm eines zweifach gestapelten "Turms" entsprechend der um 20 mm - 40 mm plus/minus
2 mm tieferen Einnestung des aufgestapelten Palettencontainers realisiert. Das reicht
nun aus, um einen 2er-Stapel, d. h. zwei Palettencontainer gleichzeitig auf den Gabeln
eines Gabelstaplerfahrzeugs durch die Hecktür in einen 20-Fuß- oder40-Fuß-ISO-Container
hindurch zu transportieren und im inneren Frachtraum in 2er-Stapeln einzulagern. Dadurch
kann ein 20-Fuß ISO-Container im Vergleich zu einer Einzel-Beladung mit 18 Stück Standard-Palettencontainern
in der halben Zeit mit 20 Stück der erfindungsgemäßen Palettencontainer beladen und
später natürlich auch wieder entladen werden. Es können nun aufgrund des ausreichenden
Abstandes zum oberen Türrahmen auch in der letzten Reihe vier IBCs eingelagert werden;
zuvor war das nur für zwei IBCs möglich.
[0009] In vorteilhafter Weise wird bei der Palettencontainer-Version mit größerer Nestungstiefe
die Einfahrhöhe für die Gabeln eines Gabelstaplerfahrzeugs oder eines Rallen-Hubwagens
mit immer noch 100 mm nicht verändert und auch die Gesamthöhe des einzelnen Palettencontainers
bleibt gleich. Dies ist für ein störungsfreies Funktionieren der automatischen Abfülleinrichtungen
von industriellen Großkunden sehr wichtig.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab
des Rohrgitterrahmens mit zwei Querstreben versteift ist, die an zwei gegenüberliegenden
Außenseiten des Horizontal-Rohrstabes mittels jeweils eines den Horizontal-Rohrstab
übergreifenden U-förmigen Rohrendes mit zwei gegeneinander verschraubten Schenkeln
der U-förmigen Rohrenden befestigt sind, wobei für die Verschraubung der Rohrenden-Schenkel
jeweils flachköpfige Möbelschrauben eingeschraubt sind. Bei Übereinanderstapelung
von zwei Palettencontainern mit größerer Nestungstiefe kommen bei der Composite-Palelte
das unterhalb der Kunststoff-Eck- und - Mittelfüße umlaufende Basis-Stahlrohr direkt
auf den beiden Querstreben und den inneren Schenkeln der U-förmigen Rohrenden zu einer
unteren und seitlichen abstützenden Anlage.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispielen näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- in Frontansicht einen Stapel von zwei erfindungsgemäßen IBCs,
- Figur 2
- in perspektivischer Teilschnitt-Ansicht einen 20-Fuß-ISO-Container mit 18 eingelagerten
Standard-IBCs,
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch einen 20-Fuß-ISO-Container beim Beladevorgang mittels eines
Gabelstaplerfahrzeugs,
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch den 20-Fuß-ISO-Container mit jeweils einem 2er-Stapel von
Standard-IBCs und erfindungsgemäßen IBCs,
- Figur 5
- eine Teilschnitt-Ansicht durch den Außenrand der Bodenpalette eines aufgestapelten
IBCs und den oberen Bereich des Rohr-Giiterrahmens eines unter-gestapelten IBCs,
- Figur 6
- eine schematische Teilansicht zu dem Bereich Außenrand der Bodenpalette eines aufgestapelten
IBCs und den oberen Bereich des Rohr-Gitterrahmens eines untergestapelten IBCs,
- Figur 7
- eine perspektivische Teilansicht auf den oberen Randbereich eines untergestapelten
IBCs,
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht auf drei Satz Möbelschrauben für die erfindungsgemäßen
IBCs,
[0012] In
Figur 1 ist ein 2-fach Stapel von zwei aufgestapelten erfindungsgemäßen Paletten-containern
zur Lagerung und zum Transport von insbesondere gefährlichen flüssigen oder fließfähigen
Füllgütern dargestellt, die jeweils mit der Bezugsziffer 10 beziffert sind. Die Palettencontainer
10 weisen jeweils ein Füllvolumen von ca. 1000 l und standardisierte Abmessungen von
Länge ca. 1200 mm, Breite B ca. 1000 mm und Höhe H ca. 1151 mm auf. Diese ca.-Angaben
sollen in der vorliegenden Dimension allesamt einen Bereich von plus/minus 2 mm umfassen,
denn die konstruktive Bauart der lBCs gibt enge Grenzen vor. Die Hauptelemente der
Palettencontainer 10 bestehen aus einem dünnwandigen starren Innenbehälter 12 aus
thermoplastischem Kunststoff, einem den Kunststoff-Innenbehälter 12 als Stützmantel
dicht umschließenden Rohr-Gitterrahmen 14 und einer Bodenpalette 16, auf welcher der
Innenbehälter 12 aufliegt und mit welcher der Rohr-Gitterrahmen 14 fest verbunden
ist. Der Rohr-Gitterrahmen 14 (Außenbehälter) besteht aus miteinander verschweißten
horizontalen und vertikalen Rohrstäben 18, 20. Um einen geschlossenen Außenbehälter
zu erhalten, sind die ringförmig umlaufenden horizontalen Rohrstäbe 18 an einer Verbindungsstelle
jeweils fest miteinander verbunden. Die Bodenpalette 16 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Composite-Palette mit einer oberen Tragplatte aus Stahlblech zur Auflage des Kunststoff-Innenbehälters
12, mit einem darunter angeordneten Stahlrohr-Tragrahmen, mit im Spritzgussverfahren
aus thermoplastischem Kunststoff hergestellten Eckfüßen 22 und Mittelfüßen 24 sowie
einem unterhalb der Eck- und Mittelfüße 22, 24 umlaufenden Boden-Rohrgestänge 26 aus
Stahlrohr ausgebildet. Alternativ könnte die Palette aber auch zum Beispiel als Stahlpalette
ausgebildet sein. Auf der dargestellten Frontseite des IBC 10 ist in mittlerer Höhe
des Rohr-Gitterrahmens 14 eine Beschriftungstafel 28 aus dünnem Blech zur Kennzeichnung
des jeweiligen flüssigen Füllguts befestigt. In der Mitte des Bodens des Kunststoff-Innenbehälters
12 ist zur Entnahme des flüssigen Füllguts eine Entnahmearmatur 30 angeschlossen.
[0013] Für eine Übereinanderstapelung gleichartiger Palettencontainer 10 ist bodenseitig
entlang der Außenkanten aller vier Seitenwandungen der Bodenpalette 16 in den Eck-
22 und Mittelfüßen 24 eine Aussparung 32 vorgesehen, in welche bei Übereinanderstapelung
der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab 20 des Rohr-Gitterrahmens 14 eines untergestapelten
Palettencontainers 10 passgenau formschlüssig eingreift bzw. einnestet. An allen vier
Seiten der Bodenpalette 16 sind zwischen den Eckfüßen 22 und Mittelfüßen 24 entsprechende
Aussparungen 34 zum Eingriff von Gabeln eines Gabelstaplerfahrzeugs 36 oder Rollen-
Hubwagens vorgesehen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich eine Höhe
H2e des 2er-Stapels erfindungsgemäßer IBCs von 2250 mm - 2270 mm.
[0014] Figur 2 zeigt einen mit 18 Stück Standard-IBCs beladenen 20-Fuß ISO-Container 38, gemäß Stand
der Technik. Die Beladung des ISO-Container 38 erfolgt mittels Gabelstaplerfahrzeug
36 mit jeweils einem aufgegabelten Palettencontainer 10, weil zwei im Stapel aufgenommene
Palettencontainer 10 aufgrund der beschränkten Höhe der Türöffnung HT von 2292 mm
nicht übereinander durch die Hecktür passen. Die IBCs müssen zudem wechselweise einmal
in Längsrichtung und einmal in Querrichtung nebeneinander in einer Reihe eingestapelt
werden, um die beste Raumausnutzung zu erhalten. Dies ist in Figur 2 an den beiden
jeweils quer über den Oberboden des Kunststoff-Innenbehälters 12 verlaufenden Querträgern
40 sehr gut zu erkennen. Die oberen beiden IBC in der vorletzten Reihe sowie die beiden
IBC in der letzten Reihe vor der Hecktür müssen zudem mittels entsprechender Transportsicherungsmaßnahmen
wie Spanngurten 42 und Halteplatten 44 für den Transport fixiert werden. Dadurch,
dass die beiden oberen IBC in der letzten Reihe nicht mehr eingestapelt werden können,
verbleiben 10 % des Frachtraums ungenutzt.
[0015] In
Figur 3 ist in gleicher Weise ein 20-Fuß ISO-Container 38 dargestellt, bei dem an der Rückwand
zwei Standard-IBCs übereinandergestapelt eingelagert sind. Der 2er-Stapel weist eine
Höhe H2S von 2290 mm auf. Bei einer Innenhöhe im ISO-Container (Hapag LLoyd) von 2385
mm ergibt das einen Freiraum FS für den oberen Standard-IBC von 95 mm (bei einer Einnestung
von 15,5 mm). Zum Abheben des oberen Standard-IBCs muss der Gabelstapler den IBC zunächst
um mindestens 25 mm in vertikaler Richtung über die Einnestung hinaus anheben, um
ihn dann in einem verbleibenden Freiraum von 70 mm nach oben hin in horizontaler Richtung
aus dem ISO-Container 38 herausfahren zu können. Vor der Hecktür muss der IBC dann
noch einmal soweit abgesenkt werden, dass er unter der Oberkante der Hecktür hindurchpassieren
kann.
[0016] Bei dem in
Figur 4 dargestellten ISO-Container 38 ist in vergleichender Weise links ein 2er-Stapei von
konventionellen Standard-IBCs mit einer Stapelhöhe H2S von 2290 mm ersichtlich, während
rechts ein 2er-Stapel von erfindungsbemäßen IBCs mit tieferer Nestung (plus 20 mm
- 40 mm) mit einer Stapelhöhe H2e von 2250 mm - 2270 mm dargestellt ist. Daraus wird
deutlich, dass der rechte Stapel mit beiden IBCs im Stapel in "einem Rutsch" durch
die Hecktür entladen werden kann, während der linke Stapel zunächst entstapelt werden
muss und die IBCs, zuerst der obere und dann der untere einzeln herausgefördert werden
müssen.
[0017] Die konstruktive Formgebung eines Stützelements ist konkret in
Figur 5 in perspektivischer Ansicht dargestellt. Der teilkreisförmige Ausschnitt zeigt eine
untere rechte Ecke eines im Spritzgussverfahren aus Kunststoff hergestellten Mittelfußes
24. Etwa mittig in der Bodenfläche des Kunststoff-Mittelfußes 24 ist - in Querschnittsansicht
- das mittels einer Senkkopfschraube 46 fest angeschraubte, horizontal umlaufende
Boden-Rohrgestänge 26 ersichtlich. Rechts neben dem Boden-Rohrgestänge 26 ist zum
unteren Außenrand des Mittelfußes 24 hin eine Aussparung 32 ausgebildet, in die der
oberste horizontal umlaufende Rohrstab 18 des Rohr-Gitterrahmens 14 eingreift Der
oberste horizontal umlaufende Rohrstab 18 ist am oberen flachgedrückten Ende 48 aller
vertikalen Rohrstäbe 20 festgeschweißt. Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Aussparung
32 - in Querschnittsbetrachtung - um zusätzliche ca. 20 mm - 40 mm zu einer vertieften
Aussparung 50 vergrößert worden, die in vertikaler Richtung tiefer und zwar bis zu
doppelt so tief bzw. hoch ausgebildet ist wie in horizontaler bzw. radialer Richtung.
Die vertiefte Aussparung 50 umfasst bzw. beinhaltet die bisherige Aussparung 32 und
ist in horizontaler bzw. radialer Richtung 20 mm - 25 mm plus/minus 2 mm tief und
in vertikaler Richtung 25 mm - 40 mm, plus/minus 2 mm, tief ausgebildet.
[0018] Dadurch, dass bei einer Übereinanderstapelung von zwei erfindungsgemäßen IBCs mit
(in Querschnittsbetrachtung) vertiefter Aussparung 50 der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab
18 des Rohr-Gitterrahmens 14 des untergestapelten Palettencontainers von unten in
die vertiefte Aussparung 50 eingreifend den unteren Außenrand der Bodenpalette 16
des aufgestapelten Palettencontainers 10 bis auf eine Höhe von etwa 40 mm plus/ minus
2 mm umfasst, ergibt sich einerseits eine um - plus/minus 2 mm - 20 mm - 40 mm verringerte
Gesamthöhe des IBC-Stapels, was eine Transportierung von 2 IBCs übereinander (ein
Stapel) auf den Gabeln eines Gabelstaplerfahrzeugs durch die Hecktür eines ISO-Containers
ermöglicht und andererseits in vorteilhafter Weise eine erhöhte Sicherheit gegen Verrutschen
des aufgestapelten IBCs bei Transporterschütterungen und überhöhten Kurvenfahrten
des Transportfahrzeugs bewirkt.
[0019] Bei der "tieferen Nestung" sinkt der obere IBC tiefer in den unteren IBC ein - wie
in Figur 5 schematisch angedeutet ist - so dass der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab
18 nun in der oberen Hälfte der vertieften Aussparung 50 positioniert ist und das
bodenseitig horizontal umlaufende Boden-Rohrgestänge 26 gemäß Verschiebe-Pfeil 52
in eine tiefliegende "Nestungs-Position" 54 verschoben wird.
[0020] In
Figur 6 ist diese "tiefere Nestung" an einem rohrförmigen Querträger 40 schematisch verdeutlicht,
wobei der rohrförmige Querträger 40 an seinen beiden äußeren Enden (hier ist nur die
rechte Seite dargestellt) flachgedrückt und zu einem U-förmigen Rohrende 56 mit einem
äußeren Schenkel 60 und einem inneren Schenkel 58 derart geformt ist, dass er passgenau
auf den obersten umlaufenden Horizontal-Rohrstab 18 aufgesetzt ist. Die beiden Schenkel
58, 60 der U-förmigen Rohrenden 56 werden unterhalb des umlaufenden Horizontal-Rohrstabes
18 mittels flachköpfiger Möbelschrauben 62 gegeneinander verschraubt. Von einem aufgestapelten
IBC ist hier nur das umlaufende Boden-Rohrgestänge 26 (im Querschnitt) als oberer
Kreis dargestellt. Bisher tauchte das Boden-Rohrgestänge 26 etwa bis zur Hälfte innenseitig
hinter dem obersten umlaufenden Horizontal-Rohrstab 18 ein. Der Verschiebe-Pfeil 52
zeigt das Boden-Rohrgestänge 26, wie es gemäß der vorliegenden Erfindung in die vorteilhafte
tiefliegende "Nestungs-Position" 54 verschoben ist.
[0021] Schließlich ist in
Figur 7 noch eine Darstellung gezeigt, bei der von einem aufgestapelten IBC nur ein kurzes
Stück des tief eingenesteten Boden-Rohrgestänges 26 erkennbar ist. Hierbei wird deutlich,
dass bei Übereinanderstapelung von zwei IBCs mit größerer Nestungstiefe bei der Composite-Palette
das unterhalb der Kunststoff-Eck- und -Mittelfüße umlaufende Basis-Stahlrohr 26 direkt
auf den flachgedrückten Enden der beiden Querträger 40 und den inneren Schenkeln 58
der U-förmigen Rohrenden 56 zu einer unteren und seitlichen abstützenden Anlage kommt.
[0022] Die vorliegende erfindungsgemäße Lösung liefert den Vorteil, dass zwei übereinandergestapelte
Palettencontainer mit einer Einheits-Höhe von jeweils 1151 mm durch Einsenken des
oberen Palettencontainers in den unteren Palettencontainer (= Einnestung) insgesamt
nur eine Gesamtstapel-Höhe H2e von ca. 2250 mm - 2270 mm aufweisen und somit mittels
Gabelstapler-Fahrzeug in einem 2er-Stapel, d. h. im übereinandergestapelten Zustand
durch die Hecktür eines 4"-ISO-Containers mit einer Öffnungshöhe HT der Hecktür von
ca. 2292 mm hindurchfahrbar und einstapelbar ausgebildet sind.
[0023] Fazit: Aus der vorherigen Beschreibung und den Figuren-Darstellungen wird deutlich, dass
durch die technische Lehre der vorliegenden Erfindung ein wesentlicher Nachteil des
Standes der Technik leicht behoben und mit einer kleinen konstruktiven Änderung eine
große Wirkung erzielt werden kann.
Bezugsziffernliste
10 |
Palettencontainer |
46 |
Senkkopfschraube |
12 |
Kunststoff-Innenbehälter |
48 |
flachgedrücktes Ende (20) |
14 |
Rohr-Gitterrahmen |
50 |
vertiefte Aussparung |
16 |
Bodenpalette |
52 |
Verschiebe-Pfeil (26) |
18 |
horizontale Rohrstäbe (14) |
54 |
"Nestungs-Position" (26) |
20 |
vertikale Rohrstäbe (14) |
56 |
U-förmiges Rohrende (40) |
22 |
Kunststoff-Eckfuß (16) |
58 |
innerer Schenkel (56) |
24 |
Kunststoff-Mittelfuß (16) |
60 |
äußerer Schenkel (56) |
26 |
Boden-Rohrgestänge (16) |
62 |
Möbelschraube |
28 |
Beschriftungstafel |
64 |
Flachkopf-Schraube (62) |
30 |
Entnahmearmatur |
66 |
Flachkopf-Hülsenmutter (62) |
32 |
Aussparung (22, 24) |
B |
Breite (10) |
34 |
Aussparungen (16) |
H |
Höhe (10) |
36 |
Gabelstaplerfahrzeug |
H2e |
Höhe Zweierstapel (10) |
38 |
20-Fuß ISO-Container |
HT |
Höhe Türöffnung (38) |
40 |
Querträger (14) |
H2S |
Höhe Zweierstapel Standard-IBC |
42 |
Spanngurt |
FS |
Freiraum Zweierstapel Standard-IBC |
44 |
Halteplatten |
VN |
Vergrößerung (32) |
1. Palettencontainer (10) zur Lagerung und zum Transport von insbesondere gefährlichen
flüssigen oder fließfähigen Füllgütern mit einem dünnwandigen starren Innenbehälter
(12) aus thermoplastischem Kunststoff, mit einem den Kunststoff-Innenbehälter 12 als
Stützmantel dicht umschließenden Rohr-Gitterrahmen (14) aus miteinander verschweißten
horizontalen und vertikalen Rohrstäben (18, 20), und mit einer Bodenpalette (16),
auf welcher der Kunststoff-fnnenbehälter (12) aufliegt und mit welcher der Rohr-Gitterrahmen
(14) fest verbunden ist, wobei die Bodenpalette (16) als Composite-Ausführung oder
als Rahmenpalette mit Eck- (22) und Mittelfüßen (24) aus Kunststoff, Stahl oder Holz
und darunter umlaufendem Basis-Stahlrohr (26) ausgebildet ist, wobei für eine Übereinanderstapelung
gleichartiger Palettencontainer (10) bodenseitig entlang der Außenkanten aller vier
Seitenwandungen der Bodenpalette (16) in den Eck- (22) und Mittelfüßen (24) eine Aussparung
(32) vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, dass bei Übereinanderstapelung zweier
Palettencontainer (10) in aufeinander abgestimmter Weise der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab
(18) des Rohr-Gitterrahmens (14) eines untergestapelten Palettencontainers (10) passgenau
formschlüssig in die Aussparung (32) eingreift,
dadurch gekennzeichnet, dass,
die Aussparung (32) in vertikaler Richtung tiefer und zwar bis zu doppelt so tief
(bzw. hoch) ausgebildet ist wie in horizontaler bzw. radialer Richtung.
2. Palettencontainer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (32) in horizontaler und/oder radialer Richtung 20 mm - 25 mm, plus/minus
2 mm tief und in vertikaler Richtung in etwa 40 mm, plus/minus 2 mm tief ausgebildet
ist.
3. Palettencontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab (18) des Rohr-Gitterrahmens (14) des untergestapelten
Palettencontainers (10) in die Aussparung (32) eingreifend den unteren Außenrand der
Bodenpalette (16) des aufgestapelten Palettencontainers (10) bis auf eine Höhe von
etwa 40 mm umfasst.
4. Palettencontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oberste umlaufende Horizontal-Rohrstab (18) des Rohr-Gitterrahmens (14) mit zwei
Querstreben (40) versteift ist, die an zwei gegenüberliegenden Außenseiten des Horizontal-Rohrstabes
(18) mittels jeweils eines den Horizontal-Rohrstab (18) übergreifenden U-förmigen
Rohrendes (56) mit zwei gegeneinander verschraubten Schenkeln (58, 60) der U-förmigen
Rohrenden (56) befestigt sind, wobei für die Verschraubung der Rohrenden-Schenkel
(58, 60) jeweils flachköpfige Möbelschrauben (62) eingeschraubt sind.
5. Palettencontainer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Übereinanderstapelung von zwei Palettencontainern (10) im Falle einer Ausführung
mit Composite-Bodenpalette (16) das unterhalb der Eck- (22) und Mittelfüße (24) aus
Kunststoff umlaufende Basis-Stahlrohr (26) direkt auf den beiden Querträgern (40)
und den inneren Schenkeln (58) der U-förmigen Rohrenden (56) zur Anlage kommt.
6. Palettencontainer nach einem der vohergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Übereinanderstapelung von zwei Palettencontainern (10) der untere Außenrand der
Bodenpalette (16) bis zur Stirnfläche der Aussparung (32) über eine Höhe von etwa
40 mm plus/minus 2 mm innenseitig entlang dem obersten umlaufenden Horizontal-Rohrstab
(16) des Rohrgitterrahmens (12) des untergestapelten Palettencontainers (10) eingreifend
ausgebildet ist.
7. Palettencortainer nach einem der vohergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich bei der Übereinanderstapelung von zwei Palettencontainern (10) mit einer Einheits-Höhe
H von jeweils ca. 1151 mm durch Einsenken des oberen Palettencontainers in den unteren
Palettencontainer (= Einnestung) insgesamt nur eine Gesamtstapel-Höhe H2e von ca.
2250mm - 2270 mm ergibt.
8. Palettencontainer nach einem der vohergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei übereinandergestapelte Palettencontainern (10) nur eine Gesamtstapel-Höhe H2e
von ca. 2250 mm - 2270 mm aufweisen und mittels Gabelstapler-Fahrzeug in einem 2er-Stapel,
d. h. im übereinandergestapelten Zustand durch die Hecktür eines 4"-ISO-Containers
mit einer Öffnungshöhe HT der Hecktür von 2292 mm hindurchfahrbar und einstapelbar
ausgebildet sind.