[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Spinnvliesen aus Endlosfilamenten,
insbesondere aus Endlosfilamenten aus thermoplastischem Kunststoff, wobei eine Spinnerette
zum Ausspinnen der Endlosfilamente vorgesehen ist und wobei eine Kühlkammer zum Kühlen
der ausgesponnenen Filamente mit Kühlluft vorhanden ist, wobei an gegenüberliegenden
Seiten der Kühlkammer jeweils eine Luftzufuhrkabine angeordnet ist und wobei aus den
gegenüberliegenden Luftzufuhrkabinen Kühlluft in die Kühlkammer einführbar ist und
wobei in den Luftzufuhrkabinen Strömungsgleichrichter zum Gleichrichten der eingeführten
Kühlluft vorgesehen sind. - Spinnvlies meint im Rahmen der Erfindung insbesondere
ein nach dem Spunbond-Verfahren hergestelltes Spunbond-Vlies. Endlosfilamente unterscheiden
sich aufgrund ihrer quasi endlosen Länge von Stapelfasern, die viel geringere Längen
von beispielsweise 10 mm bis 60 mm aufweisen.
[0002] Vorrichtungen der vorstehend beschriebenen Art sind aus der Praxis in unterschiedlichen
Ausführungsformen bekannt. Viele dieser bekannten Vorrichtungen weisen den Nachteil
auf, dass die damit hergestellten Spinnvliese über ihre Flächenausdehnung nicht immer
ausreichend homogen ausgebildet sind. Viele damit hergestellten Spinnvliese weisen
störende Inhomogenitäten in Form von Fehlstellen bzw. Defektstellen auf. Die Anzahl
der Inhomogenitäten nimmt in der Regel mit dem Durchsatz bzw. mit Steigerung der Fadengeschwindigkeit
zu. Eine typische Fehlstelle in solchen Spinnvliesen entsteht durch sogenannte "Tropfen".
Diese entstehen durch Abreißen einer oder mehrerer weicher bzw. schmelzflüssiger Filamente,
wodurch eine Schmelzeansammlung entsteht, die eine Fehlstelle im Spinnvlies bedingt.
Solche Fehlstellen weisen in der Regel eine Größe von mehr als 2 mm mal 2 mm auf.
- Fehlstellen in den Spinnvliesen können auch durch sogenannte "Hard Pieces" erzeugt
werden. Diese entstehen wie folgt: Durch Spannungsverlust kann ein Filament relaxieren,
zurückschnellen und ein Knäuel bilden, das die Defektstelle in der Spinnvliesfläche
erzeugt. Derartige Fehlstellen sind normalerweise kleiner als 2 mm mal 2 mm. Viele
nach bekannten Verfahren hergestellte Spinnvliese bzw. Spunbond-Vliese weisen solche
Inhomogenitäten auf, vor allem wenn bei ihrer Herstellung mit hohen Durchsätzen gearbeitet
wird.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zur Herstellung von Spinnvliesen aus Endlosfilamenten anzugeben, mit der sehr homogene
Spinnvliese erzeugt werden können, die zumindest weitgehend fehlstellenfrei bzw. defektfrei
ausgebildet sind und zwar insbesondere bei höheren Durchsätzen von mehr als 200 kg/h/m
und/oder bei hohen Fadengeschwindigkeiten.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung
von Spinnvliesen aus Endlosfilamenten - insbesondere aus Endlosfilamenten aus thermoplastischem
Kunststoff -, wobei eine Spinnerette zum Ausspinnen der Endlosfilamente vorgesehen
ist, wobei eine Kühlkammer zum Kühlen der ausgesponnenen Filamente mit Kühlluft vorhanden
ist, wobei an zwei gegenüberliegenden Seiten der Kühlkammer jeweils eine Luftzufuhrkabine
angeordnet ist und wobei aus den gegenüberliegenden Luftzufuhrkabinen Kühlluft in
die Kühlkammer einführbar ist,
wobei in zumindest einer der beiden Luftzufuhrkabinen, vorzugsweise in jeder der beiden
Luftzufuhrkabinen jeweils zumindest ein Strömungsgleichrichter zum Gleichrichten der
auf die Filamente treffenden Kühlluftströmung vorgesehen ist, wobei ein Strömungsgleichrichter
eine Mehrzahl von quer zur Bewegungsrichtung der Filamente bzw. des Filamentstroms
orientierte Strömungskanäle aufweist, wobei diese Strömungskanäle durch Kanalwandungen
begrenzt sind,
wobei die offene Fläche eines Strömungsgleichrichters größer als 85%, vorzugsweise
größer als 90% ist und wobei das Verhältnis der Länge L der Strömungskanäle zum Innendurchmesser
D
i der Strömungskanäle L/D
i 1 bis 15, vorzugsweise 1 bis 10 und bevorzugt 1,5 bis 9 beträgt.
[0005] Es empfiehlt sich, dass die offene Fläche eines Strömungsgleichrichters größer als
91%, vorzugsweise größer als 92% und besonders bevorzugt größer als 92,5% ist. Offene
Fläche des Strömungsgleichrichters bezieht sich dabei insbesondere auf den freien
Strömungsquerschnitt des Strömungsgleichrichters, der also nicht durch die Kanalwandungen
bzw. die Dicke der Kanalwandungen und/oder eventuell zwischen den Strömungskanälen
bzw. den Kanalwandungen angeordnete Abstandshalter begrenzt wird. In die Berechnung
dieser offenen Fläche gehen insbesondere keine im Bereich des Strömungsgleichrichters
angeordnete und vor allem vor bzw. hinter dem Strömungsgleichrichter angeordnete Strömungssiebe
mit ihren Maschen ein. Zweckmäßigerweise bleiben diese Strömungssiebe oder dergleichen
Komponenten bei der Berechnung der offenen Fläche außer Acht. Es empfiehlt sich, dass
die offene Fläche eines Strömungsgleichrichters lediglich durch Summierung der offenen
Teilflächen aller Strömungskanäle im Verhältnis zur Gesamtfläche des Strömungsgleichrichters
berechnet wird. Die genannte offene Fläche sowie die Gesamtfläche des Strömungsgleichrichters
ist quer, insbesondere senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zu den Strömungskanälen
angeordnet und bildet somit eine Querschnittsfläche des Strömungsgleichrichters.
[0006] Mit D
i ist der Innendurchmesser der Strömungskanäle gemeint. Er wird somit für einen Strömungskanal
von einer Kanalwandung ausgehend zu gegenüberliegenden Kanalwandung gemessen. Wenn
ein Strömungskanal bezüglich seines Querschnittes unterschiedliche Durchmesser aufweist,
meint D
i insbesondere den kleinsten Innendurchmesser des Strömungskanals. Der kleinste Innendurchmesser
D
i bezieht sich hier und nachfolgend also auf den bei einem Strömungskanal gemessenen
kleinsten Innendurchmesser, wenn dieser Strömungskanal bezüglich seines Querschnittes
unterschiedliche Innendurchmesser aufweist. So wird der kleinste Innendurchmesser
bei einem Querschnitt in Form eines regelmäßigen Sechseckes zwischen zwei gegenüberliegenden
Seiten und nicht zwischen zwei gegenüberliegenden Ecken gemessen. Es empfiehlt sich,
dass das Verhältnis der Länge L der Strömungskanäle zum Innendurchmesser D
i der Strömungskanäle L/D
i 2 bis 8, vorzugsweise 2,5 bis 7,5, bevorzugt 2,5 bis 7 und sehr bevorzugt 3 bis 6,5
beträgt. Gemäß einer besonders empfohlenen Ausführungsform beträgt das Verhältnis
L/D
i 4 bis 6, insbesondere 4,5 bis 5,5. Falls bei einer Mehrzahl von Strömungskanälen
verschiedene Längen L der Strömungskanäle und/oder verschiedene Innendurchmesser D
i bzw. kleinste Innendurchmesser D
i der Strömungskanäle vorhanden sein sollten, meint L die mittlere Länge und/oder D
i den mittleren Innendurchmesser bzw. kleinsten Innendurchmesser.
[0007] Maschinenrichtung (MD) meint hier und nachfolgend die Richtung, in der die auf einer
Ablageeinrichtung bzw. auf einem Ablagesiebband abgelegten Filamente bzw. die Vliesablage
abtransportiert werden/wird. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die beiden Luftzufuhrkabinen
bzw. die Strömungsgleichrichter sich quer zur Maschinenrichtung (CD-Richtung) erstrecken
und dass die Kühlluft somit im Wesentlichen in Maschinenrichtung (MD) bzw. entgegen
der Maschinenrichtung eingeführt wird.
[0008] Mit den erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichtern kann insbesondere eine gleichmäßige
homogene Kühlluftanströmung über die Breite der Anlage bzw. in CD-Richtung erzielt
werden. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch Einflussnahme auf
die Kühlung bzw. auf die Kühlluftströmung in der Kühlkammer und insbesondere durch
spezielle Ausgestaltung der Strömungsgleichrichter eine sehr effektive Vergleichmäßigung
der Filamentablage bzw. Vliesablage resultiert. Aufgrund der erfindungsgemäßen Kühlung
und insbesondere aufgrund der Ausgestaltung des Strömungsgleichrichters können überraschend
homogene Spinnvliese erzeugt werden, die weitgehend fehlstellen- bzw. defektstellenfrei
sind. Das gilt vor allem auch für höhere Durchsätze und weiter unten noch näher spezifizierte
höhere Fadengeschwindigkeiten.
[0009] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Kühlluftzufuhr für die Kühlkammer durch
Ansaugen der Kühlluft aufgrund der Filamentbewegung bzw. der abwärtsgerichteten Filamentströmung
erfolgt und/oder durch aktive Einblasung bzw. Einführung von Kühluft, beispielsweise
mittels zumindest eines Gebläses. Die erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichter sollen
eine gerichtete Anblasung der Filamente bewirken und zwar zweckmäßigerweise eine Anblasung
quer, vorzugsweise senkrecht zur Filamentachse bzw. zur Strömungsrichtung der Filamente.
Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Strömungsgleichrichter eine gleichmäßige
bzw. homogene Kühlluftanströmung der Filamente gewährleisten. Eine homogene Kühlluftanströmung
der Filamente meint hier vorzugsweise eine homogene bzw. gleichmäßige Anströmung über
die Breite der Vorrichtung quer zur Maschinenrichtung, das heißt über die CD-Richtung.
Über die Höhe der Kühlluftkammer bzw. der Strömungsgleichrichter kann die Anströmung
grundsätzlich unterschiedlich sein. Es empfiehlt sich, dass die erfindungsgemäßen
Strömungsgleichrichter insbesondere für eine gleichmäßige Ausrichtung der Luftströmungsvektoren
sorgen, wobei zweckmäßigerweise der Betrag der Luftgeschwindigkeit weitgehend unverändert
bleibt. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Strömungsgleichrichter erfüllt insbesondere
den vorstehend beschriebenen Effekt einer gleichmäßigen bzw. gerichteten Kühlluftanblasung
der Filamente in der Kühlkammer. - Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden von
beiden gegenüberliegenden Luftzufuhrkabinen jeweils gleiche bzw. im Wesentlichen gleiche
Volumenströme an Kühlluft in die Kühlkammer eingeführt. Grundsätzlich liegt es aber
auch im Rahmen der Erfindung, dass aus beiden Luftzufuhrkabinen jeweils unterschiedliche
Volumenströme an Kühlluft in die Kühlkammer eingeführt werden.
[0010] Eine bewährte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass jede
Luftzufuhrkabine in zumindest zwei Kabinenabschnitte unterteilt ist, aus denen jeweils
Kühlluft unterschiedlicher Temperatur zuführbar ist. Empfohlenermaßen weist dabei
jede Luftzufuhrkabine zwei übereinander bzw. vertikal übereinander angeordnete Kabinenabschnitte
auf, aus denen die Kühlluft unterschiedlicher Temperatur zugeführt wird. Zweckmäßigerweise
wird aus zwei gegenüberliegenden Kabinenabschnitten zweier Luftzufuhrkabinen Kühlluft
gleicher Temperatur in die Kühlkammer eingeführt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist jede Luftzufuhrkabine in lediglich zwei Kabinenabschnitte unterteilt,
aus denen jeweils Kühlluft unterschiedlicher Temperatur zuführbar ist. Nach einer
anderen Ausführungsform weist eine Luftzufuhrkabine drei oder mehr Kabinenabschnitte
auf, aus denen Kühlluft unterschiedlicher Temperatur in die Kühlkammer eingeführt
werden kann. - Vorzugsweise ist ein Strömungsgleichrichter im Bereich jedes Kabinenabschnittes
der Luftzufuhrkabinen vorhanden. Zweckmäßigerweise erstreckt sich ein Strömungsgleichrichter
über alle Kabinenabschnitte einer Luftzufuhrkabine. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
erstreckt sich ein Strömungsgleichrichter über die gesamte Höhe und/oder Breite der
zugeordneten Luftzufuhrkabine bzw. im Wesentlichen über die gesamte Höhe und/oder
Breite der zugeordneten Luftzufuhrkabine.
[0011] Eine besonders empfohlene Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass zumindest ein Strömungsgleichrichter an seiner Kühlluft-Einströmseite und/oder
an seiner Kühlluft-Ausströmseite zumindest ein Strömungssieb aufweist. Es liegt dabei
im Rahmen der Erfindung, dass ein Strömungssieb bzw. die Fläche eines Strömungssiebes
quer und bevorzugt senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung der
Strömungskanäle eines Strömungsgleichrichters angeordnet ist. Empfohlenermaßen weist
ein Strömungsgleichrichter sowohl an seiner Kühlluft-Einströmseite als auch an seiner
Kühlluft-Ausströmseite ein solches Strömungssieb auf. Zweckmäßigerweise ist ein Strömungssieb
an der Kühlluft-Einströmseite und/oder an der Kühlluft-Ausströmseite eines Strömungsgleichrichters
gespannt bzw. unter Vorspannung gehalten bzw. befestigt. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass ein Strömungssieb an der Kühlluft-Einströmseite und/oder an der Kühlluft-Ausströmseite
des Strömungsgleichrichters unmittelbar an dem Strömungsgleichrichter angeordnet ist
bzw. anliegt. Mit den bevorzugt vorgesehenen Strömungssieben soll die homogene Anströmung
der Filamente mit der Kühlluft unterstützt werden. - Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass bei der Bestimmung der oben behandelten und im Patentanspruch 1 beanspruchten
offenen Fläche des Strömungsgleichrichters die vor bzw. hinter dem Strömungsgleichrichter
angeordneten Strömungssiebe unberücksichtigt bleiben.
[0012] Es empfiehlt sich, dass ein Strömungssieb eine Maschenweite bzw. eine mittlere Maschenweite
von 0,1 bis 0,5 mm, zweckmäßigerweise von 0,1 bis 0,4 mm und vorzugsweise von 0,15
bis 0,34 mm aufweist. Maschenweite meint hier insbesondere den Abstand von zwei gegenüberliegenden
Drähten des Strömungssiebes bzw. des Siebgewebes des Strömungssiebes. Dabei ist mit
Maschenweite insbesondere der kleinste Abstand von zwei gegenüberliegenden Drähten
einer Masche gemeint. Wenn ein Strömungssieb rechteckförmige Maschen mit unterschiedlich
langen Rechteckseiten aufweist, ist mit Maschenweite der Abstand zwischen den beiden
längeren Rechteckseiten gemeint. Empfohlenermaßen weist ein Strömungssieb eine Drahtstärke
bzw. mittlere Drahtstärke von 0,05 bis 0,35 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,32 mm,
bevorzugt von 0,06 bis 0,30 mm und sehr bevorzugt von 0,07 bis 0,28 mm auf. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass ein Strömungssieb über seine Siebfläche gleiche bzw.
gleichgroße Maschen oder im Wesentlichen gleiche bzw. gleichgroße Maschen aufweist.
Zweckmäßigerweise liegt eine homogene Verteilung von Maschen gleicher Geometrie bzw.
von im Wesentlichen gleicher Geometrie über die Siebfläche vor.
[0013] Gemäß empfohlener Ausführungsform der Erfindung beträgt die offene Fläche eines Strömungssiebes
15 bis 55%, zweckmäßigerweise 20 bis 50% und vorzugsweise 25 bis 45%. Offene Fläche
des Strömungssiebes meint dabei insbesondere die nicht durch die Maschendrähte eingenommene
offene Fläche des Strömungssiebes und somit die frei von der Kühlluft durchströmbare
Fläche des Strömungssiebes.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein
Strömungsgleichrichter und ein an seiner Kühlluft-Einströmseite und/oder ein an seiner
Kühlluft-Ausströmseite angeordnetes Strömungssieb von einem gemeinsamen Rahmen aufgenommen
werden. Dadurch entsteht gleichsam ein fester bzw. stabiler Verbund zwischen Strömungsgleichrichter
und Strömungssieben, der als Ganzes in der Luftzufuhrkabine fixiert werden kann. Vorzugsweise
wird an beiden gegenüberliegenden Seiten der Kühlkammer bzw. an beiden Luftzufuhrkabinen
zumindest ein solcher Rahmen mit einem Strömungsgleichrichter und zumindest einem
Strömungssieb angeordnet.
[0015] Erfindungsgemäß sind die Strömungskanäle des Strömungsgleichrichters bzw. der Strömungsgleichrichter
quer zur Strömungsrichtung der Filamente und zweckmäßigerweise quer zur Längsmittelache
M der Vorrichtung angeordnet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind die Strömungskanäle senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zu der Strömungsrichtung
der Filamente bzw. zur Längsmittelachse M der Vorrichtung orientiert. Es liegt im
Rahmen der Erfindung, dass die Strömungskanäle senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht
zu einer orthogonal zur Maschinenrichtung (MD) ausgerichteten Ebene bzw. zu einer
durch die Längsmittelachse M der Vorrichtung verlaufenden Vertikalebene ausgerichtet
sind. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, dass die Strömungskanäle schräg zu den
genannten Ebenen angeordnet sein können. Die Winkel der Schrägorientierung der Strömungskanäle
eines Strömungsgleichrichters kann dabei einheitlich sein oder auch unterschiedlich
sein. Wenn hier von der Orientierung bzw. Anordnung der Strömungskanäle die Rede ist,
meint dies insbesondere die Orientierung bzw. Anordnung der Längsachsen der Strömungskanäle.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Strömungskanäle eines Strömungsgleichrichters
linear bzw. im Wesentlichen linear ausgebildet sind.
[0016] Eine sehr bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Strömungskanäle eines Strömungsgleichrichters einen mehreckigen Querschnitt aufweisen
und zwar vorzugsweise einen viereckigen bis achteckigen Querschnitt aufweisen. Eine
sehr empfohlene Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die
Strömungskanäle eines Strömungsgleichrichters mit einem sechseckigen Querschnitt ausgestattet
sind. Für diesen bevorzugten Fall sind die Strömungskanäle somit gleichsam wabenförmig
ausgestaltet.
[0017] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Strömungskanäle
eines Strömungsgleichrichters einen runden Querschnitt auf, wobei die Strömungskanäle
vorzugsweise mit kreisrundem oder ovalem Querschnitt ausgebildet sind. Dabei ist der
kreisrunde Querschnitt bevorzugt.
[0018] Eine zusätzliche Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Kanalwandungen der Strömungskanäle flügelförmig bzw. tragflügelförmig ausgebildet
sind. Die tragflügelförmigen Kanalwandungen üben dabei insbesondere eine richtungsweisende
Funktion bezüglich der durchströmenden Kühlluft aus. Zweckmäßigerweise sind zwischen
den flügelförmigen bzw. tragflügelförmigen Kanalwandungen rechteckförmige bzw. im
Wesentlichen rechteckförmige Strömungskanäle ausgebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass der kleinste Abstand zweier benachbarter flügelförmiger bzw. tragflügelförmiger
Kanalwandungen 2 bis 15 mm, vorzugsweise 3 bis 12 mm und bevorzugt 5 bis 10 mm beträgt.
[0019] Eine sehr empfohlene Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die von der Kühlluft durchströmte Innenfläche eines Strömungsgleichrichters 5 bis
50 m
2, vorzugsweise 7,5 bis 45 m
2 und bevorzugt 10 bis 40 m
2 pro Quadratmeter Strömungsquerschnitt des Strömungsgleichrichters beträgt. Die von
der Kühlluft durchströmte Innenfläche berechnet sich dabei aus der Summe der pro Quadratmeter
Strömungsquerschnitt des Strömungsgleichrichters durchströmten bzw. angeströmten Flächen
der Kanalwandungen der Strömungskanäle. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass bei
der Berechnung dieser durchströmten Innenfläche die Strömungssiebe des Strömungsgleichrichters
unberücksichtigt bleiben.
[0020] Gemäß sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung beträgt die Länge L der Strömungskanäle
eines Strömungsgleichrichters 15 bis 65 mm, vorzugsweise 20 bis 60 mm, bevorzugt 20
bis 55 mm und sehr bevorzugt 25 bis 50 mm. - Empfohlenermaßen beträgt der Innendurchmesser
bzw. der kleinste Innendurchmesser D
i der Strömungskanäle 2 bis 15 mm, vorzugsweise 3 bis 12 mm, bevorzugt 4 bis 11 mm
und sehr bevorzugt 5 bis 10 mm. - Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Strömungskanäle
in einem Strömungsgleichrichter kompakt und dicht aneinander angeordnet sind. Vorzugsweise
grenzt in einem Strömungsgleichrichter Strömungskanal an Strömungskanal und nach einer
Ausführungsform können lediglich Abstandshalter zwischen den Strömungskanälen vorhanden
sein. Empfohlenermaßen ist der gegenseitige Abstand der Strömungskanäle bzw. zumindest
des Großteils der Strömungskanäle kleiner bzw. deutlich kleiner als der kleinste Innendurchmesser
D
i eines Strömungskanals. Zweckmäßigerweise sind die Strömungskanäle in einem Strömungsgleichrichter
nach dem Prinzip der dichtesten Packung angeordnet.
[0021] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass an jede Luftzufuhrkabine zumindest eine Zuführungsleitung
für die Zuführung der Kühlluft mit einer Querschnittsfläche Q
Z angeschlossen ist, wobei sich diese Querschnittsfläche Q
Z der Zuführungsleitung beim Übergang der Kühlluft in die Zufuhrkabine auf eine Querschnittsfläche
Q
L der Luftzufuhrkabine vergrößert, wobei die Querschnittsfläche Q
L mindestens doppelt so groß, vorzugsweise mindestens dreimal so groß und bevorzugt
mindestens viermal so groß ist wie die Querschnittsfläche Q
Z der Zuführungsleitung. Zweckmäßigerweise erweitert sich die Querschnittsfläche Q
Z der Zuführungsleitung auf das 3- bis 15-Fache zur Querschnittsfläche Q
L der Luftzufuhrkabine. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der einer Luftzufuhrkabine
zugeführte Kühlvolumenstrom in eine Mehrzahl von Teilvolumenströme aufgeteilt, welche
Teilvolumenströme durch separate Teil-Zuführungsleitungen und/oder durch die Segmente
einer segmentierten Zuführungsleitung zuströmen. Der Kühlluftvolumenstrom kann dabei
insbesondere in zwei bis fünf, vorzugsweise in zwei bis drei Teilvolumenströme aufgeteilt
sein. Wenn jeder Teilvolumenstrom durch eine separate Teil-Zuführungsleitung zuströmt,
erweitert sich die Querschnittsfläche Q
Z der Teil-Zuführungsleitung auf die Querschnittsfläche Q
L des betreffenden Kabinenabschnittes der Luftzufuhrkabine. Dabei ist die Querschnittsfläche
Q
L bevorzugt mindestens doppelt so groß, vorzugsweise mindestens dreimal so groß wie
die Querschnittsfläche Qz der Teil-Zuführungsleitung. Es empfiehlt sich, dass sich
die Querschnittsfläche Q
Z einer Zuführungsleitung bzw. einer Teil-Zuführungsleitung stufenförmig - insbesondere
in mehreren Stufen - oder kontinuierlich auf die Querschnittsfläche Q
L der Luftzufuhrkabine bzw. auf die Querschnittsfläche eines Kabinenabschnittes der
Luftzufuhrkabine erweitert.
[0022] Nach einer besonders empfohlenen Ausführungsform der Erfindung ist in der Luftzufuhrkabine
in Strömungsrichtung der Kühlluft vor dem Strömungsgleichrichter und mit Abstand zu
dem Strömungsgleichrichter zumindest ein flächiges Homogenisierungselement zur Homogenisierung
des in die Luftzufuhrkabine eingeführten Kühlluftstromes angeordnet. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass ein flächiges Homogenisierungselement eine Mehrzahl von Öffnungen
aufweist und dass die freie geöffnete Fläche des flächigen Homogenisierungselementes
1 bis 20%, vorzugsweise 2 bis 18% und bevorzugt 2 bis 15% der gesamten Fläche des
flächigen Homogenisierungselementes beträgt. Nach einer Ausführungsvariante ist zumindest
ein Homogenisierungselement als Lochelement, insbesondere als Lochblech, mit einer
Mehrzahl von Lochöffnungen ausgebildet, wobei die Lochöffnungen vorzugsweise einen
Öffnungsdurchmesser von 1 bis 10 mm, bevorzugt von 1,5 bis 9 mm und sehr bevorzugt
von 1,5 bis 8 mm aufweisen. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist ein Homogenisierungselement als Homogenisierungssieb mit einer Mehrzahl bzw. mit
einer Vielzahl von Maschen ausgebildet, wobei das Homogenisierungssieb vorzugsweise
Maschenweiten von 0,1 bis 0,5 mm, bevorzugt von 0,12 bis 0,4 mm und sehr bevorzugt
von 0,15 bis 0,35 mm aufweist. Es empfiehlt sich, dass das zumindest eine flächige
Homogenisierungselement in einem Abstand a
1 von mindestens 50 mm, vorzugsweise von mindestens 80 mm und bevorzugt von mindestens
100 mm in Strömungsrichtung der Kühlluft vor dem Strömungsgleichrichter der entsprechenden
Luftzufuhrkabine bzw. vor dem Strömungssieb dieses Strömungsgleichrichters angeordnet
ist. Zweckmäßigerweise ist eine Mehrzahl von Homogenisierungselementen mit Abstand
zu dem Strömungsgleichrichter in Strömungsrichtung der Kühlluft hintereinander und
beabstandet voneinander in einer Luftzufuhrkabine angeordnet. Dabei beträgt der Abstand
zwischen zwei in einer Luftzufuhrkabine in Strömungsrichtung hintereinander angeordneten
Homogenisierungselementen mindestens 50 mm, vorzugsweise mindestens 80 mm und bevorzugt
mindestens 100 mm.
[0023] In der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Endlosfilamente mittels einer Spinnerette
ausgesponnen und der Kühlkammer mit den Luftzufuhrkabinen und Strömungsgleichrichtern
zugeführt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass zumindest ein Spinnbalken zum Erspinnen
der Filamente quer zur Maschinenrichtung (MD-Richtung) angeordnet ist. Nach einer
sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Spinnbalken dabei senkrecht
bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Maschinenrichtung orientiert. Es ist im Rahmen
der Erfindung aber auch möglich, dass der Spinnbalken schräg zur Maschinenrichtung
angeordnet ist. Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen
der Spinnerette bzw. dem Spinnbalken und der Kühlkammer zumindest eine Monomer-Absaugungseinrichtung
vorgesehen. Mit der Monomer-Absaugungseinrichtung wird Luft aus dem Filamentbildungsraum
unterhalb der Spinnerette abgesaugt. Dadurch können die neben den Endlosfilamenten
austretenden Gase wie Monomere, Oligomere, Zersetzungsprodukte und dergleichen aus
der erfindungsgemäßen Vorrichtung entfernt werden. Eine Monomer-Absaugungseinrichtung
weist zweckmäßigerweise zumindest eine Absaugungskammer auf, an die bevorzugt zumindest
ein Absaugungsgebläse angeschlossen ist. Es empfiehlt sich, dass in Strömungsrichtung
der Filamente an die Monomer-Absaugungseinrichtung die erfindungsgemäße Kühlkammer
mit den Luftzufuhrkabinen und Strömungsgleichrichtern anschließt.
[0024] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Filamente aus der Kühlkammer in eine Verstreckvorrichtung
zum Verstrecken der Filamente eingeführt werden. Zweckmäßigerweise schließt an die
Kühlkammer ein Zwischenkanal an, der die Kühlkammer mit einem Verstreckschacht der
Verstreckvorrichtung verbindet.
[0025] Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Aggregat aus der
Kühlkammer und der Verstreckvorrichtung bzw. das Aggregat aus der Kühlkammer, dem
Zwischenkanal und dem Verstreckschacht als geschlossenes System ausgebildet. Geschlossenes
System meint dabei insbesondere, dass außer der Zufuhr von Kühlluft in die Kühlkammer
keine weitere Luftzufuhr in dieses Aggregat erfolgt. Die erfindungsgemäß eingesetzten
Strömungsgleichrichter zeichnen sich vor allem durch besondere Vorteile in einem solchen
geschlossenen System aus. Hier ist eine besonders einfache und effektive Vergleichmäßigung
der Luftströmung bzw. Kühlluftströmung möglich.
[0026] Vorzugsweise schließt in Strömungsrichtung der Filamente an die Verstreckvorrichtung
zumindest ein Diffusor an, wobei die Filamente durch diesen Diffusor geführt werden.
Es empfiehlt sich, dass der Diffusor einen in Richtung der Ablage der Filamente sich
aufweitenden Diffusorquerschnitt bzw. einen divergenten Diffusorabschnitt umfasst.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Filamente auf einer Ablageeinrichtung zur
Filamentablage bzw. zur Vliesablage abgelegt werden. Bei der Ablageeinrichtung handelt
es sich zweckmäßigerweise um ein Ablagesiebband bzw. um ein luftdurchlässiges Ablagesiebband.
Mit der Ablageeinrichtung bzw. mit dem Ablagesiebband wird die aus den Filamenten
gebildete Vliesbahn in Maschinenrichtung (MD) abgefördert.
[0027] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird zumindest im Ablagebereich der
Filamente Prozessluft durch die Ablageeinrichtung bzw. durch das Ablagesiebband gesaugt
bzw. von unten gesaugt. Dadurch wird eine besonders stabile Filamentablage bzw. Vliesablage
erzielt. Dieser Absaugung kommt im Rahmen der Erfindung in Kombination mit den erfindungsgemäßen
Strömungsgleichrichtern vorteilhafte Bedeutung zu. - Nach der Ablage auf der Ablageeinrichtung
wird die Vliesbahn zweckmäßigerweise weiteren Behandlungsmaßnahmen - insbesondere
einer Kalandrierung - zugeführt.
[0028] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgestaltet
bzw. mit der Maßgabe eingerichtet ist, dass mit Fadengeschwindigkeiten bzw. Filamentgeschwindigkeiten
über 2000 m/min, insbesondere mit Fadengeschwindigkeiten über 2200 m/min oder über
2500 m/min gearbeitet werden kann, beispielsweise mit einer Fadengeschwindigkeit im
Bereich von 3000 m/min. Mit diesen Filamentgeschwindigkeiten kann im Rahmen der Erzeugung
von Filamenten bzw. Spinnvliesen aus Polyolefinen, insbesondere aus Polypropylen,
gearbeitet werden. Im Zuge der Herstellung von Filamenten bzw. Spinnvliesen aus Polyestern,
insbesondere aus Polyethylenterephthalat (PET), können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch Fadengeschwindigkeiten bzw. Filamentgeschwindigkeiten von über 4000 m/min und
sogar von über 5000 m/min realisiert werden. Für die vorstehend aufgeführten hohen
Fadengeschwindigkeiten - sowohl bezüglich Polyolefinen als auch in Bezug auf Polyester
- hat sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Luftzufuhrkabinen mit den Strömungsgleichrichtern
besonders bewährt. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung Spinnvliese von optimaler Qualität und vor allem mit homogenen Eigenschaften
über ihre Flächenausdehnung erzielt werden können. Fehlstellen bzw. Defektstellen
in den Vliesen bzw. in den Vliesoberflächen können vollständig verhindert oder zumindest
weitgehend minimiert werden. Diese Vorteile können insbesondere auch bei hohen Durchsätzen
der Vorrichtung von mehr als 150 kg/h/m oder mehr als 200 kg/h/m erzielt werden. Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Luftzufuhrkabinen bzw. der Strömungsgleichrichter
wird eine optimale Kühlluftzufuhr in die Kühlkammer gewährleistet, die letztendlich
zu den vorteilhaften Eigenschaften der Spinnvliesbahn führt. Es kann im Rahmen der
Erfindung eine sehr gleichmäßige bzw. homogene Kühlluftzufuhr realisiert werden und
aufgrund dieser vorteilhaften Zufuhr von Kühlluft werden die Filamente insoweit positiv
beeinflusst, dass unerwünschte Fehlstellen in der Vliesbahn verhindert oder weitgehend
minimiert werden können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann nichtsdestoweniger
mit relativ einfachen und wenig aufwendigen Maßnahmen verwirklicht werden. Sie zeichnet
sich somit auch durch Kostengünstigkeit aus.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 1 mit der Kühlvorrichtung aus der Kühlkammer
und den Luftzufuhrkabinen,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Aggregates aus einem Strömungsgleichrichter mit
vor- und nachgeschaltetem Strömungssieb,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch einen Strömungsgleichrichterabschnitt mit im Querschnitt sechseckförmigen
bzw. wabenförmigen Strömungskanälen,
- Fig. 5
- den Gegenstand nach Fig. 4 mit im Querschnitt kreisrunden Strömungskanälen und
- Fig. 6
- den Gegenstand gemäß Fig. 4 mit tragflügelförmigen Kanalwandungen der Strömungskanäle
des Strömungsgleichrichters.
[0030] Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung von Spinnvliesen
aus Endlosfilamenten 1, insbesondere aus Endlosfilamenten 1 aus thermoplastischem
Kunststoff. Die Vorrichtung umfasst eine Spinnerette 2 zum Erspinnen der Endlosfilamente
1. Diese ersponnenen Endlosfilamente 1 werden in eine Kühlvorrichtung 3 mit einer
Kühlkammer 4 und mit an zwei gegenüberliegenden Seiten der Kühlkammer 4 angeordneten
Luftzufuhrkabinen 5, 6 eingeführt. Die Kühlkammer 4 und die Luftzufuhrkabinen 5, 6
erstrecken sich quer zur Maschinenrichtung MD und somit in CD-Richtung der Vorrichtung.
Aus den gegenüberliegenden Luftzufuhrkabinen 5, 6 wird Kühlluft in die Kühlkammer
4 eingeführt. Zwischen der Spinnerette 2 und der Kühlvorrichtung 3 ist bevorzugt und
im Ausführungsbeispiel eine Monomer-Absaugungseinrichtung 7 angeordnet. Mit dieser
Monomer-Absaugungseinrichtung 7 können beim Spinnprozess auftretende störende Gase
aus der Vorrichtung entfernt werden. Bei diesen Gasen kann es sich beispielsweise
um Monomere, Oligomere bzw. Zersetzungsprodukte und dergleichen Substanzen handeln.
[0031] In Filamentströmungsrichtung FS ist der Kühlvorrichtung 3 eine Verstreckvorrichtung
8 nachgeschaltet, in der die Filamente 1 verstreckt werden. Die Verstreckvorrichtung
8 weist vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel einen Zwischenkanal 9 auf, der die
Kühlvorrichtung 3 mit einem Verstreckschacht 10 der Verstreckvorrichtung 8 verbindet.
Nach besonders bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel ist das Aggregat
aus der Kühlvorrichtung 3 und der Verstreckvorrichtung 8 bzw. das Aggregat aus der
Kühlvorrichtung 3, dem Zwischenkanal 9 und dem Verstreckschacht 10 als geschlossenes
System ausgebildet. Geschlossenes System meint dabei, dass außer der Zufuhr von Kühlluft
in der Kühlvorrichtung 3 keine weitere Luftzufuhr in dieses Aggregat erfolgt.
[0032] Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel schließt in Filamentströmungsrichtung
FS an die Verstreckvorrichtung 8 ein Diffusor 11 an, durch den die Filamente 1 geführt
werden. Nach einer Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel sind zwischen der Verstreckvorrichung
8 bzw. zwischen dem Verstreckschacht 10 und dem Diffusor 11 Sekundärluft-Eintrittsspalte
12 für die Einführung von Sekundärluft in den Diffusor 11 vorgesehen. Nach Durchlaufen
des Diffusors 11 werden die Filamente 1 vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel auf
einer als Ablagesiebband 13 ausgebildeten Ablageeinrichtung abgelegt. Die Filamentablage
bzw. die Vliesbahn 14 wird dann zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel mit dem
Ablagesiebband 13 in Maschinenrichtung MD abgefördert bzw. abtransportiert. Empfohlenermaßen
und im Ausführungsbeispiel ist unter der Ablageeinrichtung bzw. unter dem Ablagesiebband
13 eine Absaugungseinrichtung zum Absaugen von Luft bzw. Prozessluft durch die Ablageeinrichtung
bzw. durch das Ablagesiebband 13 vorgesehen. Dazu ist bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
unterhalb des Diffusoraustrittes ein Absaugbereich 15 unter dem Ablagesiebband 13
angeordnet. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Absaugbereich
15 zumindest über die Breite B des Diffusoraustrittes. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
ist die Breite b des Absaugbereiches 15 größer als die Breite B des Diffusoraustrittes.
[0033] Nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel ist jede Luftzufuhrkabine
5, 6 in zwei Kabinenabschnitte 16, 17 unterteilt, aus denen jeweils Kühlluft unterschiedlicher
Temperatur zuführbar ist. So ist vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel aus den oberen
Kabinenabschnitten 16 jeweils Kühlluft mit einer Temperatur T
1 zuführbar, während aus den beiden unteren Kabinenabschnitten 17 jeweils Kühlluft
einer von der Temperatur T
1 unterschiedlichen Temperatur T
2 zuführbar ist. Nach einer Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel ist in jeder
Luftzufuhrkabine 5, 6 kühlkammerseitig jeweils ein Strömungsgleichrichter 18 angeordnet,
der sich bevorzugt und im Ausführungsbeispiel über beide Kabinenabschnitte 16, 17
jeder Luftzufuhrkabine 5, 6 erstreckt.
[0034] Die beiden Strömungsgleichrichter 18 dienen zum Gleichrichten der auf die Filamente
1 treffenden Kühlluftströmung. Dabei weist bevorzugt und im Ausführungsbeispiel jeder
Strömungsgleichrichter 18 eine Mehrzahl von senkrecht zur Filamentströmungsrichtung
FS orientierte Strömungskanäle 19 auf. Diese Strömungskanäle 19 sind jeweils durch
Kanalwandungen 20 begrenzt und sind vorzugsweise linear ausgebildet.
[0035] Nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel beträgt die offene Fläche
jedes Strömungsgleichrichters 18 mehr als 90% der gesamten Fläche des Strömungsgleichrichters
18. Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel liegt das Verhältnis der Länge L der
Strömungskanäle 19 zum kleinsten Innendurchmesser D
i der Strömungskanäle 19 im Bereich zwischen 1 und 10, zweckmäßigerweise im Bereich
zwischen 1 und 9.
[0036] Gemäß sehr bewährter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel weist jeder Strömungsgleichrichter
18 sowohl an seiner Kühlluft-Einströmseite ES als auch an seiner Kühlluft-Ausströmseite
AS ein Strömungssieb 21 auf. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind die beiden
Strömungssiebe 21 jedes Strömungsgleichrichters 18 unmittelbar vor bzw. hinter dem
Strömungsgleichrichter 18 angeordnet.
[0037] Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel sind die beiden Strömungssiebe 21 eines
Strömungsgleichrichters 18 bzw. die Flächen dieser Strömungssiebe 21 senkrecht zur
Längsrichtung der Strömungskanäle 19 des Strömungsgleichrichters 18 ausgerichtet.
Es hat sich bewährt, dass ein Strömungssieb 21 eine Maschenweite w von 0,1 bis 0,5
mm, vorzugsweise von 0,1 bis 0,4 mm und bevorzugt von 0,15 bis 0,34 mm aufweist. Fernerhin
ist es vorteilhaft, wenn das Strömungssieb eine Drahtstärke d von 0,05 bis 0,35 mm,
vorzugsweise von 0,05 bis 0,32 mm und bevorzugt von 0,07 bis 0,28 mm aufweist. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Maschenweite w der Strömungssiebe 21 wesentlich
kleiner ist als der kleinste Innendurchmesser D
i der Strömungskanäle 19 des Strömungsgleichrichters 18. Die Maschenweite w eines Strömungssiebes
21 beträgt bevorzugt weniger als 1/6, sehr bevorzugt weniger als 1/8 und besonders
bevorzugt weniger als 1/10 des kleinsten Innendurchmessers D
i der Strömungskanäle 19. Empfohlenermaßen beträgt die offene und nicht durch Draht
eingenommene Fläche eines Strömungssiebes 21 bis 50% und vorzugsweise 25 bis 45% der
Gesamtfläche eines Strömungssiebes 21.
[0038] Die Fig. 4 bis 6 zeigen typische Querschnitte der Strömungskanäle 19 eines erfindungsgemäß
eingesetzten Strömungsgleichrichters 18. Nach einer empfohlenen Ausführungsform und
im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 weisen die Strömungskanäle 19 eines Strömungsgleichrichters
18 einen sechseckförmigen bzw. wabenförmigen Querschnitt auf. Der kleinste Innendurchmesser
D
i wird hier zwischen gegenüberliegenden Seiten des Sechseckes gemessen (s. Fig. 4).
- Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 weisen die Strömungskanäle 19 des Strömungsgleichrichters
18 einen kreisrunden Querschnitt auf. - Die Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Strömungsgleichrichters 18 mit tragflügelförmigen Kanalwandungen
20. Diese tragflügelförmigen Kanalwandungen 20 sind zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
durch Abstandshalter 22 voneinander getrennt, welche Abstandshalter 22 ebenfalls Kanalwandungen
dieser Strömungskanäle bilden. Die tragflügelförmigen Kanalwandungen 20 sind im Querschnitt
bogenförmig gekrümmt ausgebildet (s. rechte Seite der Fig. 6). Grundsätzlich können
die tragflügelförmigen Kanalwandungen 20 auch geradlinig ausgebildet sein und in diesem
Fall ist der Strömungsgleichrichter 18 wie ein Gitterrost ausgeführt.
1. Vorrichtung zur Herstellung von Spinnvliesen aus Endlosfilamenten (1), insbesondere
aus Endlosfilamenten (1) aus thermoplastischem Kunststoff, wobei eine Spinnerette
(2) zum Ausspinnen der Endlosfilamente (1) vorgesehen ist und wobei eine Kühlkammer
(4) zum Kühlen der ausgesponnenen Filamente (1) mit Kühlluft vorhanden ist, wobei
an zwei gegenüberliegenden Seiten der Kühlkammer (4) jeweils eine Luftzufuhrkabine
(5, 6) angeordnet ist und wobei aus den gegenüberliegenden Luftzufuhrkabinen (5, 6)
Kühlluft in die Kühlkammer (4) einführbar ist,
wobei in jeder der beiden Luftzufuhrkabinen (5, 6) jeweils zumindest ein Strömungsgleichrichter
(18) zum Gleichrichten der auf die Filamente (1) treffenden Kühlluftströmung vorgesehen
ist, wobei ein Strömungsgleichrichter (18) eine Mehrzahl von quer zur Bewegungsrichtung
der Filamente (1) bzw. des Filamentstroms orientierten Strömungskanälen (19) aufweist,
wobei die Strömungskanäle (19) durch Kanalwandungen (20) begrenzt sind,
wobei die offene Fläche eines Strömungsgleichrichters (18) größer als 85%, vorzugsweise
größer als 90% ist und wobei das Verhältnis der Länge L der Strömungskanäle (19) zum
Durchmesser Di der Strömungskanäle (19) L/Di 1 bis 15, vorzugsweise 1 bis 10 und bevorzugt 1,5 bis 9 beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei zwischen Spinnerette (2) und Kühlkammer (4) eine
Monomer-Absaugungseinrichtung (7) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei jede Luftzufuhrkabine (5, 6)
in zumindest zwei, vorzugsweise in zwei Kabinenabschnitte (16, 17) unterteilt ist,
aus denen jeweils Kühlluft unterschiedlicher Temperatur zuführbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zumindest ein Strömungsgleichrichter
(18) an seiner Kühlluft-Einströmseite ES und/oder an seiner Kühlluft-Ausströmseite
AS zumindest ein Strömungssieb (21) aufweist, wobei das Strömungssieb (21) vorzugsweise
quer, bevorzugt senkrecht zur Längsrichtung der Strömungskanäle (19) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei das zumindest eine Strömungssieb (21) eine Maschenweite
von 0,1 bis 0,4 mm, vorzugsweise von 0,15 bis 0,34 mm und wobei das zumindest eine
Strömungssieb (21) vorzugsweise eine Drahtstärke von 0,05 bis 0,32 mm, bevorzugt von
0,07 bis 0,28 mm aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die offene Fläche des zumindest
einen Strömungssiebes (21) 20 bis 50%, vorzugsweise 25 bis 45% beträgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die offene Fläche eines Strömungsgleichrichters
(18) größer als 91%, vorzugsweise größer als 92% ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Verhältnis L/Di 2 bis 8, vorzugsweise 2,5 bis 7,5, bevorzugt 2,5 bis 7 und sehr bevorzugt 3 bis 6,5
beträgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Strömungskanäle (19) eines
Strömungsgleichrichters (18) einen mehreckigen Querschnitt, vorzugsweise einen 4-
bis 8-eckigen Querschnitt und besonders bevorzugt einen 6-eckigen Querschnitt aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Strömungskanäle (19) eines
Strömungsgleichrichters (18) einen runden Querschnitt, vorzugsweise einen kreisrunden
oder ovalen Querschnitt aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Kanalwandungen (20) der Strömungskanäle
(19) flügelförmig bzw. tragflügelförmig ausgebildet sind, und wobei vorzugsweise der
Abstand zweier benachbarter flügelförmiger Kanalwandungen (20) 3 bis 12 mm, bevorzugt
5 bis 10 mm beträgt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die von der Kühlluft durchströmte
Innenfläche eines Strömungsgleichrichters (18) 5 bis 50 m2, vorzugsweise 7,5 bis 45 m2 und bevorzugt 10 bis 40 m2 pro m2 Strömungsquerschnitt des Strömungsgleichrichters (18) beträgt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Länge L der Strömungskanäle
(19) eines Strömungsgleichrichters (18) 15 bis 65 mm, vorzugsweise 20 bis 60 mm, bevorzugt
20 bis 55 mm und sehr bevorzugt 25 bis 50 mm beträgt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Innendurchmesser Di beziehungsweise der kleinste Innendurchmesser Di der Strömungskanäle (19) 2 bis 15 mm, vorzugsweise 3 bis 12 mm, bevorzugt 4 bis11
mm und sehr bevorzugt 5 bis 10 mm beträgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Vorrichtung mit der Maßgabe
ausgelegt ist, dass die Filamente (1) mit einer Fadengeschwindigkeit größer als 2000
m/min, vorzugsweise größer als 2200 m/min durch die Vorrichtung strömen bzw. mit einer
Fadengeschwindigkeit größer 4000 m/min, insbesondere größer 5000 m/min durch die Vorrichtung
strömen.