[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nassbehandlung von zu Wäscheposten zusammengefassten
Wäschestücken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zur Nassbehandlung von Wäsche, insbesondere Schmutzwäsche, bzw. Wäschestücken in
gewerblichen Waschmaschinen werden selbige zu Wäscheposten zusammengefasst. Diese
Wäscheposten werden sodann in der Waschmaschine in mehreren Schritten nassbehandelt.
Je nach Art der Waschmaschinen erfolgt die Behandlung in mehreren aufeinanderfolgenden
Behandlungszonen einer drehend antreibbaren Trommel, wie beispielsweise bei einer
Durchlaufwaschmaschine, oder in einer eine einzige Zone bildenden Kammer bzw. Trommel
einer Waschschleudermaschine.
[0003] Bei der Nassbehandlung der Wäschestücke werden die Wäscheposten schrittweise behandelt.
Bei einer Durchlaufwaschmaschine können die Wäscheposten eine Vorwaschzone, eine Klarwaschzone
sowie gegebenenfalls eine Spülzone durchlaufen. Zusätzlich ist es denkbar, dass die
Wäscheposten auch eine Nachbehandlungszone durchlaufen. Diese unterschiedlichen Zonen
stellen getrennte Behandlungsbereiche dar, auch wenn die Gesamtheit der Zonen durch
eine Trommel gebildet wird. Für die Nassbehandlung der Wäscheposten werden diese sukzessive
in die Vorwaschzone bzw. einen Einlass der Trommel zugegeben und durchlaufen sodann
die einzelnen Waschzonen, bis sie am Ende der Trommel aus selbiger wieder herausgeschleust
werden. Bei einer Waschschleudermaschine erfolgen die einzelnen Behandlungsschritte
in ein und derselben Zone, ohne dass die Wäscheposten in andere Kammern bzw. Zonen
umgesetzt werden müssten.
[0004] Für die Bewertung der Qualität der Nassbehandlung bzw. des Behandlungsergebnisses
der Wäscheposten haben sich vier Parameter als besonders geeignet erwiesen, nämlich
die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit in der die Nassbehandlung der Wäscheposten
vorgenommen wird, die Dauer der einzelnen Behandlungsschritte, die Bewegungsabläufe
der Trommel bzw. die Bewegung der Wäschestücke in der Trommel sowie die Konzentration
von Behandlungszusätzen in der Behandlungsflüssigkeit. Um eine Aussage bzgl. der Güte
oder der Qualität der Nassbehandlung vornehmen zu können, müssten diese Parameter
für jeden Wäscheposten während der gesamten Nassbehandlung ständig ermittelt werden.
Eine derartige Ermittlung der vier genannten Parameter während der Nassbehandlung
stellt sich jedoch als problematisch dar. Insbesondere die Ermittlung der Konzentration
eines Behandlungszusatzes in der Behandlungsflüssigkeit, die sogenannte Titration,
erfolgt nur stichprobenartig und das nur sporadisch wöchentlich oder monatlich. Auch
die anderen Parameter werden, wenn überhaupt nur sporadisch während der Nassbehandlung
für die einzelnen Wäscheposten ermittelt. Dadurch kann lediglich ein ungenügendes
und nicht reproduzierbares Behandlungsergebnis der Wäscheposten erzielt werden. Da
die Hygieneanforderungen insbesondere für Wäsche bzw. Wäschestücke aus dem klinischen
Bereich aber auch für Pflegeheime besonders hoch sind, liefern die bekannten Verfahren
zur Qualitätssicherung ein unbefriedigendes Ergebnis.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Nassbehandlung von zu
Wäscheposten zusammengefassten Wäschestücken zu schaffen, womit eine zuverlässige
Qualitätskontrolle der Nassbehandlung möglich ist.
[0006] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Demnach ist es vorgesehen, Werte für die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit, die
Dauer eines jeden Behandlungsschrittes sowie Bewegungsabläufe der Trommel zu ermitteln
und diese Werte jeweils mit einem entsprechenden vorgegebenen Referenzwert abzugleichen,
und zwar für jeden einzelnen Behandlungsschritt und für jeden einzelnen Wäscheposten.
Durch diese Ermittlung der Werte und den folgenden Abgleich mit einer Referenz lässt
sich die Nassbehandlung der Wäschestücke auf eine sehr umfassende und zuverlässige
Art und Weise überwachen. Durch diese umfängliche Überwachung ist zum einen das Waschergebnis
reproduzierbar und zum anderen lässt sich eine hohe Qualität der Behandlung erzielen.
Insbesondere für die Qualitätssicherung aber auch für die Dokumentation des Verfahrens
ist eine derartige Überwachung der wesentlichen Waschparameter vorteilhaft.
[0007] Insbesondere besteht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung darin, auch die
Konzentration mindestens eines Behandlungszusatzes in der Behandlungsflüssigkeit zu
ermitteln und ebenfalls mit einem entsprechenden Referenzwert abzugleichen. Auch diese
Ermittlung und der Datenabgleich erfolgt für jeden einzelnen Wäscheposten für jeden
Behandlungsschritt. Bisher stellte insbesondere die Titration einen Unsicherheitsfaktor
dar, da die Konzentration der Behandlungszusätze nur stichprobenartig und sporadisch
ermittelt wurde. Durch diese fortwährende Dokumentation der Konzentration für jeden
Wäscheposten, und zwar nach jedem Behandlungsschritt, kann eine erhöhte Qualität des
Waschergebnisses erzielt werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft für Wäschestücke,
die klinischen Anforderungen genügen müssen.
[0008] Bevorzugtermaßen kann weiter vorgesehen sein, dass die Resultate des Abgleichs der
ermittelten Werte mit den Referenzwerten für jeden Wäscheposten und für jeden Behandlungsschritt
visuell dargestellt werden. Dazu kann direkt an der Waschmaschine ein Anzeigemittel,
wie beispielsweise Leuchtmittel oder auch ein Bildschirm vorgesehen sein, auf dem
die ermittelten Ist-Werte den Soll-Werten numerisch oder farblich gekennzeichnet gegenübergestellt
werden. Diese Darstellung kann separat für jeden Behandlungsschritt und/oder jeden
Wäscheposten dargestellt werden. Beispielsweise werden für mehrere Behandlungszonen
aufweisende Durchlaufwaschmaschinen für jede Zone bzw. für jede Kammer und/oder für
jeden Wäscheposten ein gesondertes Diagramm dargestellt, in dem der Ist-Wert mit dem
Soll-Wert bzw. dem Referenzwert dargestellt bzw. abgeglichen wird. Durch diese visuelle
Darstellung lässt sich das Behandlungsergebnis auf einen Blick erfassen. Eine Person
zur Bedienung der Waschmaschine kann auf eine schnelle und zuverlässige Art und Weise
überblicken, ob die Ist-Werte mit den Referenzwerten übereinstimmen oder nicht. Insbesondere
durch eine farbliche Markierung kann dem Verfahren eine hohe Zuverlässigkeit und einfache
Auswertung erteilt werden.
[0009] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung kann es
vorsehen, dass bei einer Übereinstimmung der Temperatur der Behandlungsflüssigkeit
und/oder der Dauer des Behandlungsschrittes und/oder der Bewegungsabläufe der Trommel
und/oder der Konzentration des Behandlungszusatzes mit den Referenzwerten dieser Wäscheposten,
für den die Übereinstimmung festgestellt wurde, für einen nächsten Behandlungsschritt
freigegeben wird und dass bei einem Abweichen mindestens eines Wertes von dem entsprechenden
Referenzwert der Wäscheposten nicht für den nächsten Behandlungsschritt freigegeben
wird. Sofern demnach eine Übereinstimmung für alle genannten Parameter festgestellt
wird, erhält der Wäscheposten eine entsprechende "Markierung". Diese "Markierung"
kann entweder analog, digital oder virtuell sein. Bei einer virtuellen Markierung
wird in der Steuereinrichtung diesen Wäscheposten ein entsprechendes "OK" zugeordnet.
Die Steuereinheit verbindet dieses "OK" mit dem Wäscheposten für die restliche Nassbehandlung
bzw. für die Dokumentation und die Qualitätskontrolle. Eine digitale Markierung könnte
derart erfolgen, dass entsprechende Transponder oder Speichermedien an den Wäschestücken
bzw. in den Wäscheposten mit dem entsprechenden "OK-Signal" beschrieben werden. Sofern
mindestens ein Parameter nicht mit dem Referenzwert übereinstimmt, erlangt der entsprechende
Wäscheposten ebenfalls eine entsprechende Markierung, die ggf. zu einer Wiederholung
des Behandlungsschrittes führen kann oder zu einem Ausschleusen des Wäschepostens
aus dem Verfahren. Die Übereinstimmung des Referenzwertes mit den ermittelten Werten
kann dabei in einem Toleranzbereich erfolgen. So sind beispielsweise Abweichungen
der ermittelten Werte von bis zu 5 % oder bis zu 10 % von dem Referenzwert denkbar,
um noch als Übereinstimmung gewertet zu werden.
[0010] Außerdem kann es vorgesehen sein, dass das Resultat des Abgleichs für jeden einzelnen
Wäscheposten zur Dokumentation abgespeichert wird, insbesondere auf einem dem Wäscheposten
zugeordneten Speichermedium. Durch diese Dokumentation lässt sich auch nach der Beendigung
der Nassbehandlung eine Aussage über die Qualität der Behandlung treffen. Insbesondere
für die Qualitätssicherung sind diese Informationen wichtig. Durch die abgespeicherten
Daten kann festgestellt werden, warum das angestrebte Waschresultat nicht erreicht
wurde. Auf der Basis dieser Resultate können beispielsweise die Parameter geändert
werden, sodass die angestrebte Übereinstimmung aller vier Parameter mit den Referenzwerten
erreicht wird.
[0011] Bevorzugterweise kann es vorgesehen sein, dass zur Bestimmung der Konzentration des
mindestens einen Behandlungszusatzes in der Behandlungsflüssigkeit während der Behandlung
der Wäschestücke eine Teilmenge der Behandlungsflüssigkeit aus der Trommel, vorzugsweise
aus einer Außentrommel, abgeführt wird und eine entsprechende Messung, insbesondere
eine Titration, an der Behandlungsflüssigkeit vorgenommen wird oder die Messung innerhalb
der Trommel erfolgt. Durch diese Messung der Konzentration während des Behandlungsprozesses
braucht die Nassbehandlung nicht unterbrochen zu werden. Dadurch wird zum einen Zeit
gespart und zum anderen wird die Messung genau an der Flüssigkeit vollzogen, in der
die Wäscheposten behandelt werden. Dadurch lässt sich eine besonders hohe Genauigkeit
und somit Zuverlässigkeit erzielen.
[0012] Ein weiteres Ausführungsbeispiel kann es vorsehen, dass die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit
innerhalb oder außerhalb der Trommel für jeden Behandlungsschritt und für jeden Wäscheposten
durch einen Temperaturmesssensor ermittelt wird. Bei den Temperaturmesssensoren kann
es sich beispielsweise um Temperaturfühler innerhalb der Trommel handeln oder um Messsensoren,
die außerhalb der Trommel positioniert sind und die Temperatur über Infrarotsensoren
messen.
[0013] Weiter kann es vorgesehen sein, dass zur Ermittlung der Bewegungsabläufe der Trommel
ein Wechsel der Umlaufrichtung der Trommel oder eine Anzahl von Schwenkbewegungen
der Trommel gemessen wird. Je nach Bauart können die Trommeln verschiedene Bewegungsabläufe
während der Behandlung vollziehen. Für Trommeln, die nur in Bezug zur Längsachse bzw.
zur Mittelachse hin und her verschwenkt werden, wird die Anzahl der Schwenkbewegungen
gemessen. Für Trommeln, die komplette Rotationen vollziehen, wird die Anzahl der Rotationen
für die Ermittlung der Bewegungsabläufe gezählt. Die Anzahl der Rotationen bzw. der
Schwenkbewegungen lässt sich auf eine einfache und sehr zuverlässige Art und Weise
von außen messen. Da sich die Bewegung der Trommel direkt auf die Bewegung der Wäschestücke
überträgt, ist dies ein besonders gutes Maß die mechanische Belastung der Wäschestücke
zu ermitteln.
[0014] Insbesondere kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Dauer des Behandlungsschrittes
durch einen Wechsel der Umlaufrichtung der Trommel oder durch eine bestimmte Anzahl
von Schwenkbewegungen der Trommel festgelegt und/oder festgestellt wird. Ein Wechsel
eines Behandlungsschrittes wird zumeist eingeleitet durch eine Änderung der Umlaufrichtung
oder durch eine Beendigung der Schwenkbewegungen. Von daher stellen die genannten
Bewegungsabläufe gute Marker für die Bestimmung der Dauer des Behandlungsschrittes
dar.
[0015] Ein weiteres Ausführungsbeispiel kann es vorsehen, dass ein Wäscheposten solange
durch die aufeinanderfolgenden Behandlungsschritte geführt wird, bis für alle ermittelten
Werte eine Übereinstimmung mit den Referenzen festgestellt wird. Dabei wird ein Wäscheposten,
der aus der Waschmaschine ausgegeben wird und keine Freigabe für weitere Behandlungsschritte
oder die Auslieferung erhalten hat, dem Waschprozess bzw. der Waschmaschine erneut
zugeführt. Ggf. sind die Parameter, die nicht zu einer Übereinstimmung mit den Referenzwerten
geführt haben, zu verändern.
[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Verfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht einer
als Durchlaufwaschmaschine ausgebildeten gewerblichen Waschmaschine.
[0017] Das hier beschriebene Verfahren zur Nassbehandlung von zu Wäscheposten zusammengefassten
Wäschestücken kann in einer gewerblichen Waschmaschine vorgenommen werden. Bei dieser
gewerblichen Waschmaschine kann es sich beispielsweise um eine Durchlaufwaschmaschine
oder eine Waschschleudermaschine handeln. Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
am Beispiel einer Durchlaufwaschmaschine näher erläutert. Allerdings sei ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass das Verfahren auch mit anderen Waschmaschinen durchführbar
ist, wie beispielsweise mit einer Waschschleudermaschine.
[0018] Die Figur zeigt eine Durchlaufwaschmaschine 10 und eine als Entwässerungspresse 11
ausgebildete Entwässerungseinrichtung. Die Entwässerungspresse 11 ist in Durchlaufrichtung
12 der Wäschestücke durch die Durchlaufwaschmaschine 10 gesehen hinter der Durchlaufwaschmaschine
10 angeordnet. An der Stelle der Entwässerungspresse 11 kann auch eine Wäschezentrifuge
angeordnet sein.
[0019] Die Durchlaufwaschmaschine 11 verfügt über eine längliche Trommel 13, in der eine
Mehrzahl gleicher oder unterschiedlicher Kammern 14 vorgesehen ist. In der Trommel
13 der gezeigten Durchlaufwaschmaschine 10 sind dreizehn in Durchlaufrichtung 12 aufeinanderfolgende
Kammern 14 vorgesehen. Hierauf ist die Erfindung aber nicht beschränkt. Die Erfindung
eignet sich auch für Durchlaufwaschmaschinen 10 mit einer geringeren oder größeren
Anzahl von aufeinanderfolgenden Kammern 14.
[0020] Die längliche Trommel 13 ist um eine mittlere Drehachse, die auf einer Längsmittelachse
15 der Durchlaufwaschmaschine 10 liegt, drehend antreibbar. Dieser drehende Antrieb
kann auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise kann die Trommel 13 umlaufend
angetrieben sein, aber auch nur schaukelnd bzw. schwenkend. Dann wird die Trommel
13 nicht mit vollständigen Umläufen drehend angetrieben. Auch eine Kombination aus
einem umlaufenden oder schwenkenden bzw. schaukelnden Antrieb der Trommel ist denkbar.
[0021] In der Durchlaufwaschmaschine 10 sind mehrere aufeinanderfolgende Behandlungszonen
gebildet, und zwar beispielsweise in Durchlaufrichtung 12 gesehen eine Vorwaschzone,
eine darauffolgende Klarwaschzone und ggf. dahinter eine Spülzone und/oder eine Nachbehandlungszone.
In die erste Kammer 14 der Vorwaschzone mündet ein Einlauftrichter 16 der Durchlaufwaschmaschine
10. Hierüber werden die Wäschestücke der einzelnen Posten in die erste Kammer 14 der
Durchlaufwaschmaschine 10 geladen. Bei dieser ersten Kammer 14 handelt es sich gleichzeitig
um die erste Kammer der Vorwaschzone. In Durchlaufrichtung 12 gesehen hinter der letzten
Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 befindet sich eine Entladerutsche 17, worüber
in der Durchlaufwaschmaschine 10 nassbehandelte, nämlich mindestens gewaschene, ggf.
aber auch gespülte und/oder nachbehandelte Wäschestücke, in die Entwässerungspresse
11 oder eine sonstige Entwässerungseinrichtung gelangen. In der Entwässerungspresse
findet mindestens eine Entwässerung der gewaschenen Wäsche derart statt, wodurch ein
Teil der gebundenen Flotte aus der Durchlaufwaschmaschine 10 von der Wäsche getrennt
wird. Die Entwässerungspresse 11 kann aber auch zusätzlich dazu dienen, die aus der
Durchlaufwaschmaschine 10 kommende Wäsche zu spülen. Dann verfügt die Durchlaufwaschmaschine
10 über keine Spülzone.
[0022] In der Durchlaufwaschmaschine 10 werden die Wäschestücke postenweise, d. h. in Wäscheposten,
gewaschen. Dazu befindet sich in jeder Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 oder
ggf. auch nur in einigen Kammern 14 jeweils ein Wäscheposten mit einer größeren Anzahl
von Wäschestücken.
[0023] Die Wäschestücke werden in der Durchlaufwaschmaschine 10 in einem Bad mit Behandlungsflüssigkeit
behandelt, insbesondere gewaschen oder ggf. gespült und/oder ausgerüstet. Dabei wird
den Wäschestücken und der Behandlungsflüssigkeit mindestens ein Behandlungszusatz
hinzugegeben. Dabei kann es sich um waschaktive Substanzen, Desinfektionsmittel und/oder
Bleichmittel, aber auch andere Waschhilfsmittel handeln. Zumindest wird mindestens
ein Behandlungszusatz der Behandlungsflüssigkeit mit der sich darin befindenden Wäsche
in der ersten Kammer 14 der Vorwaschzone, also der ersten Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine
10, zugegeben.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann auch mindestens einer anderen Kammer der Durchlaufwaschmaschine
10 mindestens ein Behandlungszusatz zugegeben werden. Das können zum Beispiel die
Klarwaschzone, vorzugsweise die erste Kammer 14 derselben, die Spülzone, sofern die
Durchlaufwaschmaschine 10 eine solche aufweist, und/oder eine in der Durchlaufwaschmaschine
10 vorhandene Nachbehandlungszone sein. In den einzelnen Zonen können den Wäschestücken
unterschiedliche Behandlungszusätze zugegeben werden, beispielsweise in der Vorwaschzone
Waschmittel, in einer anderen Zone Neutralisationsmittel und/oder Desinfektionsmittel
und in einer wiederum anderen Zone Bleichmittel und/oder Ausrüstmittel.
[0025] Die Durchlaufwaschmaschine 10 verfügt über geeignete Messinstrumente zum Messen der
Menge, des Gehalts und/oder der Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes
in der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit. Entsprechende Messwertaufnehmer sind
derjenigen Kammer 14 oder denjenigen Kammern 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 zugeordnet,
in denen die Behandlungsflüssigkeit und/oder die Wäsche hinsichtlich ihres Gehalts
oder der Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes gemessen werden soll.
[0026] Es ist auch denkbar, der betreffenden Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 eine
Probenentnahmeleitung mit ggf. mindestens einem Filter zuzuordnen und die Messwertaufnehmer
der betreffenden Probenentnahmeleitung zuzuordnen.
[0027] Die vom mindestens einen Messwertaufnehmer erfasste Konzentration oder der Gehalt
des wenigstens einen Behandlungszusatzes in der Behandlungsflüssigkeit wird an eine
in der Figur nicht gezeigte Auswerteinheit übertragen, die die erhaltenen Messwerte
auswertet bzw. mit einem Referenzwert vergleicht. Ggf. kann bei einer Abweichung des
Messwertes von dem Referenzwert eine Nachdosierung des Behandlungszusatzes gesteuert
oder geregelt werden.
[0028] Außerdem sind mindestens einer, vorzugsweise mehreren Kammern 14 der verschiedenen
Behandlungszonen Temperaturmesssensoren zugeordnet. Über diese Temperaturmesssensoren
ist die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit messbar. Die ermittelten Messwerte für
die Temperatur werden ebenfalls an eine Auswerteinheit bzw. an eine Steuereinheit
übertragen und dort mit einem Soll-Wert für die Temperatur verglichen. Auch hier kann
ggf. bei einem Abweichen des Messwertes von der Referenz eine Steuerung bzw. Regelung
der Temperatur vorgenommen werden.
[0029] Um den Verbleib der einzelnen Wäscheposten in den einzelnen Kammern 14 bzw. in den
einzelnen Waschzonen zu ermitteln, kann entweder der Übergang des einzelnen Wäschepostens
von einer Kammer in die nächste bzw. von einer Waschzone in die nächste als Start
und der Wiederaustritt aus der Kammer 14 bzw. Zone als Stopp verwendet werden. Alternativ
kann auch ein Richtungswechsel in dem Bewegungsablauf der Trommel 13 als Stopp- bzw.
Startsignal für die Zeitmessung verwendet werden. Auch eine Anzahl mehrerer aufeinanderfolgender
Schwenkbewegungen der Trommel 13 eignen sich, um die Verweilzeit einzelner Posten
in den Kammern 14 bzw. Waschzonen zu bestimmen. Die ermittelten Messwerte für die
Dauer der einzelnen Wäscheposten in den Kammern 14 bzw. das Zeitintervall, das einen
Behandlungsschritt dauert, wird ebenfalls an eine Auswerteinheit übertragen und mit
entsprechenden Referenzwerten verglichen. Bei einem Abweichen des Messwertes von dem
Referenzwert kann ggf. die Behandlung verlängert oder verkürzt werden.
[0030] Um die mechanische Belastung der einzelnen Wäschestücke zu ermitteln, wird die Anzahl
der Schwenkbewegungen der Trommel 13 oder der vollzogenen Rotationsbewegungen der
Trommel 13 gemessen. Auch diese Messwerte werden an eine Auswerteinheit bzw. Steuereinheit
weitergeleitet und mit einem Referenzwert verglichen.
[0031] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft mit der zuvor beschriebenen Durchlaufwaschmaschine
10 folgendermaßen ab: Die zu Wäscheposten zusammengefassten Wäschestücke werden in
der Durchlaufwaschmaschine 10 postenweise gewaschen. Dabei befindet sich vorzugsweise
in jeder Kammer 14 ein Wäscheposten. Ggf. können einzelne Kammern 14 zwischen aufeinanderfolgenden
Wäscheposten mit keinem Wäscheposten beladen sein, beispielsweise kann mindestens
eine leere Kammer 14 zwischen Wäscheposten mit Wäsche unterschiedlicher Art vorgesehen
sein.
[0032] Die Wäscheposten werden in den Kammern 14 bei einer vorgegebenen Temperatur mit Behandlungsflüssigkeit
behandelt. Dazu werden die Heizelemente für jede Kammer entsprechend eingestellt.
Außerdem wird mindestens in einer Behandlungszone der Durchlaufwaschmaschine 10 der
Behandlungsflüssigkeit mindestens ein Behandlungszusatz zugegeben. In allen oder einigen
Behandlungszonen können der Behandlungsflüssigkeit mit der darin befindlichen Wäsche
unterschiedliche Behandlungszusätze zugegeben werden. Die Behandlung der Wäschestücke
der einzelnen Posten erfolgt in jeder Kammer bzw. in jeder Zone eine vorgegebene Dauer.
D. h., jeder Behandlungsschritt ist zeitlich begrenzt. Für ein ausreichendes Behandlungsergebnis
wird die Trommel für die Nassbehandlung mehrmals verschwenkt bzw. vollständig gedreht.
Alle vier Parameter, nämlich die Temperatur, die Dauer, die Konzentration des Behandlungszusatzes
und der Bewegungsablauf der Trommel 13 wird für jeden Wäscheposten und für jede Trommel
13 einzeln bestimmt. Dieses Quartett aus Behandlungsparametern wird an die Systemsteuerung
bzw. eine Auswerteinheit übertragen, und mit den entsprechenden Referenzen verglichen.
Sowohl die Messwerte als auch die Referenzwerte werden visuell dargestellt. Dies kann
beispielsweise auf einem einzigen Display erfolgen, sodass eine Bedienperson auf einen
Blick erfassen kann, welche Parameter für welchen Posten und für welche Kammer 14
erfüllt sind oder eben nicht erfüllt sind. Es ist jedoch auch denkbar, dass jeder
Kammer 14 eine entsprechende Anzeige zur visuellen Darstellung der gemessenen Parameter
und der entsprechenden Referenzen zugeordnet ist.
[0033] Sofern für einen Wäscheposten Messwerte ermittelt werden konnten, welche den Referenzen
wenigstens in einem vorgegebenen Toleranzbereich entsprechen, wird durch die Auswerteinheit
ein "OK-Signal" ausgegeben, mit dem der entsprechende Wäscheposten markiert wird.
Diese Informationen werden abgespeichert und zur Dokumentation bzw. Qualitätssicherung
des Behandlungsergebnisses abgespeichert. Sofern mindestens einer der gemessenen Parameter
nicht mit einer Referenz übereinstimmt, wird für diesen Wäscheposten kein "OK-Signal"
erzeugt. D. h, dieser Wäscheposten erfüllt nicht die Qualitätsanforderungen und wird
nicht weiterbehandelt bzw. ausgeliefert. Dieser Wäscheposten kann entweder aussortiert
werden oder der Behandlung erneut zugeführt werden, indem er in den Einlauftrichter
16 gegeben wird.
[0034] Durch diese Ermittlung der vier genannten Parameter für jeden Posten und für jede
Kammer 14 kann eine sehr genaue Überprüfung der Nassbehandlung erreicht werden. Die
Ermittlung der einzelnen Parameter kann taktweise bzw. periodisch oder kontinuierlich
während der Behandlung der Wäscheposten in einer Kammer 14 erfolgen. Insbesondere
die Messung der Temperatur und die Konzentration des Behandlungszusatzes können jedoch
auch am Anfang oder zum Ende eines Behandlungsschrittes erfolgen.
[0035] Alternativ kann das erfindungsgemäße Verfahren auch in einer hier nicht dargestellten
Waschschleudermaschine durchgeführt werden. Im Gegensatz zu einer Durchlaufwaschmaschine
verfügt die Waschschleudermaschine über eine eine verschwenkbare Drehachse aufweisende
drehend antreibbare Innentrommel. Diese Innentrommel weist an einer Stirnseite nur
eine einzige im Wesentlichen vollflächige Öffnung auf. Die Innentrommel wird durch
diese Öffnung sowohl mit den einzelnen Wäschestücken eines Wäschepostens beladen sowie
entladen. Des Weiteren verfügt die Waschschleudermaschine über ein die wasserdurchlässige
Innentrommel umgebendes, wasserdichtes Trommelgehäuse, das relativ zur Innentrommel
feststehend ausgebildet ist. Das Trommelgehäuse ist also im Gegensatz zur Innentrommel
nicht drehend antreibbar. Auch das Trommelgehäuse weist an einer Stirnseite eine einzige
nahezu vollflächige Öffnung auf. Die Öffnung des Trommelgehäuses befindet sich in
derjenigen Stirnseite des Trommelgehäuses, zu der auch die Öffnung der Innentrommel
weist, sodass die Öffnungen einander benachbart sind und dadurch miteinander korrespondieren.
[0036] Das zuvor anhand des Beispiels der Durchlaufwaschmaschine 10 beschriebene Verfahren
lässt sich direkt übertragen auf die Nassbehandlung der Wäscheposten in der Innentrommel
der Waschschleudermaschine. Auch hier werden die vier vorgenannten Parameter zur Nassbehandlung
ermittelt und mit den entsprechenden vorgegeben Referenzwerten abgeglichen. Sowohl
die ermittelten Messwerte bzw. Parameter als auch die entsprechenden Referenzwerte
werden visuell an der Waschschleudermaschine dargestellt, sodass eine Bedienperson
zu jedem Zeitpunkt den Status der Behandlung auf einen Blick erfassen kann. Außerdem
werden die einzelnen Wäscheposten genau wie zuvor beschrieben, in Abhängigkeit von
dem Abgleich der Messwerte mit den Referenzwerten markiert. Auch in der hier nicht
dargestellten Waschschleudermaschine durchlaufen die Wäscheposten mehrere hintereinander
folgende Behandlungsschritte. Für jeden dieser Behandlungsschritte wird der vorgenommene
Abgleich der Daten dokumentiert bzw. protokolliert und angezeigt. Dadurch lässt sich
auch das erfindungsgemäße Verfahren in einer Waschschleudermaschine visuell darstellen
sowie für eine Qualitätskontrolle dokumentieren.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Durchlaufwaschmaschine
- 11
- Entwässerungspresse
- 12
- Durchlaufrichtung
- 13
- Trommel
- 14
- Kammer
- 15
- Längsmittelachse
- 16
- Einlauftrichter
- 17
- Entladerutsche
1. Verfahren zur Nassbehandlung von zu Wäscheposten zusammengefassten Wäschestücken in
einer gewerblichen Waschmaschine, insbesondere in einer Durchlaufwaschmaschine (10)
oder einer Waschschleudermaschine, wobei in einer drehend antreibbaren Trommel (13)
der Waschmaschine in aufeinanderfolgenden Behandlungsschritten in einer Behandlungsflüssigkeit
die Nassbehandlung der Wäscheposten vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Behandlungsschritt und für jeden Wäscheposten die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit,
die Dauer des Behandlungsschritts und Bewegungsabläufe der Trommel (17) ermittelt
und jeweils mit einem Referenzwert abgeglichen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Behandlungsschritt und für jeden Wäscheposten eine Konzentration mindestens
eines Behandlungszusatzes in der Behandlungsflüssigkeit ermittelt und jeweils mit
einem Referenzwert abgeglichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Resultate des Abgleichs der ermittelten Werte mit den Referenzwerten für jeden
Wäscheposten und für jeden Behandlungsschritt visuell dargestellt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Übereinstimmung der Temperatur der Behandlungsflüssigkeit, der Dauer des
Behandlungsschrittes, der Bewegungsabläufe, insbesondere einer Anzahl von Schwingungen
oder Rotationen, und der Konzentration des Behandlungszusatzes mit den Referenzwerten
der entsprechende Wäscheposten, für den die Übereinstimmung festgestellt wurde, für
einen nächsten Behandlungsschritt freigegeben wird und dass bei einem Abweichen mindestens
eines Wertes von dem entsprechenden Referenzwert der Wäscheposten nicht für den nächsten
Behandlungsschritt freigegeben wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder einzelne Wäscheposten dem Resultat des Abgleichs entsprechend markiert wird,
wobei die Markierung analog, digital oder virtuell erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Resultat des Abgleichs für jeden einzelnen Wäscheposten zur Dokumentation abgespeichert
wird, insbesondere auf einem dem Wäscheposten zugeordneten Speichermedium.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung der Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes in der
Behandlungsflüssigkeit während der Behandlung der Wäschestücke eine Teilmenge der
Behandlungsflüssigkeit aus der Trommel (17), vorzugsweise aus einer Außentrommel,
abgeführt wird und eine entsprechende Messung, insbesondere eine Titration, an der
Behandlungsflüssigkeit vorgenommen wird, oder die Messung innerhalb der Trommel (17)
erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Behandlungsflüssigkeit innerhalb oder außerhalb der Trommel (17)
für jeden Behandlungsschritt und für jeden Wäscheposten durch einen Temperaturmesssensor
ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Bewegungsabläufe der Trommel (17) ein Wechsel der Umlaufrichtung
der Trommel (17) oder eine Anzahl von Schwenkbewegungen der Trommel (17) gemessen
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer des Behandlungsschrittes durch einen Wechsel der Umlaufrichtung der Trommel
(17) oder durch eine bestimmte Anzahl von Schwenkbewegungen der Trommel (17) festgelegt
und/oder festgestellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wäscheposten solange durch die aufeinanderfolgenden Behandlungsschritte geführt
wird, bis für alle ermittelten Werte eine Übereinstimmung mit den Referenzen festgestellt
wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsschritte in separaten Behandlungszonen, insbesondere einer Vorwaschzone,
einer Klarwaschzone und/oder einer Spülzone und/oder einer Nachbehandlungszone, der
Waschmaschine erfolgen.