[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Glätten von textilen Gegenständen gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Glätten von textilen Gegenständen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0002] Textilien, insbesondere textile Gegenstände wie zum Beispiel Bekleidungsstücke, werden
mit Tunnelfinishern geglättet. Das Glätten erfolgt in Tunnelfinishern durch Besprühen
der textilen Gegenstände mit heißem Dampf und anschließendes Trocknen der textilen
Gegenstände. Dabei werden die zu glättenden textilen Gegenstände an Trägern, vorzugsweise
Transportbügeln, hängend durch die Tunnelfinisher hindurchtransportiert.
[0003] Üblicherweise werden unterschiedliche textile Gegenstände unsortiert in Tunnelfinishern
geglättet. Dabei wird so vorgegangen, dass sich die Trocknungsdauer an solchen textilen
Gegenständen orientiert, die am intensivsten und/oder am längsten getrocknet werden
müssen. Vor allem Hosen müssen wegen der insbesondere im Schrittbereich vorherrschenden
Mehrlagigkeit besonders intensiv getrocknet werden. Demgegenüber sind andere Bekleidungsstücke
wie vor allem dünne Hemden und Kittel rascher zu trocknen. Weil die Orientierung der
Trocknung an intensiver und länger zu trocknenden textilen Gegenständen, wie beispielsweise
Hosen, erfolgt, werden andere Bekleidungsstücke länger und intensiver getrocknet als
erforderlich. Das kann nicht nur zu einer Überhitzung der textilen Gegenstände führen;
vielmehr dauert die Finishbehandlung solcher Bekleidungsstücke länger als notwendig
und es geht unnötige Energie verloren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Glätten von textilen Gegenständen zu schaffen, die eine bedarfsgerechte Trocknung
aller oder zumindest eines Großteils der textilen Gegenstände zulassen.
[0005] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Demnach ist es vorgesehen, schwerer, insbesondere länger und/oder intensiver, zu trocknende
textile Gegenstände in mehreren Durchläufen durch den einzigen Tunnelfinisher oder
mit mehreren aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern zu trocknen. Leichter, vor allem
schneller zu trocknende textile Gegenstände hingegen können in einem einzigen Durchlauf
oder nur wenigen Durchläufen ausreichend getrocknet werden. Dadurch findet ein bedarfsgerechtes
Glätten, insbesondere Finishen, der textilen Gegenstände unabhängig von ihrer Art
und Größe statt. Ein übermäßiges Trocknen wird dadurch vermieden, was die Dauer des
Glättens, insbesondere der Finishbehandlung, der textilen Gegenstände verringert und
Energie einspart.
[0006] Eine Möglichkeit zur vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens sieht es vor, den
einzigen oder den ersten Tunnelfinisher so zu betreiben, dass er in einem ersten Durchlauf
nur solche textilen Gegenstände ausreichend trocknet, die im Vergleich zu den übrigen
Gegenständen am einfachsten und/oder am schnellsten getrocknet werden können und die
übrigen textilen Gegenstände, die schwerer zu trocknen sind, in wenigstens einem weiteren
Durchlauf durch den einzigen Tunnelfinisher oder in mindestens einem nachfolgenden
Tunnelfinisher endgetrocknet werden. So lassen sich textile Gegenstände, insbesondere
Bekleidungsstücke, die aufgrund ihrer Art, ihres Gewichts und/oder der Gewebedicke
intensiver getrocknet werden müssen, weil sie schwerer zu trocknen sind, infolge mehrerer
Durchläufe stufenweise trocknen. Die Anzahl der Durchläufe richtet sich dabei danach,
welche Menge an Feuchtigkeit aus dem jeweiligen textilen Gegenstand durch Trocknen
entzogen werden muss.
[0007] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass textile Gegenstände, die in mehreren Durchläufen
durch denselben oder in aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern getrocknet werden müssen,
nur beim ersten Durchlauf, insbesondere im ersten Tunnelfinisher, mit Dampf beaufschlagt
und dabei befeuchtet werden. Textile Gegenstände, die mindestens einen weiteren Durchlauf
durch einen Tunnelfinisher erfordern, um endgetrocknet zu werden, werden dann in dem
nachfolgenden, mindestens einen Durchlauf nicht mehr mit Dampf beaufschlagt und dadurch
auch keine Feuchtigkeit mehr den im zweiten oder weiteren Durchläufen zu trocknenden
textilen Gegenständen zugeführt. Bei einer Finishbehandlung und Trocknung der textilen
Gegenstände in einem einzigen Tunnelfinisher wird dann im zweiten und eventuellem
weiteren Durchlauf des betreffenden Wäschestücks durch diesen einzigen Tunnelfinisher
die Sprühdampfzone, in der die textilen Gegenstände mit Dampf beaufschlagt werden,
für diese zusätzlichen Durchläufe deaktiviert. Bei mehreren aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern,
bei denen zusätzliche Durchläufe in mindestens einem auf den ersten Tunnelfinisher
folgenden Tunnelfinisher erfolgen, kann es vorgesehen sein, dass der zweite und gegebenenfalls
jeder weitere Tunnelfinisher überhaupt keine Sprühdampfzone zur Beaufschlagung der
textilen Gegenstände mit Dampf mehr aufweist.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungmöglichkeit des Verfahrens werden im ersten
Durchlauf durch einen ersten Tunnelfinisher ausreichend getrocknete textile Gegenstände
entlang der Förderstrecke direkt zur nachfolgenden Behandlung transportiert. Hingegen
werden noch nicht ausreichend im ersten Tunnelfinisher getrocknete textile Gegenstände
entlang einer von der Förderstrecke abzweigenden Rückförderstrecke wieder an eine
Stelle der Förderstrecke vor dem ersten Tunnelfinisher transportiert. Die Rückförderstrecke
bildet dadurch eine Art Bypass, die es ermöglicht, noch nicht ausreichend getrocknete
textile Gegenstände in einem zweiten oder gegebenenfalls weiteren Durchlauf durch
den gleichen einzigen Tunnelfinisher zu transportieren. Durch eine Weiche und eine
entsprechende Steuerung werden hinter dem ersten Tunnelfinisher noch nicht ausreichend
beim ersten Durchlauf durch denselben getrocknete textile Gegenstände am Ende des
Tunnelfinishers umgeleitet auf die Rückführstrecke und von dieser wieder vor dem Tunnelfinisher
in die Förderstrecke eingeschleust.
[0009] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Rückförderstrecke auch als Speicherstrecke
dient. Dann können mehrere noch nicht ausreichend getrocknete textile Gegenstände
erst im Bereich der Rückförderstrecke gespeichert werden, bevor sie für einen oder
auch mehrere weitere Durchläufe vor dem Tunnelfinisher wieder auf die Förderstrecke
geleitet und von dieser erneut durch den Tunnelfinisher transportiert werden.
[0010] Bei mehreren aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern ist das Verfahren vorzugsweise
so ausgestaltet, dass die textilen Gegenstände entlang der Förderstrecke durch die
Tunnelfinisher transportiert werden und schon vor dem Durchlaufen aller Tunnelfinisher
ausreichend getrocknete textile Gegenstände aus der Förderstrecke vor dem nachfolgenden,
gegebenenfalls letzten Tunnelfinisher ausgeschleust werden. Solche schon vor dem letzten
Tunnelfinisher ausreichend getrockneten textilen Gegenstände werden dann durch eine
von der Förderstrecke abzweigende Abförderstrecke abtransportiert zu vorzugsweise
einer nachfolgenden Station oder einer Weiterverarbeitung.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeit des Verfahrens sieht es vor, vor dem ersten
Tunnelfinisher die Art der textilen Gegenstände, vorzugsweise aller textiler Gegenstände,
zu ermitteln und/oder die Größe der textilen Gegenstände, insbesondere aller textiler
Gegenstände, zu messen. Anhand der Art und/oder Größe der textilen Gegenstände wird
dann festgelegt, wie viele Durchläufe der jeweilige textile Gegenstand durch den einzigen
Tunnelfinisher erfordert oder wie viele aufeinanderfolgende Tunnelfinisher durchlaufen
werden müssen, um die textilen Gegenstände in ausreichendem Maße trocknen zu können.
Diese Festlegung der Anzahl der Durchläufe übernimmt eine Steuerung, die sich gegebenenfalls
aus einer Datenbank die erforderlichen Informationen beschafft, die notwendig sind,
um feststellen zu können, wie viele Durchläufe der jeweilige textile Gegenstand, insbesondere
das jeweilige Bekleidungsstück, durch den einzigen Tunnelfinisher erfordert oder wie
viele aufeinanderfolgende Tunnelfinisher es durchlaufen muss.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsmöglichkeit des Verfahrens ist es vorgesehen,
nach jedem Durchlauf eines textilen Gegenstands durch den gleichen oder mindestens
einen nachfolgenden Tunnelfinisher zu ermitteln, ob der jeweilige textile Gegenstand
ausreichend getrocknet ist. Aufgrund dessen lässt sich bestimmen, ob der betreffende
textile Gegenstand noch einen weiteren Durchlauf durch denselben oder einen nachfolgenden
Tunnelfinisher benötigt, um endgetrocknet zu werden.
[0013] Die Ermittlung der ausreichenden Trocknung des jeweiligen Wäschestücks, insbesondere
jedes einzelnen Wäschestücks, erfolgt bevorzugt durch wenigstens einen geeigneten
Sensor, insbesondere Infrarotsensor und/oder mindestens eine bildgebende Einrichtung,
die auf Infrarotbasis arbeitet, beispielsweise mindestens eine Infrarotkamera. Die
von den genannten Messeinrichtungen gelieferten Feuchtigkeitswerte werden dann mit
Sollwerten verglichen und dementsprechend von einer Steuerung der jeweilige textile
Gegenstand entlang der Förderstrecke weitertransportiert, auf eine Abförderstrecke
geleitet und/oder über eine einen Bypass darstellende Rückförderstrecke zurücktransportiert
zum einzigen oder vorangehenden Tunnelfinisher.
[0014] Bevorzugt ist es vorgesehen, das Verfahren so weiterzubilden, dass anhand von ausgelesenen
Daten eines Datenträgers jedes textilen Gegenstands oder jedes einen textilen Gegenstands
aufnehmenden Trägers, vorzugsweise eines einen textilen Gegenstands tragenden Transportbügels,
ermittelt wird, wie viele Durchläufe der jeweilige textile Gegenstand durch den einzigen
Tunnelfinisher erfordert oder wie viele aufeinanderfolgende Tunnelfinisher er durchlaufen
muss. Aus den Datenträgern kann direkt abgelesen werden, wie viele Durchläufe der
jeweilige textile Gegenstand durch den mindestens einen Tunnelfinisher absolviert
oder wie viele aufeinanderfolgende Tunnelfinisher er schon durchlaufen hat. Es ist
aber auch denkbar, dass aus den Datenträgern zum jeweiligen textilen Gegenstand gehörende
Daten ausgelesen werden, aus denen ableitbar ist, wie viele Durchläufe erforderlich
sind. Das können beispielsweise die Art, Größe und/oder das Material sowie gegebenenfalls
die Farbe des betreffenden textilen Gegenstands sein. Hieraus können dann direkt oder
unter Hinzuziehung weiterer zum betreffenden textilen Gegenstand gehörenden Daten
aus einer Datenbank diejenigen Informationen beschafft, abgeleitet und/oder errechnet
werden, die eine zuverlässige Ermittlung der Anzahl der Durchläufe des jeweiligen
textilen Gegenstands durch den einzigen Tunnelfinisher oder mehrere aufeinanderfolgende
Tunnelfinisher zulässt.
[0015] Eine Vorrichtung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des
Anspruchs 9 auf. Bei dieser Vorrichtung weist die Förderstrecke des Förderers bei
einem einzigen Tunnelfinisher mindestens eine Rückförderstrecke auf. Bei mehreren
aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern weist die sich durch alle Tunnelfinisher erstreckende
Förderstrecke zwischen aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern jeweils eine von der Förderstrecke
abzweigende Abförderstrecke auf. Es kann so entweder durch die einen Bypass darstellende
wenigstens eine Rückförderstrecke der nochmals oder mehrmals zu trocknende textile
Gegenstand wieder vor den Einlauf des einzigen Tunnelfinishers zurücktransportiert
werden oder es werden bei mehreren Tunnelfinishern textile Gegenstände, die schwer
zu trocknen sind, nacheinander durch mehrere oder alle aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher
geleitet. Textile Gegenstände, die keine Trocknung in allen aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern
erfordern, werden vor dem oder dem letzten Tunnelfinisher aus der Förderstrecke ausgeschleust
und über die Abförderstrecke einer nachfolgenden Station zugeführt, ohne alle aufeinanderfolgenden
Tunnelfinisher durchlaufen zu haben.
[0016] Bevorzugt zweigt die mindestens eine Rückförderstrecke hinter dem einzigen Tunnelfinisher
von der Förderstrecke ab und mündet vor dem einzigen Tunnelfinisher wieder in der
Förderstrecke. So kann die Rückförderstrecke als Bypass einen Förderkreislauf schaffen
zum wiederholten und/oder mehrmaligen Durchlauf des gleichen textilen Gegenstands,
insbesondere Bekleidungsstücks, durch den einzigen Tunnelfinisher.
[0017] Bei mehreren aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern sieht es das Verfahren bevorzugt
vor, alle aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher mit der Förderstrecke zu verketten.
Dann sind die einzelnen textilen Gegenstände von der Förderstrecke nacheinander durch
alle aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher transportierbar und es werden alle textilen
Gegenstände getrocknet, wenn es sich um schwer zu trocknende Gegenstände handelt,
die alle aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher zur ausreichenden Trocknung durchlaufen
müssen. Für textile Gegenstände, die nicht alle aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher
durchlaufen müssen, um ausreichend getrocknet zu werden, ist es insbesondere vorgesehen,
die zwischen aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern von der Förderstrecke abzweigenden
Abförderstrecken zum Abtransport ausreichend getrockneter textiler Gegenstände vorzusehen,
indem solche Abförderstrecken direkt zu beispielsweise einer nachfolgenden Station
geführt sind.
[0018] Eine Ausgestaltungsmöglichkeit der Vorrichtung sieht es vor, vor dem Tunnelfinisher
oder dem ersten Tunnelfinisher an der Förderstrecke eine Messeinrichtung zur Ermittlung
der Art und/oder der Größe jedes textilen Gegenstands anzuordnen. Diese Messeinrichtung
ermittelt relevante Daten von jedem Wäschestück, wonach entschieden werden kann, wieviele
Durchläufe durch den einzigen Tunnelfinisher das Wäschestück zum ausreichenden Trocknen
benötigt oder wie viele aufeinanderfolgende Tunnelfinisher der textile Gegenstand
erst durchlaufen muss, um ausreichend getrocknet zu werden.
[0019] Vorzugsweise ist es bei der Vorrichtung mit nur einem Tunnelfinisher vorgesehen,
die mindestens eine Messeinrichtung hinter einer Einmündung der mindestens einen Rückförderstrecke
in die durch den Tunnelfinisher verlaufende Förderstrecke vorzusehen. So ist vor dem
wiederholten Durchlauf eines textilen Gegenstands durch den einzigen Tunnelfinisher
ermittelbar, ob aufgrund der festgestellten Art und/oder Größe des betreffenden textilen
Gegenstands der erneute Durchlauf der letzte Durchlauf durch den Tunnelfinisher ist.
Daraufhin kann dann zum Beispiel eine Weiche hinter dem Tunnelfinisher so gestellt
werden, dass der den Tunnelfinisher verlassende textile Gegenstand auf der Förderstrecke
weitertransportiert wird zu einer nachfolgenden Station oder erneut über die Rückförderstrecke
vor den Tunnelfinisher zurückzutransportieren ist, um mit mindestens einem weiteren
Durchlauf ausreichend getrocknet zu werden.
[0020] Eine andere Ausgestaltungsmöglichkeit der Vorrichtung sieht es vor, dass der Förderstrecke
hinter dem einzigen Tunnelfinisher oder zwischen aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern
eine bzw. jeweils eine Restfeuchtemesseinrichtung zugeordnet ist. Vorzugsweise steuert
die mindestens eine Restfeuchtemesseinrichtung eine Weiche in der Förderstrecke derart,
dass ausreichend getrocknete textile Gegenstände abförderbar sind oder noch nicht
ausreichend getrocknete textile Gegenstände erneut demselben Tunnelfinisher oder einem
nachfolgenden Tunnelfinisher zuführbar sind. Die mindestens eine Weiche leitet den
jeweiligen entlang der Förderstrecke transportierten textilen Gegenstand je nach Trocknungsgrad
quasi auf den richtigen Pfad, indem der jeweilige textile Gegenstand entweder auf
der Förderstrecke weitertransportiert wird, abtransportiert wird zu einer anderen
Station oder - falls er noch nicht ausreichend trocken ist - über die als Bypass dienende
Rückförderstrecke vor den vorzugsweise einzigen Tunnelfinisher zurückzutransportieren
ist.
[0021] Eine andere Weiterbildungsmöglichkeit der Vorrichtung sieht es vor, der Förderstrecke
zumindest eine Leseeinrichtung zuzuordnen. Die Leseeinrichtung dient dazu, relevante
Daten eines Datenträgers oder Datenspeichers am jeweiligen textilen Gegenstand oder
einem Träger, insbesondere Transportbügel, an oder auf dem der betreffende textile
Gegenstand hängt, berührungslos auszulesen. Vorzugsweise werden solche Daten ausgelesen,
die Rückschlüsse auf die Anzahl der Durchläufe des jeweiligen textilen Gegenstands
durch den einzigen Tunnelfinisher oder eine entsprechende Anzahl aufeinanderfolgender
Tunnelfinisher zulassen. Dadurch ist ohne irgendwelche Messungen am Anfang der Finishbehandlung
die Anzahl der Durchläufe des jeweiligen textilen Gegenstands durch den einzigen oder
aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher bekannt.
[0022] Die Vorrichtung kann auch so weitergebildet sein, dass vorzugsweise am Ende der Finishbahnbehandlung,
wenn der jeweilige textile Gegenstand ausreichend getrocknet ist, an kritischen Stellen
des textilen Gegenstands die Restfeuchte gemessen wird und/oder durch eine bildgebende
Einrichtung die Farbe, der Weißheitsgrad, das Vorhandensein aller Knöpfe, reflektierender
Streifen oder dergleichen ermittelt wird. Dadurch kann zusätzlich die Qualität des
jeweiligen textilen Gegenstands, insbesondere die Unversehrtheit, aber auch der Zustand
desselben ermittelt werden. Denkbar ist es auch, die genannten Funktionen durch mindestens
eine bildgebende Einrichtung vor dem ersten Tunnelfinisher durchzuführen und solche
textilen Gegenstände, die für nicht in Ordnung befunden worden sind, schon vor dem
Glätten auszuschleusen.
[0023] Schließlich ist eine Weiterbildungsmöglichkeit der Vorrichtung denkbar, bei der der
Förderstrecke mindestens eine Signaleinrichtung zugeordnet ist, auf der Datenträger
oder Datenspeicher des jeweiligen textilen Gegenstands oder seines Trägers bzw. Transportbügels
bei jedem Durchlauf desselben durch den gleichen oder einen anderen Tunnelfinisher
ein Signal erzeugt, das auf dem entsprechenden Datenträger oder Datenspeicher des
textilen Gegenstands oder seines Trägers abgespeichert wird. Dadurch erfolgt ein Zählen
der Durchläufe. Demzufolge erhält die Steuerung der Vorrichtung Kenntnis von der Anzahl
der Durchläufe jedes einzelnen textilen Gegenstands durch den gleichen Tunnelfinisher
oder aufeinanderfolgende Tunnelfinisher. Aufgrund dessen ist auch die Anzahl der aufeinanderfolgenden
Finishbehandlungen jedes Wäschestücks bekannt. Es ist denkbar, hinter dem einzigen
Tunnelfinisher oder jedem Tunnelfinisher eine Leseeinrichtung vorzusehen, die im jeweiligen
Datenträger oder Datenspeicher hinterlegte Anzahl der Durchläufe des jeweiligen Bekleidungsstücks
durch den oder die Tunnelfinisher bzw. die Anzahl der aufeinanderfolgenden Trocknungs-
bzw. Finishvorgänge ausliest und mit der vorgegebenen Anzahl der zu erfolgenden Finishvorgängen
oder Durchläufe vergleicht. Wird bei diesem Vergleich festgestellt, dass der jeweilige
textile Gegenstand die vorgegebene Anzahl von Finishbehandlungen bzw. Durchläufe durch
den oder die Tunnelfinisher vollzogen hat, wird der textile Gegenstand abtransportiert
zu beispielsweise einer nachfolgenden Station. Wenn hingegen festgestellt wird, dass
der jeweilige textile Gegenstand noch nicht die vorgegebene Anzahl von Finishbehandlungen
bzw. Durchläufen vollführt hat, wird über die Rückförderstrecke der textile Gegenstand
zurücktransportiert vor den Einlaufbereich des einzigen Tunnelfinishers oder entlang
der Förderstrecke dem nächsten Tunnelfinisher zugefördert und durch denselben hindurchtransportiert.
[0024] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Vorrichtung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung mit einem einzigen Tunnelfinisher
und den Verlauf einer Förderstrecke eines Förderers,
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Vorrichtung in einer Darstellung analog zur Fig.
2,
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung in einer Darstellung analog zu den
Fig. 1 und 2, und
- Fig. 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung mit drei aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern
und einer diese verketteten Förderstrecke.
[0025] Die in den Figuren gezeigten Tunnelfinisher 10, 11 und 12 verfügen über ein tunnelartiges
Gehäuse, in dem eine Einlaufzone 13 mit einer aufrechten Einlauföffnung 14, eine Behandlungszone
15 sowie eine Auslaufzone 16 mit einer Auslauföffnung 17 angeordnet bzw. gebildet
sind. Alle in den Figuren dargestellten Tunnelfinisher 10, 11, 12 sind gleich; sie
können aber auch unterschiedlich ausgebildet sein. Die nur andeutungsweise in einigen
Figuren dargestellten textilen Gegenstände, bei denen es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel
um Bekleidungsstücke 18 handelt, werden an nicht gezeigten Trägern, insbesondere Transportbügeln,
hängend in durch Pfeile angedeuteter Transportrichtung 19 durch mindestens einige
Tunnelfinisher 10, 11 bzw. 12 hindurchtransportiert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
werden die Bekleidungsstücke 18 quer zur Transportrichtung 19 durch die Tunnelfinisher
10, 11 und/oder 12 hindurchtransportiert. Die Transportrichtung 19 verläuft dann senkrecht
zur Fläche bzw. zur Breite des jeweiligen Bekleidungsstücks 18. Auf eine solche Orientierung
der Bekleidungsstücke 18 beim Durchlaufen des Tunnelfinishers 10, 11, 12 ist die Erfindung
aber nicht beschränkt.
[0026] Durch den Tunnelfinisher 10, 11 und 12, nämlich das Gehäuse desselben, verläuft ein
vorzugsweise als Stetigförderer ausgebildeter Förderer. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
handelt es sich beim Förderer um einen Schienenförderer. Von diesem Schienenförderer
sind in den Figuren nur Förderstrecken, Rückförderstrecken und/oder Abförderstrecken
gezeigt. Diese verlaufen zumindest im Bereich der Tunnelfinisher 10, 11, 12 horizontal
im Deckenbereich derselben. Längs der jeweiligen Förderstrecke, Rückförderstrecke
bzw. Abförderstrecke des Förderers bzw. seiner Förderschiene sind zum Beispiel Transportwagen
oder Laufwagen von einem umlaufenden Förderstrang verfahrbar. An den Laufwagen oder
Transporthaken sind die Transportbügel entlang der Förderstrecke, der Rückförderstrecke
und/oder der Abförderstrecke verfahrbar. Dabei hängen die zu finishenden Bekleidungsstücke
18 vom jeweiligen Transportbügel herunter.
[0027] Die Behandlungszone 15 aller in den Figuren gezeigter Tunnelfinisher 10, 11 und 12
setzt sich aus drei Modulen 24 zusammen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel gleich
groß sind. Mindestens einige dieser Module 24 haben verschiedene Aufgaben. Beispielsweise
dient das in Transportrichtung 19 erste Modul 24 der Behandlungszone 15 zum Besprühen
der zu finishenden Bekleidungsstücke 18 mit Dampf bzw. Heißdampf, wobei sich in diesem
Modul 24 auch Heißluft befindet und/oder Heißluft zugeführt wird. Dabei werden die
gegebenenfalls noch eine Restfeuchte aus ihrer vorhergehenden Behandlung aufweisenden
Bekleidungsstücke 18 mindestens von oben mit Dampf bzw. Heißdampf besprüht und auf
diese Weise die Bekleidungsstücke 18 befeuchtet bzw. sie werden noch feuchter. In
den beiden nachfolgenden Modulen 24 findet eine Trocknung der noch feuchten und/oder
angefeuchteten Bekleidungsstücke 18 mit vorzugsweise Heißluft, insbesondere nur Heißluft,
statt. Die Erfindung ist nicht auf eine Behandlungszone 15 mit drei aufeinanderfolgenden
gleich großen Modulen 24 beschränkt. Die Behandlungszone 15 kann eine größere oder
kleinere Anzahl von Modulen 24 aufweisen. Auch können die Module 24 unterschiedlich
groß sein.
[0028] Die Fig. 1 bis 4 zeigen jeweils unterschiedliche Ausführungsbeispiele der Vorrichtung.
Im Folgenden werden diese Ausführungsbeispiele jeweils für sich beschrieben:
Die Vorrichtung der Fig. 1 verfügt über einen einzigen Tunnelfinisher 10. Eine Förderstrecke
20 des Förderers zum Hindurchtransportieren der an Transportbügeln hängenden Bekleidungsstücke
18 durch den Tunnelfinisher 10 verläuft in Transportrichtung 19 gesehen durch die
Einlauföffnung 14 in die Einlaufzone 13, nacheinander durch die einzelnen Module 24
der Behandlungszone 15 und schließlich durch die Auslaufzone 16, um an der Auslauföffnung
17 derselben den Tunnelfinisher 10 zu verlassen.
[0029] Hinter der Auslauföffnung 17 des Tunnelfinishers 10, wenn also die behandelten Bekleidungsstücke
18 den Tunnelfinisher 10 durchlaufen haben, weist die Förderstrecke 20 eine Weiche
25 auf. Im Bereich der Weiche 25 zweigt von der Förderstrecke 20 eine Rückförderstrecke
22 ab. Im Bereich der Rückförderstrecke 22 werden die Bekleidungsstücke 18 in eine
entgegengesetzt zur Transportrichtung 19 verlaufende Rücktransportrichtung 26 wieder
zurücktransportiert vor die Einlauföffnung 14 des Tunnelfinishers 10. Dazu befindet
sich mit Abstand vor der Einlauföffnung 14 eine weitere Weiche 27 oder lediglich eine
einfache Einfädelung. Im Bereich der Weiche 27 bzw. Einfädelung gelangt das Ende der
Rückförderstrecke 22 wieder auf den vor dem Tunnelfinisher 10 liegenden Bereich der
Förderstrecke 20. In der Fig. 1 sind im Abschnitt der Förderstrecke 20 zwischen der
Weiche 27 und der Einlauföffnung 14 des Tunnelfinishers 10 symbolisch einige Bekleidungsstücke
18 gezeigt.
[0030] Demjenigen Abschnitt der Förderstrecke 20, der sich hinter der Weiche 27 und vor
der Einlauföffnung 14 des Tunnelfinishers 10 befindet, ist eine Messeinrichtung zugeordnet,
mit der bevorzugt die Art und/oder die Größe jedes einzelnen Bekleidungsstücks 18
ermittelbar sind. Die in der Fig. 1 gezeigte Messeinrichtung ist als eine Lichtschranke
28 ausgebildet. Diese besteht aus einem Sender und einem gegenüberliegenden Empfänger
oder einem gleichzeitig als Sender und Empfänger dienenden Sender auf der einen Seite
und einen Reflektor auf der gegenüberliegenden Seite. Statt der Lichtschranke 28 könnte
auch ein Lichttaster auf nur einer Seite oder Lichttaster auf beiden Seiten vorgesehen
sein. Die Lichtschranke 28 ist auf gegenüberliegenden Seiten der Förderstrecke 20
vor der Einlauföffnung 14 des Tunnelfinishers 10 vorgesehen, und zwar so, dass eine
vorzugsweise horizontale Sensorachse 29 der Lichtschranke 28 noch vorzugsweise um
90° quergerichtet zur Transportrichtung 19 verläuft. Die Vorder- und Rückseite eines
jeweiligen Bekleidungsstücks 18 durchlaufen dann nacheinander eine sich durch die
Sensorachse 29 erstreckende vertikale Ebene, die von der Transportrichtung 19 rechtwinklig
geschnitten wird.
[0031] Die Ermittlung der Art und/oder Größe der Bekleidungsstücke 18 kann statt mit der
Lichtschranke 28 auch mit anderen geeigneten Detektionsmitteln erfolgen, insbesondere
mit mindestens einen Lichttaster oder einer bildgebenden Einrichtung, die mindestens
eine Kamera aufweist. Durch eine solche bildgebende Einrichtung ist das jeweilige
Bekleidungsstück 18 detaillierter erfassbar, wodurch vor dem Tunnelfinisher 10 mehrere
charakteristische Informationen des jeweiligen Bekleidungsstücks 18 erfassbar sind
als mit der Lichtschranke 28.
[0032] Um die Messergebnisse nicht zu verfälschen, verfügt der sich vor der Einlauföffnung
14 des Tunnelfinishers 10 befindende Abschnitt der Förderstrecke 20 eine Rückhalteeinrichtung
für nachfolgende Bekleidungsstücke 18, so dass sich im Einflussbereich der Messeinrichtung
stets nur ein einziges Bekleidungsstück 18 befindet.
[0033] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 1 nur
dadurch, dass im Bereich der Förderstrecke 20 vor der Einlauföffnung 14 des Tunnelfinishers
10 statt der Messeinrichtung eine Leseeinrichtung vorgesehen ist. Ansonsten entspricht
die Vorrichtung der Fig. 2 derjenigen der Fig. 1, weswegen für gleiche Teile gleiche
Bezugsziffern verwendet werden.
[0034] Der Tunnelfinisher der Fig. 1 entspricht demjenigen der Fig. 2. Auch die Förderstrecke
20 sowie die Rückförderstrecke 22 der Vorrichtung der Fig. 1 entspricht derjenigen
der Fig. 2.
[0035] Etwa dort, wo beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 die Lichtschranke 28 vorgesehen
ist, befindet sich beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 die Leseeinrichtung. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist eine Antenne 30 neben dem sich zwischen der Einlauföffnung
14 des Tunnelfinishers 10 und der Weiche 27 befindenden Abschnitt der Förderstrecke
20 vorgesehen. Die Antenne 30 befindet sich derart neben der Förderstrecke 20, dass
die Bekleidungsstücke 18 an der Antenne 30 vorbeilaufen können zum berührungslosen
Lesen von Daten der an der mindestens einen Antenne 30 vorbeilaufenden Bekleidungsstücke
18.
[0036] Auch die Vorrichtung der Fig. 3 verfügt über nur einen einzigen Tunnelfinishr 10,
der genauso aufgebaut ist wie der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Tunnelfinisher 10.
Deswegen werden für gleiche Teile wiederum gleiche Bezugsziffern verwendet.
[0037] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind aber eine Förderstrecke 31 und eine Rückförderstrecke
32 mit einem anderen Verlauf vorgesehen. Diese unterscheiden sich von denjenigen der
Fig. 1 und 2 nur dadurch, dass sie hinter der Auslauföffnung 17 des Tunnelfinishers
10 einen anderen Verlauf aufweisen. Auch bei der Vorrichtung dieses Ausführungsbeispiels
(Fig. 3) ist hinter dem Tunnelfinisher 10 eine Weiche 33 zur Abzweigung der Rückförderstrecke
32 von der Förderstrecke 31 und vor dem Tunnelfinisher 10 eine Weiche 34 oder eine
Abzweigung zur Einmündung der Rückförderstrecke 32 in die Förderstrecke 31 vorgesehen.
[0038] Bei der Vorrichtung der Fig. 3 ist der Förderstrecke 31 hinter dem Tunnelfinisher
10 eine Feuchtigkeitsmesseinrichtung zugeordnet. Diese befindet sich vorzugsweise
zwischen der Auslauföffnung 17 des Tunnelfinishers 10 und der Weiche 33, an der von
der Förderstrecke 31 die Rückförderstrecke 32 abzweigt.
[0039] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Feuchtigkeitsmesseinrichtung von zwei gegenüberliegenden
Flächen, nämlich der Vorderseite und der Rückseite, des jeweiligen Bekleidungsstücks
18 zugeordneten Infrarotkameras 35 gebildet. Diese scannen mindestens einen, vorzugsweise
oberen, Großteil des jeweiligen Bekleidungsstücks 18 hinsichtlich der Restfeuchte
ab. Bei den Infrarotkameras 35 kann es sich um zweidimensionale Infrarotkameras, und
zwar vor allem Farbkameras, handeln. Es ist aber auch denkbar, nur einer Seite des
Bekleidungsstücks 18 eine einzige Infrarotkamera zuzuordnen, bei der es sich dann
zweckmäßigerweise um eine dreidimensionale Infrarotkamera handelt. Bei nur einer Infrarotkamera
wird davon ausgegangen, dass die Feuchtigkeitsverteilung auf der einen Seite genauso
groß ist wie auf der anderen Seite des Bekleidungsstücks 18.
[0040] Im gezeigten Ausführungsbeispiel befinden sich die beiden gegenüberliegenden Seiten
der Förderstrecke 31 zugeordneten Infrarotkameras 35 auf einer gedachten Achse, insbesondere
horizontalen Achse, die die Transportrichtung 19 senkrecht schneidet. Dabei ist das
Bekleidungsstück 18 mittels eines Trägers und/oder Transportbügels um 90° gegenüber
der Durchlaufrichtung durch den Tunnelfinisher 10 verdreht, so dass die Flachseiten
(Vorderseite und Rückseite) des Bekleidungsstücks 18 in Transportrichtung 19 und/oder
im Verlauf der Förderstrecke 31 bzw. parallel dazu verlaufen.
[0041] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 sind drei aufeinanderfolgende Tunnelfinisher
10, 11 und 12 vorgesehen. Diese drei Tunnelfinisher 10, 11 und 12 sind im gezeigten
Ausführungsbeispiel gleich ausgebildet. Sie können aber unterschiedlich sein, insbesondere
unterschiedlich groß bzw. lang. Die drei aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher 10, 11,
12 sind gleich gerichtet mit geringfügigem Abstand hintereinander angeordnet. Es ist
aber auch denkbar, die Tunnelfinisher 10, 11 und 12 mit unterschiedlichen Relativanordnungen
zueinander folgen zu lassen. Beispielsweise können die drei Tunnelfinisher 10, 11
und 12 mit geringfügigem Abstand nebeneinander angeordnet sein. Auch kann die in der
Fig. 4 gezeigte Vorrichtung über mehr als drei gleiche oder unterschiedliche Tunnelfinisher
verfügen oder nur zwei Tunnelfinisher 10 und 11. Die Tunnelfinisher 10, 11, 12 können
unterschiedliche Anzahlen von Modulen 24 aufweisen. Schließlich brauchen die Tunnelfinisher
11, 12 nicht zwingend Module 24 zum Besprühen der Bekleidungsstücke 18 mit Dampf aufzuweisen.
[0042] Die Förderstrecke 36 tritt bei der Vorrichtung der Fig. 4 durch die Einlauföffnung
14 in den in Transportrichtung 19 vornliegenden ersten Tunnelfinisher 10 ein und verlässt
den letzten (dritten) Tunnelfinisher 12 durch seine hintere Auslauföffnung 17. Dadurch
verkettet die Förderstrecke 36 alle drei aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher 10, 11
und 12 miteinander. An den Auslauföffnungen 17 verlässt die Förderstrecke 36 den ersten
Tunnelfinisher 10 bzw. den zweiten Tunnelfinisher 11, um dann wieder in die Einlauföffnung
14 des nachfolgenden zweiten Tunnelfinishers 11 bzw. dritten Tunnelfinishers 12 einzumünden.
[0043] Zwischen jeweils zwei benachbarten Tunnelfinishern 10 und 11 bzw. 11 und 12 weist
die Förderstrecke jeweils eine Weiche 37, 38 auf. Mittels der jeweiligen Weiche 37,
38 können die Bekleidungsstücke 18 - wenn sie ausreichend getrocknet sind - aus der
Förderstrecke 36 ausgeschleust werden auf eine Abförderstrecke 39. Die Abförderstrecke
39 erstreckt sich von der Weiche 37 hinter dem ersten Tunnelfinisher 10 bis vorzugsweise
zu einer Stelle, an der geglättete und gefinishte Bekleidungsstücke 18 oder sonstige
textile Gegenstände einer weiteren Behandlung unterzogen werden, beispielsweise gefaltet
oder verpackt werden. Die Abförderstrecke 39 geht von der Weiche 38 zwischen dem zweiten
Tunnelfinisher 11 und dem dritten Tunnelfinisher 12 aus, von wo sie im den vom ersten
Tunnelfinisher 10 kommenden Abschnitt der Abförderstrecke 39 mündet.
[0044] Hinter dem letzten Tunnelfinisher 12 verläuft die Förderstrecke 36 weiter bis zur
Einmündung in die Abförderstrecke 39.
[0045] Bei der Vorrichtung der Fig. 4 kann die Förderstrecke 36 kurz vor der Einlauföffnung
14 in den ersten Tunnelfinisher 10 eine in der Fig. 1 gezeigte und zuvor beschriebene
Messeinrichtung gemäß der Fig. 1 aufweisen. Gegebenenfalls kann eine gleiche oder
abweichende Messeinrichtung der Förderstrecke 36 auch vor dem zweiten Tunnelfinisher
11 und/oder vor dem dritten Tunnelfinisher 12 angeordnet sein. Gleiches gilt für die
Leseeinrichtung der Fig. 2. Auch eine solche kann nur vor dem ersten Tunnelfinisher
10, aber gegebenenfalls auch vor dem zweiten Tunnelfinisher 11 und/oder dem dritten
Tunnelfinisher 12 an bzw. neben der Förderstrecke 36 vorgesehen sein. Eine in der
Fig. 3 gezeigte Feuchtemesseinrichtung, die von mindestens einer Infrarotkamera 35
gebildet ist, kann bei der Vorrichtung der Fig. 4 bei allen drei aufeinanderfolgenden
Tunnelfinishern 10, 11 und 12 jeweils hinter ihren Auslauföffnungen 17 zugeordnet
sein. Bevorzugt ist eine jeweilige Feuchtemesseinrichtung nur in denjenigen Abschnitten
der Förderstrecke 36 hinter den Tunnelfinishern 10 und 11, die sich jeweils zwischen
der Auslauföffnung 17 und der Weiche 37 bzw. 38 befinden, zugeordnet. Hinter dem dritten
Tunnelfinisher 12 braucht sich keine Feuchtemesseinrichtung zu befinden, weil die
Auslauföffnung 17 des dritten Tunnelfinishers 12 immer nur ausreichend gefinishte
und getrocknete Bekleidungsstücke 18 verlassen können, und zwar nur schwer zu glättende
und zu finishende Bekleidungsstücke 18, die alle drei Tunnelfinisher 10, 11 und 12
nach und nach durchlaufen müssen, um ausreichend getrocknet zu sein.
[0046] Es ist denkbar, im jeweiligen Tunnelfinisher 10, 11 und 12 oder nur in einigen dieser
Tunnelfinisher 10, 11 und/oder 12 Feuchtemesseinrichtungen anzuordnen, die die Feuchte
bzw. Restfeuchte an besonders kritischen Stellen der Bekleidungsstücke 18, insbesondere
jedes Bekleidungsstücks 18, ermitteln. Dadurch ist es möglich, eine 100%-ige lückenlose
Qualitätsprüfung aller Bekleidungsstücke 18 vorzunehmen und vorzugsweise auch die
Prüfungsergebnisse zu dokumentieren. Diese Dokumentation geschieht bevorzugt individuell
für jedes Bekleidungsstück 18 und kann gegebenenfalls individuell im Datenträger des
jeweiligen Bekleidungsstücks 18 abgespeichert werden.
[0047] Es ist auch denkbar, in mindestens einem Tunnelfinisher 10, 11 und/oder 12, vorzugsweise
seiner Auslaufzone 16 oder kurz hinter der Auslauföffnung 17 mindestens eine bildgebende
Einrichtung vorzusehen, die jedes Bekleidungsstück 18 bildhaft erfasst. Insbesondere
können Farbverluste, Weißgradverluste oder Reißkraftverluste ermittelt werden. Es
kann aber auch der Detektionsgrad von Leuchtstreifen an solchen Bekleidungsstücken
18 ermittelt werden oder auch der beim Finishen erlangte Glättegrad. Auch diese Messergebnisse
können herangezogen werden zum erneuten Finishen bestimmter Bekleidungsstücke 18 oder
zum Aussortieren solcher Bekleidungsstücke 18, die eine andere Nachbehandlung, eine
Reparatur oder gegebenenfalls eine Aussortierung erfordern.
[0048] Es ist auch denkbar, der Rückförderstrecke 22 bzw. 32 eine Zähleinrichtung zuzuordnen,
die das Vorbeilaufen jedes Bekleidungsstücks 18 bzw. des dazugehörenden Trägers ermittelt
und so bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 3 die Anzahl der wiederholten
Durchläufe der Bekleidungsstücke 18 durch den einzigen Tunnelfinisher 10 ermittelt.
Die Durchläufe können auf den Datenträger des jeweiligen Bekleidungsstücks 18 bzw.
des diesem zugeordneten Trägers individuell abgespeichert werden. Beim Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 mit mehreren aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern 10 bis 12 ist eine solche
Zähleinrichtung von beispielsweise einem Anwesenheitssensor, zweckmäßigerweise vor
der Einlauföffnung 14 jedes Tunnelfinishers 10, 11 und 12, angeordnet. Auch dadurch
kann ermittelt und gegebenenfalls auch auf dem Datenträger des jeweiligen Bekleidungsstücks
18 und/oder des dieses tragenden Trägers abgespeichert werden, welchen der drei Tunnelfinisher
10, 11, 12 das jeweilige Bekleidungsstück 18 durchlaufen hat.
[0049] Die in der Fig. 1 dargestellte Lichtschranke 28 oder alternativ mindestens ein Lichttaster
können statt vor dem Tunnelfinisher 10 auch hinter dem Tunnelfinisher 10 angeordnet
sein. Das ist deshalb möglich, weil ein erstes Mal die Bekleidungsstücke 18 ohnehin
durch den Tunnelfinisher 10 hindurchlaufen müssen. Es reicht deshalb, wenn vor jedem
eventuellen weiteren Durchlauf die Bekleidungsstücke 18 von der Lichtschranke 28 oder
dem mindestens einen Lichttaster gemessen bzw. vermessen werden. Gleiches gilt für
die mindestens eine Antenne 30 des Ausführungsbeispiels der Fig. 2.
[0050] Auch beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist es denkbar, dass eine Lichtschranke
28 bzw. mindestens ein Lichttaster oder die mindestens eine Antenne 30 nicht vor den
Tunnelfinishern 10, 11 und 12 angeordnet sind, sondern dahinter.
[0051] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme auf die zuvor beschriebenen
Vorrichtungen näher erläutert:
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorgesehen, unterschiedliche textile
Gegenstände, insbesondere Bekleidungsstücke 18, ausreichend zu trocknen, indem solche
Bekleidungsstücke 18, die schwerer zu trocknen sind, insbesondere eine längere Trocknungsdauer
benötigen, in mehreren Durchläufen mehrmals nacheinander durch den gleichen, dann
vorzugsweise einzigen, Tunnelfinisher 10 transportiert werden. Durch die mehreren
Durchläufe werden solche Bekleidungsstücke 18, insbesondere schwieriger zu trocknende
Hosen, mehrfach nacheinander getrocknet, also so häufig durch den gleichen Tunnelfinisher
10 transportiert, bis sie einen ausreichenden Trocknungsgrad aufweisen.
[0052] Einfach zu trocknende Bekleidungsstücke 18, wie insbesondere Oberbekleidungsstücke,
die in einem Durchlauf durch den Tunnelfinisher 10 ausreichend zu trocknen sind, werden
hingegen nur ein einziges Mal durch den Tunnelfinisher 10 transportiert.
[0053] Die mehrfache Trocknung durch mehrere Durchläufe des betreffenden schwer zu trocknenden
Bekleidungsstücks 18 im gleichen Tunnelfinisher 10 erfolgt dadurch, dass der die Bekleidungsstücke
18 in Transportrichtung 19 durch den Tunnelfinisher 10 hindurchtransportierenden Förderstrecke
20 eine einen Bypass bildende Rückförderstrecke 22 zugeordnet ist. Diese transportiert
die mindestens einen weiteren Durchlauf erfordernden Bekleidungsstücke 18 von der
Weiche 25 bzw. 33 hinter der Auslauföffnung 17 des Tunnelfinishers 10 in Rücktransportrichtung
26 zurück zur Weiche 27 bzw. 34 oder Einmündung des sich vor dem Tunnelfinisher 10
befindenden Abschnitts der Förderstrecke 20 bzw. 31. Solche Bekleidungsstücke 18 können
dann in Transportrichtung 19 erneut durch den Tunnelfinisher 10 transportiert werden.
Ein solcher Rücktransport kann je nach Art und Größe der Bekleidungsstücke 18 einmal
oder auch mehr als einmal erfolgen. Demzufolge werden solche Bekleidungsstücke 18
in zwei oder mehr als zwei Durchläufen nacheinander im gleichen Tunnelfinisher 10
getrocknet bzw. nachgetrocknet. Es findet dadurch eine stufenweise Trocknung besonders
schwer zu trocknender Bekleidungsstücke 18 in mehreren Durchläufen statt. Die Rückförderstrecke
22 dient vorzugsweise gleichzeitig als Speicherstrecke für mehrmals zu trocknende
Bekleidungsstücke 18.
[0054] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ermittelt die beispielsweise als Lichtschranke
28 ausgebildete Messeinrichtung wenigstens die Art und/oder Größe der unsortiert aufeinanderfolgenden
Bekleidungsstücke 18. Beispielsweise kann so festgestellt werden, ob es sich um eine
längere Trocknungszeit erfordernde Hosen oder rascher zu trocknende Oberbekleidungsstücke
wie zum Beispiel Kittel, Blusen oder dergleichen handelt. Dann werden beispielsweise
die schwieriger zu trocknenden Hosen in mindestens zwei Durchläufen durch den Tunnelfinisher
10 transportiert, indem sie einmal die Rückfahrstrecke 22 passieren, aber einfach
zu trocknende Oberbekleidungsstücke nur mit einem einzigen Durchlauf durch den Tunnelfinisher
10 hindurchtransportiert werden und danach ohne einen Rücktransport über die einen
Bypass darstellende Rückfahrstrecke 22 direkt über die Abförderstrecke 23 abtransportiert
werden zu einer nachfolgenden Station, beispielsweise einer Faltstation oder Verpackungsstation
der Bekleidungsstücke 18.
[0055] Bei der Vorrichtung der Fig. 2 dient die vor dem einzigen Tunnelfinisher 10 neben
der Förderstrecke 20 angeordnete einzige Antenne 30 (oder gegebenenfalls auch mehrere
Antennen 30) dazu, Daten aus einem Datenträger bzw. Datenspeicher jedes einzelnen
Bekleidungsstücks 18 oder des diesen aufnehmenden Trägers bzw. Transportbügels auszulesen.
Auf den Datenträger bzw. Datenspeicher des Trägers bzw. Transportbügels sind vorher
die zum darauf aufgehängten Bekleidungsstück dazugehörenden Daten aufgespeichert worden,
und zwar solche Daten, die eine Entscheidung darüber zulassen, ob das jeweilige Bekleidungsstück
18 in einem einzigen Durchlauf ausreichend zu trocknen ist oder mehrere Durchläufe
erforderlich sind. Im letztgenannten Fall ist es erforderlich, das betreffende Bekleidungsstück
18 mindestens einmal über die als Bypass dienende Rückförderstrecke 22 in Rücktransportrichtung
26 zurückzutransportieren vor den Tunnelfinisher 10.
[0056] Falls von der mindestens einen Antenne 30 der Leseeinrichtung vor dem Tunnelfinisher
10 die Anzahl der Durchläufe des jeweiligen Bekleidungsstücks 18 durch den Tunnelfinisher
10 zu zählen ist, wird auf dem Datenträger oder Datenspeicher vor jedem Transport
des jeweiligen Bekleidungsstücks 18 in den Tunnelfinisher 10 dokumentiert, dass dieses
eine Finishbehandlung und/oder Trocknung erfährt.
[0057] Nach dem Auslauf des jeweiligen Bekleidungsstücks 18 aus dem Tunnelfinisher 10 kann
von einer in der Fig. 2 nicht gezeigten Einrichtung aus dem Datenträger bzw. Datenspeicher
des Bekleidungsstücks 18 bzw. des Trägers ausgelesen werden, wie viele Durchläufe
das betreffende Bekleidungsstück 18 durch den Tunnelfinisher 10 absolviert hat. Wenn
die von der mindestens einen Antenne 30 ausgelesene und im Datenspeicher hinterlegte
Anzahl der Durchläufe erreicht ist, wird das betreffende Bekleidungsstück 18 über
die Abförderstrecke 23 abtransportiert zur nachfolgenden Station.
[0058] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 findet hinter dem einzigen Tunnelfinisher 10
eine Feuchtemessung bzw. Restfeuchtemessung jedes den Tunnelfinisher 10 verlassenden
Bekleidungsstücks 18 statt. Diese Restfeuchtemessung erfolgt unmittelbar hinter der
Auslauföffnung 17 des Tunnelfinishers 10, und zwar berührungslos.
[0059] Im gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Feuchtemessung durch zwei gegenüberliegende
Seiten des Bekleidungsstücks 18 mindestens teilweise abscannende Infrarotkameras 35
oder gegebenenfalls auch nur eine einzige Infrarotkamera 35. Die mindestens eine Infrarotkamera
35 ist vorzugsweise so ausgebildet und angeordnet, dass sie die in Bezug auf die Trocknung
kritische Bereiche jedes unterschiedlichen Bekleidungsstücks 18 hinsichtlich ihrer
Restfeuchte misst. Wird bei der Restfeuchtemessung festgestellt, dass das sich im
Bereich der mindestens einen Infrarotkamera 35 befindende Bekleidungsstück 18 ausreichend
getrocknet ist, wird es sogleich über die Abförderstrecke 23 einer nachfolgenden Station
zugeführt. Wird hingegen festgestellt, dass das Bekleidungsstück 18 insbesondere in
einem kritischen Bereich noch nicht ausreichend getrocknet ist, wird es nachgetrocknet.
Dazu wird von einer Steuerung die auf die mindestens eine Infrarotkamera 35 folgende
Weiche 33 der Förderstrecke 31 so geschaltet, dass dieses Bekleidungsstück 18 auf
die Rückförderstrecke 32 gelangt, von dieser in Rücktransportrichtung 26 an der Stelle
der Weiche 34 oder einer Einfädelung zurücktransportiert wird und zu einem sich vor
der Einlauföffnung 14 des Tunnelfinishers 10 befindenden Abschnitt der Förderstrecke
31. Dieses Bekleidungsstück 18 wird dann erneut durch den gleichen, einzigen Tunnelfinisher
10 transportiert und dabei zumindest in diesem noch einmal getrocknet, insbesondere
nachgetrocknet. Wenn das Bekleidungsstück 10 nach einem zweimaligen Durchlauf durch
den Tunnelfinisher 10 noch nicht ausreichend trocken sein sollte, wird es mindestens
ein weiteres Mal über die als Bypass dienende oder einen Bypass darstellende Rückförderstrecke
32 erneut von der Auslauföffnung 17 zurücktransportiert zur Einlauföffnung 14 des
Tunnelfnishers 10.
[0060] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 sind drei aufeinanderfolgende Tunnelfinisher
10, 11 und 12 vorgesehen. Hier werden rasch trocknende Bekleidungsstücke 18, wie beispielsweise
Oberbekleidungsstücke, nur in einem Durchlauf durch den ersten Tunnelfinisher 10 getrocknet
und anschließend über die Abförderstrecke 39 einer nachfolgenden Station zugeführt.
Andere Bekleidungsstücke 18 können ein zweites Mal getrocknet werden, und zwar zuerst
im Tunnelfinisher 10 und danach im darauffolgenden Tunnelfinisher 11. Danach ausreichend
getrocknete Bekleidungsstücke 18 werden dann unter Umgehung des dritten Tunnelfinishers
12 direkt von der Auslauföffnung 17 des zweiten Tunnelfinishers 11 über die Abförderstrecke
39 einer nachfolgenden Station, zum Beispiel zum Falten und/oder Verpacken des jeweiligen
geglätteten und ausreichend getrockneten Bekleidungsstücks 18 transportiert. Besonders
schwer zu trocknende Bekleidungsstücke 18, wie beispielsweise Hosen, können in allen
drei Tunnelfinishern 10, 11 und 12 getrocknet bzw. nachgetrocknet werden. Solche Bekleidungsstücke
18 durchlaufen dann alle drei oder gegebenenfalls auch weitere Tunnelfinisher 10,
11 und 12 in insgesamt drei oder mehr als drei Durchläufen, bevor sie auch über die
Abförderstrecke 39 einer nachfolgenden Station zugeführt werden.
[0061] Mindestens in der Behandlungszone 15 des ersten Tunnelfinishers 10 erfolgt zunächst
mindestens ein Besprühen der Bekleidungsstücke 18 mit Dampf, insbesondere Heißdampf.
Dadurch werden die Bekleidungsstücke 18 feucht bzw. noch feuchter. Es erfolgt dann
sogleich im ersten Tunnelfinisher 10 eine erste anschließende Trocknung der Bekleidungsstücke
18 mit vorzugsweise Heißluft. Falls das nicht ausreicht, werden in den nachfolgenden
Tunnelfinishern 11 und 12 die im zweiten und/oder dritten Durchlauf nachzutrocknenden
Bekleidungsstücke 18 nur mit vorzugsweise Heißluft getrocknet, aber nicht erneut wieder
mit Dampf oder Heißdampf befeuchtet.
[0062] Die Ermittlung und Steuerung der Anzahl der Durchläufe der Bekleidungsstücke 18 durch
nur einen Tunnelfinisher 10, zwei Tunnelfinisher 10 und 11 oder drei Tunnelfinisher
10, 11 und 12 erfolgt unter Einbeziehung einer Messeinrichtung der Fig. 1, Leseeinrichtung
der Fig. 2 und/oder einer Feuchtigkeitsmesseinrichtung der Fig. 3. Diese arbeiten
bei der Vorrichtung gemäß der Fig. 4 mit drei aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern
10, 11, 12 prinzipiell genauso wie zuvor im Zusammenhang mit der nur einen einzigen
Tunnelfinisher 10 aufweisenden Vorrichtung der Fig. 1 bis 3 beschrieben. Es ist aber
denkbar, dass die Lichtschranke 28 bzw. der mindestens eine Lichttaster der Fig. 1
oder die Antenne 30 der Fig. 2 vor oder alternativ auch hinter einigen ausgewählten
oder sogar jedem Tunnelfinisher 10, 11 und 12 angeordnet ist. Hingegen misst die Feuchtemesseinrichtung
der Fig. 3 vorzugsweise nur hinter dem ersten Tunnelfinisher 10 und dem zweiten Tunnelfinisher
11 die Restfeuchten der Bekleidungsstücke 18, weil davon auszugehen ist, dass solche
Bekleidungsstücke 18, die mit drei Durchläufen, nämlich einmaliges Hindurchlaufen
durch jeden Tunnelfinisher 10, 11 und 12 getrocknet worden sind, ausreichend trocken
sind.
[0063] Das vorstehend beschriebene Verfahren ermöglicht unter Einsatz der Vorrichtungen
sämtlicher Ausführungsbeispiele eine lückenlose Kontrolle sämtlicher zu glättender
Bekleidungsstücke 18 hinsichtlich eines den Vorgaben entsprechenden Trocknungsgrads
aufgrund einer gegebenenfalls mehrfachen Trocknung im einzigen Tunnelfinisher 10 oder
einmaliges Trocknen in einem, mehreren oder gegebenenfalls allen aufeinanderfolgenden
Tunnelfinishern 10, 11 und/oder 12.
[0064] Mit jeder der zuvor beschriebenen Vorrichtungen lässt sich das Verfahren dahingehend
weiterbilden, dass mindestens eine bildgebende Vorrichtung vorgesehen ist, bei der
es sich beispielsweise um eine Kamera handelt, die im sichtbaren Lichtbereich Qualitätsdaten
jedes einzelnen Bekleidungsstücks 18 optisch ermittelt. Bei den Qualitätsdaten handelt
es sich bevorzugt um den Weißegrad, die Farbechtheit und den Reflektionsgrad von retroreflektierenden
Streifen. Auch kann die Oberflächenstruktur der Bekleidungsstücke 18 ermittelt werden,
woraus Rückschlüsse auf die Finishqualität, insbesondere die Glätte der zu glättenden
Bekleidungsstücke 18 oder sonstiger textiler Gegenstände gezogen werden können. Die
von der mindestens einen Kamera aufgenommenen Abbildungen können verglichen werden
mit idealen Bildern der vorstehend genannten Qualitätsdaten. Wenn dieser Vergleich
Abweichungen ergibt, die über ein vorgegebenes Toleranzmaß hinausgehen, kann das ein
Indikator für Unzulänglichkeiten des betreffenden Bekleidungsstücks 18 oder ein stark
beanspruchtes Bekleidungsstück 18 sein. Solche Bekleidungsstücke 18 werden dann ausgesondert,
vorzugsweise vor der Finishbehandlung im ersten Tunnelfinisher 10.
[0065] Die mindestens eine bildgebende Kamera kann auch den Zustand des jeweiligen Bekleidungsstücks
18 ermitteln, beispielsweise Löcher, Risse, Verschmutzungen, fehlende Knöpfe oder
dergleichen. Solche Bekleidungsstücke 18 können ausgesondert werden oder gegebenenfalls
einer Reparatur oder sonstigen Sonderbehandlungen unterzogen werden, bevor sie gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen
Vorrichtungen durch einen Tunnelfinisher 10 oder mehrere Tunnelfinisher 11 und 12
geglättet und getrocknet werden.
[0066] Sofern es nicht vorgesehen ist, am Ende der jeweiligen Finishbehandlung durch eine
Restfeuchtemessung zu ermitteln, wie groß die Restfeuchte des jeweiligen Bekleidungsstücks
18 insbesondere an kritischen Bereichen noch ist, kann auch beispielsweise eine Infrarotkamera
oder eine sonstige Restfeuchtemesseinrichtung eingesetzt werden, um bei jedem Bekleidungsstück
18 die Restfeuchte zu ermitteln, bevor entschieden wird, dass dieses Bekleidungsstück
18 ausreichend trocken ist oder es mindestens einer nochmaligen Trocknung bedarf.
Bezugszeichenliste:
10 |
Tunnelfinisher |
37 |
Weiche |
11 |
Tunnelfinisher |
38 |
Weiche |
12 |
Tunnelfinisher |
39 |
Abförderstrecke |
13 |
Einlaufzone |
|
|
14 |
Einlauföffnung |
|
|
15 |
Behandlungszone |
|
|
16 |
Auslaufzone |
|
|
17 |
Auslauföffnung |
|
|
18 |
Bekleidungsstück |
|
|
19 |
Transportrichtung |
|
|
20 |
Förderstrecke |
|
|
22 |
Rückförderstrecke |
|
|
23 |
Abförderstrecke |
|
|
24 |
Modul |
|
|
25 |
Weiche |
|
|
26 |
Rücktransportrichtung |
|
|
27 |
Weiche |
|
|
28 |
Lichtschranke |
|
|
29 |
Sensorachse |
|
|
30 |
Antenne |
|
|
31 |
Förderstrecke |
|
|
32 |
Rückförderstrecke |
|
|
33 |
Weiche |
|
|
34 |
Weiche |
|
|
35 |
Infrarotkamera |
|
|
36 |
Förderstrecke |
|
|
1. Verfahren zum Glätten von textilen Gegenständen in mindestens einem Tunnelfinisher
(10, 11, 12), wobei die textilen Gegenstände unsortiert von einem Förderer im daran
hängenden Zustand aufeinanderfolgend durch den mindestens einen Tunnelfinisher (10,
11, 12) transportiert und dabei mit Dampf beaufschlagt sowie mit warmer Luft getrocknet
werden, dadurch gekennzeichnet, dass schwer oder schwieriger zu trocknende textile Gegenstände in mehreren Durchläufen
durch denselben einzigen Tunnelfinisher (10) oder jeweils einen Durchlauf durch aufeinanderfolgende
Tunnelfinisher (10, 11, 12) getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der einzige oder der erste Tunnelfinisher (10) so betrieben wird, dass er in einem
ersten Durchlauf die eine geringste Trocknung erfordernden textilen Gegenständen ausreichend
trocknet und die übrigen textilen Gegenstände in wenigstens einem weiteren Durchlauf
durch den gleichen Tunnelfinisher (10) oder mindestens einen nachfolgenden Tunnelfinisher
(11, 12) endgetrocknet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die textilen Gegenstände, die wiederholt im gleichen Tunnelfinisher (10) oder einem
anderen Tunnelfinisher (11, 12) getrocknet werden, nur beim ersten Durchlauf vorzugsweise
im ersten bzw. einzigen Tunnelfinisher (10), mit Dampf beaufschlagt, insbesondere
mit Dampf befeuchtet, werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Durchlauf ausreichend getrocknete textile Gegenstände entlang der
Förderstrecke (20, 31) zur nachfolgenden Behandlung zur weiteren Verarbeitung transportiert
werden, während noch nicht ausreichend getrocknete textile Gegenstände entlang einer
Rückförderstrecke (22, 32) wieder an eine Stelle der Förderstrecke (20, 31) vor dem
vorzugsweise einzigen Tunnelfinisher (10) transportiert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei mehreren aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern (10, 11, 12) die textilen Gegenstände
entlang der Förderstrecke (36) durch die Tunnelfinisher (10, 11, 12) transportiert
werden und schon vor dem Durchlaufen aller Tunnelfinisher (10, 11, 12) ausreichend
getrocknete textile Gegenstände aus der Förderstrecke (36) vor dem nachfolgenden Tunnelfinisher
(11, 12) ausgeschleust werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem ersten Tunnelfinisher (11) die Art und/oder Größe der textilen Gegenstände,
vorzugsweise aller textiler Gegenstände, ermittelt wird und anhand der ermittelten
Art und/oder Größe der textilen Gegenstände festgelegt wird, ob der betreffende textile
Gegenstand in einem oder mehreren Durchläufen durch den einzigen Tunnelfinisher (10)
oder in einem oder mehreren der aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher (10, 11, 12) getrocknet
werden muss.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens nach dem ersten Durchlauf, vorzugsweise nach jedem Durchlauf, der textilen
Gegenstände durch den einzigen Tunnelfinisher (10) oder ersten Tunnelfinisher (10)
die Restfeuchte der textilen Gegenstände, vorzugsweise aller textiler Gegenstände,
ermittelt wird, und nicht ausreichend getrocknete textile Gegenstände erneut durch
denselben, vorzugsweise einzigen, Tunnelfinisher (10) oder mindestens einen nachfolgenden
Tunnelfinisher (11, 12) transportiert werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand von entsprechenden Daten eines Datenträgers bzw. Datenspeichers jedes textilen
Gegenstands oder jedes einen textilen Gegenstand aufnehmenden Trägers, vorzugsweise
eines jeden textilen Gegenstand tragenden Transportbügels, ermittelt wird, wie viele
Durchläufe der jeweilige textile Gegenstand durch den einzigen Tunnelfinisher (10)
benötigt oder in wie vielen der aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher (10, 11, 12) der
jeweilige textile Gegenstand getrocknet und/oder nachgetrocknet werden muss.
9. Vorrichtung zum Glätten von textilen Gegenständen, mit mindestens einem Tunnelfinisher
(10, 11, 12) in dem eine Dampfbeaufschlagung und Trocknung jedes einzelnen textilen
Gegenstands erfolgt, und mit einem Förderer zum hängenden Transport der textilen Gegenstände
entlang einer Förderstrecke (20, 31, 36) zum mindestens einen Tunnelfinisher (10,
11, 12), durch denselben hindurch und zum Abtransport des geglätteten ausreichend
getrockneten textilen Gegenstands, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderstrecke (20, 31) des Förderers bei einem einzigen Tunnelfinisher (10) mindestens
eine Rückförderstrecke (22, 32) zugeordnet ist oder bei mehreren aufeinanderfolgenden
Tunnelfinishern (10, 11, 12) der sich durch alle Tunnelfinisher (10, 11, 12) erstreckenden
Abförderstrecke (39) zwischen jeweils zwei benachbarten Tunnelfinishern (10, 11, 12)
jeweils eine von der Förderstrecke (36) abzweigende Abförderstrecke (39) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückförderstrecke (22, 32) hinter dem einzigen Tunnelfinisher (10) von der Förderstrecke
(20, 31) abzweigt und vor dem einzigen Tunnelfinisher (10) wieder in die Förderstrecke
(20, 31) einmündet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass von der Förderstrecke (36) alle aufeinanderfolgenden Tunnelfinisher (10, 11, 12)
verkettet sind, und zwischen aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern (10, 11, 12) von
der Förderstrecke (36) abzweigende Abförderstrecken (39) zum Abtransport ausreichend
getrockneter textiler Gegenstände vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem einzigen oder dem ersten Tunnelfinisher (10) an der Förderstrecke (20, 31,
36) mindestens eine Messeinrichtung zur Ermittlung der Art und/oder Größe jedes textilen
Gegenstands angeordnet ist, vorzugsweise die Messeinrichtung hinter einer Einmündung
der Rückförderstrecke (22, 32) in die Förderstrecke (20, 31) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke (20, 31, 36) hinter dem einzigen Tunnelfinisher (10) oder zwischen
den aufeinanderfolgenden Tunnelfinishern (10, 11, 12) jeweils eine ihr zugeordnete
Weiche (25, 33, 37, 38) aufweist, wodurch noch nicht ausreichend getrocknete textile
Gegenstände erneut demselben Tunnelfinisher (10) oder einem nachfolgenden Tunnelfinisher
(11, 12) zuführbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderstrecke (20, 31, 36) mindestens eine Leseeinrichtung zugeordnet ist zum
Auslesen wenigstens solcher Daten eines Datenträgers oder Datenspeichers am jeweiligen
textilen Gegenstand oder einen diesen tragenden Träger, insbesondere Transportbügel,
die Rückschlüsse auf die Anzahl der Durchgänge der textilen Gegenstände durch denselben
Tunnelfinisher (10) oder das Durchlaufen eines, mehrerer oder aller nachfolgenden
Tunnelfinisher (11, 12) zulassen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderstrecke (20, 31, 36) mindestens eine Signaleinrichtung zugeordnet ist,
die an den Datenträger oder Datenspeicher des jeweiligen textilen Gegenstands oder
den diesen textilen Gegenstand tragenden Träger bzw. Transportbügel bei jedem Durchlauf
des textilen Gegenstands und des Trägers bzw. Transportbügels durch den einzigen Tunnelfinisher
(11) oder einen der mehreren Tunnelfinisher (10, 11, 12) ein Signal abgibt und dieses
auf dem entsprechenden Datenträger oder Datenspeicher abspeicherbar ist.