[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines Regelventils, insbesondere
eines Regelventils eines Tankentlüftungssystems, bevorzugt das Tankentlüftungssystem
eines Kraftfahrzeuges.
[0002] Regelventile in Tankentlüftungssystemen regeln einen Volumenstrom von einem Filter
(einem Adsorptionsmittel) eines Tanks hin zu einem Saugrohr (bzw. einer Verbindungsstrecke
zwischen Filter und mindestens einer Brennkammer) einer Verbrennungskraftmaschine.
[0003] Der Filter ist regelmäßig ein Aktivkohlefilter, der die aus dem Tank ausgegasten
Bestandteile des in dem Tank gelagerten Fluids (z. B. ein Kraftstoff) bindet. Der
Aktivkohlefilter ist mit dem Saugrohr der Verbrennungskraftmaschine fluidtechnisch
über das Regelventil verbindbar, so dass das in dem Filter gebundene bzw. zwischengespeicherte
Fluid der Brennkammer geregelt zuführbar ist.
[0004] Für die Berechnung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge ist es erforderlich, die
Menge des durch das Tankentlüftungssystem zugeführten Kraftstoffes zu kennen.
[0005] Die Bestimmung der über das Tankentlüftungssystem zugeführten Menge wird bisher z.
B. über Lambdasonden ermöglicht. Dazu wird das Regelventil des Tankentlüftungssystems
langsam geöffnet und die Abweichung von einem Sollwert für Lambda (Kraftstoff-Luft
Verhältnis; wird bestimmt über Abgassensorik) überwacht. Es wird dabei angenommen,
dass diese Abweichung ausschließlich aus der Zuführung von Kraftstoff aus dem Tankentlüftungssystem
resultiert. Dafür wird jedoch ein Signal stromabwärts des Brennraums ausgewertet,
d. h. es muss zunächst eine Abweichung von dem Sollwert für Lambda auftreten, bevor
eine Regelung erfolgen kann. Dies hat eine Steigerung der Rohemissionen zur Folge.
Weiter werden sämtliche Gemischabweichungen auf den aus dem Tankentlüftungssystem
zugeführten Kraftstoff zurückgeführt. Bei einer ungenauen Gemischvorsteuerung (und
einer Abweichung von einem Sollwert für das Gemisch) entspricht der berechnete Kraftstoffanteil
nicht dem wirklichen Kraftstoffanteil. Daraus resultierend muss die Tankentlüftung
sehr vorsichtig gesteuert bzw. stark begrenzt werden, um keine zu großen Auswirkungen
auf die Laufruhe und die Rohemissionen der Verbrennungskraftmaschine zu erzeugen.
[0006] Aus der
WO 2012/049219 A1 ist bekannt, eine Pumpe zur Förderung von Spülluft einzusetzen, so dass der Kraftstoff
aus dem Filter gezielt abgesaugt und der Verbrennungskraftmaschine zugeführt werden
kann.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik
angeführten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll ein Verfahren
zur Ansteuerung eines Regelventils vorgeschlagen werden, durch das eine genauere Regelung
des der Brennkammer zugeführten Anteils an Kraftstoff ermöglicht wird.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgaben trägt ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 bei. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in technologisch sinnvoller
Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung
und/oder Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten
der Erfindung aufgezeigt werden.
[0009] Es wird ein Verfahren zur Ansteuerung eines Regelventils vorgeschlagen, wobei das
Regelventil einen Volumenstrom eines Fluids entlang einer Leitung (erste Leitung,
zweite Leitung; also durch die Leitung), insbesondere von einem Filter eines Tanks
zu einem Saugrohr einer Verbrennungskraftmaschine, regelt. Das Verfahren weist zumindest
die folgenden Schritte auf:
- a) Durchführen eines Schließvorganges des Regelventils; und
- b) Messen eines Druckverlaufs stromaufwärts des Regelventils;
- c) Bestimmen einer Dichte (Masse pro Volumen, also [Kilogramm/Kubikmeter]) des Fluids.
[0010] Das Regelventil regelt insbesondere einen Volumenstrom entlang einer Verbindungsstrecke
zwischen Filter und Verbrennungskraftmaschine. Ggf. ist die Verbindungsstrecke mit
dem Saugrohr über eine Einleitstelle verbunden.
[0011] Insbesondere werden die Schritte a) bis c) in der beschriebenen Reihenfolge durchgeführt.
Insbesondere werden die Schritte a) und b) zumindest zeitweise parallel zueinander
durchgeführt. Der Schritt c) erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung des Druckverlaufs,
also bevorzugt zeitlich nach Schritt b).
[0012] Insbesondere werden in Schritt b) zumindest ein Minimum und ein Maximum des Druckverlaufs
erfasst. Insbesondere wird ein Minimum des Druckverlaufs erfasst, das im Druckverlauf
unmittelbar vor dem Schließen des Regelventils vorliegt. Insbesondere wird ein Maximum
des Druckverlaufs erfasst, das im Druckverlauf unmittelbar nach dem Schließen des
Regelventils vorliegt.
[0013] Ein Schließen des Regelventils umfasst insbesondere, dass im geschlossenen Zustand
des Regelventils gerade kein Volumenstrom über das Regelventil strömen kann.
[0014] Das Messen des Druckverlaufs erfolgt insbesondere durch ein kontinuierliches oder
intermittierendes sensorisches Erfassen eines Druckzustandes. Konkrete Sensormesswerte
können kumuliert werden. Einzelwerte der Druckmessung können gemittelt und/oder gespeichert
werden. Der Druckverlauf kann anhand folgender Druckparameter charakterisiert oder
analysiert werden: Maximumwerte, Minimumwerte, Abweichungen von gemessenen oder vorgebbaren
Mess- oder Schwellwerten, Änderungsgeschwindigkeit.
[0015] Die Bestimmung der Dichte des Fluids kann rechnerisch auf Basis gemessener Druckzustände
oder davon abgeleiteten Druckparameter erfolgen, gegebenenfalls unter Einbezug eines
der vorstehend genannten Druckparameter. Die Bestimmung der Dichte des Fluids kann
insbesondere durch Auswertung (zumindest) von Minimum und Maximum des Druckverlaufs
bestimmt werden.
[0016] Insbesondere kann in einem weiteren Schritt i) der über das zumindest teilweise geöffnete
Regelventil strömende Volumenstrom des Fluids ermittelt werden (z. B. über einen Heißfilmsensor
oder ähnliches messtechnisch erfasst). Insbesondere kann der Volumenstrom unmittelbar
vor Einleiten des Schließvorganges gemäß Schritt a) ermittelt werden. Insbesondere
kann der Volumenstrom bei dem auf den Schließvorgang gemäß Schritt a) folgenden Vorgang
des Öffnens des Regelventils ermittelt werden. Der Volumenstrom wird insbesondere
messtechnisch erfasst.
[0017] In Kenntnis von Dichte und Volumenstrom kann zumindest ein erster Anteil eines ersten
Bestandteils des Fluids und ein zweiter Anteil eines zweiten Bestandteils des Fluids
ermittelt werden.
[0018] Insbesondere ist der erste Bestandteil Luft und der zweite Bestandteil ein Kraftstoff.
Der Kraftstoff liegt zumindest teilweise, insbesondere vollständig gasförmig vor.
Ggf. kann der Kraftstoff als Flüssigkeit vorliegen.
[0019] In einem weiteren Schritt ii) kann eine Temperatur des Fluids ermittelt werden. In
Kenntnis der Temperatur wird die Dichte des Fluids (mit einer höheren Genauigkeit)
bestimmt. Insbesondere wird die Temperatur gemeinsam mit dem Druck gemessen, z. B.
durch einen kombinierten Sensor (Druck-/ Temperatursensor).
[0020] Das Regelventil wird insbesondere mit zumindest einer Frequenz getaktet bzw. öffnet
und schließt in der Frequenz. Insbesondere kann so über das Regelventil ein gepulster
Volumenstrom des Fluids bereitgestellt werden.
[0021] Das Verfahren, insbesondere zumindest die Schritte a) bis c), ggf. zusätzlich zumindest
einer der Schritte i) und ii) (oder jeweils beide) wird zumindest bei zwei, drei,
vier oder mehr aufeinanderfolgenden Schließvorgängen durchgeführt, insbesondere bei
jedem Schließvorgang.
[0022] Insbesondere kann die gemäß Schritt c) ermittelte Dichte über eine wiederholte Durchführung
des Verfahrens verifiziert werden. Ggf. ist eine Mittelung der ermittelten Werte für
die Dichte möglich.
[0023] Die Frequenz beträgt insbesondere zwischen 5 und 50 Hertz, bevorzugt zwischen 5 und
20 Hertz.
[0024] Das Regelventil wird insbesondere über ein (PWM-)Signal (Pulsweitenmodulation) angesteuert,
wobei ab einem bestimmten Tastverhältnis ein insbesondere sukzessives Öffnen des Regelventils
erfolgt. Über das Tastverhältnis kann insbesondere ein über das Regelventil strömender
Volumenstrom gesteuert werden.
[0025] Insbesondere wird in Abhängigkeit von der bestimmten Dichte des Fluids eine Regelung
einer Kraftstoffzugabe der Verbrennungskraftmaschine durchgeführt.
[0026] Über die Bestimmung der Dichte kann der Kraftstoffanteil im Fluid ermittelt werden,
so dass über die gesteuerte Öffnung des Regelventils eine genauere Zugabe einer vorgebbaren
Kraftstoffmenge möglich ist.
[0027] Insbesondere ist der Drucksensor zwischen dem Filter und dem Regelventil angeordnet.
[0028] Das Regelventil ist insbesondere so ausgeführt, dass ein gepulster Volumenstrom über
das Regelventil hin zur Saugleitung geführt wird. Insbesondere wird das Regelventil
über ein PWM-Signal angesteuert.
[0029] Während der Offen-Phase des Regelventils bildet sich eine Strömung des Fluids aus.
Schließt das Regelventil dann, wird der Volumenstrom des Fluids schlagartig unterbrochen.
Dies führt zu einem messbaren Druckanstieg stromaufwärts des Regelventils. Der Verlauf
des Druckanstiegs bzw. der Druckänderung hängt insbesondere von der Strömungsgeschwindigkeit
des Volumenstroms während der Offen-Phase und von der Dichte des Fluids ab.
[0030] Mit dem Drucksensor bzw. unter zusätzlicher Bestimmung der Temperatur kann die Dichte
des Fluids bestimmt werden. Aus den grundsätzlich bekannten Einzeldichtewerten (Dichte
des verwendeten Kraftstoffs, und Dichte der Luft, ggf. temperaturabhängig bestimmt)
und der (Gesamt-)Dichte des Fluids können die Anteile von Luft und Kraftstoff bestimmt
werden.
[0031] Mit dem beschriebenen Verfahren kann der Anteil des Kraftstoffes, bzw. der aus dem
Filter stammende Anteil des Kraftstoffes bestimmt werden, wobei dieser Anteil bereits
stromaufwärts der Brennkammer ermittelt wird. Damit kann die Kraftstoffzugabe der
Verbrennungskraftmaschine bereits vor der Verbrennung des Kraftstoffes geregelt werden.
[0032] Insbesondere kann die Bestimmung der Dichte in der genannten Frequenz erfolgen, so
dass auch schlagartige und/oder schwallartige Änderungen der Zusammensetzung des Fluids
bestimmbar sind und eine diese Änderungen berücksichtigende Regelung der Kraftstoffzugabe
erfolgen kann.
[0033] Weiter ist eine Genauigkeit der Bestimmung des Kraftstoffanteils im Fluid unabhängig
von einer Qualität der Gemischvorsteuerung.
[0034] Es ist somit möglich, die Kraftstoffzugabe vor der Verbrennung des Kraftstoffes zu
regeln, so dass Rohemissionen gesenkt werden können.
[0035] Weiter ist ein schnelles Ansteuern der Tankentlüftung (bzw. ein schnelles Öffnen
des Regelventils) möglich, so dass eine Erhöhung der Spülluftmenge erreicht werden
kann. Die Erhöhung der Spülluftmenge führt dazu, dass der in dem Filter gespeicherte
Kraftstoff besser aus dem Filter abgeführt werden kann.
[0036] Es wird weiter ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, zumindest aufweisend eine Verbrennungskraftmaschine
mit mindestens einer Brennkammer, einen Tank für einen in der Verbrennungskraftmaschine
umsetzbaren Kraftstoff mit einem Filter, ein Saugrohr, über das zumindest Luft und
der Kraftstoff hin zur Brennkammer zuführbar sind, ein Regelventil, dass einen zumindest
den Kraftstoff umfassenden Volumenstrom von dem Filter zu dem Saugrohr (entlang der
Leitung, insbesondere der ersten Leitung und der zweiten Leitung) regelt bzw. gemäß
dem zugrunde liegenden Regelkreis steuert sowie einen Drucksensor zur Messung eines
Druckverlaufs stromaufwärts des Regelventils. Das Regelventil ist zum Öffnen und Schließen
von einer Steuereinheit ansteuerbar. Die Steuereinheit ist zur Durchführung des bereits
beschriebenen Verfahrens eingerichtet bzw. geeignet ausgeführt. Die Steuereinheit
kann das beschriebene Verfahren also ausführen bzw. führt es im Betrieb des Kraftfahrzeuges
aus.
[0037] Insbesondere kann das Verfahren auch bei Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt werden,
die nicht in Kraftfahrzeugen eingesetzt sind.
[0038] Das Verfahren kann auch eingesetzt werden, wenn Anteile des Fluids allgemein in gasführenden
Leitungen bestimmt werden sollen. Dazu muss das Fluid keiner Verbrennungskraftmaschine
zugeführt werden.
[0039] Weiter kann das Verfahren auch von einem Computer bzw. mit einem Prozessor einer
Steuereinheit ausgeführt werden.
[0040] Es wird demnach auch ein System zur Datenverarbeitung vorgeschlagen, das einen Prozessor
umfasst, der so angepasst/konfiguriert ist, dass er das Verfahren bzw. einen Teil
der Schritte des vorgeschlagenen Verfahrens ausführt.
[0041] Es kann ein computerlesbares Speichermedium vorgesehen sein, das Befehle umfasst,
die bei der Ausführung durch einen Computer/Prozessor diesen veranlassen, das Verfahren
bzw. mindestens einen Teil der Schritte des vorgeschlagenen Verfahrens auszuführen.
[0042] Die Ausführungen zu dem Verfahren sind insbesondere auf das Kraftfahrzeug oder das
computerimplementierte Verfahren übertragbar und umgekehrt.
[0043] Zudem wird noch eine Verwendung der erfindungsgemäß bestimmten Dichte des Fluids
umfassend Luft und Kraftstoff zur (direkten oder mittelbaren) Regelung einer Kraftstoffmengenzugabe
hin zu einer Verbrennungskraftmaschine vorgeschlagen. Weitere besonders vorteilhafte
Verwendungen und Einsatzmöglichkeiten des ermittelten Kraftstoff-Luft-Gemisches zur
Regelung der Verbrennungsvorgänge, insbesondere bei Kraftfahrzeugen, ergeben sich
aus den weiteren Erläuterungen zum hier angegebenen Verfahren.
[0044] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
[0045] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Kraftfahrzeug; und
- Fig. 2:
- eine Ausführungsvariante des Verfahrens.
[0046] Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 11. Das Kraftfahrzeug 11 umfasst eine Verbrennungskraftmaschine
7 mit einer Mehrzahl von Brennkammern 12, einen Tank 5 für ein in der Verbrennungskraftmaschine
7 umsetzbaren Kraftstoff 10 mit einem Filter 4, ein Saugrohr 6, über das zumindest
Luft und der Kraftstoff 10 hin zur Brennkammer 12 zuführbar ist, sowie ein Regelventil
1, das einen zumindest den Kraftstoff 10 umfassenden Volumenstrom 2 des Fluids 3 von
dem Filter 4 über die Leitungen 16, 17 zu dem Saugrohr 4 regelt. Das Regelventil 1
ist zum Öffnen und Schließen von einer Steuereinheit 14 ansteuerbar. Die Steuereinheit
14 ist zur Durchführung des Verfahren eingerichtet bzw. geeignet ausgeführt.
[0047] Das Kraftfahrzeug 11 umfasst weiter einen Drucksensor 13 unmittelbar stromaufwärts
des Regelventils 1, über den der Druck 18 bzw. der Druckverlauf 9 stromaufwärts des
Regelventils 1 messbar ist.
[0048] Der Kraftstoff 10 wird in einem Tank 5 gelagert, wobei Kraftstoffdämpfe über die
erste Leitung 16 in den Filter 4 gelangen können. Der im Filter 4 zwischengespeicherte
Kraftstoff 10 wird über das Regelventil 1 und über die zweite Leitung 17 zum Saugrohr
6 überführt.
[0049] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsvariante des Verfahrens in einem Diagramm. Auf der vertikalen
Achse ist der Druck 18 aufgetragen, der über den Drucksensor 13 (unmittelbar) stromaufwärts
des Regelventils 1 gemessen wird. Auf der horizontalen Achse ist die Zeit 15 aufgetragen.
[0050] Gemäß Schritt a) wird ein Schließvorgang 8 des Regelventils 1 durchgeführt. Gemäß
Schritt b) wird der Druckverlauf 9 stromaufwärts des Regelventils 1 gemessen. Gemäß
Schritt c) wird eine Dichte des Fluids 3 bestimmt.
[0051] Das Regelventil 1 wird mit einer Frequenz getaktet und öffnet und schließt in der
Frequenz (hier beträgt die Frequenz 10 Hertz). Das Verfahren wird hier bei vier aufeinanderfolgenden
Schließvorgängen 8 durchgeführt.
[0052] Während der Offen-Phase 19 des Regelventils 1 bildet sich eine Strömung des Fluids
3 aus. Schließt das Regelventil 1 dann (Schließvorgang 8, Übergang zur geschlossenen
Phase 20), wird der Volumenstrom 2 des Fluids 3 schlagartig unterbrochen. Dies führt
zu einem messbaren Druckanstieg stromaufwärts des Regelventils 1. Der Verlauf des
Druckanstiegs (also der Druckverlauf 9) bzw. die Druckänderung (bzw. die gemessene
Druckdifferenz 21) hängt von der Strömungsgeschwindigkeit des Volumenstroms 2 während
der Offen-Phase 19 und von der Dichte des Fluids 3 ab. Die abgebildete Schwingung
des Druckverlaufs 9 stellt die Druckänderung stromaufwärts des Regelventils 1 dar,
die durch den Schließvorgang 8 hervorgerufen wird.
[0053] Mit dem Drucksensor 13 bzw. unter zusätzlicher Bestimmung der Temperatur kann die
Dichte des Fluids 3 bestimmt werden. Aus den grundsätzlich bekannten Einzeldichtewerten
(Dichte des verwendeten Kraftstoffs 10, und Dichte der Luft, ggf. temperaturabhängig
bestimmt) und der ermittelten (Gesamt-)Dichte des Fluids 3 können die Anteile von
Luft und Kraftstoff 10 bestimmt werden.
[0054] Mit dem beschriebenen Verfahren kann der Anteil des Kraftstoffes 10, bzw. der aus
dem Filter 4 stammende Anteil des Kraftstoffes 10 bestimmt werden, wobei dieser Anteil
bereits stromaufwärts der Brennkammer 12 ermittelt wird. Damit kann die Kraftstoffzugabe
der Verbrennungskraftmaschine 7 bereits vor der Verbrennung des Kraftstoffes 10 geregelt
werden.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Regelventil
- 2
- Volumenstrom
- 3
- Fluid
- 4
- Filter
- 5
- Tank
- 6
- Saugrohr
- 7
- Verbrennungskraftmaschine
- 8
- Schließvorgang
- 9
- Druckverlauf
- 10
- Kraftstoff
- 11
- Kraftfahrzeug
- 12
- Brennkammer
- 13
- Drucksensor
- 14
- Steuereinheit
- 15
- Zeit
- 16
- erste Leitung
- 17
- zweite Leitung
- 18
- Druck
- 19
- Offen-Phase
- 20
- Geschlossen-Phase
- 21
- Druckdifferenz
1. Verfahren zur Ansteuerung eines Regelventils (1), wobei das Regelventil (1) einen
Volumenstrom (2) eines Fluids (3) entlang einer Leitung (16, 17) regelt; wobei das
Verfahren zumindest die folgenden Schritte umfasst:
a) Durchführen eines Schließvorganges (8) des Regelventils (1);
b) Messen eines Druckverlaufs (9) stromaufwärts des Regelventils (1);
c) Bestimmen einer Dichte des Fluids (3).
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, wobei in einem weiteren Schritt i) der über das zumindest
teilweise geöffnete Regelventil (1) strömende Volumenstrom (2) des Fluids (3) ermittelt
wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, wobei in Kenntnis von Dichte und Volumenstrom (2)
zumindest ein erster Anteil eines ersten Bestandteils des Fluids (3) und ein zweiter
Anteil eines zweiten Bestandteils des Fluids (3) ermittelt wird.
4. Verfahren nach Patentanspruch 3, wobei der erste Bestandteil Luft und der zweite Bestandteil
ein Kraftstoff (10) ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei in einem weiteren Schritt
ii) eine Temperatur des Fluids (3) ermittelt wird, wobei in Kenntnis der Temperatur
die Dichte des Fluids (3) bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Regelventil (1)
mit vorgebbarer Frequenz öffnet und schließt; wobei zumindest die Schritte a) bis
c) während mindestens zwei aufeinanderfolgenden Schließvorgängen (8) durchgeführt
werden.
7. Verfahren nach Patentanspruch 6, wobei die Frequenz zwischen 5 und 50 Hertz beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Regelventil (1)
den Volumenstrom (2) eines Fluids (3) von einem Filter (4) eines Tanks (5) zu einem
Saugrohr (6) einer Verbrennungskraftmaschine (7) regelt; wobei in Abhängigkeit von
der bestimmten Dichte des Fluids eine Regelung einer Kraftstoffzugabe der Verbrennungskraftmaschine
(7) durchgeführt wird.
9. Kraftfahrzeug (11), zumindest aufweisend eine Verbrennungskraftmaschine (7) mit mindestens
einer Brennkammer (12), einem Tank (5) für einen in der Verbrennungskraftmaschine
(7) umsetzbaren Kraftstoff (10) mit einem Filter (4), einem Saugrohr (6), über das
zumindest Luft und der Kraftstoff (10) hin zur Brennkammer (12) zuführbar sind, einem
Regelventil (1), dass einen zumindest den Kraftstoff (10) umfassenden Volumenstrom
(2) von dem Filter (4) zu dem Saugrohr (6) regelt sowie einen Drucksensor (13) zur
Messung eines Druckverlaufs (9) stromaufwärts des Regelventils (1); wobei das Regelventil
(1) zum Öffnen und Schließen von einer Steuereinheit (14) angesteuert wird; wobei
die Steuereinheit (14) zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Patentansprüche eingerichtet ist.
10. Verwendung einer gemäß einem der Patentansprüche 1 bis 7 bestimmten Dichte des Fluids
umfassend Luft und Kraftstoff zur Regelung einer Kraftstoffmengenzugabe hin zu einer
Verbrennungskraftmaschine (7).