[0001] Die Erfindung betrifft ein Induktionsbauteil.
[0002] Mit ständig steigender Schaltfrequenz elektrischer Leistungsschaltungen und Controllern
werden auch immer neue Induktionsbauteile benötigt. Diese sollen in erster Linie eine
kleinere Induktivität aufweisen, beispielsweise im Schaltfrequenzbereich zwischen
10 MHz und 30 MHz eine Induktivität zwischen 100 nH und 300 nH für Transformatoren
und zwischen 20 nH und 200 nH für Induktivitäten. Darüber hinaus sollen diese Induktionsbauteile
auch eine kleinere Größe aufweisen.
[0003] Es ist bereits ein Induktionsbauteil bekannt, dass sowohl als Induktivität als auch
als Mikro- Transformator verwendet werden kann (
EP 1178504 A1).
[0004] Weiterhin ist ein Mikrotransformator bekannt, bei dem einzelnen Windungen eines Leiters
um eine magnetische Innenlage herum angeordnet werden (
US 5976715 A).
[0005] Es ist bereits ein Mikrotransformator bekannt, der auf einem Magnetkern eine Primärwicklung
und mehrere Sekundärwicklungen aufweist. Die mehreren Sekundärwicklungen haben eigene
herausgeführte Anschlüsse (
US 2005/0017054 A1).
[0006] Weiterhin bekannt ist ein Leistungsübertrager mit einer festen Primärwicklung und
einer Sekundärwicklung, die eine Reihe von möglichen Zusammenschaltungen einzelner
Wicklungen vorverdrahtet anbietet. Die einzelnen Wicklungen der Sekundärwicklung sind
nicht direkt anschließbar (
WO 92/04723).
[0007] Bei einem nochmals weiteren bekannten Induktionsbauteil sind auf einem ringförmigen
Kern drei Wicklungen vorhanden, deren Wicklungsenden zu einem Anschlussbauteil geführt
werden, von dem aus die Wicklungen angesprochen werden können (
WO 2008/059392 A1).
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Induktionsbauteil zu schaffen, das
bei geringem Platzbedarf eine Vielzahl von verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten bietet.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Induktionsbauteil mit den im
Anspruch 1 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Durch das Vorsehen zweier Spuleneinrichtungen, die auf einem gemeinsamen Magnetkern
angeordnet sind, ist es möglich, das Induktionsbauteil als Übertrager zu verwenden.
Dabei ist es möglich, sowohl auf der Primärseite als auch auf der Sekundärseite auszuwählen,
ob man eine oder beide Spulen jeder Spuleneinrichtung verwendet. Dadurch ist eine
Übertragung von 1:1, 1:2, 2:1, 2:2 möglich. Wenn man jede Spuleneinrichtung aus mehr
als zwei Spulen bestehen lässt, ist die Zahl der Möglichkeiten entsprechend größer.
[0011] Bei dem einfachsten Beispiel mit zwei Spuleneinrichtungen, die jeweils aus zwei benachbarten
Spulen bestehen, kann man das Induktionsbauteil auch zum Darstellen einer Induktivität
mit vier verschiedenen Werten verwenden, je nachdem, wie viele der vorhandenen Spulen
man hintereinander schaltet.
[0012] Man hat also ein Induktionsbauteil geschaffen, das in dem gerade abgehandelten Beispiel
acht verschiedene Anwendungsmöglichkeiten bietet.
[0013] Ein weiterer Vorteil des von der Erfindung vorgeschlagenen Induktionsbauteils liegt
darin, dass man mit nur einem Bauteil größere Schaltfrequenzbereiche abdecken kann
bzw. dass ein Bauteil für eine größere Bandbreite eingesetzt werden kann. Wenn beispielsweise
für eine Schaltfrequenz von 10 MHz 3 Spulen benötigt werden, für 20 MHz aber nur noch
eine Spule benötigt wird, so kann dies mit einem einzigen Bauteil erreicht werden.
Auf diese Weise wird die Bauteileauswahl für den Anwender erleichtert, Beschaffungskosten
reduziert und das Spektrum von vorzuhaltenden Induktivitätswerten wird kleiner.
[0014] Die Profilgröße eines solchen Induktionsbauteils soll beispielsweise in einem Bereich
von 0.5 bis 0.3 mm oder darunter liegen können.
[0015] Als Beispiel für die Größe solcher Bauteile können die Größen 1008, 0805, 0603, 0402,
oder 0201 genannt werden.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die benachbarten Wicklungsenden
jeweils zweier benachbarter Spulen mit einem gemeinsamen Lötpad verbunden sind. Damit
vereinfacht sich die Zusammenschaltung der einzelnen Spulen und auch die Herstellung,
da das Bauteil in dem erwähnten Beispiel mit zwei Spuleneinrichtungen von jeweils
zwei Spulen nur sechs Lötpads aufweist.
[0017] Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass der Ring Rechteckform
aufweist und jede der beiden Spuleneinrichtungen an jeweils einem Schenkel des Rechtecks
ausgebildet ist.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass alle Spulen einer Spuleneinrichtung
den gleichen Windungssinn aufweisen. Dabei ist es auch möglich, dass der Windungssinn
in beiden Spuleneinrichtungen identisch ist.
[0019] Obwohl es denkbar ist, dass die Zahl der Windungen bei jeder Spule und bei jeder
Spuleneinrichtung unterschiedlich ist, kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgesehen
sein, dass alle Spulen einer Spuleneinrichtung die gleiche Windungszahl aufweisen,
wobei insbesondere dies auch für die Spuleneinrichtungen untereinander gelten kann.
[0020] Was für die Windungszahl und den Windungssinn gesagt wurde, kann in Weiterbildung
der Erfindung auch für den Querschnitt der die Spulen bildenden elektrischen Leiter
gelten.
[0021] Die Erfindung schlägt vor, die Spulen und ihre Windungen in einem Dünnschichtverfahren
herzustellen. Die einzelnen Leiterbahnen der Windungen werden durch eine Kombination
von Sputtern und Elektroplatieren hergestellt. Insbesondere wird vorgesehen, dass
die Spulen durch Elektroplatieren von Kupfer hergestellt werden.
[0022] Der Magnetkern wird durch Ablagern weichen magnetischen Materials hergestellt, beispielsweise
Ni, NiFe, CoFe, CoZrTi.
[0023] Die gewünschte herzustellende Induktivität kann durch die Zahl der Windungen und
die Auswahl des Materials des magnetischen Kerns eingestellt werden.
[0024] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der Zusammenfassung, deren beider Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung
gemacht wird, der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- schematisch die Darstellung eines möglichen Induktionsbauteils nach der Erfindung.
[0025] Die Figur 1 zeigt die Draufsicht auf das Induktionsbauteil. Es enthält in der dargestellten
Ausführungsform einen Magnetkern 1. Dieser weist die Form eines rechteckigen Rings
auf, mit zwei in Längsrichtung verlaufenden Schenkeln 2 und zwei diese verbindenden
Querschenkeln 3. Um jeden Längsschenkel 2 sind mehrere Spulen 4 herum angeordnet,
wobei alle Spulen 4, 5 eines Längsschenkels 2 eine Spuleneinrichtung 6 bilden. Der
Ausdruck, dass die Spulen 4, 5 gewickelt sind, ist nur in der Funktion zu verstehen,
da die Spulen im Dünnschichtverfahren hergestellt, also nicht gewickelt werden. Dieses
Verfahren zum Herstellen von Spulen ist an sich bekannt.
[0026] Jede Spule 4 hat einen Wicklungsanfang 7 und ein Wicklungsende 8. Alle Spulen 4 sind
in der gleichen Richtung gewickelt, haben also den gleichen Windungssinn. Alle Spulen
4 haben die gleiche Anzahl von Windungen. Die Spulen 4 sind in Längsrichtung des Schenkels
2 hintereinander angeordnet und haben einen gewissen Abstand zwischen einander. Der
Wicklungsanfang 7 der am weitesten links dargestellten Spule 4 ist herausgeführt und
mit einem Lötpad 9 verbunden. Das Wicklungsende 8 dieser Spule ist ebenfalls herausgeführt
und mit einem Lötpad 9 verbunden. Mit demselben Lötpad 9 ist auch der Wicklungsanfang
7 der zweiten Spule verbunden. Deren Wicklungsende 8 ist wiederum mit einem Lötpad
9 verbunden, mit dem auch der Wicklungsanfang 7 der dritten Spule verbunden ist.
[0027] Alles, was für die Spulen 4 der ersten Spuleneinrichtung 6 gesagt wurde, gilt auch
für die zweite in Figur 1 unten dargestellte Spuleneinrichtung. Insbesondere können
auch die Windungszahlen und der Windungssinn der Spulen untereinander gleich sein.
[0028] Das Induktionsbauteil der Figur 1 hat insgesamt 8 Anschlüsse. Durch die Aufteilung
in 2 Spuleneinrichtungen, die elektrisch nicht miteinander verbunden sind, kann das
Induktionsbauteil als Transformator verwendet werden. Es sind folgende Übertragungsverhältnisse
möglich: 1:1, 1:2, 1:3; 2:1, 2:2, 2:3; 3:1, 3:2, 3:3.
[0029] Es ist aber auch möglich, das Induktionsbauteil als Induktivität zu verwenden, wobei
man eine Hintereinanderschaltung mehrerer Spulen sowohl 4 als auch 5 verwenden kann.
Es lässt sich also eine Induktivität mit dem Induktivitätswert einer Spule bis zu
dem Induktivitätswert von 6 Spulen verwirklichen.
1. Induktionsbauteil, mit
1.1 einem Magnetkern (1) in Form eines geschlossenen Rings,
1.2 mindestens zwei Spuleneinrichtungen (6) auf dem Kern (1), die elektrisch nicht
miteinander verbunden sind, von denen
1.3 jede Spuleneinrichtung (6) mindestens zwei benachbarte Spulen (4, 5) aufweist,
wobei
1.4. jede Spule (4, 5) einen Wicklungsanfang (7) und ein Wicklungsende (8) hat, und
1.5 der Wicklungsanfang (7) und das Wicklungsende (8) jeder Spule (4, 5) nach außen
geführt und mit Lötpads (9) verbunden sind, wobei
1.6 die benachbarten Wicklungsanfänge (7) und Wicklungsenden (8) jeweils zweier benachbarter
Spulen (4; 5) mit einem gemeinsamen Lötpad (9) verbunden sind.
2. Induktionsbauteil nach Anspruch 1, bei dem der Ring Rechteckform aufweist und jede
der beiden Spuleneinrichtungen (6) an jeweils einem Schenkel (2) ausgebildet ist.
3. Induktionsbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem alle Spulen (4,
5) mindestens einer Spuleneinrichtung (6), vorzugsweise aller Spuleneinrichtungen
(6), den gleichen Windungssinn aufweisen.
4. Induktionsbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem alle Spulen (4,
5) mindestens einer Spuleneinrichtung (6), vorzugsweise aller Spuleneinrichtungen
(6), die gleiche Windungszahl aufweisen.
5. Induktionsbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem alle Spulen (4,
5) mindestens einer Spuleneinrichtung (6), vorzugsweise aller Spuleneinrichtungen
(6), den gleichen Leitungsquerschnitt aufweisen.
6. Induktionsbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Windungen der
Spulen (4, 5) in Dünnschichttechnik hergestellte Windungen sind.
7. Induktionsbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Magnetkern
(1) ein in Dünnschichttechnik hergestellter Magnetkern ist.
1. Induction component, comprising
1.1 a magnet core (1) in the form of a closed ring,
1.2 at least two coil devices (6) on the core (1), which are not electrically connected
to one another, of which
1.3 each coil device (6) has at least two adjacent coils (4, 5), wherein
1.4 each coil (4, 5) has a winding start (7) and a winding end (8), and
1.5 the winding start (7) and the winding end (8) of each coil (4, 5) are guided outwards
and connected to solder pads (9), wherein
1.6 the adjacent winding starts (7) and winding ends (8) of in each case two adjacent
coils (4; 5) are connected to a common solder pad (9).
2. Induction component according to claim 1, wherein the ring is rectangular in shape
and each of the two coil devices (6) is formed on a respective limb (2).
3. Induction component according to any one of the preceding claims, wherein all of the
coils (4, 5) of at least one coil device (6), preferably all of the coil devices (6),
have the same winding sense.
4. Induction component according to any one of the preceding claims, wherein all of the
coils (4, 5) of at least one coil device (6), preferably all of the coil devices (6),
have the same turns number.
5. Induction component according to any one of the preceding claims, wherein all of the
coils (4, 5) of at least one coil device (6), preferably all of the coil devices (6),
have the same line cross section.
6. Induction component according to any one of the preceding claims, wherein the turns
of the coils (4, 5) are turns produced using thin film technology.
7. Induction component according to any one of the preceding claims, wherein the magnet
core (1) is a magnet core produced using thin film technology.
1. Composant inductif, comprenant
1.1 un noyau magnétique (1) en forme d'anneau fermé,
1.2 au moins deux dispositifs à bobines (6) qui sont placés sur le noyau (1) et qui
ne sont pas reliés électriquement l'un à l'autre,
1.3 chaque dispositif à bobines (6) comportant au moins deux bobines adjacentes (4,
5),
1.4. chaque bobine (4, 5) comportant un début d'enroulement (7) et une fin d'enroulement
(8), et
1.5 le début d'enroulement (7) et la fin d'enroulement (8) de chaque bobine (4, 5)
étant amenés à l'extérieur et reliés à des pastilles de soudure (9),
1.6 les débuts d'enroulement (7) et les fins d'enroulement (8) adjacents de deux bobines
adjacentes (4 ; 5) étant reliés à une pastille de soudure (9) commune.
2. Composant inductif selon la revendication 1, l'anneau ayant une forme rectangulaire
et chacun des deux dispositifs à bobines (6) étant formé sur une branche respective
(2).
3. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, toutes les bobines
(4, 5) d'au moins un dispositif à bobines (6), de préférence de tous les dispositifs
à bobines (6), ayant le même sens d'enroulement.
4. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, toutes les bobines
(4, 5) d'au moins un dispositif à bobines (6), de préférence de tous les dispositifs
à bobines (6), ayant le même nombre d'enroulements.
5. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, toutes les bobines
(4, 5) d'au moins un dispositif à bobines (6), de préférence de tous les dispositifs
à bobines (6), ayant la même section transversale de conducteur.
6. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, les enroulements des
bobines (4, 5) étant des enroulements réalisés par une technologie en couche mince.
7. Composant inductif selon l'une des revendications précédentes, le noyau magnétique
(1) étant un noyau magnétique réalisé par une technologie en couche mince.