[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Falzbarkeit eines zu falzenden
Substrates durch Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit in mindestens
einem Falzbereich.
[0002] In Druckmaschinen, insbesondere in Rollendruckmaschinen, wird ein Bedruckstoff mindestens
einer Druckeinrichtung zugeführt, dort in der Regel zumindest partiell auf zumindest
einer Bedruckstoffseite bedruckt. Nach einer optionalen Trocknung wird das zumeist
bahnförmige Substrat häufig einer Falzeinrichtung zugeführt, mittels welcher die Bahn
beispielsweise in Druckrichtung oder quer dazu gefalzt wird. Das Ausbilden von Falzen
quer zur Druckrichtung erfolgt zumeist nach einer Trennung der Substratbahn in einzelne
Bögen durch eine Querschneideinrichtung. Hierbei ist es häufig erforderlich, zur sauberen
Ausprägung der Falze sowie zur Erhöhung der Falzgenauigkeiten sogenannte Falzhilfen
zu nutzen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind zur Verbesserung der Falzbarkeit durch Verminderung
der mechanischen Widerstandsfähigkeit nur Lösungen bekannt, welche hierfür zusätzliche
Vorrichtungen verwenden.
[0004] So offenbart die
DE3740046A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen einer Falzhilfeflüssigkeit auf den
Bedruckstoff.
[0005] Die
DE4033470C1 beschreibt eine Falzhilfeflüssigkeit zum Aufweichen eines ungefalzten Papierproduktes,
wobei die Falzhilfeflüssigkeit Pigmente enthält, welche bei normalem Licht nicht sichtbar,
jedoch bei entsprechender Bestrahlung wie beispielsweise mit UV-Licht sichtbar werden.
[0006] In der
DE4224975C2 ist eine Vorrichtung beschrieben, mit welcher entweder ein Klebstoff oder eine Falzhilfeflüssigkeit
auf eine bewegte Bahn aufgetragen werden kann.
[0007] Die
DE102004058170A1 offenbart ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0008] Ferner sind aus dem Stand der Technik Falzhilfsvorrichtungen bekannt, mit welchen
der Bedruckstoff mechanisch im Falzbereich zur Erleichterung der Falzbarkeit bearbeitet
wird wie beispielsweise Perforier-, Walz- oder Sickeinrichtungen.
[0009] Alle aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen weisen jedoch den Nachteil auf,
dass für derartige Falzhilfen immer ein zusätzliches Equipment in der Druckmaschine
erforderlich ist, was somit zusätzliche Kosten, insbesondere Investitionskosten, aber
auch Wartungsaufwand, zusätzlichen Einrichtaufwand beim Einrichten einer neuen Produktionsart,
gegebenenfalls die Bereitstellung zusätzlicher spezieller Hilfsstoffe mit entsprechendem
Aufwand verursacht. Insbesondere wenn diese Falzhilfen nicht bei der Mehrzahl der
Produktionen benötigt werden, oder wenn aufgrund sehr kleiner Auflagen häufige Umstell-
und Rüstvorgänge erforderlich sind, ist ein derartiges zusätzliches Equipment wirtschaftlich
noch nachteiliger zu bewerten.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die es ermöglicht,
die Ausführung von Falzhilfen ohne zusätzliche Vorrichtungen zu ermöglichen.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren nach Patentanspruch 1 gelöst.
[0012] Eine derartige Verlagerung dieser Funktion in die Druckeinrichtung und somit der
Entfall von zusätzlichen Falzhilfseinrichtungen ermöglicht zum einen den Vorteil reduzierter
Investitionskosten, da mit der Druckmaschine weniger Zusatzeinrichtungen erworben
werden müssen. Dies ist insbesondere dann von erheblichem Vorteil, wenn aufgrund der
zu erwartenden Produkt- bzw. Substratstruktur derartige Falzhilfseinrichtungen nur
teilweise benötigt werden und ein derartiges Zusatz-Equipment einen geringen Nutzungsgrad
aufweisen würde.
[0013] Ferner lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bestehende Druckmaschinen
mit einem entsprechenden Bedarf an Falzhilfen einfach und kostengünstig ohne die Installation
und gegebenenfalls der steuerungstechnischen Integration von zusätzlichen Einrichtungen
nachrüsten.
[0014] Der Entfall der zusätzlichen Falzhilfen bietet auch den Vorteil, dass dieses zusätzliche
Equipment bei Produktionsumstellungen und den damit verbundenen Rüstvorgängen nicht
an die neuen Produktionsbedingungen angepasst und justiert werden müssen. Erfindungsgemäß
bei druckformvariablen Druckeinrichtungen, welche systembedingt für Klein- und Kleinstauflagen
verwendet werden, ergibt sich dadurch ein erheblicher Vorteil.
[0015] Vorteilhaft ist ebenfalls, dass durch den Entfall zusätzlicher Falzhilfseinrichtungen,
insbesondere bei sogenannten Softening-Einrichtungen, die damit verbundenen Falzhilfsflüssigkeiten
sowie deren Handling, Bevorratung und Verwaltung entfallen.
[0016] Nach der Erfindung wird als Falzhilfeflüssigkeit dienendes Fluid die Inkjet-Druckfarbe
verwendet und mittels mindestens einer Druckfarbe und somit mittels mindestens eines
Inkjet-Druckbalkens auf das zu falzende Substrat aufgetragen. Diese Anwendung eignet
sich besonders beim Verarbeiten einer Papierbahn, da Inkjet-Druckfarben in der Regel
als Lösemittel in einem erheblichem Umfang Wasser verwenden. Insbesondere Wasser dringt
sehr gut in Papier ein und weicht dort die Fasern auf, weshalb bei den aus dem Stand
der Technik bekannten Falzhilfeflüssigkeiten diese zum überwiegenden Teil aus Wasser
bestehen, welchem diverse Zusatzstoffe beigemischt werden.
[0017] Somit wird über die Inkjet-Druckeinrichtung Druckfarbe in den ersten Falzbereichen
aufgetragen, bei welchen eine Falzhilfe erforderlich ist. Zweite Falzbereiche, in
denen keine Falzhilfe erforderlich oder möglich ist, werden nicht gezielt bedruckt.
[0018] Da die Lage der Falze in der Druckvorstufe bekannt ist und aufgrund der lagerichtigen
Anordnung der Druckseiten bekannt sein muss, können bereits in der Druckvorstufe die
zu bedruckenden Bereiche und somit auch die zu bedruckenden ersten Falzbereiche mit
einem entsprechenden Sujet belegt werden. Dadurch entfällt in der Druckmaschine jeder
Verstell- und Justieraufwand zum lagegenauen Auftrag der Falzhilfeflüssigkeit.
[0019] Abhängig von der Papierart oder der Papiergrammatur kann ein höherer Auftrag von
Falzhilfeflüssigkeit in dem mindestens einen ersten Falzbereich erforderlich sein.
[0020] In diesem Fall können in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung als Falzhilfeflüssigkeit
alle in der Inkjet-Druckeinrichtung verfügbaren Inkjet-Druckfarben nacheinander in
den jeweiligen Inkjet-Druckeinrichtungen in den ersten Falzbereichen auf die Papierbahn
aufgetragen werden. Somit lässt sich der durch einen Inkjet-Druckkopf begrenzte maximale
Farb- und somit Wasser- bzw. Lösemittelauftrag entsprechend erhöhen, so dass eine
zuverlässige Falzhilfe auch bei hohen Grammaturen, hochvolumigen oder mechanisch sehr
steifen Papieren realisiert werden kann.
[0021] Die ersten Falzbereiche können entweder längs zur und somit in Druckrichtung und/oder
quer dazu ausgeführt werden, denn ein Bedrucken mittels einer druckvariablen Druckeinrichtung
ist üblicherweise über die gesamte Bedruckstoffbreite möglich. Insbesondere das erfindungsgemäße
Realisieren einer Falzhilfe quer zur Bedruckstoffrichtung mit mindestens einer Druckeinrichtung
stellt einen erheblichen Vorteil dar, da insbesondere das Aufbringen von beispielsweise
einer Falzhilfeflüssigkeit quer zur Druckrichtung bei den aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen sehr aufwändig und zumeist mit hohem Wartungsaufwand verbunden
ist.
[0022] Auch steht es erfindungsgemäß den insbesondere Substrat-abhängigen Anforderungen
frei, die Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit kontinuierlich über im
Wesentlichen den gesamten mindestens einen ersten Falzbereich auszuführen oder aber
die Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit zumindest abschnittsweise oder
partiell in dem mindestens einem ersten Falzbereich auszuführen.
[0023] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden,
ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt einer Druckmaschine mit einer Falzhilfseinrichtung gemäß dem Stand
der Technik
- Fig. 2
- einen Ausschnitt einer druckformvariablen Druckmaschine mit erfindungsgemäßer Ausführung
der Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit des zu falzenden Substrats
[0024] Fig. 1 zeigt beispielhaft einen Ausschnitt einer Druckmaschine aus dem Stand der
Technik. Hierbei wird das üblicherweise zu bedruckende und zu falzende Substrat 1
über eine nicht dargestellte Vorrichtung wie beispielsweise einem Rollenwechsler oder
Abroller zur Verfügung gestellt und einer Druckeinrichtung 3, 13 zugeführt. Diese
Druckeinrichtung 3, 13 kann gemäß dem Stand der Technik entweder eine nicht-Druckform-variable
Druckeinrichtung 13 wie beispielsweise eine Offset-, Tiefdruck- oder Flexodruckeinheit
sein oder aber die Druckeinrichtung ist eine Druckform-variable Druckeinrichtung 3.
Nach dem Bedrucken des Substrates 1 durch die Druckeinrichtung 3, 13 wird das Substrat
1 einer Falzeinrichtung 4 zugeführt, um mit dieser mindestens einen Falz auszubilden.
Das Ausbilden des Falzes kann längs und/oder quer zur Druckrichtung 6 erfolgen, ferner
ist nicht relevant, ob der Falzvorgang vor dem Vereinzeln der Substratbahn in Bögen
bzw. Falzprodukte 5 erfolgt.
[0025] Gemäß dem Stand der Technik wird im ersten Falzbereich 2, dies ist der Bereich des
bahn- oder bogenförmigen Substrates 1, in welchem ein Falz ausgebildet wird und für
welchen eine Falzhilfe erforderlich ist, eine Falzhilfe mittels einer zusätzlichen
Falzhilfe-Einrichtung 14 ausgeführt. Die Falzhilfe-Einrichtung 14 ist mindestens vor
der jeweiligen den Falz ausführenden Einrichtung angeordnet, üblicherweise sind alle
Falzhilfe-Einrichtungen in Druckrichtung 6 gesehen vor der ersten Falzeinrichtung
4 angeordnet.
[0026] Gemäß dem Stand der Technik erfolgt eine Falzhilfe zumeist durch Auftrag einer Falzhilfe-Flüssigkeit,
es sind aber auch mechanische Falzhilfen wie eine Perforation, Sickung und Rillung
bekannt und im Einsatz.
[0027] Aus Fig. 1 ist somit leicht ersichtlich, dass mit Änderung der Lage des Falzes und
somit mit Änderung der Lage des ersten Falzbereiches 2 die Falzhilfe-Einrichtung 14
entsprechend zumindest in der Position verändert werden muss.
[0028] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt einer druckformvariablen Druckmaschine. Hierbei wird
das üblicherweise zu bedruckende und zu falzende Substrat 1 über eine nicht dargestellte
Vorrichtung wie beispielsweise einem Rollenwechsler oder Abroller bereit gestellt
und einer druckformvariablen Druckeinrichtung 3 zugeführt. Diese druckformvariable
Druckeinrichtung 3 kann beispielsweise eine Inkjet- oder eine Laserdruckeinrichtung
sein. Aufgrund der Druckform-Variabilität können an jeder beliebigen Stelle auf dem
Substrat ohne eine vorgegebene Sequenz wie beispielsweise bei nichtdruckformvariablen
Druckeinrichtungen Bereiche bedruckt werden.
[0029] Nach dem Bedrucken des Substrates 1 durch die druckformvariable Druckeinrichtung
3 wird das Substrat 1 einer Falzeinrichtung 4 zugeführt, um mit dieser Falzeinrichtung
4 mindestens einen Falz auszubilden. Das Ausbilden des Falzes kann längs und/oder
quer zur Druckrichtung 6 erfolgen, ferner ist nicht relevant, ob der Falzvorgang vor
dem Vereinzeln der Substratbahn in Bögen bzw. Falzprodukte 5 erfolgt.
[0030] In Fig. 2 ist die Falzeinrichtung 4 nur schematisch beispielhaft als ein Falztrichter
dargestellt. Es ist aber auch möglich und aus dem Stand der Technik beispielsweise
aus der
EP1209000A1 bekannt, dass mit einer Falzeinrichtung 4 auch Querfalze, welche senkrecht zur Druckrichtung
6 verlaufen, ausgebildet werden können. Aus diesem Grund wurde in Figur 2 auf die
aufwändige Darstellung eines entsprechenden Falzwerkes verzichtet. Dem besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung wegen wurde lediglich nach der als Falztrichter dargestellten
Falzeinrichtung 4 noch schematisch mittels einem Pfeil dargestellt, dass ein Falzprodukt
auch quer zur Druckrichtung 6 gefalzt werden kann.
[0031] Die Falzbereiche, dies sind die Bereiche auf dem Substrat, an welchen ein Falz ausgebildet
wird. Die Falzbereiche, an welchen eine Falzhilfe erforderlich und möglich ist, werden
als erste Falzbereiche 2 bezeichnet. Hingegen werden die Falzbereiche, bei denen keine
Falzhilfe erforderlich ist, als zweite Falzbereiche bezeichnet.
[0032] Wie Fig. 2 entnommen werden kann, sollen beide zukünftige Falzrücken mit einer Falzhilfe
versehen werden. Der erste Falzbereich 2-1 des durch den Falztrichter in Druckrichtung
6 ausgebildeten Längsfalzes wird zur Verbesserung der Falzbarkeit durch Verminderung
der mechanischen Widerstandsfähigkeit des zu falzenden Substrates 1 in dem mindestens
einen ersten Falzbereich 2-1 des zu falzenden Substrates 1 durch Aufbringung eines
Sujets auf das Substrat 1 durch die druckformvariable Druckeinrichtung 3 realisiert,
so dass dadurch die Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit erreicht wird.
[0033] Wie in der Figur 2 dargestellt, kann beispielsweise neben dem ersten Falzbereich
2-1 für den Trichterfalz auch sehr einfach der erste Falzbereich 2-2, an welchem in
der nachfolgenden Falzeinrichtung 4 ein Querfalz ausgebildet wird, durch die druckformlose
Druckeinrichtung 3 ein Sujet zur Verbesserung der Falzbarkeit durch Verminderung der
mechanischen Widerstandsfähigkeit des zu falzenden Substrates 1 in senkrecht zur Druckrichtung
6 verlaufenden ersten Falzbereiches 2-2 für den Querfalz auf das Substrat 1 aufgebracht
werden, so dass dadurch auch bei quer zur Druckrichtung 6 verlaufenden Falzen die
Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit sehr einfach erreicht wird. Hinsichtlich
der Breite der unterbrochenen oder durchgängigen Linie im ersten Falzbereich 2-2 gilt
grundsätzlich dieselbe Empfehlung wie für die Spur des den Längsfalz darstellenden
ersten Falzbereichs 2-1.
[0034] Durch die Verbesserung der Falzbarkeit durch Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit
des zu falzenden Substrates1 durch die druckformlose Druckeinrichtung 3 kann die Anzahl
der ersten Falzbereiche 2 beliebig erhöht werden. Das in Fig. 2 dargestellte Beispiel
könnte mit beliebig vielen ersten Falzbereichen 2 erweitert werden, so dass beispielsweise
eine weitere in Druckrichtung 6 verlaufende Spur für einen zusätzlichen Längsfalz
wie beispielsweise einen Pflugfalz und/oder eine weitere senkrecht zur Druckrichtung
6 verlaufende Spur beispielsweise für einen zweiten Querfalz ohne zusätzliches Equipment,
somit ohne zusätzlichen Wartungs- und Einrichtebedarf und ohne Beeinträchtigung der
maximal möglichen Druckgeschwindigkeit zu den bereits in Fig. 2 dargestellten ersten
Falzbereichen 2-1 und 2-2 ergänzt werden könnten.
[0035] Da die Lage aller Falze und somit auch der ersten Falzbereiche 2 in der Vorstufe
bekannt ist, können die das Sujet erzeugenden Bereiche so angesteuert werden, dass
in dem oder den ersten Falzbereichen 2 dort ein Sujet wie beispielsweise eine durchgängige
oder unterbrochene Linie oder Spur aufgetragen wird. Die Breite der Linie oder der
Spur kann aufgrund der für hohe Druckqualität ausgelegte druckformvariable Druckeinrichtung
3 viel feiner abgestuft werden, als dies mit dem aus dem Stand der Technik bekannten
Falzhilfe-Einrichtungen 14 möglich ist. Erfahrungsgemäß liegt die hierfür erforderliche
Breite der Spur in einem Bereich von ca. 0,5 mm bis ca. 2 mm. Da dies jedoch in erheblichem
Maße von den Eigenschaften des Bedruckstoffes abhängt, sind auch davon abweichende
Breiten möglich.
[0036] Die in Fig. 2 sehr allgemein dargestellte druckformvariable Druckeinrichtung 3 ist
erfindungsgemäß als eine Inkjet-Druckeinrichtung ausgeführt. Beim Inkjet-Druck werden
fein verteilte Tröpfchen eines in der Regel pigmentierten und dadurch farbgebenden
und visuell sichtbaren Fluids auf den Bedruckstoff aufgesprüht. Das als Lösemittel
für die Pigmente dienende Fluid kann entweder aus Lösemitteln bestehen oder ganz oder
teilweise auch aus Wasser bestehen. Somit wird bei Verwendung einer Inkjet-Druckeinrichtung
beim Drucken zumeist Wasser mit den Farbpigmenten auf das Substrat aufgebracht. Da
insbesondere Wasser die Fasern des Substrates Papier aufweicht und somit biegsamer
macht, bietet sich eine Inkjet-Druckeinrichtung geradezu für das erfindungsgemäße
Verfahren zur Verbesserung der Falzbarkeit an.
[0037] Hierbei kann entweder mit einem Inkjet-Kopf bzw. mit einem Inkjet-Array, welcher
aus quer zur Druckrichtung 6 gesehen nebeneinander angeordneten Inkjet-Druckköpfen
besteht, eine einzelne Druckfarbe in dem mindestens einen ersten Falzbereich 2 auf
das Substrat 1 aufgetragen werden.
[0038] Da jedoch der maximal mögliche Farb- und somit Fluidauftrag, welcher mit einem Inkjet-Kopf
auf das Substrat 1 aufgetragen werden kann, begrenzt ist und somit der Fluideintrag
in die ersten Falzbereiche 2 nur über die Breite der aufgedruckten Spur variiert werden
kann, können in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung auch mehr als eine
oder aber alle zur Verfügung stehenden Inkjet-Druckfarben im mindestens einen ersten
Falzbereich 2 auf das Substrat 1 zur Verbesserung der Falzbarkeit aufgetragen werden.
[0039] Fig. 2 kann bei dieser Variante der Erfindung dahingehend verstanden werden, dass
bei modernen Inkjet-Druckeinrichtungen wie beispielsweise der HP T4000 die üblicherweise
vier Inkjet-Arrays für die üblicherweise vier Prozessfarben in nur einer als einzelne
Komponente ausgeführte druckformvariable Druckeinrichtung 3 in Druckrichtung 6 gesehen
hintereinander angeordnet sind. Somit können die in Fig. 2 dargestellten bedruckten
Falzbereiche 2-1 für den Längsfalz und 2-2 für den Querfalz entweder einfarbig oder
mehrfarbig, bei Bedarf sogar mit allen zur Verfügung stehenden Druckfarben bedruckt
sein.
[0040] Nicht in Fig. 2 dargestellt ist die Variante, bei welcher der mindestens eine erste
Falzbereich 2 auf beiden Seiten des Substrates 1 bedruckt wird. So können beispielsweise
bei einer Druckmaschine für den beidseitigen vierfarbigen Inkjet-Druck in einen Falzbereich
die Menge von bis zu acht Prozessfarben auf das Substrat 1 aufgetragen und somit auch
in das Substrat 1 eingetragen werden.
[0041] Darüber hinaus kann es auch erste Falzbereiche 2 geben, welche in einem Bereich liegen,
auf welchem aus verfahrenstechnischen oder ästhetischen Gründen kein Aufdrucken einer
sichtbaren Falzhilfe möglich ist. In derartigen Anwendungsfällen kann auch mittels
einer als Inkjet-Druckeinrichtung ausgebildeten druckformvariablen Druckeinrichtung
3 ein nicht mit Farbpigmenten eingefärbtes Fluid in dem mindestens einen ersten Falzbereich
2 auf das Substrat 1 aufgetragen werden. Dies kann dann entweder über ein Inkjet-Array
der druckformlosen Druckeinrichtung 3 erfolgen oder es wird beispielsweise eine den
druckformlosen Druckeinrichtungen 3, welche zum vollflächigen Bedrucken der Bedruckstoffbahn
ausgelegt sind, in Druckrichtung gesehen nachgeordneten weiteren druckformlosen Druckeinrichtung
3 wie beispielsweise aus der
WO2005/068197A1 oder der
EP1842668B1 bekannt, mit welcher im Bedarfsfall Eindrucke wie beispielsweise Adressen ausgeführt
werden, zum Auftrag eines unpigmentierten Fluids verwendet.
[0042] Die in Fig. 2 dargestellte druckformvariable Druckeinrichtung 3 kann jedoch auch
nicht erfindungsgemäß als Laser-Druckeinrichtung ausgeführt werden. Hierbei wird die
mechanische Widerstandsfähigkeit des Substrates 1 in den ersten Falzbereichen 2 nicht
durch Auftrag eines Mediums bewirkt. Vielmehr liegt dieser Ausgestaltung die Überlegung
zugrunde, dass bei einigen druckformvariablen Druckverfahren wie beispielsweise dem
Laserdruckverfahren in die bedruckten Bereiche zumeist indirekt Wärme eingetragen
wird, da systembedingt entweder die Farbpartikel mittels eines Lasers auf einer Übertragungswalze
fixiert oder aufgeschmolzen werden oder die druckenden Bereiche auf Übertragungswalzen
mittels eines Laserstrahl bestrahlt und somit erwärmt werden.
[0043] Diese Ausgestaltung ist dann sinnvoll anzuwenden, wenn es sich bei dem Substrat 1
um ein thermisch zu beeinflussendes Substrat wie beispielsweise eine Kunststofffolie
handelt.
[0044] Wie aus Fig. 2 entnommen werden kann, ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich, sowohl längs zur Druckrichtung 6 verlaufende erste Druckbereiche 2 als auch
quer zur Druckrichtung 6 verlaufende erste Druckbereiche 2 in der Form zu behandeln,
als dass bei diesen die Falzbarkeit durch Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit
des zu falzenden Substrates 1 erhöht wird. Insbesondere bei quer zur Druckrichtung
6 verlaufenden ersten Druckbereichen 2 ist die Realisierbarkeit und die Einfachheit
im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen erheblich. Somit
kann durch Auftragen eines Fluids in dem mindestens einen quer zur Druckrichtung 6
verlaufendem ersten Falzbereich 2 durch die druckformvariable Druckeinrichtung 3 sowohl
der Wartungsaufwand als auch der Einrichtaufwand im Vergleich zu den aus dem Stand
der Technik bekannten Lösungen erheblich reduziert werden, insbesondere wenn man noch
zusätzlich die mögliche Formatvariabilität der druckformvariable Druckeinrichtung
3 bedenkt.
[0045] Sowohl bei den mindestens einen in Druckrichtung 6 verlaufenden ersten Falzbereich
2 und/oder bei dem mindestens einen senkrecht zur Druckrichtung 6 verlaufenden ersten
Falzbereich 2 kann das Fluid beziehungsweise das Sujet in einer ersten Ausgestaltung
in der Form auf das Substrat 1 aufgetragen werden, dass die Verminderung der mechanischen
Widerstandsfähigkeit des Substrates 1 kontinuierlich über im Wesentlichen mindestens
einen ersten gesamten Falzbereich 2 erfolgt.
[0046] In einer zweiten Ausgestaltung ist es jedoch auch möglich, sowohl bei dem mindestens
einen in Druckrichtung 6 verlaufenden ersten Falzbereich 2 und/oder bei dem mindestens
einen senkrecht zur Druckrichtung 6 verlaufenden ersten Falzbereich 2 kann das Fluid
beziehungsweise das Sujet in einer ersten Ausgestaltung in der Form auf das Substrat
1 aufgetragen werden, dass die Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit
des Substrates 1 zumindest abschnittsweise oder partiell in mindestens einen ersten
Falzbereich 2 erfolgt.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Substrat
- 2
- erster Falzbereich
- 3
- druckformvariable Druckeinrichtung
- 4
- Falzeinrichtung
- 5
- Falzprodukt
- 6
- Druckrichtung
- 13
- Druckeinrichtung
- 14
- Falzhilfe-Einrichtung
1. Verfahren zur Verbesserung der Falzbarkeit durch Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit
eines zu falzenden Substrats in mindestens einem ersten Falzbereich des zu falzenden
Substrates, wobei die Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit durch Auftragen
eines Fluids mittels einer als Inkjet-Druckeinrichtung ausgebildeten druckformvariablen
Druckeinrichtung erzielt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Falzbereich das Fluid mittels mindestens einer Druckfarbe über die Inkjet-Druckeinrichtung
aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten Falzbereich das Fluid mittels Auftragen aller zur Verfügung stehenden Druckfarben
der Inkjet-Druckeinrichtung aufgebracht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein längs und/oder quer zur Druckrichtung verlaufender erster Falzbereich entsprechend
behandelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit kontinuierlich über im Wesentlichen
den gesamten mindestens einen ersten Falzbereich erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verminderung der mechanischen Widerstandsfähigkeit zumindest abschnittsweise
oder partiell in dem mindestens einen ersten Falzbereich erfolgt.
1. A method for improving the foldability by reducing the mechanical resistance of a
substrate to be folded in at least one first folding area of the substrate to be folded,
wherein the reduction of the mechanical resistance is attained by application of a
fluid by means of a printing forme-variable printing device embodied as inkjet printing
device, characterized in that in the first folding area, the fluid is applied by means of at least one printing
ink via the inkjet printing device.
2. The method according to claim 1, characterized in that in the first folding area, the fluid is applied by means of application of all available
printing inks of the inkjet printing device.
3. The method according to one of the preceding claims, characterized in that a first folding area running longitudinally and/or transversely to the printing direction
is treated accordingly.
4. The method according to one of the preceding claims, characterized in that the reduction of the mechanical resistance takes place continuously over essentially
the entire at least one first folding area.
5. The method according to one of the preceding claims, characterized in that the reduction of the mechanical resistance takes place at least in some sections
or partially in the at least one first folding area.
1. Procédé d'amélioration de l'aptitude au pliage en réduisant la capacité de résistance
mécanique d'un substrat à plier dans au moins une zone de pliage du substrat à plier,
la réduction de la capacité de résistance mécanique étant atteinte par l'application
d'un fluide au moyen d'une unité d'impression à cliché d'impression variable réalisée
sous forme d'un dispositif d'impression à jet d'encre, caractérisé en ce que, dans la première zone de pliage, le fluide est appliqué au moyen d'au moins une encre
d'impression par le dispositif d'impression à jet d'encre.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, dans la première zone de pliage, le fluide est appliqué par application de toutes
les encres d'impression disponibles du dispositif d'impression à jet d'encre.
3. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une première zone de pliage orientée longitudinalement et/ou transversalement au sens
impression est traitée de manière conséquente.
4. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la réduction de la capacité de résistance mécanique a lieu en continu sur sensiblement
l'ensemble de l'au moins une première zone de pliage.
5. Procédé selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la réduction de la capacité de résistance mécanique a lieu au moins par endroits
ou partiellement dans l'au moins une première zone de pliage.