Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine transportable Umlenkvorrichtung zur Umlenkung eines druckbeaufschlagten
Flüssigkeitsstroms einer Flüssigkeit mit zumindest einem zumindest an einer Abschlussseite
des Hohlkörpers für den Flüssigkeitsstrom geschlossenen Hohlkörper, wobei der Hohlkörper
zumindest eine Austrittsöffnung an einer der Abschlussseite gegenüberliegenden Austrittsseite
des Hohlkörpers zum Austritt des Flüssigkeitsstroms aus dem Hohlkörper in einer Austrittsrichtung
umfasst.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Einleitverfahren zum Einleiten einer Flüssigkeit
in eine horizontale Kanalschachtöffnung, ein Ausleitverfahren zum Ausleiten einer
Flüssigkeit auf eine horizontale Fläche, ein Abpumpverfahren zum Abpumpen einer Flüssigkeit
aus einem durch die Flüssigkeit überfluteten Raum und ein Entnahmeverfahren zum Entnehmen
einer Flüssigkeit aus einem Gewässer mit einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung.
Stand der Technik
[0003] Im Rahmen von Hochwasser- und Flutereignissen wird von Feuerwehren, dem Technischen
Hilfswerk und Dritten aus Kellern und Tiefräumen gefördertes Schmutzwasser oftmals
über Straßenschächte in die Kanalisation eingeleitet. Dabei entsteht häufig die Problematik,
dass zur Einleitung eines großen Wasserstroms mehrere Schlauchleitungen in kurzer
Zeit in einen üblichen Straßenschacht (beispielsweise gemäß der Norm DIN EN 124 DN
600) eingeführt werden müssen.
[0004] Der laminare Wasserstrahl wirkt sich nach Verlassen der Schlauchleitungen negativ
auf das Kanalbauwerk aus, indem Wasser durch die Verbindungsstellen der Schachtringe
des Straßenschachts gedrückt wird und das umgebende Sandbett der Kanalrohre lockert.
Bei dem alternativen offenem Auslauf von Schlauchleitungen in das Gelände schädigt
der Wasserstrahl die Oberfläche.
[0005] Druckschlauchleitungen werden bei der Einführung in einen Straßenschacht geknickt,
wodurch der Durchfluss gestört wird. Kupplungen der Schlauchleitung können sich im
Schacht bewegen und aneinander oder an die Schachtwände schlagen, sodass Beschädigungen
entstehen. Bei mit höherem Druck gefördertem Schmutzwasser werden die Schläuche aus
dem Schacht gedrückt. Eine Beschwerung der Schläuche, beispielsweise durch Sandsäcke,
kann diese zwar in dem Schacht halten, allerdings wird der Durchfluss dadurch weiter
gestört. Ferner besteht die Gefahr, dass die Schachtwände durch mit hohem Druck eingeleitetes
Wasser beschädigt werden.
[0006] Alternativ verwendete formstabile (Saug-)Schläuche benötigen einen relativ großen
Radius und gegebenenfalls Abstützungen. Ferner benötigen ihr größerer Durchmesser
und der Einlaufwinkel mehr Platz in der Schachtöffnung. Auch hier besteht die Gefahr,
dass die Schläuche bei höherem Wasserdruck aus dem Schacht herausgedrückt werden.
[0007] Geeignete Einlaufbögen für einzelne A-Leitungen mit ca. 100 mm Durchmesser sind bei
Feuerwehren selten und in F-Dimension (150 mm Durchmesser) meist nur bei den Fachgruppen
für Wasserschaden und Pumpen des Technischen Hilfswerks und ebenfalls in sehr begrenzter
Stückzahl vorhanden.
[0008] Die Druckschrift
WO2005038153 (A1) offenbart einen, insbesondere zylindrischen, Aufsatzbehälter für Kanalöffnungen
mit einer von einem Dichtflansch umschlossenen Bodenöffnung. Bei Hochwasser wird der
Aufsatzbehälter auf eine Kanalöffnung aufgesetzt, sodass er sich mit aus dem Kanalschacht
aufsteigenden Wasser füllt. Die Wassersäule in dem Aufsatzbehälter bildet einen Gegendruck
gegen das aufsteigende Hochwasser, sodass dieses nicht austritt. Bei sinkendem Pegelstand
kann das Wasser durch die Bodenöffnung wieder in den Kanalschacht zurückfließen. Es
wird keine Möglichkeit beschrieben, zu dem aus dem Kanalschacht aufsteigenden Wasser
zusätzliches Wasser in den Kanalschacht einzuleiten.
[0009] Die Druckschrift
DE202007011556 (U1) offenbart eine Vorrichtung mit einem Adaptersystem zum abgedichteten Aufsetzen auf
einen Ablauf, die transportabel sein kann. Die Vorrichtung ist dafür vorgesehen, aus
dem Ablauf austretendes Wasser aufzunehmen und mit einer Pumpe, beispielsweise durch
einen angeschlossenen Schlauch, abzuleiten. Es wird keine Möglichkeit beschrieben,
Wasser in den Ablauf einzuleiten.
Technische Aufgabe
[0010] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstige Vorrichtung und ein einfach
umzusetzendes Verfahren zum sicheren und zuverlässigen, infrastrukturschonenden und
zeiteffizienten Abpumpen einer Flüssigkeit zu schaffen.
Technische Lösung
[0011] Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt eine Umlenkvorrichtung bereit, die
die technische Aufgabe entsprechend den Merkmalen des Anspruches 1 löst. Ebenso wird
die Aufgabe durch ein Einleitverfahren gemäß Anspruch 12, ein Ausleitverfahren gemäß
Anspruch 13, ein Abpumpverfahren gemäß Anspruch 14 und ein Entnahmeverfahren gemäß
Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Ausführungsarten
[0012] Eine erfindungsgemäße transportable Umlenkvorrichtung ist zur Umlenkung eines druckbeaufschlagten
Flüssigkeitsstroms ausgelegt. "Druckbeaufschlagt" im Sinne der Erfindung bedeutet,
dass ein Druck der Flüssigkeit höher ist als ein Umgebungsdruck der Umlenkvorrichtung,
beispielsweise, weil der Flüssigkeitsstrom durch eine Pumpe angetrieben ist.
[0013] Die Umlenkvorrichtung ist vorzugsweise zur Einleitung einer Flüssigkeit in eine horizontale
Kanalschachtöffnung ausgelegt. Eine "horizontale Kanalschachtöffnung" im Sinne der
Erfindung ist eine Öffnung eines Schachts eines Kanalisationssystems, deren Öffnungsebene
im Wesentlichen horizontal ist. Eine horizontale Kanalschachtöffnung kann beispielsweise
eine Straßenschachtöffnung, insbesondere gemäß der Norm DIN EN 124 DN 600, sein.
[0014] Eine Flüssigkeit im Sinne der Erfindung ist beispielsweise Wasser, insbesondere Wasser
mit weiteren darin gelösten und/oder suspendierten Stoffen. Insbesondere kann die
Flüssigkeit Schmutzwasser sein.
[0015] Die Umlenkvorrichtung ist transportabel, damit die Umlenkvorrichtung schnell und
unkompliziert an einen Einsatzort transportiert werden kann. "Transportabel" im Sinne
der Erfindung schließt einen Transport mit technischen Hilfsmitteln, beispielsweise
mit einem Gabelstapler, einem Kran oder einem Hubwagen, ein.
[0016] Insbesondere kann die Umlenkvorrichtung tragbar sein. "Tragbar" im Sinne der Erfindung
bedeutet, dass die Umlenkvorrichtung so klein und leicht ist, dass die Umlenkvorrichtung
von einer einzelnen Person zumindest über eine kurze Strecke, beispielsweise von einem
Transportfahrzeug bis zu einer Kanalschachtöffnung, ohne technische Hilfsmittel getragen
werden kann. Beispielsweise kann der Hohlkörper eine maximale Ausdehnung von höchstens
100 cm, insbesondere höchstens 80 cm, und/ oder eine Masse von höchstens 50 kg, insbesondere
höchstens 35 kg, aufweisen. Vorteilhafterweise umfasst die Umlenkvorrichtung eine
Anzahl von Tragegriffen zum Tragen der Umlenkvorrichtung.
[0017] Die Umlenkvorrichtung umfasst zumindest einen zumindest an einer Abschlussseite des
Hohlkörpers für den Flüssigkeitsstrom geschlossenen Hohlkörper, wobei der Hohlkörper
zumindest eine, beispielsweise kreisförmige, Austrittsöffnung an einer der Abschlussseite
gegenüberliegenden Austrittsseite des Hohlkörpers zum Austritt des Flüssigkeitsstroms
aus dem Hohlkörper in einer Austrittsrichtung umfasst. "Für den Flüssigkeitsstrom
geschlossen" bedeutet, dass an der Abschlussseite höchstens ein vernachlässigbar kleiner
Anteil des Flüssigkeitsstroms, beispielsweise weniger als 1 %, aus dem Hohlkörper
austreten kann. Vorzugsweise ist der Hohlkörper an der Abschlussseite unter normalen
Betriebsbedingungen für die Flüssigkeit undurchlässig.
[0018] Der Hohlkörper kann insbesondere nicht nur einen, sondern eine Mehrzahl von, beispielsweise
zwei, drei, vier, fünf oder sechs, insbesondere kreisförmigen, Eintrittsöffnungen
zum Eintritt des Flüssigkeitsstroms in den Hohlkörper in jeweils einer zur Austrittsrichtung
im Wesentlichen orthogonalen Eintrittsrichtung umfassen. Eine "im Wesentlichen orthogonale"
Eintrittsrichtung bildet mit der Austrittsrichtung beispielsweise einen Winkel zwischen
80° und 100°, insbesondere zwischen 85° und 95°, vorzugsweise von 90°. Durch die Eintrittsöffnungen
kann ein Flüssigkeitsstrom aus mehreren zur Austrittsrichtung orthogonalen Eintrittsrichtungen
in die Austrittsrichtung umgelenkt werden. Dadurch kann insbesondere eine Mehrzahl
von horizontalen Zuleitungen für den Flüssigkeitsstrom einfach und platzsparend über
eine einzige Umlenkvorrichtung an eine horizontale Kanalschachtöffnung angeschlossen
werden.
[0019] Der Hohlkörper kann zumindest ein Diffusionselement, insbesondere einen Diffusor,
zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit des durch eine der Eintrittsöffnungen
eintretenden Flüssigkeitsstroms umfassen. Vorzugsweise ist jeder Eintrittsöffnung
jeweils ein Diffusionselement zugeordnet. Die Strahlleistung
P eines Flüssigkeitsstroms kann aus dem Querschnitt
A des Flüssigkeitsstroms, der Dichte der Flüssigkeit

und der Strahlgeschwindigkeit v berechnet werden zu:

[0020] Die Strahlgeschwindigkeit hat also einen sehr hohen Einfluss auf die Strahlleistung
des Flüssigkeitsstroms. Durch das Diffusionselement wird ein großer Teil der Strahlleistung
neutralisiert und somit eine mechanische Belastung von Objekten, die stromabwärts
der Umlenkvorrichtung angeordnet sind, beispielsweise eines Kanalschachts, durch den
Flüssigkeitsstrom reduziert, sodass Schäden an den Objekten verhindert werden.
[0021] Das Diffusionselement kann den durch die Eintrittsöffnung in den Hohlkörper eintretenden
Flüssigkeitsstrom insbesondere von einer laminaren Strömung in eine turbulente Strömung
umwandeln, wodurch Reibungsverluste innerhalb der Flüssigkeit entstehen, die die Strahlleistung
des Flüssigkeitsstroms weiter reduzieren.
[0022] Der Hohlkörper umfasst vorzugsweise an der Abschlussseite zumindest eine für den
Flüssigkeitsstrom geschlossene, beispielsweise scheibenförmige und/oder zur Austrittsrichtung
orthogonale, Abschlusswand und zumindest eine die Abschlusswand mit einem Rand der
Austrittsöffnung verbindende, beispielsweise zylindrische, Seitenwand, wobei die Eintrittsöffnungen
in der Seitenwand angeordnet sind. Die Abschlusswand und die Seitenwand bestehen vorteilhafterweise
aus einem druckstabilen Material, beispielsweise aus Stahl. Vorzugsweise sind die
Abschlusswand und die Seitenwand fest miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt.
[0023] Die Abschlusswand bietet den Vorteil, dass sie ein Austreten von Flüssigkeit auf
der Abschlussseite verhindert und, insbesondere wenn die Abschlusswand zur Austrittsrichtung
orthogonal ausgerichtet ist, eine Ablagefläche für Ausrüstungsgegenstände und/oder
für Ballast zum Beschweren der Umlenkvorrichtung bietet.
[0024] Durch die Anordnung der Eintrittsöffnungen in der Seitenwand können im Wesentlichen
horizontale Zuleitungen, beispielsweise auf einer Straße verlegte Schläuche, ohne
Biegungen oder Knicke an die Eintrittsöffnungen angeschlossenen werden, sodass die
Flüssigkeit ungehindert in den Hohlkörper eintreten kann. Eine "horizontale Zuleitung"
im Sinne der Erfindung leitet den Flüssigkeitsstrom in einer im wesentlichen horizontalen
Richtung. Die Zuleitung kann beispielsweise ein Schlauch, insbesondere ein Druckschlauch
oder ein Saugschlauch, sein.
[0025] Die Umlenkvorrichtung kann zumindest eine Fixiervorrichtung zur Fixierung der Umlenkvorrichtung
an der Kanalschachtöffnung. umfassen. Die Fixiervorrichtung verhindert vorteilhafterweise,
dass die Umlenkvorrichtung, beispielsweise durch einen Druck der eingeleiteten Flüssigkeit,
von der Kanalschachtöffnung entfernt wird, wodurch es zu einem unkontrollierten Austreten
der Flüssigkeit, Beschädigungen der Umlenkvorrichtung oder anderer Gegenstände oder
Verletzungen von Personen kommen könnte.
[0026] Im einfachsten Fall kann die Fixiervorrichtung durch eine ausreichend große Masse
der Umlenkvorrichtung oder eines damit verbundenen, beispielsweise auf der Umlenkvorrichtung
liegenden, Ballasts, die verhindert, dass die Umlenkvorrichtung durch bei der Nutzung
der Umlenkvorrichtung auftretende Drücke der Flüssigkeit bewegt werden kann, gebildet
sein. Der Ballast kann beispielsweise von einer Anzahl auf der Abschlusswand liegender
Sandsäcke und/oder einem Kanalschachtdeckel gebildet sein.
[0027] Die Fixiervorrichtung kann zumindest einen in die Kanalschachtöffnung einführbaren
Fixierabschnitt einer Seitenwand des Hohlkörpers umfassen. Der Fixierabschnitt verhindert
auf konstruktiv einfache und wirksame Weise, dass sich der Hohlkörper in horizontaler
Richtung von der Kanalschachtöffnung wegbewegt. Eine Fixierung gegen eine horizontale
Bewegung ist deshalb besonders wichtig, weil eine in horizontaler Richtung zugeführte
Flüssigkeit hauptsächlich horizontal wirkende Kräfte verursacht. Außerdem ist die
vorgenannte Fixierung durch eine Masse der Umlenkvorrichtung gegen eine horizontale
Bewegung besonders wenig wirksam.
[0028] Der Seitenwandabschnitt ist vorteilhafterweise zylindrisch geformt und weist einen
Außendurchmesser auf, der kleiner oder gleich einer Nennweite der Kanalschachtöffnung
ist. Vorzugsweise ist der Außendurchmesser nur geringfügig kleiner als die Nennweite,
sodass sich eine möglichst große Austrittsöffnung zur Einleitung eines großen Flüssigkeitsstroms
in den Kanalschacht ergibt. Außerdem verhindert ein möglichst kleiner Zwischenraum
zwischen dem Seitenwandabschnitt und dem Kanalschacht, dass Gegenstände, Tiere oder
Personen in den Kanalschacht fallen.
[0029] Andererseits sollte der Außendurchmesser zumindest so viel kleiner als die Nennweite
sein, dass der Seitenwandabschnitt auch in eine Kanalschachtöffnung deren tatsächliche
Weite im Rahmen der üblichen Toleranzen kleiner als ihre Nennweite ist, problemlos
eingeführt werden kann.
[0030] Versuche haben ergeben, dass es zum Erreichen der vorgenannten Vorteile besonders
vorteilhaft ist, wenn der Außendurchmesser des Seitenwandabschnitts um 5 bis 15 %,
insbesondere um 10 %, kleiner ist als die Nennweite der Kanalschachtöffnung. So kann
beispielsweise für eine Kanalschachtöffnung gemäß der Norm DIN EN 124 DN 600 mit einer
Nennweite von 60 cm ein Außendurchmesser des Seitenwandabschnitts von 56 cm vorgesehen
sein.
[0031] Für eine besonders einfache Herstellbarkeit des Hohlkörpers ist vorteilhafterweise
die gesamte Seitenwand zylindrisch geformt und weist insbesondere genau einen einheitlichen
Außendurchmesser auf.
[0032] Die Fixiervorrichtung kann eine, insbesondere ringförmige, an der Umlenkvorrichtung
befestigte Auflagevorrichtung zur Auflage auf einem Rand der Kanalschachtöffnung umfassen.
Die Auflagevorrichtung kann beispielsweise an der Umlenkvorrichtung, insbesondere
an einer Seitenwand des Hohlkörpers, angeschweißt sein. Die Auflagevorrichtung kann
zum Beispiel einen an einer Außenseite der Seitenwand umlaufenden Vorsprung umfassen.
[0033] Vorteilhafterweise ist eine ringförmige, als Vorsprung an der Außenseite der Seitenwand
ausgebildete Auflagevorrichtung senkrecht zur Seitenwand breiter als die Hälfte einer
Differenz zwischen einem Außendurchmesser der Seitenwand auf Höhe der Auflagevorrichtung
und einer Nennweite der Kanalschachtöffnung. So wird ein möglicher Zwischenraum zwischen
der Seitenwand und dem Rand der Kanalschachtöffnung von der Auflagevorrichtung vollständig
überdeckt, sodass nichts in den Kanalschacht fallen kann.
[0034] Beispielsweise kann die Breite der Auflagevorrichtung senkrecht zur Seitenwand 5
bis 15 %, insbesondere 10 %, der Nennweite der Kanalschachtöffnung betragen. Für eine
Kanalschachtöffnung mit einer Nennweite von 60 cm haben sich beispielsweise ein Außendurchmesser
der Seitenwand von 56 cm und eine Breite der Auflagevorrichtung senkrecht zur Seitenwand
von 6 cm als besonders vorteilhaft erwiesen.
[0035] Durch die Auflagevorrichtung kann der Hohlkörper, insbesondere durch seine eigene
Masse oder einen Ballast fixiert, auf dem Rand sicher aufliegen, ohne dass die Gefahr
besteht, dass der Hohlkörper in den Kanalschacht hineinrutscht oder hineinfällt. Insbesondere
eine ringförmige Auflagevorrichtung ermöglicht eine umlaufende und somit besonders
stabile Auflage.
[0036] Die Auflagevorrichtung kann als Transporthilfe zum Transport des Hohlkörpers, beispielsweise
durch Auflage der Auflagevorrichtung auf zwei Gabelzinken eines Gabelstaplers, dienen.
[0037] Vorteilhafterweise ist eine Überstandshöhe der Umlenkvorrichtung oberhalb der Kanalschachtöffnung,
wenn die Umlenkvorrichtung mit der Auflagevorrichtung auf dem Rand der Kanalschachtöffnung
aufliegt, kleiner oder gleich einem Radradius eines Rettungsfahrzeugs und eine Tragfähigkeit
der Umlenkvorrichtung größer oder gleich einer Radlast des Rettungsfahrzeugs. Dadurch
kann der Hohlkörper bei Bedarf von dem Rettungsfahrzeug überfahren werden, sodass
durch den Hohlkörper keine Rettungswege blockiert werden. Beispielsweise kann die
Überstandshöhe kleiner als 50 cm, insbesondere kleiner als 30 cm, beispielsweise 24
cm, sein. Die Tragfähigkeit beträgt vorteilhafterweise zumindest 500 kg, insbesondere
zumindest 1 t.
[0038] Das Diffusionselement kann einen der jeweiligen Eintrittsöffnung gegenüberliegenden,
für den Flüssigkeitsstrom geschlossenen Diffusionsabschnitt der Seitenwand umfassen.
Wenn der Flüssigkeitsstrom auf den Diffusionsabschnitt trifft wird er daran reflektiert
und dadurch aufgeweitet und verlangsamt. Der Diffusionsabschnitt stellt eine besonders
einfach zu konstruierende und wartungsfreie Ausgestaltung des Diffusionselements dar.
[0039] Wenn jeder Eintrittsöffnung ein geschlossener Diffusionsabschnitt gegenüberliegt,
ergibt sich daraus der zusätzliche Vorteil, dass auch während Flüssigkeit durch eine
Anzahl von Eintrittsöffnungen in den Hohlkörper eingeleitet wird, an weiteren Eintrittsöffnungen
Zuleitungen von der Umlenkvorrichtung gelöst und/oder daran angeschlossen werden können,
ohne dass Flüssigkeit mit hohem Druck aus den davon betroffenen Eintrittsöffnungen
austritt.
[0040] Vorteilhafterweise ist eine Gesamt-Querschnittsfläche der Eintrittsöffnungen kleiner
oder gleich einer Querschnittsfläche der zumindest einen Austrittsöffnung. Dadurch
bildet sich innerhalb des Hohlkörpers kein Flüssigkeitsstau. Ist die Gesamt-Querschnittsfläche
der Eintrittsöffnungen kleiner als die Querschnittsfläche der Austrittsöffnung, ist
der austretende Flüssigkeitsdruck dadurch geringer als der eintretende Flüssigkeitsdruck.
Diese Druckreduzierung führt zu einer geringeren mechanischen Belastung stromabwärts
von der Umlenkvorrichtung angeordneter Objekte, beispielsweise eines Kanalschachts,
durch den Flüssigkeitsdruck. Die Druckreduzierung ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn der Kanalschacht ein üblicher Straßenschacht ist, der in der Regel nur für einen
inneren Überdruck von bis zu 0,5 bar wasserdicht ausgelegt ist.
[0041] Zumindest eine, vorzugsweise jede, der Eintrittsöffnungen, kann eine Anschlussvorrichtung
zum Anschluss jeweils zumindest einer horizontalen Zuleitung zur Einleitung der Flüssigkeit
in den Hohlkörper umfassen. Zumindest eine, insbesondere jede, der Anschlussvorrichtungen
kann beispielsweise einen an der Seitenwand befestigten, insbesondere angeschweißten,
Anschlussstutzen umfassen. Ein Anschlussstutzen kann insbesondere auch als Tragegriff
zum Tragen der Umlenkvorrichtung dienen.
[0042] Die zumindest eine Anschlussvorrichtung kann zumindest eine Kupplung zum Anschluss
der Zuleitung umfassen. Durch eine Kupplung, beispielsweise eine DIN-Festkupplung,
insbesondere vom Typ A oder B, oder eine Perrot-Festkupplung, insbesondere vom Typ
SK, können Zuleitungen schnell, einfach und sicher angeschlossen und wieder gelöst
werden. Über Sammelstücke, insbesondere Y-Stücke, können mehrere Zuleitungen an der
gleichen Anschlussvorrichtung angeschlossen werden. Über Übergangsstücke und/oder
Adapter können Zuleitungen, an Anschlussvorrichtungen angeschlossen werden, die keine
zu den Zuleitungen passenden Kupplungen aufweisen.
[0043] Die zumindest eine Anschlussvorrichtung kann ein Verschlusselement zum Verschließen
der der Anschlussvorrichtung zugeordneten Eintrittsöffnung umfassen. Ein Verschlusselement
verhindert vorteilhafterweise, dass aus einer Eintrittsöffnung, an der keine Zuleitung
angeschlossen ist, Flüssigkeit aus dem Hohlkörper austritt. Im einfachsten Fall umfasst
das Verschlusselement einen Deckel, insbesondere einen Blinddeckel oder eine Blindkupplung.
Für eine erhöhte Bedienfreundlichkeit kann das Verschlusselement ein Ventil, insbesondere
ein manuell oder automatisch betätigtes Ventil, beispielsweise ein Rückschlagventil
umfassen.
[0044] Zumindest eine der Eintrittsöffnungen kann zumindest ein Ausrichtelement zur Ausrichtung
eines durch die Eintrittsöffnung in den Hohlkörper eintretenden Flüssigkeitsstroms
umfassen. Das Ausrichtelement kann den Flüssigkeitsstrom beispielsweise gegenüber
einer vertikalen Mittelachse des Hohlkörpers versetzt ausrichten. Dadurch entsteht
in dem Hohlkörper ein Strudel, wodurch die Flüssigkeit schneller durch die Austrittsöffnung
aus dem Hohlkörper austreten kann, sodass in dem Hohlkörper kein Flüssigkeitsstau
entsteht. Weiterhin kann das Ausrichtelement den Flüssigkeitsstrom so ausrichten,
dass der Flüssigkeitsstrom unter normalen Betriebsbedingungen der Umlenkvorrichtung
möglichst vollständig auf ein Diffusionselement trifft.
[0045] Das Ausrichtelement kann konstruktiv besonders einfach durch einen entsprechend ausgerichteten
Anschlussstutzen des der Eintrittsöffnung zugeordneten Anschlussvorrichtung gebildet
sein. Das Ausrichtelement kann eine Anzahl von Leitblechen für den Flüssigkeitsstrom
umfassen.
[0046] Die Umlenkvorrichtung ist vorzugsweise druckstabil, bevorzugt für einen Druck des
Flüssigkeitsstroms von zumindest 5 bar, insbesondere zumindest 8 bar, und/oder für
einen hohen Volumenstrom des Flüssigkeitsstroms von zumindest 1 m3/min, insbesondere
zumindest 5 m3/min, beispielsweise zumindest 10 m3/min, ausgelegt. Eine druckstabile
Auslegung und/oder eine Auslegung für einen hohen Volumenstrom sorgt für einen sicheren
und zuverlässigen Einsatz der Umlenkvorrichtung zur Umlenkung eines Flüssigkeitsstroms
mit hohem Druck und/oder Volumenstrom, wie er beispielsweise bei der Bekämpfung eines
Hochwasserereignisses anfällt.
[0047] Die Umlenkvorrichtung, insbesondere der Hohlkörper, eine Auflagevorrichtung und/
oder Anschlussvorrichtungen der Umlenkvorrichtung bestehen vorteilhafterweise aus
einem druckstabilen Material, beispielsweise aus Aluminium und/oder Stahl. Vorzugsweise
sind der Hohlkörper und die Auflagevorrichtung und/oder die Anschlussvorrichtungen
fest miteinander verbunden, beispielsweise verschweißt. Auf diese Weise wird eine
hohe Druckstabilität der Umlenkvorrichtung sichergestellt.
[0048] Zur Unfallvermeidung kann die Umlenkvorrichtung zumindest eine Warnmarkierung zur
besseren visuellen Erkennbarkeit, beispielsweise eine gelb/schwarze Beklebung und/oder
Lackierung umfassen.
[0049] Ein erfindungsgemäßes Einleitverfahren zum Einleiten einer Flüssigkeit in eine horizontale
Kanalschachtöffnung mit einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung umfasst zumindest
die folgenden Schritte, insbesondere in der genannten Reihenfolge:
- a) Anordnen der Umlenkvorrichtung mit der zumindest einen Austrittsöffnung des Hohlkörpers
nach unten über oder in der Kanalschachtöffnung;
- b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung,
insbesondere an einer Anschlussvorrichtung der Eintrittsöffnung, des Hohlkörpers und
- c) Einleiten der Flüssigkeit durch die Zuleitung, den Hohlkörper und die Austrittsöffnung
in die Kanalschachtöffnung.
[0050] Je nach Anwendungssituation kann das Anschließen vor und/oder nach dem Anordnen erfolgen.
[0051] Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung kann schnell, einfach
und sicher ein großer Flüssigkeitsstrom, insbesondere durch mehrere horizontale Zuleitungen,
in die Kanalschachtöffnung eingeleitet werden. Die Umlenkvorrichtung bietet insbesondere
für den temporären Einsatz eine schnelle und einfache Möglichkeit, eine sinnvolle
Anzahl von Schlauchleitungen mit hoher Förderleistung horizontal an einen Straßenschacht
anzuschließen, um gefördertes Wasser ohne nachteilige Effekte in die Kanalisation
einzuleiten.
[0052] Vorteilhafterweise umfasst das Anordnen ein Fixieren der Umlenkvorrichtung an der
Kanalschachtöffnung, beispielsweise durch ein Einführen eines Fixierabschnitts einer
Seitenwand des Hohlkörpers in die Kanalschachtöffnung.
[0053] Ein erfindungsgemäßes Ausleitverfahren zum Ausleiten einer Flüssigkeit auf eine horizontale
Fläche mit einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung umfasst zumindest folgende Schritte,
insbesondere in der genannten Reihenfolge:
- a) Anordnen der Umlenkvorrichtung mit der zumindest einen Austrittsöffnung des Hohlkörpers
nach oben auf der Fläche ;
- b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung,
insbesondere an einer Anschlussvorrichtung der Eintrittsöffnung, des Hohlkörpers und
- c) Ausleiten der Flüssigkeit durch die Zuleitung, den Hohlkörper und die Austrittsöffnung
auf die Fläche.
[0054] Je nach Anwendungssituation kann das Anschließen vor und/oder nach dem Anordnen erfolgen.
[0055] Vorteilhafterweise umfasst das Anordnen ein Unterlegen einer Auslaufplane, beispielsweise
einer zumindest 3 m × 3 m großen Kunststoffplane, unter den Hohlkörper, um die Fläche
zu schonen.
[0056] Die mit der Austrittsöffnung nach oben angeordnete Umlenkvorrichtung kann insbesondere
als 'freier Auslauf' verwendet werden, d.h. wenn gefördertes Wasser im Gelände abgelassen
wird. Die Umlenkvorrichtung verhindert dabei Wasserstrahl-Ausspülungen der Geländefläche
durch einzelne Schlauchleitungen. Der Effekt, der Neutralisierung von Strömungsenergie
zur Verhinderung von Ausspülungen wird durch das in dem Hohlkörper der Umlenkvorrichtung
anstehende Wasservolumen noch verstärkt.
[0057] Ein erfindungsgemäßes Abpumpverfahren zum Abpumpen einer Flüssigkeit aus einem durch
die Flüssigkeit überfluteten Raum mit einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung umfasst
zumindest folgende Schritte, insbesondere in der genannten Reihenfolge:
- a) Anordnen der Umlenkvorrichtung mit der zumindest einen Austrittsöffnung des Hohlkörpers
nach unten auf oder über einem Boden des Raumes;
- b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung,
insbesondere an einer Anschlussvorrichtung der Eintrittsöffnung, des Hohlkörpers und
- c) Abpumpen der Flüssigkeit aus dem Raum durch den Hohlkörper und die Zuleitung.
[0058] Je nach Anwendungssituation kann das Anschließen vor und/oder nach dem Anordnen erfolgen.
[0059] Das Anordnen kann beispielsweise auf einem Abstandshalter, beispielsweise zumindest
einem Balken oder einem Gitter, über dem Boden, vorzugsweise 1 bis 10 cm über dem
Boden, insbesondere 3 bis 5 cm über dem Boden erfolgen. Wenn die Umlenkvorrichtung
von dem Boden beabstandet über dem Boden angeordnet wird, kann das Wasser durch die
dem Boden zugewandte Austrittsöffnung, den Hohlkörper und die Zuleitung abgepumpt
werden.
[0060] Der Hohlkörper, insbesondere eine Seitenwand des Hohlkörpers, kann zu der Austrittsöffnung
benachbart eine Anzahl von Zusatzöffnungen für die Flüssigkeit aufweisen. Die Zusatzöffnungen
können beispielsweise durch einen zinnenartig geformten Rand der Austrittsöffnung
gebildet sein. Durch die Zusatzöffnungen kann Flüssigkeit aus dem Raum auch dann durch
den Hohlkörper und die Zuleitung abgepumpt werden, wenn die Austrittsöffnung direkt
auf dem Boden des Raumes aufliegt.
[0061] Der Raum kann insbesondere ein Kanalschacht eines Kanals sein, auf dessen Kanalschachtöffnung
die Umlenkvorrichtung wie in dem erfindungsgemäßen Einleitverfahren angeordnet ist.
Dadurch kann beispielsweise mittels Hochleistungspumpen eine Entlastungs-Förderung
aus dem Kanal erfolgen, um ein Überlaufen des Kanals zu mindern.
[0062] Ein erfindungsgemäßes Entnahmeverfahren zum Entnehmen einer Flüssigkeit aus einem
Gewässer mit einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung umfasst zumindest folgende
Schritte, insbesondere in der genannten Reihenfolge:
- a) Anordnen der Umlenkvorrichtung mit der zumindest einen Austrittsöffnung des Hohlkörpers
nach oben auf einem Grund des Gewässers;
- b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung,
insbesondere an einer Anschlussvorrichtung der Eintrittsöffnung, des Hohlkörpers und
- c) Entnehmen der Flüssigkeit aus dem Gewässer durch die Austrittsöffnung, den Hohlkörper
und die Zuleitung.
[0063] Je nach Anwendungssituation kann das Anschließen vor und/oder nach dem Anordnen erfolgen.
[0064] Bei der Wasserentnahme aus offenen Gewässern mittels Saugschläuchen kann durch die
Verwendung der mit der Austrittsöffnung nach oben angeordneten Umlenkvorrichtung das
Ansaugen von Sedimenten vom Gewässergrund minimiert werden. Gleichermaßen gilt dies
auch für Tauchpumpen, die in den Hohlkörper eingesetzt werden können.
Beispiele
[0065] Für den allgemeinen Gebrauch, beispielsweise durch Feuerwehren, Technisches Hilfswerk,
Dientsleister oder Anwohner, kann die Umlenkvorrichtung beispielsweise Anschlussvorrichtungen
mit
- A) vier an der Seitenwand angeschweißten Schraubenmuffen 4"/110 für A-Schraubkupplungen
mit je einer DIN-Storz-Festkupplung A mit Innengewinde (LM, Gr. Storz A 110, DIN 14323) mit Blinddeckel (Blindkupplung LM, Gr. Storz A 110, DIN 14313) und
- B) zwei an der Seitenwand angeschweißten Schraubmuffen 2,5"/75 für B-Schraubkupplungen
mit je einer DIN-Storz-Festkupplung B mit Innengewinde (LM, Gr. Storz B 75, DIN 14308) mit Blinddeckel (Blindkupplung LM, Gr. Storz B 75, DIN 14312) umfassen.
[0066] Für den Anschluss der Ausstattung einer Fachgruppe für Wasserschaden und Pumpen des
Technischen Hilfswerks ist es sinnvoll, einen der A-Anschlüsse gegen einen Schnellkupplungs-Anschluss
(V) NW 150 zu tauschen. Darüber hinaus ist dann ein B-Anschluss einzusparen, um die
Gesamt-Querschnittsfläche der Eintrittsöffnungen konstant zu halten.
[0067] Für den Einsatz durch eine Fachgruppe für Wasserschaden und Pumpen des Technischen
Hilfswerks kann die Umlenkvorrichtung beispielsweise Anschlussvorrichtungen mit
- A) drei an der Seitenwand angeschweißten Schraubenmuffen 4"/110 für A-Schraubkupplungen
mit je einer DIN-Storz-Festkupplung A mit Innengewinde (LM, Gr. Storz A 110, DIN 14323)
mit Blinddeckel (Blindkupplung LM, Gr. Storz A 110, DIN 14313);
- B) einer an der Seitenwand angeschweißten Schraubmuffe 2,5"/75 für B-Schraubkupplungen
mit einer DIN-Storz-Festkupplung B mit Innengewinde (LM, Gr. Storz B 75, DIN 14308) mit Blinddeckel (Blindkupplung LM, Gr. Storz B 75, DIN 14312) und
- C) einem an der Seitenwand angeschweißten "Perrot" Kardan V-Teil mit Kurzrohrstutzen
(KVR 159/OPTIMA / KF73110) mit einem "Perrot" Kardan M-Endstück (KMX 159/OPTIMA /
KF71730) umfassen.
[0068] Für den Einsatz durch eine Fachgruppe für Wasserschaden und Pumpen des Technischen
Hilfswerks kann die Umlenkvorrichtung beispielsweise Anschlussvorrichtungen mit
A) zwei an der Seitenwand angeschweißten Schraubenmuffen 4"/110 für A-Schraubkupplungen
mit je einer DIN-Storz-Festkupplung A mit Innengewinde (LM, Gr. Storz A 110, DIN 14323) mit Blinddeckel (Blindkupplung LM, Gr. Storz A 110, DIN 14313) und
C) zwei an der Seitenwand angeschweißten "Perrot" Kardan V-Teilen mit Kurzrohrstutzen
(KVR 159/OPTIMA / KF73110) mit je einem "Perrot" Kardan M-Endstück (KMX 159/OPTIMA
/ KF71730) umfassen.
[0069] Als Zubehör zum Anschluss weiterer und/oder anderer Zuleitungen können für eine Umlenkvorrichtung
beispielsweise ein Sammelstück A-2B (AWG, DIN 14355), zwei Übergangsstücke Gr. A-B
(LM, DIN 14343) und zwei Übergangsstücke Gr. B-C (LM, DIN 14342) vorgesehen sein.
[0070] Vorzugsweise sind alle angeschweißten Anbauteile aus Edelstahl und alle 'Storz'-Teile
aus Aluminium gefertigt.
[0071] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0072] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften der Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung und anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße
Gegenstände dargestellt sind. Merkmale, welche in den Figuren wenigstens im Wesentlichen
hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugsziffern
gekennzeichnet sein, wobei diese Merkmale nicht in allen Figuren beziffert und erläutert
sein müssen.
[0073] Es zeigen:
[Fig.1] eine schematische, perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung;
[Fig.2] eine schematische Seitansicht und Aufsicht eines Hohlkörpers einer erfindungsgemäßen
Umlenkvorrichtung;
[Fig.3] eine weitere schematische Seitansicht des Hohlkörpers aus Figur 3;
[Fig.4] eine schematische, perspektivische Darstellung des Hohlkörpers aus Figur 3;
[Fig.5] eine schematische Seitansicht und Aufsicht eines Hohlkörpers einer erfindungsgemäßen
Umlenkvorrichtung;
[Fig.6] eine weitere schematische Seitansicht des Hohlkörpers aus Figur 5 und
[Fig.7] eine schematische, perspektivische Darstellung des Hohlkörpers aus Figur 5.
Fig.1
[0074] [fig.1] zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Umlenkvorrichtung 100 zur Umleitung eines druckbeaufschlagten Flüssigkeitsstroms.
Die Umlenkvorrichtung 100 umfasst einen Hohlkörper 101 mit einer, beispielsweise scheibenförmigen,
Abschlusswand 140 an einer Abschlussseite 104 des Hohlkörpers 101 und einer Austrittsöffnung
zum Austritt des Flüssigkeitsstroms in einer Austrittsrichtung AR an einer der Abschlussseite
104 gegenüberliegenden Austrittsseite des Hohlkörpers.
[0075] Die Abschlusswand 140 und der Rand 120 der Austrittsöffnung sind durch eine, beispielsweise
zylindrische, Seitenwand 150 miteinander verbunden. In der Seitenwand 150 ist eine
Anzahl von Eintrittsöffnungen 110 (nur exemplarisch beschriftet) mit jeweils einer
Anschlussvorrichtung 111 (nur exemplarisch beschriftet), beispielsweise einem Anschlussstutzen,
zum Anschluss jeweils zumindest einer horizontalen Zuleitung (nicht dargestellt) zur
Einleitung des Flüssigkeitsstroms in jeweils einer zur Austrittsrichtung orthogonalen
Eintrittsrichtung ER in den Hohlkörper 101 angeordnet.
[0076] Die dargestellte Umlenkvorrichtung 100 umfasst eine Fixiervorrichtung zur Fixierung
des Hohlkörpers 100 an einer Kanalschachtöffnung (nicht dargestellt). Die Fixiervorrichtung
umfasst einen in die Kanalschachtöffnung einführbaren Fixierabschnitt 151 der Seitenwand
150 und eine ringförmige an dem Hohlkörper 100, insbesondere an der Seitenwand 150,
befestigte Auflagevorrichtung 131 zur Auflage auf einem Rand der Kanalschachtöffnung.
[0077] An die Austrittsöffnung 121 angrenzend weist die Seitenwand 150 eine Zusatzöffnung
121 für die Flüssigkeit auf.
Fig.2
[0078] [fig.2] zeigt eine schematische Seitansicht (oben) und Aufsicht (unten) eines Hohlkörpers
101 einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung. Bereits in Figur 1 dargestellte Merkmale
sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht erneut erläutert. Die
Anschlussvorrichtungen der Umlenkvorrichtung sind hier und in den folgenden Figuren
3 bis 7 der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt.
[0079] In der Seitansicht sind eine Gesamthöhe GH des Hohlkörpers 101 von beispielsweise
600 mm und ein Außendurchmesser AD der Seitenwand 150, insbesondere des Fixierabschnitts
151 der Seitenwand 150, von beispielsweise 560 mm markiert.
[0080] In der Aufsicht sind die Eintrittsdurchmesser ED (nur exemplarisch beschriftet) der,
beispielsweise kreisförmigen, Eintrittsöffnungen 110 (nur exemplarisch beschriftet)
und deren Verteilung auf dem Umfang der Seitenwand 150 erkennbar. Die Seitenwand 150
umfasst beispielsweise sechs Eintrittsöffnungen 110 auf. Zwei Eintrittsöffnungen 110
mit einem Eintrittsdurchmesser von jeweils zum Beispiel 72 mm sind beispielsweise
mit ihrem jeweiligen Mittelpunkt bei 20° und 340° auf dem Umfang angeordnet. Vier
weitere Eintrittsöffnungen 110 mit einem Eintrittsdurchmesser von jeweils zum Beispiel
115 mm sind beispielsweise mit ihrem jeweiligen Mittelpunkt bei 72°, 144°, 216° und
288° auf dem Umfang der Seitenwand 150 angeordnet.
[0081] Durch diese Anordnung liegt jeder Eintrittsöffnung 110 ein öffnungsfreier Diffusionsabschnitt
152 (nur exemplarisch beschriftet) der Seitenwand 150 gegenüber. Außerdem ist die
Gesamt-Eintrittsfläche von 479 cm
2, die sich aus den beispielhaft genannten Eintrittsflächen ergibt, wesentlich kleiner
als die Austrittsfläche von 2411 cm
2., die sich aus einem beispielhaften Außendurchmesser OD der Seitenwand 150 von 560
mm und einer Wandstärke der Seitenwand 150 von beispielsweise 3 mm ergibt.
Fig.3
[0082] [fig.3] zeigt eine weitere schematische Seitansicht des Hohlkörpers 101 aus Figur
2. In dieser Seitansicht ist ein Auflagedurchmesser AD der Auflagevorrichtung 131
von beispielsweise 680 mm markiert.
[0083] In dem vergrößerten Ausschnitt A ist eine Überstandshöhe UH des Hohlkörpers 101 über
einem Rand (nicht dargestellt) einer Kanalschachtöffnung, auf dem die Auflagevorrichtung
131 aufliegt, von beispielsweise 240 mm eingetragen. Ferner ist ein Mittelpunktsabstand
MA der Mittelpunkte der Eintrittsöffnungen 110 von der Abschlussseite 104 des Hohlkörpers
von beispielsweise 120 mm markiert. Außerdem ist eine Dicke D der Abschlusswand 140
und der Auflagevorrichtung 131 von Beispielsweise jeweils 3 mm dargestellt.
Fig.4
[0084] [fig.4] zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung des Hohlkörpers 101
aus Figur 2.
Fig.5
[0085] [fig.5] zeigt eine schematische Seitansicht (oben) und Aufsicht (unten) eines erfindungsgemäßen
Hohlkörpers 101. Der hier dargestellte Hohlkörper 101 unterscheidet sich von dem in
Figur 2 gezeigten Hohlkörper 101 in der Anzahl, im Eintrittsdurchmesser ED 8nur exemplarisch
beschriftet) und der Anordnung der Eintrittsöffnungen 110 (nur exemplarisch beschriftet).
[0086] Der in Figur 5 dargestellte Hohlkörper 101 umfasst beispielsweise fünf Eintrittsöffnungen
110. Jeweils eine Eintrittsöffnung 110 mit einem Eintrittsdurchmesser von zum Beispiel
72 mm und 159,7 mm sind beispielsweise mit ihrem jeweiligen Mittelpunkt bei 0° und
216° auf dem Umfang angeordnet. Drei weitere Eintrittsöffnungen 110 mit einem Eintrittsdurchmesser
von jeweils zum Beispiel 115 mm sind beispielsweise mit ihrem jeweiligen Mittelpunkt
bei 72°, 144° und 288° auf dem Umfang der Seitenwand 150 angeordnet.
[0087] Durch diese Anordnung liegt jeder Eintrittsöffnung 110 ein öffnungsfreier Diffusionsabschnitt
152 (nur exemplarisch beschriftet) der Seitenwand 150 gegenüber. Außerdem ist die
Gesamt-Eintrittsfläche von 553 cm
2, die sich aus den beispielhaft genannten Eintrittsflächen ergibt, wesentlich kleiner
als die Austrittsfläche von 2411 cm
2, die sich aus einem beispielhaften Außendurchmesser OD der Seitenwand 150 von 560
mm und einer Wandstärke der Seitenwand 150 von beispielsweise 3 mm ergibt.
Fig.6
[0088] [fig.6] zeigt eine weitere schematische Seitansicht des Hohlkörpers 101 aus Figur
5 mit einem vergrößerten Ausschnitt A. Die dargestellten Merkmale entsprechen den
mit gleichen Bezugszeichen versehenen Merkmale in Figur 3.
Fig.7
[0089] [fig.7] zeigt eine schematische, perspektivische Darstellung des Hohlkörpers 101
aus Figur 5. Die dargestellten Merkmale entsprechen den mit gleichen Bezugszeichen
versehenen Merkmale in Figur 4.
Liste der Bezugszeichen
[0090]
100 Umlenkvorrichtung
101 Hohlkörper
104 Abschlussseite
110 Eintrittsöffnung
111 Anschlussvorrichtung
120 Rand
121 Zusatzöffnung
131 Auflagevorrichtung
140 Abschlusswand
150 Seitenwand
151 Fixierabschnitt
152 Diffusionsabschnitt
AD Auflagedurchmesser
AR Austrittsrichtung
D Dicke
ED Eintrittsdurchmesser
ER Eintrittsrichtung
GH Gesamthöhe
MA Mittelpunktsabstand
OD Außendurchmesser
UH Überstandshöhe
1. Transportable Umlenkvorrichtung (100) zur Umlenkung eines druckbeaufschlagten Flüssigkeitsstroms
einer Flüssigkeit, insbesondere zur Einleitung des Flüssigkeitsstroms in eine horizontale
Kanalschachtöffnung, mit zumindest einem zumindest an einer Abschlussseite (104) des
Hohlkörpers (101) für den Flüssigkeitsstrom geschlossenen Hohlkörper (101), wobei
der Hohlkörper (101) zumindest eine Austrittsöffnung an einer der Abschlussseite gegenüberliegenden
Austrittsseite des Hohlkörpers (100) zum Austritt des Flüssigkeitsstroms in einer
Austrittsrichtung (AR) aus dem Hohlkörper (101) umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Hohlkörper (101) eine Mehrzahl von Eintrittsöffnungen (110) zum Eintritt des
Flüssigkeitsstroms in den Hohlkörper (101) in jeweils einer zur Austrittsrichtung
im Wesentlichen orthogonalen Eintrittsrichtung (ER) und
b) zumindest ein Diffusionselement zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit des
durch eine der Eintrittsöffnungen (110) eintretenden Flüssigkeitsstroms umfasst.
2. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hohlkörper (101)
a) an der Abschlussseite (104) zumindest eine für den Flüssigkeitsstrom geschlossene
Abschlusswand (140) und
b) zumindest eine die Abschlusswand (140) mit einem Rand (120) der Austrittsöffnung
verbindende Seitenwand (150) umfasst, wobei die Eintrittsöffnungen (110) in der Seitenwand
(150) angeordnet sind.
3. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
zumindest eine Fixiervorrichtung zur Fixierung der Umlenkvorrichtung (100) an einer
Kanalschachtöffnung.
4. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixiervorrichtung zumindest einen in die Kanalschachtöffnung einführbaren Fixierabschnitt
(151) einer Seitenwand (150) des Hohlkörpers (101) umfasst, wobei der Seitenwandabschnitt
(151) bevorzugt zylindrisch geformt ist und einen Außendurchmesser (OD) aufweist,
der kleiner oder gleich einer Nennweite der Kanalschachtöffnung ist.
5. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixiervorrichtung eine, bevorzugt ringförmige, an der Umlenkvorrichtung (100)
befestigte Auflagevorrichtung (131) zur Auflage auf einem Rand der Kanalschachtöffnung
umfasst, wobei bevorzugt eine Überstandshöhe (UH) der Umlenkvorrichtungs (100) oberhalb
der Kanalschachtöffnung kleiner oder gleich einem Radradius eines Rettungsfahrzeugs
und eine Tragfähigkeit der Umlenkvorrichtung (100) größer oder gleich einer Radlast
des Rettungsfahrzeugs ist.
6. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Diffusionselement einen der Eintrittsöffnung (110) gegenüberliegenden, für den
Flüssigkeitsstrom geschlossenen Diffusionsabschnitt (152) des Hohlkörpers (101), insbesondere
einer Seitenwand (150) des Hohlkörpers (101), umfasst.
7. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Gesamt-Querschnittsfläche der Eintrittsöffnungen (110) kleiner oder gleich einer
Querschnittsfläche der zumindest einen Austrittsöffnung ist.
8. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Eintrittsöffnungen (110) zumindest eine Anschlussvorrichtung (111)
zum Anschluss zumindest einer horizontalen Zuleitung für den Flüssigkeitsstrom umfasst.
9. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Anschlussvorrichtung (111) zumindest eine Kupplung zum Anschluss
der Zuleitung und/oder ein Verschlusselement zum Verschließen der der Anschlussvorrichtung
(111) zugeordneten Eintrittsöffnung (110) umfasst.
10. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Eintrittsöffnungen (110) zumindest ein Ausrichtelement zur Ausrichtung
des durch die Eintrittsöffnung (110) in den Hohlkörper (100) eintretenden Flüssigkeitsstroms
umfasst.
11. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umlenkvorrichtung (100) druckstabil, bevorzugt für einen Druck des Flüssigkeitsstroms
von zumindest 5 bar, und/oder für einen hohen Volumenstrom des Flüssigkeitsstroms
von zumindest 1 m3/min ausgelegt ist.
12. Einleitverfahren zum Einleiten einer Flüssigkeit in eine horizontale Kanalschachtöffnung
mit einer Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Anordnen der Umlenkvorrichtung (100) mit der zumindest einen Austrittsöffnung des
Hohlkörpers (100) nach unten über oder in der Kanalschachtöffnung;
b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung
(110) des Hohlkörpers (100) und
c) Einleiten der Flüssigkeit durch die Zuleitung, den Hohlkörper (100) und die Austrittsöffnung
in die Kanalschachtöffnung.
13. Ausleitverfahren zum Ausleiten einer Flüssigkeit auf eine horizontale Fläche mit einer
Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Anordnen der Umlenkvorrichtung (100) mit der zumindest einen Austrittsöffnung des
Hohlkörpers (100) nach oben auf der Fläche;
b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung
(110) des Hohlkörpers (100) und
c) Ausleiten der Flüssigkeit durch die Zuleitung, den Hohlkörper (100) und die Austrittsöffnung
auf die Fläche.
14. Abpumpverfahren zum Abpumpen einer Flüssigkeit aus einem durch die Flüssigkeit überfluteten
Raum mit einer Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Anordnen der Umlenkvorrichtung (100) mit der zumindest einen Austrittsöffnung des
Hohlkörpers (100) nach unten auf oder über einem Boden des Raumes;
b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung
(110) des Hohlkörpers (100) und
c) Abpumpen der Flüssigkeit aus dem Raum durch den Hohlkörper (100) und die Zuleitung.
15. Entnahmeverfahren zum Entnehmen einer Flüssigkeit aus einem Gewässer mit einer Umlenkvorrichtung
(100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Anordnen der Umlenkvorrichtung (100) mit der zumindest einen Austrittsöffnung des
Hohlkörpers (100) nach oben auf einem Grund des Gewässers;
b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung
(110) des Hohlkörpers (100) und
c) Entnehmen der Flüssigkeit aus dem Gewässer durch die Austrittsöffnung , den Hohlkörper
(100) und die Zuleitung.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Transportable Umlenkvorrichtung (100) zur Umlenkung eines mit einem Druck von zumindest
5 bar beaufschlagten Flüssigkeitsstroms einer Flüssigkeit, insbesondere zur Einleitung
des Flüssigkeitsstroms in eine horizontale Kanalschachtöffnung, mit zumindest einem
zumindest an einer Abschlussseite (104) des Hohlkörpers (101) für den Flüssigkeitsstrom
geschlossenen Hohlkörper (101), wobei der Hohlkörper (101) zumindest eine Austrittsöffnung
(120) an einer der Abschlussseite (104) gegenüberliegenden Austrittsseite des Hohlkörpers
(100) zum Austritt des Flüssigkeitsstroms in einer Austrittsrichtung (AR) aus dem
Hohlkörper (101) umfasst,
wobei der Hohlkörper (101)
a) eine Mehrzahl von Eintrittsöffnungen (110) zum Eintritt des Flüssigkeitsstroms
in den Hohlkörper (101) in jeweils einer zur Austrittsrichtung (AR) im Wesentlichen
orthogonalen Eintrittsrichtung (ER) umfasst, und
b) zumindest ein Diffusionselement zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit des
durch eine der Eintrittsöffnungen (110) eintretenden Flüssigkeitsstroms umfasst, und
c) an der Abschlussseite (104) zumindest eine für den Flüssigkeitsstrom geschlossene,
scheibenförmige Abschlusswand (140) umfasst, und
d) zumindest eine die Abschlusswand (140) mit einem Rand (120) der Austrittsöffnung
verbindende, zylindrische Seitenwand (150) umfasst, wobei die Eintrittsöffnungen (110)
in der Seitenwand (150) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Diffusionselement jeweils einen jeder der Eintrittsöffnungen (110)
gegenüberliegenden, für den Flüssigkeitsstrom geschlossenen Diffusionsabschnitt (152)
der Seitenwand (150) umfasst.
2. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
zumindest eine Fixiervorrichtung zur Fixierung der Umlenkvorrichtung (100) an einer
Kanalschachtöffnung.
3. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixiervorrichtung zumindest einen in die Kanalschachtöffnung einführbaren Fixierabschnitt
(151) einer Seitenwand (150) des Hohlkörpers (101) umfasst, wobei der Seitenwandabschnitt
(151) bevorzugt zylindrisch geformt ist und einen Außendurchmesser (OD) aufweist,
der kleiner oder gleich einer Nennweite der Kanalschachtöffnung ist.
4. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixiervorrichtung eine, bevorzugt ringförmige, an der Umlenkvorrichtung (100)
befestigte Auflagevorrichtung (131) zur Auflage auf einem Rand der Kanalschachtöffnung
umfasst, wobei bevorzugt eine Überstandshöhe (UH) der Umlenkvorrichtungs (100) oberhalb
der Kanalschachtöffnung kleiner oder gleich einem Radradius eines Rettungsfahrzeugs
und eine Tragfähigkeit der Umlenkvorrichtung (100) größer oder gleich einer Radlast
des Rettungsfahrzeugs ist.
5. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Gesamt-Querschnittsfläche der Eintrittsöffnungen (110) kleiner oder gleich einer
Querschnittsfläche der zumindest einen Austrittsöffnung ist.
6. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Eintrittsöffnungen (110) zumindest eine Anschlussvorrichtung (111)
zum Anschluss zumindest einer horizontalen Zuleitung für den Flüssigkeitsstrom umfasst.
7. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Anschlussvorrichtung (111) zumindest eine Kupplung zum Anschluss
der Zuleitung und/oder ein Verschlusselement zum Verschließen der der Anschlussvorrichtung
(111) zugeordneten Eintrittsöffnung (110) umfasst.
8. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Eintrittsöffnungen (110) zumindest ein Ausrichtelement zur Ausrichtung
des durch die Eintrittsöffnung (110) in den Hohlkörper (100) eintretenden Flüssigkeitsstroms
umfasst.
9. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umlenkvorrichtung (100) druckstabil, bevorzugt für einen Druck des Flüssigkeitsstroms
von zumindest 5 bar, und/oder für einen hohen Volumenstrom des Flüssigkeitsstroms
von zumindest 1 m3/min ausgelegt ist.
10. Einleitverfahren zum Einleiten einer Flüssigkeit in eine horizontale Kanalschachtöffnung
mit einer Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Anordnen der Umlenkvorrichtung (100) mit der zumindest einen Austrittsöffnung des
Hohlkörpers (100) nach unten über oder in der Kanalschachtöffnung;
b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung
(110) des Hohlkörpers (100) und
c) Einleiten der Flüssigkeit durch die Zuleitung, den Hohlkörper (100) und die Austrittsöffnung
in die Kanalschachtöffnung.
1. Transportable Umlenkvorrichtung (100) zur Umlenkung eines mit einem Druck von zumindest
5 bar beaufschlagten Flüssigkeitsstroms einer Flüssigkeit, insbesondere zur Einleitung
des Flüssigkeitsstroms in eine horizontale Kanalschachtöffnung, mit zumindest einem
zumindest an einer Abschlussseite (104) des Hohlkörpers (101) für den Flüssigkeitsstrom
geschlossenen Hohlkörper (101), wobei der Hohlkörper (101) zumindest eine Austrittsöffnung
(120) an einer der Abschlussseite (104) gegenüberliegenden Austrittsseite des Hohlkörpers
(100) zum Austritt des Flüssigkeitsstroms in einer Austrittsrichtung (AR) aus dem
Hohlkörper (101) umfasst,
wobei der Hohlkörper (101)
a) eine Mehrzahl von Eintrittsöffnungen (110) zum Eintritt des Flüssigkeitsstroms
in den Hohlkörper (101) in jeweils einer zur Austrittsrichtung (AR) im Wesentlichen
orthogonalen Eintrittsrichtung (ER) umfasst,
a1) wobei die Eintrittsöffnungen (110) jeweils eine Anschlussvorrichtung (111) zum
Anschluss zumindest einer horizontalen Zuleitung für den Flüssigkeitsstrom umfassen,
und
b) zumindest ein Diffusionselement zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit des
durch eine der Eintrittsöffnungen (110) eintretenden Flüssigkeitsstroms umfasst und
c) an der Abschlussseite (104) zumindest eine für den Flüssigkeitsstrom geschlossene,
scheibenförmige Abschlusswand (140) umfasst, und
d) zumindest eine die Abschlusswand (140) mit einem Rand (120) der Austrittsöffnung
verbindende, zylindrische Seitenwand (150) umfasst, wobei die Eintrittsöffnungen (110)
in der Seitenwand (150) angeordnet sind, und
e) wobei die Umlenkvorrichtung (100) zumindest eine Fixiervorrichtung zur Fixierung
der Umlenkvorrichtung (100) an einer Kanalschachtöffnung umfasst,
e1) wobei die Fixiervorrichtung einen in die Kanalschachtöffnung einführbaren Fixierabschnitt
(151) der Seitenwand (150) des Hohlkörpers (101) umfasst, und
e2) wobei die Fixiervorrichtung eine an dem Hohlkörper (101) befestigte Auflagevorrichtung
(131) mit einem an einer Außenseite der Seitenwand (150) umlaufenden Vorsprung zur
Auflage auf einem Rand der Kanalschachtöffnung umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
f) das zumindest eine Diffusionselement jeweils einen jeder der Eintrittsöffnungen
(110) gegenüberliegenden, für den Flüssigkeitsstrom geschlossenen Diffusionsabschnitt
(152) der Seitenwand (150) umfasst, und
g) die Eintrittsöffnungen (110) abschlussseitig von der Auflagevorrichtung (131) und
von der Auflagevorrichtung (131) beabstandet angeordnet sind.
2. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
der Seitenwandabschnitt (151) zylindrisch geformt ist und einen Außendurchmesser (OD)
aufweist, der kleiner oder gleich einer Nennweite der Kanalschachtöffnung ist.
3. Umlenkvorrichtung (100) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Überstandshöhe (UH) der Umlenkvorrichtungs (100) oberhalb der Kanalschachtöffnung
kleiner oder gleich einem Radradius eines Rettungsfahrzeugs und eine Tragfähigkeit
der Umlenkvorrichtung (100) größer oder gleich einer Radlast des Rettungsfahrzeugs
ist.
4. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Gesamt-Querschnittsfläche der Eintrittsöffnungen (110) kleiner oder gleich einer
Querschnittsfläche der zumindest einen Austrittsöffnung ist.
5. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die zumindest eine Anschlussvorrichtung (111) zumindest eine Kupplung zum Anschluss
der Zuleitung und/oder ein Verschlusselement zum Verschließen der der Anschlussvorrichtung
(111) zugeordneten Eintrittsöffnung (110) umfasst.
6. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der Eintrittsöffnungen (110) zumindest ein Ausrichtelement zur Ausrichtung
des durch die Eintrittsöffnung (110) in den Hohlkörper (100) eintretenden Flüssigkeitsstroms
umfasst.
7. Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Umlenkvorrichtung (100) druckstabil, bevorzugt für einen Druck des Flüssigkeitsstroms
von zumindest 5 bar, und/oder für einen hohen Volumenstrom des Flüssigkeitsstroms
von zumindest 1 m3/min ausgelegt ist.
8. Einleitverfahren zum Einleiten einer Flüssigkeit in eine horizontale Kanalschachtöffnung
mit einer Umlenkvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Anordnen der Umlenkvorrichtung (100) mit der zumindest einen Austrittsöffnung des
Hohlkörpers (100) nach unten über oder in der Kanalschachtöffnung;
b) Anschließen zumindest einer Zuleitung für die Flüssigkeit an einer Eintrittsöffnung
(110) des Hohlkörpers (100) und
c) Einleiten der Flüssigkeit durch die Zuleitung, den Hohlkörper (100) und die Austrittsöffnung
in die Kanalschachtöffnung.