[0001] Die Erfindung betrifft eine Wirkwerkzeugfassung mit einem Träger, der mehrere in
einer Längsrichtung nebeneinander angeordnete Wirkwerkzeuge, eine Barrenanlagefläche
und eine Befestigungsgeometrie aufweist.
[0002] Eine Wirkmaschine weist eine Vielzahl von Wirkwerkzeugen auf, beispielsweise Wirknadeln,
die auch als Legenadeln bezeichnet werden, Wirknadeln, die auch als Arbeitsnadeln
bezeichnet werden, und andere. Zur Erleichterung der Montage der Wirkwerkzeuge ist
es bekannt, eine Gruppe von Wirkwerkzeugen in einer gemeinsamen Fassung anzuordnen.
Hierzu sind die Wirkwerkzeuge in dem Träger nebeneinander angeordnet und befestigt.
Der Träger kann auch als "Korpus" oder "Gehäuse" bezeichnet werden. Übliche Breiten
für die Wirkwerkzeugfassung sind 1/2 Zoll, 1 Zoll oder 2 Zoll. In Abhängigkeit von
der Teilung weist eine Wirkwerkzeugfassung mehr oder weniger Wirkwerkzeuge auf. Bei
einer Teilung von E20 trägt eine Wirkwerkzeugfassung beispielsweise 20 Wirkwerkzeuge.
[0003] Bei der Montage einer Kettenwirkmaschine werden die Fassungen an einer Barre befestigt.
Hier möchte man möglichst viele Wirkwerkzeuge gleichzeitig montieren können.
[0004] Gelegentlich kommt es vor, dass ein einzelnes Wirkwerkzeug beschädigt wird, so dass
man mit diesem Wirkwerkzeug nicht weiterarbeiten kann. In diesem Fall wird üblicherweise
die das Wirkwerkzeug enthaltene Wirkwerkzeugfassung ausgetauscht. Um die Kosten für
den Austausch nicht zu hoch werden zu lassen, sollte die Wirkwerkzeugfassung eine
begrenzte Breite haben.
[0005] Allerdings führt die begrenzte Breite dazu, dass der Aufwand bei der Montage relativ
hoch wird. Es müssen viele Wirkwerkzeugfassungen an der Barre befestigt und ausgerichtet
werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gesamtkosten für Herstellung und Instandhaltung
einer Kettenwirkmaschine niedrig zu halten.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Wirkwerkzeugfassung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass der Träger mit mindestens einem in Längsrichtung benachbarten Träger
einer weiteren Wirkwerkzeugfassung lösbar verbunden ist.
[0008] Mit einer derartigen Ausgestaltung kann man ein Element bereitstellen, das mehrere
Wirkwerkzeugfassungen enthält und damit eine entsprechend große Breite aufweist. Mit
einem einzelnen Montageaufwand kann man dann eine Vielzahl von Wirkwerkzeugen gleichzeitig
montieren, weil die Träger der mindestens zwei Wirkwerkzeugfassungen miteinander verbunden
sind, so dass diese mehreren Wirkwerkzeugfassungen gemeinsam gehandhabt werden können.
Da die Wirkwerkzeugfassungen miteinander verbunden sind, entfällt in der Regel auch
das Ausrichten der miteinander verbundenen Wirkwerkzeugfassungen zueinander. Da die
Verbindung zwischen den Trägern lösbar ist, kann man in einem Schadensfall dennoch
eine einzelne Wirkwerkzeugfassung ersetzen. Zu diesem Zweck wird einfach die Verbindung
zwischen den Trägern gelöst. Die Wirkwerkzeugfassung kann dann entnommen und durch
eine andere Wirkwerkzeugfassung mit unbeschädigten Wirkwerkzeugen ersetzt werden.
Damit bleibt der Aufwand bei der Instandhaltung klein.
[0009] Vorzugsweise ist die Verbindung zwischen den Trägern werkzeugfrei lösbar. Ein Monteur
kann also alleine mit seinen Händen die defekte Wirkwerkzeugfassung entnehmen und
eine neue Wirkwerkzeugfassung einsetzen. Außer der zur Montage notwendigen Werkzeuge
sind keine weiteren Werkzeuge notwendig.
[0010] Bevorzugterweise sind die Träger durch ein Verbindungselement miteinander verbunden,
das sich in Längsrichtung erstreckt. Entlang dieses Verbindungselements kann man dann
eine Mehrzahl von Trägern anordnen, die dann gemeinsam gehandhabt werden können.
[0011] Hierbei ist bevorzugt, dass das Verbindungselement im Bereich einer Kante des Trägers
angeordnet ist, die von den Wirkwerkzeugen abgewandt ist. An dieser Position ist das
Risiko, dass das Verbindungselement mit Fäden beim Wirken oder beim Einarbeiten der
Kettenwirkmaschine in Kollision kommt, klein.
[0012] Bevorzugterweise ist das Verbindungselement auf einer der Barrenanlagefläche gegenüberliegenden
Seite angeordnet. Damit wird die Anlage der Wirkwerkzeugfassungen an der Barre nicht
gestört. Das Verbindungselement ist nach der Montage frei zugänglich. Es kann dann,
nachdem die Wirkwerkzeugfassungen an der Barre befestigt sind, beispielsweise entfernt
werden.
[0013] Vorzugsweise ist das Verbindungselement aus einem Werkstoff mit kleinem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
insbesondere kohlefaser- oder glasfaserverstärktem Kunststoff, gebildet. Das Verbindungselement
kann dabei vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Träger gebildet sein. Der
Träger ist in vielen Fällen aus einem Kunststoff gespritzt. Auch Metalle, wie Aluminium,
Zinn, Magnesium, Kupfer und Legierungen hieraus, sind möglich. Wenn das Verbindungselement
einen kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist, dann kann man die Positionierung
der Wirkwerkzeugfassungen an der Barre temperaturunabhängig sichern. In Abhängigkeit
von der Umgebungstemperatur könnte ansonsten schon die Handwärme des Monteurs, der
die Wirkwerkzeugfassungen an der Barre montiert, einen gewissen Einfluss auf die Positionierung
haben. Als kleiner Wärmeausdehnungskoeffizient wird ein Wärmeausdehnungskoeffizient
angesehen, der maximal halb so groß ist, wie der Wärmeausdehnungskoeffizient von Aluminium.
[0014] Alternativ oder zusätzlich können die Träger jeweils an ihren benachbarten Seiten
miteinander verbunden sein. Auch in diesem Fall kann man mehrere Wirkwerkzeugfassungen
gemeinsam handhaben und gemeinsam an der Barre montieren.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Träger miteinander verklebt. Hierzu wird
dann Klebstoff zwischen den benachbarten Seiten angebracht. Der Klebstoff kann vollflächig
oder abschnittsweise aufgebracht sein. Als Klebstoff lässt sich bevorzugterweise Cyanacrylat
verwenden. In diesem Fall lässt sich die Verbindung zwischen den Trägern mit einem
kleinen Kraftaufwand leicht von Hand lösen.
[0016] In einer alternativen Ausgestaltung können die Träger durch einen perforierten Abschnitt
eines Trägermaterials miteinander verbunden sein. Die Perforation lässt sich beispielsweise
durch einen Laserstrahl erzeugen. Wenn benachbarte Wirkwerkzeugfassungen voneinander
getrennt werden müssen, kann man einfach die Perforation aufbrechen.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Barrenanlagefläche eine Positionierungsgeometrie
auf. Dies erleichtert die Ausrichtung der Wirkwerkzeugfassungen an der Barre.
[0018] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Montieren einer derartigen Wirkwerkzeugfassung,
bei dem man mehrere miteinander verbundene Wirkwerkzeugfassungen an einer Barre befestigt
und das Verbindungselement nach der Montage entfernt.
[0019] Nachdem das Verbindungselement entfernt worden ist, wird eine nachfolgende Instandhaltung
einfach, weil der Monteur lediglich eine einzelne Wirkwerkzeugfassung austauschen
muss.
[0020] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer Anordnung von mehreren Wirkwerkzeugfassungen,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Wirkwerkzeugfassungen nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine zweite Anordnung von Wirkwerkzeugfassungen.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Anordnung 1 von Wirkwerkzeugfassungen 2. Jede Wirkwerkzeugfassung
2 weist einen Träger 3 auf, der eine Vielzahl von in Längsrichtung nebeneinander angeordneten
Wirkwerkzeugen 4 trägt. Der Träger 3, der auch als "Korpus" oder "Gehäuse" bezeichnet
werden kann, kann beispielsweise aus Kunststoff gespritzt sein. Er kann aber auch
aus einem Metall, wie Aluminium, Zinn, Magnesium, Kupfer oder Legierungen davon, gebildet
sein.
[0022] Der Träger 3 weist eine Befestigungsgeometrie 5 auf, die im einfachsten Fall durch
eine Durchgangsbohrung gebildet ist, durch die eine Schraube geführt werden kann,
um die Wirkwerkzeugfassung 2 an einer Barre zu befestigen.
[0023] Der Träger 3 weist eine Barrenanlagefläche 6 auf, mit der die Wirkwerkzeugfassung
2 an einer Montagefläche einer Barre anliegt. An der Barrenanlagefläche 6 ist eine
Befestigungsgeometrie 7 angeordnet, beispielsweise in Form von einem oder mehreren
Vorsprüngen, die an einer Kante der Barre zur Anlage gebracht werden können, um die
Wirkwerkzeugfassung 2 an der Barre auszurichten.
[0024] Jede Wirkwerkzeugfassung 2 hat eine Breite von 1/2 Zoll, 1 Zoll oder 2 Zoll und trägt
eine entsprechende Anzahl von Wirkwerkzeugen 4.
[0025] Wie man in Figur 1 erkennen kann, sind mehrere Träger 3 in Längsrichtung, also in
der Richtung, in der die Wirkwerkzeuge 4 nebeneinander angeordnet sind, miteinander
verbunden. Hierzu ist ein Verbindungselement 8 vorgesehen, das im vorliegenden Fall
sieben Wirkwerkzeugfassungen 2, genauer gesagt die Träger 3 der Wirkwerkzeugfassungen
2, miteinander verbindet.
[0026] Das Verbindungselement 8 ist im Bereich einer Kante 9 des Trägers 3 angeordnet, die
von den Wirkwerkzeugen 4 abgewandt ist. Das Verbindungselement kann unmittelbar an
der Kante 9 angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, hier einen kleinen Abstand
zu der Kante 9 zu belassen.
[0027] Wie man in Fig. 2 erkennen kann, ist das Verbindungselement 8 auf einer der Barrenanlagefläche
6 gegenüberliegenden Seite des Trägers 3 angeordnet.
[0028] Das Verbindungselement 8 ist mit den Trägern 3 verklebt. Hierzu kann ein Klebstoff
abschnittsweise oder vollflächig auf das Verbindungselement 8 aufgebracht sein. Als
Klebstoff lässt sich beispielsweise Cyanacrylat verwenden.
[0029] Die Verbindung zwischen dem Verbindungselement 8 und den Trägern 3 ist einerseits
so stabil, dass man die in Fig. 1 beispielhaft dargestellte Gruppe von mehreren Wirkwerkzeugfassungen
2 gemeinsam handhaben und an einer Barre befestigen kann. Sie ist andererseits aber
auch so leicht lösbar, dass sie von einem Monteur mit der Hand gelöst werden kann.
So kann man beispielsweise nach erfolgter Montage der Anordnung 1 das Verbindungselement
8 von den Trägern 3 lösen. Die Wirkwerkzeugbarre mit den montierten Wirkwerkzeugfassungen
2 hat dann keine zusätzlichen Elemente, die zu einer Erhöhung der Masse beitragen
könnten, nämlich das Verbindungselement 8.
[0030] Das Verbindungselement 8 ist aus einem Werkstoff mit einem kleinen Wärmeausdehnungskoeffizienten
gebildet. Der Wärmeausdehnungskoeffizient ist maximal halb so groß, wie der Wärmeausdehnungskoeffizient
von Aluminium. Das Verbindungselement 8 kann beispielsweise Kohlefasern oder Glasfasern
aufweisen. Damit wird eine Wärmedehnung verhindert. Werden Werkstoffe mit größeren
Wärmeausdehnungskoeffizienten verwendet, kann schon die Handwärme des Monteurs einen
unerwünschten Einfluss auf die Positionierung der Wirkwerkzeugfassungen 2 an der Barre
haben.
[0031] Wie man insbesondere in Fig. 2 erkennen kann, ist das Verbindungselement 8 mit einer
Schmalseite 10 an den Trägern 3 befestigt. Das Verbindungselement 8 weist senkrecht
zu den Trägern 3 eine Erstreckung auf, die wesentlich größer ist als die Erstreckung
der Schmalseite 10, die in Fig. 2 ersichtlich ist. Damit ist es für einen Monteur
relativ einfach, die Verbindung zwischen dem Verbindungselement 8 und den Trägern
3 manuell zu lösen.
[0032] Bei der Ausgestaltung der Anordnung 1 nach Fig. 1 und 2 überbrückt das Verbindungselement
8 eine Trennfuge 11 zwischen benachbarten Trägern 3 und verbindet dadurch die Träger
3 miteinander.
[0033] Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung, bei der in der Trennfuge 11 ein Klebstoff
angeordnet ist. Die Träger 3 sind also an ihren benachbarten Seiten miteinander verbunden,
genauer gesagt verklebt. Auch hier kann ein Klebstoff vollflächig oder abschnittsweise
aufgebracht sein. Als Klebstoff kann man bevorzugterweise Cyanacrylat verwenden. Dieser
Klebstoff erlaubt es, benachbarte Träger 3 ohne Zuhilfenahme von Werkzeug, also manuell,
voneinander zu trennen. Die Verbindung zwischen den Trägern 3 ist also, genau wie
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2, werkzeugfrei lösbar.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung kann die Trennfuge 11 auch durch einen perforierten
Abschnitt des Materials der Träger 3 überbrückt sein. Die Träger 3 sind dann also
durch einen perforierten Schnitt des Trägermaterials miteinander verbunden. Die Perforation
lässt sich beispielsweise durch einen Laserstrahl erzeugen.
[0035] In den Figuren 1 und 3 sind Wirkwerkzeugfassungen 2 bei einer Breite von einem Zoll
mit einer Teilung E20 dargestellt. Es ist aber auch möglich, eine andere Teilung zu
verwenden.
[0036] Es ist ebenfalls möglich, ein Verbindungselement 8 nach den Figuren 1 und 2 gemeinsam
mit einem Verkleben benachbarter Träger 3 oder mit einem perforierten Abschnitt des
Trägermaterials zwischen den Trägern 3 zu verwenden. Alle Merkmale, die im Zusammenhang
mit einem Ausführungsbeispiel erwähnt worden sind, können auch bei dem anderen Ausführungsbeispiel
verwendet werden.
1. Wirkwerkzeugfassung (2) mit einem Träger (3), der mehrere in einer Längsrichtung nebeneinander
angeordnete Wirkwerkzeuge (4), eine Barrenanlagefläche (6) und eine Befestigungsgeometrie
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (3) mit mindestens einem in Längsrichtung benachbarten Träger (3) einer
weiteren Wirkwerkzeugfassung (2) lösbar verbunden ist.
2. Wirkwerkzeugfassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen den Trägern (3) werkzeugfrei lösbar ist.
3. Wirkwerkzeugfassung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (3) durch ein Verbindungselement (8) miteinander verbunden sind, das sich
in Längsrichtung erstreckt.
4. Wirkwerkzeugfassung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (8) im Bereich einer Kante (9) des Trägers (3) angeordnet
ist, die von den Wirkwerkzeugen (4) abgewandt ist.
5. Wirkwerkzeugfassung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (8) auf einer der Barrenanlagefläche (6) gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist.
6. Wirkwerkzeugfassung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (8) aus einem Werkstoff mit kleinem Wärmeausdehnungskoeffizienten,
insbesondere kohlefaser- oder glasfaserverstärkter Kunststoff, gebildet ist.
7. Wirkwerkzeugfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (3) jeweils an ihren benachbarten Seiten miteinander verbunden sind.
8. Wirkwerkzeugfassung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (3) miteinander verklebt sind.
9. Wirkwerkzeugfassung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (3) durch einen perforierten Abschnitt eines Trägermaterials miteinander
verbunden sind.
10. Wirkwerkzeugfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Barrenanlagefläche (6) eine Positionierungsgeometrie (7) aufweist.
11. Verfahren zum Montieren einer Wirkwerkzeugfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem man mehrere miteinander verbundene Wirkwerkzeugfassungen (3) an einer Barre
befestigt, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (8) nach der Montage entfernt wird.