[0001] Die Erfindung betrifft eine Bespannung für Papiermaschinen oder Zellstoffentwässerungsmaschinen
sowie die Verwendung einer solchen.
[0002] Große Papiermaschinen bestehen gewöhnlich aus drei sogenannten Partien, nämlich in
Richtung des Verlaufs der Papierbahn gesehen aus einer Formierpartie, einer Pressenpartie
und einer Trockenpartie. Die Formierpartie dient der Ausbildung der Papierbahn aus
der Papierpulpe und einer ersten mechanischen Entwässerung der so gebildeten Papierbahn.
In der Pressenpartie wird die Papierbahn zwischen Presswalzen hindurchgeführt, in
der sie hohen Drücken ausgesetzt und hierdurch weiter mechanisch entwässert wird.
Danach wird die Papierbahn der Trockenpartie zugeführt, in der die Papierbahn über
beheizte Trockenzylinder geführt wird, wodurch die Papierbahn thermisch entwässert
wird.
[0003] Die Führung der Papierbahn durch die Papiermaschine erfolgt mittels an die Anforderung
an die jeweilige Partie angepassten Bändern, an denen die Papierbahn anliegt und die
auch der Überführung der Papierbahn von einer zur nächsten Partie dienen.
[0004] So kommen in der Formierpartie sogenannte Formiersiebe zum Einsatz. Beispiele solcher
sowie deren Führung durch eine Papiermaschine gehen aus der
EP 2 067 895 B1 und dem darin diskutierten Stand der Technik hervor. In der Pressenpartie werden
Pressenfilze verwendet, für welche Beispiele der
EP 1 452 639 B1 entnommen werden können. In der Trockenpartie werden sogenannte Trockensiebe eingesetzt,
die insbesondere als Trockengewebe, bestehend aus Kett- und Schussfäden, ausgebildet
sind. Beispiele für solche Trockensiebe und für die Führung der Trockensiebe durch
die Trockenpartie einer Papiermaschine können der
EP 1 002 155 B1,
EP 1 507 041 B1,
EP 1 558 807 B1,
EP 1 857 588 A1 und
EP 1 054 097 B1 entnommen werden.
[0005] Weiterhin können, um die Papierbahn auch in den Bereichen zu führen, in denen keine
Unterstützung insbesondere durch den Pressfilz gegeben ist, was vor allem für den
Übergangsbereich zur Trockenpartie gilt, sogenannte Transferbänder (transferbelts)
eingesetzt werden, die die Papierbahn durch eine oder mehrere Pressen der Pressenpartie
zusammen mit dem jeweils zugehörigen Pressfilz hindurchführen und nach Ablösung des
Pressfilzes von der Papierbahn bis zu einer Stelle führen, wo die Papierbahn meist
unter Zuhilfenahme einer Saugwalze von dem Transferband abgelöst und von einem in
der Trockenpartie umlaufenden Trockensieb übernommen wird. Beispiele für die Führung
von Transferbändern in der Pressenpartie einer Papiermaschine sind insbesondere den
Figuren 1 bis 3 der
EP 0 576 115 A1 zu entnehmen.
[0006] Es ist bekannt, dass in Papiermaschinenbespannungen Fäden aus Polyamid zum Einsatz
kommen. Aus der
EP 2 096 206 B1 und der
EP 2 206 828 B1 etwa geht ein Transferband für Papiermaschinen hervor, welches Trägergewebe mit Schussfäden
aus aromatischem Polyamid aufweist. Dieses Material zeichnet sich durch einen vergleichsweise
geringen Wasser-Absorptionsgrad aus, wodurch eine Zunahme der Ausdehnung des Bandes
in Breitenrichtung aufgrund einer hohen Wasserabsorption eines papierseitigen Faservlieses
aus hydrophilen Fasern reduziert werden kann. Die
US 2006/0275604 A1 offenbart einen Papiermaschinenfilz mit Garnen, Fasern oder Filamenten, die Polyamid
und/oder Polyester in ihrer Polymer-Matrix aufweisen, wodurch eine vergleichsweise
hohe Abriebbeständigkeit gewährleistet wird.
[0007] Die Bespannungen für Papiermaschinen bekannter Art haben sich prinzipiell bewährt.
Es besteht jedoch weiterhin Bedarf an Bespannungen für Papiermaschinen bzw. Zellstoffentwässerungsmaschinen,
die sich insbesondere durch gegenüber dem Stand der Technik verbesserte mechanische
sowie thermische Eigenschaften auszeichnen. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Bespannung für Papiermaschinen oder Zellstoffentwässerungsmaschinen
anzugeben, die diese Anforderungen erfüllt.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bespannung für Papier- oder Zellstoffentwässerungsmaschinen,
umfassend oder bestehend aus Monofilamenten umfassend oder bestehend aus einem teilaromatischen
Polyamid.
[0009] Die Anmelderin hat herausgefunden, dass aus teilaromatischem Polyamid Monofile erhalten
werden können, deren Verwendung in Bespannungen für Papier- oder Zellstoffentwässerungsmaschinen
zu einer Kombination hervorragender Produkteigenschaften führt.
[0010] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Monofilamente der
erfindungsgemäßen Bespannung aus einem teilaromatischen Co-Polyamid besteht oder ein
solches umfasst, was sich als ganz besonders geeignet erwiesen hat. Alternativ oder
zusätzlich kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Monofilamente der erfindungsgemäßen
Bespannung aus einem teilaromatischen Homo-Polyamid besteht oder ein solches umfasst.
Selbstverständlich ist es auch möglich, dass zumindest ein Teil der Monofilamente
aus einer Kombination aus teilaromatischem Homo- und teilaromatischem Co-Polyamid
besteht oder eine solche Kombination umfasst.
[0011] Ein teilaromatisches Co-Polyamid ist dabei ein solches, welches sowohl aromatische
als auch aliphatische Anteile aufweist, wie es beispielsweise für PA6T/6 gilt, das
aus dem unter dem Markennamen Ultramid® T von dem Hersteller BASF angebotenen Sortiment
stammt. Insbesondere aufgrund des Vorhandenseins beider Anteile ist das Material besser
verarbeitbar, als es für aromatische Polyamide, die ausschließlich aromatische Anteile
aufweisen, der Fall ist. Aus teilaromatischem Co-Polyamid können nach Erkenntnis der
Anmelderin Monofile ausgesponnen werden, die sich insbesondere durch eine geringe
Wasseraufnahme, eine hohe Dimensionsstabilität, eine hohe thermische sowie mechanische
Belastbarkeit, eine hohe Abriebbeständigkeit sowie eine gute Verarbeitbarkeit auszeichnen
und deren Einsatz in Bespannungen genannter Art zu optimierten Ergebnissen bei vergleichbar
moderaten Kosten führt. Die erfindungsgemäßen Bespannungen zeichnen sich einerseits
durch eine geringe (wasserbedingte) Formveränderung aus, da die Monofilamente aus
teilaromatischem Co-Polyamid nur in vergleichsweise geringem und deutlich langsamerem
Maße Wasser aufnehmen und somit Form-stabilisierend wirken. Weiterhin tritt unter
Verwendung dieser Monofilamente aufgrund der hohen mechanischen Stabilität nur ein
geringfügiges Abflachen an Kröpfungspunkten des Gewebes auf. Ein der Anmelderin bei
Bespannungen konventioneller Art, vor allem Sieben mit Monofilamenten aus PET-TPU
und insbesondere an der Maschinenseite, bekanntes Problem wird im Ergebnis zuverlässig
vermieden. Weiterhin hat sich gezeigt, dass die Monofilamente aus teilaromatischem
Co-Polyamid sich in einer Bespannung durch eine besonders gute Positionierung relativ
zu den übrigen Fäden im Gewebe auszeichnen. Auch weisen sie eine hohe Belastbarkeit
gegenüber Reinigungsaggregaten, etwa Hochdruckspritzrohren, und eine ausgezeichnete
Chemikalienbeständigkeit auf. Es wird weiterhin ein besonders geringer Abrieb gewährleistet,
was vor allem maschinenseitig an einer Bespannung einen erheblichen Vorteil bietet.
[0012] Aufgrund der Kombination der genannten vorteilhaften Eigenschaften und einer im Vergleich
zu Polyethylenterephthalat (PET) erheblich verbesserten Hydrolysestabilität können
Monofilamente aus teilaromatischem Co-Polyamid auch eine hervorragende Alternative
zu Filamenten aus PET und vor allem eine deutlich günstigere Alternative etwa zu Fäden
aus Polyphenylensulfid (PPS) insbesondere in Trockensieben bilden. PPS wird als Alternative
zu PET in Trockensieben eingesetzt, wenn die Einsatzbedingungen zu einem Polymerabbau
des PET durch Hydrolyse führen können, während PPS unter diesen Bedingungen nicht
geschädigt wird.
[0013] Weitere vorteilhafte Eigenschaften von teilaromatischem Co-Polyamid sind eine vergleichsweise
hohe Glastemperatur, ein vergleichsweise hoher Schmelzpunkt, von insbesondere etwa
295°C, konstante mechanische Eigenschaften, hohe Festigkeit und Steifigkeit, sehr
gute Zähigkeit, gute Federeigenschaften.
[0014] Die Monofilamente, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Verwendung kommen
können, können beispielsweise aus einem Material bestehen oder ein solches umfassen,
wie es in der
EP 2 860 220 A1 oder in der
EP 2 857 456 A1 offenbart ist, deren Inhalt hiermit durch Verweis eingebunden ist. Aus diesen Dokumenten
geht insbesondere eine schlagzähmodifizierte Polyamid-Formmasse aus teilaromatischem
Co-Polyamid, z.B. PA6T/6, und einem olefinischen Co-Polymer zur Einstellung der Schlagzähigkeit
hervor, welches zum Erhalt der erfindungsgemäßen Bespannung verwendet werden kann.
[0015] Die Herstellung von Monofilen aus teilaromatischem Polyamid kann insbesondere, wie
für Thermoplaste im Allgemeinen bereits hinlänglich bekannt, durch Extrusion erfolgen.
[0016] Es ist insbesondere vorgesehen, dass als Monofilamente ausgebildeten Kunststofffäden
aus teilaromatischem Polyamid, insbesondere Co-Polyamid einen Bestandteil einer Bespannung
für eine Papiermaschine bzw. Zellstoffentwässerungsmaschine bilden.
[0017] Es sei angemerkt, dass es sich bei Co-Polyamid bekannter Maßen um ein Co-Polymer
(auch als Heteropolymer bezeichnet) handelt, also ein Polymer, das aus zwei oder mehr
Monomeren zusammengesetzt ist. Das Gegenstück zu Co-Polymeren bilden ebenfalls bekannter
Maßen die Homo-Polymere, bei denen es sich um Polymere handelt, die aus nur einer
Monomerart aufgebaut sind. Teilaromatische Homo-Polyamide wie Polyphthalamid PA6T
(T steht für Terephthalsäure = aromatische Dicarbonsäure) zählen folglich nicht zu
den teilaromatischen Co-Polyamiden. Gleiches gilt selbstverständlich für die aliphatischen
Homo-Polyamide, wie etwa Polyamid 6 (PA6), Polyamid 6.6 (PA6.6) oder Polyamid 6.10
(PA6.10), und die aromatischen Homo-Polyamide wie Polyaramid Poly(m-phenylenisophthalamid),
die ebenfalls nicht in die Gruppe der teilaromatischen Co-Polyamide fallen.
[0018] Was den Anteil an teilaromatischem Polyamid, insbesondere Co-Polyamid in einer erfindungsgemäßen
Bespannung angeht, ist es einerseits möglich, dass nur ein Teil sämtlicher Fäden einer
Bespannung durch Monofilamente aus oder mit teilaromatischem Polyamid, insbesondere
Co-Polyamid gegeben ist, diese also in Kombination mit Fäden anderer Art vorliegen.
[0019] Eine Bespannung weist insbesondere sich in einer Laufrichtung erstreckende Längsfäden
und sich quer zu diesen erstreckende Querfäden auf, die dann zum Teil oder auch allesamt
durch Monofilamente aus oder mit teilaromatischem Polyamid, insbesondere teilaromatischem
Co-Polyamid gegeben sein können. Bevorzugt ist zumindest ein Teil der Querfäden durch
Monofilamente aus einem solchen Material, beispielsweise PA6T/6 gegeben. Je nach Anwendung
können die Längsfäden, welche in erster Linie die kraftaufnehmenden Fäden sind, -
wie von konventionellen Bespannungen vorbekannt - aus Polyester gefertigt sein, welches
sich durch eine noch höhere Zugfestigkeit auszeichnet. Selbstverständlich können aber
auch diese zumindest zum Teil aus teilaromatischem Polyamid, insbesondere Co-Polyamid
bestehen.
[0020] Selbstverständlich ist es auch möglich, dass sämtliche Fäden einer Bespannung durch
diese Monofilamente gebildet werden. Dies kann insbesondere in demjenigen Falle besonders
vorteilhaft sein, dass die erfindungsgemäße Bespannung als Pressfilz oder auch Trockensieb
ausgebildet ist und zum Einsatz kommt.
[0021] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Bespannung nur eine Gewebelage
oder auch mehrere Gewebelagen aufweist. Sind mehrere Lagen vorhanden, kann nur eine
der Lagen Monofilamente mit oder aus teilaromatischem Polyamid, insbesondere Co-Polyamid
aufweisen oder aber dies gilt für mehrere, ggf. alle Lagen der Bespannung, wobei wiederum
die einzelne(n) Lage(n) jeweils nur anteilig oder vollständig durch Monofilamente
aus diesem Material gebildet sein können. Ist z. B. eine maschinenseitige Gewebelage
vorgesehen, so gilt bevorzugt, dass zumindest die maschinenseitige Gewebelage Monofilamente
mit oder aus einem teilaromatischen Polyamid, insbesondere Co-Polyamid umfasst oder
aus diesen besteht. Dann ist vor allem auf der besonders beanspruchten Maschinenseite
eine besonders hohe Abriebbeständigkeit sichergestellt.
[0022] Weist die maschinenseitige Gewebelage sich in einer Laufrichtung erstreckende Längsfäden
und sich quer zu den Längsfäden erstreckende Querfäden auf, ist bevorzugt vorgesehen,
dass es sich zumindest bei einem Teil der Querfäden der maschinenseitigen Gewebelage
um Monofilamente aus einem teilaromatischen Polyamid, insbesondere Co-Polyamid handelt.
[0023] Die erfindungsgemäße Bespannung kann beispielsweise als Formiersieb oder Trockensieb
ausgebildet sein und in dieser Funktion insbesondere in einer Papiermaschine verwendet
werden. Auch ist es möglich, dass die erfindungsgemäße Bespannung als Pressenfilz
oder Transferband ausgebildet ist und entsprechend verwendet wird. Es sei angemerkt,
dass die erfindungsgemäße Bespannung in ihrem Aufbau zu demjenigen von aus dem Stand
der Technik vorbekannten Bespannungen entsprechender Art identisch sein und der einzige
Unterschied darin bestehen kann, dass zumindest ein Teil der Bespannung durch Monofilamente
mit oder aus teilaromatischem Polyamid, insbesondere Co-Polyamid gebildet wird.
[0024] Bei dem insbesondere zum Einsatz kommenden teilaromatischen Co-Polyamid handelt es
sich bevorzugt um ein solches, das sich durch eine Basis aus Hexamethylendiamin und
Terephthalsäure und Caprolactam auszeichnet. Besonders bevorzugt kommt das bereits
genannte PA6T/6 zum Einsatz.
[0025] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer erfindungsgemäßen
Bespannung in einer Papiermaschine oder Zellstoffentwässerungsmaschine.
[0026] Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung von Monofilamenten mit oder aus
teilaromatischem Polyamid, insbesondere Co-Polyamid, bevorzugt PA6T/6, zur Herstellung
von Bespannungen für Papiermaschinen oder Zellstoffentwässerungsmaschinen.
[0027] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher veranschaulicht.
Darin zeigt
Figur 1 in einem Querschnitt - also quer zur vorgesehenen Laufrichtung - einen Ausschnitt
einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen, als Formiersieb ausgebildeten
Bespannung,
Figur 2 in einem Querschnitt einen Ausschnitt einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen, ebenfalls als Formiersieb ausgebildeten Bespannung,
Figur 3 einen Längsschnitt durch eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
als Nasspressfilz ausgebildeten Bespannung,
Figur 4 einen Querschnitt durch die Bespannung aus Figur 3 in vergrößerter Darstellung,
Figur 5 eine Draufsicht auf den Endabschnitt einer vierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen,
als Trockensieb ausgebildeten Bespannung,
Figur 6 einen Längsschnitt durch den Ausschnitt gemäß Figur 5,
Figur 7 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt des Basisgewebes einer fünften Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bespannung, die als Bespannung zur Entwässerung einer Papierbahn
oder von Zellstoff ausgebildet ist,
Figur 8 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Basisgewebes einer sechsten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bespannung, die ebenfalls als Bespannung zur Entwässerung
einer Papierbahn oder von Zellstoff ausgebildet ist, und
Figur 9 einen Ausschnitt aus der Polymerkette eines teilaromatischen Co-Polyamids
PA6T/6.
[0028] Die Figur 1 zeigt in einem Querschnitt - also quer zur vorgesehenen Laufrichtung
- einen Ausschnitt einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bespannung
in schematischer Darstellung, die konkret durch ein Formiersieb 1 für den Einsatz
im Formierbereich einer Papiermaschine gegeben ist. Bei dem Formiersieb 1 handelt
es sich um ein doppellagiges Gewebe mit einer oberen, papierseitigen Gewebelage 2
und einer unteren, maschinenseitigen Gewebelage 3. Beide Gewebelagen 2, 3 umfassen
Längs- bzw. Kettfäden - die in der Figur beispielhaft mit 4 bzw. 5 bezeichnet sind
- im Fadenanzahlverhältnis von 1:1, wobei jeweils ein Längsfaden 4 der papierseitigen
Gewebelage 2 genau oberhalb eines Längsfadens 5 in der maschinenseitigen Gewebelage
3 angeordnet ist. Die Längsfäden 4, 5 liegen also jeweils paarweise übereinander.
[0029] Der Durchmesser der Längsfäden 4 in der papierseitigen Gewebelage 2 beträgt 0,11
mm und der Durchmesser der Längsfäden 5 in der maschinenseitigen Gewebelage 3 beträgt
0,18 mm. Sie bestehen aus Polyethylenterephthalat (PET). Die Längsfadenanzahl beträgt
58 pro cm in Querrichtung.
[0030] In der papierseitigen Gewebelage 2 sind papierseitige Quer- bzw. Schussfäden 6, 7
unter Bildung einer Leinwandbindung mit den Längsfäden 4 eingebunden. Senkrecht zur
Zeichnungsebene folgen jeweils nebeneinanderliegende papierseitige Querfäden 6, 7
aufeinander. Die papierseitigen Querfäden 6, 7 bestehen aus Polyethylenterephthalat
(PET), und sie haben einen Durchmesser von 0,11 mm.
[0031] Ausschließlich in die maschinenseitigen Längsfäden 5 sind maschinenseitige Querfäden
8 eingebunden, von denen in der Figur nur einer zu sehen ist. Die maschinenseitigen
Querfäden 8 bilden jeweils über fünf Längsfäden 5 gehende Flottierungen - beispielhaft
mit 9 bezeichnet - an der Maschinenseite des Formiersiebes 1 und binden dann jeweils
mit einem einzigen maschinenseitigen Längsfaden 5 ein. Die maschinenseitigen Flottierungen
9 stellen Abriebmaterial zur Schonung der stark auf Zug beanspruchten maschinenseitigen
Längsfäden 5 dar. Der Durchmesser der maschinenseitigen Querfäden 8 beträgt 0,22 mm.
Die maschinenseitigen Querfäden 8 sind gemäß der vorliegenden Erfindung durch Monofilamente
aus teilaromatischem Co-Polyamid, konkret PA6T/6 gegeben. Ein Ausschnitt aus der Polymerkette
von PA6T/6 kann der Figur 9 entnommen werden. Es sei betont, dass die darin gezeigten
Anteile und die Reihenfolge variieren können.
[0032] Die Gewebelagen 2, 3 werden durch Paare von zwei jeweils in Längsrichtung nebeneinander
liegenden Bindequerfäden 10, 11 verbunden. Sie haben einen Durchmesser von 0,11 mm
und bestehen aus PET. Sie binden in der papierseitigen Gewebelage 2 nacheinander abwechselnd
oben- und untenseitig mit papierseitigen Längsfäden 4 ein, verlaufen dann zwischen
den beiden Gewebelagen 2, 3 über drei Längsfäden 4 bzw. 5 und binden dann mit einem
einzigen Längsfaden 5 in der maschinenseitigen Gewebelage 3 ein, bevor sie dann wieder
zwischen den beiden Gewebelagen 2 und 3 flottieren. Die gepaarten Bindequerfäden 10
und 11 haben jeweils den gleichen Bindungsrapport, sind jedoch zueinander so in Querrichtung
- d. h. in deren Längsrichtung - verschoben, dass sich die Bindungsmuster in der papierseitigen
Gewebelage 2 ergänzen, so dass sie dort zusammen ein Leinwandmuster analog zu den
papierseitigen Querfäden 6, 7 ausbilden. Auf diese Weise entsteht auf der Papierseite
des Formiersiebes 1 ein nahezu uniformes Leinwandmuster, das eine hohe Faserretention
bereitstellt.
[0033] Der Längsfaden-Füllgrad der papierseitigen Gewebelage 2 beträgt 31%, der Gesamtfüllgrad
papierseitiger und maschinenseitiger Längsfäden 4, 5 82%. Die Querfadenanzahl ist
108 pro cm in Längsrichtung des Formiersiebes 1. Hierdurch entsteht eine hohe Offenheit
und damit eine gute Entwässerungswirkung trotz hoher Faserretention.
[0034] Von seinem Aufbau her stimmt das Formiersieb 1 mit demjenigen überein, welches in
der einzigen Figur der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden
EP 2 067 895 B1 dargestellt ist und dessen Vorteile darin näher erläutert sind.
[0035] Gemäß der vorliegenden Erfindung sind bei dem in Figur 1 dargestellten Formiersieb
1, wie vorstehend bereits angemerkt, jedoch die maschinenseitigen Querfäden 8 durch
Monofilamente aus teilaromatischem Co-Polyamid, konkret PA6T/6 gegeben. Hierdurch
wir ein Formiersieb 1 erhalten, welches gleich mehrere Vorteile bietet. Es zeichnet
sich insbesondere aufgrund der geringen Wasseraufnahme der Monofilamente dieser Art
durch eine geringe Formveränderung aus, es kommt aufgrund der hohen mechanischen Stabilität
allenfalls zu einer geringfügigen Abflachung an Kröpfungspunkten, es liegt eine gute
Positionierung der Monofilamente relativ zu den verbleibenden Fäden im Gewebe vor
("Stacking"), es ist eine hohe Belastbarkeit gegenüber Reinigungsaggregaten wie Hochdruckspritzrohren
gegeben und es liegt eine besonders hohe Abriebbeständigkeit der Monofilamente vor,
es kommt also allenfalls zu einem geringen walzenseitigen Abrieb. Aufgrund der hohen
Formstabilität wird das nachteilige Auftreten von "Edge-curling" vollständig vermieden
oder zumindest stark reduziert.
[0036] Die Figur 2 zeigt in einem Querschnitt einen Ausschnitt einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Bespannung, die ebenfalls als Formiersieb 12 für eine Papiermaschine
ausgebildet ist und in ihrem Aufbau dem in Figur 1 der ebenfalls auf die Anmelderin
zurückgehenden
EP 2 899 311 B1 dargestellten Formiersieb gleicht.
[0037] Das Formiersieb 12 aus Figur 2 ist ebenfalls mehrlagig, umfasst konkret eine papierseitige
und eine maschinenseitige Gewebelage 13, 14.
[0038] Die papierseitige Gewebelage 13 weist papierseitige Längsfäden - in der Figur 2 beispielhaft
mit 15 bezeichnet - auf, die sich in Laufrichtung des Siebes 12 erstrecken, sowie
zu diesen quer orientierte papierseitige Querfäden 16, 17, die beide einen runden
Querschnitt aufweisen. Die papierseitigen Querfäden umfassen Querbindefäden 16 und
Querfäden 17, die keine Querbindefäden bilden. Diese beiden Arten von Fäden 16, 17
alternieren in Richtung der papierseitigen Längsfäden 15. Die papierseitigen Querfäden
16, 17 sind prinzipiell in einer Leinwandbindung verwoben.
[0039] Die maschinenseitige Gewebelage 14 besteht aus maschinenseitigen Längsfäden - beispielhaft
mit 18 bezeichnet -, sowie maschinenseitigen Querfäden 19, von denen in der Figur
2 nur einer zu erkennen ist. Die maschinenseitigen Querfäden 19 verlaufen derart,
dass sie Flottierungen 20 auf der Maschinenseite bilden, die jeweils unter fünf benachbarten
maschinenseitigen Längsfäden 18 verlaufen. Zwischen den Flottierungen 20 binden die
maschinenseitigen Querfäden 19 einen maschinenseitigen Längsfaden 18 in einer Kröpfung
21 ein. Sowohl die maschinenseitigen Querfäden 19 als auch die maschinenseitigen Längsfäden
18 haben jeweils einen kreisförmigen Querschnitt. Das Verhältnis der papierseitigen
Längsfäden 15 und der maschinenseitigen Längsfäden 18 ist wiederum 1:1.
[0040] An dem Bindepunkt 22 bindet der Querbindefaden 16 mit einem papierseitigen Längsfaden
15a, indem er über dessen Papierseite verläuft, dann von der papierseitigen Gewebelage
13 zu der maschinenseitigen Gewebelage 14 durch nahezu vertikalen Verlauf, also in
Dickenrichtung des Siebes 12 wechselt und mit der maschinenseitigen Gewebelage 14
mit zwei benachbarten Längsfäden 18a und 18b bindet, indem er diese maschinenseitig
übergreift. Die beiden maschinenseitigen Längsfäden 18a, 18b liegen neben der Kröpfung
21. Anschließend verläuft der Querbindefaden 16 wieder zu der papierseitigen Gewebelage
13 zurück und bindet mit einem papierseitigen Längsfaden 15b ein. Die papierseitigen
Längsfäden 15a, 5b sind nur durch einen papierseitigen Längsfaden 15c voneinander
getrennt. Die Figur 2 zeigt nur einen Bindepunkt 22. Die Anzahl der Bindepunkte 22
kann in Abhängigkeit des Erfordernisses einer ausreichend starken Verbindung der beiden
Gewebelagen 13, 14 gewählt werden. Weitere Erläuterungen, auch zu den Vorteilen des
konkreten Aufbaus des Formiersiebs 12 können der
EP 2 899 311 B1 entnommen werden.
[0041] Die maschinenseitigen Querfäden 19 sind - genau wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
- durch Monofilamente aus teilaromatischem Co-Polyamid, konkret PA6T/6 gegeben, wodurch
gegenüber der vorbekannten Ausgestaltung die gleichen Vorteile erzielt werden, die
vorstehend bereits für die erste Ausführungsformaus Figur 1 erläutert wurden.
[0042] Figur 3 zeigt eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bespannung, konkret
einen schematisch dargestellten Nasspressfilz 23, der für den Einsatz in der Pressenpartie
einer Papiermaschine bestimmt ist. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist von dem Nasspressfilz
23 lediglich der Träger 24 zu sehen. Die den Träger 24 einbettenden Faserlagen sind
weggelassen. Der Träger 24 ist hier nur teilweise dargestellt. Er setzt sich nach
links in Form eines liegenden U - in Figur 3 gestrichelt angedeutet - fort, so dass
der Träger 24 insgesamt ein liegendes U darstellt. Die Erstreckung des U ist den jeweiligen
Einbauverhältnissen in der Papiermaschine angepasst. Der Nasspressfilz 23 gleicht
in seinem Aufbau demjenigen des in den Figuren 1 und 2 der ebenfalls auf die Anmelderin
zurückgehenden
EP 1 452 639 B1 gezeigten Nasspressfilzes.
[0043] Der Träger 24 besteht aus einer innenseitigen Trägerlage 25 und einer außenseitigen
Trägerlage 26. Beide Trägerlagen 25, 26 sind als Gewebe ausgebildet, die in einem
kontinuierlichen Webprozess durch Rundweben hergestellt sind. Die Gewebe haben Querfäden
- beispielhaft mit 27 bzw. 28 bezeichnet -, die beim Webprozess die Kettfäden gebildet
haben, sowie Längsfäden 29, 30 als Schussfäden. Die Längsfäden 29, 30 sind aufgrund
ihrer Eigenschaft als Schussfäden Teile eines einzigen durchgehenden Fadens. Die Querfäden
27, 28 binden mit den Längsfäden 29, 30 so ein, dass die beiden Trägerlagen 25, 26
über die Fläche keine Verbindung über Fäden miteinander haben, d.h. die Querfäden
27 binden nicht in die Trägerlage 26 und die Querfäden 28 nicht in die Trägerlage
25 ein und die Längsfäden 29, 30 verbleiben über die gesamte Länge des Trägers 24
in der jeweiligen Trägerlage 25 bzw. 26.
[0044] An den stirnseitigen Enden 31, 32 des Trägers 24 bildet jeder zweite Längsfaden 29,
30 Nahtschlaufen 33, 34 aus, die über die Enden 31, 32 vorstehen. Senkrecht zur Zeichnungsebene
entstehen hierdurch eine Vielzahl von Nahtschlaufen 33, 34 (vgl. insoweit die Bezugsziffern
17 und 19 in Figur 2 der
WO 00/09802 und die Bezugsziffern 20 bzw. 22 in den Figuren 2 bis 5 der
US 5,015,220). Die Längsfäden 29, 30, die jeweils zwischen zwei Nahtschlaufen 33, 34 bildenden
Längsfäden 29, 30 verlaufen, werden ohne Ausbildung von Nahtschlaufen auf kurzem Weg
zurückgeführt. Die eine Reihe von Nahtschlaufen 33 ist mit der anderen Reihe von Nahtschlaufen
34 - wie dargestellt - in kammartige Überlappung gebracht worden, so dass sich senkrecht
zur Zeichnungsebene ein Durchsteckkanal 35 bildet. Mittels Durchschieben eines Steckdrahtes
36 durch den Durchsteckkanal 35 werden die Nahtschlaufen 33, 34 und damit die Enden
31, 32 des Trägers 24 miteinander gekuppelt, so dass ein endloser Träger 24 und damit
auch ein endloser Nasspressfilz 23 geschaffen wird. Das Kuppeln geschieht nach dem
Einzug des Nasspressfilzes 23 in die Pressenpartie der Papiermaschine.
[0045] In Figur 4 sind die Bindequerfäden 37, 38, 39, 40 verstärkt dargestellt, um ihren
Verlauf gegenüber dem Verlauf der übrigen Querfäden 27, 28 deutlich zu machen. Während
die übrigen Querfäden 27, 28 mit den Längsfäden 29, 30 in einer Leinwandbindung jeweils
ausschließlich in der Trägerlage 25 oder der Trägerlage 26 einbinden, verlaufen die
Bindequerfäden 37, 38, 39, 40 so, dass sie abwechselnd in beide Trägerlagen 25, 26
einbinden, und zwar jeweils um einen Längsfaden 29 in der einen Trägerlage 25 und
- um zwei Längsfäden 29, 30 versetzt - um einen Längsfaden 30 in der anderen Trägerlage
26. Durch diesen Verlauf der Bindequerfäden 37, 38, 39, 40 werden die Nahtschlaufen
33, 34 trägerseitig geschlossen.
[0046] Sämtliche Fäden 27, 28, 29, 30, 37, 38, 39, 40 des Nasspressfilzes 23 aus den Figuren
3 und 4 sind durch Monofilamente aus teilaromatischem Co-Polyamid, konkret aus PA6T/6
gegeben, wodurch ein Nasspressfilz mit den bereits vorstehend im Zusammenhang mit
den vorangegangenen Ausführungsbeispielen erörterten hervorragenden Eigenschaften
erhalten wird. Er zeichnet sich insbesondere durch eine herausragende Dimensionsstabilität
sowohl in Längen- als auch in Breitenrichtung, eine hohe thermische Beständigkeit
und hohe mechanische Beständigkeit vor allem gegen Druckbelastungen, sowie eine besonders
hohe Abriebbeständigkeit aus.
[0047] In den Figuren 5 und 6 ist eine vierte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bespannung
dargestellt, bei der es sich um ein Trockensieb 41 handelt.
[0048] Aus der Draufsicht gemäß Fig. 5 ist zu erkennen, dass das Trockensieb 41 auf der
Papierseite breite Flachquerfäden - beispielhaft mit 42 bezeichnet - aufweist, die
von Längsfadenpaaren - beispielhaft mit 43 bezeichnet - eingebunden werden, wobei
jedes Längsfadenpaar 43 aus zwei Längsfäden - beispielhaft mit 44, 45 bezeichnet -
besteht, die innerhalb eines Längsfadenpaares 43 gleichbindig verlaufen. Die Längsfadenpaare
43 binden mit den Flachquerfäden 42 nach Art einer Leinwandbindung ein, d. h. sie
binden papierseitig einen Flachquerfaden 42 und maschinenseitig den darauf folgenden
Flachquerfaden 42 und dann wieder papierseitig den nachfolgenden Flachquerfaden 42
ein. Das Einbinden der Längsfäden 44, 45 mit den Flachquerfäden 42 ist noch deutlicher
Fig. 6 zu entnehmen. In dieser Figur ist zu erkennen, dass an der Unterseite der Flachquerfäden
42 jeweils zwei Rundquerfäden - beispielhaft mit 46, 47 bezeichnet - anliegen und
jene paarweise unterstützen. Eine Verschiebung der Rundquerfäden 46, 47 relativ zu
den Flachquerfäden 42 wird durch die wechselweise Einbindung der Flachquerfäden 42
und den zugehörigen Rundquerfäden 46, 47 durch die Längsfadenpaare 43 vermieden.
[0049] Die Längsfäden 44, 45 der Längsfadenpaare 43 bilden in der Version unterhalb der
strichpunktierten Linie an der Stirnkante 48 des Trockensiebes 41 große Schlaufen
- beispielhaft mit 49 bezeichnet - und kleine Schlaufen - beispielhaft mit 50 bezeichnet
- aus. Die großen Schlaufen 49 wechseln sich mit kleinen Schlaufen 50 ab. Die Version
oberhalb der strichpunktierten Linie bildet nur große Schlaufen 49 aus. Es versteht
sich, dass durch diese Darstellung zwei verschiedene Arten von Stirnkanten 48 gezeigt
werden sollen, dass jedoch bei einem Trockensieb nur eine Schlaufenversion vorhanden
ist. Die großen Schlaufen 49 bilden Schlaufenösen 51 aus, wobei diese Schlaufen 49
mit entsprechenden großen Schlaufen an der anderen Stirnkante des Trockensiebes 41
so in Überlappung gebracht werden können, dass sämtliche Schlaufenösen 51 fluchten
und damit einen Kanal bilden, durch den in an sich bekannter Weise ein Steckdraht
zur Verbindung der Stirnkanten 48 unter Bildung einer sogenannten Steckdrahtnaht geschoben
werden kann. Ein Längsfaden 44 eines Längsfadenpaares 43 wird dabei nach der Schlaufenbildung
in der Weise zurückgewebt, dass er den benachbarten Längsfaden 52 des benachbarten
Längsfadenpaares 53 bildet. Entsprechendes gilt für den Längsfaden 45 des Längsfadenpaares
43, d. h. durch die Schlaufenbildung wird er zum benachbarten Längsfaden 54 des benachbarten
Längsfadenpaares 55. Hierdurch ergibt sich eine nur geringe Verwindung der Schlaufen
49, 50 und ein auf der Papierseite sehr gleichmäßiges Warenbild des Trockensiebes
41.
[0050] Erfindungsgemäß sind sämtliche Fäden 42, 44, 45, 46, 47 des Trockensiebes 41 aus
den Figuren 5 und 6 durch Monofilamente aus teilaromatischem Co-Polyamid, konkret
aus PA6T/6 gegeben. Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform kann auch vorgesehen
sein, dass nur die Flachquerfäden 42 und/oder die Rundquerfäden 46, 47 in Form von
Monofilamenten aus teilaromatischem Co-Polyamid, insbesondere aus PA6T/6 gegeben sind
und die verbleibenden Fäden aus einem anderen Material bestehen. Da das Trockensieb
41 aus Monofilamenten aus teilaromatischen Co-Polyamid besteht, bzw. diese aufweist,
zeichnet es sich ebenfalls durch die bereits im Zusammenhang mit den vorangegangenen
Ausführungsformen diskutierten Vorteile gegenüber dem Stand der Technik aus, insbesondere
durch eine gute Hydrolysestabilität und gegenüber dem Stand der Technik wesentlich
höhere Abriebbeständigkeit - vor allem im Vergleich zu Trockensieben aus PPS. Die
Figuren 7 und 8 schließlich zeigen abschnittsweise das Basisgewebe 56 einer fünften
und einer sechsten Ausführungsform einer Bespannung gemäß der vorliegenden Erfindung,
die jeweils als durchströmbare Bespannungen zur Entwässerung einer Papierbahn oder
von Zellstoff ausgebildet sind und in ihrem Aufbau denjenigen gleichen, die in den
Figuren 1 und 2 der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden
DE 20 2013 104 888 U1 dargestellt sind.
[0051] Das in den Figuren 7 und 8 dargestellte Basisgewebe 56 ist als einlagiges Gewebe
in Leinwandbindung ausgebildet und besteht aus Basiskettfäden - beispielhaft mit 57
bezeichnet - und Basisschussfäden - beispielhaft mit 58 bezeichnet.
[0052] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 sind in das Basisgewebe 56 mehrere Zusatzkettfäden
- beispielhaft mit 59 bezeichnet - eingewebt, die in gleichen Abständen nebeneinander
angeordnet sind und identischen Verlauf haben. Sie sind schwarz ausgefüllt dargestellt.
Ihr Verlauf ist zudem symmetrisch zu Symmetrieachsen, die parallel zu den Basiskettfäden
57 sowie zu den Basisschussfäden 58 verlaufen. Die Zusatzkettfäden 59 versetzen hin
und her, indem sie zwei benachbarte Basiskettfäden 57 an ihren Oberseiten parallel
zu den Basisschussfäden 58 verlaufend kreuzen, dann am Wendepunkt - beispielhaft mit
60 bezeichnet - mit einem Basisschussfaden 58 binden und dort parallel zu den Basiskettfäden
57 verlaufen, dann in anderer Richtung zwei Basiskettfäden 57 an der Oberseite kreuzen
und am nächsten Wendepunkt 60 mit dem benachbarten Basisschussfaden 58 binden. Hierdurch
entsteht ein rechteckig mäandrierender Verlauf der Zusatzkettfäden 59.
[0053] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 8 sind in das Basisgewebe 56 Zusatzkettfäden -
beispielhaft mit 61 und 62 bezeichnet - eingewebt, die einen anderen Verlauf als die
Zusatzkettfäden 59 gemäß Fig. 7 haben. Der Verlauf ist im Unterschied zu dem der Zusatzkettfäden
59 gemäß Fig. 7 mehr an eine Bogenform angenähert. Der Zusatzkettfaden 61 verläuft
zunächst in einem Abschnitt parallel zu den Basisschussfäden 58 über einen Basiskettfaden
57. Dann schließt sich ein schräger Abschnitt an, der zwischen dem benachbarten Basiskettfaden
57 und einem Basisschussfaden 58 verläuft. Am Wendepunkt 60 kreuzt ein Abschnitt parallel
zu den Basiskettfäden 57 den benachbarten Basisschussfaden 58 an dessen Unterseite.
Dann folgt wieder ein schräger Abschnitt, der zwischen dem benachbarten Basisschussfaden
58 und einem Basiskettfaden 57 verläuft, dann ein Abschnitt, der über einen Basiskettfaden
57 parallel zu den Basisschussfäden 58 verläuft, dann ein schräger Abschnitt, der
über einen Bindepunkt von Basiskettfaden 57 und Basisschussfaden 58 verläuft, und
ein Abschnitt, der sich anschließend unter dem benachbarten Basisschussfaden 58 parallel
zu den Basiskettfäden 57 erstreckt. Es folgt ein wiederum schräger Abschnitt, der
einen Bindepunkt zwischen Basiskettfaden 57 und Basisschussfaden 58 an der Oberseite
kreuzt, und dann ein Abschnitt, der parallel zu den Basisschussfäden 58 verläuft und
dabei einen Basiskettfaden 57 kreuzt. Es schließt sich wiederum ein schräger Abschnitt
an, der zwischen einem Basiskettfaden 57 und einem Basisschussfaden 58 durchläuft.
Der Zusatzkettfaden 62 verläuft, die Zeichnung von oben nach unten betrachtet, zunächst
in einem Abschnitt parallel zu den Basisschussfäden 58 über einen Basiskettfaden 57.
Dann schließt sich ein schräger Abschnitt an, der über dem benachbarten Basiskettfaden
57 und einem Basisschussfaden 58 verläuft. Am Wendepunkt 60 kreuzt ein Abschnitt parallel
zu den Basiskettfäden 57 den benachbarten Basisschussfaden 58 an dessen Unterseite.
Dann folgt wieder ein schräger Abschnitt, der über dem benachbarten Basisschussfaden
58 und einem Basiskettfaden 57 verläuft, dann ein Abschnitt, der über einen Basiskettfaden
57 parallel zu den Basisschussfäden 58 verläuft, dann ein schräger Abschnitt, der
zwischen dem benachbarten Basiskettfaden 57 und Basisschussfaden 58 verläuft, und
ein Abschnitt, der sich anschließend unter dem benachbarten Basisschussfaden 58 parallel
zu den Basiskettfäden 57 erstreckt. Es folgt ein wiederum schräger Abschnitt, der
zwischen Basiskettfaden 57 und Basisschussfaden 58 verläuft, und dann ein Abschnitt,
der parallel zu den Basisschussfäden 58 verläuft und dabei einen Basiskettfaden 57
an dessen Oberseite kreuzt. Es schließt sich wiederum ein schräger Abschnitt an, der
über einem Basiskettfaden 57 und einem Basisschussfaden 58 verläuft. Aufgrund ihres
mäandrierenden Verlaufs haben die Zusatzkettfäden 61, 62 regelmäßige Bögen. Die nebeneinanderliegenden
Zusatzkettfäden 61, 62 bilden ein identisches Fadenmuster, wobei sie aber an den schrägen
Abschnitten, welche den Wendepunkten 60 vorausgehen bzw. folgen, zwischen den Basisschussfäden
58 und den Basiskettfäden 57 eingebunden bzw. oberhalb der Basisschussfäden 58 und
Basiskettfäden 57 aufliegend verlaufen können.
[0054] Die Zusatzkettfäden 59, 61, 62 bilden ein strukturelles Prinzip, das sich außerordentlich
vielgestaltig umsetzen lässt, so dass sich das damit versehene Basisgewebe 56 hinsichtlich
einer Reihe von Eigenschaften flexibel an die jeweiligen Anforderungen in den einzelnen
Partien der Papiermaschine oder Zellstoffentwässerungsmaschine anpassen lässt. Die
Zusatzkettfäden 59 ,61, 62 erlauben insbesondere eine Art Funktionstrennung, indem
die Konstruktion des Basisgewebes 56 in optimaler Weise an die Grundanforderungen
wie beispielsweise Festigkeit und Dimensionsstabilität angepasst wird, während andere
Eigenschaften, wie beispielsweise Entwässerung, Abriebfestigkeit, Faserretention oder
dergleichen, mit Hilfe der Zusatzkettfäden 59, 61, 62 optimiert werden.
[0055] Gemäß der vorliegenden Erfindung sind sowohl bei der Ausführungsform aus Figur 7
als auch der Ausführungsform aus Figur 8 sämtliche vorhandenen Zusatzkettfäden 59,
61, 62 der jeweiligen Bespannung durch Monofilamente aus teilaromatischem Co-Polyamid,
konkret PA6T/6 gegeben, wodurch die vorstehend bereits erläuterten Vorteile erzielt
werden. Vor allem die hohe sowohl thermische als auch mechanische Belastbarkeit stellt
in dem Anwendungsbereich beispielsweise der Zellstoffentwässerung, bei der höhere
Temperaturen als in üblichen Papiermaschinen herrschen können, einen erheblichen Vorteil
dar.
[0056] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen erfindungsgemäßer Bespannungen sind
lediglich beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Die Verwendung von Monofilamenten
aus teilaromatischen Co-Polyamid kann selbstverständlich auch bei Bespannungen anderer
Ausgestaltung vorgesehen sein, wobei die bereits ausführlich erörterten, damit verbundenen
Vorteile dann ebenfalls erzielt werden. Rein beispielhaft sei für weitere Ausgestaltungen
von Bespannungen auf sämtliche verbleibenden Ausführungsbeispiele aus sämtlichen vorstehend
genannten, ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden Druckschriften verwiesen.
1. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) für Papier- oder Zellstoffentwässerungsmaschinen, umfassend
oder bestehend aus Monofilamenten (8, 10, 11, 16, 19, 27-30, 37-40, 42, 44-47, 59,
61, 62) mit oder aus einem teilaromatischen Polyamid.
2. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine maschinenseitige Gewebelage (3, 14, 25) vorgesehen ist, und zumindest die maschinenseitige
Gewebelage (3, 14, 25) Monofilamente (8, 10, 11, 16, 19, 27-30, 37-40, 42, 44-47,
59, 61, 62) mit oder aus einem teilaromatischen Polyamid umfasst oder aus diesen besteht.
3. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) sich in einer Laufrichtung erstreckende Längsfäden
(4, 5, 15, 18, 29, 30, 44, 45, 57) und sich quer zu den Längsfäden erstreckende Querfäden
(6-8, 10, 11, 16-19, 27, 28, 37-40, 42, 46, 47, 58) umfasst oder von diesen gebildet
wird, und es sich zumindest bei einem Teil der Querfäden (6-8, 10, 11, 16-19, 27,
28, 37-40, 42, 46, 47, 58) um Monofilamente (8, 10, 11, 16, 19, 27, 28, 37-40, 42,
46, 47, 58) mit oder aus einem teilaromatischen Polyamid handelt.
4. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die maschinenseitige Gewebelage (3, 14, 25) sich in einer Laufrichtung erstreckende
Längsfäden (5, 18, 29, 30) und sich quer zu den Längsfäden erstreckende Querfäden
(8, 19, 27, 37-40) aufweist, und es sich zumindest bei einem Teil der Querfäden der
maschinenseitigen Gewebelage (3, 14, 25) um Monofilamente (8, 19, 27, 37-40) mit oder
aus einem teilaromatischen Polyamid handelt.
5. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Fäden der Bespannung, durch Monofilamente mit oder aus teilaromatischem
Polyamid gegeben sind.
6. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) als Formiersieb (1, 12) oder Trockensieb (41)
ausgebildet ist.
7. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) als Pressenfilz (23) ausgebildet ist, wobei es
sich bei dem Pressenfilz bevorzugt um einen Nahtfilz handelt.
8. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Monofilamente aus einem teilaromatischen Homo-Polyamid besteht
oder ein solches umfasst.
9. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Monofilamente aus einem teilaromatischen Co-Polyamid besteht
oder ein solches umfasst.
10. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Monofilamente (8, 10, 11, 16, 19, 27-30, 37-40, 42, 44-47,
59, 61, 62) aus einem teilaromatischen Co-Polyamid auf der Basis einer Zusammensetzung
mit Hexamethylendiamin, Terephthalsäure und Lactam, bevorzugt Caprolactam, oder einer
aliphatischen Dicarbonsäure besteht oder ein solches umfasst.
11. Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Monofilamente (8, 10, 11, 16, 19, 27-30, 37-40, 42, 44-47,
59, 61, 62) aus PA6T/6 besteht oder PA6T/6 umfasst.
12. Verwendung einer Bespannung (1, 12, 23, 41, 56) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
in einer Papiermaschine oder Zellstoffentwässerungsmaschine.
13. Verwendung von Monofilamenten (8, 10, 11, 16, 19, 27-30, 37-40, 42, 44-47, 59, 61,
62) mit oder aus teilaromatischem Polyamid, insbesondere teilaromatischem Co-Polyamid,
bevorzugt PA6T/6 zur Herstellung von Bespannungen (1, 12, 23, 41, 56) für Papiermaschinen
oder Zellstoffentwässerungsmaschinen.