[0001] Die vorliegende Erfindung ist auf ein Wertdokument mit einem optischen Sicherheitsmerkmal
gerichtet, welches einen überraschenden optischen Effekt bietet, der nicht nur als
Sicherheitsmerkmal Verwendung finden kann, sondern vielmehr wird auch ein besonders
ansprechender optischer Effekt geschaffen. Die Erfindung ist auch gerichtet auf ein
entsprechendes Verfahren zur Herstellung des Wertdokuments sowie auf ein Computerprogrammprodukt
mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren betreiben.
[0002] WO 2017/207 064 A1 zeigt ein Sicherheitsdokument mit einer Positivschrift und einer Negativschrift.
[0003] EP 2 465 703 A2 zeigt ein Sicherheitselement mit einer Interferenzbeschichtung und zeigt sogenannte
STEP-Farben. STEP steht hierbei für Shimmery Twin Effect Protection.
[0004] EP 0 317 514 A1 zeigt ein Echtheitsmerkmal mit einer Iriodin-Farbschicht.
[0005] Derzeit werden viele ID-Karten und Datenseiten für Pässe hergestellt, welche typischerweise
aus Polycarbonat PC bestehen. Dabei wird oftmals ein sogenanntes MLI, CLI oder DLI
als eines von vielen Sicherheitsfeatures verwendet. Das heißt, durch eine Linsenstruktur
auf der Karte werden je nach Eintrittswinkel verschiedene Informationen per Laser
eingebracht. Diese erscheinen dann ebenfalls unter bestimmten Winkeln beim Betrachten
und werden wieder sichtbar. Das sind in der Regel Schwarz-Weiß-Informationen wie Namen,
Geburtsdatum und dergleichen. Das heißt, dass der Kartenkörper im MLI-Bereich weiß
bzw. hell ist und die Personalisierungsdaten per Laser dunkel geschwärzt werden.
[0006] Allgemein steht MLI für Multiple Laser Image, CLI für Changeable Laser Image und
DLI für Diagonal Laser Image. MLI, CLI und DLI in der zitierten Form sind inzwischen
Standard und auf fast jeder ID-Karte als Sicherheitsfeature vorhanden. Ein Kippbild
kann nur Schwarz-Weiß erfolgen. Die Informationen werden stets in Positive-Lettering
eingebracht. Bei einem solchen Positive-Lettering handelt es sich um eine herkömmliche
Schreibweise, bei der auf einem hellen Hintergrund eine dunklere oder schwarze Information
aufgebracht wird. Dies erkennt der Betrachter mittlerweile nicht mehr als besonders
ansprechend bzw. ist ein solches Positive-Lettering insgesamt wenig ansprechend.
[0007] Generell besteht im Bereich der Wertdokumente ein Bedarf, neuerliche Sicherheitsmerkmale
zu schaffen. Hierdurch wird der Aufwand für eine Fälschung erhöht, da sich Fälscher
stets auf neue visuelle Erscheinungsbilder einstellen müssen. Darüber hinaus besteht
generell ein Bedarf an Sicherheitsmerkmalen, welche technisch einfach umsetzbar sind.
Typischerweise werden Wertdokumente in großer Stückzahl bereitgestellt, so dass auch
der technische Aufwand bei deren Herstellung zu berücksichtigen ist.
[0008] Ein weiterer Nachteil gemäß Stand der Technik ist es, dass teilweise Sicherheitsmerkmale
mit unbewaffnetem Auge schwer erkenntlich sind. So sind beispielsweise optisch variable
Tinten bzw. Pigmente, auch als Optical Variable Inks OVI, bekannt. Darüber hinaus
sind die sogenannten STEP-Farben bekannt, welche als transparente Flüssigkristalleffektpigmente
bereitgestellt werden. Oftmals sind solche Pigmente jedoch farbschwach und auf hellem
Hintergrund nicht zu erkennen. Somit stellt sich also der Nachteil ein, dass der optische
Effekt von solchen Merkmalen nur sehr gering ist. Generell ist es jedoch erforderlich,
dass es Sicherheitsmerkmale im täglichen Umlauf mit dem unbewaffneten Auge sicher
feststellbar sind.
[0009] Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Wertdokument
bereitzustellen, welches einen überraschenden optischen Effekt aufweist, der mit geringem
technischen Aufwand bereitzustellen ist und zum einen als Sicherheitsmerkmal fungieren
kann und darüber hinaus optisch ansprechend aussieht. Ferner ist es eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren gerichtet auf die Herstellung des Wertdokuments
vorzuschlagen sowie ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene
Verfahren implementieren.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Demgemäß wird ein Wertdokument mit optischem Sicherheitsmerkmal vorgeschlagen, umfassend
eine Substratschicht zur Schaffung eines Dokumentkörpers, wobei ein Informationsfeld
oberflächlich in die Substratschicht eingebracht ist, welches bis auf eine bereitgestellte
Information vollflächig mittels Laser derart durch eine Linsenanordnung auf der Substratschicht
geschaffen ist, dass eine graphische Wiedergabe der bereitgestellten Information Betrachtungswinkelabhängig
variiert.
[0012] Der Fachmann erkennt hierbei, dass das Wertdokument weitere Komponenten aufweisen
kann. Beispielsweise liegt das Wertdokument als eine Smartcard vor, welche elektronische
Komponenten vorhält, die der Datenverarbeitung dienen. Solche Komponenten sind beispielsweise
ein Mikroprozessor, ein Speicher und eine Induktionsspule. Somit ist die vorgeschlagene
Aufzählung nicht abschließend, und darüber hinaus können auch weitere Schichten vorgesehen
werden, welche zu den vorgeschlagenen Schichten auflaminiert werden. Hierbei ist es
lediglich wesentlich, dass die bereitgestellte Information von außerhalb des Wertdokuments
sichtbar ist. Dem stehen entsprechende Schutzschichten, welche transparent ausgestaltet
sind, nicht entgegen. Typischerweise ist es vorteilhaft, oberhalb der Substratschicht
eine transparente Overlayfolie anzuordnen.
[0013] Das Wertdokument ist im Kontext der vorliegenden Erfindung breit zu interpretieren
und kann beispielsweise als eine Kreditkarte vorliegen. Dieses Wertdokument umfasst
ein Sicherheitsmerkmal, nämlich die bereitgestellte Information bzw. der optische
Effekt, der hiermit verbunden ist. Da der optische Effekt mit dem unbewaffneten Auge
erkennbar ist, eignet sich dieser optische Effekt als ein Sicherheitsmerkmal. Darüber
hinaus sind Kombinationen mit weiteren Sicherheitsmerkmalen möglich, beispielsweise
der optisch variablen Tinte bzw. den Flüssigkristalleffektpigmenten.
[0014] Das Wertdokument weist u. a. eine Substratschicht auf, die im Wesentlichen den Dokumentkörper
schafft. Liegt das Wertdokument als eine Kreditkarte vor, so umfasst der Dokumentkörper
einen Schichtaufbau, welcher aus mehreren Schichten bzw. Folien besteht. Diese Schichten
bzw. Folien können auflaminiert werden oder aber auch mittels Koextrusion bereitgestellt
werden. In den Dokumentkörper können weitere elektronische Komponenten eingebracht
werden, wie beispielsweise ein Mikroprozessor, ein Speicher und eine Induktionsspule.
Da die optischen Effekte des vorgeschlagenen Wertdokuments dadurch erzeugt werden,
dass entsprechende Vorrichtungen an der Oberfläche des Wertdokuments aufgebracht werden,
ist es möglich, dass ein herkömmlicher Dokumentkörper Verwendung findet, der bereits
elektronische Komponenten aufweist. Auch ist die Aufzählung nicht abschließend, und
die Substratschicht kann wiederum auf weitere Schichten aufgebracht werden. Die Beschaffenheit
des Substrats ist vorliegend nicht ausschlaggebend, wobei das Substrat lediglich zur
Laserung geeignet sein muss. Bekannte Materialien sind hierbei beispielsweise PVC
oder Polycarbonat.
[0015] Die Substratschicht weist ein Informationsfeld auf, welches oberflächlich eingebracht
ist. Erfindungsgemäß erfolgt das oberflächliche Einbringen dieses Informationsfelds
mittels einer Laserung. Konkret wird also ein Laser auf das Substrat gerichtet und
sodann die Oberfläche des Substrats zumindest teilweise karbonisiert. Besonders vorteilhaft
ist es hierbei, dass die bereitgestellte Information nicht gelasert wird, sondern
lediglich das Informationsfeld als solches. Somit entsteht also ein abgedunkeltes
Informationsfeld, welches an den freibleibenden, hellen Stellen die bereitgestellte
Information offenbart.
[0016] Diese Bereitstellung von Information ist besonders vorteilhaft, da sie Ausgangspunkt
sein kann für andere Sicherheitsmerkmale, wie beispielsweise optisch variable Pigmente.
Dass generell das Informationsfeld bis auf eine bereitgestellte Information vollflächig
mittels Laser geschaffen wird, kann auch als das Schaffen einer sogenannten Negativschrift
verstanden werden. Bei einer solchen Negativschrift handelt es sich um das Gegenteil
des bereits bekannten Positive-Lettering. Da das Informationsfeld vollflächig karbonisiert
ist und lediglich die bereitgestellte Information hell bleibt, wird also nicht die
bereitgestellte Information eingelasert, sondern vielmehr werden lediglich die die
bereitgestellte Information umgebenden Bereiche gelasert, und somit wird indirekt
die bereitgestellte Information auf der Substratschicht geschaffen. Bildlich gesprochen
ist also das Informationsfeld im Generellen schwarz bzw. abgedunkelt, während die
bereitgestellte Information weiß bzw. hell ist.
[0017] Die konkrete Farbgebung wird in Abhängigkeit des verwendeten Materials der Substratschicht
ersichtlich. Um die Lesbarkeit der bereitgestellten Information zu erhöhen, eignen
sich generell helle Substratschichten, die sodann in dem Informationsfeld verdunkelt
werden.
[0018] Erfindungsgemäß wird sichergestellt, dass eine graphische Wiedergabe der bereitgestellten
Information betrachtungswinkelabhängig variiert. Dies wird derart bewerkstelligt,
dass bereits im Herstellungsprozess die bereitgestellte Information mittels eines
Lasers eingebracht wird, der durch eine Linsenanordnung hindurch lasert. Folglich
wird also der Laser auf einzelne Linsen gerichtet und sodann derart umgelenkt, dass
eine Karbonisierung an einer bestimmten Stelle auf dem Substrat erfolgt. Somit erfolgt
das Lasern in einem bestimmten Winkel, aus dem nach der Herstellung des Wertdokuments
dann auch die eingebrachte Information sichtbar ist. Hierzu ist es möglich, eine gesonderte
Linsenanordnung bereitzustellen, welche als eigene Schicht implementiert ist. Diese
Schicht wird oberhalb der Substratschicht angeordnet, so dass der Brennpunkt des Lasers
auf der Substratschicht liegt. Generell kann es auch möglich sein, eine Zwischenschicht
zwischen der Substratschicht und der Linsenanordnung einzuführen, die den Brennpunkt
vorteilhaft ausgestaltet.
[0019] Die graphische Wiedergabe kann somit betrachtungswinkelabhängig variieren, was in
der Praxis derart erfolgt, dass ein Betrachter das Wertdokument vor sich hält und
es bewegt. Durch diese Bewegung entsteht ein Kippeffekt bzw. ein betrachtungswinkelabhängiges
Wiedergeben der Information. Somit variiert die bereitgestellte Information bzw. das
Informationsfeld winkelabhängig, und das entsprechende Resultat kann mittels des unbewaffneten
Auges erkannt werden. Ein Variieren des Informationsfelds bzw. der bereitgestellten
Information kann durch eine Veränderung des Graustufenwerts erfolgen. So kann in einem
ersten Winkel eine komplett schwarze Markierung sichtbar werden und bei einem kontinuierlichen
Bewegen des Wertdokuments kann sich dieses schwarze Informationsfeld langsam von Dunkelgrau
nach Hellgrau hinzu Weiß verfärben. Somit entsteht ein Kippeffekt des Informationsfelds
und implizit auch der bereitgestellten Information.
[0020] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auf das Informationsfeld in mindestens
einem vollflächig gelaserten Bereich eine optisch variable Tinte aufgebracht. Dies
hat den Vorteil, dass die optisch variable Tinte besonders gut einen optischen Effekt
entfalten kann, falls der Untergrund bzw. der Hintergrund opak bzw. dunkel ausgestaltet
ist. Folglich wird ein geeigneter Hintergrund geschaffen, und die optisch variable
Tinte kann einen weiteren winkelabhängigen Effekt schaffen und somit ein weiteres
Sicherheitsmerkmal implementieren. Eine optisch variable Tinte wird auch als Optical
Variable Ink OVI bezeichnet, was generell breit zu verstehen ist. Somit ist der Ausdruck
"Tinte" nicht lediglich auf eine flüssige Tinte an sich gerichtet, sondern vielmehr
sind darunter auch entsprechende Farbpigmente zu verstehen.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind auf das Informationsfeld
in mindestens einem vollflächig gelaserten Bereich transparente optische Flüssigkristalleffektpigmente
aufgebracht. Dies hat den Vorteil, dass auch solche Flüssigkristalleffektpigmente
einen opaken bzw. dunklen Hintergrund benötigen, um einen besonders deutlichen optischen
Effekt hervorzurufen. Entsprechende Farbpigmente sind bereits aus dem Stand der Technik
bekannt und werden beispielsweise als STEP-Farben bezeichnet. Erfindungsgemäß werden
diese Farbpigmente besonders vorteilhaft eingesetzt, und hierbei ist gerade die Kombination
mit den vollflächig gelaserten Bereichen vorteilhaft. Somit wird wiederum ein weiteres
Sicherheitsmerkmal bereitgestellt, welches das bereits vorhandene Sicherheitsmerkmal
des winkelabhängigen Informationsfelds ergänzt. Insgesamt ist es besonders vorteilhaft,
dass das Informationsfeld mit der optisch variablen Tinte und/oder den transparenten
optischen Flüssigkristalleffektpigmenten interagieren kann. So können jeweils Teilmuster
bereitgestellt werden, welche sich zu einem Gesamtmuster ergeben. Die transparenten
optischen Flüssigkristalleffektpigmente sind insbesondere deshalb vorteilhaft, da
sie eben als transparente Pigmente einen geeigneten Hintergrund benötigen und durch
die Transparenz das Informationsfeld bzw. die bereitgestellte Information nicht verdecken.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung schafft eine Laserung des
Informationsfelds einen Kippeffekt gemäß einer ersten Achse, und die optisch variable
Tinte und/oder die transparenten optischen Flüssigkristalleffektpigmente einen Kippeffekt
gemäß einer zweiten Achse. Dies hat den Vorteil, dass sich die Sicherheitsmerkmale
entsprechend ergänzen und dass, falls der Betrachter das Wertdokument vor sich hält,
er bei einem Kippen von rechts nach links einen ersten Kippeffekt wahrnimmt und bei
einem Kippen von oben nach unten einen zweiten Kippeffekt wahrnimmt. Somit entsteht
also ein komplexes Sicherheitsmerkmal, das in dieser Form nur sehr schwer nachzuarbeiten
und somit zu fälschen ist.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung stehen die erste Achse und
die zweite Achse orthogonal zueinander. Dies hat den Vorteil, dass die beiden geschaffenen
Kippeffekte unabhängig voneinander betrachtet werden können. Wird also das Wertdokument
in eine erste Richtung gekippt, so verändert sich nur ein erstes Sicherheitsmerkmal
und das zweite Sicherheitsmerkmal bleibt unverändert. Auch dies kann bezüglich der
Echtheitsprüfung des Wertdokuments verwendet werden, da dies ebenfalls nur schwer
nachzuarbeiten ist.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung weist das Informationsfeld
eine Negativschrift auf. Dies hat den Vorteil, dass die bereitgestellte Information
beispielsweise als eine Schrift vorliegen kann, die einen Karteninhaber oder eine
Nummer ausweist. Bei einer Negativschrift handelt es sich generell um eine Schrift,
welche nicht an sich aufgebracht wird, sondern vielmehr wird die Umgebung der Schrift
derart eingefärbt, so dass nur noch die nicht-eingefärbte Schrift optisch zurückbleibt.
Somit ist eine Negativschrift das Gegenteil des sogenannten Positive-Lettering.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Betrachtungwinkelabhängigkeit
kontinuierlich. Dies hat den Vorteil, dass kein binärer Farbwechsel vorliegt, sondern
vielmehr kann das bereitgestellte Informationsfeld kontinuierlich seinen Wert von
Schwarz nach Weiß bzw. von dunkel nach hell ändern. Somit sind alle Zwischenstufen
erfindungsgemäß vorgesehen, insbesondere Graustufen, die bei dem Wechsel von dunkel
nach hell entstehen. Hierbei ist wiederum die resultierende Farbgebung abhängig von
der Farbe des gewählten Basissubstrats. Bei einem vollständigen Karbonisieren des
Informationsfelds bis auf die bereitgestellte Information ist stets davon auszugehen,
dass der dunkle Bereich des Informationsfeldes schwarz ist. Somit handelt es sich
in diesem Fall tatsächlich um eine Variation bezüglich unterschiedlicher Graustufen.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt das Informationsfeld
als ein Multiple Laser Image MLI vor. Dies hat den Vorteil, dass ein bekanntes Produktionsverfahren
erfindungsgemäß wiederverwendet werden kann. Ein Multiple Laser Image ist generell
ähnlich einem Hologramm und stellt eine Art Kippbild dar. Es basiert auf einem auf
die Oberfläche einer Karte geprägten Linsensystem, in dem Teile mit einem Laser geschwärzt
werden. Ein Unterschied zum Hologramm besteht darin, dass beim Multiple Laser Image
MLI kartenindividuelle Information auf dem Kleinbild dargestellt sind. So lässt sich
beispielsweise der Name des Karteninhabers individuell als Kippbild einbringen.
[0027] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Linsenanordnung durch
eine Oberflächenkontur der Substratschicht geschaffen. Dies hat den Vorteil, dass
die Linsenanordnung direkt auf das Substrat aufgebracht werden kann und somit keine
gesonderte Schicht notwendig ist. So kann die Linsenstruktur in die Substratschicht
eingeprägt werden und somit mit geringem technischen Aufwand hergestellt werden.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Linsenanordnung durch
eine gesonderte Schicht geschaffen. Dies hat den Vorteil, dass eine vorgefertigte
und speziell eingerichtete gesonderte Schicht bereitgestellt werden kann, die die
Linsen aufweist. Hierbei handelt es sich um eine im Wesentlichen transparente Schicht,
da der Laser diese Schicht durchdringen muss und zudem die darunterliegende Information
nicht abgedeckt werden darf.
[0029] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist zwischen der Substratschicht
und der gesonderten Schicht eine Abstandsschicht zur Einstellung einer Brennweite
der Linsenanordnung vorgesehen. Dies hat den Vorteil, dass, falls notwendig, die Linsenanordnung
mittels der Zwischenschicht derart beabstandet werden kann, dass sich ein Brennpunkt
genau auf der Oberfläche der Substratschicht bildet. Somit können besonders feine
Strukturen in die Substratschicht eingebrannt werden. Hierbei ist die Abstandsschicht
wiederum transparent, da der Laser durch diese Schicht hindurchdringen muss.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die bereitgestellte Information
derart eingebracht, dass diese bei einer Betrachtung orthogonal zu einer Oberfläche
des Wertdokuments optisch unsichtbar ist. Dies hat den Vorteil, dass bei einem Übergang
der einzelnen Farbwerte ein Zwischenwert eingestellt wird, bei dem der erkennbare
Farbwert dem des Substrats entspricht. Somit ist es also möglich, dass der Betrachter
auf das Wertdokument blickt und ohne einen Kippeffekt tatsächlich nur das Substrat
an sich sieht. Wird hingegen das Wertdokument nach links oder rechts bzw. oben oder
unten bewegt, so werden das Informationsfeld bzw. die Sicherheitsmerkmale sichtbar.
Auch dies ist besonders schwer nachzuarbeiten und somit ergibt sich ein fälschungssicheres
Wertdokument.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt das Wertdokument als
eine Passbuchseite, eine Datenseite, eine Kreditkarte, eine Smartcard, ein Sicherheitstoken,
eine Banknote und/oder ein kartenförmiger Datenträger vor. Dies hat den Vorteil, dass
diverse Anwendungsszenarien der vorliegenden Erfindung abgedeckt werden, wobei das
Wertdokument bevorzugt als eine Kreditkarte oder einer Datenseite vorliegt. Bei einer
Datenseite handelt es sich beispielsweise um eine laminierte Seite, wie sie auch in
einem Passbuch vorhanden ist. So fasst die Datenseite weitere Sicherheitsmerkmale
und ist bereits an sich besonders fälschungssicher. Solche Datenseiten werden nicht
nur in ein Passbuch integriert, sondern auch in weitere Dokumente, welche besonderen
Schutz gegen Fälschung bedürfen.
[0032] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Wertdokuments
mit optischem Sicherheitsmerkmal, umfassend ein Bereitstellen einer Substratschicht
zur Schaffung eines Dokumentkörpers, wobei ein Informationsfeld oberflächlich in die
Substratschicht eingebracht wird, welches bis auf eine bereitgestellte Information
vollflächig mittels Laser, der durch eine Linsenanordnung auf die Substratschicht
geschaffen wird, dass eine graphische Wiedergabe der bereitgestellten Information
betrachtungswinkelabhängig variiert.
[0033] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen,
welche das Verfahren betreiben.
[0034] Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, dass das Wertdokument mittels des vorgeschlagenen
Verfahrens erzeugt wird. So umfasst das Verfahren Verfahrensschritte, welche die strukturellen
Merkmale des Wertdokuments schaffen. Das Wertdokument weist somit strukturelle Merkmale
auf, welche mittels entsprechender Verfahrensschritte bereitgestellt werden.
[0035] Im Folgenden wird anhand der beigefügten Figuren die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig.1:
- ein Wertdokument mit einer Negativschrift gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2:
- ein Wertdokument mit einem komplexen Sicherheitsmerkmal gemäß einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3:
- ein Wertdokument mit noch einem weiteren Sicherheitsmerkmal gemäß einem Aspekt der
vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4:
- ein weiteres Anwendungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
- Fig. 5:
- ein schematisches Ablaufdiagramm des schematischen Verfahrens zur Herstellung des
Wertdokuments.
[0036] In Fig. 1 ist in der oberen Abbildung gezeigt, wie auf einem Wertdokument ein Informationsfeld
derart geschaffen wird, dass vollflächig gelasert wird, und lediglich die bereitgestellte
Information zurückbleibt. Vorliegend ist das Informationsfeld vollflächig gelasert,
wobei der Schriftzug, also die bereitgestellte Information, zurückbleibt. Da dies
mittels der vorgeschlagenen Linsenanordnung bereitgestellt wird, ist es möglich, dass
die Wiedergabe der bereitgestellten Information betrachtungswinkelabhängig variiert.
[0037] Dieses Variieren ist in der unteren Abbildung der Fig. 1 gezeigt. Oben ist ein Kippen
von -15° eingezeichnet und unten ein Kippen von +15°. Im Übergangsbereich verschwindet
die Schwärzung des Informationsfeldes sowie die bereitgestellte Information. Sodann
sind beide Merkmale nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Erst bei einem erneuten
Kippen wird die Information wieder sichtbar.
[0038] Fig. 2 zeigt als ein Beispiel sogenannte STEP-Farben oder optisch variable Farben,
die auf dem schwarzen Untergrund besonders gut zur Geltung kommen. Ansonsten werden
sie sehr transparent und ggf. nicht sichtbar. Somit sind die STEP-Farben ein Beispiel
für transparente optische Flüssigkristalleffektpigmente, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung ein weiteres Sicherheitsmerkmal schaffen. Hierbei ist es besonders vorteilhaft,
dass sich dieses Sicherheitsmerkmal mit dem Sicherheitsmerkmal der bereitgestellten
Information kombinieren lässt.
[0039] Fig. 3 zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel, wobei das weitere Sicherheitsmerkmal
nicht als eine Schrift vorliegt, sondern vielmehr sind die STEP-Farben vollflächig
aufgebracht. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da die STEP-Farben auf dem
dunklen Hintergrund besonders gut zur Geltung kommen und somit ein besonders deutlicher
optischer Effekt eintritt, der eben auch mit dem unbewaffneten Auge erkennbar ist.
[0040] Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel, wobei nunmehr eine optisch variable Tinte Einsatz
findet, eine sogenannte Optical Variable Ink OVI. Wie in der oberen Figur ersichtlich
ist, kann hierbei besonders vorteilhaft ein Farbübergang geschaffen werden, und es
erfolgt wiederum ein kontinuierlicher Wechsel von einer ersten Farbe hin zu einer
zweiten Farbe und wiederum zurück zur ersten Farbe.
[0041] Dies ist in der vorliegenden Fig. 4 auch unten dargestellt, wobei nunmehr die Negativschrift
in ihrer Farbe variiert. Ebenso sind die entsprechenden Kippachsen eingezeichnet,
welche im vorliegenden Beispiel orthogonal zueinander stehen.
[0042] Fig. 5 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines
Wertdokuments mit optischem Sicherheitsmerkmal, umfassend ein Bereitstellen 100 einer
Substratschicht zur Schaffung eines Dokumentkörpers, wobei ein Informationsfeld oberflächlich
in die Substratschicht eingebracht 101 wird, welches bis auf eine bereitgestellte
Information vollflächig mittels Laser derart durch eine Linsenanordnung auf der Substratschicht
geschaffen wird, dass eine graphische Wiedergabe der bereitgestellten Information
betrachtungswinkelabhängig variiert.
[0043] Durch die Laserung des kompletten MLI-Feldes unter einem bestimmten Winkel kann eine
inverse Laserpersonalisierung erzeugt werden. Zunächst erfolgt dies in Schwarz-Weiß.
In einer Ausbaustufe kann man sich bestimmte Eigenschaften von STEP-Farben bzw. OVI-Farben
zunutze machen. Diese Art von Farben enthalten Pigmente bzw. Farbstoffe, welche erst
optisch voll zur Geltung kommen, wenn der Untergrund möglichst dunkel ist. Das heißt,
eine Kombination von flächiger Schwarzlaserung und solcher entsprechender Farben bewirkt
ein farbiges "Flip-Flop".
1. Wertdokument mit optischem Sicherheitsmerkmal, umfassend:
- eine Substratschicht zur Schaffung eines Dokumentkörpers, dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Informationsfeld oberflächlich in die Substratschicht eingebracht ist, welches
bis auf eine bereitgestellte Information vollflächig mittels Laser derart durch eine
Linsenanordnung auf der Substratschicht geschaffen ist, dass eine grafische Wiedergabe
der bereitgestellten Information betrachtungswinkelabhängig variiert.
2. Wertdokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Informationsfeld in mindestens einem vollflächig gelaserten Bereich eine
optisch variable Tinte aufgebracht ist.
3. Wertdokument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Informationsfeld in mindestens einem vollflächig gelaserten Bereich transparente
optische Flüssigkristalleffektpigmente aufgebracht sind
4. Wertdokument nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Laserung des Informationsfelds einen Kippeffekt gemäß einer ersten Achse schafft
und die optisch variable Tinte und/ oder die transparenten optischen Flüssigkristalleffektpigmente
einen Kippeffekt gemäß einer zweiten Achse schaffen.
5. Wertdokument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Achse und die zweite Achse orthogonal zueinander stehen.
6. Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Informationsfeld eine Negativschrift aufweist.
7. Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betrachtungswinkelabhängigkeit kontinuierlich ist.
8. Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Informationsfeld als ein Multiple Laser Image, MLI, vorliegt.
9. Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenanordnung durch eine Oberflächenkontur der Substratschicht geschaffen ist.
10. Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Linsenanordnung durch eine gesonderte Schicht geschaffen ist.
11. Wertdokument nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Substratschicht und der gesonderten Schicht eine Abstandsschicht zur
Einstellung einer Brennweite der Linsenanordnung vorgesehen ist.
12. Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bereitgestellte Information derart eingebracht wird, dass diese bei einer Betrachtung
orthogonal zu einer Oberfläche des Wertdokuments optisch unsichtbar ist.
13. Wertdokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wertdokument als eine Passbuchseite, eine Datenseite, eine Kreditkarte, eine
Smartcard, ein Sicherheitstoken, eine Banknote und/ oder ein kartenförmiger Datenträger
vorliegt.
14. Verfahren zur Herstellung eines Wertdokuments mit optischem Sicherheitsmerkmal, umfassend:
- ein Bereitstellen (100) einer Substratschicht zur Schaffung eines Dokumentkörpers,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Informationsfeld oberflächlich in die Substratschicht eingebracht (101) wird,
welches bis auf eine bereitgestellte Information vollflächig mittels Laser derart
durch eine Linsenanordnung auf der Substratschicht geschaffen wird, dass eine grafische
Wiedergabe der bereitgestellten Information betrachtungswinkelabhängig variiert.
15. Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das Verfahren gemäß Anspruch 14
ausführen, wenn sie auf einem Computer zur Ausführung gebracht werden.