[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung eines Eisenbahnnetzes
sowie ein mit einer solchen Überwachungsvorrichtung ausgerüstetes Eisenbahnnetz.
[0002] Eisenbahnnetze bestehen aus einer extrem hohe Anzahl unterschiedlicher Bauteile und
Module bzw. Netzeinheiten, von denen eine relativ geringe Anzahl überwacht wird, um
den sicheren Betrieb des Eisenbahnnetzes zu gewährleisten.
[0003] Steuerungsanlagen und Sicherungsanlagen, insbesondere Stellwerkanlagen, sind z.B.
in, [1],
R. Hämmerli, "Die Grundsätze der Sicherungsanlagen für den Eisenbahnbetrieb", Schweizerische
Bundesbahnen SBB, Band 1, Februar 1990, und
Band 2, November 1982, beschrieben. Weiterhin umfassen Eisenbahnnetze Kommunikationssysteme, wie sie in
[2],
EP2631152A1, beschrieben sind.
[0004] Für die Überwachung von Fahrwegen werden normalerweise Messfahrzeuge mit Messvorrichtungen
eingesetzt. Aus der [3],
DE19926164A1, ist ein Messfahrzeug bekannt, bei dem das Schwingungsverhalten einer ersten Fahrzeugkomponente
im Frequenzbereich unterhalb von 500 Hz und an einer zweiten Fahrzeugkomponente in
einem Frequenzbereich oberhalb von 500 Hz gemessen wird. Die Messwerte werden ausgewertet,
um den Zustand des Fahrzeugs oder des Fahrwegs zu bestimmen.
[0005] Messfahrzeuge dieser Art fahren auf dem Messobjekt mit nicht vernachlässigbarer Geschwindigkeit
und unterliegen damit einem Interaktionsmodell mit Gleis und Fahrzeug. Jegliche Art
der Gleis- und Fahrzeugbeanspruchung geht kumulativ in eine Parameterdarstellung ein.
Die Auswertung der komplexen Signale ist daher mit hohem Aufwand verbunden. Die Qualität
der Messergebnisse wird zudem dadurch belastet, dass Positionsdaten um mehrere Meter
vom tatsächlichen Wert abweichen können. Zudem sind Messobjekt und Messmittel bei
jedem Messvorgang anderen Messeinflüssen ausgesetzt. Messfahrzeuge sind zudem oft
nicht «repräsentativ» für die mobilen Einheiten der Fahrzeugflotte sowie technisch
komplexe, fehleranfällige und wartungsintensive Unikate.
[0006] Die [3],
WO2014044485A2, offenbart ein weiteres Verfahren zur Diagnose von Komponenten eines Eisenbahnnetzes.
Mittels einer ersten Messeinrichtung werden Messwerte zumindest einer Messgrösse zur
Beschreibung des Betriebszustandes der Streckenkomponente erfasst und drahtlos zu
einem Kontrollzentrum übermittelt, welches die ermittelten Daten ausgewertet. Mit
einer zweiten Messeinrichtung werden Messwerte ermittelt und zum Kontrollzentrum übertragen,
die unabhängig vom Betriebszustand der Streckenkomponenten sind.
[0007] Die beschriebenen Verfahren ermöglichen die Ermittlung von Zustandsdaten für Netzkomponenten.
Bei Messfahrten wird das Verhalten der befahrenen Netzeinheiten gemessen und registriert.
Die Messwerte werden mit den jeweiligen Positionsdaten des Messfahrzeugs kombiniert,
um in der Folge die Position der Netzeinheiten ermitteln zu können. Wie erwähnt, sind
diese Positionsdaten üblicherweise mit einem Fehler behaftet, sodass die Identifikation
einer fehlerhaften Netzeinheit oft nicht möglich ist. Für eine statistische Auswertung
liefern die bei Messfahrten gewonnenen Daten üblicherweise keine genügende Grundlage.
[0008] Vereinzelt eingesetzte stationäre Messeinheiten erzeugen hingegen grössere Datenmengen,
deren zentrale Verarbeitung einen hohen zeitlichen Aufwand erfordert.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
und eine verbesserte Vorrichtung zur Überwachung eines Eisenbahnnetzes sowie ein verbessertes
Eisenbahnnetz zu schaffen, das mit einer solchen Überwachungsvorrichtung vorteilhaft
überwacht werden kann.
[0010] Das erfindungsgemässe Verfahren und die Vorrichtung sollen es erlauben, Zustandsdaten
und Zustandsprognosen für das Eisenbahnnetz mit reduziertem Arbeitsaufwand sowie mit
reduziertem Zeitaufwand zu gewinnen.
[0011] Das Eisenbahnnetz soll präzise abgebildet und detailliert überwacht werden können.
Die Lokalisierung von Fehlern und Mängeln soll exakt möglich sein.
[0012] Selbst bei hohem Überwachungsgrad sollen Belastungen durch hohe Datenmengen vermieden
werden, ohne dass relevante Informationen verloren gehen.
[0013] Anhand des erfindungsgemässen Verfahrens sollen Informationen sowohl zum aktuellen
Zustand als auch zum zukünftigen zu erwartenden Zustand des Eisenbahnnetzes und dessen
Netzeinheiten ermittelt werden können.
[0014] Die Überwachungsvorrichtung soll ferner selbstlernend sein, sodass das Verfahren
während des Betriebs des Eisenbahnnetzes selbsttätig optimiert wird und der aktuelle
Zustand sowie der zu erwartende zukünftige Zustand von Netzeinheiten jeweils in kürzerer
Zeit und mit höherer Präzision bestimmt werden können.
[0015] Die ermittelten Zustandsdaten sollen es erlauben, Wartung und Unterhalt, gegebenenfalls
auch die Steuerung des Eisenbahnnetzes sowie die Betriebssicherheit zu optimieren.
[0016] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren und einer Vorrichtung sowie einem Eisenbahnnetz
gelöst, welche die in Anspruch 1, 11 und 15 angegebenen Merkmale aufweisen. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0017] Das Verfahren und die Vorrichtung dienen der Überwachung eines Eisenbahnnetzes, welches
stationäre Netzeinheiten, mobile Netzeinheiten und eine Überwachungsvorrichtung mit
stationären oder mobilen Messeinrichtungen umfasst, mittels denen Messwerte zumindest
einer Messgrösse der zugeordneten stationären Netzeinheiten erfasst und zur Auswertung
an einen stationären oder mobilen Prozessrechner übertragen werden.
[0018] Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass von den Messeinrichtungen ermittelte Messwerte
einem stationären und/oder mobilen Extraktor zugeführt werden, der aus den Messwerten
der zugeordneten stationären und/oder mobilen Messeinrichtung diejenigen extrahiert
und selbsttätig oder nach Abfrage weiterleitet, die ausserhalb eines Referenzbereichs
liegen oder vorgegebenen Regeln oder Mustern entsprechen, dass jeder stationären Netzeinheit
eine Identifikationseinheit zugeordnet ist, in der Identifikationsdaten enthalten
sind, die selbsttätig oder nach Abfrage abgegeben werden, und dass die extrahierten
Messwerte und die zugehörigen Identifikationsdaten zum stationären oder mobilen Prozessrechner
übertragen werden, der die extrahierten Messwerte einer Auswertung unterwirft, um
den aktuellen Zustand und/oder einen zukünftig zu erwartenden Zustand der zugehörigen
stationären Netzeinheiten zu bestimmen.
[0019] Stationäre Netzeinheiten, die mit einer Identifikationseinheit ausgerüstet eine erweiterte
stationäre Netzeinheit bilden, sind Netzkomponenten, wie Schwellen, Schienen, Weichen,
Signalisierungsmodule, Sicherungsmodule oder weitere Elemente der Eisenbahninfrastruktur.
Vorzugsweise werden alle Netzeinheiten, die einem Verschleiss unterliegen und/oder
gegebenenfalls ausfallen können, mittels Messeinrichtungen überwacht. Ein bestehendes
Eisenbahnnetz kann schrittweise in ein erfindungsgemässes Eisenbahnnetz transformiert
werden. Das Verfahren zur Überwachung des Eisenbahnnetzes kann daher ebenfalls schrittweise
implementiert werden. Nach der teilweisen oder vollständigen Transformation eines
bestehenden Eisenbahnnetzes oder nach dem Aufbau eines neuen erfindungsgemässen Eisenbahnnetzes
werden Identifikationsdaten und Messdaten für die betreffenden erweiterten stationären
Netzeinheiten erfasst und an einen zentralisierten Prozessrechner übermittelt, welcher
in Abhängigkeit der ermittelten Daten den Zustand der stationären Netzeinheiten oder
von Netzabschnitten, die eine Gruppe von Netzeinheiten umfassen, ermittelt. Anstelle
eines zentralisierten Prozessrechners können auch mehrere Prozessrechner vorgesehen
sein, die verschiedene Analyseaufgaben übernehmen.
[0020] In Abhängigkeit des ermittelten Zustandes von Netzeinheiten oder Netzabschnitten
können gegebenenfalls notwendige Massnahmen eingeleitet werden. Diese Massnahmen können,
insbesondere bei Ausfall oder ernsthafte Beschädigung von Netzeinheiten den unmittelbaren
Eingriff in das Eisenbahnnetz betreffen. Sofern z.B. erhebliche Mängel in einem Streckenabschnitt
festgestellt wurden, kann die Sperrung dieses Streckenabschnitts mit entsprechender
Einwirkung auf die Stellwerke und die Signalisierung veranlasst werden.
[0021] Sofern hingegen Mängel aufgetreten sind, die keinen unmittelbaren Eingriff erfordern,
so werden entsprechende Informationen vorzugsweise an einen Rechner für Wartung und
Unterhalt übertragen. Der Wartungsrechner kann in der Folge entsprechende Mängel registrieren
und Wartungsarbeiten festlegen. Routinemässige Wartungsarbeiten können daher bedarfsweise
vorgezogen oder auch zurück verschoben werden, falls ein einwandfreier Zustand von
Streckenabschnitten gemeldet wird.
[0022] Veränderungen des Eisenbahnnetzes können auch an einen Rechner für administrative
Aufgaben übermittelt werden. Beispielsweise können aufgrund von Zustandsmeldungen
von Streckenabschnitten Fahrplanänderungen vorgesehen werden, welche die Belastung
des Eisenbahnnetzes entsprechend verändern. Z.B. wird schweren Fahrzeugen das passieren
der geschädigten Strecke untersagt. Beispielsweise werden Güterzüge umgeleitet.
[0023] Der Aufbau eines erfindungsgemässen Eisenbahnnetzes bzw. einer erfindungsgemässen
Überwachungsvorrichtung ist mit geringem Aufwand verbunden. Netzeinheiten, passive
und aktive Module des Eisenbahnnetzes, können mit geringem Aufwand mit Identifikationseinheiten
oder mit Identifikationseinheiten und Messeinrichtungen oder mit Identifikationseinheiten,
Messeinrichtungen und Extraktoren versehen werden. Bei der Fertigung der Netzeinheiten
können die Identifikationseinheiten, Messeinrichtungen und gegebenenfalls Extraktoren
sowie allfällige Prozessoreinheiten oder Mikrocontroller in dafür vorgesehene Ausnehmungen
eingesetzt werden. Der Herstellungsaufwand bleibt praktisch gleich während sich die
Kosten der Netzeinheit minimal um die Kosten der eingebauten elektronischen Einheiten
erhöhen. Die elektrischen oder elektronischen Einheiten können einzeln oder gemeinsam
von einem Prozessor verwaltet und/oder gesteuert werden sowie einzeln oder gemeinsam
mit einer Kommunikationseinheit versehen sein, die es erlaubt, ermittelte Daten und
Signale, insbesondere Identifikationsdaten und Messwerte drahtgebunden oder drahtlos
an eine übergeordnete Datenverarbeitungseinheit, z.B. direkt oder bevorzugt über einen
stationären Konzentrator an einen Prozessrechner zu senden.
[0024] Die Netzeinheit mit den mechanisch damit gekoppelten elektronischen Einheiten, zumindest
einer Identifikationseinheit, vorzugsweise ergänzt durch wenigstens eine Messeinrichtung,
weiter bevorzugt ergänzt durch einen Extraktor, bilden erweiterte stationäre Einheiten,
die in verschiedenen Ausgestaltungen vorliegen können. Die elektronischen Einheiten
untereinander können durch Kabel oder drahtlose Kommunikationsschnittstellen miteinander
verbunden sein. Zur Sammlung der Informationen und Daten erfolgt vorzugsweise eine
drahtlose unidirektionale oder bidirektionale Datenverbindung der stationären Netzeinheiten
bzw. der erweiterten stationären Netzeinheiten mit Konzentratoren, welche die übermittelten
Daten von ihnen zugeordneten Netzeinheiten sammeln und direkt oder indirekt zu einem
Prozessrechner übertragen.
[0025] Konzentratoren können dabei einer bestimmten Gruppe von gleichartigen oder nicht
gleichartigen Netzeinheiten zugeordnet sein. Vorzugsweise sind die Konzentratoren
zum dynamischen Aufbau von Netzwerken geeignet, an die eine Vielzahl von erweiterten
Netzeinheiten ankoppelbar ist. Diese Ankopplung erfolgt vorzugsweise automatisch z.B.
nach Salutations-Prozeduren, wie sie für das Bluetooth-System entwickelt wurden. D.
h., die erweiterten Netzeinheiten und der zugehörige Konzentrator bilden ein ad hoc
Netzwerk, welches ermittelte Daten konzentriert zum zentralisierten Prozessrechner
übermittelt.
[0026] Vorzugsweise wird auch der Zustand der Konzentratoren erfasst und im Prozessrechner
oder einem Wartungsrechner überwacht, damit sichergestellt ist, dass die einwandfreie
Funktion und eine genügende Kapazität der Konzentratoren stets gewährleistet sind.
[0027] Die Konzentratoren sind vorzugsweise steuerbar, sodass Daten selektiv übermittelt
werden. Z.B. kann eine Gruppe von erweiterten Netzeinheiten vollständig unterdrückt
werden, um Ressourcen für die Untersuchung einer weiteren Gruppe von Netzeinheiten
freizugeben. Weiter kann vorgesehen werden, dass die erweiterten Netzeinheiten ihre
Identifikation unabhängig von ihrem Zustand und den entsprechenden Messwerten zum
Prozessrechner übertragen können. Auf diese Weise gelingt es, das Eisenbahnnetz bzw.
dessen Netzeinheiten unabhängig vom aktuellen Zustand abzubilden. Nachdem ein solches
vollständiges Abbild erstellt ist, können darin, z.B. auf einer ersten Ebene, die
aktuellen Zustände der erweiterten Netzeinheiten und, z.B. auf einer zweiten Ebene
die zukünftig zu erwartenden Zustände der Netzeinheiten angezeigt werden.
[0028] Das erfindungsgemässe Eisenbahnnetz weist daher praktisch ein bis in die Peripherie
des Netzes verlaufendes Nervensystem auf, welches Rückmeldungen von allen erschlossenen
bzw. erweiterten Netzeinheiten praktisch ohne Verzögerung liefert. Dieses "Nervensystem"
liefert eine enorme Menge von Informationen, die mit Datenverarbeitungsmitteln nur
mit hohem Aufwand ausgewertet werden können. Der Erfindung liegt hingegen der Gedanke
zugrunde, dass der weit überwiegende Teil dieser Informationen, die zwangsläufig auftreten
und den Normalzustand des Eisenbahnnetzes widerspiegeln, nicht von Interesse ist.
Erfindungsgemäss werden daher mittels Extraktoren Messwerte, die von einem Normalzustand
abweichen, extrahiert und einer nachgeschalteten Stufe zur Verarbeitung zugeführt.
Auf diese Weise gelingt es, "pathologisches" Systemverhalten zu erkennen und mit maximaler
Ökonomie punktuell in das System einzugreifen, falls dies erforderlich ist. Mittels
des erfindungsgemässen Verfahrens wird somit der "Krankheitsverlauf" einer identifizierten
Netzeinheit oder einer Gruppe von Netzeinheiten aufgezeichnet. Daten, die den Normalzustand
des Eisenbahnnetzes beschreiben, werden hingegen vernachlässigt.
[0029] Die erweiterten Netzeinheiten können eigene Energieversorgungsvorrichtungen z.B.
mit Solarzellen oder Piezoelementen umfassen oder fremdgespeist sein. Besonders vorteilhaft
ist der Einsatz von Piezoelementen, die während des Betriebs des Eisenbahnnetzes mechanischen
Einwirkungen unterworfen werden und entsprechende Spannungen abgeben, die z.B. zur
Ladung eines Speicherkondensators oder eines Akkumulators verwendet werden.
[0030] Vorzugsweise werden Verfahren zur Energieeinsparung eingesetzt. Beispielsweise werden
die erweiterten Netzeinheiten bei Vorliegen eines Ereignisses, z.B. bei der Durchfahrt
eines Zuges aktiviert, so dass Energie nur innerhalb kurzer Perioden verbraucht wird.
Z.B. wird ein Mikrocontroller eingesetzt, der im Betriebszustand einen minimalen Stromverbrauch
von vorzugsweise < 100 µA, im Ruhezustand einen praktisch vernachlässigbaren Stromverbrauch
von vorzugsweise < 500nA, kurze Verzögerungszeiten beim Übergang vom Ruhezustand in
den Betriebszustand (vorzugsweise <1 µs); und alle wesentlichen Funktionen zur Signalverarbeitung
aufweist. Z.B. werden Mikrocontroller verwendet, wie sie in der Dokumentation "
MSP Low-Power Microcontrollers" von Texas Instruments Incorporated aus dem Jahre 2015
beschrieben sind.
[0031] Im Betriebszustand und vorzugsweise bei Vorliegen eines relevanten Ereignisses, gegebenenfalls
nach einer Abfrage, werden von den erweiterten Netzeinheiten Identifikationsdaten
abgegeben. Die Identifikationsdaten können, vergleichbar mit der Identifikationsnummer
IMEI für Mobiltelefone, eine netzweit eindeutige Identifikationsnummer aufweisen.
Zusätzlich zu den Identifikationsdaten sind vorzugsweise die Koordinaten und/oder
die Funktionalitäten der zugehörigen Netzeinheit in einem flüchtigen oder nicht-flüchtigen
Speicher (RAM/ROM) abgelegt. Anhand dieser Daten kann das Eisenbahnnetz mit den Netzeinheiten
und deren Positionen und Funktionalitäten präzise abgebildet werden. Die erweiterten
stationären Netzeinheiten, die vorzugsweise mit einem Prozessor oder Micro Controller
und Kommunikationsmitteln versehen sind, werden vorzugsweise bei der Fertigung oder
der Installation vor Ort programmiert.
[0032] Mittels der Messeinrichtungen können beliebige statische Zustandsdaten zu zeitlich
nicht oder nur langsam ändernden Eigenschaften und/oder Zuständen der Netzeinheiten
und dynamische Zustandsdaten zu rasch ändernden Eigenschaften und/oder Zuständen der
Netzeinheiten ermittelt werden. Z.B. wird das Schwingungsverhalten einer Netzeinheit
bei Eintreten eines relevanten Ereignisses ermittelt. Die Berücksichtigung weiterer
Messdaten, wie der Temperatur oder des Feuchtigkeitsgehalt tragender Elemente, erlaubt
eine präzisere Zustandsbeschreibung, da Schwingungsamplituden und Frequenzen in Abhängigkeit
der vorherrschenden Temperatur ändern können.
[0033] Die Messeinrichtungen können den Netzeinheiten permanent oder nur temporär zugeordnet
sein. Dabei sind beliebige Messeinrichtungen, wie Beschleunigungssensoren, Biegesensoren,
Dehnungssensoren, Temperatursensoren, und dergleichen einsetzbar.
[0034] Unabhängig von der Energieversorgung können Messwerte ebenfalls nur in Zeiträumen
erfasst und ausgesendet werden, in denen ein relevantes Ereignis vorliegt. Auch in
diesem Fall kann ein Prozessor oder Micro Controller z.B. bei Annäherung eines Zuges
aus einem Ruhezustand in einen Betriebszustand versetzt werden.
[0035] In weiteren vorzugsweisen Ausgestaltungen wird die Art des Ereignisses identifiziert
und im Prozessrechner bei der Signalauswertung berücksichtigt. Eine Identifikation
ist z.B. anhand von Fahrplandaten in einfacher Weise möglich. Dabei kann nicht nur
das Ereignis, sondern auch jedes der Fahrzeuge identifiziert werden, welches auf die
Netzeinheiten eingewirkt hat. Z.B. prüft der Prozessrechner anhand von Fahrplandaten,
ob ein leichter Personenzug oder ein schwer beladener Güterzug das betreffende Ereignis
ausgelöst hat. Die entsprechenden Parameter werden bei der Analyse der Messwerte entsprechend
berücksichtigt.
[0036] Es wurde ausgeführt, dass mittels des erfindungsgemässen Verfahrens der "Krankheitsverlauf"
einer identifizierten Netzeinheit oder einer Gruppe von Netzeinheiten erfasst wird,
was mit verschiedenen Vorteilen verbunden ist. Anstelle der Auswertung aller möglicherweise
im Eisenbahnnetz auftretenden Daten wird die Auswertung auf Daten beschränkt, die
ein auffälliges Verhalten von Netzeinheiten zeigen. D.h., es wird geprüft, ob Symptome
einer Krankheit oder einer Anomalie vorliegen, die zu Einschränkungen der Funktionalität
oder der Einsatzfähigkeit der Netzeinheiten führen kann. Diese Auffälligkeiten und/oder
Symptome können anhand von zuvor gespeicherten Daten detektiert werden.
[0037] Mit den stationären und/oder mobilen Extraktoren wird geprüft, ob Messwerte vorliegen,
die derartige Symptome zeigen. Dazu wird geprüft, ob die Messwerte ausserhalb eines
Referenzbereichs liegen oder Regeln oder Mustern entsprechen, die ein auffälliges
Verhalten definieren. Derartige Messwerte werden in der Folge extrahiert, d. h. zur
Weiterverarbeitung weitergeleitet, während unkritische Signale vorzugsweise nicht
weiter berücksichtigt werden, um Ressourcen einzusparen. Die Extraktoren sind vorzugsweise
steuerbar, sodass wahlweise unterschiedliche Extraktionskriterien zur Anwendung gelangen.
Z.B. wird die Temperatur der Gleisanlagen gemessen, wonach den Temperaturen angepasste
Regeln oder Muster in den Extraktoren aktiviert werden. Die Extraktoren sind vorzugsweise
auch derart steuerbar, dass Messdaten selektiv abgefragt werden können, auch wenn
diese innerhalb des Referenzbereichs liegen.
[0038] Besonders interessant sind Messwerte, die zu Schwingungen der Netzeinheiten korrespondieren
und z.B. während der Durchfahrt eines Zuges auftreten. Wie erwähnt, können diese Schwingungen
durch stationäre oder mobile Messeinrichtungen erfasst werden. Sofern mobile Messeinrichtungen
verwendet werden, so werden diese ebenfalls mit den parallel abgefragten Identifikationsdaten
verknüpft. Auch bei der Ermittlung von Messdaten mittels eines Messwagens können die
Netzeinheiten somit präzise lokalisiert werden.
[0039] Messwerte, die Schwingungen der Netzeinheiten repräsentieren, können unterschiedlichen
Prüfverfahren unterworfen werden. Der Referenzbereich kann z.B. Schwellenwerte oder
Hüllkurven für Schwingungsamplituden definieren. Dabei können maximale Schwingungsamplituden
selektiv für bestimmte Frequenzen festgelegt werden. Die Mustererkennung kann mittels
Verfahren durchgeführt werden, die in [5],
Heinrich Niemann, "Klassifikation von Mustern", Springer Verlag 2003, beschrieben sind. Messwerte können z.B. der Fourier-Transformation (FFT) unterworfen
werden, um die einzelnen Frequenzen und deren Intensitäten des empfangenen Signalgemischs
zu ermitteln. In bevorzugten Ausgestaltungen wird das Leistungsdichtespektrum (LDS)
(engl.: Power-Spectral-Density (PSD) ermittelt, welches die die auf die Frequenz bezogene
Leistung eines Signals in einem infinitesimalen Frequenzband angibt. Durch Vergleich
des ermittelten Leistungsdichtespektrums mit bekannten Leistungsdichtespektren kann
somit der Zustand der überwachten stationären Netzeinheit NE ermittelt werden.
[0040] Zur Ermittlung des aktuellen Zustandes sowie zur Vorhersage des Zustandes von Netzeinheiten
und Netzabschnitten stehen Verfahren zur Verfügung, die z.B. in [5], [6],
J. Scott Armstrong, Principles of Forecasting, London 2002, und [7],
P. Mertens, S. Rässler, Prognoserechnung, Kapitel 2, Michael Schröder, Einführung
in die kurzfristige Zeitreihenprognose und Vergleich der einzelnen Verfahren, Springer-Verlag
Berlin, Heidelberg 2012, beschrieben sind.
[0041] Beispielsweise werden in diskreten Zeitabständen vorliegende extrahierte Messwerte
für einzelne stationäre Netzeinheiten oder für Gruppen gleicher oder unterschiedlicher
stationärer Netzeinheiten anhand von Regeln und/oder Mustern und/oder aktuell ermittelter
Vergleichswerte, insbesondere aktuell ermittelter Vergleichswerte gleichartiger benachbarter
stationärer Netzeinheiten geprüft, um für die Netzeinheiten Zustandsdaten zu ermitteln.
Dabei generiert die Überwachungsvorrichtung selbst stets neue Informationen, die für
die zukünftige Prüfung von Netzeinheiten verwendbar sind.
[0042] Das Verfahren zur Auswertung der extrahierten Messwerte verwendet vorzugsweise eine
regelbasierte Vorhersage, wie sie in [6], Kapitel 9, beschrieben ist. Die regelbasierte
Vorhersage basiert vorzugsweise auf der Extrapolation von Zeitreihen, die für die
überwachten Netzeinheiten ermittelt wurden. Ergänzend wird laufend Expertenwissen
automatisch ermittelt und bei der Auswertung der Signale berücksichtigt. Sofern beispielsweise
aus dem Wartungsrechner der Ausfall einer Netzeinheit gemeldet wird, kann der Prozessrechner
für diese Netzeinheit die zuletzt erfasste Zeitreihe ermitteln und diese in Zukunft
als Muster verwenden, welches zumindest als Indikator für den baldigen Ausfall einer
weiteren entsprechenden Netzeinheit verwendbar ist. Sofern der Prozessrechner selbst
den Ausfall einer Netzeinheit detektiert, kann er eine vor dem Ausfall erstellte Zeitreihe
ebenfalls als Muster für die zukünftige Fehlererkennung verwenden. Die Überwachungsvorrichtung
akkumuliert daher stets Wissen zu den Netzeinheiten des Eisenbahnsystems und kann
dieses somit immer schneller und mit höherer Präzision überwachen und Daten für die
Wartung und den Unterhalt liefern. Ferner können auch Informationen als Prüfkriterien
verwendet werden, welche der Hersteller oder der Anwender der Netzeinheiten bei Laborversuchen
ermittelt hat. Wartungshinweise müssen daher nicht an das Personal übermittelt werden,
welches die Netzeinheiten vor Ort mit grossem Aufwand prüfen müsste, sondern können
zentral implementiert werden, um die betreffenden Netzeinheiten zu prüfen.
[0043] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- einen Teil eines Eisenbahnnetzes EN mit stationären Netzeinheiten NEs und einer auf
dem Eisenbahnnetz EN verkehrenden mobilen Netzeinheit NEm sowie einer Überwachungsvorrichtung
CS, mittels der das Eisenbahnnetz EN überwacht wird;
- Fig. 2
- ein Eisenbahnnetz EN mit stationären Netzeinheiten NEs, in dem eine erfindungsgemässe
Überwachungsvorrichtung CS implementiert ist; und
- Fig. 3
- das Eisenbahnnetz EN von Fig. 2 in einer weiteren Darstellung.
[0044] Fig. 1 zeigt einen Teil bzw. eine Fahrstrasse eines Eisenbahnnetzes EN mit stationären
Netzeinheiten NEs und einer auf dem Eisenbahnnetz EN verkehrenden mobilen Netzeinheit
NEm sowie einer Überwachungsvorrichtung CS, mittels der das Eisenbahnnetz EN überwacht
wird.
[0045] Die Überwachungsvorrichtung umfasst Identifikationseinheiten ID, die je einer der
stationären Netzeinheiten NEs zugeordnet sind und zumindest die Identifikationsdaten
der zugeordneten stationären Netzeinheit NEs enthalten. Den exemplarisch gezeigten
Netzeinheiten NEs sind die Identitäten "0", "1", "2", "3", zugeordnet. Die Kombination
einer Netzeinheit NEs und der zugehörigen Identifikationseinheit ID sowie gegebenenfalls
weiterer Module, wie einer stationären Messeinrichtung MFs und eines stationären Extraktors
EXs, wird nachstehend als erweiterte stationäre Netzeinheit NEX bezeichnet. Erweiterte
stationäre Netzeinheiten NEX können aktiv oder passiv, intelligent oder nicht-intelligent
sein. Aktive Netzeinheiten NEX senden Informationen permanent oder sporadisch aus
und haben demnach die Funktionalität einer Bake, die drahtlos Signale aussendet. Passive
erweiterte stationäre Netzeinheiten NEX sind typischerweise Transponder, die Abfragesignale
empfangen und Antwortsignale aussenden. In der RFID-Technologie dienen Abfragesignale
oft auch der Stromversorgung der Transponder. Intelligente Netzeinheiten NEs sind
zudem mit einem Prozessor oder Mikrocontroller ausgerüstet, mittels dessen z.B. die
Messwerterfassung, die vor Verarbeitung der Messwerte und die Kommunikationsvorrichtungen
steuerbar sind.
[0046] Fig. 1 zeigt ferner, dass die Identifikationseinheiten ID vorzugsweise einen Speicher
aufweisen, in dem Ortsdaten LOC bzw. die Koordinaten K0, ..., K3 der stationären Netzeinheiten
NEs abgelegt sind.
[0047] Ferner sind Kenndaten PROP der stationären Netzeinheiten NEs abgelegt, welche die
Spezifikationen und Funktionalitäten der stationären Netzeinheiten NEs beschreiben.
Die Variablen X, Y, Z beschreiben z.B. den Typ der stationären Netzeinheit NEs, z.B.
eine Weiche, eine Schiene oder eine Schwelle. Vorzugsweise sind erweiterte stationäre
Netzeinheiten NEX lückenlos vorgesehen.
[0048] Weiterhin sind stationäre Messeinrichtungen MFs vorgesehen, die statische oder dynamische
physikalische oder chemische Zustände der permanent zugeordneten stationären Netzeinheiten
NEs erfassen und dazu selbsttätig oder nach Abfrage korrespondierende Messwerte abgeben.
Statische Zustände sind Zustände, die für den Zeitraum der Signalabtastung praktisch
konstant sind, wie die Temperatur der stationären Netzeinheiten NEs. Dynamische Zustände
sind Zustände, in denen die stationären Netzeinheiten NEs eine sich zeitlich verändernde
Antwort auf eine äussere Einwirkung liefern. Eine Netzeinheit NEs, z.B. eine Schiene,
zeigt nach einer Überfahrt oft Schwingungen, die langsam abklingen. Zustände dieser
Art sind physikalische Zustände. Der chemische Zustand einer Netzeinheit NEs kann
mittels chemischer Messeinrichtungen ermittelt werden, die z.B. zur Messung von Feuchtigkeit
und pH-Werten geeignet sind. Sofern Feuchtigkeitswerte und pH-Werte gewisse Werte
überschreiten, ist mit Beschädigungen zu der stationären Netzeinheiten NEs rechnen.
Stationäre Netzeinheiten NEs können dabei nicht nur unmittelbar befahrene Fahrstrassen,
sondern auch den stützenden Untergrund betreffen, der von äusseren Einflüssen erheblich
beeinflusst werden kann.
[0049] Dynamisches Zustandsverhalten, wie das Schwingungsverhalten von Netzeinheiten NEs,
können auch von einer mobilen Messeinrichtung MFm, die auf einer mobilen Netzeinheit
NEm bzw. einem Schienenfahrzeug angeordnet ist, gemessen werden.
[0050] Aufgrund der Vielzahl von stationären Netzeinheiten NEs, von denen einfache statische
und komplexe dynamische Zustände erfasst werden, werden im erfindungsgemässen Eisenbahnnetz
EN enorm viele Daten und Signale erzeugt, die mit angemessenem Aufwand kaum verarbeitet
werden können. Erfindungsgemäss sind daher stationäre und/oder mobile Extraktoren
EXs; EXm vorgesehen, die aus den Messwerten der zugeordneten stationären und/oder
mobilen Messeinrichtungen MFs; MFm diejenigen, die ausserhalb eines Referenzbereichs
liegen oder vorgegebenen Regeln oder Mustern entsprechen, extrahiert und selbsttätig
oder nach Abfrage über eine dritte Schnittstelle abgegeben.
[0051] Zur Extraktion der Messwerte können einfache Schwellenwerte und Schranken festgelegt
werden. Sofern Messwerte bestimmte Schranken, z.B. Feuchtigkeitswerte und pH-Werte,
nicht überschreiten, werden diese nicht weitergegeben, sondern unterdrückt.
[0052] Auch für dynamische Zustände können einfache Schranken vorgesehen werden. Z.B. wird
ein Signalgemisch gleichgerichtet und mit einer Referenzspannung oder einem Referenzwert
verglichen.
[0053] Alternativ kann ein Signalgemisch z.B. durch eine Fourier Transformation auch in
seine Komponenten zerlegt werden. In der Folge können diese Komponenten einzeln mit
Referenzwerten oder gesamthaft z.B. mit einer Hüllkurve verglichen werden, um Signale
zu detektieren, welche die vorgegebenen Schranken überschreiten.
[0054] Möglich ist ferner die Anwendung von passiven oder aktiven Filterstufen, die kritische
Frequenzen herausfiltern und Frequenzen unterdrücken, die z.B. durch ein Schienenfahrzeug
verursacht werden.
[0055] Die entsprechenden Referenzbereiche, Muster oder Regeln können vom Hersteller vorgegeben
und zusammen mit den proprietären Daten PROP in der Identifikationseinheit ID abgespeichert
werden. Bevorzugt werden die entsprechenden Referenzbereiche, Muster oder Regeln jedoch
von einem Prozessrechner PRs, PRm heruntergeladen, der diese Referenzbereiche, Muster
oder Regeln vorzugsweise laufend optimiert.
[0056] Die Mustererkennung kann mittels Verfahren durchgeführt werden, die in [5],
Heinrich Niemann, "Klassifikation von Mustern", Springer Verlag 2003, beschrieben sind. Messwerte können z.B. der Fourier-Transformation (FFT) unterworfen
werden, um die einzelnen Frequenzen und deren Intensitäten des empfangenen Signalgemischs
zu ermitteln.
[0057] Die von den stationären Extraktoren EXs abgegebenen Daten werden in Konzentratoren
CX gesammelt und einem stationären Prozessrechner PRs zugeführt. Die Übertragung der
Daten erfolgt vorzugsweise zwischen allen Modulen drahtlos. Die vom mobilen Extraktor
EXm ermittelten Daten werden einem mobilen Prozessrechner PRm zugeführt.
[0058] Der Prozessrechner PRs; PRm unterwirft die extrahierten und mit den zugehörigen Identifikationsdaten
verknüpften Messwerte einer Auswertung, um den aktuellen Zustand und/oder einen zukünftig
zu erwartenden Zustand der zugehörigen stationären Netzeinheiten NEs zu bestimmen.
[0059] Dazu werden in diskreten Zeitabständen vorliegende extrahierte Messwerte für einzelne
stationäre Netzeinheiten NEs oder für Gruppen gleicher oder unterschiedlicher stationärer
Netzeinheiten NEs anhand von Regeln und/oder Mustern und/oder aktuell ermittelter
Vergleichswerte, insbesondere aktuell ermittelter Vergleichswerte gleichartiger benachbarter
stationärer Netzeinheiten NEs geprüft.
[0060] Vorzugsweise werden für die diskreten Messwerte Zeitreihen gebildet. Messwerte, die
Schwingungen einer stationären Netzeinheit betreffen, werden vorzugsweise einer Fourier-Transformation
unterworfen, wonach für die ermittelten Frequenzkomponenten des Signals Zeitreihen
gebildet werden. Sofern bereits in den Extraktoren eine Fourier Transformation durchgeführt
wurde, so werden vorzugsweise die transformierten Daten weiter verwertet. Die Elemente
der Zeitreihen werden vorzugsweise gewichtet, sodass aktuelle Daten ein höheres Gewicht
erhalten und ältere Daten in der Bedeutung reduziert und gegebenenfalls gelöscht werden.
Durch Expertenwissen, d.h. gespeicherte Daten, ist z.B. bekannt, welche Frequenzkomponenten
kritisch sind. In der Folge können die interessierenden Zeitreihen ausgewertet und
Prognosen für die zukünftige Entwicklung erstellt werden. Anhand der Prognosen können
in der Folge Eingriffe in das Eisenbahnnetz geplant und ausgeführt werden.
[0061] Die Erstellung regelbasierter Voraussagen mit der Extrapolation von Zeitreihenmodellen
und den Einsatz von Expertenwissen ist in [6], Kapitel 9, beschrieben. In [7], Seite
25, sind Vorhersagen nach den Verfahren der gleitenden Durchschnitte und der gehobenen
gleitenden Durchschnitte illustriert. Ferner ist das Prinzip des exponentiellen Glättens
beschrieben.
[0062] Fig. 1 zeigt ferner erweiterte stationäre Netzeinheiten NEX0, NEX1, NEX2, NEX3, die
unterschiedlich aufgebaut sind. Die zugehörige stationäre Netzeinheit NEs weist lediglich
eine Identifikationseinheit ID auf und wird hinsichtlich ihres Zustandes nicht überwacht;
d.h., durch Überwachung der Identifikationsdaten wird lediglich die Existenz und Funktionalität
der Identifikationseinheit ID geprüft.
[0063] Die erweiterte stationäre Netzeinheit NEX1 umfasst nebst der stationären Netzeinheit
NEs und der Identifikationseinheit ID, eine stationäre Messeinrichtung MFs, mittels
derer die stationäre Netzeinheit NEs überwacht wird, und einen Extraktor EXs und überträgt
daher bereits extrahierte Messwerte über eine vorzugsweise drahtlose Sammelschiene
SS an einen Konzentrator CX. Die Identifikationsdaten werden über eine erste Schnittstelle
zur stationären Messeinrichtung MFs und zusammen mit den Messwerten über eine zweite
Schnittstelle zum Extraktor EXs übertragen, welcher die extrahierten Messwerte zusammen
mit den Identifikationsdaten über eine drahtlose dritte Schnittstelle an den Konzentrator
CX überträgt. Bei der erweiterten stationären Netzeinheit NEX2 werden die Identifikationsdaten
hingegen über die erste Schnittstelle direkt zum zugehörigen stationären Extraktor
EXs übertragen. Die erweiterte stationäre Netzeinheit NEX3 umfasst hingegen lediglich
eine Identifikationseinheit ID und eine stationäre Messeinrichtung MFs, von der die
Messwerte verknüpft mit den Identifikationsdaten drahtlos zu einem zentralisierten
Konzentrator CX übermittelt werden, der für diesen Fall mit einem Extraktor EXs versehen
ist.
[0064] Die erweiterte stationäre Netzeinheit NEX16 umfasst eine Identifikationseinheit ID,
die bei der Durchfahrt einer mobilen Netzeinheit NEm die Identifikationsdaten ID über
eine Luftschnittstelle an eine mobile Messeinrichtung MFm überträgt, die vorzugsweise
an der Unterseite der mobilen Netzeinheit NEm installiert ist. Die mobile Messeinrichtung
MFm umfasst vorzugsweise mehrere Sensormodule, von denen ein erstes dem Empfang, gegebenenfalls
der Abfrage und dem Empfang der Identifikationsdaten dient. Ein zweites Sensormodul
erfasst Schwingungen, in denen die Schwingungen der stationären Netzeinheit NEs enthalten
sind. Die ermittelten Messwerte werden einem mobilen Extraktor EXm zugeführt, der
diejenigen Messwerte, die ausserhalb eines Referenzbereichs liegen oder vorgegebenen
Regeln oder Mustern entsprechen, extrahiert und zum mobilen Prozessrechner PRm übertragt,
welcher die extrahierten Messwerte unter Berücksichtigung der zugehörigen Identifikationsdaten
auswertet.
[0065] Fig. 2 zeigt ein Eisenbahnnetz EN mit stationären Netzeinheiten NEs, in dem eine
erfindungsgemässe Überwachungsvorrichtung CS implementiert ist. Das Diagramm zeigt
exemplarisch verschiedene Gleisabschnitte mit Stellwerken ST und Hauptgeleisen HG
sowie Nebengeleisen NG exemplarisch mit Nennung einiger der installierten erweiterten
stationären Netzeinheiten NEX00111010001, NEX00111010010, NEX00111010011, NEX00111010100,
NEX00111010101, die den Typ NEX1 von Fig. 1 entsprechen. Von einigen der erweiterten
stationären Netzeinheiten NEX werden Identifikationsdaten mit extrahierten Messwerten
drahtlos zu zugehörigen Konzentratoren CX übertragen, welche die Daten konsolidieren
und konzentriert, ebenfalls über eine drahtlose Schnittstelle, zum stationären Prozessrechner
PRs übertragen. Im Prozessrechner PRs werden die Daten verarbeitet und gegebenenfalls
in einer Datenbank PRD abgelegt. Aus der Datenbank PRD werden ferner Informationen
entnommen, die zur Analyse der gemessenen Daten erforderlich sind.
[0066] Fig. 3 zeigt das Eisenbahnnetz EN von Fig. 2 in einer weiteren Darstellung mit mehreren
Streckenabschnitten, die bereits mit erweiterten stationären Netzeinheiten NEX ausgerüstet
sind. Entlang den betreffenden Streckenabschnitten sind durch Serien mit kurzen vertikalen
Strichen die installierten erweiterten stationären Netzeinheiten NEX symbolisiert,
die mit Extraktoren EXs ausgerüstet und drahtlos mit Konzentratoren CX verbunden sind,
die ihrerseits drahtlos, direkt oder indirekt, mit dem stationären Prozessrechner
PRs verbunden sind.
[0067] In Fig. 3 ist illustriert, dass das Verhalten der stationären Netzeinheiten NEs nicht
nur von den stationären Messeinrichtungen MFs, sondern auch von mobilen Messeinrichtungen
MFm erfasst werden kann. Die Extraktion der relevanten Messwerte erfolgt auf der Ebene
der Extraktoren EXs, EXm z.B. mittels Anwendungsprogrammen Ax.
[0068] In der Folge werden die ermittelten Messwerte im stationären Prozessrechner PRs und
im mobilen Prozessrechner PRm mittels z.B. mittels Anwendungsprogrammen Av ausgewertet,
um aktuelle Zustandsinformationen oder Vorhersagen für zukünftige Entwicklungen der
Zustände der zu erhalten. Vorzugsweise werden Zeitreihen gebildet, die anhand von
Zeitreihenanalysen sowie Expertenwissen ausgewertet werden. Sofern durch Expertenwissen
ein Fehler der betreffenden erweiterten stationären Netzeinheit NEX z.B. durch Detektion
des Überschreitens eines Toleranzwertes oder Übereinstimmung mit einem Fehlermuster
ermittelt wird, erfolgt eine Meldung SX
ID an den Netzrechner NR. Diese Meldung enthält die Identität der betreffenden stationären
Netzeinheit NEX und vorzugsweise Fehlerinformationen. Der Netzrechner NR übermittelt
diese Informationen an ein Wartungsmodul oder einen Wartungsrechner NM, der in der
Folge Massnahmen zur Fehlerkorrektur der betreffenden Netzeinheit NEX einleitet.
[0069] Durch Vorhersagen kann ferner geschätzt werden, zu welchem Zeitpunkt bei einzelnen
Netzeinheiten NEX das Überschreiten von Toleranzwerten zu erwarten ist. Diese Vorhersagen
SV
ID werden ebenfalls über den Netzrechner NR an den Wartungsrechner NM übermittelt, der
in der Folge die entsprechenden Wartungseinsätze terminiert. Vorzugsweise prüft der
Wartungsrechner NM, in welchen Abschnitten des Eisenbahnnetzes EN Wartungsarbeiten
innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgeführt werden sollten. Durch entsprechende
Planung und Koordination der Wartungsarbeiten können Kosten und Aufwand bei der Durchführung
der Wartungsarbeiten reduziert werden.
[0070] Zeitreihen, die für Netzeinheiten NEX ermittelt wurden, werden in einer Datenbank
PRD gespeichert und vorzugsweise stetig aktualisiert. Von besonderem Interesse sind
Zeitreihen, für die ein aktueller Fehler oder Ausfall einer Netzeinheit NEX registriert
wurde. Dieser Fehler oder Ausfall kann durch den Prozessrechner PRs ermittelt werden.
Alternativ kann dem Prozessrechner der Ausfall einer Netzeinheit NEX gemeldet werden.
Fig. 3 zeigt, dass für die Netzeinheit NEs mit der Identifikationsnummer IDX eine
Fehlermeldung F
IDX an den Wartungsrechner NM übermittelt wurde. Beispielsweise wurde der Ausfall der
Netzeinheit NEX bei einer Streckenkontrolle entdeckt und dem Wartungsrechner NM über
eine Kommunikationsschnittstelle gemeldet. Die Fehlermeldung F
IDX wird in der Folge an den bzw. die Prozessrechner PRs, PRm übermittelt, der für die
fehlerhafte Netzeinheit NEX die zuletzt gespeicherten Daten ID
X aus der Datenbank PRD abruft und basierend auf der Fehlermeldung F
IDX neu auswertet und als Fehlermuster FM
IDX verwendet, falls sich Auffälligkeiten zeigen, die auf den Fehler hinweisen. Das Fehlermuster
FM
IDX kann in der Folge in den Extraktoren EXs, EXm und der Datenbank PRD als Fingerprint
bzw. Fehlermuster verwendet werden, um Messwerte zu extrahieren oder auszuwerten.
Ebenso können Fehlermeldungen F
IDX durch die Prozessrechner PRs, PRm gewonnen und als Fehlermuster FM
IDX verwendet werden. Mit einem Pfeil RG ist symbolisiert, dass die Überwachungsvorrichtung
CS somit in der Lage ist, Regeln und Muster selbst zu generieren. Die Regeln R2 werden
in die Extraktoren EXs geladen und zur Extraktion von Messwerten und die Regeln R1
in die Prozessrechner PRs, PRm geladen und zur Auswertung von Messwerten verwendet.
Das System ist somit selbst lernen und kann sich im Laufe der Zeit stetig optimieren.
Literaturverzeichnis
[0071]
- [1] R. Hämmerli, Die Grundsätze der Sicherungsanlagen für den Eisenbahnbetrieb, Schweizerische
Bundesbahnen SBB, Band 1, Februar 1990, und Band 2, November 1982
- [2] EP2631152A1
- [3] DE19926164A1
- [4] WO2014044485A2
- [5] Heinrich Niemann, "Klassifikation von Mustern", Springer Verlag 2003
- [6] J. Scott Armstrong, Principles of Forecasting, London 2002
- [7] P. Mertens, S. Rässler, Prognoserechnung, Kapitel 2, Michael Schröder, Einführung
in die kurzfristige Zeitreihenprognose und Vergleich der einzelnen Verfahren Springer-Verlag
Berlin Heidelberg 2012
1. Verfahren zur Überwachung eines Eisenbahnnetzes (EN), welches stationäre Netzeinheiten
(NEs), mobile Netzeinheiten (NEm) und eine Überwachungsvorrichtung (CS) mit stationären
oder mobilen Messeinrichtungen(MFs; MFm) umfasst, mittels denen Messwerte zumindest
einer Messgrösse der zugeordneten stationären Netzeinheiten (NEs) erfasst und zur
Auswertung an einen stationären oder mobilen Prozessrechner (PRs; PRm) übertragen
werden, dadurch gekennzeichnet,
dass von den Messeinrichtungen (MFs; MFm) ermittelte Messwerte einem stationären und/oder
mobilen Extraktor (EXs; EXm) zugeführt werden, der aus den Messwerten der zugeordneten
stationären und/oder mobilen Messeinrichtung (MFs; MFm) diejenigen extrahiert und
selbsttätig oder nach Abfrage weiterleitet, die ausserhalb eines Referenzbereichs
liegen oder vorgegebenen Regeln oder Mustern entsprechen,
dass jeder stationären Netzeinheit (NEs) eine Identifikationseinheit (ID) zugeordnet ist,
in der Identifikationsdaten enthalten sind, die selbsttätig oder nach Abfrage abgegeben
werden, und
dass die extrahierten Messwerte und die zugehörigen Identifikationsdaten zum stationären
oder mobilen Prozessrechner (PRs; PRm) übertragen werden, der die extrahierten Messwerte
einer Auswertung unterwirft, um den aktuellen Zustand und/oder einen zukünftig zu
erwartenden Zustand der zugehörigen stationären Netzeinheiten (NEs) zu bestimmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von mehreren stationären Extraktoren (EXs) extrahierten Messwerte sowie vorzugsweise
die zugehörigen Identifikationsdaten drahtlos oder drahtgebunden je einem stationären
Konzentrator (CXs) zugeführt werden, welcher die übertragenen Daten konzentriert an
den stationären Prozessrechner (PRs) weiterleitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mit den Identifikationseinheiten (ID) versehene stationäre Netzeinheiten (NEs) Netzkomponenten,
wie Schwellen, Schienen, Weichen, oder weitere Elemente der Eisenbahninfrastruktur
sind und dass die Identifikationseinheiten (ID) fest mit den stationären Netzeinheiten
(NEs) gekoppelt oder ein bauteilimmanenter Bestandteil davon sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gegebenenfalls mit einer Energieversorgungseinheit versehenen Identifikationseinheiten
(ID) einen Speicher aufweisen, in dem die Identifikationsdaten und/oder Daten betreffend
den Installationsort und/oder betreffend Eigenschaften und/oder Funktionalitäten der
stationären Netzeinheiten (NEs) permanent oder temporär gespeichert werden, die selbsttätig
abgegeben oder abgerufen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die stationären Messeinrichtungen (MFs) Messwerte der zugehörigen stationären Netzeinheiten
(NEs) in Form von Schwingungen vorzugsweise in der Form eines Leistungsdichtespektrums
direkt erfassen oder dass die mobilen Messeinrichtungen (MFm) Messwerte der temporär
zugeordneten stationären Netzeinheiten (NEs) in Form von Schwingungen vorzugsweise
in der Form eines Leistungsdichtespektrums indirekt erfassen und dass die Extraktoren
(EXs; EXm) prüfen, ob Frequenzanteile der erfassten Schwingungen bezüglich Frequenzlage
und/oder Intensität ausserhalb des Referenzbereichs liegen oder ob die Messwerte einem
vorgegebenen Muster entsprechen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Extraktoren (EXs; EXm) steuerbar sind, sodass der Referenzbereich, die Muster
und oder Regeln vorzugsweise in Abhängigkeit eines Parameters, wie der Zeit, der Wetterlage
oder der Temperatur wahlweise einstellbar sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass Identifikationseinheiten (ID) und stationäre Messeinrichtungen (MFs) und stationäre
Extraktoren (EXs), die je einander zugeordnet sind, jeweils eine erste stationäre
Netzeinheit (NEX1) bilden; oder dass Identifikationseinheiten (ID) und stationäre
Messeinrichtungen (MFs), die je einander zugeordnet sind, jeweils eine zweite stationäre
Netzeinheit (NEX2) bilden, wobei die Identifikationseinheiten (ID) und/oder die stationären
Messeinrichtungen (MFs) und/oder die stationären Extraktoren (EXs) und/oder die stationären
Konzentratoren (CXs) drahtlos oder drahtgebunden miteinander kommunizieren.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der stationäre oder mobile Prozessrechner (PRs; PRm) in diskreten Zeitabständen vorliegende
extrahierte Messwerte für einzelne stationäre Netzeinheiten (NEs) oder für Gruppen
gleicher oder unterschiedlicher stationärer Netzeinheiten (NEs) anhand von Regeln
und/oder Mustern und/oder aktuell ermittelter Vergleichswerte, insbesondere aktuell
ermittelter Vergleichswerte gleichartiger benachbarter stationärer Netzeinheiten (NEs)
prüft, um für die Netzeinheiten (NEs) Zustandsdaten zu ermitteln.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass in diskreten Zeitabständen vorliegende extrahierte Messwerte anhand der zugehörigen
Identifikationsdaten je einer Zeitreihe zugewiesen werden, für die vorzugsweise unter
Berücksichtigung von Expertendaten Zustandsdaten zum aktuellen Zustand und/oder Vorhersagen
für die zukünftige Entwicklung des Zustands der betreffenden stationärer Netzeinheiten
(NEs) ermittelt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass anhand von Zustandsdaten, insbesondere Zustandsdaten, die auf eine Anomalie von stationären
Netzeinheiten (NEs) hinweisen, die von Prozessrechner (PRs; PRm) für einen oder mehrere
stationäre Netzeinheiten (NEs) ermittelt oder von einem externen Rechner zugeführt
wurden, Expertendaten, wie Muster und/oder Regeln, generiert und in einer Datenbank
werden, die für die Verarbeitung der Messwerte in den Extraktoren (EXs; EXm) und/oder
in den stationären oder mobilen Prozessrechnern (PRs; PRm) verwendet werden.
11. Vorrichtung zur Überwachung eines Eisenbahnnetzes (EN), welches stationäre Netzeinheiten
(NEs), mobile Netzeinheiten (NEm) und eine Überwachungsvorrichtung (CS) umfasst, die
nach einem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 - 10 arbeitet und stationäre oder
mobile Messeinrichtungen(MFs; MFm) aufweist, mittels denen Messwerte zumindest einer
Messgrösse der zugeordneten stationären Netzeinheiten (NEs) erfassbar und zur Auswertung
an einen stationären oder mobilen Prozessrechner (PRs; PRm) übertragbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 mit, dadurch gekennzeichnet, dass von den Messeinrichtungen(MFs; MFm) ermittelte Messwerte einem stationären und/oder
mobilen Extraktor (EXs; EXm) zuführbar sind, mittels dessen diejenigen Messwerte extrahierbar
und selbsttätig oder nach Abfrage weiterleitbar sind, die ausserhalb eines Referenzbereichs
liegen oder vorgegebenen Regeln oder Mustern entsprechen,
dass jeder stationären Netzeinheit (NEs) eine Identifikationseinheit (ID) zugeordnet
ist, in der Identifikationsdaten enthalten sind, die selbsttätig oder nach Abfrage
abgebbar sind, und
dass die extrahierten Messwerte und die zugehörigen Identifikationsdaten zum stationären
oder mobilen Prozessrechner (PRs; PRm) übertragbar sind, mittels dessen die extrahierten
Messwerte auswertbar sind, um den aktuellen Zustand und/oder einen zukünftig zu erwartenden
Zustand der zugehörigen stationären Netzeinheiten (NEs) zu bestimmen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere stationäre Extraktoren (EXs) drahtlos oder drahtgebunden je mit einem stationären
Konzentrator (CXs) verbunden sind, mittels dessen extrahierten Messwerte sowie zugehörige
Identifikationsdaten konzentriert an den stationären Prozessrechner (PRs) übertragbar
sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass Programm-Module (Ax) für die stationären und/oder mobilen Extraktoren (EXs; EXm)
vorgesehen sind, die der Erkennung von Messwerten dienen, die ausserhalb eines Referenzbereichs
liegen oder vorgegebenen Regeln oder Mustern entsprechen und dass Programm-Module
(Ax) für die stationären und/oder mobilen Prozessrechner (PRs, PRm) vorgesehen sind,
die der Erkennung von Fehlern oder Mängeln dienen, die aktuell oder zukünftig bei
den überwachten stationären Netzeinheiten (NEs) auftreten.
15. Eisenbahnnetz (EN) mit einer Überwachungsvorrichtung (CS) gemäss Anspruch 11.