[0001] Die Erfindung betrifft einen Kran mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 und ein Trägerfahrzeug mit einem solchen Kran.
[0002] Ein nicht gattungsgemäßer Kran ist aus
WO 2017/164781 A1 bekannt geworden. Dieses Dokument zeigt in den Fig. 7a und 7b einen Kran mit einem
durch eine Hubvorrichtung heb- und senkbar angeordneten Bilderfassungssystem zur Erfassung
eines für einen Bediener des Krans nicht direkt einsehbaren Bereichs eines Kranumfelds,
wobei das Bilderfassungssystem an einem gerade verlaufenden Ausleger der Hubvorrichtung
(letztes Stück, welches sich auf dem innersten, horizontal verlaufenden Ausleger befindet)
angeordnet ist. Um das Bilderfassungssystem in eine Transportstellung abzusenken,
in welcher das Bilderfassungssystem an die Hubsäule heran bewegt ist, müssen die horizontal
verlaufenden Ausleger und der vertikal verlaufende Ausleger eingefahren werden. Die
horizontal verlaufenden Ausleger beschränken das Sichtfeld des Bilderfassungssystems.
[0003] Am Markt ist ein gattungsgemäßer Kran bekannt geworden, welcher alle Merkmale des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist. Das Bilderfassungssystem ist unterhalb einer
Spitze des Auslegers neben dem Ausleger angeordnet. Auch hier ist das Sichtfeld des
Bilderfassungssystems beschränkt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines gattungsgemäßen Krans, welcher
ein größeres Sichtfeld des Bilderfassungssystems ermöglicht, und eines Trägerfahrzeugs
mit einem solchen Kran.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Kran mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Trägerfahrzeug
mit einem solchen Kran gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in
den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Weil bei der Erfindung vorgesehen ist, dass das Bilderfassungssystem auf einer einen
höchsten Punkt des Auslegers bildenden Spitze des Auslegers angeordnet ist, ist das
Sichtfeld weder durch horizontal verlaufende Ausleger noch durch einen neben dem Bilderfassungssystem
in die Höhe ragenden Ausleger beschränkt. Dies ermöglicht grundsätzlich ein Sichtfeld
von 360° in einer horizontalen Ebene, wobei die Erfindung nicht auf eine solche Rundumsicht
beschränkt ist. Beispielsweise kann ein Sichtfeld von wenigstens 290° ausreichend
sein.
[0007] Ein weiterer Vorteil ist, dass das Bilderfassungssystem in der Transportstellung
besser geschützt ist, da es nicht von der Hubsäule weg steht.
[0008] Außerdem ergibt sich eine kompaktere Bauform.
[0009] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bilderfassungssystem
relativ zur Spitze des Auslegers starr angeordnet ist. Vorteilhaft daran ist, dass
aufgrund des erfindungsgemäß großen Sichtfelds kein Verstellmechanismus für das Bilderfassungssystem
erforderlich ist.
[0010] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bilderfassungssystem
wenigstens eine, vorzugsweise wenigstens drei, Kameras aufweist, welche vorzugsweise
in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. Alternativ ist auch der Einsatz einer
einzigen Kamera denkbar, welche eine Abbildungsoptik aufweist, die Gebrauch vom erfindungsgemäß
bereitgestellten großen Sichtfeld macht.
[0011] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bilderfassungssystem
in der Transportstellung zumindest im Wesentlichen vollständig in oder hinter einer
an der Hubsäule angeordneten Schutzabdeckung angeordnet ist. Bevorzugt kann vorgesehen
sein, dass ein Deckel des Bilderfassungssystems in der Transportstellung die Schutzabdeckung
verschließt.
[0012] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass unterhalb des Bilderfassungssystems
im Bereich der Spitze des Auslegers eine Beleuchtungsvorrichtung am Ausleger angeordnet
ist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass die Beleuchtungsvorrichtung so versenkt
im Ausleger angeordnet ist, dass sie gemeinsam mit dem Ausleger in die Hubsäule einfahrbar
ist. Die hier gewählte Anordnung im Bereich der Spitze des Auslegers gestattet einerseits
eine optimale Ausleuchtung im Sichtfeld des Bilderfassungssystems und vermeidet andererseits
eine Blendung des Bilderfassungssystems. Ist die Beleuchtungsvorrichtung versenkt
im Ausleger angeordnet, bietet dies - vor allem, aber nicht nur - in der Transportstellung
optimalen Schutz. Außerdem behindert eine versenkt angeordnete Beleuchtungsvorrichtung
eine Bewegung des Auslegers nicht.
[0013] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Beleuchtungsvorrichtung wenigstens einen
Scheinwerfer umfasst.
[0014] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Hubsäule und
der Ausleger in einer vertikalen Ebene, welche sowohl die Hubsäule als auch eine Kransäule
aufweist, einen von Null verschiedenen Winkel mit der Kransäule einschließt. An sich
wäre zwar auch eine vertikal verlaufende Hubsäule denkbar. Der gewählte schräge Verlauf
der Hubsäule bewirkt bei einem Ausfahren des Auslegers einen Versatz des Bilderfassungssystems
relativ zur Kransäule von dieser weg und damit ein verbessertes Einsehen in einen
von der Kransäule verdeckten Bereich möglich wird. Durch den schrägen Verlauf der
Hubsäule kann in einem ausgefahrenen Zustand des Auslegers ein großer seitlicher Abstand
der Kransäule erreicht werden, ohne dass eine entsprechende Auslagerung in der Transportstellung
erforderlich ist.
[0015] Dabei ist vorgesehen, dass ein an der Kransäule angeordnetes Gehäuse einer Kransteuerung
in einem unteren Bereich der Kransäule angeordnet ist. So verdeckt das Gehäuse der
Kransteuerung eine Sicht auf eine Abstützung des Krans nicht. Daher ist kein zusätzliches
Bilderfassungssystem im Bereich der Abstützung erforderlich.
[0016] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bilderfassungssystem
eine Recheneinheit aufweist, welche aus Signalen wenigstens einer Kamera des Bilderfassungssystems
Visualisierungsdaten für eine außerhalb des Bilderfassungssystems angeordnete Visualisierungseinheit
berechnet. Es wird also sozusagen ein Teil der für eine Darstellung notwendigen Rechenaufwands
(insbesondere eine Komprimierung von Daten) in das Bilderfassungssystem selbst verlegt.
Damit müssen viel weniger Daten zu der außerhalb des Bilderfassungssystems angeordneten
Visualisierungseinheit (diese ist üblicherweise in einer Fahrerkabine eines Trägerfahrzeugs
des Krans angeordnet) übertragen werden, was die hierfür erforderliche Bandbreite
reduziert.
[0017] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bilderfassungssystem
wenigstens zwei Kameras aufweist und eine Schnittstelle vorgesehen ist, welche Signale
der wenigstens zwei Kameras sammelt und ggf. - im Falle der Rückbeziehung auf die
vorbeschriebene Ausführungsform - an die Recheneinheit übermittelt. Dies reduziert
einen Verbindungsaufwand (meist über Kabel, kann aber auch kabellos erfolgen) von
den einzelnen Kameras zu der Recheneinheit, da die Verbindung nur von den Kameras
zu der (gemeinsamen) Schnittstelle erfolgt. Ein noch größerer Vorteil besteht darin,
dass der Verbindungsaufwand vom Bilderfassungssystem zu einer außerhalb derselben
(z. B. in einer Führungskabine eines Trägerfahrzeugs) angeordneten Visualisierungseinheit
minimiert wird. Dies erleichtert den Einsatz von kabellosen Verbindungen.
[0018] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass für zumindest ein
Schutzglas des Bilderfassungssystems eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftvorhangs
zur Vorbeugung gegen Verschmutzungen oder Feuchtigkeit auf dem Schutzglas vorgesehen
ist, wobei die Vorrichtung zur Erzeugung des Luftvorhangs eine Schnittstelle zur Anbindung
an eine Druckluftversorgung eines Trägerfahrzeugs des Krans aufweist. Eine eigene
Drucklufterzeugung am Kran ist damit nicht notwendig. Auch ist die Anordnung einer
Klimavorrichtung am Kran nicht notwendig.
[0019] Bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass eine
Luftvorhangssteuervorrichtung vorgesehen ist, welche eine Erzeugung des Luftvorhangs
außerhalb eines Betriebs des Bilderfassungssystems sperrt. Damit kann vermieden werden,
dass ein Druckluftvorrat des Trägerfahrzeugs erschöpft wird.
[0020] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Temperiervorrichtung
für das Bilderfassungssystem vorgesehen ist, wobei die Temperiervorrichtung eine Schnittstelle
für von einem Trägerfahrzeug des Krans bereit gestelltes Temperiermedium, vorzugsweise
Druckluft, und/oder zur Energieversorgung der Temperiervorrichtung aufweist.
[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren diskutiert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Krans mit einer Hubvorrichtung und einem Bilderfassungssystem,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf ein Bilderfassungssystem,
- Fig. 3a, 3b
- eine Seiten- und Rückansicht einer Hubvorrichtung und eines Bilderfassungssystems
in Isolation,
- Fig. 4
- eine Frontansicht auf den Kran gemäß Fig. 1,
- Fig. 5
- eine Rückansicht auf den Kran gemäß Fig. 1,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung eines Bilderfassungssystems gemäß dem Stand der Technik,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer Ausführung eines vorgeschlagenen Bilderfassungssystems
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines weiteren vorgeschlagenen Bilderfassungssystems
und
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung eines weiteren vorgeschlagenen Bilderfassungssystems.
[0022] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Krans 32 mit einer Kransäule 8 und
einer über eine Strebe 7 daran angeordneten Hubvorrichtung 1, Fig. 4 zeigt eine Frontansicht
des Krans 32 und Fig. 5 zeigt eine Rückansicht des Krans 32. In Fig. 5 ist zusätzlich
eine Abstützung 12 des Krans 32 zu sehen.
[0023] Die Hubvorrichtung 1 weist eine Hubsäule 4 und einen darin einfahrbaren oder daraus
ausfahrbaren gerade verlaufenden Ausleger 5 auf. Ein Bilderfassungssystem 2 ist auf
einer einen höchsten Punkt des Auslegers 5 bildenden Spitze des Auslegers 5 angeordnet.
[0024] Das Bilderfassungssystem 2 ist durch die Hubvorrichtung 1 heb- und senkbar und dient
zur Erfassung eines für einen Bediener des Krans 32 nicht direkt einsehbaren Bereichs
eines Kranumfelds. Selbstverständlich kann durch das Bilderfassungssystem 2 auch ein
an sich von einem Bediener direkt einsehbarer Bereich erfasst werden. Das Bilderfassungssystem
2 ist durch ein Ausfahren des Auslegers 5 aus der Hubsäule 4 in die Höhe bewegbar
und durch ein Einfahren des Auslegers 5 in die Hubsäule 4 in eine Transportstellung
absenkbar, in welcher sich der Ausleger 5 im Wesentlichen vollständig in der Hubsäule
4 befindet und das Bilderfassungssystem 2 an die Hubsäule 4 heran bewegt ist.
[0025] Die Hubsäule 4 und der Ausleger 5 schließen in einer vertikalen Ebene, welche sowohl
durch die Hubsäule 4 als auch durch die Kransäule 8 verläuft, einen von Null verschiedenen
Winkel mit der Kransäule 8 ein (vgl. Fig. 4 und Fig. 5).
[0026] Ein an der Kransäule 8 angeordnetes Gehäuse 9 einer Kransteuerung ist in einem unteren
Bereich der Kransäule 8 angeordnet. Wie in Fig. 5 durch die von dem Bilderfassungssystem
2 ausgehenden strichpunktierten Linien dargestellt, verdeckt durch diese Anordnung
des Gehäuses 9 das Gehäuse 9 der Kransteuerung eine Sicht auf eine Abstützung 12 des
Krans 5 nicht. Daher ist kein zusätzliches Bilderfassungssystem im Bereich der Abstützung
12 erforderlich.
[0027] Das Bilderfassungssystem 2 ist relativ zur Spitze des Auslegers 5 starr angeordnet
und umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel vier Kameras 3, welche in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind, das durch einen Deckel 10 abgeschlossen ist.
[0028] In der gezeigten Darstellung ist der Ausleger 5 im Wesentlichen vollständig aus der
Hubsäule 4 ausgefahren. Das Bilderfassungssystem 2 ist durch das Ausfahren des Auslegers
5 von der Hubsäule 4 weg bewegt. Im eingefahrenen Zustand des Auslegers 5 befindet
sich das Bilderfassungssystem 2 in der Transportstellung im Wesentlichen vollständig
in oder hinter einer an der Hubsäule 4 angeordneten Schutzabdeckung 11 und ist dadurch
vor äußeren Einflüssen geschützt.
[0029] Unterhalb des Bilderfassungssystems 2 im Bereich der Spitze des Auslegers 5 ist eine
Beleuchtungsvorrichtung umfassend zwei Scheinwerfer 6 am Ausleger 5 angeordnet, wobei
die Beleuchtungsvorrichtung so versenkt im Ausleger 5 angeordnet ist (vgl. Fig. 3a),
dass sie gemeinsam mit dem Ausleger 5 in die Hubsäule 4 einfahrbar ist.
[0030] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf ein Bilderfassungssystem 2. Mit den strichpunktierten
Linien ist das von den jeweiligen Kameras 3 erfasste Sichtfeld in einer horizontalen
Ebene illustriert. Durch zwei der Kameras 3 kann eine stereoskopische Erfassung eines
Ausschnitts des insgesamt erfassten Sichtfelds erfolgen. Wie in den Figuren 1, 4 und
5 zu erkennen ist, ist der stereoskopisch erfasste Ausschnitt in Richtung eines an
der Kransäule 8 angeordneten Kranarms - und damit in Richtung eines Wirkbereichs eines
daran anordenbaren Arbeitsgeräts - gerichtet.
[0031] Fig. 3a zeigt eine Seitenansicht und Fig. 3b zeigt eine Rückansicht auf eine Hubvorrichtung
1 mit einem Bilderfassugnssystem 2 in einem teilweise ausgefahrenen Zustand des Ausleger
5 aus der Hubsäue 4 in Isolation. Fig. 3b zeigt eine im Inneren der Hubvorrichtung
1 verlaufenden Verkabelung 33, welche Versorgungs- und Datenleitungen für die Scheinwerfer
6 sowie für die Kameras 3 umfassen kann. Anders als in den Figuren 1, 4 und 5 dargestellt,
kann die Hubvorrichtung 1 getrennt von der Kransäule 8 angeordnet sein.
[0032] Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Bilderfassungssystems 2 gemäß dem
Stand der Technik. Das Bilderfassungssystem 2 umfasst mehrere Kameras 3. Die von diesen
Kameras 3 ausgegebenen Signale werden über Leitungen 14 an eine in einer Kabine 13
eines hier nicht dargestellten Trägerfahrzeugs 35 (oder an einem Bedienstand eines
Krans) angeordnete Kabinenschnittstelle 15 gesendet. Von einer ebenfalls in der Kabine
13 angeordneten Kabinenrecheneinheit 16 werden aus den Signalen Bilddaten berechnet,
welche an eine Kabinenvisualisierungseinheit 17 weitergegeben werden können. Von der
Kabinenvisualisierungseinheit 17 können die Bilddaten an eine Anzeigevorrichtung 21
weitergegeben werden.
[0033] Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführung eines vorgeschlagenen
Bilderfassungssystems 2. Das Bilderfassungssystem 2 umfasst mehrere Kameras 3. Die
von diesen Kameras 3 ausgegebenen Signale werden, ggf. über gesondert ausgebildete
Signalleitungen, an eine im Bilderfassungssystem 2 angeordnete Schnittstelle 18 gesendet.
Von einer ebenfalls im Bilderfassungssystem 2 angeordneten Recheneinheit 19 werden
aus den Signalen Bilddaten berechnet. Die Kameras 3, die Schnittstelle 18 und die
Recheneinheit 19 können als gemeinsame Baugruppe ausgebildet sein und gemeinsam in
dem Gehäuse des Bilderfassungssystems 2 angeordnet sein. Über vorzugsweise eine Datenleitung
34 können die Bilddaten an eine in einer Kabine 13 eines hier nicht dargestellten
Trägerfahrzeugs 35 (oder in einem Bedienstand eines Krans) angeordnete Visualisierungseinheit
20 weitergegeben werden, von welcher wiederum Daten an eine Anzeigevorrichtung 21
weitergegeben werden können. Anders als dargestellt, können die Bilddaten vom Bilderfassungssystem
2 an die Visualisierungseinheit 20 drahtlos übermittelt werden.
[0034] Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung eines Bilderfassungssystems 2 mit einem
Schutzglas 29 und einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftvorhangs 28. Mit der Vorrichtung
zur Erzeugung eines Luftvorhangs 28 kann entlang einer der Kamera 3 abgewandten Seite
des Schutzglases 29 ein Luftvorhang aufgebaut werden. Die Vorrichtung zur Erzeugung
des Luftvorhangs 28 ist über eine Schnittstelle mit einer Druckluftversorgung und/oder
einer Energieversorgung eines Trägerfahrzeugs 35 des Krans 32 angebunden und weist
eine Luftvorhangssteuervorrichtung 22 auf, mit welcher ein Schaltventil 24 und eine
Drossel 23 in der Druckluftversorgungsleitung ansteuerbar sind. Eingangsgrößen für
die Luftvorhangssteuervorrichtung 22 können sein: Luftdruck der Druckluftversorgung,
Luftfeuchtigkeit der Druckluft, Temperatur der Druckluft, Umgebungstemperatur. Die
Ansteuerung von Schaltventil 24 und/oder Drossel 23 kann in Abhängigkeit der Eingangsgrößen
erfolgen. Die Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftvorhangs 28 - insbesondere die Luftvorhangssteuervorrichtung
22, das Schaltventil 24 und die Drossel 23 - kann in einem Gehäuse des Bilderfassungssystems
2 angeordnet sein.
[0035] Fig. 9 zeigt eine schematische Darstellung eines Bilderfassungssystems 2 mit einer
Temperiervorrichtung für das Bilderfassungssystem 2, wobei die Temperiervorrichtung
über eine Schnittstelle mit einer Druckluftversorgung und/oder einer Energieversorgung
eines Trägerfahrzeugs 35 des Krans 32 angebunden ist. Über eine Druckluftversorgungsleitung
kann Druckluft in das Innere eines Gehäuses des Bilderfassungssystems 2, in welchem
sich die Kameras 3 befinden, geleitet werden. In der Druckluftversorgungsleitung sind
ein Steuerventil 27 und eine Drossel 23 angeordnet, die von einer Temperiersteuerung
30 ansteuerbar sind. Die Druckluft kann zum Kühlen der Kameras 3 im Gehäuse dienen.
In das Gehäuse eingeleitete Druckluft kann über ein (Rückschlag-) Überdruckventil
26 entweichen. Ein Innenbereich des Gehäuses kann über eine durch einen Schalter 31
aktivierbare Heizung 25 beheizt werden, wobei der Schalter 31 von der Temperiersteuerung
30 ansteuerbar ist. Eingangsgrößen für die Temperiersteuerung 30 können sein: Luftdruck
der Druckluftversorgung, Luftfeuchtigkeit der Druckluft, Temperatur der Druckluft,
Umgebungstemperatur, Isttemperatur im Inneren des Gehäuses, Solltemperatur. Die Ansteuerung
von Steuerventil 27 und/oder Drossel 23 und/oder Schalter 31 kann in Abhängigkeit
der Eingangsgrößen erfolgen. Die Temperiervorrichtung - insbesondere die Temperiersteuerung
30, das Steuerventil 27, die Drossel 23, der Schalter 31 und die Heizung 25 - kann
im Gehäuse des Bilderfassungssystems 2 angeordnet sein.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 1
- Hubvorrichtung
- 2
- Bilderfassungssystem
- 3
- Kamera
- 4
- Hubsäule
- 5
- Ausleger
- 6
- Schweinwerfer
- 7
- Strebe
- 8
- Kransäule
- 9
- Gehäuse einer Kransteuerung
- 10
- Deckel eines Gehäuses des Bilderfassungssystems
- 11
- Schutzabdeckung
- 12
- Abstützung
- 13
- Kabine eines Trägerfahrzeugs oder Bedienstand des Krans
- 14
- Leitungen
- 15
- Kabinenschnittstelle
- 16
- Kabinenrecheneinheit
- 17
- Kabinenvisualisierungseinheit
- 18
- Schnittstelle
- 19
- Recheneinheit
- 20
- Visualisierungseinheit
- 21
- Anzeigevorrichtung
- 22
- Luftvorhangssteuervorrichtung
- 23
- Drossel
- 24
- Schaltventil
- 25
- Heizung
- 26
- Überdruckventil
- 27
- Steuerventil
- 28
- Luftvorhang
- 29
- Schutzglas
- 30
- Temperiersteuerung
- 31
- Schalter der Temperiervorrichtung
- 32
- Kran
- 33
- Verkabelung
- 34
- Datenleitung
- 35
- Trägerfahrzeug
1. Kran (32) mit einem durch eine Hubvorrichtung (1) heb- und senkbar angeordneten Bilderfassungssystem
(2) zur Erfassung eines für einen Bediener des Krans (32) nicht direkt einsehbaren
Bereichs eines Kranumfelds, wobei das Bilderfassungsystem (2) an einem gerade verlaufenden
Ausleger (5) der Hubvorrichtung (1) angeordnet ist, wobei das Bilderfassungssystem
(2) durch ein Ausfahren des Auslegers (5) aus einer Hubsäule (4) in die Höhe bewegbar
ist und durch ein Einfahren des Auslegers (5) in die Hubsäule (4) in eine Transportstellung
absenkbar ist, in welcher sich der Ausleger (5) im Wesentlichen vollständig in der
Hubsäule (4) befindet und das Bilderfassungssystem (2) an die Hubsäule (4) heran bewegt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bilderfassungssystem (2) auf einer einen höchsten Punkt des Auslegers (5) bildenden
Spitze des Auslegers (5) angeordnet ist.
2. Kran nach Anspruch 1, wobei das Bilderfassungssystem (2) relativ zur Spitze des Auslegers
(5) starr angeordnet ist.
3. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bilderfassungssystem
(2) wenigstens eine, vorzugsweise wenigstens drei, Kameras (3) aufweist, welche vorzugsweise
in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
4. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bilderfassungssystem
(2) in der Transportstellung zumindest im Wesentlichen vollständig in oder hinter
einer an der Hubsäule (4) angeordneten Schutzabdeckung (11) angeordnet ist.
5. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei unterhalb des Bilderfassungssystems
(2) im Bereich der Spitze des Auslegers (5) eine Beleuchtungsvorrichtung am Ausleger
(5) angeordnet ist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass die Beleuchtungsvorrichtung
so versenkt im Ausleger (5) angeordnet ist, dass sie gemeinsam mit dem Ausleger (5)
in die Hubsäule (4) einfahrbar ist.
6. Kran nach dem vorangehenden Anspruch, wobei die Beleuchtungsvorrichtung wenigstens
einen Scheinwerfer (6) umfasst.
7. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Hubsäule (4) und
der Ausleger (5) in einer vertikalen Ebene, welche sowohl die Hubsäule (4) als auch
eine Kransäule (8) aufweist, einen von Null verschiedenen Winkel mit der Kransäule
(8) einschließt.
8. Kran nach dem vorangehenden Anspruch, wobei ein an der Kransäule (8) angeordnetes
Gehäuse (9) einer Kransteuerung in einem unteren Bereich der Kransäule (8) angeordnet
ist.
9. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bilderfassungssystem
(2) eine Recheneinheit (19) aufweist, welche aus Signalen wenigstens einer Kamera
(3) des Bilderfassungssystems (2) Visualisierungsdaten für eine außerhalb des Bilderfassungssystems
(2) angeordnete Visualisierungseinheit (20) berechnet.
10. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Bilderfassungssystem
(2) wenigstens zwei Kameras (3) aufweist und eine Schnittstelle (18) vorgesehen ist,
welche Signale der wenigstens zwei Kameras (3) sammelt und ggf. - im Falle der Rückbeziehung
auf den vorangehenden Anspruch - an die Recheneinheit (19) übermittelt.
11. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei für zumindest ein Schutzglas
(29) des Bilderfassungssystems (2) eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Luftvorhangs
(28) vorgesehen ist, wobei die Vorrichtung zur Erzeugung des Luftvorhangs (28) eine
Schnittstelle zur Anbindung an eine Druckluftversorgung eines Trägerfahrzeugs (35)
des Krans (32) aufweist.
12. Kran nach dem vorangehenden Anspruch, wobei eine Luftvorhangssteuervorrichtung (22)
vorgesehen ist, welche eine Erzeugung des Luftvorhangs (28) außerhalb eines Betriebs
des Bilderfassungssystems (2) sperrt.
13. Kran nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Temperiervorrichtung
für das Bilderfassungssystem (2) vorgesehen ist, wobei die Temperiervorrichtung eine
Schnittstelle für von einem Trägerfahrzeug (35) des Krans bereit gestelltes Temperiermedium,
vorzugsweise Druckluft, und/oder zur Energieversorgung der Temperiervorrichtung aufweist.
14. Trägerfahrzeug (35) mit einem Kran (32) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche.