[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schnittschutzes für zumindest
teilweise unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungsfolien gemäß Anspruch 1.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung einen Schnittschutz für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen
befindliche Dichtungsfolien gemäß Anspruch 5.
[0003] Zudem betrifft die Erfindung eine Verwendung eines rundgestrickten und danach geplätteten
Gestricks aus mindestens einem schnittfesten Filamentgarn und einem Draht als Schnittschutz
für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungsfolien gemäß Anspruchs
8.
[0004] Nicht zuletzt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ausbildung von Silikonfugen
zur weiteren Abdichtung von zumindest teilweise auf mindestens einer Dichtungsfolie
befindlichen Sanitärfliesen gemäß Anspruch 9.
[0005] Die Verwendung von Silikonfugen in Sanitärbereichen wie in Badezimmern zur zusätzlichen
Abdichtung von Nasszellen wie Duschen oder Badewannen ist bekannt. Hierbei werden
Fliesen, die auf Dichtungsfolie oder Dichtungsmasse angeordnet sind und/oder die nicht
mit Mörtel oder anderer Fugenmasse verfugt sind, in dem Bereich der jeweiligen Nasszelle
mit Silikon verfugt. Es kann erforderlich sein, dass die Silikonfugen entfernt und/oder
erneuert werden müssen. Dies erfolgt in der Regel mit scharfen Gegenständen wie Messern.
Dabei kann es dazu kommen, dass die darunterliegende Dichtungsfolie oder Dichtungsmasse
durch das verwendete Messer oder ein anderes scharfes Werkzeug beschädigt wird.
[0006] Aus der
DE 10 2017 100 723 A1 ist ein streifenartiges Schnittschutzelement auf faseriger Basis bekannt, wobei ein
Teil der Fasern Aramidfasern sind. Weiter vorgesehen ist, dass ein weiterer Teil der
Fasern Polyamidfasern ist.
[0007] Aus der
EP 2 405 067 A1 ist ein Dicht- und Montageband mit einer Trägerfolie aus einem ersten, biegsamen
Material bekannt, wobei die Trägerfolie zwei Bereiche bildet und wobei an der Trägerfolie
ein Schnittschutz-Streifen angeordnet ist, der aus einem zweiten, flexiblen Material
ausgebildet ist, welches schnittschutzfest ist.
[0008] Aus der
DE 10 2017 113 345 A1 ist ein Gebäudebereich bekannt, insbesondere ein Feucht- und Nassbereich eines Gebäudes,
mit einem Boden- oder Wandaufbau, der eine Dehnungsfuge aufweist, wobei, entlang der
Dehnungsfuge eine Dichtebene vorgesehen ist, welche die Dehnungsfuge abdeckt und welche
mindestens in einem Bereich entlang der Dehnungsfuge dehnbar ist, und wobei ein Schnittschutz
so raumseitig vor oder in der Dichtebene angeordnet ist, dass sich der sich Schnittschutz
entlang der Dehnungsfuge erstreckt und dass der Schnittschutz schwimmend so gelagert
ist, dass er im Falle einer Bewegung des Boden- oder Wandaufbaus relativ zu der Dichtebene
beweglich ist.
[0009] Aus der
WO 2004 / 011 707 A2 ist ein Verbundstoff bekannt, vorzugsweise ein Faser- und/oder Faserverbundstoff,
zum Verbinden, insbesondere zur Rissüberbrückung, und/oder zum Abdichten bzw. Auskleiden
und/oder statischen Verstärken von mindestens einer starren Fläche oder zwei zueinander
beweglichen Flächen. Dieser Verbundstoff schützt gegen Wasser, Feuchtigkeit, Nässe
oder Gasen oder Chemikalien. Der Verbundstoff ist als Maschenware, insbesondere als
Gestricke oder Gewirke, über ein Einfaden- oder Kettfadensystem hergestellt.
[0010] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines
Schnittschutzes, einen Schnittschutz, eine Verwendung und ein Verfahren zur Ausbildung
von Silikonfugen zu schaffen, bei welchen das Risiko der Beschädigung einer unter
der Silikonfuge befindlichen Dichtungsfolie verhindert wird.
[0011] Diese und weitere Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1, einen
Schnittschutz nach Anspruch 5, eine Verwendung nach Anspruch 8 und ein Verfahren nach
Anspruch 9.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben
oder werden nachstehend im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erfindungen angegeben.
[0013] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zur Herstellung
eines Schnittschutzes für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungsfolien,
die Schritte umfasst sind: Herstellung eines Schlauchgestricks, Plätten des Schlauchgestricks,
sodass ein mindestens zwei-lagiges Gestrickband vorliegt, wobei zur Herstellung des
Schlauchgestricks ein schnittfestes Filamentgarn und ein Draht miteinander zu dem
Schlauchgestrick verstrickt werden.
[0014] Eine Ausführungsform sieht ferner vor, dass bei einem Verfahren zur Herstellung eines
Schnittschutzes für Dichtungselemente wie Dichtungsfolien oder Dichtungsmassen, insbesondere
für einen Schnittschutz für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungselemente
wie Dichtungsfolien oder Dichtungsmassen, die Schritte umfasst sind: Herstellung eines
Schlauchgestricks, Plätten des Schlauchgestricks, sodass ein mindestens zweilagiges
Gestrickband vorliegt, wobei zur Herstellung des Schlauchgestricks ein schnittfestes
Filamentgarn und ein Draht miteinander zu dem Schlauchgestrick verstrickt werden,
sodass ein Schlauchgestrick aus einem textilen Teil und einem metallischen Teil, welches
insbesondere aramidfaserfrei ist, realisiert wird. In einer Ausführungsform werden
statt Sanitärfliesen andere Fliesen, Kacheln oder andere plattenförmige Elemente vorgesehen.
Das Schlauchgestrick ist bevorzugt als Links-Rechts-Schlauchgestrick ausgebildet.
In einer Ausführungsform wird das Schlauchgestrick mit zwei unterschiedlichen Materialien
realisiert: einem metallischen Material wie beispielsweise einem Drahtgestrick und
einem anderen entweder metallischen oder nichtmetallischem Material. Bevorzugt wird
als zweites Material ein nichtmetallisches Material verwendet. Das zweite Material
kann insbesondere ein Textilmaterial sein, wobei das zweite Material bevorzugt kein
Aramid ist, sodass das Schlauchgestrick aramidfaserfrei ausgebildet ist. In einer
weiteren Ausführungsform ist das Schlauchgestrick polyamidfaserfrei ausgebildet. In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Schlauchgestrick somit polyamidfaserfrei
und aramidfaserfrei ausgebildet. Das erste Material ist bevorzugt ein Draht insbesondere
ein Edelstahldraht. Insbesondere wird als erstes Material der Werkstoff 1.4404 verwendet.
In einer Ausführungsform wird als zweites Material ein Werkstoff verwendet, der eine
Zugfestigkeit in einem Bereich von mindestens 1.500 N/mm
2 aufweist, weiter bevorzugt von mindestens 2.000 N/mm
2 und am meisten bevorzugt von mindestens 2.500 N/mm
2 und vorzugsweise eine Zugfestigkeit von mindestens 3.000 N/mm
2 aufweist. In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zweite Material eine
Zugfestigkeit von maximal 5.000 N/mm2, weiter bevorzugt von maximal 4.500 N/mm2 und
am meisten bevorzugt von maximal 4.000 N/mm2 aufweist. Bevorzugt wird als zweites
Material ein Werkstoff mit einer Zugfestigkeit in dem Bereich von etwa 2.000 N/mm2
bis etwa 5.000 N/mm2, bevorzugt im Bereich von etwa 3.000 N/mm2 bis etwa 4.000 N/mm2
verwendete. Als zweites Material kommt somit bevorzugt ein PE-Material, somit eine
PE-Hochleitstungsfaser, oder insbesondere auch ein PBBO-Material zur Anwendung. Somit
sieht eine bevorzuget Ausführungsform ein Gestrick aus einem metallischen Werkstoff,
vorzugsweise einem Edelstahldraht und weiter bevorzugt einem Draht aus dem Werkstoff
1.4404 und einem nicht-metallischen Werkstoff, insbesondere einem PE- oder PBBO-Werkstoff
mit einer bevorzugten Zugfestigkeit im Bereich von etwa 3.000 N/mm2 und etwa 4.000
N/mm2 vor. Als zweites Material kann auch eine PE-Faser wie UHMWP (UHMW-PE) eingesetzt
werden.
[0015] Die Drahtstärke bzw. der Durchmesser der eingesetzten Materialien liegt bevorzugt
in einem Bereich von etwa 0,01 mm bis etwa 1,0 mm, weiter bevorzugt von etwa 0,05
mm bis etwa 0,5 mm und am meisten bevorzugt von etwa 0,1 - 0,2 mm. Andere Durchmesserbereich
in den hier angegebenen Bereichen sind möglich.
[0016] Draht und/oder Faser - Feinheit liegen bevorzugt in einem Bereich von etwa 100 bis
etwa 700 dtex, weiter bevorzugt von etwa 200 bis etwa 600 dtex und am meisten bevorzugt
in einem Bereich von etwa 300 bis etwa 500 dtex. Die Feinheit der beiden unterschiedlichen
Materialien kann dabei unterschiedlich ausgebildet oder in einer Ausführungsform auch
gleich ausgebildet sein.
[0017] Als Maschenlänge wird bevorzugt eine Maschenlänge in einem Bereich von etwa 25 mm
und größer pro 10 Reihen, weiter bevorzugt von etwa 30 mm oder größer pro 10 Reihen
und am meisten bevorzugt von etwa 31 mm und größer pro 10 Reihen, etwa von 32 mm oder
35 mm pro zehn Reihen gewählt.
[0018] Mindestens eine Faser / Draht, bevorzug beide Fasern / Draht haben einen etwa kreisförmigen
Querschnitt. Der Querschnitt ist bevorzugt über die gesamte Länge der Faser konstant,
kann aber in anderen Ausführungsformen zumindest abschnittsweise über die Länge veränderlich
ausgebildet sein. In noch anderen Ausführungsformen kann zumindest ein Querschnitt
von der Kreisform abweichen und beispielsweise eine ovale Form aufweisen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gestrick mit einer vorgegebenen
Teilung mit einem Durchmesser im Bereich von 0,05 mm bis 0,5 mm pro einer Nadelzahl
im Bereich von etwa 5 Nadeln bis etwa 20 Nadeln hergestellt wird.
[0020] Das Schlauchgestrick wird als Endlosschlauchgestrick hergestellt und dann auf eine
vorbestimmte Länge abgelängt.
[0021] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Filamentgarn und der Draht gemeinsam
über eine Öse, somit über eine gemeinsame Öse, einer Rundstrickmaschine zugeführt
werden. Ein Draht und ein Filamentgarn laufen somit durch eine gemeinsame Öse hindurch.
[0022] Noch eine Ausführungsform sieht vor, dass das Filamentgarn und der Draht gemeinsam
von jeweils einer der Rundstricknadeln der Rundstrickmaschine aufgenommen und verstrickt
werden.
[0023] Wiederum eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Gestrickband zumindest
einseitig beschichtet wird.
[0024] Zudem schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Schnittschutz
für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungsfolien, vorgesehen
ist, dass der Schnittschutz nach einem hier beschriebenen Verfahren hergestellt ist,
und insbesondere umfasst: ein Gestrickband, welches mindestens zweilagig ausgebildet
ist, wobei die Randbereiche des Gestrickbands durchgehend miteinander verbunden sind,
sodass lediglich an den Enden des Gestrickbands stirn- bzw. endseitig der Rand des
Gestrickbands offen ist, wobei das Gestrickband als geplättetes Rundgestrick mit mindestens
einem schnittfesten Filamentgarn und mindestens einem Draht hergestellt ist.
[0025] Ferner sieht eine Ausführungsform vor, dass bei einem Schnittschutz für Dichtungselemente
wie Dichtungsfolien oder Dichtungsmassen, insbesondere für zumindest teilweise unter
Sanitärfliesen befindliche Dichtungselemente wie Dichtungsfolien oder Dichtungsmassen,
vorgesehen ist, dass der Schnittschutz nach einem hier beschriebenen Verfahren hergestellt
ist, und insbesondere umfasst: ein Gestrickband, welches mindestens zweilagig ausgebildet
ist, wobei die Randbereiche des Gestrickbands durchgehend miteinander verbunden sind,
sodass lediglich an den Enden des Gestrickbands stirn- bzw. endseitig der Rand des
Gestrickbands offen ist, wobei das Gestrickband als geplättetes Rundgestrick mit mindestens
einem schnittfesten Filamentgarn und mindestens einem Draht als Verbund aus einem
textilen und einem metallischen Teil, insbesondere aramidfaserfrei, hergestellt ist.
[0026] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass mindestens eine Seite des Gestrickbands
beschichtet ist.
[0027] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass mindestens eine Seite des Gestrickbands
mit einem Kunststoff beschichtet ist, sodass die eine Seite wasserdicht und/oder selbstklebend
beschichtet bzw. ausgebildet ist.
[0028] Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass eine Verwendung eines
rundgestrickten und danach geplätteten Gestricks aus mindestens einem schnittfesten
Filamentgarn und einem Draht als Schnittschutz für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen
befindliche Dichtungsfolien vorgesehen ist.
[0029] Insbesondere ist in einer Ausführung vorgesehen, dass eine Verwendung eines rundgestrickten
und danach geplätteten Gestricks aus mindestens einem schnittfesten Filamentgarn und
einem Draht, somit mit einem textilen und einem metallischen Teil, insbesondere aramidfaserfrei,
als Schnittschutz für Dichtungselemente wie Dichtungsfolien oder Dichtungsmassen,
insbesondere für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungselemente
wie Dichtungsfolien oder Dichtungsmassen, vorgesehen ist.
[0030] Nicht zuletzt schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren
zur Ausbildung von Silikonfugen zur weiteren Abdichtung von Dichtungselementen wie
Dichtungsfolien oder Dichtungsmassen, insbesondere für zumindest teilweise auf mindestens
einem Dichtungselement wie einer Dichtungsfolie oder eine Dichtungsmasse befindlichen
Sanitärfliesen vorgesehen ist, dass mindestens ein hier beschriebener Schnittschutz
im Bereich der Silikonfugen zumindest teilweise zwischen dem Dichtungselement wie
der Dichtungsfolie oder der Dichtungsmassen und der Silikonfuge angeordnet wird. Der
Schnittschutz wird bevorzugt nach Vorsehen der Folien und vor Anordnung der Fliesen
und der Silikonfuge auf der Dichtungsfolie angeordnet. Der Schnittschutz ist bzw.
wird dabei zwischen Fliese und/oder der Silikonfuge auf der einen Seite und der Dichtungsfolie
auf der anderen Seite angeordnet.
[0031] Insbesondere ist vorgesehen, dass bei einem Verfahren zur Ausbildung von Silikonfugen
zur weiteren Abdichtung von einem Dichtungselement wie einer Dichtungsfolie oder einer
Dichtungsmasse, wobei mindestens ein hier beschriebener Schnittschutz im Bereich der
Silikonfugen zumindest teilweise zwischen dem Dichtungselement und der Silikonfuge
angeordnet wird.
[0032] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schnittschutz nachträglich im Bereich
unter der Silikonfuge zwischen Dichtungsfolie/Dichtungsmasse (Dichtungselement) einerseits
und der Fliese und/oder der Silikonfuge andererseits angebracht wird.
[0033] Das Schlauchgestrick ist bzw. wird als Rundgestrick aus einem Draht, insbesondere
einem metallischen Draht, und einem schnittfesten Filamentgarn hergestellt. Der metallische
Draht ist vorzugsweise als Edelstahldraht ausgebildet. Schnittfeste Filamentgarne
sind beispielsweise aus der
DE 602100094 T2 bekannt. Derartige Garne sind textile Garne, die eine hohe Schnittfestigkeit aufweisen.
Das Garn und der Draht weisen in einer Ausführungsform den gleichen Durchmesser auf.
In anderen Ausführungsformen weicht der Durchmesser des Drahts von dem Durchmesser
des Garns ab. Bevorzugt liegt der Durchmesser des Drahts im Bereich von 0,05 mm bis
0,2 mm, weiter bevorzugt im Bereich von 0,1 mm bis 0,15 mm und am meisten bevorzugt
im Bereich um die 0,12 mm. Es können je nach Anwendungszweck auch davon abweichende
Drahtdurchmesser verwendet werden. Der Durchmesser des Drahts ist vorzugsweise über
dessen Länge konstant. In anderen Ausführungsformen variiert der Durchmesser des Drahts
über dessen Länge. Vorzugsweise werden genau ein Draht und genau ein Garn für das
Stricken verwendet. In anderen Ausführungsformen werden mehrere Garne als Drähte verwendet.
In wiederum anderen Ausführungsformen werden mehrere Drähte als Garne verwendet. Bevorzugt
werden genau ein Draht und ein Garn durch eine gemeinsame Öse der Rundstrickmaschine
zugeführt, sodass eine Rundstricknadel genau einen Draht und genau ein Garn gleichzeitig
aufnimmt bzw. verstrickt. In anderen Ausführungsformen ist eine unterschiedliche Zufuhr
von Garn und Draht denkbar. Das Zuführen von Draht und Garn erfolgt vorzugweise mit
gleicher Zuführgeschwindigkeit beider.
[0034] Bei der Herstellung wird zunächst ein Schlauchgestrick mittels Rundstricken des Drahtes
und des Garns realisiert. Das Schlauchgestrick wird als einlagiges Schlauchgestrick
hergestellt. In anderen Ausführungsformen lässt sich das Schlauchgestrick mit mehreren
Lagen herstellen. Das ein- oder mehrlagige Schlauchgestrick wird danach geplättet,
sodass ein Gestrickband hergestellt ist. Das Gestrickband hat somit die doppelte Anzahl
an Lagen, wie das Schlauchgestrick. Bevorzugt ist ein einlagiges Schlauchgestrick,
sodass das Gestrickband zweilagig ist. Dabei ist der Randbereich des Gestrickbands
über dessen Länge geschlossen bzw. es sind beide Gestrickbandseiten des Gestrickbands
entlang dessen beider Längsränder miteinander verbunden, genauer verstrickt. Lediglich
der stirnseitige und der endseitige Rand des Gestrickbands sind offen.
[0035] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwischen den beiden Gestrickbandseiten
im Inneren des Gestrickbands keine weiteren Teile, beispielsweise Folien oder dergleichen,
vorgesehen sind. Das Innere des Gestrickbands ist bevorzugt leer. In anderen Ausführungsformen
weist das Innere des Gestrickbands eine Einlage oder dergleichen, beispielsweise in
Form einer Folie auf. Diese können beispielsweise für eine erhöhte Schnittschutzfestigkeit
vorgesehen sein und können insbesondere dünne und/oder flexible Metallfolien umfassen.
Aber auch ohne zusätzliche Schnittschutzelemente weist das Gestrickband eine verbesserte
Schnittfestigkeit und somit einen verbesserten Schnittschutz auf. Denn durch die Zweilagigkeit
und die durchgehende Verbindung der beiden Lagen oder Gestrickseiten an den Längsrändern
wird eine Relativbewegung der beiden Lagen bei einem Einschneiden, beispielsweise
durch ein Messer, zugelassen. Diese Relativbewegung reduziert die Einschnittanfälligkeit
des Gestrickbandes. Da die beiden Lagen somit aus einem schnittfesten Garn gebildet
sind, die zusätzlich mit einem Draht verstrickt sind, ist die Schnittfestigkeit erhöht.
Die Kombination aus schnittfestem Garn und Draht, verstrickt als ein gemeinsames Rundgestrick,
und die Zweilagigkeit, hergestellt durch Plätten des Rundgestricks / Schlauchs zu
einem Gestrickband, erhöhen signifikant die Schnittfestigkeit des Schnittschutzes.
[0036] Eine der Gestrickbandlagen oder Gestrickbandseiten ist vorzugsweise beschichtet.
In anderen Ausführungsformen sind beide Gestrickbandlagen oder Gestrickbandseiten
beschichtet. Die Beschichtung kann dabei von außen aufgebracht sein oder von innen
oder sowohl von außen als auch von innen. Bevorzugt ist die obere Gestrickbandlage
frei von einer Beschichtung. Dies hat den Vorteil, dass sich die Fugenmasse mit dem
Gestrickbandmaterial gut verbinden lässt und so eine optimale Verfugung realisierbar
ist. Weiter bevorzugt ist sowohl die Innenseite als auch die Außenseite der oberen
Gestrickbandlage beschichtungsfrei ausgebildet. Die obere Gestrickbandlage ist die
Lage, welcher der Silikonfuge zugewandt ist.
[0037] Weiter bevorzugt ist die untere Gestrickbandlage, somit die der Dichtungsfolie zugeordnete
Gestrickbandlage beschichtet. Bevorzugt ist die untere Gestrickbandlage von außen
beschichtet. In anderen Ausführungsformen kann die untere Gestrickbandlage von innen
oder von innen und außen beschichtet sein.
[0038] Die Beschichtung ist vorzugsweise als Kunststoffbeschichtung ausgebildet. Dabei ist
in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Kunststoffbeschichtung als klebende
Kunststoffbeschichtung ausgebildet ist, sodass sich das mit dieser klebenden Kunststoffbeschichtung
beschichtete Gestrickband an die Dichtungsfolie oder ein anderes Objekt ankleben lässt.
Andere stoffschlüssige Haftmittel lassen sich ebenfalls vorsehen.
[0039] In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Beschichtung, insbesondere
die Kunststoffbeschichtung, als wasserdichte Kunststoffbeschichtung ausgebildet ist.
Auf diese Weise lässt sich zumindest eine Lage des Gestrickbands als wasserdichte
Lage ausbilden.
[0040] In noch einer anderen Ausführungsform ist die Beschichtung als Kunststoffbeschichtung
ausgebildet, die sowohl wasserabdichtend als auch (selbst-)klebend ausgebildet ist.
Bei einer Ausbildung als klebende Beschichtung ist vorzugsweise eine Schutzfolie auf
der klebenden Fläche der klebenden Beschichtung vorgesehen. Diese lässt sich dann
bei Bedarf abziehen um die Klebewirkung zu aktivieren.
[0041] Das so hergestellte Schnittschutzband lässt sich als Schnittschutz insbesondere im
Sanitärbereich verwenden. Dabei lässt sich der Schnittschutz in einer Ausführungsform
nachrüsten. Bevorzugt wird der Schnittschutz bereits bei einer Verfliesung vorgesehen.
[0042] Nach Vorsehen einer Dichtungsfolie wird in dem Bereich, in dem später Silikonfugen
vorgesehen werden, der Schnittschutz vorgesehen. Der Schnittschutz ist als Gestrickband
ausgebildet. Dieses lässt sich aufwickeln bzw. abwickeln. Somit ist eine bevorzugte
Handhabbarkeit realisiert. Das Gestrickband wird auf die entsprechenden Stellen der
Dichtungsfolie aufgebracht. Darüber werden dann die Fliesen angeordnet. Die Fliesen
werden teilweise mit Mörtel angeordnet. Im Bereich, in dem die Fliesen mit Silikonfuge
verfugt werden, ist der jeweilige Schnittschutz vorgesehen. Der bandförmige Schnittschutz
weist eine Breite auf, die breiter ist, als die Breite der aufzubringenden Silikonfuge.
Dabei wird der Schnittschutz von zwei benachbarten aber beabstandeten Fliesen zumindest
teilweise überlappt. Zwischen den Fliesen ist somit ein Spalt für die Silikonfuge
vorgesehen. Somit ist eine geschichtete oder gestapelte Anordnung von Dichtungsfolie,
Schnittschutz, Fliese bzw. Silikonfuge vorgesehen. Da der Bereich zwischen Silikonfuge
und Dichtungsfolie komplett von dem Schnittschutz abgedeckt ist, wird ein Einschneiden
in die Dichtungsfolie wirksam verhindert.
[0043] Das Gestrick wird als Maschenware hergestellt, das heißt, aus mehreren in eine Längsrichtung
verbundenen Maschenreihen. Die Maschengröße ist dabei je nach Dämpfungsgrad vorgebbar.
Die Faser bzw. das Garn kann mit einem vorgebbaren Garn-/Faserdurchmesser bestimmt
sein. Das technische Gestrick wird in einer Ausgestaltung endlos als Schlauchelement
aus mehreren in eine Längsrichtung verbundenen Maschenreihen ausgebildet, sodass ein
sich in Längsrichtung erstreckendes Schlauchgestrick gebildet ist. Insbesondere ist
das technische Gestrick als einlagiges Schlauchelement oder Schlauchelementgestrick
ausgebildet. In dem Schlauchgestrick sind in einigen Ausführungsformen Ausnehmungen
wie Bohrungen und dergleichen eingebracht. Das Schlauchgestrick ist bevorzugt elastisch
ausgebildet.
[0044] Es können mehrere Materialien zu einem Draht und/oder einer Faser integriert sein.
Bei der Wahl einer Draht- und/oder Faserstärke ist zu beachten, dass der Durchmesser
eines Drahtes und/oder einer Faser mit seiner Lebensdauer verknüpft ist. Um eine Bruchgefahr
zu vermeiden, sollte der Durchmesser eines Drahtes und/oder einer Faser nicht zu dünn
gewählt sein. Der Draht und/oder die Faser weisen dabei in einigen Ausführungsformen
einen Durchmesser von etwa 0,01 mm bis 5 mm, bevorzugt von etwa 0,05 mm bis etwa 1,5
mm und besonders bevorzugt von etwa 0,11 mm bis etwa 0,13 mm auf. Neben der Wahl des
Drahts beziehungsweise des Fasermaterials oder Garnmaterials werden die Eigenschaften
der Maschenware auch durch die Größe und Dichte der Maschen beeinflusst, wobei die
Dichte der Maschen in einem formgebenden Verfahrensschritt erhöht werden kann. Dies
hat Auswirkungen auf die Eigenschaften der Maschenware, insbesondere auf die Elastizität
und damit auch Federung. Die Maschenware weist dabei eine Maschenweite von 0,01 mm
bis 50 mm, bevorzugt von 0,5 mm bis 20 mm und besonders bevorzugt von 3 mm bis 8 mm
auf. Insbesondere hat sich herausgestellt, dass eine gestrickte und insbesondere eine
rund gestrickte Maschenware bevorzugt ist. Auf diese Weise lässt sich ein als Schlauchelement
ausgebildetes Gestrick realisieren. Bevorzugt ist das Schlauchgestrick als endloses
Schlauchgestrick hergestellt bzw. wird als endloses Schlauchgestrick hergestellt.
Durch das Verstricken des Garns und des Drahts wird eine ausreichend große Flexibilität
beibehalten, die es ermöglicht, das Schlauchgestrick bzw. das durch Plätten erzeugte
Gestrickband aufzurollen.
[0045] Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben
oder ergeben sich aus der vorstehenden Beschreibung. Sämtliche aus den Ansprüchen,
der Beschreibung oder der Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich
konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte können sowohl
für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
1. Verfahren zur Herstellung eines Schnittschutzes für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen
befindliche Dichtungsfolien, umfassend die Schritte:
Herstellung eines Schlauchgestricks, Plätten des Schlauchgestricks, sodass ein mindestens
zwei-lagiges Gestrickband vorliegt, wobei zur Herstellung des Schlauchgestricks ein
schnittfestes Filamentgarn und ein Draht miteinander zu dem Schlauchgestrick verstrickt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Filamentgarn und der Draht gemeinsam über eine Öse einer Rundstrickmaschine zugeführt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Filamentgarn und der Draht gemeinsam von jeweils einer der Rundstricknadeln der
Rundstrickmaschine aufgenommen und verstrickt werden.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gestrickband zumindest einseitig beschichtet wird.
5. Schnittschutz für zumindest teilweise unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungsfolien,
wobei der Schnittschutz nach einem Verfahren gemäß der vorherigen Ansprüche 1 bis
4 hergestellt ist, und umfasst:
ein Gestrickband, welches mindestens zweilagig ausgebildet ist, wobei die Randbereiche
des Gestrickbands durchgehend miteinander verbunden sind, sodass lediglich an den
Enden des Gestrickbands stirn- bzw. endseitig der Rand des Gestrickbands offen ist,
wobei das Gestrickband als geplättetes Rundgestrick mit mindestens einem schnittfesten
Filamentgarn und mindestens einem Draht hergestellt ist.
6. Schnittschutz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Seite des Gestrickbands beschichtet ist.
7. Schnittschutz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Seite des Gestrickbands mit einem Kunststoff beschichtet ist, sodass
die eine Seite wasserdicht und/oder selbstklebend beschichtet bzw. ausgebildet ist.
8. Verwendung eines rundgestrickten und danach geplätteten Gestricks aus mindestens einem
schnittfesten Filamentgarn und einem Draht als Schnittschutz für zumindest teilweise
unter Sanitärfliesen befindliche Dichtungsfolien.
9. Verfahren zur Ausbildung von Silikonfugen zur weiteren Abdichtung von zumindest teilweise
auf mindestens einer Dichtungsfolie befindlichen Sanitärfliesen, wobei mindestens
ein Schnittschutz nach Anspruch 5 bis 7 im Bereich der Silikonfugen zumindest teilweise
zwischen der Dichtungsfolie und der Silikonfuge angeordnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei
der Schnittschutz nachträglich im Bereich zumindest unter der Silikonfuge zwischen
Dichtungsfolie und Silikonfuge angebracht wird.