[0001] Die Erfindung betrifft ein Fadenliefergerät zur Lieferung eines Fadens zu einer Textilmaschine.
[0002] Das Fadenliefergerät ist mit einem Gehäuse und mit einer Speichervorrichtung versehen,
wobei der Faden von der Speichervorrichtung durch die Textilmaschine abgezogen wird.
Ein derartiges Fadenliefergerät wird auch Speicher-Fadenliefergerät genannt.
[0003] Aus der
EP 2 065 496 ist eine Fadenzuführungsvorrichtung für eine Textilmaschine bekannt. Die Fadenzuführungsvorrichtung
umfasst einen stationären Speicherkörper und einen sich entlang des Speicherkörpers
erstreckenden Gehäusearm. An dem Gehäusearm ist eine Fadenbremse, die einen Bremskörper
aufweist, angeordnet. Der Bremskörper wird mit Hilfe von Permanentmagnetanordnungen
der Einstelleinrichtung gegen ein Abzugsende des Speicherkörpers angepresst. Es ist
eine Einstellvorrichtung zum Einstellen eines Bremseffektes vorgesehen. Durch die
Einstelleinrichtung ist die relative axiale Position einer Permanentmagnetanordnung
entweder graduell durch eine Schraubvorrichtung oder durch eine Schnelleinstelleinrichtung
variabel. Zum Austausch des Bremskörpers wird die Schnelleinstelleinrichtung aktiviert,
indem eine Betätigungsschraube mit Teilen der Einstelleinrichtung von Hand gegen die
Kraft einer Feder herausgezogen wird. Dies erfordert ein Festhalten der Schraube von
Hand während des Austauschs des Bremskörpers. Auch bei einer weiteren Wartung des
Fadenliefergerätes, zum Beispiel bei einer Reinigung, müsste die Schraube von Hand
festgehalten werden. Der durch das Herausziehen gewonnene Platz ist in der Einstellvorrichtung
vorzusehen, wodurch sie eine gewisse axiale Länge benötigt.
[0004] Die
EP 1 262 436 B1 beschreibt eine schnell lösbare Befestigungsvorrichtung für eine Bremseinheit für
Schussfaden-Zuführvorrichtungen. Die Bremseinheit weist einen Stützring mit einem
Befestigungsfuß, der entfernbar an einem Stützschlitten befestigt ist. Der Stützschlitten
ist bezüglich eines Zylinders der Zuführvorrichtung axial bewegbar. Der Befestigungsfuß
des Stützrings und der Stützschlitten sind mit Hilfe von magnetischen Befestigungselementen
aneinander befestigt. In einer Ausführungsform wird eine Relativdrehung des Stützrings
bezüglich des Stützschlittens um eine Achse im rechten Winkel zu einer Fügefläche
zugelassen.
[0005] Der Stützring kann durch Überwinden der Magnetkraft der Befestigungselemente von
dem Stützschlitten vollständig entfernt werden. Während der Verbindung des Stützrings
mit dem Stützschlitten ist in der angegebenen Alternative eine Kippbewegung des Stützrings
zugelassen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Speicher-Fadenliefergerät mit Lösevorrichtung
zu entwickeln, das ein einfacheres Lösen der Bremsvorrichtung und eine bessere Zugänglichkeit
zum Bremskörper und zu der Speichervorrichtung ermöglicht.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Fadenliefergerät zur Lieferung eines Fadens zu einer Textilmaschine
ist mit einem Gehäuse und mit einer Speichervorrichtung, von der der Faden durch die
Textilmaschine abgezogen wird, versehen. Die Speichervorrichtung umfasst einen stationären,
trommelförmigen Speicherkörper mit einer Körperachse. Ein Halter des Gehäuses erstreckt
sich entlang des Speicherkörpers. Das Fadenliefergerät ist mit einer Bremsvorrichtung
an dem Halter zur Einstellung einer Fadenspannung des Fadens versehen, die im Fadenlauf
nach dem Speicherkörper angeordnet ist. Die Bremsvorrichtung weist einen Bremskörper,
eine Einstellvorrichtung und eine Lösevorrichtung auf. Die Einstellvorrichtung umfasst
mindestens ein Stellelement, das bezüglich des Gehäuses in Richtung der Körperachse
des Speicherkörpers verstellbar angeordnet ist. Da die Körperachse des Speicherkörpers
im wesentlichen mit der Achse des Fadenliefergerätes, zum Beispiel der Achse durch
eine Antriebswelle, übereinstimmt, ist das Stellelement bezüglich auf das Gehäuse
axial verstellbar. D.h. das Stellelement ist axial verstellbar angeordnet.
[0007] Der Bremskörper ist mit Hilfe des Stellelementes in Klemmposition gegen eine Klemmfläche
am Abzugsende des Speicherkörpers anpressbar. Die Lösevorrichtung umfasst ein Trägerelement,
das zumindest mit dem Stellelement verbunden ist und das relativ zu dem Gehäuse beweglich
angeordnet ist.
[0008] Das Trägerelement trägt die Einstellvorrichtung und ist um eine Trägerachse drehbar
angeordnet. Die Trägerachse ist in einem Trägerabschnitt des Halters angeordnet und
verläuft senkrecht zu einer Halterachse, die sich parallel zur Körperachse durch den
Halter des Gehäuses erstreckt, und senkrecht zu einer Verbindungslinie zwischen der
Körperachse und der Halterachse.
[0009] Bei einer Drehung des Trägerelementes um die Trägerachse wird die Einstellvorrichtung
der Bremsvorrichtung aus der Körperachse des Speicherkörpers gedreht. Der dadurch
frei werdende Raum unterhalb des Bremskörpers ermöglicht einen einfachen Austausch
des Verschleißteils Bremskörper. Außerdem ist durch die Drehbarkeit der Einstellvorrichtung
aus der Körperachse nach Entfernen des Bremskörpers die Zugänglichkeit zu der Speichervorrichtung
verbessert. Die verbesserte Zugänglichkeit ermöglicht auch ein Verschieben der Speichervorrichtung
um einen bestimmten Betrag in Richtung der Körperachse, zum Beispiel zum Zwecke der
Reinigung.
[0010] In einer Ausführungsform ist die Trägerachse im Bereich des Endes des Bremskörpers,
der dem Speicherkörper abgewandt ist, angeordnet. Dies ermöglicht ein einfaches Abklappen
der Einstellvorrichtung.
[0011] In einer Ausführungsform umfasst die Lösevorrichtung ein Arretierelement, durch das
das Trägerelement in mindestens einer Arretierposition arretierbar ist. In einer Arretierposition
ragt das Arrtierelement in eine Aussparung im Trägerabschnitt des Halters.
[0012] In einer Ausführungsform umfasst das Arretierelement eine Feder und einen Betätigungspin.
Die Feder dient dazu, das Arrtierelement in die Arretieröffnung zu drücken. Der Lösepin
ist an der Arretierfeder angeordnet, wobei bei Betätigung des Betätigungspins die
Arretierfeder zusammengedrückt wird.
[0013] In einer Ausführungsform ist eine der Arretierpostionen die Klemmpostion der Einstellvorrichtung.
[0014] In einer Ausführungsform ist eine der Arrtierpositionen eine Löseposition der Einstellvorrichtung.
[0015] In einer Ausführungsform umfasst die Lösevorrichtung ein federndes Element, das sich
auf dem Trägerabschnitt des Halters abstützt und eine federnde Kraft entgegen der
Drehrichtung des Trägerelementes um die Trägerachse beim Lösen der Einstellvorrichtung
auf das Trägerelement ausübt.
[0016] In einer Ausführungsform ist der Trägerabschnitt des Halters als ein abnehmbares
Halterteil ausgebildet. Dies ermöglicht den Austausch der Einstell- und Lösevorrichtung
der Bremsvorrichtung und damit den Austausch der Bremse.
[0017] Ein erfindungsgemäßes Fadenliefergerät ist zur Lieferung eines Fadens zu einer Strickmaschine
ausgebildet. Die Strickmaschine ist eine Rundstrickmaschine oder eine Flachstrickmaschine
oder eine Wirkmaschine oder eine ähnliche Maschine. Ein erfindungsgemäßes Fadenliefergerät
ist alternativ zur Lieferung eines Schussfadens zu einer Webmaschine ausgebildet.
[0018] Die Erfindung wird anhand in den Zeichnungen schematisch dargestellter Beispiele
weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fadenliefergerätes eines
ersten Beispiels anhand einer Seitenansicht in einem Betriebszustand und eine Seitenansicht
im Bereich der Bremsvorrichtung in einem Servicezustand;
Fig. 2 die Seitenansicht der Fig. 1 mit einen Schnitt parallel zur Körperachse des
Speicherkörpers im Bereich der Bremsvorrichtung in einem Betriebszustand und einen
entsprechenden Schnitt in einem Servicezustand;
Fig. 3 eine Seitenansicht im Bereich der Bremsvorrichtung eines Fadenliefergerätes
eines zweiten Beispiels in einem Betriebszustand und in einem Servicezustand;
Fig. 4 einen Schnitt parallel zur Körperachse des Speicherkörpers im Bereich der Bremsvorrichtung
des Fadenliefergerätes des zweiten Beispiels in einem Betriebszustand und in einem
Servicezustand;
Fig. 5 eine Seitenansicht im Bereich der Bremsvorrichtung eines Fadenliefergerätes
eines dritten Beispiels in einem Betriebszustand und in einem Servicezustand;
Fig. 6 einen Schnitt parallel zur Körperachse des Speicherkörpers im Bereich der Bremsvorrichtung
des Fadenliefergerätes des dritten Beispiels in einem Betriebszustand und in einem
Servicezustand;
Fig. 7 eine Seitenansicht im Bereich der Bremsvorrichtung eines Fadenliefergerätes
eines vierten Beispiels in einem Betriebszustand und in einem Servicezustand;
Fig. 8 einen Schnitt parallel zur Körperachse des Speicherkörpers im Bereich der Bremsvorrichtung
des Fadenliefergerätes des dritten Beispiels in einem Betriebszustand und in einem
Servicezustand.
Erstes Beispiel
[0019] Ein in den
Figuren 1 und 2 dargestelltes Fadenliefergerät 1 zur Lieferung eines Fadens 40 zu einer Textilmaschine
ist als ein Speicher-Fadenliefergerät ausgebildet. Die Figuren zeigen links das Fadenliefergerät
1 in einem Betriebszustand und rechts in einem Servicezustand. Das Fadenliefergerät
1 weist ein Gehäuse 2 und eine Speichervorrichtung mit einem Speicherkörper 3 auf,
von dem ein Faden 40 durch die Textilmaschine abgezogen wird. Die Textilmaschine ist
zum Beispiel eine Rundstrickmaschine.
[0020] Das Gehäuse 2 umfasst einen Halter 2a und ein Antriebsgehäuse 2b. Der Halter 2a ist
mit einer Befestigungsvorrichtung 4 zur Befestigung des Fadenliefergerätes 1 an der
Textilmaschine, zum Beispiel an einem Maschinenring der Rundstrickmaschine, versehen.
Die Befestigungsvorrichtung ist in einer Ausführungsform auf der Seite gegenüber des
Halters 2a angebracht. Dies ist durch einen Pfeil 4a angedeutet. In dieser Ausführungsform
umfasst das Gehäuse eine Kontaktplatte 2c. In einer weiteren Ausführungsform ist die
Befestigungsvorrichtung, statt der Kontaktplatte 2c, auf der Seite des Halters 2a
angebracht. Dies ist durch einen Pfeil 4b angedeutet.
[0021] Das Fadenliefergerät 1 weist eine, in der Zeichnung nicht dargestellte, antreibbare
Welle auf, auf der der Speicherkörper 3 angeordnet ist. Die Welle ist gegenüber dem
Speicherkörper 3 drehbar gelagert. Der Speicherkörper 3 ist bei drehender Welle festsetzbar.
Eine Körperachse K, die im Wesentlichen einer Achse der Welle entspricht, ist in den
Figuren 1 und 2 durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnet. Ein in den Figuren nicht
sichtbarer Antrieb der Welle ist in dem Antriebsgehäuse 2 angeordnet. Der Halter 2a
des Gehäuses 2 erstreckt sich parallel zur Welle entlang des Speicherkörpers 3.
[0022] Die
Figur 2 zeigt einen Schnitt im Bereich der Bremsvorrichtung durch das Fadenliefergerät 1
der Figur 1 parallel zur Körperachse K.
[0023] Der Speicherkörper 3 ist als eine Speichertrommel mit der Körperachse K ausgebildet,
die parallel zur Achse der Welle verläuft und, wie erwähnt, dieser im Wesentlichen
entspricht. Der Speicherkörper 3 ist an seinem Abzugsende, d. h. in Figur 1 und 2
unteren Ende abgerundet, um eine Klemmfläche 3a zu bilden.
[0024] Am Aufwickelende des Speicherkörpers 3, in den Figuren 1 und 2 oben, ist ein Aufwickelelement
8 mit einem Fadenführungselement 8a zum Aufwickeln des Fadens 40 auf den Speicherkörper
3 der Speichervorrichtung angeordnet. Der Faden 40 wird in Windungen, die als Faden-
oder Garnwindungen bezeichnet werden, auf den Speicherkörper 3 aufgewickelt.
[0025] Die Speichervorrichtung umfasst neben dem Speicherkörper 3 einen Taumelkörper 9,
der im Innern des Speicherkörpers 3 angeordnet ist.
[0026] Die Bremsvorrichtung zur Einstellung einer Fadenspannung des Fadens 40 weist einen
Bremskörper 20 und eine Einstellvorrichtung für den Bremskörper 20 auf. Die Bremsvorrichtung
ist im Fadenlauf nach dem Speicherkörper 3 angeordnet, wobei der Bremskörper 20 am
Abzugsende des Speicherkörpers 3 angeordnet ist.
[0027] Der Bremskörper 20 ist konisch, und zwar als ein nachgiebiger Bremskörperkonus in
der Form eines regelmäßigen Kegelstumpfmantels, ausgebildet. Er ist zum Beispiel aus
einem Kunststoff und/oder Metall hergestellt. Entsprechende oder ähnliche Bremskörper
sind zum Beispiel in der
WO 2006/045410 A1 beschrieben.
[0028] Die Achse des Bremskörpers 20 stimmt im Wesentlichen, d. h. bis auf geringe Abweichungen,
z. B. durch Abhebung durch den Faden 40 oder bei Verformung des elastischen Bremskörpers
20, mit der Achse der Welle überein. Das Abzugsende des Speicherkörpers 3 ist abgerundet
und bildet im Bereich der Abrundung eine ringförmige Klemmfläche 3a. Der Bremskörper
20 ragt mit seinem größeren Durchmesser über die Klemmfläche 3a. Er ist durch die
Einstellvorrichtung gegen die Klemmfläche 3a am Abzugsende des Speicherkörpers 3 anpressbar.
[0029] Beim Abzug des Fadens 40 durch die Textilmaschine läuft der Faden 40 vom Speicherkörper
3 durch den Spalt zwischen dem Abzugsende des Speicherkörpers 3 und dem Bremskörper
20 über die Klemmfläche 3a.
[0030] Der Bremskörper 20 ist an seinem kleineren Durchmesser, d. h. an seinem von dem Speicherkörper
3 weg zeigenden Ende, mit einer Halterung mit einem Innenring 21 und mit einem Außenring
22a versehen. Der Innenring 21 und der Außenring 22a sind durch Rastverbindungen miteinander
verbunden.
[0031] Die Einstellvorrichtung umfasst einen Abzugszylinder 23 mit einer Abzugsöse 24, zwei
Magneteinheiten 25, 26 und eine Auslauföse 27.
[0032] Der Abzugszylinder 23 erstreckt sich, ggf. bis auf Einbautoleranzen, parallel zu
Achse K. Der Abzugszylinder 23 führt den Faden 40 von seinem dem Speicherkörper 3
zugewandten Einlaufende zu seinem entgegengesetzten Auslaufende, d. h. durch die Einstellvorrichtung.
[0033] Der Abzugszylinder 23 ist an dem Halter 2a des Gehäuses 2, und zwar an einem abnehmbaren
Trägerabschnitt 2a' des Halters 2a, angeordnet.
[0034] Die obere Magneteinheit 25 umfasst einen Ring mit Permanentmagneten 25b, wobei der
Ring als Außenring 22a des Bremskörpers 20 ausgebildet ist.
[0035] Die untere Magneteinheit 26 umfasst einen Ring 26a mit Permanentmagneten 26b. Die
Ringe 22a, 26a sind mit Abstand zueinander auf dem Abzugszylinder 23 angeordnet. Der
untere Ring 26a ist über ein Gewinde mit dem Abzugszylinder 23 verbunden, d. h. er
ist mit einem Innengewinde versehen, das auf einem Außengewinde des Abzugszylinders
23 angeordnet ist. An seinem Außenumfang ist der untere Ring 26a als eine Handhabe
ausgebildet.
[0036] Die Permanentmagnete 25b des ersten Rings 22a und die Permanentmagnete 26b des zweiten
Rings 26a sind so angeordnet, dass zwischen den beiden Ringen 22a und 26a eine abstoßende
Kraft besteht. Der Abstand zwischen dem unteren Ring 26a und dem oberen Ring 22a ist
durch Drehen des unteren Ringes 26a veränderbar. Bei Verringerung des Abstandes wird
die abstoßende Kraft zwischen den Ringen 22a und 26a, und damit die Bremskraft auf
den Bremskörper 20, erhöht und bei Vergrößerung des Abstandes wird die abstoßende
Kraft erniedrigt.
[0037] D.h. die Einstellvorrichtung umfasst den als ein Stellelement ausgebildeten unteren
Ring 26a, wobei die Einstellvorrichtung mit dem unteren Ring 26a bezüglich des Trägerteils
2a' des Halters 2a und damit des Gehäuses 2 in Richtung der Körperachse K des Speicherkörpers
3 verstellbar angeordnet ist. In einer Klemmposition der Bremsvorrichtung ist der
Bremskörper 20 über die Wechselwirkung der Permanentmagnete 25b, 26b mit Hilfe des
Stellelementes, d. h. des unteren Rings 26a, gegen die Klemmfläche 3a am Abzugsende
des Speicherkörpers 3 anpressbar.
[0038] Die Bremsvorrichtung umfasst eine Lösevorrichtung. Die Lösevorrichtung weist ein
mit der Einstellvorrichtung verbundenes Trägerelement 30 auf, das an dem Trägerabschnitt
2a' des Halters 2a angeordnet ist. Das Trägerelement 30 ist relativ zu dem Trägerabschnitt
2a' und damit zu dem Halter 2a des Gehäuses 2 beweglich angeordnet.
[0039] Das Trägerelement 30 mit der Einstellvorrichtung ist drehbar um eine Trägerachse
T ausgebildet. Die Trägerachse T erstreckt sich senkrecht zu einer Halterachse H und
senkrecht zu einer Verbindungslinie V zwischen der Körperachse K und der Halterachse
H. Die Halterachse H erstreckt sich parallel zur Körperachse K durch den Halter 2a.
Das Trägerelement 30 ist um die Trägerachse T von dem Bremskörper 20 weg drehbar,
und zwar, in Figur 2 nach unten, abklappbar angeordnet.
[0040] Die Trägerachse T befindet sich in dem Trägerabschnitt 2a' des Halters 2a im Bereich
des dem Speicherkörper 3 abgewandten Ende, d.h. im Bereich der Klemmfläche 3a des
Speicherkörpers 3.
[0041] Die Lösevorrichtung umfasst ein Arretierelement 31, durch dass das Trägerelement
30 in mindestens einer Arretierposition arretierbar ist. In diesem Beispiel sind zwei
Arretierpositionen vorgesehen. Im Trägerabschnitt 2a' des Halters 2a sind zwei Aussparungen
32a und 32b ausgebildet, wobei das L-förmig ausgebildete Arretierelement 31 mit seinem
Fuß in eine der Aussparungen 32a, 32b ragt. Das Arretierelement 31 umfasst, in der
Zeichnung nicht dargestellt, einen Betätigungspin auf einer Seite und zwar auf der
in den Figuren abgewandten Seite und eine Arretierfeder auf der anderen Seite des
Arretierelementes 31. Bei Betätigung des Betätigungspins gegen den Druck der Arretierfeder
ist das Arretierelement 31 aus der jeweiligen Aussparung 32a und 32b bewegbar.
[0042] Eine Arretierposition ist die Klemmposition der Einstellvorrichtung. In der Klemmpostion
ragt das Arretierelement 31 in die Aussparung 32a in den Trägerabschnitt 2a'. D. h.
das Arretierelement 31 rastet in die Aussparung 32a ein und arretiert das Trägerelement
30 in der Arretier-, d. h. Klemmposition.
[0043] Die zweite Arretierposition ist eine Löseposition der Einstellvorrichtung, wobei
das Arretierelement 31 in die zweite Aussparung 32b ragt. Das Arretierelement 31 rastet
in die Aussparung 32a ein und arretiert das Trägerelement 30 in der Löseposition.
[0044] Die Lösevorrichtung umfasst ein federndes Element 38, das sich auf dem Trägerabschnitt
2a' des Halters 2a abstützt und eine federnde Kraft auf das Trägerelement 30 ausübt.
Die federnde Kraft ist entgegen der Drehrichtung des Trägerelementes 30 gerichtet.
Die federnde Kraft bewirkt, dass das Trägerelement 30 in Richtung der ersten Arretierposition,
d. h. der Klemmposition, gedrückt wird.
[0045] In einem Beispiel ist das federnde Element 38 als eine Schraubenfeder ausgebildet
und so angeordnet, dass eine Achse der Schraubenfeder in etwa senkrecht zur Körperachse
K bzw. Halterachse H und senkrecht zur Trägerachse T verläuft.
[0046] In dem in Figur 3 gezeigten Betriebszustand ist die Einstellvorrichtung in der Klemmposition
und arretiert. In dem in Figur 4 gezeigten Servicezustand ist die Einstellvorrichtung
in der Löseposition und arretiert. Um die Einstellvorrichtung zu der Löseposition
zu bewegen, wird das Trägerelement 30 um die Trägerachse T nach Betätigung des Betätigungspins
geschwenkt und in den Figuren nach unten abgeklappt.
Zweites Beispiel
[0047] Das zweite in den Figuren 3 und 4 dargestellte Beispiel entspricht dem ersten Beispiel
bis auf die folgenden Merkmale.
[0048] Eine Einstelleinrichtung umfasst einen Federhalter 50, Federn 51 und einen als Handhabe
ausgebildeten Stellring 52.
[0049] Der Federhalter 50 weist einen äußeren Federring 50a, Stege 50b und einen inneren
Federzylinder 50c auf. Der innere Federzylinder 50c ist auf dem Abzugszylinder 23
axial verschiebbar angeordnet.
[0050] In diesem Beispiel sind 3 Federn 51 vorgesehen, die sich jeweils radial von dem äußeren
Federring 50a zu einem Außenring 22b der Halterung des Bremskörpers 20 erstrecken.
Die Federn 51 sind jeweils an dem äußeren Federring 50a und dem Außenring 22b befestigt.
In einer Alternative sind die Federn 51 an einem oder beiden Ringen 50a, 22b in dafür
vorgesehene Öffnungen oder Haken eingehängt.
[0051] Der Stellring 52 ist, wie der untere Ring 26a des ersten Beispiels, über ein Gewinde
mit dem Abzugszylinder 23 verbunden. Er ist mit dem Federzylinder 50c in Kontakt.
[0052] Durch Drehen des Stellringes 52 ist der Federzylinder 50c und damit der Federhalter
50 axial verschiebbar. Durch Verschieben des Federhalters 50 ist die durch die Federn
51 erzeugte Bremskraft veränderbar.
Drittes Beispiel
[0053] Das dritte in den Figuren 5 und 6 dargestellte Beispiel entspricht dem ersten Beispiel
bis auf die folgenden Merkmale.
[0054] Eine Einstellvorrichtung umfasst eine Federeinheit 60 mit einem äußeren Ringträger
60a mit Federelementen 60b und mit einem als inneren Ringträger ausgebildeten Außenring
22c der Halterung des Bremskörpers 20 sowie eine Stelleinheit 61 mit einem Stellkonus
61a und einem Stellring 61b.
[0055] Die Federelemente 60b erstrecken sich in diesem Beispiel von dem äußeren Ringträger
60a, z. B. spiralförmig zu dem Außenring 22c des Bremskörpers.
[0056] Der Stellkonus 61a ist zwischen dem äußeren Ringträger 60a und dem Stellring 61b
angeordnet, der, wie der untere Ring 26a des ersten Beispiels, über ein Gewinde mit
dem Abzugszylinder 23 verbunden ist. Der Stellring 61b und der Stellkonus 61a sind
in Kontakt.
[0057] Durch Drehen des Stellrings 61b ist über den Stellkonus 61a der äußere Ringträger
60a und damit die Federeinheit 60 axial verschiebbar. Durch Verschieben der Federeinheit
60 ist die durch die Federelemente 60b erzeugte Bremskraft veränderbar.
Viertes Beispiel
[0058] Das vierte in den Figuren 7 und 8 dargestellte Beispiel entspricht dem ersten Beispiel
bis auf die folgenden Merkmale.
[0059] Eine Einstellvorrichtung umfasst ein Gehäuse 70a mit Permanentmagneten 70b und eine
auf einem Spulenträger 71a angeordnete Arbeitsspule 71b innerhalb des Gehäuses 70a.
Der Spulenträger 71a ragt bis zu einem Außenring 22d der Halterung des Bremskörpers
20. Durch Beaufschlagen der Arbeitsspule 71b mit Strom ist die durch den Spulenträger
71a erzeugte Bremskraft veränderbar.
[0060] Die Lösevorrichtung umfasst ein Trägerelement 75, das mit dem Gehäuse 70a der Einstellvorrichtung
verbunden ist. Die Lösevorrichtung umfasst ein Arretierelement 76, das dem Arretierelement
31 des ersten Beispiels entspricht.
[0061] Das Trägerelement 75 umfasst zusätzlich einen Fadenspannungssensor 77.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Fadenliefergerät
- 2
- Gehäuse
2a Halter
2b Antriebsgehäuse
- 3
- Speicherkörper
3a Klemmfläche
- 4
- (Befestigungsvorrichtung)
- 4a
- Pfeil (Befestigungsvorrichtung)
- 4b
- Pfeil (Befestigungsvorrichtung)
- 8
- Aufwickelelement
8a Fadenführungselement
9 Taumelkörper
- 20
- Bremskörper
- 21
- Innenring der Halterung des Bremskörpers
- 22a
- Außenring der Halterung des Bremskörpers
- 23
- Abzugszylinder
- 24
- Abzugsöse
- 25
- Magneteinheit
25b Permanentmagnet
- 26
- Magneteinheit (mit Handbetätigung)
26a Ring
26b Permanentmagnet
- 27
- Auslauföse
- 30
- Trägerelement
- 31
- Arretierelement
- 32a
- erste Aussparung
- 32b
- zweite Aussparung
- 38
- federndes Element
- 40
- Faden
- K
- Körperachse
- T
- Trägerachse
- H
- Halterachse
- V
- Verbindungslinie
- 22b
- Außenring der Halterung des Bremskörpers
- 50
- Federhalter
50a äußerer Federring
50b Steg
50c Federzylinder
- 51
- Feder
- 52
- Stellring
- 22c
- Außenring der Halterung des Bremskörpers
- 60
- Federeinheit
- 60a
- äußerer Ringträger
- 60b
- Federelement
- 61
- Stelleinheit
- 61a
- Stellkonus
- 61b
- Stellring
- 22d
- Außenring der Halterung des Bremskörpers
- 70a
- Gehäuse
- 70b
- Permanentmagnet
- 71a
- Spulenträger
- 71b
- Arbeitsspule
- 75
- Trägerelement
- 76
- Arretierelement
- 77
- Fadenspannungssensor
1. Fadenliefergerät (1) zur Lieferung eines Fadens (40) zu einer Textilmaschine, mit
einem Gehäuse (2) und mit einer Speichervorrichtung, von der der Faden (40) durch
die Textilmaschine abgezogen wird,
wobei die Speichervorrichtung einen stationären, trommelförmigen Speicherkörper (3)
mit einer Körperachse (K) umfasst und sich ein Halter (2a) des Gehäuses (2) entlang
des Speicherkörpers (3) erstreckt,
mit einer Bremsvorrichtung an dem Halter (2a) zur Einstellung einer Fadenspannung
des Fadens (40), die im Fadenlauf nach dem Speicherkörper (3) angeordnet ist,
wobei die Bremsvorrichtung einen Bremskörper (20), eine Einstellvorrichtung und eine
Lösevorrichtung aufweist,
wobei die Einstellvorrichtung mindestens ein Stellelement umfasst, das bezüglich des
Gehäuses in Richtung der Körperachse (K) des Speicherkörpers (3) verstellbar angeordnet
ist, wobei in einer Klemmposition der Einstellvorrichtung der Bremskörper (20) mit
Hilfe des Stellelementes gegen eine Klemmfläche (3a) am Abzugsende des Speicherkörpers
(3) anpressbar ist,
wobei die Lösevorrichtung ein Trägerelement (30) umfasst, das zumindest mit dem Stellelement
der Einstellvorrichtung verbunden ist, wobei das Trägerelement (30) relativ zu dem
Halter (2a) beweglich angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerelement (30) die Einstellvorrichtung trägt und mit der Einstellvorrichtung
drehbar um eine Trägerachse (T) angeordnet ist, wobei die Trägerachse (T) in einem
Trägerabschnitt des Halters angeordnet ist und senkrecht zu einer Halterachse (H)
und senkrecht zu einer Verbindungslinie (4) zwischen der Körperachse (K) und der Halterachse
(H) verläuft, wobei die Halterachse (H) sich parallel zur Körperachse (K) durch den
Halter (2a) erstreckt.
2. Fadenliefergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerachse (T) im Bereich des dem Speicherkörper (3) abgewandten Ende des Bremskörpers
(20) angeordnet ist.
3. Fadenliefergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösevorrichtung ein Arretierelement (31) umfasst, durch das das Trägerelement
(30) in mindestens einer Arretierposition arretierbar ist, wobei das Arretierelement
(31) jeweils in eine Aussparung (32a, 32b) des Trägerabschnitts (2a') des Halters
(2a) ragt,
4. Fadenliefergerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Arretierelement (31) eine Arretierfeder (31a) und einen Lösepin (31b) umfasst.
5. Fadenliefergerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Arretierpositionen die Klemmpostion der Einstellvorrichtung ist.
6. Fadenliefergerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Arrtierpositionen eine Löseposition der Einstellvorrichtung ist.
7. Fadenliefergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösevorrichtung ein federndes Element (38) umfasst, das sich auf dem Trägerabschnitt
(2a') des Halters (2a) abstützt und eine federnde Kraft entgegen der Drehrichtung
des Trägerelementes (30) um die Trägerachse (T) auf das Trägerelement (30) ausübt.
8. Fadenliefergerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerabschnitt (2a') als ein abnehmbares Teil des Halters (2a) ausgebildet ist.