[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Pipettiervorrichtung mit einer Kopplungsformation
zur lösbaren Ankopplung einer Pipettierspitze an diese gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine Pipettiervorrichtung ist aus der
WO 00/62933 A bekannt. Bei der bekannten Pipettiervorrichtung ist das Verformungsbauteil ein O-Ring,
welcher mittels einer ebenfalls zur Verformungsanordnung gehörenden Quetschvorrichtung
axial quetschbar ist, um den O-Ring unter Ausnutzung seiner Querkontraktion - bzw.
in diesem Falle seiner "Querexpansion" - derart zu verformen, dass die radial äußere
Außenfläche des Ausbeulungsabschnitts O-Rings nach radial außen verlagert wird und
so in eine Umfangsnut einer Pipettierspitze hinein verlagert werden kann, deren Gegenkopplungsformation
zuvor koaxial auf die Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung aufgeschoben wurde.
Die Umfangsnut ist in einer nach radial innen weisenden Umfangsfläche der Gegenkopplungsformation
der Pipettierspitze ausgebildet.
[0003] Der O-Ring der bekannten Pipettiervorrichtung wird daher so stark axial längs der
Kopplungsbahn gequetscht, dass die axiale Quetschung aufgrund der Materialeigenschaft
des in der Regel elastomeren Materials des massiven O-Rings eine Expansion des O-Rings
nach radial außen bewirkt.
[0004] Für die Dauer der Ankopplung einer Pipettierspitze an die Kopplungsformation muss
die Quetschung aufrechterhalten werden, um die Pipettierspitze aufgrund des Formschlusseingriffs
des verformten O-Rings mit der um die Kopplungsbahn umlaufenden Umfangsnut sicher
an der Kopplungsformation zu halten.
[0005] Die Verwendung des O-Rings als Verformungsbauteil hat darüber hinaus den Vorteil,
dass das Verformungsbauteil nicht nur eine verliersichere Kopplung zwischen Pipettiervorrichtung
und Pipettierspitze, sondern auch eine Abdichtung eines Trennspalts zwischen Kopplungsformation
der Pipettiervorrichtung und Gegenkopplungsformation der Pipettierspitze bewirkt.
Diese Abdichtung ist wichtig, um zum einen über den Pipettierkanal eine Druckänderung
in einem Aufnahmevolumen der mit der Kopplungsformation gekoppelten Pipettierspitze
erreichen zu können, um so Fluide durch eine Dosieröffnung der Pipettierspitze hindurch
in das Aufnahmevolumen hinein zu aspirieren und aus diesem hinaus zu dispensieren.
Diese Abdichtung ist weiter wichtig, um zum anderen eine Verschmutzung von im Aufnahmevolumen
vorhandenen Substanzen durch Migration durch den Trennspalt hindurch zu vermeiden.
[0006] Obgleich die gattungsgemäße Pipettiervorrichtung hervorragende Ergebnisse bei der
vorübergehenden lösbaren Ankopplung von Pipettierspitzen erzielt, besteht dennoch
in mancherlei Hinsicht Verbesserungspotenzial. So ist beispielsweise für die axiale
Quetschung des O-Rings mit dem Ziel seiner radialen Verformung eine erhebliche Quetschkraft
notwendig, die an der Kopplungsformation und an der Verformungsanordnung abgestützt
werden muss. Hierfür ist nicht nur die Kopplungsformation und die Verformungsanordnung
ausreichend stabil auszugestalten. Es sind auch ausreichend starke Antriebe für den
beweglichen Teil der Quetschvorrichtung vorzusehen. Schließlich kann es mit der Zeit
aufgrund der erheblichen Wechselbelastung des O-Rings zu unerwünschten Veränderungen
im elastischen Verhalten des O-Rings kommen, sodass dieser sich beispielsweise nach
vielen Zyklen nicht mehr vollständig in seine Ursprungsgestalt zurückstellt, wenn
die auf ihn vorübergehend ausgeübte Quetschkraft abgeschaltet wird. Ebenso ist denkbar,
dass der O-Ring durch die erhebliche axiale Quetschung nicht nur - wie gewünscht -
mit seiner radial äußeren Außenfläche nach radial außen verformt wird, sondern mit
einem anderen Abschnitt unerwünschter Weise in einen Spalt oder dergleichen zwischen
der Quetschvorrichtung und einem Teil der Pipettiervorrichtung hinein verformt wird
und so die Bewegung der Quetschvorrichtung blockiert. Wenngleich letzteres nur sehr
selten auftritt, so ist der Pipettiervorgang dann dennoch gestört, verbunden mit dem
Risiko eines Verlusts von wertvollen zu dosierenden Medien.
[0007] Eine gattungsgemäße Pipettiervorrichtung ist aus der
EP 0 760 255 A1 bekannt. Diese offenbart eine Kopplungsformation mit einem aufblasbaren Ballon und
lehrt, eine Pipettierspitze an die Kopplungsformation anzukoppeln, indem der Ballon
in eine Gegenkopplungsformation der Pipettierspitze eingeführt, durch Aufblasen an
die Innenfläche der Gegenkopplungsformation angelegt und reibschlüssig mit dieser
verbunden wird. Der apparative Aufwand dieser Kopplungslösung ist enorm.
[0009] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs genannte Pipettiervorrichtung
so zu verbessern, dass die zuvor genannten Nachteile überwunden werden. Dies betrifft
insbesondere eine Verbesserung des Kopplungsmechanismus zur lösbaren Ankopplung einer
Pipettierspitze an die Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Pipettiervorrichtung mit allen
Merkmalen des Anspruchs 1.
[0011] Bei der Pipettiervorrichtung des Standes der Technik mit dem O-Ring als Verformungsbauteil
ist die Wandstärke des Ausbeulungsabschnitts in der Verriegelungsstellung, also in
der Stellung, in der ein Formschlusseingriff des Verformungsbauteils mit einer Gegenkopplungsformation
der Pipettierspitze möglich ist, aufgrund der starken axialen Quetschung und der dadurch
bedingten radialen Expansion des O-Rings stets größer als die Abmessung des O-Rings
längs der Kopplungsbahn. Im Zweifel ist dabei die Wandstärke am stark verformten O-Ring
orthogonal zur Kopplungsbahn zu messen. Im entspannten Zustand ist der Querschnitt
der Wand des O-Rings in der Regel kreisförmig, sodass seine axiale Abmessung ebenso
wie seine Wandstärke am Ausbeulungsabschnitt gleich dem Durchmesser des den Torus
des O-Rings erzeugenden Kreises ist. In der stark verformten Verriegelungsstellung
ist dagegen die axiale Abmessung, das ist in der Regel die Abmessung längs der Kopplungsbahn,
erheblich kleiner als in der Freigabestellung. Letztere Stellung ist ein entspannter
Zustand des O-Rings oder zumindest ein dem entspannten Zustand näherer Zustand des
O-Rings. Die Wandstärke gemessen in radialer Richtung bezüglich der Kopplungsbahn
ist dann aufgrund der durch die starke axiale Kompression bewirkten radialen Ausdehnung
erheblich größer als in der Freigabestellung.
[0012] Im Gegensatz zu dieser Lösung des Standes der Technik schlägt die vorliegende Erfindung
vor, das Verformungsbauteil anders als bisher zu verformen, insbesondere derart zu
verformen, dass man nicht in den Bereich einer Querverformung gelangt, in welchem
eine Verformung in einer ersten Richtung materialabhängig eine Verformung in einer
zur ersten Richtung orthogonalen zweiten Richtung bewirkt.
[0013] Folge dieser vom Stand der Technik abweichenden Verformung des Verformungsbauteils
ist, dass sich die Wandstärke des Verformungsbauteils in seinen jeweiligen Betriebsstellungen:
Freigabestellung und Verriegelungsstellung, weniger stark unterscheidet als im Stand
der Technik. Dies wird dadurch erreicht, dass die Wandstärke zumindest des Ausbeulungsabschnitts
des Verformungsbauteils wenigstens in der Verriegelungsstellung kleiner ist als die
Abmessung des Verformungsbauteils längs der Kopplungsbahn. Dann ist es nämlich möglich,
das Verformungsbauteil durch Annäherung seiner axialen Längsenden (wobei "axial",
sofern nichts Abweichendes ausgesagt ist, in der vorliegenden Anmeldung stets gleichbedeutend
ist mit "längs der Kopplungsbahn") längs der Kopplungsbahn zu verformen und dadurch
eine Verlagerung wenigstens des Ausbeulungsabschnitts nach radial außen zu bewirken,
ohne die Wandstärke am Ausbeulungsabschnitt erheblich zu verändern. Die mechanische
Belastung des Verformungsbauteils ist damit erheblich geringer als im Stand der Technik,
seine Standzeit entsprechend höher. Weiterhin ist für eine derartige Verformung ein
wesentlich geringerer Kraftaufwand notwendig, was die Abstützung der Verformungskräfte
an der Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung erleichtert und was den Einsatz
von deutlich schwächeren Verformungsantrieben ermöglicht. Außerdem ist aufgrund der
geringeren am Verformungsbauteil insgesamt geleisteten Verformungsarbeit das Risiko
einer unerwünschten Fehlverformung des Verformungsbauteils deutlich geringer als im
Stand der Technik.
[0014] Folge der veränderten Verformung des Verformungsbauteils zwischen Freigabestellung
und Verriegelungsstellung kann weiterhin sein, dass eine Wandstärke des Ausbeulungsabschnitts
des Verformungsbauteils in der Freigabestellung kleiner ist als die Abmessung des
Verformungsbauteils längs der Kopplungsbahn. Wie oben dargelegt wurde, ist die Wandstärke
des bekannten O-Rings als Verformungsbauteil in etwa gleich dem Durchmesser des den
Torus des O-Rings durch fiktive Rotation erzeugenden Kreises. Gleiches gilt wegen
der Kreisgestalt für die axiale Abmessung des O-Rings. Wandstärke und Abmessung längs
der Kopplungsbahn des bekannten O-Rings sind somit in der extremsten Form der Freigabestellung,
das ist der vollständig entspannte Zustand des O-Rings, im Gegensatz zur vorliegenden
Erfindung gleich groß. Da auch dieser Unterschied ein Wesensmerkmal der vorliegenden
Erfindung gegenüber dem Stand der Technik ist, wird die oben genannte Aufgabe auch
gelöst durch eine gattungsgemäße Pipettiervorrichtung, bei welcher zusätzlich in der
Freigabestellung eine Wandstärke des Ausbeulungsabschnitts des Verformungsbauteils
kleiner ist als die Abmessung des Verformungsbauteils längs der Kopplungsbahn.
[0015] Bei dem bekannten O-Ring-Verformungsbauteil ist die Verformung so stark, dass der
radial innere Rand des O-Rings, welcher zur Kanalbahn bzw. zur Kopplungsbahn der Pipettiervorrichtung
hinweist, bei der Verformung des O-Rings von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung
an Ort und Stelle verbleibt oder sogar nach radial innen gegen eine Wand der Kopplungsformation
gedrückt wird. Die Wandstärke des O-Rings "wächst" also mit dessen Verformung nach
radial außen.
[0016] Im Gegensatz hierzu bleibt bei der Verformung des Verformungsbauteils der erfindungsgemäßen
Pipettiervorrichtung zwischen seinen Betriebsstellungen: Freigabestellung und Verriegelungsstellung,
die Wandstärke des Ausbeulungsabschnitts im Wesentlichen erhalten. Daher kann mit
der Verformung von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung nicht nur ein
radial äußerer Außenflächenabschnitt des Ausbeulungsabschnitts des Verformungsbauteils
nach radial außen verlagert werden, sondern mit diesem auch ein radial innerer Flächenabschnitt
des Ausbeulungsabschnitts. Der Ausbeulungsabschnitt ist im Sinne der vorliegenden
Anmeldung als jener Axialabschnitt des Verformungsbauteils zu verstehen, welcher die
größte relative Verformung aufweist. Somit befindet sich erfindungsgemäß auch ein
radial innerer Flächenabschnitt des Ausbeulungsabschnitts in der Verriegelungsstellung
radial weiter außen befinden als in der Freigabestellung.
[0017] Da bei der Verformung des Verformungsbauteils von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung
die Verlagerung eines radial äußeren Außenflächenabschnitts und eines radial inneren
Flächenabschnitts gemeinsam nach radial außen ein Wesensmerkmal der erfindungsgemäßen
Verformung des Verformungsbauteils darstellt, wird die oben genannte Aufgabe auch
gelöst durch eine gattungsgemäße Pipettiervorrichtung, bei welcher sich ein radial
innerer Flächenabschnitt des Ausbeulungsabschnitts des Verformungsbauteils in der
Verriegelungsstellung radial - bezogen auf die Kopplungsbahn - weiter außen befindet
als in der Freigabestellung. Diese Art der Verformung erfordert erheblich weniger
Kraft und somit Verformungsarbeit als die Quetschverformung des bekannten O-Rings.
[0018] Während also der bekannte O-Ring als Verformungsbauteil durch Quetschen verformt
wird, ist das Verformungsbauteil in der Verriegelungsstellung - verglichen mit der
Freigabestellung - gemäß der vorliegenden Erfindung in der Art einer Ausstülpung verformt.
Der Ausbeulungsabschnitt wird somit während der Verformung des Verformungsbauteils
von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung reversibel nach radial außen
gestülpt. Auch diese stülpende Verformbarkeit des Verformungsbauteils ist eine wesentliche
Eigenschaft der Pipettiervorrichtung der vorliegenden Erfindung, die für sich alleine
die eingangs genannte Aufgabe löst. Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch
eine gattungsgemäße Pipettiervorrichtung, bei welcher das Verformungsbauteil unter
Bildung einer um die Kopplungsbahn umlaufenden Ausstülpung im Ausbeulungsabschnitt
von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung verformbar ist. Wiederum weist
der Ausbeulungsabschnitt in der Verriegelungsstellung eine größere radiale Ausdehnung
auf als in der Freigabestellung.
[0019] Bevorzugt ist die Ausstülpung in Umfangsrichtung um die Kopplungsbahn gleichmäßig,
sodass der Ausbeulungsabschnitt, bevorzugt jedoch das gesamte Verformungsbauteil,
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung in der Verriegelungsstellung,
besonders bevorzugt sowohl in der Verriegelungsstellung als auch in der Freigabestellung,
bezüglich der Kopplungsbahn rotationssymmetrisch ist. Durch eine rotationssymmetrische
Ausbildung wenigstens des Ausbeulungsabschnitts kann eine Pipettierspitze möglichst
gleichmäßig in Umfangsrichtung um die Kopplungsbahn, bevorzugt mit in Umfangsrichtung
konstanter Kopplungskraft, an die Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung angekoppelt
werden. Grundsätzlich reichte hierzu eine Rotationssymmetrie der radial äußeren Außenfläche
des Ausbeulungsabschnitts aus. Bevorzugt ist jedoch zur Erzielung möglichst gleichmäßiger
Kopplungskräfte in Umfangsrichtung um die Kopplungsbahn der gesamte Ausbeulungsabschnitt,
also auch der radial innerer Flächenabschnitt desselben, bezüglich der Kopplungsbahn
rotationssymmetrisch ausgebildet.
[0020] Bevorzugt ist das Verformungsbauteil gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der
vorliegenden Erfindung in eine seiner Betriebsstellungen: Freigabestellung und Verriegelungsstellung,
vorgespannt, sodass es ohne äußeren Einfluss die jeweilige Stellung einnimmt. In diesem
Falle reicht ein einfach wirkender Antrieb zur Verstellung des Verformungsbauteils
von der vorgespannten Betriebsstellung in die jeweils nicht vorgespannte Betriebsstellung
aus, da die Rückstellung in umgekehrter Richtung durch die Vorspannung angetrieben
sein kann. Bevorzugt ist die vorgespannte Betriebsstellung die Freigabestellung, sodass
ein Lösen einer Pipettierspitze stets möglich ist. Besonders bevorzugt ist das Verformungsbauteil
aufgrund einer bauteileigenen Materialelastizität in eine seiner Betriebsstellungen
vorgespannt.
[0021] Das Verformungsbauteil kann eine Mehrzahl von Blattfedern umfassen, welche - bei
Betrachtung in der Freigabestellung - eine Hauptverlaufskomponente in Richtung der
Kopplungsbahn aufweisen. Bevorzugt verlaufen sie wenigstens in der Freigabestellung
mit ihrer Blattfederlängsachse in Richtung der Kopplungsbahn. Ebenso bevorzugt weist
die Blattfederlängsachse einer jeden Blattfeder in beiden Betriebsstellungen: Freigabestellung
und Verriegelungsstellung, im gesamten Ausbeulungsabschnitt wenigstens eine längs
der Kopplungsbahn weisende Verlaufskomponente auf. Die Blattfedern können von einem
gemeinsamen Blattfederträger auskragen, wobei die Blattfedern im Verlauf ihrer Verformung
von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung nach radial außen von der Kopplungsbahn
weg jeweils um eine zur Kopplungsbahn orthogonale Biegeachse biegend verformt werden.
Diese biegende Verformung erfolgt vorzugsweise von einer stärker gestreckten Stellung
der Blattfedern in der Freigabestellung in eine stärker gekrümmte Stellung in der
Verriegelungsstellung gegen die Vorspannkraft der Blattfedern, die bevorzugt in Richtung
der Freigabestellung wirkt.
[0022] Die Blattfedern können auch an ihrem trägerfernen, in der Regel von der Kopplungsformation
weg weisenden Längsende durch ein gemeinsames Verbindungsbauteil, etwa einen Ring
oder dergleichen, verbunden sein, um eine möglichst definierte Biegeverformung des
bevorzugt zwischen den Längsenden der Blattfedern gelegenen Ausbeulungsabschnitts
des die Blattfedern aufweisenden Verformungsbauteils sicherzustellen. Bevorzugt liegt
der Ausbeulungsabschnitt des Verformungsbauteils zwischen seinen Längsendbereichen,
um beispielsweise eine Beschädigung der Pipettierspitze durch gegebenenfalls bewegliche
Längsenden einseitig auskragender Blattfedern zu vermeiden.
[0023] Alternativ oder zusätzlich kann das Verformungsbauteil einen Schlauch umfassen. Der
Schlauch verläuft in der Regel längs einer Schlauchbahn, die im vorliegenden bevorzugten
Fall parallel zur Kopplungsbahn oder noch stärker bevorzugt kollinear mit der Kopplungsbahn
verläuft. Als Schlauchbahn soll im Zweifel die den Hohlraum des Schlauches parallel
zur Schlauchwand durchlaufende virtuelle Mittellinie des Schlauches angesehen werden.
[0024] Wenngleich die Kopplungsbahn grundsätzlich eine beliebig gekrümmte Bahn sein kann,
ist die Kopplungsbahn dennoch aus Gründen einer kinematisch möglichst einfachen Ankopplungs-
und Abstreifbewegung einer Pipettierspitze relativ zur Kopplungsformation geradlinig,
mithin eine Kopplungsachse. Entsprechendes gilt für die Kanalbahn des Pipettierkanals,
welche wenigstens im Bereich der Kopplungsformation bevorzugt geradlinig als Kanalachse
verläuft, und ebenso für die Schlauchbahn, welche ebenfalls bevorzugt als geradlinige
Schlauchachse verläuft.
[0025] Der Schlauch als Verformungsbauteil kann ebenso wie die Blattfedern durch Annäherung
der jeweiligen Längsenden des Schlauches bzw. der Blattfedern ausgehend von einem
stärker axial gestreckten Zustand der Freigabestellung unter Ausstülpung eines zwischen
den Längsenden gelegenen Axialbereichs, eben des Ausbeulungsabschnitts, nach radial
außen in einen stärker axial gedrungenen Zustand der Verriegelungsstellung verformt
werden. Der Schlauch kann beispielsweise ein elastomeres Material umfassen oder aus
elastomerem Material gebildet sein, wie etwa Gummi, natürlichem Kautschuk, synthetischem
Kautschuk, TPE und dergleichen. Bevorzugt weist der Schlauch als das Verformungsbauteil
eine geschlossene radial äußere Außenfläche auf, um mit dem Schlauch nicht nur für
eine stabile Kopplung eine Pipettierspitze an der Kopplungsformation, sondern gleichzeitig
auch für eine ausreichende Abdichtung der Kopplungsstelle sorgen zu können.
[0026] Zusätzlich oder alternativ kann das Verformungsbauteil einen Gewebeschlauch umfassen,
welcher besonders effektiv und wiederholgenau von einer Betriebsstellung: Freigabestellung
oder Verriegelungsstellung, in die jeweils andere verformt werden kann. Um diese Verformung
überhaupt bewirken zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Kett- und Schussfäden des
Gewebeschlauches wenigstens längs eines Schlauchbahnabschnitts, aus Fertigungsgründen
bevorzugt längs des gesamten Schlauches, jeweils relativ zur Kopplungsbahn geneigt
sind. Eine auch über längere axiale Strecken hervorragende Verformbarkeit ist dabei
vorteilhaft dann gegeben, wenn die Kett- und Schussfäden des Gewebeschlauchs die Kopplungsbahn
wendelförmig umlaufen, und zwar besonders bevorzugt in wechselseitig entgegengesetztem
Umlaufsinn. Dies bedeutet, dass bei einem besonders bevorzugten Gewebeschlauch die
Kettfäden und die Schussfäden sich ausgehend von einem willkürlich gewählten Ursprung
axial längs der Kopplungsbahn in die gleiche Richtung erstrecken, wobei die einen
Fäden aus Kett- und Schussfäden die Kopplungsbahn im Uhrzeigersinn umlaufen und die
jeweils anderen Fäden die Kopplungsbahn im Gegenuhrzeigersinn umlaufen.
[0027] Bevorzugt ist wenigstens ein Teil der Kettfäden oder der Schussfäden, besonders bevorzugt
wenigstens ein Teil der Kettfäden und der Schussfäden, höchstbevorzugt alle Kettfäden
oder/und Schussfäden, aus einem elastischen Kunststoffmaterial gebildet, welches unter
den am Gewebeschlauch als Verformungsbauteil gegebenen betriebs- und bestimmungsgemäß
auftretenden Belastungen reversibel von einer seiner Betriebsstellungen: Freigabestellung
und Verriegelungsstellung, in die jeweils andere Betriebsstellung gegen eine bauteilimmanente
Rückstellkraft verformbar ist.
[0028] Um die Verformung des Gewebeschlauchs zwischen Freigabestellung und Verriegelungsstellung
mit besonders geringer Verformungskraft bewirken zu können, sind die Kett- und Schussfäden
vorzugsweise in Leinwandbindung gebunden.
[0029] Ebenso wie die zuvor genannten Blattfedern kann die Gewebebindung des Gewebeschlauchs
zwischen den Kett- und Schussfäden radiale Durchgänge durch den Schlauch aufweisen.
Um, wie bereits oben dargelegt wurde, mit dem Verformungsbauteil nicht nur ausreichende
Kopplungskraft zur lösbaren Ankopplung einer Pipettierspitze an die Kopplungsformation
der Pipettiervorrichtung, sondern auch eine ausreichende Abdichtung der Kopplungsstelle
bereitstellen zu können, ist es bevorzugt, wenn das Verformungsbauteil wenigstens
im Bereich des Ausbeulungsabschnitts, vorzugsweise wenn das gesamte Verformungsbauteil
eine geschlossene radial äußere Außenfläche aufweist. Als besonders gut dichtende
Materialien haben sich dabei Elastomere wie etwa Gummi oder natürlicher oder synthetischer
Kautschuk oder TPE bewährt, die aufgrund ihrer guten Verformbarkeit radial gegen eine
Gegenanlagefläche dichtend angedrückt werden können.
[0030] Um sicherstellen zu können, dass das Verformungsbauteil unter der besonders vorteilhaften
ausstülpenden Verformung von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung möglichst
großflächig an einer Gegenanlagefläche einer Gegenkopplungsformation der Pipettierspitze
in Anlage gelangen kann, um sowohl hohe Haltekräfte wie auch ausreichende Dichtkräfte
bereitzustellen, kann gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen
sein, dass eine radial außen liegende Außenfläche des Verformungsbauteils in der Verriegelungsstellung
- bei Betrachtung von radial außen - sowohl in Richtung der Kopplungsbahn, als auch
in Umlaufrichtung um die Kopplungsbahn jeweils konvex gekrümmt ist, wobei bevorzugt
die radial außen liegende Außenfläche des Verformungsbauteils auch in der Freigabestellung
- bei Betrachtung von radial außen - sowohl in Richtung der Kopplungsbahn, als auch
in Umlaufrichtung um die Kopplungsbahn konvex gekrümmt sein kann, wobei der Krümmungsradius
der konvexen Krümmung längs der Kopplungsbahn in der Freigabestellung größer ist als
in der Verriegelungsstellung und wobei der Krümmungsradius der konvexen Krümmung in
Umlaufrichtung in der Freigabestellung kleiner ist als in der Verriegelungsstellung.
[0031] Die radial außen liegende Außenfläche des Verformungsbauteils kann in der Freigabestellung
auch zylindrisch oder sich in Richtung von der Kopplungsformation weg verjüngend ausgebildet
sein, letzteres etwa um ein Eintauchen in eine Gegenkopplungsformation einer Pipettierspitze
zu erleichtern.
[0032] Wie oben bereits beschrieben ist, wird eine gewünschte Verformung des Verformungsbauteils
der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung besonders sicher und mit hoher Wiederholgenauigkeit
dadurch am Verformungsbauteil bewirkt, dass ein Längsende des Verformungsbauteils
relativ zum anderen, längs der Kopplungsbahn entfernt gelegenen Längsende verlagerbar
ist, wobei das eine Längsende zur Verformung des Verformungsbauteils von der Freigabestellung
in die Verriegelungsstellung an das andere Längsende längs der Kopplungsbahn annäherbar
ist und wobei das eine Längsende zur Verformung des Verformungsbauteils von der Verriegelungsstellung
in die Freigabestellung von dem anderen Längsende weg längs der Kopplungsbahn entfernbar
ist. Bevorzugt ist ein Längsende des Verformungsbauteils an einer relativ zum Verformungsbauteil
ortsfesten Struktur der Kopplungsformation festgelegt, wobei das Verformungsbauteil
von diesem Längsende ausgehend längs der Kopplungsbahn auskragt. Das entgegengesetzte
Längsende, welches bei einem Ankopplungsvorgang einer Pipettierspitze längs der Kopplungsbahn
zuerst von der Pipettierspitze erreicht wird bzw. in diese eintaucht, ist bevorzugt
relativ zu der ortsfesten Kopplungsstruktur längs der Kopplungsbahn ausgehend von
der Freigabestellung zu dem erstgenannten Längsende an der Kopplungsstruktur hin annäherbar
und ausgehend von der Verriegelungsstellung von diesem wieder entfernbar. "Entfernbar"
bedeutet dabei nicht "abnehmbar", sondern "unter Vergrößerung des Abstandes verlagerbar".
[0033] Bevorzugt verformt sich bei der Verformung des Verformungsbauteils zwischen seinen
Betriebsstellungen: Freigabestellung und Verriegelungsstellung, nur der Ausbeulungsabschnitt,
während ein Längsende, bevorzugt sogar beide Längsenden, des Verformungsbauteils in
beiden Betriebsstellungen jeweils die gleiche radiale Abmessung bezüglich der Kopplungsbahn
aufweisen. Dies kann konstruktiv beispielsweise durch eine Fixierung, wie etwa eine
adhäsive Fixierung oder eine feste Einspannung, wenigstens eines Längsendes an einem
weiteren Bauteil erfolgen. Dies kann die oben genannte relativ zum Verformungsbauteil
ortsfeste Kopplungsstruktur der Kopplungsformation sein. Dies kann ein von der ortsfesten
Kopplungsstruktur losgelöstes Spannbauteil sein.
[0034] Zur sicheren Ankopplung der Pipettierspitze an die Kopplungsformation über eine gewünschte
Kopplungsdauer hinweg kann die Pipettiervorrichtung Festlegemittel aufweisen, mit
welchen das Verformungsbauteil in einer ihrer Betriebsstellungen: Verriegelungsstellung
und Freigabestellung, festlegbar ist. Bevorzugt ist das in eine Betriebsstellung vorgespannte
Verformungsbauteil durch die Festlegemittel in jener Betriebsstellung festlegbar,
in die das Verformungsbauteil nicht vorgespannt ist. Bevorzugt ist dies - wie oben
bereits dargelegt - die Verriegelungsstellung.
[0035] Die Festlegemittel können in einfacher aber wirkungsvoller Weise eine Festlegung
eines Längsendes, etwa des zuvor genannten relativ zum Kopplungsstruktur-festen Längsende
annäherbaren Längsendes, bewirken. Zur Realisierung dieser bevorzugten Ausgestaltung
der Festlegemittel kann vorgesehen sein, dass die Festlegemittel das eine Längsende
selbsttätig bei Erreichen oder Überschreiten einer vorbestimmten Relativstellung der
beiden Längsenden festlegen. Diese Festlegung kann gemäß einer Option durch mechanische
Verrastung und zusätzlich oder alternativ gemäß einer weiteren Option durch magnetische
Festlegung erfolgen. Im Falle einer mechanischen Festlegung können die Festlegemittel
einen mechanischen Rastvorsprung und eine mit dem Rastvorsprung formschlüssig zusammenwirkende
Rastkante aufweisen. Im Falle einer magnetischen Festlegung können die Festlegemittel
wenigstens einen Magneten, insbesondere Permanentmagneten, und ein ferromagnetisches,
insbesondere dauermagnetisiertes, Ankerbauteil aufweisen. Dabei kann vorgesehen sein,
im Falle von mechanischen Festlegemitteln ein Bauteil aus Rastvorsprung und Rastkante
oder/und im Falle von magnetischen Festlegemitteln ein Bauteil aus dem wenigstens
einen Magneten und dem Ankerbauteil zur gemeinsamen Bewegung mit dem einen relativ
zur Kopplungsstruktur beweglichen Längsende des Verformungsbauteils zu verbinden.
Das jeweils andere Bauteil kann dann in einfacher Weise an einem Abschnitt der Kopplungsformation,
insbesondere an der unten beschriebenen unverformbaren und relativ zum Verformungsbauteil
ortsfesten Kopplungsstruktur vorgesehen oder ausgebildet sein. Das mit dem jeweiligen
Längsende des Verformungsbauteils verbundene Bauteil der Festlegemittel kann ein oben
genanntes Spannbauteil sein, das für eine Form- und Abmessungsstabilität des mit ihm
verbundenen Längsendes des Verformungsbauteils unabhängig von dessen jeweils eingenommener
Betriebsstellung sorgt.
[0036] Um das in einer Betriebsstellung festgelegte Verformungsbauteil zur Verformung in
die jeweils andere Betriebsstellung sicher freigeben zu können, kann die Pipettiervorrichtung
Lösemittel aufweisen, mit welchen eine Festlegung des Verformungsbauteils in einer
Betriebsstellung, bevorzugt in der Verriegelungsstellung, lösbar ist. Da die Festlegemittel
bevorzugt eine Festlegung eines axialen Längsendes des Verformungsbauteils bewirken,
bewirken die hier genannten Lösemittel ebenfalls bevorzugt ein Lösen des von den Festlegemitteln
festgelegten Längsendes des Verformungsbauteils.
[0037] Die Lösemittel können ein verlagerbares mechanisches Lösebauteil aufweisen, insbesondere
dann, wenn die Festlegemittel mechanische Festlegemittel sind, mit welchem entweder
ein festgelegter Abschnitt des Verformungsbauteils gegen die Wirkung der Festlegemittel
zwangsverlagert wird oder/und mit welchem wenigstens ein Bauteil der mechanischen
Festlegemittel: Rastvorsprung oder/und Rastkante, von einer Eingriffsstellung in einen
Nicht-Eingriffsstellung bewegbar ist.
[0038] Insbesondere dann, wenn die Festlegemittel eine magnetische Festlegung des Verformungsbauteils
in einer Betriebsstellung bewirken, können die Lösemittel vorteilhafterweise eine
Lösemagnetanordnung umfassen, wobei die Lösemagnetanordnung zur gezielten Ausübung
ihrer Lösewirkung ein an einem vorbestimmten Ort mit der Zeit veränderliches Magnetfeld
aufweisen kann. Hierzu kann die Lösemagnetanordnung in der Pipettiervorrichtung räumlich
verlagerbar aufgenommen sein, etwa längs der Kopplungsbahn an das Verformungsbauteil
annäherbar und von diesem entfernbar sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Lösemagnetanordnung
einen Elektromagneten aufweisen, der wahlweise bestrombar und nicht bestrombar ist,
um ein lokal unterschiedliches Magnetfeld an der Kopplungsformation zu bewirken. Zwar
kann ein über einen längeren Zeitraum erregter Elektromagnet eine unerwünschte Wärmequelle
sein, für ein Lösen von magnetischen Festlegemitteln kann jedoch ein kurzer Bestromungsimpuls
ausreichen. Der Elektromagnet kann daher außer für den Löseimpuls unerregt und damit
unbestromt bleiben.
[0039] Ergänzend zur oben bereits gegebenen Beschreibung soll noch einmal klargestellt sein,
dass die bevorzugte Anordnung des Verformungsbauteils an der Pipettiervorrichtung
dergestalt ist, dass ein Längsende des Verformungsbauteils als vorauseilendes Längsende
bei einer Ankopplung einer Pipettierspitze an die Kopplungsformation längs der Kopplungsbahn
von einer sie tragenden Kopplungsstruktur auskragt, relativ zu welcher das vorauseilende
Längsende, insbesondere längs der Kopplungsbahn, beweglich ist, wobei das vorauseilende
Längsende mit einer relativ zur Kopplungsbahn geneigten, vorzugsweise orthogonalen,
Anschlagsfläche zur gemeinsamen Bewegung verbunden ist, welche Anschlagsfläche zu
einer eine weitere Relativbewegung von Verformungsbauteil und Pipettierspitze längs
der Kopplungsbahn in einem Kopplungssinne begrenzenden Anlage an einer Gegenanlagefläche
der Pipettierspitze ausgebildet ist. Die Kopplungsstruktur ist im Vergleich zum Verformungsbauteil
unverformbar.
[0040] Bei entsprechender Materialwahl und Wahl der Wandstärke des Ausbeulungsabschnitts
- wobei die Wandstärke im Zweifel in der unbelasteten bzw. weniger stark belasteten
Freigabestellung des Verformungsbauteils herangezogen werden soll - können bereits
derart geringe Kräfte zur gewünschten Verformung des Verformungsbauteils von der Freigabestellung
in die Verriegelungsstellung ausreichen, dass diese durch das Aufschieben der Pipettierspitze,
insbesondere der Gegenkopplungsformation der Pipettierspitze, auf die Kopplungsformation
der Pipettiervorrichtung längs der Kopplungsbahn erreicht werden können. Somit ist
es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung möglich, das
Verformungsbauteil mittels einer Pipettierspitze durch Aufschieben derselben auf die
Kopplungsformation längs der Kopplungsbahn von der Freigabestellung in die Verriegelungsstellung
zu verformen.
[0041] Ein Einführen der Kopplungsformation in die Gegenkopplungsformation ist dabei mit
dem Aufschieben der Gegenkopplungsformation auf die Kopplungsformation identisch.
Es handelt sich dabei um ein und denselben Vorgang, der lediglich in zwei unterschiedlichen
Koordinatensystemen beschrieben wird, das Einführen in einem pipettierspitzenfesten
Koordinatensystem, das Aufschieben in einem kopplungsformationsfesten Koordinatensystem.
[0042] Dann, wenn die zuvor genannten Festlegemittel die oben ebenfalls beschriebenen bevorzugten
selbsttätig festlegenden Festlegemittel sind, die bei Erreichen oder Überschreiten
einer vorbestimmten Relativstellung, insbesondere einer relativen axialen Annäherung,
der beiden axialen Längsenden des Verformungsbauteils die beiden axialen Längsenden
relativ zueinander immobilisieren, kann die Ankopplung einer Pipettierspitze an die
Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung weitestgehend automatisiert ablaufen.
Zum Lösen der Kopplung und nachfolgenden Abstreifen der Pipettierspitze von der Kopplungsformation
kann dann lediglich ein Löseimpuls der Lösemittel ausreichen, um die Festlegung des
Verformungsbauteils durch die Festlegemittel wieder zu lösen. Dies ist insbesondere
dann der Fall, wenn das Verformungsbauteil - wie oben dargelegt - in die Freigabestellung
vorgespannt ist.
[0043] In diesem bevorzugten Fall sind an der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung keinerlei
Aktuatoren notwendig, um das Verformungsbauteil in eine ihrer Betriebsstellungen zu
verformen. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Pipettiervorrichtungen mit
einem O-Ring als dem Verformungsbauteil reichen die beim Aufschieben der Pipettierspitze
auf die Kopplungsformation erzielbaren Verformungskräfte in der Regel nicht aus, um
den O-Ring in die Verriegelungsstellung zu verformen, zumal dieser für die Dauer der
Ankopplung in der stark verformten Verriegelungsstellung gehalten werden muss. Dies
kann im Stand der Technik nur über eine gesonderte Quetschvorrichtung an der Pipettiervorrichtung
erreicht werden. Eine solche Quetschvorrichtung wird dagegen bei der Pipettiervorrichtung
der vorliegenden Erfindung nicht mehr benötigt.
[0044] Die vorliegende Erfindung betrifft daher auch ein Verfahren zum lösbaren Ankopplung
einer Pipettierspitze an eine Pipettiervorrichtung, wie sie oben beschrieben oder/und
in den anhängenden Ansprüchen definiert ist, wobei das Verfahren folgende Schritte
umfasst:
- Einführen einer Kopplungsformation einer Pipettiervorrichtung in eine Gegenkopplungsformation
einer Pipettierspitze längs einer Kopplungsbahn derart, dass die Gegenkopplungsformation
die Kopplungsformation radial außen umgibt und
- Verformen eines Verformungsbauteils der Pipettiervorrichtung in die Verriegelungsstellung
und dadurch erhöhen der zum Abstreifen der Pipettierspitze von der Kopplungsformation
benötigten Abstreifkräfte, verglichen mit einem ansonsten identischen Vergleichszustand,
bei welchem das Verformungsbauteil sich nicht in der Verriegelungsstellung befindet.
[0045] Erfindungsgemäß sieht das vorgeschlagene Verfahren vor, dass das Einführen der Kopplungsformation
in die Gegenkopplungsformation und das Verformen des Verformungsbauteils sich zeitlich
überlappen, wobei der Verformungsschritt bevorzugt zeitlich vollständig innerhalb
der Dauer des Einführschritts gelegen ist. Bevorzugt ist die im Verfahren genannte
Pipettiervorrichtung die oben beschriebene Pipettiervorrichtung der vorliegenden Erfindung.
[0046] Bevorzugt wird durch das Verformen des Verformungsbauteils ein Halteeingriff, bevorzugt
Formschlusseingriff, zwischen dem Verformungsbauteil und einer Eingriffsformation
auf einer radial inneren, zur eingeführten Kopplungsformation hinweisenden Seite der
Gegenkopplungsformation hergestellt. Der Schritt des Verformens beginnt, bevor der
Schritt des Einführens endet. Bevorzugt endet der Schritt des Verformens gleichzeitig
mit dem Schritt des Einführens. Der Überlappungsabschnitt ist dabei ein von der Kopplungsstruktur
und der Gegenkopplungsformation gemeinsam belegter, sich längs der Kopplungsbahn erstreckender
Axialabschnitt.
[0047] Bevorzugt wird gemäß obiger Darstellung der Schritt des Verformens des Verformungsbauteils
kausal durch das Einführen der Kopplungsformation in die Gegenkopplungsformation der
Pipettierspitze bewirkt.
[0048] Beispielweise kann konstruktiv das Verformungsbauteil einen Anlageabschnitt mit einer
Anschlagsfläche, vorzugsweise der oben bereits genannten Anschlagsfläche, aufweisen,
welcher während des Einführens der Kopplungsformation in die Gegenkopplungsformation
der Pipettierspitze in Anlageeingriff mit einem Gegenanlageabschnitt der Pipettierspitze,
insbesondere der Gegenkopplungsformation, gelangt und ab Bildung des Anlageeingriffs
sich gemeinsam mit dem Gegenanlageabschnitt, also in der Regel gemeinsam mit der Pipettierspitze,
längs der Kopplungsbahn relativ zur Kopplungsstruktur der Kopplungsformation bewegt.
Bevorzugt kann der Anlageabschnitt an dem zuvor genannten vorauseilenden Längsende
des Verformungsbauteils oder eines an diesem Längsende vorgesehenen Teils der Festlegemittel
vorgesehen oder ausgebildet sein.
[0049] Die vorliegende Erfindung betrifft weiter eine an die zuvor ausführlich beschriebene
erfindungsgemäße Pipettiervorrichtung ankoppelbare Pipettierspitze. Eine solche Pipettierspitze
erstreckt sich üblicherweise längs einer Spitzenachse und ist bevorzugt wenigstens
an ihrer Innenseite rotationssymmetrisch um die Spitzenachse herum ausgestaltet. Eine
solche Pipettierspitze weist weiter in der Regel an ihrem einen axialen Längsende
die zuvor wiederholt genannte Gegenkopplungsformation mit einer Aufnahmeausnehmung
zur Kopplung mit der Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung auf. An ihrem entgegengesetzten
axialen Längsende weist die Pipettierspitze in der Regel eine Dosier- oder Pipettieröffnung
zur Aspiration und zur Dispensation von Fluid in ein zwischen der Gegenkopplungsformation
und der Pipettieröffnung gelegenes Aufnahmevolumen auf. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass die Gegenkopplungsformation zur Kopplung mit einer Pipettiervorrichtung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
[0050] Gemäß einer vorteilhaften konstruktiven Ausbildung einer erfindungsgemäßen Pipettierspitze
kann diese an einer nach radial innen zur Spitzenachse hinweisenden Fläche der Aufnahmeausnehmung
der Gegenkopplungsformation Verhakungsmittel für den oben beschriebenen Halteeingriff
aufweisen. Diese Verhakungsmittel können beispielsweise in Form wenigstens eines nach
radial innen vorstehenden, Verhakungsvorsprungs ausgestaltet sein. Zur Sicherstellung
möglichst konstanter Kopplungskräfte in Umfangsrichtung um die Kopplungsbahn bzw.
Spitzenachse sind die Verhakungsmittel, bevorzugt der wenigstens eine Verhakungsvorsprung,
um die Spitzenachse umlaufend vorgesehen. Die Verhakungsmittel sind ganz grundsätzlich
zum Kontakt mit dem Verformungsbauteil in dessen Verriegelungsstellung ausgebildet.
Dieser Kontakt kann ein bloßer Reibschluss, ein Formschluss oder eine Kombination
von Reibschluss und Formschluss sein.
[0051] Alternativ oder zusätzlich kann die Ausbildung der Gegenkopplungsformation zur Kopplung
mit der erfindungsgemäßen Pipettiervorrichtung auch dadurch bewirkt sein, dass an
einer nach radial innen zur Spitzenachse hinweisenden Fläche der Aufnahmeausnehmung
der Gegenkopplungsformation eine um die Spitzenachse umlaufende Umfangsnut vorgesehen
ist, welche zum vorübergehenden formschlüssigen Eingriff mit dem Ausbeulungsabschnitt
in der Verriegelungsstellung des Verformungsbauteils ausgebildet ist. Eine solche
Umfangsnut ist abstrakt auch an den Pipettierspitzen vorgesehen, die zur Ankopplung
an Kopplungsformationen mit einem zu quetschenden O-Ring des Standes der Technik ausgebildet
sind. Allerdings sind die am ausstülpend verformbaren Verformungsbauteil in der Verriegelungsstellung
auftretenden Krümmungen der radial äußeren Außenfläche des Ausbeulungsabschnitts um
eine zur Kopplungsbahn orthogonale Krümmungsachse größer als die kleineren Krümmungsradien
des in der Verriegelungsstellung axial erheblich gequetschten O-Rings.
[0052] Daher kann vorgesehen sein, dass an einer nach radial innen zur Spitzenachse hinweisenden
Fläche der Aufnahmeausnehmung der Gegenkopplungsformation eine um die Spitzenachse
umlaufende Umfangsnut vorgesehen ist, deren Rand - bei Betrachtung eines die Spitzenachse
enthaltenden Längsschnittes als einer Bezugsansicht - um eine zur Spitzenachse orthogonale
Krümmungsachse derart gekrümmt ist, dass bei wenigstens abschnittsweiser polygonaler
Berandung der Umfangsnut in der Bezugsansicht eine Mehrzahl geradliniger Randabschnitte
einen Krümmungskreis um die Krümmungsachse tangential berühren oder/und bei krummliniger
Berandung der Umfangsnut in der Bezugsansicht eine Mehrzahl krummliniger Randabschnitte
einen Krümmungskreis um die Krümmungsachse tangential mit gleicher Krümmung im Berührpunkt
berühren, vorzugsweise mit dem Krümmungskreis identisch sind, wobei der Krümmungsradius
des Krümmungskreises größer als der Radius der zur Spitzenachse orthogonalen Öffnung
des Gegenkopplungsabschnittes ist, durch welche hindurch der Kopplungsabschnitt in
den Gegenkopplungsabschnitt bei der Ankopplung der Pipettierspitze eingeführt wird.
Vorzugsweise ist der Krümmungsradius des Krümmungskreises größer als das 1,5-fache
des Radius der Öffnung des Gegenkopplungsabschnittes. Ebenso bevorzugt ist der Krümmungsradius
des Krümmungskreises nicht größer als das Dreifache des Radius der Öffnung des Gegenkopplungsabschnittes.
Dies schließt ausdrücklich den Fall mit ein, dass die Umfangsnut in der Bezugsansicht
durch ein Kreissegment eines einzigen Krümmungskreises berandet ist.
[0053] Ein sicherer Formschlusseingriff des Ausbeulungsabschnitts mit der Umfangsnut der
Gegenkopplungsformation bei gleichzeitig guten Abdichtungseigenschaften kann dann
erzielt werden, wenn die Umfangsnut sich über eine ausreichend große axiale Länge
der Gegenkopplungsformation erstreckt. Vorzugsweise entspricht die axiale Abmessung
der Umfangsnut etwa dem Durchmesser der Öffnung des Gegenkopplungsabschnittes. In
Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass die axiale Abmessung der Umfangsnut betragsmäßig
dem Durchmesser der kopplungsseitigen Öffnung des Gegenkopplungsabschnittes +/-2 mm,
bevorzugt +/-1 mm entspricht.
[0054] Dabei ist zu beachten, dass dann, wenn die Pipettierspitze an ihrem kopplungsseitigen
Längsende mit einer Einführschräge ausgebildet ist, der kleinste an der Einführschräge
feststellbare Durchmesser als Durchmesser der Öffnung des Gegenkopplungsabschnitts
gelten soll.
[0055] Die Umfangsnut kann also wenigstens abschnittsweise polygonal berandet sein, also
etwa eine Mehrzahl von axial aufeinanderfolgenden koaxialen negativ-konischen Flächen
unterschiedlichen Konuswinkels aufweisen, wobei die Konuswinkel zur Ausbildung einer
in axialer Richtung konkaven Nut mit zunehmenden Abstand von einem axial endseitigen
Rand der Umfangsnut bis zum Äquator der Umfangsnut bevorzugt kleiner werden. Die Konuswinkel
können vom Äquator zum entgegengesetzten wieder größer werden, um eine axial möglichst
große Anlagefläche zwischen dem Ausbeulungsabschnitt des Verformungsbauteils und der
Umfangsnut bereitzustellen.
[0056] Ebenso kann die Umfangsnut wenigstens abschnittsweise krummlinig berandet sein, wobei
wiederum eine in axialer Richtung konkave Nut gebildet ist, um ein Hintergreifen der
Pipettierspitze durch radiales Eindringen des Ausbeulungsabschnitts des Verformungsbauteils
in dessen Verriegelungsstellung radial in die Umfangsnut der Gegenkopplungsformation
hinein bewirken zu können. Die Krümmung der Berandung der Umfangsnut in der Bezugsansicht
muss - wie zuvor beschrieben - nicht längs des Randes konstant sein, kann dies jedoch
sein.
[0057] Gerade im Zusammenhang mit einer krummlinigen Berandung der Umfangsnut in der Bezugsansicht
kann vorgesehen sein, dass unterschiedlichen Abschnitten des Randes der Umfangsnut
- bei Betrachtung in der Bezugsansicht - unterschiedliche Krümmungskreise mit jeweils
zur Spitzenachse orthogonalen Krümmungsachsen zugeordnet sind, von welchen eine Mehrzahl,
vorzugsweise jeder Krümmungsradius größer als der Radius der Öffnung des Gegenkopplungsabschnittes,
vorzugsweise größer als das 1,5-fache des Radius der Öffnung des Gegenkopplungsabschnittes
ist. Ebenso bevorzugt ist eine Mehrzahl der Krümmungsradien, besonders bevorzugt keiner
der Krümmungsradien, nicht größer als das Dreifache des Radius der Öffnung des Gegenkopplungsabschnittes,
um eine ausreichend große Kontaktfläche zwischen dem Ausbeulungsabschnitt einerseits
und der Umfangsnut andererseits bereitzustellen.
[0058] Zur erleichterten Einführung der Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung in die
Gegenkopplungsformation der Pipettierspitze kann vorgesehen sein, dass die Aufnahmeausnehmung
axial zwischen der Umfangsnut und dem gegenkopplungsformationsseitigen Längsende der
Pipettierspitze einen zylindrischen oder/und sich zum gegenkopplungsformationsseitigen
Längsende hin aufweitenden Ausnehmungsabschnitt aufweist. Dabei bietet der sich zum
genannten Längsende hin aufweitende Ausnehmungsabschnitt, der dann eine Art Einführschräge
bereitstellt, einen noch weiter erleichterten Einführvorgang für die Einführung der
Kopplungsformation in die Gegenkopplungsformation der Pipettierspitze als der zylindrische
Ausnehmungsabschnitt. Grundsätzlich kann sich der Ausnehmungsabschnitt beliebig aufweiten,
vorzugsweise ist die Aufweitung jedoch konisch, um bei gegebenenfalls mindestens abschnittsweise
konischen Zapfenformationen an der Kopplungsformation präzise wiederholbare Anlagebedingungen
zwischen Kopplungsformation und Gegenkopplungsformation erzeugen zu können.
[0059] Wie bereits zuvor beschrieben wurde, kann zur axialen Ausrichtung der Pipettierspitze
relativ zur Kopplungsformation oder/und zur bevorzugten Verformung des Verformungsbauteils
in die Verriegelungsstellung durch die Pipettierspitze beim Einführen der Kopplungsformation
in die Gegenkopplungsformation die Aufnahmeausnehmung der Gegenkopplungsformation
eine radial nach innen vorragende Gegenanlagefläche zur Anlage einer Anschlagsfläche
der Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung, insbesondere des Verformungsbauteils,
aufweisen.
[0060] Wiederum kann zur Bereitstellung einer möglichst großen Kontaktfläche oder wenigstens
eines möglichst großen axialen Überlappungsbereichs von Kopplungsformation, insbesondere
Kopplungsstruktur, und Gegenkopplungsformation vorgesehen sein, dass die Aufnahmeausnehmung
axial zwischen der Umfangsnut und der Gegenanlagefläche einen zylindrischen oder sich
zum gegenkopplungsformationsseitigen Längsende der Pipettierspitze hin aufweitenden,
vorzugsweise konisch aufweitenden, Ausnehmungsabschnitt aufweist. Für diesen weiteren
Ausnehmungsabschnitt gilt das oben zum Ausnehmungsabschnitt Gesagte entsprechend.
[0061] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert. Es stellt dar:
- Figur 1a
- eine Seitenansicht orthogonal zur Kopplungsbahn einer Pipettiervorrichtung mit einer
daran zur Ankopplung bereiten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Pipettierspritze,
- Figur 1b
- eine Schnittansicht der Pipettiervorrichtung mit Pipettierspitze von Figur 1a in der
Schnittebene Ib-Ib von Figur 1,
- Figur 2a
- eine in der Blickrichtung der Ansicht von Figur 1a entsprechende Darstellung der Anordnung
von Figur 1a nach einem teilweisen Einführen der Kopplungsformation der Pipettiervorrichtung
in die Gegenkopplungsformation der Pipettierspitze,
- Figur 2b
- eine Schnittansicht der Darstellung von Figur 2a in der Schnittebene IIb-IIb von Figur
2a,
- Figur 3a
- eine in der Blickrichtung der Ansicht von Figur 1a entsprechende Darstellung der Anordnung
von Figur 1a nach einem vollständigen Einführen der Kopplungsvorrichtung in die Gegenkopplungsvorrichtung
der Pipettierspitze und nach hergestelltem Formschlusseingriff des Verformungsbauteils
der Pipettiervorrichtung mit einer entsprechenden Formation der Gegenkopplungsformation
der Pipettierspitze,
- Figur 3b
- die Ansicht von Figur 3a als Schnittansicht in der Schnittebene IIIb-IIIb von Figur
3a und
- Figur 4
- eine Schnittansicht der Gegenkopplungsformation der erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Pipettierspitze.
[0062] In den Figuren 1a bis 3b ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Pipettiervorrichtung
allgemein mit 10 bezeichnet und ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Pipettierspitze
allgemein mit 70 bezeichnet.
[0063] Die Pipettiervorrichtung 10 weist einen Pipettierkanal 12 auf, welcher zur Gestattung
eines Fluiddurchgangs innen hohl ausgestaltet ist, beispielsweise als Rohr oder Schlauch.
Der Pipettierkanal 12 erstreckt sich, wie die übrigen nachfolgend genannten Bauteile
der Pipettiervorrichtung 10, auch bevorzugt längs einer Kanalbahn K, welche im bevorzugten
Ausführungsbeispiel eine geradlinige Kanalachse K ist, die parallel zur Zeichenebene
der Figuren 1 bis 3 verläuft. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Kanalbahn
bzw. Kanalachse K jeweils nur in den mit a bezeichneten Teilfiguren der Figuren 1
bis 3 angegeben.
[0064] Der Pipettierkanal 12 durchsetzt eine Kopplungsstruktur 14, welche nachfolgend als
"Gestell" der Pipettiervorrichtung 10, wie sie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt
ist, angenommen wird. Die Kopplungsstruktur 14 dient als Grundlage für ein bezüglich
der in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Bauteile der Pipettiervorrichtung 10 ruhendes
Koordinatensystem. Es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Kopplungsstruktur
14 und mit ihr alle daran vorgesehenen weiteren Bauteile der Pipettiervorrichtung
10 wenigstens längs der Kanalbahn K bezüglich eines übergeordneten Gestells der Pipettiervorrichtung
10 verlagerbar ist, etwa um eine an die Pipettiervorrichtung 10 angekoppelte Pipettierspitze
10 in aufzunehmende Flüssigkeit hinein abzusenken oder um die Pipettiervorrichtung
10 in eine bereitgestellte Pipettierspitze 10 zu deren Ankopplung einzuführen.
[0065] An dem der Pipettierspitze 10 zugewandten Längsende 10a der Pipettiervorrichtung
10 ist eine Kopplungsformation 16 ausgebildet, welche vom Pipettierkanal 12 ebenfalls
vollständig durchsetzt ist, um den Druck eines Arbeitsfluids, in der Regel Luft, in
einem von der Pipettierspitze 70 umgebenen Aufnahmevolumen 72 gezielt derart verändern
zu können, dass eine zu pipettierende Flüssigkeit durch eine Pipettieröffnung 74 der
Pipettierspitze in das Aufnahmevolumen 72 der Pipettierspitze 70 aspiriert und aus
diesem dispensiert werden kann.
[0066] Die Pipettierspitze 70 weist an ihrem von der Dosieröffnung 74 fern gelegenen kopplungsseitigem
Längsende 70a eine Gegenkopplungsformation 76 auf, in die die Kopplungsformation 16
längs einer Kopplungsbahn C zur Ankopplung der Pipettierspitze 70 an die Pipettiervorrichtung
10 eingeführt wird. Die Figuren 1 bis 3 zeigen den Vorgang dieser Einführung ausgehend
von einer in Figur 1 dargestellten Einführ-Bereitschaftsstellung bis zum vollständig
eingeführten und durch Formschluss gesicherten Kopplungszustand in Figur 3.
[0067] Das die Pipettieröffnung 74 aufweisende Längsende der Pipettierspitze 70 ist mit
70b bezeichnet.
[0068] Die Kopplungsbahn C ist im vorliegenden Beispiel bevorzugt kollinear mit der Kopplungsbahn
K und ist daher ebenfalls eine geradlinige Kopplungsachse C.
[0069] In der in Figur 1 gezeigten Kopplungsbereitschaftsstellung von Pipettiervorrichtung
10 und Pipettierspitze 70 ist die Pipettiervorrichtung 10 mit ihrer Kopplungsbahn
C, die die Trajektorie der Kopplungsbewegung der Pipettiervorrichtung 10 beim Einführen
der Kopplungsformation 16 in die Gegenkopplungsformation 76 bildet, kollinear mit
der Pipettierspitzenachse P der vorzugsweise rotationssymmetrisch zur Pipettierspitzenachse
P erstreckenden Pipettierspitze 70 ausgerichtet. Die Pipettierspitze 70 verläuft,
wie an sich üblich, längs der Pipettierspitzenachse P.
[0070] Die Gegenkopplungsformation 76 der Pipettierspitze 70 weist eine Aufnahmeausnehmung
78 auf, in die die Kopplungsformation 16 der Pipettiervorrichtung 10 bei der Ankopplung
eingeführt wird. Auf die Gestalt der Aufnahmeausnehmung 78 wird weiter unten, insbesondere
im Zusammenhang mit Figur 4 näher eingegangen werden.
[0071] Die Pipettiervorrichtung 10 weist an ihrer Kopplungsformation 16 ein Verformungsbauteil
18 auf, welches an ihrem der Kopplungsstruktur 14 näheren Längsende 18a anliegt, und
welches an ihrem von der Kopplungsstruktur 14 fern liegenden Längsende 18b an einem
Längsende 20b eines Ankerbauteils 20 abgestützt, das an seinem entgegengesetzten Längsende
20a einem Magneten, vorzugsweise Permanentmagneten, 22 zugewandt ist. Das Ankerbauteil
20 und der Magnet 22 bilden gemeinsam Festlegemittel 24 zur Festlegung des Verformungsbauteils
18 in der in Figur 3 dargestellten Verriegelungsstellung.
[0072] Das Verformungsbauteil 18 ist in Figur 1 in der Freigabestellung gezeichnet, in der
es beispielsweise eine hohlzylindrische Gestalt mit der Kanalbahn K als Zylinderachse
aufweisen kann.
[0073] Ein die Längsmitte des Verformungsbauteils 18 enthaltender Bereich 18c, welcher bei
der nachfolgend beschriebenen Verformung des Verformungsbauteils 18 von der in Figur
1 gezeigten Freigabestellung in die in Figur 3 gezeigte Verriegelungsstellung die
größte radiale Verformung erfährt, ist als Ausbeulungsabschnitt 18c bezeichnet. Er
erstreckt sich im dargestellten Ausführungsbeispiel etwa über ein Drittel der gesamten
Längserstreckung des Verformungsbauteils 18. Dies soll jedoch nicht bedeuten, dass
Axialabschnitte außerhalb des Ausbeulungsabschnitts 18c keinerlei Verformung erfahren.
Die Verformung des Ausbeulungsabschnitts 18c ist lediglich die stärkste auftretende
Verformung des Verformungsbauteils 18.
[0074] In der in Figur 1 gezeigten Freigabestellung liegt das vom kopplungsseitigen Längsende
20b entfernt gelegene Längsende 20a des Ankerbauteils 20 mit Abstand vom Magneten
22 unter Bildung eines Luftspalts 26. Das Ankerbauteil 20 ist aus ferromagnetischem
Werkstoff, muss jedoch nicht dauermagnetisiert sein. Der Magnet 22 ist dauermagnetisiert.
Vorzugsweise ist der Magnet 22 ein Permanentmagnet, damit die Festlegemittel 24 stromlos
funktionieren können.
[0075] Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Rollen der Festlegemittel-Bauteile
auch vertauscht sein können: Das Bauteil 20 kann ein dauermagnetisierter Magnet sein
und das Bauteil 22 kann ein ferromagnetisches, aber nicht notwendigerweise dauermagnetisiertes
Bauteil sein.
[0076] Das Verformungsbauteil 18 umfasst bevorzugt einen Gewebeschlauch, welcher radial
außen elastomerbeschichtet sein kann, sodass seine radial nach außen weisende Außenfläche
18d glatt ist und in möglichst flächigen Anlagekontakt mit guter Dichtungswirkung
mit einer Innenfläche 78a der Aufnahmeausnehmung 78 gelangen kann. Das schlauchartige
Verformungsbauteil erstreckt sich längs einer zur Kopplungsbahn vorzugsweise kollinearen
Schlauchbahn B.
[0077] Zur erleichterten Ankopplung der Pipettierspitze 70 an die Kopplungsformation 16
der Pipettiervorrichtung 10 weist die Gegenkopplungsformation 76 in axialer Richtung
(bezogen auf die Pipettierspitzenachse P) vom kopplungsseitigen Längsende 70a zum
öffnungsseitigen Längsende 70d eine Öffnung 76a, einen zylindrischen oder geringfügig
sich zum kopplungsseitigen Längsende hin aufweitenden ersten Ausnehmungsabschnitt
76b, eine Umfangsnut 76c und einen zweiten zylindrischen oder sich zum kopplungsseitigen
Längsende 70a hin aufweitenden zweiten Ausnehmungsabschnitt 76d auf.
[0078] In der Kopplungsstruktur 14 ist eine bestrombare Spule 28 aufgenommen, welche wenigstens
einen Abschnitt des Ankerbauteils 20 radial außen umgibt. Diese Spule 28 ist Bestandteil
von Lösemitteln, welche ein Lösen einer Festlegung des Verformungsbauteils in der
in Figur 3 gezeigten Verriegelungsstellung ermöglicht.
[0079] Dann, wenn die Pipettiervorrichtung 10 mit der Kopplungsformation 16 in die Aufnahmeausnehmung
78 der Gegenkopplungsformation 76 eingeführt wird, gelangt nämlich das in Einführrichtung
vorauseilende Längsende 20b in Anlageeingriff mit einem Radialvorsprung 80 an dem
der Pipettieröffnung 74 nächstgelegenen Rand des zweiten Ausnehmungsabschnitts 76d
(siehe Figur 2).
[0080] Nach Herstellung des Anlageeingriffs wird bei Fortsetzung der Einführbewegung längs
der Kopplungsbahn C das Ankerbauteil 20 unter Verringerung der axialen Abmessung des
Luftspalts 26 an den Magneten 22 angenähert, bis das Ankerbauteil 20 am Magneten 22
kontaktierend anliegt. Da das Ankerbauteil 20 im vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus ferromagnetischem Material gebildet ist oder wenigstens an seinem das Längsende
20a umfassenden Längsendbereich abschnittsweise aus ferromagnetischem Material gebildet
ist, verbleibt das Ankerbauteil 20 in der einmal erreichten Anlagestellung unter der
Einwirkung der vom Magnetfeld des Magneten 22 bewirkten Magnetkraft in dieser in Figur
3 gezeigten Anlagestellung.
[0081] Durch einen Löseimpuls, also einen Bestromungsimpuls der elektrischen Spule 28, kann
radial innerhalb derselben kurzzeitig ein Magnetfeld erzeugt werden, welches dem Magnetfeld
des Magneten 22 entgegenwirkt. Bei ausreichender Bestromung oder/und Wicklungszahl
der Spule 28 kann das von der Spule 28 kurzfristig erzeugte Magnetfeld jenes des Magneten
22 überwinden, sodass durch eine Bestromungsimpuls der Spule 28 das Ankerbauteil 20
in die in Figur 1 gezeigte Stellung zurückverlagert werden kann. Das Ankerbauteil
20 ist somit längs der Kanalbahn K relativ zur Kopplungsstruktur 14 verlagerbar.
[0082] Das Verformungsbauteil 18 ist als Schlauchbauteil durch seine Materialelastizität
in die in Figur 1 gezeigte Freigabestellung vorgespannt.
[0083] Die Darstellung in Figur 2 entspricht jener von Figur 1 mit dem Unterschied, dass
die Kopplungsformation 16 soweit in die Aufnahmeausnehmung 78 der Gegenkopplungsformation
76 der Pipettierspitze 70 eingeführt ist, dass ihr in Kopplungsrichtung längs der
Kopplungsachse C vorauseilendes Längsende 20b am Radialvorsprung 80 im Inneren der
Gegenkopplungsformation 76 anliegt. Jede Fortsetzung der Kopplungsbewegung, die von
der Relativstellung von Figur 1 zu jener von Figur 2 geführt hat, führt nun zu einer
axialen Verringerung des Luftspalts 26 zwischen dem Ankerbauteil 20 und dem Magneten
22 und führt weiter zu einer axialen Verkürzung des Spaltraums zwischen dem kopplungsseitigen
Längsende der Kopplungsstruktur 14 und dem Längsende 20b des Ankerbauteils 20. Aufgrund
der Verkürzung des zuletzt genannten Spaltraums werden die Längsenden 18a und 18b
des Verformungsbauteils 18 einander angenähert. Bei Verwendung eines an der Kopplungsstruktur
14 festen Koordinatensystems wird durch das relativ zur Kopplungsstruktur 14 zum Magneten
22 hin verlagerte Ankerbauteil 20 das Längsende 18b des Verformungsbauteils an das
Längsende 18a desselben angenähert.
[0084] Aufgrund der gewählten Gestalt des Verformungsbauteils, insbesondere aufgrund seiner
geringen Wandstärke w im Vergleich zu seiner axialen Erstreckung h (siehe Figur 1)
sowie im Vergleich zu seinem Außendurchmesser orthogonal zur Kopplungsachse C gemessen,
wird das Verformungsbauteil 18 bei axialer Annäherung seiner beiden Längsenden 18a
und 18b im Ausbeulungsabschnitt 18c nach radial außen ausgestülpt. Die Wandstärke
w ändert sich bei der ausstülpenden Verformung kaum. Die axiale Länge h des Verformungsbauteils
18 verkürzt sich in der in Figur 3 gezeigten Verriegelungsstellung um die ursprüngliche
Länge des nun nicht mehr bestehenden Luftspalts 26.
[0085] Wie in Figur 3 gezeigt ist, greift der nun vollständig ausgebeulte Ausbeulungsabschnitt
18c in der Verriegelungsstellung des Verformungsbauteils 18 in die in der Gegenkopplungsformation
76 bereitgestellte Umfangsnut 76c ein und sichert so die Pipettierspitze 70 formschlüssig
gegen ein axiales Abziehen von der Kopplungsformation 76 längs der Kanalbahn K bzw.
Kopplungsbahn C. Die radial äußere Außenwand 18d im Bereich des Ausbeulungsabschnitts
18c liegt flächig an der Innenwand 78a der Aufnahmeausnehmung 78 der Gegenkopplungsformation
76 an und dichtet dort aufgrund der flächigen Anlage die Kopplungsstelle der Kopplung
der Pipettierspitze 70 mit der Pipettiervorrichtung 10 gegen Einflüsse von außen ab.
Dies gewährleistet eine Manipulation des Drucks im Aufnahmevolumen 72 der Pipettierspitze
70 durch den Pipettierkanal 12, welcher an eine an sich bekannte Druckveränderungsvorrichtung
angeschlossen sein kann.
[0086] Wie weiter in Figur 3 zu erkennen ist, hat sich beim Übergang von der in den Figuren
1 und 2 gezeigten Freigabestellung in die in Figur 3 gezeigte Verriegelungsstellung
des Verformungsbauteils 18 nicht nur die radial äußere Außenfläche 18d nach radial
außen von der Kopplungsbahn C weg verlagert, sondern auch die radial innere Außenfläche
18e, zumindest im Bereich des Ausbeulungsabschnitts 18c. Dort hat sich die radial
innere Innenfläche 18e von der Kopplungsstruktur 14 abgehoben, an welcher sie in der
Freigabestellung anlag.
[0087] Wie weiter in Figur 3b zu erkennen ist, ist das Verformungsbauteil im Ausbeulungsabschnitt
18c in der Verriegelungsstellung sowohl um die Kopplungsbahn C herum als auch längs
der Kopplungsbahn C konvex gekrümmt.
[0088] Für die formschlüssige Kopplung der Pipettierspitze 70 mit der Kopplungsformation
16 ist die Pipettierspitze 70 mit einer eigens für das ausstülpend verformbare Verformungsbauteil
18 ausgestaltete Gegenkopplungsformation 76 ausgebildet. Die Gegenkopplungsformation
76 und ihre Gestalt ist in Figur 4 vergrößert dargestellt. Zentrales Element der Gegenkopplungsformation
76 ist die um die Pipettierachse P umlaufende Umfangsnut 76c, welche zwischen den
beiden Ausnehmungsabschnitten 76b und 76d angeordnet ist.
[0089] Wie in Figur 4 gezeigt ist, ist die axiale Erstreckung der Umfangsnut S in etwa gleich
dem Durchmesser D der kopplungsseitigen Öffnung 76a der Aufnahmeausnehmung 78, wobei
dann, wenn, wie im vorliegenden Beispiel an dieser Öffnung 76a eine Einführschräge
ausgebildet ist, der kleinste an der Einführschräge auftretende Durchmesser D als
Öffnungsdurchmesser heranzuziehen ist.
[0090] Genauer weicht die axiale Erstreckung der Umfangsnut S von dem Durchmesser betragsmäßig
um nicht mehr als 2 mm, vorzugsweise um nicht mehr als 1 mm ab.
[0091] Im dargestellten Beispiel lässt sich in der Bezugs-Schnittansicht von Figur 4 mit
der Pipettierspitzenachse P enthaltenden Schnittebene die Berandung 78b der Umfangsnut
76c durch einen einzigen Krümmungskreis 82 annähern, dessen von einer zur Zeichenebene
von Figur 4 orthogonalen Krümmungsachse T ausgehender Radius R im vorliegenden Beispiel
einen Wert annimmt, welcher zwischen dem Radius der kopplungsseitigen Öffnung 76a
(½ D) und dem 1,5-fachen des Radius der kopplungsseitigen Öffnung 76a liegt. Bezogen
auf den Durchmesser D der Öffnung 76a weist der Krümmungsradius R des Krümmungskreises
82 im dargestellten Beispiel einen Wert von zwischen ½ D bis ¾ D auf. Diese moderate
Krümmung sichert eine großflächige Anlage der radial äußeren Außenfläche des Verformungsbauteils
C in dessen Verriegelungsstellung an der Innenfläche 78a der Aufnahmeausnehmung 78
im Bereich der Umfangsnut 76c.
[0092] In Figur 4 ist in der linken Hälfte der Umfangsnut 76c eine alternative polygonale
Berandung 78b' gezeigt, die einen Krümmungskreis 84 mit dem von der Krümmungsachse
T' ausgehenden Krümmungsradius R' aufweist. Die geradlinigen zueinander abgewinkelten
Randabschnitte bilden Tangenten an den Krümmungskreis 84.
1. Pipettiervorrichtung (10) mit einer Kopplungsformation (16) zur lösbaren Ankopplung
einer Pipettierspitze (70) an diese und mit einem sich längs einer Kanalbahn (K) erstreckenden,
die Kopplungsformation (16) durchsetzenden Pipettierkanal (12) zur Veränderung eines
Drucks in einer mit der Kopplungsformation (16) gekoppelten Pipettierspitze (70),
wobei die Kopplungsformation (16) derart ausgebildet ist, dass eine Pipettierspitze
(70) längs einer Kopplungsbahn (C), welche bevorzugt mit der Kanalbahn (K) kollinear
ist, auf diese aufsteckbar und von dieser abziehbar ist, wobei die Kopplungsformation
(16) eine den Pipettierkanal (12) umgebende Kopplungs-Verformungsanordnung mit einem
Verformungsbauteil (18) aufweist, welches zur Verriegelung und Entriegelung einer
Pipettierspitze (70) an der Kopplungsformation (16) verformbar ist zwischen einer
Verriegelungsstellung und einer Freigabestellung, wobei ein radial äußerer Außenflächenabschnitt
(18c) eines Ausbeulungsabschnitts (18c) des Verformungsbauteils (18), welcher zwischen
längs der Kopplungsbahn (C) mit Abstand voneinander vorgesehenen Längsenden (18a,
18b) des Verformungsbauteils (18) gelegen ist, sich bezogen auf die Kopplungsbahn
(C) in der Verriegelungsstellung radial weiter außen befindet als in der Freigabestellung,
wobei wenigstens in der Verriegelungsstellung eine Wandstärke (w) des Ausbeulungsabschnitts
(18c) des Verformungsbauteils (18) kleiner ist als die Abmessung des Verformungsbauteils
(18) längs der Kopplungsbahn (C),
dadurch gekennzeichnet, dass ein Längsende (18a oder 18b) des Verformungsbauteils (18) relativ zum anderen, längs
der Kopplungsbahn (C) entfernt gelegenen Längsende (18b oder 18a) verlagerbar ist,
wobei das eine Längsende (18b) zur Verformung des Verformungsbauteils (18) von der
Freigabestellung in die Verriegelungsstellung an das andere Längsende (18a) längs
der Kopplungsbahn (C) annäherbar ist und wobei das eine Längsende (18b) zur Verformung
des Verformungsbauteils (18) von der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung
von dem anderen Längsende (18a) weg längs der Kopplungsbahn (C) entfernbar ist, wobei
sich auch ein radial innerer Flächenabschnitt (18e) des Ausbeulungsabschnitts (18c)
des Verformungsbauteils (18) in der Verriegelungsstellung radial - bezogen auf die
Kopplungsbahn (C) - weiter außen befindet als in der Freigabestellung.
2. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass auch in der Freigabestellung eine Wandstärke (w) des Ausbeulungsabschnitts (18c)
des Verformungsbauteils (18) kleiner ist als die Abmessung (h) des Verformungsbauteils
(18) längs der Kopplungsbahn (C).
3. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsbauteil (18) in der Verriegelungsstellung - verglichen mit der Freigabestellung
- in der Art einer Ausstülpung verformt ist.
4. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsbauteil (18) eine Mehrzahl von Blattfedern umfasst, welche - bei Betrachtung
in der Freigabestellung - eine Hauptverlaufskomponente in Richtung der Kopplungsbahn
(C) aufweisen, vorzugsweise in Richtung der Kopplungsbahn (C) verlaufen.
5. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsbauteil (18) einen Schlauch umfasst, vorzugsweise ein Schlauch ist,
welcher längs einer zur Kopplungsbahn (C) parallelen oder mit dieser kollinearen Schlauchbahn
verläuft, wobei bevorzugt das Verformungsbauteil (18) einen Gewebeschlauch umfasst,
dessen Kett- und Schussfäden jeweils relativ zur Kopplungsbahn (C) geneigt sind, vorzugsweise
die Kopplungsbahn (C) wendelförmig umlaufen, wobei besonders bevorzugt die Kettfäden
die Kopplungsbahn (C) mit entgegengesetztem Umlaufsinn umlaufen wie die Schussfäden.
6. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsbauteil (18) wenigstens im Bereich des Ausbeulungsabschnitts (18c)
eine aus einem Elastomer, insbesondere Gummi oder Kautschuk, gebildete Außenfläche
(18d) aufweist.
7. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausbeulungsabschnitt (18c) bezüglich der Kopplungsbahn (C) rotationssymmetrisch
ausgebildet ist.
8. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsbauteil (18) bezüglich der Kopplungsbahn (C) rotationssymmetrisch
ausgebildet ist.
9. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine radial außen liegende Außenfläche (18d) des Verformungsbauteils (18) in der
Verriegelungsstellung - bei Betrachtung von radial außen - sowohl in Richtung der
Kopplungsbahn (C), als auch in Umlaufrichtung um die Kopplungsbahn (C) jeweils konvex
gekrümmt ist, wobei bevorzugt die radial außen liegende Außenfläche (18d) des Verformungsbauteils
(18) auch in der Freigabestellung - bei Betrachtung von radial außen - sowohl in Richtung
der Kopplungsbahn (C), als auch in Umlaufrichtung um die Kopplungsbahn (C) konvex
gekrümmt ist, wobei der Krümmungsradius (R) der konvexen Krümmung längs der Kopplungsbahn
(C) in der Freigabestellung größer ist als in der Verriegelungsstellung und wobei
der Krümmungsradius der konvexen Krümmung in Umlaufrichtung in der Freigabestellung
kleiner ist als in der Verriegelungsstellung.
10. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsbauteil (18) zur Freigabestellung hin vorgespannt ist.
11. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsbauteil (18) wenigstens an seinem einen Längsende (18a, 18b), bevorzugt
an seinen beiden Längsenden (18a, 18b), unabhängig von seiner Betriebsstellung: Verriegelungsstellung
oder Freigabestellung, die jeweils gleiche radiale Abmessung bezüglich der Kopplungsbahn
(C) aufweist.
12. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass sie Festlegemittel (24) aufweist, mit welchen das Verformungsbauteil (18) in der
Verriegelungsstellung, insbesondere das eine Längsende (18b) gemäß Anspruch 12 in
der der Verriegelungsstellung zugeordneten angenäherten Stellung, festlegbar ist,
wobei bevorzugt die Festlegemittel (24) das eine Längsende (18b) selbsttätig bei Erreichen
oder Überschreiten einer vorbestimmten Relativstellung der beiden Längsenden (18a,
18b) festlegen, etwa durch mechanische Verrastung oder/und durch magnetische Festlegung,
wobei die Festlegemittel (24) bevorzugt einen mechanischen Rastvorsprung und eine
mit dem Rastvorsprung formschlüssig zusammenwirkende Rastkante aufweisen oder/und
wenigstens einen Magneten (22), insbesondere Permanentmagneten, und ein ferromagnetisches,
insbesondere dauermagnetisiertes, Ankerbauteil (20) aufweisen, wobei noch weiter bevorzugt
im Falle von mechanischen Festlegemitteln ein Bauteil aus Rastvorsprung und Rastkante
oder/und im Falle von magnetischen Festlegemitteln (24) ein Bauteil (20) aus dem wenigstens
einen Magneten (22) und dem Ankerbauteil (20) zur gemeinsamen Bewegung mit dem einen
Längsende (18b) des Verformungsbauteils (18) verbunden sind.
13. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass sie Lösemittel (28) aufweist, mit welchen eine Festlegung des Verformungsbauteils
(18) in der Verriegelungsstellung, insbesondere des einen Längsendes (18b) gemäß Anspruch
12 in der der Verriegelungsstellung zugeordneten angenäherten Stellung, lösbar ist.
14. Pipettiervorrichtung (10) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lösemittel (28) ein verlagerbares mechanisches Lösebauteil oder/und eine Lösemagnetanordnung
(28) mit lokal veränderlichem Magnetfeld aufweisen, wobei die Lösemagnetanordnung
(28) zur lokalen Veränderung des von ihr bewirkten Magnetfelds räumlich verlagerbar
in der Pipettiervorrichtung (10) aufgenommen oder/und als Elektromagnet (28) wahlweise
bestrombar ist.
15. Pipettiervorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 11 bis 14 unter Einbeziehung des
Anspruchs 11,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Längsende (18b) des Verformungsbauteils (18) als vorauseilendes Längsende (18b)
bei einer Ankopplung einer Pipettierspitze (70) an die Kopplungsformation (16) längs
der Kopplungsbahn (C) von einer sie tragenden Kopplungsstruktur (14) auskragt, relativ
zu welcher das vorauseilende Längsende (18b), insbesondere längs der Kopplungsbahn
(C), beweglich ist, wobei das vorauseilende Längsende (18b) mit einer relativ zur
Kopplungsbahn (C) geneigten, insbesondere orthogonalen, Anschlagsfläche (bei 20b)
zur gemeinsamen Bewegung verbunden ist, welche Anschlagsfläche (bei 20b) zu einer
eine weitere Relativbewegung von dem vorauseilenden Längsende (18b) und der Pipettierspitze
(70) längs der Kopplungsbahn (C) in einem Kopplungssinne begrenzenden Anlage an einer
Gegenanlagefläche (80) der Pipettierspitze (70) ausgebildet ist.
1. A pipetting apparatus (10) having a coupling configuration (16) for releasable attachment
of a pipette tip (70) thereto, and having a pipetting conduit (12), extending along
a conduit path (K) and passing through the coupling configuration (16), for modifying
the pressure in a pipette tip (70) coupled to the coupling configuration (16); the
coupling configuration (16) being embodied in such a way that a pipette tip (70) can
be placed onto and pulled off from it along a coupling path (C) that is preferably
collinear with the conduit path (K); the coupling configuration (16) comprising a
coupling deformation arrangement which surrounds the pipetting conduit (12) and has
a deformation component (18) that, in order to lock and unlock a pipette tip (70)
on the coupling configuration (16), is deformable between a locked position and a
released position; a radially external outer surface portion (18c) of a bulged portion
(18c) of the deformation component (18), which is located between longitudinal ends
(18a, 18b), provided at a distance from one another along the coupling path (C), of
the deformation component (18), being located radially farther outward, with reference
to the coupling path (C), in the locked position than in the released position; at
least in the locked position, a wall thickness (w) of the bulged portion (18c) of
the deformation component (18) being smaller than the dimension of the deformation
component (18) along the coupling path (C),
characterized in that one longitudinal end (18a or 18b) of the deformation component (18) is displaceable
relative to the other longitudinal end (18b or 18a) that is located remotely along
the coupling path (C); the one longitudinal end (18b) being movable along the coupling
path (C) toward the other longitudinal end (18a) in order to deform the deformation
component (18) from the released position into the locked position; and the one longitudinal
end (18b) being movable along the coupling path (C) away from the other longitudinal
end (18a) in order to deform the deformation component (18) from the locked position
into the released position; a radially internal surface portion (18e) of the bulged
portion (18c) of the deformation component (18) also being located radially farther
outward, with reference to the coupling path (C), in the locked position than in the
released position.
2. The pipetting apparatus (10) according to Claim 1,
characterized in that in the released position as well, a wall thickness (w) of the bulged portion (18c)
of the deformation component (18) is smaller than the dimension (h) of the deformation
component (18) along the coupling path (C).
3. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that in the locked position the deformation component (18) is deformed, as compared with
the released position, in the manner of a protuberance.
4. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that the deformation component (18) encompasses a plurality of leaf springs that, when
viewed in the released position, have a principal component of extent in the direction
of the coupling track (C), preferably extend in the direction of the coupling path
(C).
5. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that the deformation component (18) encompasses a hose, preferably is a hose, which extends
along a hose path that is parallel to or collinear with the coupling path (C); the
deformation component (18) preferably encompassing a textile hose whose warp threads
and weft threads are each tilted relative to the coupling path (C), preferably helically
encircle the coupling path (C); particularly preferably, the warp threads encircling
the coupling path (C) in an opposite encircling direction from the weft threads.
6. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that the deformation component (18) comprises, at least in the region of the bulged portion
(18c), an outer surface (18d) constituted from an elastomer, in particular vulcanized
or natural rubber.
7. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that the bulged portion (18c) is embodied rotationally symmetrically with respect to the
coupling path (C).
8. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that the deformation component (18) is embodied rotationally symmetrically with respect
to the coupling path (C).
9. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that a radially externally located outer surface (18d) of the deformation component (18)
in the locked position, when viewed radially from outside, is respectively convexly
curved both in the direction of the coupling path (C) and in an encircling direction
around the coupling path (C); preferably, the radially externally located outer surface
(18d) of the deformation component (18), in the released position as well, being convexly
curved both in the direction of the coupling path (C) and in an encircling direction
around the coupling path (C) when viewed radially from outside; the radius of curvature
(R) of the convex curvature along the coupling path (C) being greater in the released
position than in the locked position; and the radius of curvature of the convex curvature
in an encircling direction being smaller in the released position than in the locked
position.
10. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that the deformation component (18) is preloaded toward the released position.
11. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that the deformation component (18) has, at least at its one longitudinal end (18a, 18b),
preferably at both of its longitudinal ends (18a, 18b), the same radial dimension
in each case with respect to the coupling path (C) regardless of its operating position
(locked position or released position).
12. The pipetting apparatus (10) according to one of the preceding claims,
characterized in that it comprises fastening means (24) with which the deformation component (18) is fastenable
in the locked position, in particular the one longitudinal end (18b) in accordance
with Claim 12 is fastenable in the closer position associated with the locked position;
the fastening means (24) preferably automatically fastening the one longitudinal end
(18b), for example by mechanical latching and/or by magnetic fastening, when a predetermined
relative position of the two longitudinal ends (18a, 18b) is reached or exceeded;
the fastening means (24) preferably comprising a mechanical latching projection and
a latching edge that interacts in positively engaging fashion with the latching projection
and/or comprising at least one magnet (22), in particular a permanent magnet, and
a ferromagnetic, in particular permanently magnetized, armature component (20); even
more preferably, in the case of mechanical fastening means, one component from among
the latching projection and the latching edge, and/or in the case of magnetic fastening
means (24) one component (20) from among the at least one magnet (22) and the armature
component (20), being connected for motion together with the one longitudinal end
(18b) of the deformation component (18).
13. The pipetting apparatus (10) according to Claim 12,
characterized in that it comprises releasing means (28) with which a fastening of the deformation component
(18) in the locked position, in particular of the one longitudinal end (18b) in accordance
with Claim 12 in the closer position associated with the locked position, is releasable.
14. The pipetting apparatus (10) according to Claim 3,
characterized in that the releasing means (28) comprise a displaceable mechanical release component and/or
a releasing magnet arrangement (28) having a locally modifiable magnetic field, the
releasing magnet arrangement (28) being received physically displaceably in the pipetting
apparatus (10) and/or being selectably energizable as an electromagnet (28) for local
modification of the magnetic field brought about thereby.
15. The pipetting apparatus (10) according to one of Claims 11 to 14 including Claim 11,
characterized in that one longitudinal end (18b) of the deformation component (18), constituting a leading
longitudinal end (18b), protrudes along the coupling path (C), upon attachment of
a pipette tip (70) to the coupling configuration (16), from a coupling structure (14)
which carries it and relative to which the leading longitudinal end (18b) is movable,
in particular, along the coupling path (C); the leading longitudinal end (18b) being
connected for motion together with a stop surface (at 20b) that is tilted, in particular
is orthogonal, relative to the coupling path (C), which stop surface (at 20b) is embodied
for an abutment, which limits a further relative motion of the leading longitudinal
end (18b) and the pipetting tip (70) along the coupling path (C) in a coupling direction,
against a counterpart abutment surface (80) of the pipette tip (70).
1. Dispositif de pipetage (10) comportant une formation d'accouplement (16) pour coupler
de manière amovible une pointe de pipetage (70) à celle-ci et comportant un canal
de pipetage (12) s'étendant le long d'un trajet de canal (K) et traversant la formation
d'accouplement (16) pour modifier une pression dans une pointe de pipetage (70) accouplée
à la formation d'accouplement (16), la formation d'accouplement (16) étant adaptée
de telle sorte qu'une pointe de pipetage (70) peut être enfichée sur celle-ci et retirée
de celle-ci le long d'un trajet d'accouplement (C), qui est de préférence colinéaire
avec le trajet de canal (K), la formation d'accouplement (16) comprenant un dispositif
de déformation d'accouplement entourant le canal de pipetage (12) avec un composant
de déformation (18) qui est déformable sur la formation d'accouplement (16) entre
une position de verrouillage et une position de déverrouillage pour verrouiller et
déverrouiller une pointe de pipetage (70), où une section de surface radialement extérieure
(18c) d'une partie bombée (18c) du composant de déformation (18) qui est située entre
des extrémités longitudinales (18a, 18b) du composant de déformation (18) prévues
espacées le long du trajet d'accouplement (C),est située radialement plus vers l'extérieur
par rapport au trajet d'accouplement (C) dans la position de verrouillage que dans
la position de déverrouillage, où au moins dans la position de verrouillage, une épaisseur
de paroi (w) de la partie bombée (18c) du composant de déformation (18) ést inférieure
à la dimension du composant de déformation (18) le long du trajet d'accouplement (C),
caractérisé en ce qu'une extrémité longitudinale (18a ou 18b) du composant de déformation (18) peut être
déplacée par rapport à l'autre extrémité longitudinale (18b ou 18a) située espacée
le long du trajet d'accouplement (C), où une extrémité longitudinale (18b) pour déformer
le composant de déformation (18) de la position de déverrouillage à la position de
verrouillage, peut être rapprochée de l'autre extrémité longitudinale (18a) le long
du trajet d'accouplement (C) et où une extrémité longitudinale (18b) pour déformer
le composant de déformation (18) de la position de verrouillage à la position de déverrouillage
peut être écartée de l'autre extrémité longitudinale (18a) le long du trajet d'accouplement
(C), où une partie de surface radialement intérieure (18e) de la partie bombée (18c)
du composant de déformation (18) est également située radialement plus vers l'extérieur
dans la position de verrouillage - par rapport au trajet d'accouplement (C) - que
dans la position de déverrouillage.
2. Dispositif de pipetage (10) selon la revendication 1,
caractérisé en ce que même dans la position de déverrouillage une épaisseur de paroi (w) de la partie bombée
(18c) du composant de déformation (18) est inférieure à la dimension (h) du composant
de déformation (18) le long du trajet d'accouplement (C).
3. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le composant de déformation (18) est déformé dans le dispositif de verrouillage -
par rapport à la position de déverrouillage - de la sorte d'une protubérance.
4. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le composant de déformation (18) comprend une pluralité de ressorts à lames qui -
vu dans la position de déverrouillage - présentent un composant d'extension principale
dans la direction du trajet d'accouplement (C), et s'étendent de préférence dans la
direction du trajet d'accouplement (C).
5. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le composant de déformation (18) comprend un tube, de préférence un tube, qui s'étend
le long d'un trajet de tube parallèle ou colinéaire au trajet d'accouplement (C),
dans laquelle de préférence le composant de déformation (18) comprend un tuyau en
tissu, dont les fils de chaîne et de trame sont chacun inclinés par rapport au trajet
d'accouplement (C), passant de préférence autour du trajet d'accouplement (C) en hélice,
où de manière particulièrement préférée, les fils de chaîne passent autour du trajet
d'accouplement (C) dans la direction circonférentielle opposée à celle des fils de
trame.
6. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le composant de déformation (18) présente, au moins dans la zone de la partie bombée
(18c), une surface extérieure (18d) formée d'un élastomère, en particulier de gomme
ou de caoutchouc.
7. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la partie bombée (18c) est symétrique en rotation par rapport au trajet d'accouplement
(C).
8. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le composant de déformation (18) est symétrique en rotation par rapport au trajet
d'accouplement (C).
9. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'une surface extérieure radialement extérieure (18d) du composant de déformation (18)
est en position verrouillée - vue de l'extérieur radialement - courbée de manière
convexe dans la direction du trajet d'accouplement (C) ainsi que dans la direction
circonférentielle autour du trajet d'accouplement (C), où de préférence la surface
extérieure radialement extérieure (18d) du composant de déformation (18) est aussi
en position déverrouillée - vue de l'extérieur radialement - courbée de manière convexe
dans la direction du trajet d'accouplement (C) ainsi que dans la direction circonférentielle
autour du trajet d'accouplement (C), où le rayon de courbure (R) de la courbure convexe
le long du trajet d'accouplement (C) est plus grand dans la position de déverrouillage
que dans la position de verrouillage et où le rayon de courbure de la courbure convexe
est, dans la direction circonférentiel, plus petit dans la position de déverrouillage
que dans la position de verrouillage.
10. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le composant de déformation (18) est précontraint vers la position de déverrouillage.
11. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le composant de déformation (18), au moins à une de ses extrémités longitudinales
(18a, 18b), de préférence à ses deux extrémités longitudinales (18a, 18b), indépendamment
de sa position de fonctionnement : position de verrouillage ou position de déverrouillage,
présente à chaque fois la même dimension radiale par rapport au trajet d'accouplement
(C).
12. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'il comprend des moyens de fixation (24) avec lesquels le composant de déformation
(18) peut être fixé en position de verrouillage, notamment ladite une extrémité longitudinale
(18b) selon la revendication 12, dans la position rapprochée associée à la position
de verrouillage, où de préférence les moyen de fixation (24) fixent automatiquement
ladite une extrémité longitudinale (18b) lorsqu'une position relative prédéterminée
des deux extrémités longitudinales (18a, 18b) est atteinte ou dépassée, par exemple
par verrouillage mécanique et/ou par fixation magnétique, où les moyens de fixation
(24) présentent de préférence une saillie d'encliquetage mécanique et un bord d'encliquetage
qui interagit positivement avec la saillie d'encliquetage et/ou présentent au moins
un aimant (22), en particulier un aimant permanent, et un composant d'ancrage ferromagnétique,
en particulier magnétisé en permanence (20), où de manière encore plus préférée dans
le cas de moyens de fixation mécaniques, un composant parmi la saillie d'encliquetage
et le bord d'encliquetage et/ou, dans le cas de moyens de fixation magnétiques (24),
un composant (20) parmi ledit au moins un aimant (22) et le composant d'ancrage (20)
est relié à ladite une extrémité longitudinale (18b) du composant (18) déformant pour
un mouvement commun.
13. Dispositif de pipetage (10) selon la revendication 12,
caractérisé en ce qu'il comporte des moyens de déverrouillage (28) au moyen desquels une fixation du composant
de déformation (18) en position de verrouillage, en particulier d'une des extrémités
longitudinales (18b) selon la revendication 12 peut être déverrouillé dans la position
rapprochée associée à la position de verrouillage.
14. Dispositif de pipetage (10) selon la revendication 13,
caractérisé en ce que les moyens de déverrouillage (28) présentent un composant de déverrouillage mécanique
déplaçable et/ou un dispositif magnétique de déverrouillage (28) avec un champ magnétique
localement variable, le dispositif magnétique de déverrouillage (28) étant logé dans
le dispositif de pipetage (10) de manière à pouvoir être déplacé spatialement et/ou
être énergétisé de manière sélective comme électro-aimant (28) pour modifier localement
le champ magnétique généré par celui-ci.
15. Dispositif de pipetage (10) selon l'une des revendications 11 à 14, y compris la revendication
11,
caractérisé en ce qu'une extrémité longitudinale (18b) du composant de déformation (18) dépasse en tant
qu'extrémité longitudinale avant (18b) d'une structure d'accouplement (14) la portant
lorsqu'une pointe de pipetage (70) est couplée à la formation d'accouplement (16)
le long du trajet d'accouplement (C), par rapport à laquelle l'extrémité longitudinale
avant (18b) est mobile, notamment le long du trajet d'accouplement (C), dans laquelle
l'extrémité longitudinale avant (18b) est reliée à une surface d'arrêt (à 20b) qui
est inclinée par rapport au trajet d'accouplement (C) et en particulier orthogonale,
pour un mouvement commun, laquelle surface d'arrêt (à 20b) est adaptée pour un appui
contre une surface d'arrêt opposée (80) de la pointe de pipetage (70) limitant un
autre mouvement relatif de l'extrémité longitudinale avant (18b) et de la pointe de
pipetage (70) le long du trajet d'accouplement (C).