[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung für eine Aufzugsanlage mit einer Fangvorrichtung,
eine Aufzugsanlage mit einer solchen Anordnung und ein Verfahren zum Bremsen einer
Aufzugskabine oder eines Gegengewichts, das mit einer solchen Anordnung durchführbar
ist.
[0002] Aus der
WO 2011/146071 A1 ist eine Führungsschiene für ein Aufzugssystem bekannt, die aus einem Metallblech
geformt ist. Hierbei ist die Führungsschiene so ausgestaltet, dass Bremskräfte auf
diese über einen Bremsmechanismus eingeleitet werden können. Diesbezüglich wird auch
eine innen liegende Versteifung vorgeschlagen, die durch eine besondere Formung des
Metallblechs innerhalb eines Hohlprofils der Führungsschiene ausgestaltet werden kann.
Die für das Hohlprofil vorgeschlagenen Verstärkungen ermöglichen dann zwar grössere
Bremskräfte, benötigen allerdings dann auch einen höheren Materialeinsatz und bedingen
eine aufwendigere Fertigung.
[0003] Aus der
WO 2011/117457 A1 ist eine Führungsschiene für einen Aufzug bekannt. Hierbei ist ein Metallprofil der
Führungsschiene realisiert, wobei ein Innenraum des Metallprofils mit einem Versteifungsmittel
aufgefüllt ist. Hierdurch können unter anderem Geräuschprobleme gelöst und eine Versteifung
erzielt werden.
[0004] Aus der
WO 2014/092721 A1 ist eine Führungsschiene für ein Aufzugssystem aus einem Metallblech bekannt. Hierbei
ist ein zusätzlicher Füllstreifen in das aus dem Metallblech gebildete Profil der
Führungsschiene eingefügt, der ebenfalls aus einem Metallblech gebildet sein kann.
Dadurch werden Beschädigungen durch Bremskräfte, die auf die Führungsschiene wirken
können, vermieden. Hierbei sind die Seitenwände der Führungsschiene, auf die die Bremskräfte
wirken, aber so nah aneinander angeordnet, dass ihr Abstand nur noch gleich der Dicke
des Metallblechs ist. Dies bedingt konstruktiv eine Schwächung bezüglich quer zur
Längsrichtung auftretenden Biegekräften. Ausserdem vergrössert sich der Herstellungsaufwand.
[0005] Aus weiteren Schriften wie beispielsweise der
EP1671912 oder der
WO2011/132294 sind Fang- oder Bremseinrichtungen für Führungsschienen bekannt, welche mit Vollstahlprofilen
zusammenwirken. Derartige Schienen benötigen selbstsprechend keine Versteifungen,
da ein Bremsbelag immer auf das Vollprofil drückt. Bremsbeläge sind bei derartigen
Schienen in der Regel möglichst grossflächig ausgeführt und überdecken nach Möglichkeit
einen ganzen Schienenkopfbereich, um eine spezifische Flächenpressung und damit einen
Verschleiss von Bremsmaterial möglichst gering zu halten. Diese Schienen sind jedoch
materialintensiv, teuer und haben ein hohes Gewicht, was sich beim Handling nachteilig
auswirkt.
[0006] Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung für eine Aufzugsanlage mit einer
Hohlschiene und mit einer Fangvorrichtung, eine Aufzugsanlage mit solch einer Anordnung
und ein Verfahren zum Bremsen einer Aufzugskabine oder eines Gegengewichts einer Aufzugsanlage,
das mit solch einer Anordnung durchführbar ist, anzugeben, die verbessert ausgestaltet
sind. Speziell ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung für eine Aufzugsanlage
mit einer Hohlschiene und mit einer Fangvorrichtung, eine Aufzugsanlage mit solch
einer Anordnung und ein Verfahren zum Bremsen einer Aufzugskabine oder eines Gegengewichts
einer Aufzugsanlage, das mit solch einer Anordnung durchführbar ist, anzugeben, die
in Bezug auf eine kostengünstige Herstellung einer Schiene mit einem Hohlprofil eine
optimierte Belastbarkeit in Bezug auf zulässige Bremskräfte ermöglichen. Obwohl im
Folgenden von einer Fangvorrichtung zum Bremsen der Aufzugskabine gesprochen wird,
ist dabei stets eine alternative Bremsung des Gegengewichts eingeschlossen.
[0007] Im Folgenden sind Lösungen und Vorschläge für eine entsprechende Anordnung, eine
entsprechende Aufzugsanlage und ein entsprechendes Verfahren vorgestellt, welche zumindest
Teile einer der gestellten Aufgaben lösen. Des Weiteren sind vorteilhafte ergänzende
oder alternative Weiterbildungen und Ausgestaltungen angegeben.
[0008] Die Anordnung für die Aufzugsanlage weist eine Fangvorrichtung und eine Schiene auf.
Die Fangvorrichtung kann hierbei als Gleitfangvorrichtung ausgebildet sein. Die Schiene
kann als Führungsschiene ausgestaltet sein, an der auch eine Führung der Aufzugskabine
ermöglicht wird. Hierbei können auch mehrere solcher Schienen vorgesehen sein. Zum
Bremsen der Aufzugskabine wirkt die Fangvorrichtung, insbesondere die Gleitfangvorrichtung,
mit der Schiene zusammen. Die Schiene ist eine Hohlschiene, das heisst sie umfasst
einen Kopf, der als Hohlprofil ausgestaltet ist. Die Bremsfläche der Fangvorrichtung
wirkt nun so mit der Schiene zusammen, dass die Bremsfläche den Kopf der Schiene überragt,
so dass ein wesentlicher Teil der Anpresskraft in eine Kopfwand der als Hohlprofil
ausgestalteten Schiene einleitbar ist. Dabei ist die Kopfwand senkrecht zu der Bremsfläche
orientiert. Eine Innenversteifung des Kopfes der Schiene ist hierdurch nicht erforderlich.
Bei dieser Anordnung können grössere Kräfte auf den Kopf übertragen werden, ohne dass
Seitenwände (Seitenflächen) des Kopfes plastisch verbogen werden, da über eine Kopfwand
des Kopfes, die überragt wird, zumindest ein Teil der Anpresskraft aufgenommen werden
kann. Dadurch kann auch bei einer Ausgestaltung als Hohlprofil eine hohe Belastbarkeit
erzielt werden. Dies ermöglicht auch reduzierte Herstellungskosten, da sich die Fertigung
vereinfacht und zusätzliche Bauteile oder Füllstoffe eingespart werden können.
[0009] Die Aufzugsanlage weist zumindest eine in einem Aufzugsschacht verfahrbare Aufzugskabine
auf. Je nach Ausgestaltung können hierbei auch zwei oder mehr Aufzugskabinen zusammen
oder getrennt durch den Aufzugsschacht verfahren werden. Je nach Anwendungsfall können
auch mehrere Fangvorrichtungen, insbesondere Gleitfangvorrichtungen, vorgesehen sein,
um ein Fangen der Aufzugskabine beziehungsweise Aufzugskabinen zu ermöglichen. Die
Anordnung ist mit einer der Fangvorrichtungen und einer der Schienen realisiert, bei
der die Bremsfläche der jeweiligen Fangvorrichtung so mit der jeweiligen Schiene zusammen
wirkt, dass die Bremsfläche den Kopf der Schiene überragt, so dass ein wesentlicher
Teil der Anpresskraft in eine Kopfwand der als Hohlprofil ausgestalteten Schiene ein
[0010] Bei dem Verfahren zum Bremsen der Aufzugskabine der Aufzugsanlage, das mit einer
der beschriebenen Anordnungen durchgeführt wird, wird die Bremsfläche der Fangvorrichtung
beim Bremsen so an die Schiene gepresst, dass die Bremsfläche den Kopf der Schiene
überragt.
[0011] Wie bereits ausgeführt, kann die Fangvorrichtung insbesondere als Gleitfangvorrichtung
ausgebildet sein. Die Ausgestaltung als Gleitfangvorrichtung stellt hierbei einen
bevorzugten Anwendungsfall dar. Dementsprechend sind nachfolgend auch Massnahmen angegeben,
wie solch eine Gleitfangvorrichtung ausgestaltet sein kann. Hierdurch kann eine Anordnung
mit einer Gleitfangvorrichtung und einer Schiene realisiert werden. Je nach Anwendungsfall
kann jedoch auch eine anders ausgestaltete Fangvorrichtung zum Einsatz kommen, wenn
dies sinnvoll ist.
[0012] Vorteilhaft ist es, dass die Fangvorrichtung eine Gegenfläche aufweist, die der Bremsfläche
zugewandt ist, wobei der Kopf der Schiene teilweise zwischen der Bremsfläche und der
Gegenfläche angeordnet ist, und dass die Gegenfläche den Kopf der Schiene überragt.
Hierdurch ergibt sich auch auf der Seite der Gegenfläche eine vorteilhafte Kraftübertragung.
Die Gegenfläche kann hierbei als weitere Bremsfläche ausgebildet sein. Hierdurch kann
beidseitig eine Bremswirkung erzielt werden. Hierbei ist ferner in vorteilhafter Weise
eine Anordnung realisiert, bei der die Bremsfläche und die Gegenfläche den Kopf der
Schiene an der Kopfwand des Kopfes der Schiene überragen. Die Kopfwand kann dann in
vorteilhafter Weise zumindest einen wesentlichen Teil der Anpresskraft aufnehmen,
da die Anpresskraft unmittelbar auf die Kopfwand drückt.
[0013] Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kopfwand senkrecht zu der Bremsfläche
orientiert ist beziehungsweise wenn die Kopfwand senkrecht zu der Gegenfläche orientiert
ist. Dadurch verbessert sich konstruktiv die mechanische Festigkeit des Hohlprofils.
[0014] Vorteilhaft ist es, dass die Bremsfläche und/oder die Gegenfläche bezüglich dem Kopf
der Schiene so angeordnet ist, dass die Bremsfläche beziehungsweise die Gegenfläche
beim Bremsen mit einer Auflagebreite auf dem Kopf der Schiene aufliegt und den Kopf
der Schiene mit einer Überragbreite überragt, wobei die Überragbreite weniger als
50 %, vorzugsweise 20 % bis 30 %, einer Breite der Bremsfläche beziehungsweise der
Gegenfläche beträgt. Idealerweise beträgt die Überragbreite zumindest 20%, jedoch
weniger als 50 % der Breite der Bremsfläche beziehungsweise der Gegenfläche. Hierdurch
kann stets ein ausreichender Teil der Bremsfläche beziehungsweise der Gegenfläche
für die Bremswirkung genutzt werden, was auch für die Verteilung der Anpresskraft
wesentlich ist.
[0015] Vorteilhaft ist es ferner, dass eine zulässige Anpresskraft, mit der die Bremsfläche
gegen die Schiene pressbar ist, und/oder eine Grösse der Bremsfläche so vorgegeben
sind, dass bei einem Anpressen der Bremsfläche gegen die Schiene mit der zulässigen
Anpresskraft keine bleibende plastische Verformung des Kopfes der Schiene auftritt.
Die Grösse der Bremsfläche kann hierbei über die Auflagebreite und eine Länge der
Bremsfläche bestimmt sein. Durch eine entsprechend lange Bauweise der Bremsfläche
beziehungsweise des Bremselements kann eine reduzierte Flächenpressung erzielt werden.
[0016] Die Bremsfläche ist ferner in der Fangvorrichtung derart abgestützt, dass ein seitliches
Kippen des Bremsbelags verhindert wird. Dadurch ist sichergestellt, dass ein wesentlicher
Teil der Anpresskraft in die Kopfwand am Kopf der Schiene eingeleitet wird.
[0017] In vorteilhafter Weise kann die gesamte Schiene mit ihrem Kopf und einem Fuss aus
dem Hohlprofil ausgestaltet sein, wobei vorzugsweise eine Ausgestaltung mit einem
geschlossenen Hohlprofil realisiert ist. Hierdurch ergibt sich eine einfache Fertigung,
wobei zusätzliche Versteifungselemente oder Füllstoffe eingespart werden können.
[0018] Der Kopf der Schiene kann in vorteilhafter Weise mit einem zumindest näherungsweise
rechteckigen U-Profil ausgestaltet sein. Hierbei kann in Bezug auf eine Kopfwand und
die sich anschliessenden Seitenflächen (Seitenwände) eine Ausgestaltung mit im Profil
zwei rechten Winkeln realisiert werden. Dadurch ergibt sich eine hohe Stabilität in
Bezug auf die Anpresskraft, die von den Seitenflächen zumindest teilweise in die Kopfwand
eingeleitet wird.
[0019] Vorteilhaft ist es auch, dass die Schiene einen Fuss aufweist und dass der Kopf der
Schiene direkt in den Fuss übergeht. Unter direkt in den Fuss übergehen ist zu verstehen,
dass die Schiene zwischen dem Kopf und dem Fuss geradlinig, ohne eine Verjüngung oder
Verschmälerung ausgeführt ist. Hierdurch kann ein spezieller Schienensteg, der den
Kopf mit dem Fuss verbindet, eingespart werden. Hierdurch ergibt sich zum einen eine
konstruktive Versteifung gegenüber Querkräften. Zum anderen wird die Herstellung weiter
vereinfacht.
[0020] Ausserdem ist es vorteilhaft, dass die Schiene als Führungsschiene ausgebildet ist,
entlang der die Aufzugskabine führbar ist. Dadurch kann die Schiene nicht nur zum
Bremsen, sondern auch zum Führen der Aufzugskabine dienen. Ferner ist es vorteilhaft,
dass die Schiene aus einem einzigen, unverstärkten Stahlblech geformt ist, wobei eine
Materialstärke des Stahlblechs in einem Bereich von 2,0 mm bis 3,0 mm liegen kann.
Hierdurch kann die Schiene mit einem Hohlprofil ausgestaltet werden, dessen Materialstärke
in einem Bereich von 2,0 mm bis 3,0 mm liegt. Über die vorgegebene Anordnung ergibt
sich dadurch bei geringen Herstellungskosten eine sehr gute Belastbarkeit.
[0021] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass die Schiene aus mehreren Schienenabschnitten
zusammengesetzt ist und dass an zwischen den Schienenabschnitten vorgesehenen Schienenstössen
jeweils zumindest der entgegen einer Bremswirkrichtung folgende Schienenabschnitt
mit zumindest einer Fase versehen ist. Hierdurch wird beim Bremsen ein vorteilhafter
Übergang von einem Schienenabschnitt auf den nächsten erzielt, so dass auch beim Auftreten
von Toleranz bedingten Stufen im Bereich der Schienenstösse eine Abrasion an der Bremsfläche
vermieden ist. Eine derartige Fase wirkt sich auch positiv auf eine Laufruhe der Aufzugskabine
selbst aus, da damit eine Abrasion und damit verbundenen Geräuschbildung des Führungsschuhs
selbst verringert werden kann. Dabei ist es natürlich besonders von Vorteil, wenn
an zwischen den Schienenabschnitten vorgesehenen Schienenstössen jeweils an beiden
aneinanderstossenden Schienenabschnitten eine Fase realisiert wird. Bei Verwendung
einer aus Stahlblech geformten Schiene kann die Fase beispielsweise durch ein Andrücken
oder Pressen der betroffenen Kopfbereiche der Schiene ausgeführt werden. Derartig
ausgestaltete Schienenstösse können auch unabhängig von einer Art der Fangvorrichtung
beziehungsweise sogar unabhängig einer Fangvorrichtung verwendet werden, da wie oben
ausgeführt alleine schon eine Abrasion von Führungsschuhen, im Besonderen von Gleitführungsschuhen
durch diese Ausgestaltung verbessert wird.
[0022] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass die Bremsfläche und/oder die Gegenfläche zumindest
in der Bremswirkrichtung mit einer Fase versehen ist, die vorzugsweise aus einem Bereich
von 5° bis 20° gewählt ist. Speziell ist es vorteilhaft, dass die Fase mit einem Fasenwinkel
von 15° ausgebildet ist. Dies stellt eine zusätzliche oder alternative Möglichkeit
dar, um im Bereich von Schienenstössen auftretende Sprünge auszugleichen.
[0023] Vorteilhaft ist es ferner, dass die Bremsfläche an einem bewegbaren Bremselement
der Fangvorrichtung ausgebildet ist, das für einen Bremsvorgang in einer Anpressrichtung
zu einer Gegenfläche hin verstellbar ist, wobei die Schiene zwischen dem Bremselement
und der Gegenfläche angeordnet ist, wobei eine Führungsanordnung für das Bremselement
vorgesehen ist, wobei die Führungsanordnung eine Führungsfläche und eine einzelne
Führungsrolleneinheit aufweist, wobei die Führungsrolleneinheit so mit der Führungsfläche
zusammen wirkt, dass bei einer in einer Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung
des Bremselement zugleich eine in der Anpressrichtung erfolgende Verstellung des Bremselements
erfolgt und wobei die Anpressrichtung senkrecht zu der Bremswirkrichtung ist. Speziell
kann hierdurch eine als Gleitfangvorrichtung ausgebildete Fangvorrichtung realisiert
werden.
[0024] Bei der Ausgestaltung der Aufzugsanlage kann die Fangvorrichtung starr mit der Aufzugskabine
verbunden sein. Die Schienen sind hierbei ortsfest in dem Aufzugsschacht angeordnet.
[0025] Der Einsatz der Gleitfangvorrichtung bei einer Aufzugsanlage und die Realisierung
eines diesbezüglichen Bremsvorgangs sind auf unterschiedliche Weise möglich. Die Aufzugsanlage
kann beispielsweise auch mehrere Aufzugskabinen aufweisen, die jeweils über zumindest
eine Gleitfangvorrichtung gefangen werden können. Des Weiteren ist auch der Einsatz
bei Aufzugsanlagen möglich, bei denen mehrere Aufzugskabinen in einem Rahmen angeordnet
sind und gemeinsam durch einen Aufzugsschacht gefahren werden. Durch ein oder mehrere
Gleitfangvorrichtungen kann in Bezug auf den jeweiligen Anwendungsfall somit direkt
oder indirekt ein Fangen der ein oder mehreren Aufzugskabinen erfolgen.
[0026] In vorteilhafter Weise kann das Bremselement über die einzelne Führungsrolleneinheit
geführt werden. Die Führungsrolleneinheit überträgt hierbei die Anpresskraft auf ein
Bremsgehäuse der Gleitfangvorrichtung. Durch die Ausgestaltung der Führungsanordnung
mit der einzelnen Führungsrolleneinheit ist eine Baugrösse ermöglicht, wobei dennoch
ein langer Bremsbelag an dem bewegbaren Bremselement realisiert werden kann.
[0027] Eine für eine Aufzugsanlage dienende Gleitfangvorrichtung weist ein bewegbares Bremselement
auf, das für einen Bremsvorgang in einer Anpressrichtung zu einer Gegenfläche hin
verstellbar ist, wobei im montierten Zustand der Gleitfangvorrichtung eine Schiene
der Aufzugsanlage zwischen dem Bremselement und der Gegenfläche angeordnet ist, wobei
eine Führungsanordnung für das Bremselement vorgesehen ist, wobei die Führungsanordnung
eine Führungsfläche und eine einzelne Führungsrolleneinheit aufweist, wobei die Führungsrolleneinheit
so mit der Führungsfläche zusammen wirkt, dass bei einer in einer Bremswirkrichtung
erfolgenden Verstellung des Bremselements zugleich eine in der Anpressrichtung erfolgende
Verstellung des Bremselements erfolgt, und wobei die Anpressrichtung senkrecht zu
der Bremswirkrichtung ist. Hierbei ergibt sich auch der Vorteil, dass über die einzelne
Führungsrolleneinheit eine degressive Zustellung ermöglicht ist. Degressiv bedeutet,
dass in einem ersten Zustellbereich ein grossser Zustellweg durchlaufen wird und in
einem weiteren Zustellbereich der Zustellweg in Bezug zu einem Betätigungshub abnimmt.
Dies führt zu besonderen Vorteilen bei der Realisierung einer Aufzugsanlage mit einer
Aufzugskabine, die an zumindest einer Schiene geführt ist, und zumindest einer genannten
Gleitfangvorrichtung, wobei die Gleitfangvorrichtung an der Aufzugskabine angeordnet
ist und zum Bremsen der Aufzugskabine bei dem Bremsvorgang mit der Schiene zusammen
wirkt, wobei die Schiene in vorteilhafter Weise mit dem Hohlprofil ausgestaltet ist
und wobei das Bremselement derart angeordnet ist, dass eine Bremsfläche des Bremselements
einen Kopf der Schiene überragt. Denn bei dieser Ausgestaltung kann eine prinzipiell
geringer belastbare Schiene, die aber kostengünstiger als beispielsweise eine entsprechend
innen versteifte Schiene hergestellt werden kann, zum Einsatz kommen. In Bezug auf
die prinzipiell geringere Belastbarkeit ist hierbei durch die Anordnung der Bremsfläche
des Bremselements relativ zu dem Kopf der Schiene dennoch eine grosse Anpresskraft
realisierbar, ohne dass es zu plastischen Verformungen der Schiene kommt.
[0028] Bei dem Verfahren zum Bremsen einer Aufzugskabine, das mit einer Gleitfangvorrichtung
durchführbar ist, wird das Bremselement der Gleitfangvorrichtung für den Bremsvorgang
in der Anpressrichtung zu der Gegenfläche hin verstellt, wobei die Schiene zwischen
dem Bremselement und der Gegenfläche angeordnet ist, wobei ferner hierbei die einzelne
Führungsrolleneinheit und die Führungsfläche der Führungsanordnung so zusammen wirken,
dass bei der in der Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung des Bremselements zugleich
die in der Anpressrichtung erfolgende Verstellung des Bremselements erfolgt, und wobei
des Weiteren die Anpressrichtung senkrecht zu der Bremswirkrichtung ist. Auf diese
Weise können auch durch das Verfahren entsprechende Vorteile realisiert werden.
[0029] Die Führungsanordnung weist eine einzelne Führungsrolleneinheit auf. Bei einer möglichen
Ausgestaltung wird die Führungsrolleneinheit über eine einzelne drehbare Rolle realisiert,
die um eine Achse drehbar ist. Eine mögliche Abwandlung von dieser Ausgestaltung besteht
darin, die Funktionsweise solch einer einzelnen Rolle durch mehrere nebeneinander
angeordnete Rollen zu realisieren, die gemeinsam um eine einzelne Achse drehbar sind.
Eine einzelne Rolle kann hierdurch gewissermassen auf mehrere Rollen aufgeteilt werden,
die aber gemeinsam um eine einzelne Achse rotieren und dadurch eine entsprechende
Wirkung wie eine einzelne Rolle haben. Die Führungsrolleneinheit realisiert auf diese
Weise in der Regel eine geringere Anpresskraft an die Schiene als es beispielsweise
mit einer schiefen Ebene, an der ein Bremskeil gleitet, der Fall ist. Dies kann allerdings
gerade in Bezug auf eine Kombination mit geringer belastbaren Schienen von Vorteil
sein. Über die Ausgestaltung der Führungsfläche kann im Unterschied zu einer solchen
schiefen Ebene oder dergleichen eine Formung des Bewegungswegs des Bremselements während
des Bremsvorgangs erfolgen. Hierbei sind unterschiedliche Möglichkeiten denkbar, um
die Zusammenwirkung des Bremselements mit der Führungsrolleneinheit umzusetzen.
[0030] Bei einer möglichen Ausgestaltung der Zusammenwirkung des Bremselements mit der Führungsrolleneinheit
ist das Bremselement als Bremskeil ausgebildet, wobei an dem Bremskeil die Führungsfläche
ausgestaltet ist, wobei der Bremskeil eine von der Führungsfläche abgewandte Bremsfläche
aufweist und wobei die Bremsfläche des Bremskeils bei dem Bremsvorgang mit der Schiene
zusammen wirkt. Bei dieser Ausgestaltung rollt die Führungsrolleneinheit dann während
des Bremsvorgangs an der Führungsfläche des Bremskeils ab, während der Bremskeil relativ
zu dem Gehäuse der Gleitfangvorrichtung in der Bremswirkrichtung verstellt wird. Über
die Geometrie der Führungsfläche an dem Bremskeil erfolgt dann gewissermassen das
Einrücken und Anpressen des Bremskeils an die Schiene, was in der Anpressrichtung
erfolgt. Die Führungsrolleneinheit ist hierbei in vorteilhafter Weise in dem Bremsgehäuse
gelagert.
[0031] Bei einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Zusammenwirkung des Bremselements
mit der Führungsrolleneinheit ist die Führungsrolleneinheit selbst in dem Bremselement
gelagert, während die Führungsfläche ortsfest bezüglich des Bremsgehäuses und vorzugsweise
an dem Bremsgehäuse beziehungsweise einem Gehäuseteil selbst ausgestaltet ist. Wenn
das Bremselement nun in der Bremswirkrichtung bewegt wird, dann rollt die in dem Bremselement
gelagerte Führungsrolleneinheit an der Führungsfläche ab, so dass sich die Führungsrolleneinheit
mit dem Bremselement in der Bremswirkrichtung relativ zu dem Gehäuse oder einem Gehäuseteil
der Gleitfangvorrichtung bewegt. Die Lagerung der Führungsrolleneinheit in dem Bremselement
ermöglicht hierbei gegebenenfalls eine noch kompaktere Ausgestaltung.
[0032] Vorteilhaft ist es, dass die Führungsrolleneinheit beim Bremsvorgang an der Führungsfläche
abrollt, wobei die Führungsfläche so ausgestaltet ist, dass eine Übersetzung der in
der Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung des Bremselements in die in der Anpressrichtung
erfolgende Verstellung des Bremselements degressiv erfolgt. Dies bedeutet, dass sich
während des Bremsvorgangs die Übersetzung ändert, mit der sich eine Bewegung in der
Bremswirkrichtung in eine Bewegung in der Anpressrichtung übersetzt. Dies bedeutet,
dass sich während des Bremsvorgangs eine Steigung an der Gegenfläche ändert, mit der
die Führungsrolleneinheit in Bezug auf die Bremswirkrichtung an der Führungsfläche
entlang geführt wird, was sich entsprechend auf das Bremselement überträgt. Die degressive
Ausgestaltung bedingt hierbei, dass bei einem Bremsvorgang zunächst eine grössere
Steigung realisiert ist, um ein Zustellen des Bremselements an die Schiene über eine
vergleichsweise kurze Wegstrecke in der Bremswirkrichtung zu erzielen, und anschliessend
die Steigung vergleichsweise gering ist, um eine ausreichende Anpresskraft in der
Anpressrichtung zu erzielen.
[0033] Bei einer möglichen Ausgestaltung ist es konkret von Vorteil, dass die Führungsrolleneinheit
beim Bremsvorgang an der Führungsfläche abrollt, wobei die Führungsfläche so ausgestaltet
ist, dass eine Übersetzung der in der Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung des
Bremselements in die in der Anpressrichtung erfolgende Verstellung des Bremselements
in einem am Anfang der in der Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung liegenden
Zustellbereich, der sich so weit erstreckt, bis ein Schienenspiel zwischen dem Bremselement,
der Gegenfläche und der Schiene aufgehoben ist, durch eine Steigung der Führungsfläche
gegenüber der Bremswirkrichtung zwischen etwa 6° und etwa 17° liegt. Hierbei ist vorzugsweise
ein degressiver Verlauf vorgesehen, der mit einer Steigung (Übersetzung) von etwa
17° (0,30) beginnt und bei dem Bremsvorgang mit zunehmender Bewegung in der Bremswirkrichtung
kontinuierlich bis zu einer Steigung von etwa 6° (0,10) abnimmt. Ein konstanter Abschnitt,
in dem die Steigung konstant bleibt, ist innerhalb dieses Zustellbereichs in der Regel
nicht vorgesehen, er kann aber prinzipiell vorgesehen sein. Entsprechend ist es prinzipiell
möglich, dass an den Rändern des Zustellbereichs konstante Abschnitte vorgesehen sind,
in denen die Steigung beispielsweise 17° beziehungsweise 6° beträgt. Vorzugsweise
ist allerdings über den Bereich bis das Schienenspiel im Wesentlichen aufgehoben ist
ein degressiver Verlauf vorgegeben.
[0034] Die Beziehung von Steigung und Übersetzung ergibt sich daraus, dass der Tangens des
Winkels der Steigung gleich dem Verhältnis der in der Anpressrichtung erfolgenden
Verstellung des Bremselements zu der in der Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung
des Bremselements ist. Da definitionsgemäss 180° = π rad = π ist und der Tangens für
kleine Winkel näherungsweise gleich dem Winkel selbst ist, ist für kleine Winkel dieses
Verhältnis näherungsweise gleich dem Winkel der Steigung. An einer Stelle mit einer
Steigung von 6° oder genauer gesagt einem Winkel der Steigung von 6° = 0,1047 rad
ist die Übersetzung gleich 0,1051. Dies bedeutet näherungsweise, dass sich an dieser
Stelle eine (kleine) Verstellung in der Bremswirkrichtung von beispielsweise 1 mm
in eine Verstellung von 0,1 mm in der Anpressrichtung übersetzt.
[0035] Zusätzlich oder alternativ ist es von Vorteil, dass die Führungsrolleneinheit beim
Bremsvorgang an der Führungsfläche abrollt, wobei die Führungsfläche so ausgestaltet
ist, dass eine Übersetzung der in der Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung des
Bremselements in die in der Anpressrichtung erfolgende Verstellung des Bremselements
bewirkt wird. Ein erster Zustellbereich erstreckt sich dabei so weit, bis ein Schienenspiel
zwischen dem Bremselement, der Gegenfläche und der Schiene aufgehoben ist. In diesem
Zustellbereich besteht im Wesentlichen noch kein Kontakt zur Schiene und dementsprechend
besteht auch keine Anpresskraft. Sobald das Schienenspiel aufgehoben ist beginnt ein
zweiter Zustellbereich, in dem der Bremskeil an die Schiene angepresst wird und in
dem sich die Anpresskraft aufbaut beziehungsweise verstärkt. Durch eine Steigung der
Führungsfläche gegenüber der Bremswirkrichtung die kleiner als ein durch den durch
die Reibpaarung zwischen dem Bremselement und der Schiene bestimmten Gleitreibungskoeffizienten
bestimmter Reibungswinkel ist, wird dieser Aufbau der Anpresskraft selbsttätig ermöglicht.
Bei einem Gleitreibungskoeffizienten von 0.1 ergibt sich somit idealerweise ein Steigungswinkel
von weniger als 6°. Selbstverständlich wird dieser Steigungswinkel abhängig vom verwendeten
Bremsmaterial und dem entsprechenden Reibungskoeffizienten bestimmt. Der aus dem Gleitreibungskoeffizienten
bestimmte Reibungswinkel ergibt sich hierbei derart, dass der Tangens des Reibungswinkels
gleich dem Gleitreibungskoeffizienten der Reibpaarung zwischen dem Bremselement, insbesondere
einem Bremsbelag des Bremselements, und der Schiene ist. Hierdurch wird eine ausreichend
grosse Anpresskraft ermöglicht, die aber auf geeignete Weise, insbesondere durch eine
Anpresskraftbegrenzungseinrichtung, begrenzt sein kann. Somit wird idealerweise im
ersten Zustellbereich, bis ein Schienenspiel zwischen dem Bremselement, der Gegenfläche
und der Schiene aufgehoben ist, ein degressiver Verlauf angestrebt, in dem die Steigung
beispielsweise von 17° gegen 6° bis 4° abnimmt und im zweiten Zustellbereich, in dem
der Bremskeil an die Schiene angepresst wird und in dem sich die Anpresskraft aufbaut
beziehungsweise verstärkt, wird idealerweise ein konstanter Verlauf angestrebt, indem
die Steigung unterhalb von 4° bis 6° liegt.
[0036] Ferner ist es vorteilhaft, dass die Führungsrolleneinheit beim Bremsvorgang an der
Führungsfläche abrollt, wobei die Führungsfläche so ausgestaltet ist, dass eine Übersetzung
der in der Bremswirkrichtung erfolgenden Verstellung des Bremselements in die in der
Anpressrichtung erfolgende Verstellung des Bremselements mit zunehmender in der Bremsrichtung
erfolgender Verstellung stetig variiert. Die stetige Variation ist hierbei so zu verstehen,
dass keine sprunghaften Veränderungen der Neigung der Führungsfläche auftreten, diese
aber streckenweise konstant sein kann. Hierdurch ist zunächst eine vorteilhafte Annäherung
der Führungsrolleneinheit an die Schiene möglich und anschliessend eine gleichmässige
Verstärkung der Anpresskraft erzielbar, bis diese gegebenenfalls auf geeignete Weise
limitiert ist.
[0037] Vorteilhaft ist es auch, dass ein Anschlag für das Bremselement vorgesehen ist, der
die in der Bremswirkrichtung erfolgende Verstellung des Bremselements begrenzt. Ferner
ist es vorteilhaft, dass die Gegenfläche gegen eine Vorspannung einer Anpresskraftbegrenzungseinrichtung
in der Anpressrichtung verstellbar ist. Speziell die Kombination dieser beiden Massnahmen
hat wesentliche Vorteile. Vorzugsweise ist hierfür eine Abstimmung vorgegeben, bei
der der Anschlag so realisiert ist, dass bereits vor dem Anschlagen an diesem die
über die Führungsanordnung vermittelte Anpresskraft die anfängliche Vorspannung der
Anpresskraftbegrenzungseinrichtung übersteigt. Somit kommt es zu einer Aktivierung
der Anpresskraftbegrenzungseinrichtung in der Anpressrichtung, was die Anpresskraft
limitiert und zugleich eine Einstellung der Anpresskraft über die Anpresskraftbegrenzungseinrichtung
ermöglicht. Dies kann aus unterschiedlichen Gründen wesentlich sein. Die Limitierung
der Anpresskraft kann hierbei durch die konstruktive Ausgestaltung der Schiene bestimmt
sein. Um dennoch eine grosse Bremskraft zu erzielen, kann eine genaue Einstellung
unter dieser Limitierung sinnvoll sein. Die Limitierung der Anpresskraft kann allerdings
auch aus anderen Gründen erfolgen, beispielsweise um eine maximale Bremskraft und
damit eine maximale Verzögerung der Aufzugskabine vorzugeben.
[0038] Ferner ist es vorteilhaft, dass eine Halteanordnung vorgesehen ist, die so mit dem
Bremselement zusammen wirkt, dass das Bremselement beim Bremsvorgang und/oder bei
einer Positionierung des Bremselements in seiner Bereitschaftsstellung in Kontakt
mit der Führungsrolleneinheit ist. Hierbei ist es ferner vorteilhaft, dass die Halteanordnung
zumindest ein Federelement aufweist, das das Bremselement an der Führungsrolleneinheit
hält, und/oder dass die Halteanordnung zumindest ein Federelement aufweist, das das
Bremselement so an der Führungsrolleneinheit hält, dass ein Eigengewicht des Bremselements
zumindest teilweise kompensiert ist. Hierdurch wird gewährleistet, dass das Bremselement
entsprechend der durch die Führungsanordnung bestimmten Bewegung an die Schiene angelegt
und anschliessend weiter geführt wird, bis beispielsweise der Anschlag erreicht ist.
Hierdurch kann auch ein zu früher Kontakt des Bremselements mit der Schiene, der aufgrund
der Reibung dazu führen kann, dass das Bremselement gegen die Führungsrolleneinheit
schlägt, vermieden werden. Über das Federelement kann zudem erreicht werden, dass
das an die Schiene angelegte Bremselement vorzugsweise weitgehend mit der auftretenden
Reibkraft in der Bremswirkrichtung verstellt wird, da das Eigengewicht des Bremselements
bereits kompensiert ist.
[0039] Vorteilhaft ist es ferner, dass eine Betätigungseinrichtung vorgesehen ist, die zusammen
mit der Führungsrolleneinheit das Bremselement so an die Schiene verstellt, dass durch
eine Reibung zwischen dem Bremselement und der Schiene eine weitere Verstellung des
Bremselement in der Bremswirkrichtung ermöglicht ist, wobei die Betätigungseinrichtung
vorzugsweise durch einen mechanischen Geschwindigkeitsbegrenzer und/oder vorzugsweise
auf elektromagnetische Weise auslösbar ist. Über die Betätigungseinrichtung kann das
Bremselement in der Bremswirkrichtung verstellt werden, bis dieses an der Schiene
anliegt, da die Führungsanordnung die entsprechende Übersetzung der Bewegung in die
Anpressrichtung ermöglicht.
[0040] Somit kann eine platzsparende Bremse in Form der Gleitfangvorrichtung realisiert
werden, die speziell für eine als Hohlschiene ausgebildete Schiene dient. Das Bremselement
kann hierbei je nach Ausgestaltung als Bremskeil ausgebildet sein, der über eine einzelne
Führungsrolleneinheit der Führungsanordnung geführt wird. Die Führungsrolleneinheit
überträgt hierbei die Presskraft auf ein Gehäuse oder zumindest einen Gehäuseteil
(Bremsgehäuse). Über ein oder mehrere Federelemente, insbesondere Rückhaltefedern,
die auf das Bremselement wirken, kann die Einrückbewegung unterstützt werden, da die
durch die Masse des Bremselements bedingte Gewichtskraft teilweise kompensiert werden
kann.
[0041] Die Gleitfangvorrichtung kann hierbei besonders für kleine Anpresskräfte ausgelegt
werden, so dass diese besonders für Hohlschienen geeignet ist. Die degressive Übersetzung
ermöglicht hierbei eine schnelle Zustellung bei geringerer Bauhöhe.
[0042] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden
Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung für eine Aufzugsanlage mit einer Fangvorrichtung und einer Schiene
in einer auszugsweisen, schematischen Darstellung entsprechend einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Anordnung gemäss dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
aus der mit II bezeichneten Blickrichtung in einem unbetätigten Ausgangszustand der
Fangvorrichtung;
Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte Anordnung gemäss dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
im betätigten Zustand der Fangvorrichtung;
Fig. 4 eine Aufzugsanlage mit einer Aufzugskabine und einer Fangvorrichtung entsprechend
einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 5 ein Detail der in Fig. 4 dargestellten Aufzugsanlage zur Erläuterung einer
möglichen Ausgestaltung der Erfindung;
Fig. 6 das in Fig. 5 dargestellte Detail entsprechend einer weiteren möglichen Ausgestaltung
der Erfindung;
Fig. 7 das in Fig. 5 dargestellte Detail entsprechend einer weiteren möglichen Ausgestaltung
der Erfindung und
Fig. 8 eine Anordnung für eine Aufzugsanlage mit einer Fangvorrichtung und einer Schiene
in einer auszugsweisen, schematischen Darstellung entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0043] Fig. 1 zeigt eine Anordnung 100 für eine Aufzugsanlage 2 (Fig. 4) mit einer Fangvorrichtung
1 und einer Schiene 3 in einer auszugsweisen, schematischen Darstellung entsprechend
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die als Gleitfangvorrichtung 1 ausgebildete
Fangvorrichtung 1 dient hierbei zum Bremsen einer Aufzugskabine 4 (Fig. 4) der Aufzugsanlage
2 während eines Bremsvorgangs.
[0044] Während eines Bremsvorgangs wirkt die Gleitfangvorrichtung 1 über ein Bremselement
5 mit einem Kopf 6 der Schiene 3 zusammen. Eine Bremsfläche 7 beziehungsweise ein
Bremsbelag 7 ist hierbei einer Seitenfläche 8 des Kopfs 6 der Schiene 3 zugewandt.
[0045] Ferner weist die Gleitfangvorrichtung 1 eine Gegenfläche 9 auf, die an einem Gegenkörper
10 ausgebildet und der Bremsfläche 7 des Bremselements 5 zugewandt ist.
[0046] Bei einer Betätigung wird das Bremselement 5 in einer Anpressrichtung 11 in Richtung
auf die Gegenfläche 9 verstellt. Hierbei ist zunächst ein Schienenspiel 12, 13 durch
einen Zwischenraum 12 zwischen der Bremsfläche 7 und der Seitenfläche 8 der Schiene
3 sowie einen Zwischenraum 13 zwischen der Gegenfläche 9 und einer weiteren Seitenfläche
14 des Kopfs 6 der Schiene 3 vorgegeben. Über einen am Anfang des Bremsvorgangs realisierten
Zustellbereich wird dieses Schienenspiel 12, 13 aufgehoben. Dann liegen einerseits
die Bremsfläche 7 und andererseits die Gegenfläche 9 an den Seitenflächen 8, 14 des
Kopfes 6 an.
[0047] Nachdem das Schienenspiel 12, 13 aufgehoben ist, kommt es durch die Reibung zwischen
der Bremsfläche 7 und der Seitenfläche 8 des Kopfes 6 zu einer Bremswirkung. Die Gegenfläche
9 kann hierbei ebenfalls die Funktion einer Bremsfläche aufweisen beziehungsweise
kann der Gegenkörper 10 mit einem Bremsbelag 9 versehen sein, um eine beidseitige
Bremswirkung zu erzielen.
[0048] Die Schiene 3 weist den Kopf 6 und einen Fuss 20 auf. Zumindest der Kopf 6 der Schiene
3 ist als Hohlprofil ausgestaltet. Der Kopf 6 umfasst zumindest eine Kopfwand 21 und
seitlich an die Kopfwand 21 angrenzende Seitenflächen 8, 14. Die Seitenflächen 8,
14 sind im Wesentlichen rechtwinklig zur Kopfwand 21 angeordnet. Der Kopf 6 der Schiene
3 schliesst den Teil der Schiene 3 beziehungsweise der Seitenflächen 8, 14 ein, der
oder die zum Bremsen einerseits mit der Bremsfläche 7 und andererseits mit der Gegenfläche
9 zusammen wirkt oder wirken.
[0049] In diesem Ausführungsbeispiel ist die gesamte Schiene 3 mit dem Kopf 6 und dem Fuss
20 aus einem Hohlprofil gebildet. Die Seitenflächen 8, 14 des Kopfs 6 gehen in diesem
Ausführungsbeispiel direkt in den Fuss 20 über. Bei einer abgewandelten Ausgestaltung
kann zwischen dem Kopf 6 und dem Fuss 20 auch ein Verbindungsabschnitt vorgesehen
sein, der beispielsweise als verjüngter Verbindungsabschnitt ausgebildet ist. Ein
verjüngter Verbindungsabschnitt bildet dabei einen im Vergleich zum Kopf 6 schmalen
Steg, der dann den Kopf 6 zum Fuss 20 verbindet. Dies kann von Vorteil sein, wenn
in diesem Bereich Befestigungselemente zum Befestigen der Schiene angeordnet werden
müssen.
[0050] Hinsichtlich der Bremswirkung der Gleitfangvorrichtung 1 ist eine Bremswirkrichtung
22 (Fig. 2) vorgegeben, die in diesem Ausführungsbeispiel vertikal nach oben orientiert
ist. Die Bremswirkrichtung 22 verläuft hierbei entlang der Schiene 3. Dementsprechend
ist in diesem Ausführungsbeispiel die Anpressrichtung 11, die senkrecht zu der Bremswirkrichtung
22 ist, horizontal orientiert. In Bezug auf die drei Raumdimensionen verbleibt eine
weitere Richtung 23, die sowohl senkrecht zu der Anpressrichtung 11 als auch senkrecht
zu der Bremswirkrichtung 22 orientiert ist. Die Richtung 23 zeichnet sich ferner dadurch
aus, dass diese von dem Fuss 20 zu dem Kopf 6 der Schiene 3 orientiert ist.
[0051] Die Anordnung 100 der Bremsfläche 7, der Gegenfläche 9 und des Kopfes 6 der Schiene
3 ist so vorgegeben, dass einerseits die Bremsfläche 7 und andererseits die Gegenfläche
9 den Kopf 6 an der Kopfwand 21 in der Richtung 23 überragen. Somit überragen die
Bremsfläche 7 und die Gegenfläche 9 den Kopf 6 der Schiene 3 an seiner Kopfwand 21
des Kopfes 6 der Schiene 3 in der Richtung 23. Die Gegenfläche 9 kann hierbei als
weitere Bremsfläche 9 ausgebildet sein.
[0052] Somit ist eine Anordnung 100 für die Aufzugsanlage 2 mit der Gleitfangvorrichtung
1 und der Schiene 3 gebildet, wobei die Gleitfangvorrichtung 1 zum Bremsen der Aufzugskabine
4 mit der Schiene 3 zusammen wirkt. Die Schiene 3 umfasst den Kopf 6, wobei der Kopf
6 der Schiene 3 als Hohlprofil ausgestaltet ist und wobei die Bremsfläche 7 der Gleitfangvorrichtung
1 so mit der Schiene 3 zusammen wirkt, dass die Bremsfläche 7 den Kopf 6 der Schiene
3 überragt. Ferner überragt in entsprechender Weise die der Bremsfläche 7 zugewandte
Gegenfläche 9 den Kopf 6 der Schiene 3.
[0053] Die Seitenfläche 8, die Kopfwand 21 und die Seitenfläche 14 sind in Form eines U-Profils
mit zwei rechten Winkeln angeordnet. Ferner sind die Bremsfläche 7 und die Gegenfläche
9 parallel zueinander orientiert, wenn diese in Kontakt mit dem Kopf 6 stehen, um
die Bremswirkung zu erzielen. Die Kopfwand 21 ist dadurch sowohl senkrecht zu der
Bremsfläche 7 als auch senkrecht zu der Gegenfläche 9 orientiert. Hierdurch ergibt
sich auch, dass die Richtung 23 senkrecht zu der Kopfwand 21 orientiert ist.
[0054] Die Bremsfläche 7 hat eine horizontale Breite B, die sich in eine Überragbreite b1
und eine Auflagebreite b2 aufteilt. Die Bremswirkung wird hierbei durch das Anliegen
der Bremsfläche 7 über die Auflagebreite b2 an der Seitenfläche 8 erzielt. Mit der
Überragbreite b1 steht die Bremsfläche 7 in der Richtung 23 über den Kopf 6 horizontal
hinaus, so dass dieser Teil der Bremsfläche 7 nicht zur Bremswirkung beiträgt. Vorzugsweise
beträgt die Überragbreite b1 weniger als 50 %, vorzugsweise etwa 20 % bis etwa 30
% der Breite B der Bremsfläche 7. Eine entsprechende Betrachtung ist für die Gegenfläche
9 möglich. Hierbei ergibt sich ebenfalls eine Aufteilung der Gegenfläche 9 in eine
Überragbreite und eine Auflagebreite, wobei die Überragbreite weniger als 50 %, vorzugsweise
etwa 20 % bis etwa 30 %, der Breite der Gegenfläche 9 beträgt. Die Überragbreite (b1)
beträgt in einer vorzugsweisen Ausführung zumindest 20%, jedoch weniger als 50 % der
Breite (B) der Bremsfläche (7) beziehungsweise der Gegenfläche (9).
[0055] Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, dass beim Anpressen der Bremsfläche 7 in
der Anpressrichtung 11 an den Kopf 6 die Kopfwand 21 die auftretenden Kräfte optimal
aufnehmen kann, um ein Verbiegen des Kopfes 6 an seinen Seitenflächen 8, 14 zu verhindern.
Ferner sind eine zulässige Anpresskraft, mit der die Bremsfläche 7 gegen die Schiene
3 pressbar ist, und eine Grösse der Bremsfläche 7 so vorgegeben, dass bei einem Anpressen
der Bremsfläche 7 gegen die Schiene 3 mit der zulässigen Anpresskraft keine bleibende
plastische Verformung des Kopfes 6 der Schiene 3 auftritt. Hierbei ist eine Begrenzung
der Anpresskraft über eine Anpresskraftbegrenzungseinrichtung 24, die in diesem Ausführungsbeispiel
zwei Säulen 25, 26 mit je zwei Federpaketen 27 bis 30 aufweist, möglich.
[0056] Die Schiene 3 kann aus einem einzigen, unverstärkten Stahlblech geformt sein, wobei
eine Materialstärke des Hohlprofils der Schiene 3 in einem Bereich von etwa 2,0 mm
bis etwa 3,0 mm liegen kann.
[0057] Die Gleitfangvorrichtung 1 weist ein mehrteiliges Gehäuse 31 auf. Es beinhaltet einen
Gehäuseteil 31', welcher in dieser Ausführung seitlich verschiebbar befestigt ist,
so dass sich der Gehäuseteil 31' seitlich einstellen kann. Dazu ist der Gehäuseteil
31' auf Gleitbolzen 74 gelagert, wobei es im unbetätigten Ausgangszustand von elastischen
Elementen 75 an eine seitliche Anschlagschraube 76 gedrückt wird.
[0058] Das Bremselement 5 ist relativ zu dem Gehäuse 31 beziehungsweise dem Gehäuseteil
31' verstellbar. Hierbei ist eine Betätigungseinrichtung 32 vorgesehen, die eine Verstellung
des Bremselements 5 an die Schiene 3 ermöglicht. Die Betätigungseinrichtung 32 ist
mittels einer Verbindungsstange 77 zu einer zweiten Gleitfangvorrichtung 1' verbunden.
Die weitere Ausgestaltung der Gleitfangvorrichtung 1 ist im Folgenden auch unter Bezugnahme
auf die Fig. 2 weiter beschrieben.
[0059] Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Anordnung 100 mit der Gleitfangvorrichtung
1 gemäss dem Ausführungsbeispiel der Erfindung aus der mit II bezeichneten Blickrichtung
in einem unbetätigten Ausgangszustand. Im Ausgangszustand ist das Bremselement 5 von
der Schiene 3 beabstandet. Über einen Hebel 33 und Elemente 34, 35 der Betätigungseinrichtung
32 wird das Bremselement 5 hierbei in der Ausgangsstellung gehalten. Ausserdem ist
eine Halteanordnung 40 vorgesehen, die Federelemente 41, 42 umfasst. Die Federelemente
41, 42 sind hierbei vorgespannt. Des Weiteren ist eine Führungsrolleneinheit 43 vorgesehen,
die in diesem Ausführungsbeispiel durch eine einzelne Führungsrolle 43 gebildet ist.
Die Federelemente 41, 42 halten das Bremselement 5 an der Führungsrolle 43. Dadurch
ist eine Führungsanordnung 44 gegeben, die die Führungsrolle 43 und eine in diesem
Ausführungsbeispiel an dem Bremselement 5 ausgebildete Führungsfläche 45 umfasst.
Durch die Halteanordnung 40 ist die Führungsrolle 43 in diesem Ausführungsbeispiel
in ständigem Kontakt mit der Führungsfläche 45 gehalten.
[0060] Fig. 3 zeigt die in Fig. 2 dargestellte Anordnung 100 mit der Gleitfangvorrichtung
1 gemäss dem Ausführungsbeispiel der Erfindung im betätigten Zustand. Bei der Betätigung
wird, beispielsweise unter einer Kraftwirkung eines Geschwindigkeitsbegrenzers, eine
Lasche 46 der Betätigungseinrichtung 32 betätigt, die über das Element 34 den Hebel
33 betätigt. Im unbetätigten Ausgangszustand (Fig. 2) ist die Lasche 46 mittels Rückhalteelementen
72 gehalten. Die Rückhalteelemente 72 umfassen Federelemente oder Magnete oder Klinken,
welche die Lasche 46 mit vorbestimmten Kräften im unbetätigten Ausgangszustand halten.
Weiter ist ein Betätigungs- oder Schwenkbereich der Lasche 46 durch beidseitige Endanschläge
73 begrenzt. Bei der Betätigung der Lasche 46 überträgt das Element 35 die Bewegung
des Hebels 33 in eine Verstellung des Bremselements 5 in der Bremswirkrichtung 22.
Die Ausgestaltung der Betätigungseinrichtung 32 kann auch mittels andersartiger Hebelgestaltung
ausgeführt werden. Bei dieser Verstellung des Bremselements 5 rollt die Führungsrolle
43 an der Führungsfläche 45 ab. In diesem Ausführungsbeispiel rotiert die Führungsrolle
43 um ihre ortsfest bezüglich des Gehäuseteil 31'angeordnete Achse 47. Über die Geometrie
der Führungsfläche 45 übersetzt sich die Bewegung des Bremselements 5 in der Bremswirkrichtung
22 in eine gleichzeitige Bewegung des Bremselements 5 in der Anpressrichtung 11. Dadurch
wird das Bremselement 5 zunächst mit seiner Bremsfläche 7 an die Seitenfläche 8 der
Schiene 3 angelegt. Die Lagerung des Gehäuseteils 31'der Gleitfangvorrichtung 1 relativ
zu der Schiene 3 ist hierbei so vorgegeben, dass sich beidseitig der Schiene 3 das
Schienenspiel 12, 13 aufhebt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass
durch das Anpressen des Bremselements 5 an die Schiene 3 auch die Gegenfläche 9 an
die Schiene 3 gezogen wird, wobei das Gehäuse 31 oder in der aktuellen Ausführung
der im Gehäuse 31 verschiebbar gelagerte Gehäuseteil 31' dementsprechend seitlich
verschoben wird.
[0061] Ein in Fig. 3 veranschaulichter Zustellbereich 48 an der Führungsfläche 45 dient
hierbei zum Anlegen des Bremselements 5 an die Schiene 3. In einem sich an den Zustellbereich
48 anschliessenden Bremsbereich 49 erfolgt dann der Aufbau der eigentlichen Bremswirkung.
Hierbei ist eine degressive Ausgestaltung der Führungsfläche 45 vorgegeben. In dem
Zustellbereich 48 wird das Schienenspiel 12, 13 schnell geschlossen. Eine exemplarisch
veranschaulichte Steigung 50 bezüglich der Bremswirkrichtung 22 ist somit am Anfang
der in der Bremswirkrichtung 22 erfolgenden Verstellung, also in dem Zustellbereich
48, grösser als in dem Bremsbereich 49. Die Steigung 50 kann beispielsweise am Beginn
etwa 17° (0,3 rad) betragen und nach der Spielaufhebung auf weniger als etwa 5° (0,1
rad) verringert werden. Damit ist ab dem Zeitpunkt der Spielaufhebung eine Selbstbetätigung
gegeben.
[0062] Die Bewegung des Bremselements 5 in der Bremswirkrichtung 22 ist durch einen Anschlag
51 des Gehäuseteil 31'begrenzt. In der in der Fig. 3 dargestellten Endstellung liegt
das Bremselement 5 an dem Anschlag 51 an. Hierbei ergibt sich die maximal mögliche
Verstellung des Bremselements 5 in der Anpressrichtung 11. Hierbei ist vorzugsweise
dahingehend eine Abstimmung vorgenommen, dass die Anpresskraftbegrenzungseinrichtung
24 bereits vor dem Erreichen der Endstellung betätigt wird, wodurch die Gegenfläche
9 gegen die Vorspannung der Federpakete 27 bis 30 in der Anpressrichtung 11 etwas
eingerückt wird. Dadurch kann die Bremskraft eingestellt werden. Dadurch ergibt sich
auch eine Limitierung der Bremskraft, so dass insbesondere bei empfindlichen Schienen
3 eine Beschädigung verhindert ist.
[0063] Bei einem Einbau der Gleitfangvorrichtung 1 in der beschriebenen Weise, bei der die
Bremswirkrichtung 22 nach oben zeigt, kann in vorteilhafter Weise das Eigengewicht
des Bremselements 5 über die Federelemente 41, 42 zumindest teilweise kompensiert
werden.
[0064] Durch die reduzierte Steigung 50 im Bremsbereich 49 wird eine langsame Zustellung
und somit ein langsamer Kraftaufbau zum Erzeugen der Bremswirkung erzielt. Die Steigung
50 im Bremsbereich 49 ist hierbei kleiner als ein Reibungswinkel, der durch den Gleitreibungskoeffizienten
bestimmt ist, der sich aus der Reibpaarung zwischen dem Bremselement 5 und der Schiene
3 ergibt.
[0065] Fig. 4 zeigt die Aufzugsanlage 2 mit der Aufzugskabine 4 und der Gleitfangvorrichtung
1 entsprechend einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung. Die Gleitfangvorrichtung
1 ist hierbei schematisch dargestellt. Ferner ist eine weitere Gleitfangvorrichtung
1' vorgesehen, die entsprechend der Gleichfangvorrichtung 1 ausgebildet ist und die
in entsprechender Weise mit einer weiteren Schiene 3' zusammenwirkt. Die Gleichfangvorrichtung
1 ist mittels der Verbindungsstange 77 (Fig. 1) mit der weiteren Gleitfangvorrichtung
1' verbunden, so dass die beiden Gleitfangvorrichtungen 1, 1' im wesentlichen synchron
betätigt werden. Die Aufzugskabine 4 ist an der Schiene 3 und der weiteren Schiene
3' geführt, die als Führungsschienen 3, 3' dienen. Die Aufzugskabine 4 ist an einem
Zug- und Tragmittel 52 aufgehängt.
[0066] Die Schiene 3 ist bei dieser möglichen Ausgestaltung in mehrere Abschnitte 53, 54
aufgeteilt, wobei zur Vereinfachung nur die Abschnitte 53, 54 dargestellt sind. Hierbei
kann es in einem Verbindungsbereich 55, an dem die Abschnitte 53, 54 auf Stoss aneinander
anliegen, zu Toleranzabweichungen von einer idealen Ausrichtung kommen. Geeignete
Massnahmen sind nachfolgend unter anderem anhand der Fig. 5 bis 7 erläutert.
[0067] Fig. 5 zeigt ein Detail der in Fig. 4 dargestellten Aufzugsanlage 2 zur Erläuterung
einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung. Hierbei ist eine Situation veranschaulicht,
bei der sich zwischen den Abschnitten 53, 54 der Schiene 3 im Verbindungsbereich 55,
in dem die Schienenabschnitte 53, 54 auf Stoss aneinander anliegen, aufgrund von Toleranzen
bei der Montage oder dergleichen ein Versatz ergibt. Dies äussert sich hier darin,
dass entgegen der Bremswirkrichtung 22 eine Stufe 56 an der Schiene 3 entstanden ist.
Die Stufe 56 stellt eine Sprungstelle 56 innerhalb der Seitenfläche 8 dar.
[0068] Bei der Betätigung der Gleitfangvorrichtung 1 kann die Situation auftreten, dass
die Bremsfläche 7 des Bremselements 5 im Bereich des Abschnitts 53 an die Schiene
3 angelegt wird und noch während des Bremsvorgangs ein Übergang auf den Abschnitt
54 der Schiene 3 erfolgt. Für einen funktionsgemässen Betrieb und zur Verhinderung
von Beschädigungen, die insbesondere am Bremsbelag 7 auftreten könnten, ist eine Fase
57 an dem Bremselement 5 ausgestaltet. Hierbei ist ein geeigneter Fasenwinkel 58 (Fig.
2) gewählt. Eine entsprechende Fase 59 (Fig. 3) kann an der Gegenfläche 9 beziehungsweise
dem Gegenkörper 10 ausgebildet sein. Die Fasen 57, 59 sind in der Bremswirkrichtung
22 an der Bremsfläche 7 beziehungsweise der Gegenfläche 9 vorgesehen. Der Fasenwinkel
58 für die Fase 57 und ein Fasenwinkel 60 für die Fase 59 können vorzugsweise aus
einem Bereich von etwa 5° bis etwa 20° gewählt sein. Vorzugsweise sind die Fase 57
der Bremsfläche 7 und die Fase 59 der Gegenfläche 9 mit jeweils einem Fasenwinkel
59, 60 von etwa 15° ausgebildet.
[0069] Fig. 6 zeigt das in Fig. 5 dargestellte Detail entsprechend einer weiteren möglichen
Ausgestaltung der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel ist an dem Verbindungsbereich
55 (Schienenstoss) der entgegen der Bremswirkrichtung 22 folgende Abschnitt 54 der
Schiene 3, also der Schienenabschnitt 54, mit Fasen 65, 66 versehen. Hierbei ist die
Fase 65 in Bezug auf das Bremselement 5 vorgesehen, während die Fase 66 in Bezug auf
den Gegenkörper 10 vorgesehen ist.
[0070] Fig. 7 zeigt das in Fig. 5 dargestellte Detail entsprechend einer weiteren möglichen
Ausgestaltung der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel sind an dem Verbindungsbereich
55 sowohl in als entgegen der Bremswirkrichtung 22 Fasen 65 bis 68 an den Schienenabschnitten
53, 54 vorgesehen. Ein abrasives Verhalten in Bezug auf die Abschnitte 53, 54 der
Schiene 3 wird dadurch verbessert. Es versteht sich, dass hierfür eine Länge 69 der
Bremsfläche 7 entlang der Bremswirkrichtung 22 deutlich grösser sein muss als die
in der Bremswirkrichtung 22 betrachtete Länge 70 einer der Fasen 65 bis 68. Vorzugsweise
ist die Länge 69 der Bremsfläche 7 mindestens viermal so gross wie die Länge 70 einer
einzelnen Fase 65 bis 68.
[0071] Die Fasen 65 bis 68 sind in Zusammenschau mit der Länge 69 der Bremsfläche 7 so dimensioniert,
dass eine mögliche Stufenbildung, wie sie anhand der Fig. 5 veranschaulicht ist, egalisiert
und ein abrasives Verhalten möglichst vermieden ist. Stufenbildung egalisiert bedeutet,
dass eine über die Verbindungsstelle 55 gleitende oder reibende Fläche - wie die Bremsfläche
7, die Gegenfläche 9 oder eine Führungsfläche eines Führungsschuhs - nicht an einer
Stufe des Schienenstosses ansteht, sondern auf entsprechende Fasenflächen der Fasen
65 bis 68 trifft und entsprechend sanft gelenkt wird.
[0072] Im Rahmen von Toleranzen oder dergleichen auftretenden Stufen 56 können beispielsweise
auf einen Maximalwert begrenzt werden, der je nach Anwendungsfall in einem Bereich
von etwa 0,2 mm bis etwa 0,4 mm liegen kann. Dementsprechend kann dann die Dimensionierung
der Fasen 65 bis 68 erfolgen.
[0073] Anhand der Fig. 1 und 7 ist im Folgenden auch eine mögliche Dimensionierung beschrieben,
die beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen ist. Die Anpresskraft verteilt
sich über die Auflagebreite d2 und die Länge 69 der Bremsfläche 7. Durch eine entsprechend
grosse Länge 69 kann die Presskraft pro Fläche verringert werden. Wird beispielsweise
die Länge 69 doppelt so lang vorgegeben, wie es bei einer konventionellen Fangvorrichtung
mit gleicher Klemmkraft der Fall ist, dann halbiert sich die Pressung, also die Presskraft
pro Flächeneinheit. Somit kann eine Fangvorrichtung 1, insbesondere Gleitfangvorrichtung
1, mit einer niedrigen Flächenpressung mit der als Hohlschiene 3 ausgebildeten Schiene
3 zusammen wirken. Die auf diese Weise weiter reduzierte Belastung ermöglicht je nach
Anwendungsfall gegebenenfalls eine weitere Reduzierung des Herstellungsaufwands, da
beispielsweise eine zur Herstellung der Schiene verwendete Materialstärke des Stahlblechs
reduziert werden kann. Dies ergibt sich in Kombination mit der Anordnung 100, bei
der der Bremsbelag 7 über die Kopfwand 21 des Kopfes 6 hinaus steht.
[0074] Die Schiene 3 kann beispielsweise als gerollte, geschlossene Schiene mit einer Blechstärke
von 2,5 mm ausgeführt sein. Wenn die Breite B beispielsweise 30 mm beträgt, was sich
in eine Überragbreite b1 von 10 mm und eine Auflagebreite b2 von 20 mm aufteilt, dann
ergeben sich beispielsweise folgende statisch ertragbaren Presskräfte in Abhängigkeit
von der Länge 69. Bei einer Länge 69 von 100 mm ergibt sich eine statisch ertragbare
Presskraft von 75 KN. Bei einer Länge 69 von 200 mm ergibt sich eine statisch ertragbare
Presskraft von 105 KN. Es ist anzumerken, dass diese statisch ertragbaren Presskräfte
beispielhaft zu verstehen sind und auch von dem Material der Schiene 3 abhängen. Diese
vergleichsweise hohen statisch ertragbaren Presskräfte ergeben sich nun dadurch, dass
45 KN über den Stützanteil aus dem Nachbarbereich, insbesondere der Kopfwand 21, aufgenommen
werden. Die verbleibende Anpresskraft pro Flächeneinheit beträgt dann 0,3 kN/mm
2.
[0075] Ein Reibwert der Reibpaarung des Bremselements 5 und der Schiene 3 kann beispielsweise
in einem Bereich von 0,11 bis 0,13 liegen. Entsprechend dem genannten Beispiel kann
dann mit dem Bremselement 5, das die Länge 69 von 200 mm aufweist, eine Gesamtmasse
von etwa 1.500 kg gebremst werden, wenn eine maximal zulässige Anpresskraft von 40
kN eingestellt ist und ein Paar von Gleitfangvorrichtungen 1, 1' (Fig. 4) mit jeweils
zwei Bremsflächen 7, 9 zum Einsatz kommt. Die Festlegung auf den Maximalwert von beispielsweise
40 kN berücksichtigt dann eine Sicherheitsfaktor von mindestens 2,5. Die Verzögerung
bestimmt sich hierbei zu 40 kN x 0,11 x 4/1.500 kg = 1,2 g. Aus der Gesamtmasse von
1.500 kg ergibt sich eine Nutzlast der Aufzugskabine 4 von beispielsweise 700 kg.
[0076] Somit ist ein Beispiel angegeben, wie die Anordnung 100, insbesondere bezüglich der
Aufteilung der Breite B auf die Überragbreite b1 und die Auflagebreite b2, vorgegeben
und die Bremsfläche 7, insbesondere über die Breite B und die Länge 69, dimensioniert
werden kann, um eine ausreichende Bremswirkung bei einer optimalen Belastung zu erzielen.
Hierdurch kann insbesondere die Kraftwirklinie innerhalb des Schienenbereichs liegen
und gleichzeitig möglichst nahe an die Kopfwand 21 der Schiene 3 gelegt werden. Die
Anordnung 100 eignet sich besonders, wenn eine kostengünstige als Führungsschiene
3 ausgebildete Schiene 3 nun gemäss der dargestellten Ausführung gleichzeitig als
Schiene 3 zum Bremsen der Aufzugskabine oder des Gegengewichts verwendet werden kann.
Ein möglicher Anwendungsbereich stellen Aufzugsanlagen 2 dar, die für einen kleinen
Lastbereich ausgelegt sind. Somit kann eine kostengünstige Aufzugsanlage 4 realisiert
werden.
[0077] Fig. 8 zeigt eine Anordnung 100 mit einer Gleichfangvorrichtung 1 für eine Aufzugsanlage
2 und eine Schiene 3 in einer auszugsweisen, schematischen Darstellung entsprechend
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Im Unterschied zu dem anhand der
Fig. 1 bis 3 beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Führungsrolleneinheit 43 hier
an dem Bremselement 5 gelagert. Dies bedeutet, dass die Achse 47, um die die Führungsrolleneinheit
43 rotiert, ortsfest an dem Bremselement 5 angeordnet ist. Die Führungsfläche 45 ist
bei dieser Ausgestaltung ortsfest zu dem Gehäuseteil 31'angeordnet. Insbesondere kann
die Führungsfläche 45 an dem Gehäuseteil 31' ausgestaltet sein. Somit ist eine weitere
mögliche Ausbildung für die Führungsanordnung 44 charakterisiert. Die Halteanordnung
40 mit den Federelementen 41, 42 kann in entsprechender Weise realisiert werden. Die
Steigung 50 der Führungsfläche 45 variiert in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls
in Bezug auf die Bewegung des Bremselements 5, die zusammen mit der Führungsrolleneinheit
43 erfolgt, in der Bremswirkrichtung 22. In der Fig. 8 ist exemplarisch eine Steigung
50 dargestellt.
[0078] Es versteht sich, dass die Aufzugsanlage 2 je nach Ausgestaltung ein oder mehrere
Gleitfangvorrichtungen 1 aufweisen kann. Die Gleitfangvorrichtung 1 kann hierbei direkt
oder indirekt starr mit der Aufzugskabine 4 verbunden sein. Die Schienen 3, 3' sind
ortsfest in einem Aufzugsschacht 71 angeordnet, durch den die Aufzugskabine 4 im Betrieb
verfahrbar ist.
[0079] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele und möglichen
Ausgestaltungen beschränkt.
1. Anordnung (100) für eine Aufzugsanlage (2) mit einer Fangvorrichtung (1) und einer
Schiene (3), wobei die Fangvorrichtung (1) zum Bremsen einer Aufzugskabine (4) oder
eines Gegengewichts mit der Schiene (3) zusammenwirkt und eine Bremsfläche (7) der
Fangvorrichtung (1) mit einer Anpresskraft gegen die Schiene (3) pressen kann, wobei
die Schiene einen Kopf (6) umfasst und wobei der Kopf (6) der Schiene (3) als Hohlprofil
(6) ausgestaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremsfläche (7) der Fangvorrichtung (1) so mit der Schiene (3) zusammenwirkt,
dass die Bremsfläche (7) den Kopf (6) der Schiene (3) überragt, so dass ein wesentlicher
Teil der Anpresskraft in eine Kopfwand (21) der als Hohlprofil (6) ausgestalteten
Schiene einleitbar ist, wobei die Kopfwand (21) senkrecht zu der Bremsfläche (7) orientiert
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fangvorrichtung (1) eine Gegenfläche (9) aufweist, die der Bremsfläche (7) zugewandt
ist, wobei der Kopf (6) der Schiene (3) teilweise zwischen der Bremsfläche (7) und
der Gegenfläche (9) angeordnet ist, und dass die Gegenfläche (9) den Kopf (6) der
Schiene (3) überragt.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremsfläche (7) und/oder die Gegenfläche (9) bezüglich dem Kopf (6) der Schiene
(3) so angeordnet ist, dass die Bremsfläche (7) beziehungsweise die Gegenfläche (9)
beim Bremsen mit einer Auflagebreite (b2) auf dem Kopf (6) der Schiene (3) aufliegt
und den Kopf (6) der Schiene (3) mit der Überragbreite (b1) überragt, wobei die Überragbreite
(b1) zumindest 20%, jedoch weniger als 50 % einer Breite (B) der Bremsfläche (7) beziehungsweise
der Gegenfläche (9) beträgt.
4. Anordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenfläche (9) als weitere Bremsfläche (9) ausgebildet ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpresskraft, mit der die Bremsfläche (7) gegen die Schiene (3) pressbar ist,
und/oder eine Grösse der Bremsfläche (7) so vorgegeben sind, dass bei einem Anpressen
der Bremsfläche (7) gegen die Schiene (3) mit der Anpresskraft keine bleibende plastische
Verformung des Kopfes (6) der Schiene (3) auftritt.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die gesamte Schiene (3) mit ihrem Kopf (6) und einem Fuss (20) als Hohlprofil ausgestaltet
ist und/oder dass die Schiene (3) als geschlossenes Hohlprofil ausgestaltet ist und/oder
dass der Kopf (6) der Schiene (3) als zumindest näherungsweise rechteckiges U-Profil
ausgestaltet ist und/oder dass die Schiene (3) einen Fuss (20) aufweist und dass der
Kopf (6) der Schiene (3) direkt in den Fuss (20) übergeht.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schiene (3) als Führungsschiene (3) ausgebildet ist, entlang der die Aufzugskabine
(4) führbar ist, und/oder dass die Schiene (3) aus einem einzigen, unverstärkten Stahlblech
geformt ist und/oder dass eine Materialstärke des Hohlprofils der Schiene (3) in einem
Bereich von 2,0 mm bis 3,0 mm liegt.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schiene (3) aus mehreren Schienenabschnitten (53, 54) zusammen gesetzt ist und
dass an zwischen den Schienenabschnitten (53, 54) vorgesehenen Schienenstössen jeweils
zumindest der entgegen einer Bremswirkrichtung (22) folgende Schienenabschnitt (54)
mit zumindest einer Fase (65, 66) versehen ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremsfläche (7) und/oder die Gegenfläche (9) zumindest in der Bremswirkrichtung
(22) mit einer Fase (57, 59) versehen ist, wobei die Fase (57, 59) vorzugsweise aus
einem Bereich von 5° bis 20° gewählt ist und weiter vorzugsweise 15° beträgt.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bremsfläche (7) an einem bewegbaren Bremselement (5) der Fangvorrichtung (1)
ausgebildet ist, das für einen Bremsvorgang in einer Anpressrichtung (11) zu einer
Gegenfläche (9) hin verstellbar ist, wobei die Schiene (3) zwischen dem Bremselement
(5) und der Gegenfläche (9) angeordnet ist, wobei eine Führungsanordnung (44) für
das Bremselement (5) vorgesehen ist, wobei die Führungsanordnung (44) eine Führungsfläche
(45) und eine einzelne Führungsrolleneinheit (43) aufweist, wobei die Führungsrolleneinheit
(43) so mit der Führungsfläche (45) zusammen wirkt, dass bei einer in einer Bremswirkrichtung
(22) erfolgenden Verstellung des Bremselements (5) zugleich eine in der Anpressrichtung
(11) erfolgende Verstellung des Bremselements (5) erfolgt, und wobei die Anpressrichtung
(11) senkrecht zu der Bremswirkrichtung (22) ist.
11. Aufzugsanlage (2) mit zumindest einer in einem Aufzugsschacht (71) verfahrbaren Aufzugskabine
(4) und zumindest einer Anordnung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die
Fangvorrichtung (1) an der Aufzugskabine (4) angeordnet und mit dieser durch den Aufzugsschacht
(71) verfahrbar ist.
12. Aufzugsanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Fangvorrichtung (1) starr mit der Aufzugskabine (4) verbunden ist und dass die
Schiene (3) ortsfest in dem Aufzugsschacht (71) angeordnet ist.
13. Verfahren zum Bremsen einer Aufzugskabine (4) einer Aufzugsanlage (2), das mit einer
Anordnung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 durchgeführt wird, wobei die
Bremsfläche (7) der Fangvorrichtung (1) so an die Schiene (3) gepresst wird, dass
die Bremsfläche (7) den Kopf (6) der Schiene (3) überragt.
1. Arrangement (100) for an elevator system (2), having a safety gear (1) and a rail
(3), the safety gear (1) cooperating with the rail (3) in order to brake an elevator
car (4) or a counterweight, and it being possible for a braking surface (7) of the
safety gear (1) to press against the rail (3) using a pressing force, the rail comprising
a head (6) and the head (6) of the rail (3) being designed as a hollow profile (6),
characterized in that the braking surface (7) of the safety gear (1) cooperates with the rail (3) such
that the braking surface (7) projects beyond the head (6) of the rail (3) such that
a substantial part of the pressing force can be introduced into a head wall (21) of
the rail designed as the hollow profile (6), the head wall (21) being oriented perpendicularly
to the braking surface (7).
2. Arrangement according to claim 1, characterized in that the safety gear (1) has a counter surface (9) facing the braking surface (7), the
head (6) of the rail (3) being arranged in part between the braking surface (7) and
the counter surface (9), and in that the counter surface (9) projects beyond the head (6) of the rail (3).
3. Arrangement according to either claim 1 or claim 2, characterized in that the braking surface (7) and/or the counter surface (9) is arranged with respect to
the head (6) of the rail (3) such that, while braking, the braking surface (7) or
the counter surface (9) rests on the head (6) of the rail (3) by a resting width (b2)
and projects beyond the head (6) of the rail (3) by the projecting width (b1), the
projecting width (b1) being at least 20%, but less than 50% of a width (B) of the
braking surface (7) or of the counter surface (9).
4. Arrangement according to either claim 2 or claim 3, characterized in that the counter surface (9) is in the form of a further braking surface (9).
5. Arrangement according to any of claims 1 to 4, characterized in that the pressing force, by means of which the braking surface (7) can be pressed against
the rail (3), and/or the dimensions of the braking surface (7) are provided such that,
when the braking surface (7) is pressed against the rail (3) using the pressing force,
no lasting plastic deformation of the head (6) of the rail (3) occurs.
6. Arrangement according to any of claims 1 to 5, characterized in that the entire rail (3) together with the head (6) thereof and a foot (20) is designed
as a hollow profile and/or in that the rail (3) is designed as a closed hollow profile and/or in that the head (6) of the rail (3) is designed as an at least approximately rectangular
U-shaped profile and/or in that the rail (3) has a foot (20) and in that the head (6) of the rail (3) transitions directly into the foot (20).
7. Arrangement according to any of claims 1 to 6, characterized in that the rail (3) is in the form of a guide rail (3), along which the elevator car (4)
can be guided, and/or in that the rail (3) is formed from a single, unreinforced steel sheet and/or in that a material thickness of the hollow profile of the rail (3) is in a range of from
2.0 mm to 3.0 mm.
8. Arrangement according to any of claims 1 to 7, characterized in that the rail (3) is composed of a plurality of rail portions (53, 54) and in that each subsequent rail portion (54) in an opposite direction to a braking action direction
(22) is provided with at least one chamfer (65, 66) at rail joints provided between
the rail portions (53, 54).
9. Arrangement according to any of claims 1 to 8, characterized in that the braking surface (7) and/or the counter surface (9) is provided with a chamfer
(57, 59) at least in the braking action direction (22), the chamfer (57, 59) preferably
being selected from a range of from 5° to 20° and more preferably being 15°.
10. Arrangement according to any of claims 1 to 9, characterized in that the braking surface (7) is formed on a movable braking element (5) of the safety
gear (1), which braking element, for a braking process, is adjustable in a pressing
direction (11) towards a counter surface (9), the rail (3) being arranged between
the braking element (5) and the counter surface (9), a guide arrangement (44) being
provided for the braking element (5), the guide arrangement (44) having a guide surface
(45) and an individual guide roller unit (43), the guide roller unit (43) cooperating
with the guide surface (45) such that, when the braking element (5) is adjusted in
a braking action direction (22), the braking element (5) is adjusted in the pressing
direction (11) at the same time, and the pressing direction (11) being perpendicular
to the braking action direction (22).
11. Elevator system (2) having at least one elevator car (4) which is displaceable in
an elevator shaft (71), and at least one arrangement (100) according to any of claims
1 to 10, wherein the safety gear (1) is arranged on the elevator car (4) and is displaceable
through the elevator shaft (71) together with said elevator car.
12. Elevator system according to claim 11, characterized in that the safety gear (1) is rigidly connected to the elevator car (4) and in that the rail (3) is immovably arranged in the elevator shaft (71).
13. Method for braking an elevator car (4) of an elevator system (2), which is carried
out by means of an arrangement (100) according to any of claims 1 to 10, wherein the
braking surface (7) of the safety gear (1) is pressed onto the rail (3) such that
the braking surface (7) projects beyond the head (6) of the rail (3).
1. Agencement (100) pour système d'ascenseur (2) avec dispositif d'arrêt (1) et rail
(3), le dispositif d'arrêt (1) permettant de freiner une cabine d'ascenseur (4) ou
un contrepoids conjointement avec le rail (3) et une surface de freinage (7) du dispositif
d'arrêt (1) pouvant exercer une force de pression contre le rail (3), le rail comprenant
une tête (6) et la tête (6) du rail (3) étant réalisée sous la forme d'un profilé
creux (6), caractérisé en ce que la surface de freinage (7) du dispositif d'arrêt (1), conjointement avec le rail
(3), permet que la surface de freinage (7) dépasse de la tête (6) du rail (3), de
sorte qu'une partie substantielle de la force de pression dans une paroi de tête (21)
du rail réalisé sous la forme d'un profilé creux (6) peut être introduite, la paroi
de tête (21) étant orientée perpendiculairement à la surface de freinage (7).
2. Agencement selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif d'arrêt (1) comporte une surface antagoniste (9) orientée vers la surface
de freinage (7), la tête (6) du rail (3) étant disposée partiellement entre la surface
de freinage (7) et la surface antagoniste (9), et en ce que la surface antagoniste (9) dépasse de la tête (6) du rail (3).
3. Agencement selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la surface de freinage (7) et/ou la surface antagoniste (9) est disposée par rapport
à la tête (6) du rail (3) de telle manière que la surface de freinage (7) ou la surface
antagoniste (9), lors du freinage par rapport à une largeur d'appui (b2), repose sur
la tête (6) du rail (3) et dépasse de la tête (6) du rail (3) par la largeur de dépassement
(b1), la largeur de dépassement (b1) représentant au moins 20 %, mais moins de 50
% de la largeur (B) de la surface de freinage (7) ou de la surface antagoniste (9).
4. Agencement selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que la surface antagoniste (9) est réalisée sous la forme d'une autre surface de freinage
(9).
5. Agencement selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la force de pression par laquelle la surface de freinage (7) peut être pressée contre
le rail (3), et/ou une taille de la surface de freinage (7) sont prédéfinies de telle
manière qu'une pression de la surface de freinage (7) contre le rail (3) par la force
de pression ne provoque pas de déformation plastique durable de la tête (6) du rail
(3).
6. Agencement selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le rail (3) entier, conjointement avec sa tête (6) et un pied (20), est réalisé sous
la forme d'un profilé creux et/ou en ce que le rail (3) est réalisé sous la forme d'un profilé creux fermé et/ou en ce que la tête (6) du rail (3) est réalisée au moins approximativement sous la forme d'un
profilé en U rectangulaire et/ou en ce que le rail (3) comporte un pied (20) et en ce que la tête (6) du rail (3) va directement dans le pied (20).
7. Agencement selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le rail (3) est réalisé sous la forme d'un rail de guidage (3) le long duquel la
cabine d'ascenseur (4) peut être guidé, et/ou que le rail (3) est formé d'une seule
tôle d'acier non renforcée et/ou une épaisseur de matériau du profilé creux du rail
(3) est comprise dans la plage allant de 2,0 mm à 3,0 mm.
8. Agencement selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le rail (3) est composé de plusieurs sections de rail (53, 54), et en ce que, au niveau des jonctions de rail prévues entre les sections de rail (53, 54), respectivement
au moins la section de rail (54) suivant la direction opposée à la direction actionnant
le freinage (22) est pourvue d'au moins un chanfrein (65, 66).
9. Agencement selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que la surface de freinage (7) et/ou la surface antagoniste (9), au moins dans la direction
actionnant le freinage (22), est pourvue d'un chanfrein (57, 59), le chanfrein (57,
59) étant de préférence choisi dans une plage allant de 5 à 20 ° et de manière davantage
préférée de 15 °.
10. Agencement selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisée en ce que la surface de freinage (7) est réalisée au niveau d'un élément de freinage (5) amovible
du dispositif d'arrêt (1), lequel élément de freinage peut être déplacé pour une opération
de freinage dans une direction de pression (11) vers une surface antagoniste (9),
le rail (3) étant disposé entre l'élément de freinage (5) et la surface antagoniste
(9), un système de guidage (44) étant prévu pour l'élément de freinage (5), le système
de guidage (44) comportant une surface de guidage (45) et un ensemble rouleau de guidage
(43) individuel, l'ensemble rouleau de guidage (43), conjointement avec la surface
de guidage (45), permettant qu'un déplacement de l'élément de freinage (5) se produisant
dans une direction actionnant le freinage (22) provoque en même temps un déplacement
de l'élément de freinage (5) dans la direction de pression (11), et la direction de
pression (11) étant perpendiculaire à la direction actionnant le freinage (22).
11. Système d'ascenseur (2) comportant au moins une cabine d'ascenseur (4) mobile dans
une cage d'ascenseur (71) et au moins un agencement (100) selon l'une des revendications
1 à 10, le dispositif d'arrêt (1) étant disposé au niveau de la cabine d'ascenseur
(4) et étant mobile conjointement avec celle-ci dans la cage d'ascenseur (71).
12. Système d'ascenseur selon la revendication 11, caractérisé en ce que le dispositif d'arrêt (1) est relié de manière rigide à la cabine d'ascenseur (4)
et en ce que le rail (3) est disposé de manière fixe dans la cage d'ascenseur (71).
13. Procédé de freinage d'une cabine d'ascenseur (4) d'un système d'ascenseur (2), lequel
procédé est mis en œuvre à l'aide d'un agencement (100) selon l'une des revendications
1 à 10, la surface de freinage (7) du dispositif d'arrêt (1) étant pressée contre
le rail (3) de telle manière que la surface de freinage (7) dépasse de la tête (6)
du rail (3).