[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines (Elektronik-)Tragrahmens
eines Hörhilfegeräts zur Aufnahme und Halterung von elektrischen und elektronischen
Baugruppen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein nach einem derartigen Verfahren hergestellten
Tragrahmen sowie ein mit einem solchen Tragrahmen versehenes Hörhilfegerät.
[0002] Hörhilfegeräte sind tragbare Hörgeräte, die insbesondere zur Versorgung von Schwerhörenden
oder Hörgeschädigten dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen,
werden unterschiedliche Bauformen von Hörhilfegeräte wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte
(HdO) und Hörgeräte mit einem externen Hörer (RIC: receiver in the canal) sowie In-dem-Ohr-Hörgeräte
(IdO), zum Beispiel auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE: In-The-Ear, CIC:
Completely-In-Channel, IIC: Invisible-In-The-Channel), bereitgestellt. Die beispielhaft
aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang eines Hörhilfegerätenutzers
getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen,
implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation
des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
[0003] Derartige Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche (Hörgeräte-)Komponenten
einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler
ist in der Regel ein akusto-elektrischer Wandler, wie beispielsweise ein Mikrofon.
Der Ausgangswandler ist meist als ein elektro-akustischer Wandler, zum Beispiel als
ein Miniaturlautsprecher (Hörer), oder als ein elektromechanischer Wandler, wie beispielsweise
ein Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinrichtung
integriert. Die Energieversorgung erfolgt üblicherweise durch eine Batterie oder einen
aufladbaren Akkumulator.
[0004] Derartige Hörgeräte weisen weiterhin beispielsweise ein elektromagnetischen Empfänger,
beispielsweise ein Antennenelement als RF-Antenne auf, mittels welchen das Hörgerät
signaltechnisch beispielsweise mit einem Bedienelement (Fernbedienung) und/oder mit
einem weiteren Hörgerät koppelbar ist. In der Regel wird aus Platzgründen dasselbe
Antennenelement für das Senden und das Empfangen von Daten verwendet.
[0005] Hörgeräte sind vorzugsweise besonders platzsparend und kompakt ausgeführt, sodass
sie optisch möglichst unscheinbar von einem Hörgerätenutzer getragen werden können.
Dadurch werden zunehmend kleinere Hörgeräte hergestellt, welche einen zunehmend höheren
Tragekomfort aufweisen, und somit von einem Benutzer bei einem Tragen an oder in einem
Ohr kaum wahrgenommen werden. Aufgrund des dadurch reduzierten Bauraums ist es jedoch
zunehmend schwieriger konventionelle Antennenelemente zur drahtlosen Signalübertragung
in derartigen Hörgeräten unterzubringen und/oder einzubauen.
[0006] Es sind Hörhilfegeräte mit Tragrahmen (Elektronikrahmen, Frame) mit zwei zusammensetzbaren
Rahmenhälften zur Halterung und Aufnahme der elektrischen oder elektronischen Baugruppen
beziehungsweise Komponenten innerhalb eines (Geräte-)Gehäuses denkbar. Derartige Tragrahmen
beziehungsweise Rahmenhälften sind beispielsweise als spritzgegossene MID-Bauteile
(MID: Molded Interconnected Devices) ausgeführt. Ein derartiger Tragrahmen als Schaltungsträger
ist zum Beispiel aus einem laserdirektstrukturierbaren Kunststoffmaterial herstellbar,
sodass das Antennenelement insbesondere mittels einer Laser-Direkt-Strukturierung
(LDS) als elektrisch leitfähige Struktur in den Tragrahmen selbst integrierbar ist.
Durch die Integration des Antennenelements in den Tragrahmen wird eine für eine effektive
Sende-/Empfangs-Charakteristik des Antennenelements notwendige Antennenlänge auch
bei bauraumreduzierten Hörhilfegeräten ermöglicht.
[0007] Die Rahmenhälften des Tragrahmens sind somit im Wesentlichen jeweils als ein spritzgegossener
Schaltungsträger ausgebildet, in den eine elektrische Leiterbahn oder Mikrostreifenleitung
als Antennenelement oder Antennenstruktur eingebracht ist. Hierbei wird zur Herstellung
des Tragrahmens beziehungsweise dessen Rahmenhälften ein thermoplastischer Kunststoff
mit einer (nichtleitenden) laseraktivierbaren Metall-Verbindung als Kunststoff-Additiv
dotiert. Die oder jede Rahmenhälfte wird hierbei mittels eines Ein-Komponenten-Spritzguss-Verfahrens
aus diesem Kunststoffmaterial hergestellt. Anschließend wird mit einem Laserstrahl
die spätere Leiterbahn oder Mikrostreifenleitung des Antennenelements auf den Kunststoff
der Rahmenhälfte geschrieben, wobei das Kunststoff-Additiv aktiviert wird. Die aktivierten
Bereiche werden anschließend lokal mit einer elektrisch leitfähigen Metallisierung
als Mikrostreifenleitung oder Leiterbahn versehen.
[0008] Nachteiligerweise weisen derartige LDS-geeignete Kunststoffmaterialien vergleichsweise
schlechte mechanische Eigenschaften auf. Insbesondere die mechanische Stabilität wird
bei einer Verringerung der Baugröße derartig hergestellter Bauteile nachteilig beeinflusst.
Dies ist insbesondere im Bereich mechanisch beanspruchter Bauteilstellen, wie beispielsweise
zur gegenseitigen Befestigung der Rahmenhälften aneinander, kritisch zu bewerten.
Dadurch ist es beispielsweise notwendig, dass eine gewisse Mindestbaugröße des Tragrahmens
nicht unterschritten wird, sodass eine weitere Reduzierung der Hörgerätegröße nachteilig
erschwert wird, oder auf ein nicht laserdirektstrukturierbares Kunststoffmaterial
mit besserer mechanischer Stabilität ausgewichen werden muss.
[0009] Das Dokument
WO 2014/090419 A1 offenbart ein bekanntes Hörhilfegerät mit einer Antennenvorrichtung und ein Verfahren
zur Herstellung einer entsprechenden Antennenvorrichtung.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders geeignetes Verfahren zur
Herstellung eines Tragrahmens eines Hörhilfegeräts anzugeben. Insbesondere soll der
Tragrahmen zur LDS geeignet sein, und gleichzeitig eine möglichst hohe mechanische
Stabilität aufweisen. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein nach
einem derartigen Verfahren hergestellten Tragrahmen sowie ein mit einem solchen Tragrahmen
versehenes Hörhilfegerät anzugeben.
[0011] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
hinsichtlich des Tragrahmens mit den Merkmalen des Anspruchs 5 sowie hinsichtlich
des Hörhilfegeräts mit den Merkmalen des Anspruchs 6 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Herstellung eines Tragrahmens eines Hörhilfegeräts
geeignet und ausgestaltet. Der Tragrahmen ist zweckmäßigerweise aus zwei zusammensetzbaren
Rahmenhälften gebildet, welche dazu vorgesehen und ausgeführt sind, elektrische und
elektronische Baugruppen des Hörhilfegeräts aufzunehmen und in einer Position gegeneinander
zu halten oder zu fixieren. Die Baugruppen sind hierbei vorzugsweise Komponenten des
Hörhilfegeräts.
[0013] Die Baugruppen umfassen hierbei eine Sende- und/oder Empfangseinheit für elektromagnetische
Wellen. Unter elektromagnetischen Wellen sind nachfolgend insbesondere Funksignale,
auch als RF-Signale bezeichnet, zu verstehen. Der Sende- und/oder Empfangseinheit
ist ein Antennenelement zum Versenden und/oder Empfangen der RF-Signale zugeordnet,
welches zumindest in eine der Rahmenhälften integriert ist. Mit anderen Worten ist
das Antennenelement ein integrales Bauteil der oder jeder Rahmenhälfte ist. Dies bedeutet,
dass das Antennenelement im Wesentlichen nicht von der jeweiligen Rahmenhälfte lösbar
ist, und der äußeren Kontur der jeweiligen Rahmenhälfte nicht wesentlich emporsteht.
[0014] Verfahrensgemäß ist hierbei vorgesehen, dass der Tragrahmen in einem Zwei-Komponenten-Spritzguss-Verfahren
(2K-Verfahren) mit einem für eine Laser-Direkt-Strukturierung (LDS) geeigneten ersten
Kunststoffmaterial und mit einem elektrisch nicht leitfähigen zweiten Kunststoffmaterial
hergestellt wird, welches eine im Vergleich zum ersten Kunststoffmaterial erhöhte
mechanische Stabilität aufweist. Dadurch ist ein besonders geeignetes Verfahren zu
Herstellung des Tragrahmens realisiert.
[0015] Im Gegensatz zum Stand der Technik ist der Tragrahmen somit als ein Zwei-Komponenten-Spritzgussteil
hergestellt, wobei durch das mechanisch stabilere zweite Kunststoffmaterial die mechanische
Stabilität des Tragrahmens vorteilhaft verbessert wird. Dadurch ist es möglich, ohne
eine nachteilige Beeinflussung der mechanischen Stabilität des Tragrahmens dessen
Baugröße und somit die Baugröße eines damit versehenen Hörhilfegeräts zu reduzieren.
[0016] In einer geeigneten Weiterbildung wird das zweite Kunststoffmaterial zur Herstellung
eines mechanisch stabilen Rahmengerüsts der oder jeder Rahmenhälfte verwendet, auf
welches das erste Kunststoffmaterial zur Bildung einer laserdirektstrukturierbarer
Oberfläche aufgebracht wird. Durch das Rahmengerüst wird eine besonders hohe mechanische
Stabilität der jeweiligen Rahmenhälfte, insbesondere im Bereich von Anbindungs- oder
Befestigungsstellen für eine gegenseitige Befestigung der Rahmenhälften, gewährleistet.
[0017] In einer vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird das Antennenelement mittels
einer Laser-Direkt-Strukturierung des ersten Kunststoffmaterials der jeweiligen Rahmenhälfte,
insbesondere der Oberfläche, erzeugt beziehungsweise in die jeweilige Rahmenhälfte/Oberfläche
integriert. Dadurch ist eine besonders zweckmäßige und kostengünstige Funktionsintegration
des Antennenelements in den Tragrahmen realisiert.
[0018] In einer zweckmäßigen Ausführung weist das erste Kunststoffmaterial eine höhere dielektrische
(relative) Permittivität als das zweite Kunststoffmaterial auf. Dies überträgt sich
in der Folge vorteilhaft auf die Antennenleistung und/oder die Antennenlänge des Antennenelements.
Die erhöhte Permittivität wirkt sich hierbei insbesondere vorteilhaft auf eine Reduzierung
der benötigten Antennenlänge aus.
[0019] Ein zusätzlicher oder weiterer Aspekt der Erfindung sieht einen nach einem derartigen
Verfahren hergestellten Tragrahmen eines Hörhilfegeräts vor. Dadurch ist ein mechanisch
stabiler Tragrahmen realisiert, welcher gleichzeitig für eine LDS geeignet und eingerichtet
ist.
[0020] In einer bevorzugten Anwendung ist der erfindungsgemäße Tragrahmen Teil eines Hörhilfegeräts.
Der Tragrahmen ist hierbei vorzugsweise in einem Gehäuse eingesetzt, sodass das Antennenelement
sowie die Baugruppen vor äußeren Einflüssen geschützt sind.
[0021] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter und schematisierter Darstellung ein Hörhilfegerät mit einem in einem
Gehäuse aufgenommenen Tragrahmen,
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung eine Rahmenhälfte einer konkreten Ausführungsform
des Tragrahmens mit Blick auf eine Außenseite,
- Fig. 3
- die Rahmenhälfte in einer alternativen Ausführungsform in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 4
- in perspektivischer Darstellung eine Rahmenhälfte mit Blick auf eine Innenseite, und
- Fig. 5
- eine alternative Ausführungsform der Rahmenhälfte in perspektivischen Darstellung.
[0022] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0023] In Fig. 1 sind lediglich die wesentlichen Elemente und Komponenten eines Hörhilfegeräts
2 dargestellt, ohne deren Position, Verbindungen oder Form naturgetreu wiederzugeben.
[0024] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Hörhilfegerät 2 handelt es sich um ein Hörhilfegerät
2 zum Tragen hinter dem Ohr. Die Erfindung ist aber auch für In-dem-Ohr Hörhilfegeräte
denkbar, wobei sich dann eine entsprechend andere Anordnung der dargestellten Komponenten
ergibt.
[0025] Das Hörhilfegerät 2 weist ein schalenartiges (Geräte-)Gehäuse 4 aus Kunststoff auf,
in das ein Tragrahmen 6 eingesetzt ist. Bei dem Tragrahmen 6 handelt es sich um ein
Zwei-Komponenten-Spritzguss-Kunststoffteil. Der Tragrahmen 6 dient allgemein zur Aufnahme
von elektrischen und elektronischen Baugruppen des Hörhilfegeräts 2 sowie zur Fixierung
und Halterung dieser Baugruppen innerhalb des Gehäuses 4 in bestimmten Positionen
relativ zueinander. Konkret sind in dem Tragrahmen 6 ein oder mehrere Mikrofone 8
zur Aufnahme eines Umgebungsschalls (das bedeutet eines akustischen Signals) angeordnet.
In den Tragrahmen 6 ist hierzu beispielsweise ein gedruckter Schaltungsträger (Printed
Circuit Board, kurz: PCB) eingefaltet, der zumindest einen Teil der besagten elektrischen
oder elektronischen Komponenten trägt.
[0026] Die Mikrofone 8 sind akusto-elektrische Wandler zur Umwandlung des akustischen Schalls
in elektrische Audiosignale. Eine Signalverarbeitungseinrichtung 10, die ebenfalls
in das Gehäuse 4integriert ist, ist zur Verarbeitung diese Audiosignale vorgesehen.
Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinrichtung 10 wird an einen Lautsprecher
beziehungsweise Hörer 12 übertragen, der als elektro-akustischer Wandler ein akustisches
Signal ausgibt. Der ausgegebene Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch,
der mit einer Otoplastik in einem Gehörgang eines Hörhilfegerätenutzers fixiert oder
fixierbar ist, zu einem Trommelfell des Hörhilfegerätenutzers übertragen.
[0027] Die Energieversorgung des Hörhilfegeräts 2 und insbesondere die der Signalverarbeitungseinrichtung
10 erfolgt durch eine ebenfalls ins Gehäuse 4 integrierte Batterie 14. Die Signalverarbeitungseinrichtung
10, Hörer 12 und Batterie 14 sind ebenfalls in dem Tragrahmen 6 angeordnet, sodass
der Tragrahmen 6 mit den darin angeordneten Komponenten einfach dem Gehäuse 4 entnommen
werden kann, um beispielsweise das Gehäuse 4 austauschen zu können.
[0028] Die Signalverarbeitungseinrichtung 10 ist zur Verarbeitung von elektromagnetischen
Wellen ausgelegt und eingerichtet. Die Signalverarbeitungseinrichtung 10 weist hierzu
eine Sende- und Empfangseinrichtung (Transceiver) 16 zum Erzeugen und Detektieren
von elektromagnetischen Wellen und/oder zu deren Dekodierung auf. Die Sende- und Empfangseinrichtung
10 ist elektrisch mit einem Antennenelement 18 verbunden, um elektromagnetische Wellen
auszusenden und zu empfangen.
[0029] Das als RF-Antenne ausgeführte Antennenelement 18 ist als integraler Bestandteil
des Tragrahmens 6, insbesondere als in den Tragrahmen 6 integrierte leitfähige Struktur,
ausgebildet. Das Antennenelement 18 ist dabei - wie beispielsweise in der Fig. 2 ersichtlich
- unmittelbar auf dem Tragrahmen 6 aufgebracht. Sie ist somit nicht von der Oberfläche
beabstandet und nicht zerstörungsfrei von dem Tragrahmen 6 lösbar.
[0030] Das Antennenelement 18 ist insbesondere in MID-Technologie auf dem Tragrahmen 6 aufgebracht.
Hierzu wird eine Laser-Direkt-Strukturierung (Laser Direct Structuring, kurz: LDS)
angewendet. Die oberflächlich auf den Tragrahmen 6 aufgebrachten Mikrostreifenleitungen
beziehungsweise Leiterstrukturen werden anschließend optional durch eine Schutzlackierung
oder -beschichtung elektrisch isoliert und somit vor einer Beschädigung beschützt.
[0031] Der Tragrahmen 6 ist längs entlang einer entlang der Hörhilfegeräte-Längsrichtung
orientierter Teilungsebene in zwei schalenartige Rahmenhälften 20 und 22 geteilt.
Die Rahmenhälften 20 (Fig. 2 und 3) und 22 (Fig. 4 und 5) werden hierbei nach dem
Einsetzen der darin aufgenommenen Baugruppen durch Verclipsung, Verschraubung, Verklebung
und/oder mittels Haltestiften verbunden. Im verbundenen (Tragrahmen-)Zustand sind
die Baugruppen somit zumindest teilweise formschlüssig in nicht näher bezeichneten
Ausnehmungen zwischen den Rahmenhälften 20 und 22 gehalten.
[0032] Die Fig. 2 und 3 zeigen die Rahmenhälfte 20 in zwei beispielhaften Ausführungsformen
mit Blick auf eine Außenseite 24 des Tragrahmens 6. Die Außenseite 24 ist im Montagezustand
diejenige Oberfläche der Rahmenhälfte 20, die dem Gehäuse 4 zugewandt ist. In dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist das Antennenelement 18 an der Außenseite 24, also
an der seitlichen Oberfläche des Tragrahmens 6 angeordnet.
[0033] Der Tragrahmen 6 beziehungsweise die Rahmenhälften 20 und 22 sind als Zwei-Komponenten-Spritzgussteile
aus zwei Kunststoffmaterialien hergestellt. Ein mechanisch stabiles Rahmengerüst 26
und 28 ist hierbei aus einem mechanisch stabilen Kunststoffmaterial gefertigt, welches
beispielsweise einen 5 bis 20%-igen Anteil an Glasfasern aufweist. Das Rahmengerüst
26, 28 bildet hierbei die für die Aufnahme und Halterung der Baugruppen sowie die
gegenseitige Befestigung notwendigen Konturen der Rahmenhälften 20 und 22.
[0034] Das Rahmengerüst 26 beziehungsweise 28 wird anschließend als Einlegeteil zumindest
abschnittsweise von dem zweiten Kunststoffmaterial umspritzt. Das zweite Kunststoffmaterial
ist hierbei als ein LDS geeigneter MID-Kunststoff ausgeführt.
[0035] Wie in den Figuren 2 und 3 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, bildet das Rahmengerüst
26, 28 hierbei im Wesentlichen den inneren Teil des Tragrahmens 6, wobei die darauf
aufgebrachte Oberfläche 24 aus dem LDS-Kunststoff gefertigt ist.
[0036] Die Kunststoffmaterialien des Tragrahmens 6 weisen vorzugsweise eine wesentlich höhere
Permittivität auf als das Kunststoffmaterial des Gehäuses 4. Es hat sich gezeigt,
dass die erhöhte Permittivität des Rahmenmaterials durch dielektrische Wechselwirkung
mit dem von dem Antennenelement 18 erzeugten und empfangenen elektromagnetischen Feld
eine entscheidende Verkürzung der Antennenlänge ermöglicht.
[0037] In der Fig. 2 ist die Rahmenhälfte 20 dargestellt. Auf die außenseitige Oberfläche
24 ist das LDS-gefertigte Antennenelement 18 aufgebracht. In der Fig. 2 ist eine ösen-
oder kreisringartige Befestigungsfläche 30 des Rahmengerüsts 26 der Rahmenhälfte 20
sichtbar, welche beispielsweise für eine Verstiftung mit dem Gehäuse 4 und/oder mit
einem Batteriefach zur Halterung der Batterie 14 und/oder mit der Rahmenhälfte 22
ausgestaltet ist. Des Weiteren zeigt Fig. 2 zwei als Rastarme oder Haken ausgebildete
Halterame 32 des Rahmengerüsts 26, welche im Füge- oder Tragrahmenzustand eine On/Off-Funktionalität
des Batteriefachs gewährleisten.
[0038] Die Fig. 3 zeigt eine alternative Ausbildung der Rahmenhälfte 20 ohne das Antennenelement
18. In den Figuren 2 und 3 sind die Bereiche des Rahmengerüsts 26 der Rahmenhälfte
20, also die aus dem mechanisch stabileren Kunststoffmaterial hergestellten Teile
des Tragrahmens 6, zur verbesserten Sichtbarkeit mit einer Schraffur versehen.
[0039] Die Figuren 4 und 5 zeigen die Innenseite der Rahmenhälfte 22 mit Blick auf das Rahmengerüst
28 in zwei denkbaren Ausgestaltungsformen. In diesen Darstellungen ist die laserdirektstrukturierbare
Außenseite 24 mit einer Schraffur versehen, und das Rahmengerüst 28 nicht schraffiert
gezeigt. In diesen Darstellungen sind die durch die Rahmengerüste 26 und 28 ausgebildeten
Fächer und Aufnahmen für die Halterung der Baugruppen vergleichsweise deutlich erkennbar.
[0040] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist zusätzlich zu der Außenseite 24 eine innenseitige
Oberfläche 34 mit dem LDS-Kunststoffmaterial versehen. Das LDS-Kunststoffmaterial
weist hierbei vorzugsweise eine gegenüber dem Kunststoffmaterial der Rahmengerüste
26 und 28 erhöhte dielektrische Permittivität auf. Alternativ ist es beispielsweise
ebenso denkbar, dass die in Fig. 5 schraffiert dargestellte Oberfläche 34 aus einem
dritten Kunststoffmaterial mit einer vergleichsweise hohen Permittivität hergestellt
ist.
[0041] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet
werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Der Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung wird durch die beigefügten Ansprüche definiert.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 2
- Hörhilfegerät
- 4
- Gehäuse
- 6
- Tragrahmen
- 8
- Mikrofon
- 10
- Signalverarbeitungseinrichtung
- 12
- Hörer
- 14
- Batterie
- 16
- Sende- und Empfangseinrichtung
- 18
- Antennenelement
- 20, 22
- Rahmenhälfte
- 24
- Außenseite/Oberfläche
- 26,28
- Rahmengerüst
- 30
- Befestigungsfläche
- 32
- Haltearm
- 34
- Oberfläche
1. Verfahren zur Herstellung eines Tragrahmens (6) mit zwei Rahmenhälften (20, 22) zur
Aufnahme und Halterung von eine Sende- und/oder Empfangseinheit (16) für elektromagnetische
Wellen umfassenenden elektrischen und elektronischen Baugruppen eines Hörhilfegeräts
(2), wobei in zumindest einer der Rahmenhälften (20, 22) ein Antennenelement (18)
integriert ist,
- wobei der Tragrahmen (6) in einem Zwei-Komponenten-Spritzguss-Verfahren mit einem
für eine Laser-Direkt-Strukturierung geeigneten ersten Kunststoffmaterial und mit
einem elektrisch nicht leitfähigen zweiten Kunststoffmaterial hergestellt wird, welches
eine im Vergleich zum ersten Kunststoffmaterial erhöhte mechanische Stabilität aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Kunststoffmaterial zur Herstellung eines mechanisch stabilen Rahmengerüsts
(26, 28) der oder jeder Rahmenhälfte (20, 22) verwendet wird, auf welches das erste
Kunststoffmaterial zur Bildung einer laserdirekt-strukturierbaren Oberfläche (24,
34) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
dass das Antennenelement (18) mittels einer Laser-Direkt-Strukturierung des ersten
Kunststoffmaterials der jeweiligen Rahmenhälfte (20, 22), insbesondere der Oberfläche
(24), erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
ein erstes Kunststoffmaterial, welches eine höhere Permittivität als das zweite Kunststoffmaterial
aufweist.
5. Tragrahmen (6) eines Hörhilfegerätes (2), hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 4.
6. Hörhilfegerät (2) mit einem Gehäuse (4), mit einem in dem Gehäuse (4) eingesetzten
Tragrahmen (6) nach Anspruch 5 zur Aufnahme und Halterung von elektrischen oder elektronischen
Baugruppen, die eine Sende- und/oder Empfangseinheit (16) für elektromagnetische Wellen
umfassen, sowie mit einem zugeordneten Antennenelement (18), welches als integraler
Bestandteil des Tragrahmens (6) ausgebildet ist.
1. Method for producing a supporting frame (6) with two frame halves (20, 22) for receiving
and holding electrical and electronic assemblies of a hearing aid (2) comprising a
transmitting and/or receiving unit (16) for electromagnetic waves, wherein an antenna
element (18) is integrated in at least one of the frame halves (20, 22);
- wherein the supporting frame (6) is produced in a two-component injection-moulding
process with a first plastics material, which is suitable for laser direct structuring,
and with an electrically non-conductive second plastics material, which has an increased
mechanical stability in comparison with the first plastics material.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the second plastics material is used for producing a mechanically stable framework
(26, 28) of the or each frame half (20, 22), to which the first plastics material
is applied for forming a laser-direct-structurable surface (24, 34).
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the antenna element (18) is created by means of laser direct structuring of the first
plastics material of a respective frame half (20, 22), in particular of the surface
(24).
4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized by a first plastics material that has a higher permittivity than the second plastics
material.
5. Supporting frame (6) of a hearing aid (2), produced by a method according to one of
Claims 1 to 4.
6. Hearing aid (2) with a housing (4), with, inserted in the housing (4), a supporting
frame (6) according to Claim 5 for receiving and holding electrical or electronic
assemblies which comprise a transmitting and/or receiving unit (16) for electromagnetic
waves, and also with an assigned antenna element (18), which is designed as an integral
component part of the supporting frame (6) .
1. Procédé de fabrication d'un cadre de support (6) doté de deux moitiés de cadre (20,
22) pour loger et maintenir des composants électriques et électroniques, comprenant
une unité d'émission et/ou de réception (16) d'ondes électromagnétiques, d'un appareil
d'aide auditive (2), dans lequel un élément d'antenne (18) est intégré dans au moins
une des moitiés de cadre (20, 22),
- dans lequel le cadre de support (6) est fabriqué dans un procédé de moulage par
injection à deux composants avec un premier matériau plastique adapté à la structuration
au laser (LDS) et un deuxième matériau plastique électriquement non conducteur, lequel
possède une stabilité mécanique accrue en comparaison avec le premier matériau plastique.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le deuxième matériau plastique est utilisé pour la fabrication d'une ossature (26,
28) mécaniquement stable des ou de chacune des moitiés de cadre (20, 22), sur laquelle
le premier matériau plastique est déposé afin de former une surface pouvant être structurée
au laser (24, 34).
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'élément d'antenne (18) est obtenu au moyen d'une structuration au laser (LDS) du
premier matériau plastique de la moitié de cadre respective (20, 22), en particulier
de la surface (24).
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé par un premier matériau plastique possédant une permittivité supérieure à celle du deuxième
matériau plastique.
5. Cadre de support (6) d'un appareil d'aide auditive (2), fabriqué selon un procédé
conforme à une des revendications 1 à 4.
6. Appareil d'aide auditive (2) doté d'un boîtier (4), doté d'un cadre de support (6)
selon la revendication 5 disposé dans le boîtier (4) pour loger et maintenir des composants
électriques ou électroniques, lesquels comprennent une unité d'émission et/ou de réception
(16) d'ondes électromagnétiques, et doté d'un élément d'antenne (18) ordonné, lequel
est réalisé comme pièce intégrée du cadre de support (6).