[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Wärmeauslösung
zur Anwendung im Bereich der Brandbekämpfung, gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Die meisten Brandschutzanlagen, beispielsweise Sprinkleranlagen in Gebäuden, werden
im Brandfall durch wärmeempfindliche Elemente automatisch ausgelöst. Dies gewährleistet
eine hohe Zuverlässigkeit, da sie direkt auf die vom Brand generierte Hitze reagieren
und von jeglichem externen Alarmsignal oder menschlichen Handeln unabhängig sind.
Übliche wärmeempfindliche Elemente sind beispielsweise Schmelzkörper (s. z. B
EP 1 515 780) oder zerbrechliche Glasfässer (s. z. B.
US 9,573,007). Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorrichtungen ist, dass sie erst nach Erhitzung
der Raumluft durch den Brand und der anschliessenden Erhitzung des wärmeempfindlichen
Elements durch die erhitzte Raumluft ausgelöst werden. Währenddessen laufen entscheidende
Minuten ab, in denen sich der Brand entwickeln und ausbreiten kann. Ausserdem kann
schon in der Anbrennphase, vor dem richtigen Brennen, eine gefährliche Rauchbildung
stattfinden, die beispielsweise mit einem Wassernebel so schnell wie möglich bekämpft
werden sollte. Es gibt Methoden, die praktisch eine sofortige Branddetektion ermöglichen,
z. B. durch Rauchsensoren. In der
EP 2 038 018 wird ein Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Wärmeauslösung bereitgestellt, wobei
ein Rauchsensor oder Thermostat eine rasche Branddetektion ermöglicht. Die Düse ist
mit einer Abdeckplatte verschlossen, welche mittels Schmelzauslöser am Düsenkörper
fest verbunden ist. Im Brandfall nehmen die Raumtemperatur und die Temperatur der
Schmelzkörper zu, bis die Schmelzkörper verschmelzen, die Abdeckplatte wegfällt und
die Düse geöffnet wird. Parallel dazu sind die Schmelzauslöser an Heizelementen angeordnet,
welche durch den Rauchsensor oder das Thermostat gesteuert werden. Melden die Sensoren
einen Brand, können die Schmelzkörper mit den Heizelementen aktiv verschmolzen und
die Düse somit geöffnet werden, lange vor der passiven Verschmelzung der Schmelzkörper
aufgrund der erhitzten Raumluft. Derartige Systeme kombinieren also zwei parallele
Auslösewege: die frühzeitige, aktive Auslösung durch gesteuerte Erhitzung nach Branddetektion
durch Sensoren und, falls dies scheitert, die passive Auslösung durch die vom Brand
generierte Hitze. Besonders vorteilhaft ist ausserdem bei der Vorrichtung gemäss
EP 2 038 018 der kompakte Aufbau des Verschlusses, welches vom Düsenkörper kaum hervorragt und
somit in einer Decke oder Mauer ziemlich einfach zu integrieren ist. Dagegen weisen
die herkömmlichen Sprinkler mit zerbrechlichem Glasfass (s. z. B.
US 9,573,007) immer eine Länge von mehreren Zentimetern auf.
[0003] In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass sich die Schmelztemperatur des Schmelzauslösers
über die Jahre verändern kann. Schuld daran ist die allmähliche Verformung und Änderung
der Materialstruktur des Schmelzkörpers durch Kriechen aufgrund der ständigen Spannung,
unter welcher er steht. So nehmen die Schmelzauslöser in der
EP 2 038 018 sowohl die Kraft des unter Spannung stehenden Konstruktionsteils wie auch die Druckkraft
des unter Druck stehenden Löschmittels auf. Beim Kriechen spielt auch die Temperatur
und deren Schwankungen im überwachten Raum eine wichtige Rolle: Beispielsweise wird
die Verformung des Schmelzauslösers bei Raumtemperaturen von über 30 °C deutlich beschleunigt.
Dies kann über die Jahre dauernde Verformungen des Schmelzkörpers verursachen und
die Schmelztemperatur des Schmelzauslösers verändern. Nach mehreren Jahren kann der
Schmelzpunkt höher liegen als ursprünglich vorgesehen, so dass der Schmelzkörper später
anspricht, er kann aber auch tiefer liegen, so dass der Schmelzkörper früher anspricht.
Beides sorgt für Schäden, die man mit dem Einsatz solcher Vorrichtungen eigentlich
vermeiden wollte. Dagegen sind zerbrechliche Glasfässer zuverlässige und stabile wärmeempfindliche
Elemente, die ausserdem in verschiedenen Standardvarianten mit unterschiedlichen Auslösetemperaturen
auf dem Markt erhältlich sind.
[0004] Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr die Aufgabe, einen Verschluss für Sprinkler
und Düsen mit Wärmeauslösung gemäss
EP 2 038 018 derart zu verbessern, dass der kompakte Aufbau und die zwei parallelen Auslösewege
(aktiv durch gesteuerte Auslösung und passiv durch die vom Brand generierte Hitze)
erhalten bleiben, der Auslösemechanismus jedoch derart verbessert wird, dass die Zuverlässigkeit,
Stabilität und Unveränderlichkeit der Auslösetemperatur des wärmeempfindlichen Elements
gewährleistet ist.
[0005] Diese Aufgabe löst ein Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Wärmeauslösung mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere Merkmale und Ausführungsbeispiele gehen
aus den abhängigen Ansprüchen hervor und deren Vorteile sind in der nachfolgenden
Beschreibung erläutert.
[0006] In den Zeichnungen zeigt:
- Figur 1a
- Verschluss für Sprinkler und Düsen mit aufgeweiteter Austrittsöffnung
- Figur 1b
- Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Verteilteller
- Figur 1c
- Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Vorspannschraube
- Figuren 2a-d
- Detail der lösbaren Anordnung
- Figuren 3a-c
- Detail der Verbindung
- Figur 4
- Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Wärmeauslösung durch ein zerbrechliches Glasfass
- Figur 5
- Aufsicht auf die Düse mit Wärmeauslösung durch ein zerbrechliches Glasfass
- Figuren 6a-b
- Bajonettförmige Nut
- Figur 7
- Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Gehäuseteil
[0007] Die Figuren stellen mögliche Ausführungsbeispiele dar, welche in der nachfolgenden
Beschreibung erläutert werden.
[0008] Der vorgestellte Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Wärmeauslösung ist für den
Einsatz mit Vernebelungsdüsen und/oder mit Sprinklern geeignet. Die Düse besteht aus
einem Düsenkörper 1, welcher mit einer Löschmittelzufuhr 2 einer Brandschutzanlage
verbunden und an einer Decke 3 oder Mauer 3 eines Gebäudes angeordnet werden kann
(Figuren 1a-c). Der Düsenkörper 1 weist einen Austrittskanal 11 auf, durch welchen
das Löschmittel im Einsatzfall mit Druck und Geschwindigkeit ausfliesst. Der Durchmesser
und das Profil des Austrittskanals 11 wird dem in der Brandschutzanlage vorhandenen
Druck, der für das Löschen gewünschten Geschwindigkeit und der gewünschten Verteilung
des Löschmittels angepasst. Vorteilhaft ist es, wenn der Austrittskanal 11 eine ausgeweitete
Austrittsöffnung aufweist (Figur 1a) oder mit einem fixen oder herausfahrbaren Verteilteller
versehen ist (Figur 1b). In der Bereitschaftsstellung ist der Austrittskanal 11 mit
einer Dichtung 4 dicht verschlossen, welche mittels eines Deckels 5 gegen die Austrittsöffnung
des Austrittskanals 11 gepresst und in dieser geschlossenen Position gehalten ist.
Die Dichtung 4 kann mit einer Vorspannungsschraube 8 oder mit einem anderen geeigneten
Mechanismus vorgespannt werden. In der Ausführungsvariante der Figur 1c ist die Dichtung
4 über eine Vorspannschraube 8 mit dem Deckel 5 derart verbunden, dass durch Drehung
der Vorspannschraube 8 der Deckel 5 und die Dichtung 4 gespreizt werden und die Dichtung
4 gegen die Austrittsöffnung des Austrittskanals 11 gepresst und vorgespannt wird.
Der Deckel 5 ist mit dem Düsenkörper 1 lösbar verbunden und wird im Brandfall davon
abgelöst, wonach die Dichtung 4 aufgrund des Drucks des Löschmittels in der Brandschutzanlage
fortgeschwemmt und somit die Düse in Einsatz gebracht wird.
[0009] Grundlage der Erfindung ist die Befestigungsart und der Ablösemechanismus des Deckels
5, welcher am Düsenkörper 1 derart befestigt ist, dass das wärmeempfindliche Element
in der Bereitschaftsstellung nicht die kompletten Druckkräfte der komprimierten Dichtung
4 und des unter Druck stehenden Löschmittels der Löschanlage aufnehmen muss, sondern
nur einen Teil davon. In diesem Fall kann das wärmeempfindliche Element zwecks Auslösung
des Verschlusses mithilfe eines Betätigungselements, z. B. einer Feder oder eines
Magnets, unter geringeren Druck oder Spannung gesetzt werden. Für Verschlüsse mit
Schmelzkörper wird somit die allmähliche Verformung und Änderung der Materialstruktur
des Schmelzkörpers durch Kriechen reduziert. Allgemein erlaubt es mehr Freiheit bei
der Positionierung des wärmeempfindlichen Elements im Verschluss, wodurch Düsen mit
viel kompakterem Aufbau bereitgestellt werden können. Bei Verschlüsse mit zerbrechlichen
Glasfässern kann das Glasfass z.B. rechtwinklig zur Achse des Austrittskanals 11 orientiert
werden, um eine besonders kompakte Düse bereitzustellen.
[0010] Erfindungsgemäss ist vorgesehen, den Deckel 5 an mindestens 2 Punkten, beispielsweise
diametral gegenüberliegend in Fall eines runden Deckels 5, am Düsenkörper 1 zu befestigen
(Figuren 1a-c). Mindestens eine der Befestigung zwischen dem Deckel 5 und dem Düsenkörper
1 ist eine lösbare Anordnung 6 und mindestens eine andere Befestigung zwischen dem
Deckel 5 und dem Düsenkörper 1 ist eine Verbindung 7. Das wärmeempfindliche Element
ist in der mindestens einen lösbaren Anordnung 6 derart integriert, dass die lösbare
Anordnung 6 beim Auslösen des wärmeempfindlichen Elements gelöst wird, während die
mindestens eine Verbindung 7 lediglich eine zusätzliche Befestigung des Deckels 5
am Düsenkörper 1 darstellt. Die Kräfte, die sich auf den Deckel 5 ausüben, verteilen
sich somit auf die mindestens eine lösbare Anordnung 6 und auf die mindestens eine
Verbindung 7, so dass jede lösbare Anordnung 6 nur einen Teil dieser Kräfte aufnehmen
muss. Im Brandfall kann die Ablösung sowohl passiv, d.h. direkt aufgrund der Hitze
des Brandes, oder aktiv durch gezielte Erwärmung des wärmeempfindlichen Elements ausgelöst
werden, wobei der Auswurf des Deckels 5 in folgenden Schritten erfolgt:
- 1. Beim Auslösen des wärmeempfindlichen Elements wird die mindestens eine lösbare
Anordnung 6 abgelöst, wobei der Deckel 5 nur noch durch die mindestens eine Verbindung
7 mit dem Düsenkörper 1 verbunden bleibt;
- 2. Aufgrund des unter Druck stehenden Löschmittels in der Löschanlage werden die Dichtung
4 von der Austrittsöffnung des Austrittskanals 11 und der Deckel 5 vom Düsenkörper
1 ausgestossen und die Düse somit in Einsatz gebracht;
- 3. Da eine Seite des Deckels 5 von der Verbindung 7 immer noch zurückgehalten wird,
bewegt sich der Deckel 5 um die Verbindung 7;
- 4. Durch diese Bewegung fällt der Deckel 5 ab einem gewissen Winkel, der auch sehr
klein sein kann, aus der Verbindung 7 heraus, so dass der Deckel 5 dann von Düsenkörper
1 komplett abgelöst ist;
- 5. Die Dichtung 4 wird zusammen mit dem Deckel 5 vom Löschmittelstrahl weggestossen,
so dass der Betrieb der Düse nicht behindert wird und im Sprühbild kein "Schatten"
verursacht wird.
[0011] Wichtig ist, dass die lösbaren Anordnungen 6 und die Verbindung 7 derart angeordnet
sind, dass die Abtrennung der lösbaren Anordnung 6 die erwähnte Bewegung des Deckels
5 weg vom Düsenkörper ermöglicht, bis zur kompletten Abtrennung desselben.
[0012] Im Nachfolgenden werden mögliche Ausführungsvarianten der lösbaren Anordnung 6 und
der Verbindung 7 mit Bezug auf die Abbildungen 2a-d und 3a-c näher erläutert.
[0013] Die Figuren 2a-b zeigen mögliche Ausführungsvarianten der lösbaren Anordnung 6 umfassend
einen Schmelzkörper 61 oder einen Sprengstoff 63. Der Schmelzkörper 61 oder Sprengstoff
63 stellt die Verbindung zwischen dem Deckel 5 und dem Düsenkörper 1 her. Der Schmelzkörper
61 kann eine Metalllegierung, ein Kunststoff oder ein Klebstoff sein. Das gewählte
Material muss die feste Verbindung zwischen Düsenkörper 1 und Deckel 5 nur gegen eine
Fraktion der Kräfte der unter Spannung stehenden Dichtung 4 und des unter Druck stehenden
Löschmittels gewährleisten. Ferner muss das Material innert eines relativ schmalen
und über die Jahre zuverlässig definierbaren Temperaturbereich schmelzen, damit der
Schmelzkörper bei Erreichen der unteren Grenze dieses Temperaturbereichs innerhalb
möglichst kurzer Zeit vollständig schmilzt. Im Brandfall wird der Schmelzkörper 61
durch die vom Brand generierte Hitze passiv aufgewärmt, bis er verschmilzt und der
Deckel 5 sich ablöst. Zur aktiven Auslösung des Verschlusses ist erfindungsgemäss
vorgesehen, den Schmelzkörper 61 mittels eines gesteuerten elektrischen Widerstands-
oder Induktionsheizelements aktiv zu erhitzen. Das Widerstandselement kann der Schmelzkörper
61 selbst sein, falls er aus leitfähigem Material besteht. In einer alternativen Ausführungsvariante
wird das gesteuerte elektrische Widerstands- oder Induktionsheizelement neben dem
Schmelzkörper 61 angeordnet und die generierte Wärme dem Schmelzkörper 61 durch Konduktion
oder Strahlung übertragen.
[0014] Die Figur 2c zeigt eine andere Ausführungsvariante der lösbaren Anordnung 6 umfassend
ein Befestigungselement 62 und einen Sprengstoff 63. Das Befestigungselement 62, beispielsweise
eine Spezialschraube oder ein Klebstoff, stellt die Verbindung zwischen dem Deckel
5 und dem Düsenkörper 1 her. Bei der Sprengung des Sprengstoffs 63 wird der Deckel
5 vom Düsenkörper 1 abgelöst. Dies kann beispielsweise durch Abbruch des Befestigungselements
62, das evtl. eine Sollbruchstelle aufweist, oder durch eine lokale Zerstörung des
Rands des Deckels 5 erfolgen. Im Brandfall wird der Sprengstoff 63 durch die vom Brand
generierte Hitze passiv aufgewärmt, bis er spontan sprengt. Zur aktiven Auslösung
des Verschlusses kann der Sprengstoff 63 mittels eines gesteuerten elektrischen Widerstands-
oder Induktionsheizelements aktiv erhitzt werden. Alternativ könnte auch das elektrische
Element den Sprengstoff 63 mit einem elektrischen Impuls wie bei einem Airbag Zünder
oder mit einem Funken auslösen.
[0015] Die Figur 2d zeigt eine weitere Ausführungsvariante der lösbaren Anordnung 6 umfassend
einen Riegel 65 und einen Schmelzkörper 61 oder Sprengstoff 63. Der Riegel 65 ist
im Deckel 5 zwischen zwei Positionen verschiebbar: einer geschlossenen Position, in
welcher das vordere Ende des Riegels 65 an einem ersten Anschlag des Düsenkörpers
1 ansteht oder in einer ersten Aussparung 12 des Düsenkörpers 1 eingreift, und einer
offenen Position, in welcher das vordere Ende des Riegels 65 in der ersten Aussparung
12 nicht eingreift. Der Deckel 5 weist einen inneren Hohlraum 51 auf, in welchen der
hintere Teil des Riegels 65 hineingreift. Ein Betätigungselement 66 wirkt auf den
Riegel 65 und auf den Deckel 5 derart, dass der Riegel 65 stets in Richtung der offenen
Position gedrückt wird. Je nach Ausführungsvariante des Verschlusses kann als Betätigungselement
66 eine Feder oder ein Magnet verwendet werden. In der Ausführungsvariante der Figur
2d ist beispielsweise eine Feder 66 zwischen einer Verdickung des Riegels und einer
Wand des inneren Hohlraums 51 angeordnet. In der Bereitschaftsstellung wird der Riegel
65 entgegen der Kraft des Betätigungselements 66 mittels eines Schmelzkörpers 61 oder
Sprengstoffs 63 in der geschlossenen Position gehalten.
[0016] Die Figur 3a zeigt eine mögliche Ausführungsvariante der Verbindung 7, wobei der
Rand des Deckels 5 einfach in einer zweiten Aussparung 13 des Düsenkörpers 1 eingreift.
Diese einfache Befestigungsmethode hält den Deckel 5 fest zurück aber verhindert nicht
seinen Auswurf, sobald die lösbare Anordnung 6 abgelöst wird. Damit der Deckel 5 am
Düsenkörper 1 leichter und mit jedem Winkel anzubringen ist, kann die zweite Aussparung
13 auch einfach eine umlaufende Nut 13 sein.
[0017] In den Figuren 3b-c werden weitere mögliche Ausführungsvarianten der Verbindung 7
gezeigt, wobei der Düsenkörper 1 einen Haken aufweist, welcher in einer Aussparung
des Deckels 5 eingreift.
[0018] In einer alternativen Ausführungsvariante des Verschlusses umfasst die lösbare Anordnung
6 einen Riegel 65 und ein wärmeempfindliches Element, welches im Deckel 5 hinter dem
Riegel angeordnet wird und den Riegel 65 in der geschlossenen Position hält. Als wärmeempfindliches
Element können ein Schmelzkörper 61 oder ein Sprengstoff 63 benutzt werden. Wird als
wärmeempfindliches Element ein zerbrechliches Glasfass 64 eingesetzt, kann dieses
um Platz zu sparen und eine möglichst kompakte Anordnung bereitzustellen, in horizontaler
Richtung, d.h. rechtwinklig zur Achse des Austrittskanals 11, angeordnet sein. Das
Glasfass 64 kann im Düsenkörper 1 oder, wie beispielsweise Figur 4 zeigt, im Deckel
5 integriert werden. Dies ist besonders vorteilhaft, weil das Glasfass 64 beim Auslösen
zerbricht und der Deckel 5 sowieso ausgeworfen wird. Bei komplexeren Anordnungen z.B.
bei einem Sprinkler mit Verteilteller können auch bestimmte Teile der Anordnung ausfahrbar
gestaltet sein. Von Vorteil ist bei allen Anordnungen, wenn diese möglichst kompakt
und platzsparend gestaltet sind.
[0019] Bei der Ausführungsvariante gemäss Figur 4 besteht die Verbindung 7 einfach aus einer
zweiten Aussparung 13, in welcher ein Rand des Deckels 5 eingreift. Die lösbare Anordnung
6 umfasst das Glasfass 64 und einen Riegel 65, welcher in einer ersten Aussparung
12 eingreift. Damit der Deckel 5 am Düsenkörper 1 leichter und mit jedem Winkel anzubringen
ist, können die erste Aussparung 12 und die zweite Aussparung 13 einfach zwei separaten
umlaufenden Nuten 12, 13 bilden, oder sogar eine gemeinsame umlaufende Nut 12/13.
Zur einfachen Befestigung des Deckels 5 und gleichzeitigen Anpressung der Dichtung
4 gegen den Austrittskanal 11 könnten die erste und die zweite Aussparung 12, 13 auch
bajonettförmige Nuten bilden (Figuren 6a-b). Der Riegel 65 ist im Deckel 5 zwischen
zwei Positionen verschiebbar: einer geschlossenen Position, in welcher das vordere
Ende des Riegels 65 in der ersten Aussparung 12 eingreift, und einer offenen Position,
in welcher das vordere Ende des Riegels 65 in der ersten Aussparung 12 nicht eingreift.
Der Deckel 5 weist einen inneren Hohlraum 51 auf, in welchen der hintere Teil des
Riegels 65 hineingreift. Ein Betätigungselement 66 wirkt auf den Riegel 65 und auf
den Deckel 5 derart, dass der Riegel 65 stets in Richtung der offenen Position gedrückt
wird. Je nach Ausführungsvariante des Verschlusses kann als Betätigungselement 66
eine Feder, ein Magnet oder einfach ein Gewicht verwendet werden. In der Ausführungsvariante
der Figur 4 ist beispielsweise eine Feder 66 zwischen einer Verdickung des Riegels
und einer Wand des inneren Hohlraums 51 angeordnet. In der Bereitschaftsstellung wird
der Riegel 65 entgegen der Kraft des Betätigungselements 66 mittels eines wärmeempfindlichen
und zerbrechlichen Glasfasses 64 in der geschlossenen Position gehalten. In der Ausführungsvariante
der Figur 4 ist das Glasfass 64 zwischen einer Wand des inneren Hohlraums 51 und dem
hinteren Ende des Riegels 65 angeordnet und vermeidet somit eine Bewegung des Riegels
65 von der geschlossenen Position zur offenen Position.
[0020] Eine weitere mögliche Ausführungsvariante sieht vor, dass Der Deckel 5 vormontiert
in einem Gehäuseteil 9 integriert ist, wobei dieser Gehäuseteil 9 dann derart gestaltet
ist, dass er problemlos in den Düsenkörper 1 eingesetzt werden kann. Möglich wäre
zum Beispiel ein äusseres Gewinde des Gehäuseteils 9, welches in das entsprechende
Gegengewinde des Düsenkörpers 1 eingeschraubt werden kann (Figur 7).
[0021] Als Glasfass 64 kann vorzugsweise ein übliches, auf dem Markt erhältliches wärmeempfindliches
und zerbrechliches Glasfass für Feuersprinkler gewählt werden. das Glasfass 64 gewährleistet
die passive Auslösung des Verschlusses: Im Brandfall werden die Raumluft und das Glasfass
64 erhitzt, bis das Glasfass 64 mit dem Überschreiten einer definierten Temperatur
zerplatzt. Zur aktiven Auslösung des Verschlusses ist erfindungsgemäss vorgesehen,
das Glasfass 64 mittels eines gesteuerten elektrischen Widerstands- oder Induktionsheizelements
aktiv zu erhitzen. Das elektrische Widerstands- oder Induktionselement kann eine Spule
sein, die um das Glasfass 64 gewickelt ist, oder eine geradlinige Strecke, die auf
seiner Oberfläche angebracht ist. In der bevorzugten Ausführungsvariante wird das
Glasfass mit einem Widerstandsheizmaterial komplett oder teilweise beschichtet. Dies
gewährleistet eine grössere Kontaktfläche zwischen dem Heizmaterial und dem Glasfass
64 und fördert somit die Wärmeleitung vom Heizelement zum Glasfass. Sobald das Glasfass
64 den Riegel 65 nicht mehr in der geschlossenen Position hält, zieht das Betätigungselement
66 diesen in die offene Position. Von diesem Moment ab wird der Deckel 5 durch den
Druck des Löschmittels im Austrittskanal 11 vom Düsenkörper 1 weggekippt.
[0022] Die für die Erhitzung/Auslösung des Schmelzkörpers 61, des Sprengstoffs 63 und/oder
des Glasfasses 64 benötigte Energie stammt entweder aus einer externen Energiequelle,
z.B. über eine elektrische Leitung, oder aus einer eigenen Energiequelle, beispielsweise
aus einer integrierten Batterie. Die Erhitzung des wärmeempfindlichen Elements wird
durch eine intelligente Steuerung gesteuert, die mit einem oder mehreren Brandsensoren
14, beispielsweise einem Rauchsensor oder einem Thermostat verbunden ist. Die intelligente
Steuerung ist beispielsweise ein Mikroprozessor oder ein Computer. Zusätzlich oder
stattdessen kann die intelligente Steuerung auch eine externe Brandmeldung oder Instruktion
erhalten, beispielsweise von einer zentralen Kontrollstelle. Die intelligente Steuerung
bietet die Möglichkeit, dass Sensoren zuerst Alarm auslösen und erst nach definierter
Zeit die Düse auch wirklich mit Löschmittel Einsatz reagiert. So löst beispielsweise
ein Sensor Alarm aus, wenn giftiger Rauch Personen gefährdet, ohne gleich die Düse
und die ganze Löschanlage in Betrieb zu setzen und damit Folgeschäden auszulösen.
[0023] Falls sich einige Bestandteile (die Energiequelle, die intelligente Steuerung, die
Brandsensoren 14 oder das wärmeempfindliche Element) im Deckel 5 und andere im Düsenkörper
1 befinden, muss die Düse mit Mittel zur Herstellung eines elektrischen Kontakts zwischen
dem Düsenkörper 1 und dem Deckel 5 versehen werden. In einer möglichen Ausführungsvariante
der Erfindung wird dieser elektrische Kontakt einerseits durch die lösbare Anordnung
6 und andererseits durch die Verbindung 7 hergestellt. Dafür könnten in der Ausführungsvariante
mit Glasfass 64 im Deckel 5 die zweite Aussparung 13, der darin eingreifende Teil
des Rands des Deckels 5, die erste Aussparung 12 und der Riegel 65 ein elektrisches
Leitmaterial aufweisen, aus elektrischem Leitmaterial bestehen oder mit elektrisches
Leitmaterial beschichtet sein.
1. Verschluss für Sprinkler und Düsen mit Wärmeauslösung, mit einem Düsenkörper (1) und
einem Austrittskanal (11), wobei auf dem Düsenkörper (1) über dem Austrittskanal (11)
eine Dichtung (4) angeordnet ist, welche den Austrittskanal (11) abdichtend abschliesst,
wobei die Dichtung (4) durch einen Deckel (5) gegen den Austrittskanal (11) gepresst
und in der geschlossenen Position gehalten wird, wobei der Deckel (5) am Düsenkörper
(1) lösbar befestigt ist, und im Brandfall aktiv oder passiv entfernt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (5) mit mindestens zwei Befestigungen mit dem Düsenkörper (1) verbunden
ist,
eine erste Befestigung eine lösbare Anordnung (6) ist und eine zweite Befestigung
eine Verbindung (7) ist, um welche der Deckel (5) bewegbar ist, wobei die lösbare
Anordnung (6) mindestens ein wärmeempfindliches Element umfasst und jeweils beim aktiven
oder passiven Auslösen des wärmeempfindlichen Elements gelöst wird.
2. Verschluss gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (5) ab einem bestimmten Bewegungswinkel aus der Verbindung (7) herausfällt
und somit vom Düsenkörper (1) komplett abgelöst ist.
3. Verschluss gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lösbare Anordnung (6) einen Schmelzkörper (61) umfasst, welcher den Deckel (5)
zum Düsenkörper (1) verbindet, im Brandfall verschmilzt und den Deckel (5) vom Düsenkörper
(1) ablöst.
4. Verschluss gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lösbare Anordnung (6) ein Befestigungselement (62) und einen Sprengstoff (63)
umfasst, welcher im Brandfall gesprengt wird und den Deckel (5) vom Düsenkörper (1)
ablöst.
5. Verschluss gemäss Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigungselement (62) eine Spezialschraube mit Sollbruchstelle oder ein Klebstoff
ist.
6. Verschluss gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lösbare Anordnung (6)ein wärmeempfindliches und zerbrechliches Glasfass (64) umfasst.
7. Verschluss gemäss Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Glasfass (64) im Deckel (5) im Wesentlichen rechtwinklig zur Achse des Austrittskanals
(11), angeordnet ist.
8. Verschluss gemäss Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die lösbare Anordnung (6) einen Riegel (65) umfasst, welcher im Deckel (5) zwischen
zwei Positionen bewegbar ist: einer geschlossenen Position, in welcher das vordere
Ende des Riegels (65) in einer ersten Aussparung (12) des Düsenkörpers (1) eingreift
oder an einem ersten Anschlag des Düsenkörpers (1) ansteht, und einer offenen Position,
in welcher das vordere Ende des Riegels (65) in der ersten Aussparung (12) nicht eingreift
oder am ersten Anschlag nicht ansteht.
9. Verschluss gemäss Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (5) ein Betätigungselement (66) umfasst, welches auf den Riegel (65) und
auf den Deckel (5) derart wirkt, dass der Riegel (65) stets in Richtung der offenen
Position gedrückt oder gezogen ist,
wobei das Glasfass (64) in der Bereitschaftsstellung den Riegel (65) entgegen der
Kraft des Betätigungselements (66) in der geschlossenen Position hält.
10. Verschluss gemäss Ansprüchen 3 oder 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur aktiven Auslösung der Düse das wärmeempfindliche Element mittels eines gesteuerten
elektrischen Widerstands- oder Induktionsheizelements aktiv erhitzt wird.
11. Verschluss gemäss Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die aktive Erhitzung des wärmeempfindlichen Elements durch eine intelligente Steuerung
gesteuert ist.
12. Verschluss gemäss Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die intelligente Steuerung mit einem oder mehreren Brandsensoren (14) und/oder mit
einer externen Kontrollstelle verbunden ist oder kommunizieren kann, von welcher die
intelligente Steuerung Brandmeldungen und/oder Instruktionen erhält.
13. Verschluss gemäss Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das wärmeempfindliches Element nur passiv ausgelöst wird und ein zweites wärmeempfindliches
Element nur aktiv ausgelöst wird.