GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Handgriff für eine Handwerkzeugmaschine
und eine Handwerkzeugmaschine mit einem derartigen Handgriff.
[0002] Eine Handwerkzeugmaschine, wie beispielsweise eine Bohrmaschine, kann einen Haupthandgriff,
der hinten an der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist, und einen Seitenhandgriff,
der vorderseitig an der Handwerkzeugmaschine angeordnet ist, umfassen. Der Seitenhandgriff
ist in der Regel lösbar an der Handwerkzeugmaschine befestigt. Um zu verhindern, dass
bei einer Blockade eines von der Handwerkzeugmaschine angetriebenen Werkzeugs schlagartig
ein erhöhtes Drehmoment auf den Seitenhandgriff übertragen wird, kann eine derartige
Handwerkzeugmaschine eine in ein Antriebssystem derselben integrierte Rutschkupplung
umfassen.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Handgriff für
eine Handwerkzeugmaschine bereitzustellen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0004] Demgemäß wird ein Handgriff für eine Handwerkzeugmaschine vorgeschlagen. Der Handgriff
umfasst einen Griffabschnitt, der von einem Benutzer umgreifbar ist, einen Befestigungsabschnitt,
mit dessen Hilfe der Handgriff an der Handwerkzeugmaschine befestigbar ist, und eine
Überlastschutzeinrichtung, die dann, wenn ein auf den Befestigungsabschnitt wirkendes
Drehmoment einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet, den Griffabschnitt derart
freigibt, dass der Griffabschnitt relativ zu dem Befestigungsabschnitt verschwenkt.
[0005] Dadurch, dass die Überlastschutzeinrichtung den Griffabschnitt bei dem Überschreiten
des vorbestimmten Grenzwerts des Drehmoments freigibt, kann verhindert werden, dass
das auf den Befestigungsabschnitt wirkende Drehmoment schlagartig auf die Hand des
Benutzers wirkt. Hierdurch kann auf eine gesonderte Rutschkupplung in der Handwerkzeugmaschine
selbst verzichtet werden. Hierdurch kann die Handwerkzeugmaschine einfacher und kostengünstiger
aufgebaut werden.
[0006] Darunter, dass der Griffabschnitt relativ zu dem Befestigungsabschnitt "verschwenkt",
ist insbesondere zu verstehen, dass sich der Griffabschnitt bezüglich des Befestigungsabschnitts
verdreht. Der vorbestimmte oder vorgegebene Grenzwert wird insbesondere durch die
konstruktive Ausgestaltung der Überlastschutzeinrichtung definiert. Der Handgriff
ist insbesondere ein Seitenhandgriff der Handwerkzeugmaschine oder kann als solcher
bezeichnet werden. Die Überlastschutzeinrichtung kann insbesondere jede Einrichtung
sein, die geeignet ist, den Griffabschnitt freizugeben, sobald der vorbestimmte Grenzwert
überschritten wird. Die Überlastschutzeinrichtung kann, hierzu beispielsweise ein
optionales Federelement, wie beispielsweise ein Zylinderfederelement oder ein Elastomerfederelement,
eine Rutschkupplung, ein Reibelement oder dergleichen umfassen. Die Überlastschutzeinrichtung
ist insbesondere nicht in die Handwerkzeugmaschine, sondern in den Handgriff integriert.
[0007] Gemäß einer Ausführungsform ist der Griffabschnitt mit Hilfe einer Drehachse drehbar
an dem Befestigungsabschnitt gelagert.
[0008] Die Drehachse kann relativ zu dem Griffabschnitt drehbar und drehfest an dem Befestigungsabschnitt
oder umgekehrt gelagert sein. Die Drehachse kann beispielsweise ein Bolzen oder dergleichen
sein.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform gibt die Überlastschutzeinrichtung dann, wenn
das auf den Befestigungsabschnitt wirkende Drehmoment den vorbestimmten Grenzwert
überschreitet, den Griffabschnitt derart frei, dass der Griffabschnitt gegenüber dem
Befestigungsabschnitt um 30° bis 70°, bevorzugt um 40° bis 60°, weiter bevorzugt um
45° bis 55°, weiter bevorzugt um 50°, verschwenkt.
[0010] Der zuvor erwähnte Winkel kann als Verschwenkwinkel bezeichnet werden. Der Verschwenkwinkel
ist definiert als ein Winkel zwischen einer Symmetrieachse des Griffabschnitts und
einer Symmetrieachse des Befestigungsabschnitts. Bevorzugt beträgt der Verschwenkwinkel
50°. Der Verschwenkwinkel kann auch 50° ± 5°, bevorzugt 50° ± 4°, weiter bevorzugt
50° ± 3°, weiter bevorzugt 50° ± 2°, weiter bevorzugt 50° ± 1°, weiter bevorzugt genau
50°, betragen. Vorzugsweise kann der Griffabschnitt gegenüber dem Befestigungsabschnitt
in zwei Richtungen um jeweils 50° verschwenkt werden. Das heißt, ein gesamter Verschwenkbereich
des Griffabschnitts kann 100° betragen. Der Griffabschnitt kann gegenüber dem Befestigungsabschnitt
je nach Drehrichtung eines Spannfutters oder Bohrfutters der Handwerkzeugmaschine
im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt werden.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Handgriff von einem unverschwenkten
Zustand, in dem eine Symmetrieachse des Griffabschnitts und eine Symmetrieachse des
Befestigungsabschnitts parallel zueinander angeordnet sind, in einen verschwenkten
Zustand, in dem die Symmetrieachse des Griffabschnitts und die Symmetrieachse des
Befestigungsabschnitts schräg zueinander angeordnet sind, und umgekehrt verschwenkbar.
[0012] In dem verschwenkten Zustand sind die Symmetrieachse des Griffabschnitts und die
Symmetrieachse des Befestigungsabschnitts in dem zuvor erwähnten Verschwenkwinkel
relativ zueinander schräg angeordnet. In dem unverschwenkten Zustand sind die Symmetrieachsen
insbesondere koaxial zueinander angeordnet. Das heißt, in dem unverschwenkten Zustand
stimmt die Symmetrieachse des Griffabschnitts mit der Symmetrieachse des Befestigungsabschnitts
überein.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Überlastschutzeinrichtung ein Federelement
auf, das bei einem Verschwenken des Griffabschnitts relativ zu dem Befestigungsabschnitt
von einem unkomprimierten Zustand in einen komprimierten Zustand verbringbar ist.
[0014] Das Federelement ist vorzugsweise eine Zylinderfeder. Insbesondere ist das Federelement
eine Druckfeder. Durch eine entsprechende Auswahl einer Geometrie des Federelements
und/oder einer Materialauswahl desselben kann der vorbestimmte oder vorgegebene Grenzwert
definiert werden. Das Federelement kann alternativ auch aus einem Elastomer gefertigt
sein. Das Federelement kann daher auch ein Elastomerfederelement sein oder als solches
bezeichnet werden. Beispielsweise kann das Federelement ein Kunststoffkörper oder
ein Gummikörper sein. Vorzugsweise spannt das Federelement den Handgriff in Richtung
des unverschwenkten Zustands vor. Das heißt, sobald das auf den Befestigungsabschnitt
wirkende Drehmoment den Grenzwert wieder unterschreitet, verbringt die Überlastschutzeinrichtung
und insbesondere das Federelement den Handgriff selbsttätig von dem verschwenkten
Zustand in den unverschwenkten Zustand.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Überlastschutzeinrichtung ein Gehäuseelement
auf, in dem das Federelement aufgenommen ist.
[0016] Das Gehäuseelement umfasst vorzugsweise einen rohrförmigen Hülsenbereich, in dem
das Federelement aufgenommen ist, sowie einen einteilig mit dem Hülsenbereich ausgebildeten
Verbindungsbereich.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Griffabschnitt drehbar an dem Gehäuseelement
gelagert.
[0018] Vorzugsweise ist der Griffabschnitt drehbar an dem zuvor erwähnten Verbindungsbereich
des Gehäuseelements gelagert. An dem Verbindungsbereich ist die zuvor erwähnte Drehachse
gelagert. Vorzugsweise ist das Federelement derart in dem Gehäuseelement aufgenommen,
dass das Federelement den Hülsenbereich nicht kontaktiert. Hierdurch wird Reibung
zwischen dem Federelement und dem Hülsenbereich vermieden.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Überlastschutzeinrichtung ein in dem
Gehäuseelement verschiebbar gelagertes Verschiebeelement auf.
[0020] Das Verschiebeelement ist vorzugsweise linear in dem Hülsenbereich des Gehäuseelements
geführt. Insbesondere ist das Verschiebeelement linear entlang der Symmetrieachse
des Griffabschnitts geführt.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Verschiebeelement mit Hilfe des Federelements
in Richtung auf den Befestigungsabschnitt zu federvorgespannt.
[0022] Vorzugsweise ist das Federelement sowohl in dem unverschwenkten Zustand als auch
in dem verschwenkten Zustand des Handgriffs in Richtung auf den Befestigungsabschnitt
zu federvorgespannt. Dabei ist jedoch die Federvorspannung in dem verschwenkten Zustand
größer als in dem unverschwenkten Zustand. Hierdurch kann der Handgriff dann, wenn
das auf den Befestigungsabschnitt wirkende Drehmoment den vorbestimmten Grenzwert
wieder unterschreitet, selbsttätig von dem verschwenkten Zustand in den unverschwenkten
Zustand zurückverbracht werden.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Überlastschutzeinrichtung ein in dem
Federelement aufgenommenes Führungselement auf, an dem das Verschiebeelement linear
geführt ist.
[0024] Das Führungselement ist insbesondere mittig in dem Gehäuseelement und insbesondere
mittig in dem Hülsenbereich des Gehäuseelements aufgenommen. Vorzugsweise umfasst
das Verschiebeelement eine zylinderförmige Ausnehmung, mit deren Hilfe das Verschiebeelement
linear an dem Führungselement geführt ist. Das Führungselement kann einen umlaufenden
Führungsabsatz aufweisen, der in der Ausnehmung des Verschiebeelements aufgenommen
ist. Das heißt, das Verschiebeelement ist außenseitig an dem Hülsenbereich des Gehäuseelements
und innenseitig an dem Führungselement geführt. Hierdurch kann zuverlässig ein Verkippen
des Verschiebeelements verhindert werden. Dies erhöht die Betriebszuverlässigkeit
der Überlastschutzeinrichtung.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Überlastschutzeinrichtung ein mit
dem Befestigungsabschnitt verbundenes Verschwenkelement auf, das an einer Stirnfläche
des Verschiebeelements anliegt.
[0026] Vorzugsweise ist die Stirnfläche eben oder plan. Das Verschwenkelement ist vorzugsweise
mit Hilfe der zuvor erwähnten Drehachse drehbar an dem Griffabschnitt, insbesondere
an dem Gehäuseelement, bevorzugt an dem Verbindungsbereich des Gehäuseelements, drehbar
gelagert.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Verschwenkelement eine zylinderförmige
erste Anlagefläche und eine zylinderförmige zweite Anlagefläche zum Anliegen an der
Stirnfläche des Verschiebeelements auf.
[0028] Vorzugsweise sind die erste Anlagefläche und die zweite Anlagefläche jeweils halbzylinderförmig
ausgebildet. Bei dem Verschwenken des Handgriffs von dem unverschwenkten Zustand in
den verschwenkten Zustand gleitet und/oder rollt jeweils eine der beiden Anlageflächen
auf der Stirnfläche des Verschiebeelements ab. In dem unverschwenkten Zustand des
Handgriffs sind beide Anlageflächen des Verschwenkelements in Kontakt mit der Stirnfläche
des Verschiebeelements, und in dem verschwenkten Zustand ist nur eine der beiden Anlageflächen
mit der Stirnfläche in Kontakt. Die zylinderförmige beziehungsweise halbzylinderförmige
Geometrie der Anlageflächen ermöglicht ein ruckfreies Verschwenken des Griffabschnitts
relativ zu dem Befestigungsabschnitt.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Federelement zumindest abschnittsweise
in dem Verschiebeelement aufgenommen.
[0030] Vorzugsweise weist das Verschiebeelement eine insbesondere zylinderförmige Aufnahmetasche
zum Aufnehmen des Federelements auf. Das Verschiebeelement ist zumindest abschnittsweise
in dem Hülsenbereich des Gehäuseelements aufgenommen. Dadurch, dass das Federelement
in der Aufnahmetasche des Verschiebeelements aufgenommen ist, wird ein Kontakt des
Federelements mit dem Hülsenbereich verhindert. Hierdurch wird ein reibungsbehafteter
Kontakt des Federelements mit dem Hülsenbereich vermieden. Das Federelement ist weiterhin
zumindest abschnittsweise in einem Verbindungselement aufgenommen. Das Verbindungselement
ist ebenfalls zumindest abschnittsweise in dem Hülsenbereich aufgenommen. Somit ist
das Federelement zwischen dem Verbindungselement und dem Verschiebeelement aufgenommen.
Das Verbindungselement ist linear gegenüber dem Hülsenbereich festgelegt. Beispielsweise
ist das Verbindungselement mit dem Hülsenbereich verschraubt.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Überlastschutzeinrichtung zwischen dem
Befestigungsabschnitt und einem Griffelement des Griffabschnitts angeordnet.
[0032] Das Griffelement ist vorzugsweise zumindest abschnittsweise aus einem elastisch verformbaren
Werkstoff, wie beispielsweise einem elastischen Kunststoffmaterial, Gummi oder Kork,
gefertigt. Das Griffelement kann auf ein rohrförmiges oder stabförmiges Basiselement
aufgeschoben oder aufgezogen sein. Das Basiselement ist mit Hilfe des zuvor erwähnten
Verbindungselements mit der Überlastschutzeinrichtung, insbesondere mit dem Gehäuseelement
der Überlastschutzeinrichtung, fest verbunden.
[0033] Ferner wird eine Handwerkzeugmaschine mit einem derartigen Handgriff vorgeschlagen.
[0034] Die Handwerkzeugmaschine ist beispielsweise ein Bohrhammer, ein Meißelhammer, ein
Kernbohrer, eine Säge, eine Schleifmaschine, ein Schrauber, ein Bolzenschubwerkzeug
oder dergleichen. Die Handwerkzeugmaschine umfasst einen Haupthandgriff sowie den
zuvor erläuterten Handgriff, der vorzugsweise seitlich an der Handwerkzeugmaschine
angeordnet ist. Der Handgriff kann daher auch als Seitenhandgriff bezeichnet werden
oder ist ein Seitenhandgriff der Handwerkzeugmaschine. Der Handgriff ist insbesondere
lösbar mit der Handwerkzeugmaschine verbunden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0035] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Handwerkzeugmaschine; und
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform eines Handgriffs für die Handwerkzeugmaschine
gemäß der Schnittlinie II-II der Fig. 1.
[0036] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nichts anderes angegeben ist.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0037] Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Handwerkzeugmaschine
1. Die Handwerkzeugmaschine 1 kann beispielsweise ein Bohrhammer, ein Meißelhammer,
ein Kernbohrer, eine Säge, eine Schleifmaschine, ein Schrauber, ein Bolzenschubwerkzeug
oder dergleichen sein.
[0038] Die Handwerkzeugmaschine 1 umfasst ein Gehäuse 2, an dem beispielsweise ein nicht
gezeigter Akkumulator befestigt ist. Alternativ kann auch ein Netzkabel an dem Gehäuse
2 vorgesehen sein, das mit einer Steckdose verbindbar ist. Weiterhin umfasst das Gehäuse
2 einen nicht gezeigten Haupthandgriff, der in der Orientierung der Fig. 1 rechts
angeordnet ist. Ferner ist eine Befestigungsvorrichtung 3 zum Befestigen eines Werkzeugs,
insbesondere eines Schneidwerkzeugs, wie beispielsweise eines Bohrers, an der Handwerkzeugmaschine
1 vorgesehen. Die Befestigungsvorrichtung 3 ist in der Orientierung der Fig. 1 links
angeordnet. Die Befestigungsvorrichtung 3 ist beispielsweise ein Spannfutter oder
Bohrfutter. Das Gehäuse 2 umfasst einen Befestigungsabschnitt 4. Der Befestigungsabschnitt
4 ist im Querschnitt bevorzugt zylinderförmig, insbesondere kreiszylinderförmig.
[0039] An dem Befestigungsabschnitt 4 ist ein Handgriff 5 lösbar befestigt. "Lösbar" bedeutet
hierbei, dass der Handgriff 5 von dem Befestigungsabschnitt 4 getrennt und wieder
mit diesem verbunden werden kann. Der Handgriff 5 kann auch drehbar an dem Befestigungsabschnitt
4 angebracht sein. Beispielsweise kann der Handgriff 5 in der Orientierung der Fig.
1 von links nach rechts auf den Befestigungsabschnitt 4 aufgeschoben und von rechts
nach links von dem Befestigungsabschnitt 4 abgezogen werden. Der Handgriff 5 ist insbesondere
ein sogenannter Seitenhandgriff oder kann als Seitenhandgriff bezeichnet werden. Der
Handgriff 5 umfasst einen Griffabschnitt 6, der zum Bedienen der Handwerkzeugmaschine
1 von einem Benutzer umgreifbar ist, sowie einen vorzugsweise ringförmigen Befestigungsabschnitt
7, der lösbar mit dem Befestigungsabschnitt 4 des Gehäuses 2 verbunden werden kann.
[0040] Wie die Fig. 2 zeigt, umfasst der Befestigungsabschnitt 7 ein Ringelement 8, in dem
im montierten Zustand des Handgriffs 5 der Befestigungsabschnitt 4 der Handwerkzeugmaschine
1 aufgenommen ist. Neben dem Ringelement 8 umfasst der Befestigungsabschnitt 7 ein
Basiselement 9 sowie ein das Ringelement 8 und das Basiselement 9 verbindendes Spannband
10. Ferner umfasst der Befestigungsabschnitt 7 ein Spannelement 11 sowie ein in dem
Spannelement 11 aufgenommenes Befestigungselement 12. Das Befestigungselement 12 ist
beispielsweise eine Zylinderschraube. Insbesondere kann das Befestigungselement 12
eine Außensechskantschraube sein. Mit Hilfe des Befestigungselements 12 ist der Befestigungsabschnitt
7 mit einem Verschwenkelement 13 verbunden. Das Verschwenkelement 13 ist bevorzugt
Teil des Befestigungsabschnitts 7. Dem Befestigungsabschnitt 7 ist eine Symmetrieachse
M7 zugeordnet. Insbesondere ist der Befestigungsabschnitt 7 spiegelsymmetrisch zu
einer durch die Symmetrieachse M7 verlaufende Ebene aufgebaut.
[0041] Mit Hilfe eines Verdrehens des Griffabschnitts 6 gegenüber dem Befestigungsabschnitt
7 um die Symmetrieachse M7 kann das Befestigungselement 12 gelockert oder festgezogen
werden. Dementsprechend kann mit Hilfe des Befestigungselements 12 das Spannband 10
gespannt und entspannt werden. Zum Befestigen des Handgriffs 5 an der Handwerkzeugmaschine
1 wird das Spannband 10 gespannt, und zum Entfernen des Handgriffs 5 von der Handwerkzeugmaschine
1 wird das Spannband 10 wieder entspannt.
[0042] Der Griffabschnitt 6 umfasst ein Griffelement 14, das rohrförmig aufgebaut sein kann.
Das Griffelement 14 ist vorzugsweise zumindest teilweise aus einem elastisch verformbaren
Material, wie beispielsweise einem elastisch verformbaren Kunststoff oder Kork, gefertigt.
Zum Bedienen der Handwerkzeugmaschine 1 wird das Griffelement 14 von einem Benutzer
mit seiner Hand umgriffen. Das Griffelement 14 ist auf ein Basiselement 15 des Griffabschnitts
6 aufgezogen. Das Basiselement 15 kann rohrförmig ausgebildet sein. Das Basiselement
15 kann beispielsweise aus einem Metallwerkstoff, wie Stahl oder Aluminium, gefertigt
sein.
[0043] Der Griffabschnitt 6 ist vorzugsweise rotationssymmetrisch zu einer Symmetrieachse
M6 ausgebildet. Die Symmetrieachse M6 und die Symmetrieachse M7 können, wie in der
Fig. 2 gezeigt, parallel zueinander und koaxial angeordnet sein. Unter "koaxial" ist
zu verstehen, dass die Symmetrieachse M6 mit der Symmetrieachse M7 übereinstimmt.
[0044] Zwischen dem Basiselement 15 und dem Befestigungsabschnitt 7 ist eine Überlastschutzeinrichtung
16 vorgesehen. Die Überlastschutzeinrichtung 16 ist Teil des Griffabschnitts 6. Die
Überlastschutzeinrichtung 16 umfasst ein Gehäuseelement 17, das rohrförmig oder hülsenförmig
aufgebaut ist. Das Gehäuseelement 17 umfasst einen rohrförmigen Hülsenbereich 18 sowie
einen Verbindungsbereich 19, an dem das Verschwenkelement 13 des Befestigungsabschnitts
7 mit Hilfe einer Drehachse 20 drehbar gelagert ist. Die Drehachse 20 kann beispielsweise
ein Bolzen mit kreisrundem Querschnitt sein.
[0045] Durch ein Verschwenken des Griffabschnitts 6 um die Drehachse 20 relativ zu dem Befestigungsabschnitt
7 kann der Handgriff 5 von einem in der Fig. 2 gezeigten unverschwenkten Zustand,
in dem die Symmetrieachse M6 des Griffabschnitts 6 und die Symmetrieachse M7 des Befestigungsabschnitts
7 parallel und insbesondere koaxial zueinander angeordnet sind, in einen nicht gezeigten
verschwenkten Zustand, in dem die Symmetrieachse M6 und die Symmetrieachse M7 schräg
zueinander angeordnet sind, und umgekehrt verbracht werden. Dabei kann der Griffabschnitt
6 in der Orientierung der Fig. 2 sowohl nach links als auch nach rechts beziehungsweise
im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt werden.
[0046] Zwischen dem Gehäuseelement 17 und dem Basiselement 15 beziehungsweise dem Griffelement
14 ist ein, insbesondere zylinderförmiges, Verbindungselement 21 vorgesehen. Das Verbindungselement
21 verbindet das Basiselement 15 mit dem Gehäuseelement 17. Das Verbindungselement
21 kann mit Hilfe einer nicht gezeigten Schraube mit dem Basiselement 15 fest verschraubt
sein. Der Hülsenbereich 18 des Gehäuseelements 17 wiederum kann mit einem an dem Verbindungselement
21 vorgesehenen Gewinde mit diesem verschraubt sein. Hierzu kann an dem Verbindungselement
21 ein Außengewinde 22 und an dem Hülsenbereich 18 ein korrespondierendes Innengewinde
23 vorgesehen sein.
[0047] In dem Hülsenbereich 18 aufgenommen ist ein Federelement 24. Das Federelement 24
ist bevorzugt eine Zylinderfeder. Insbesondere ist das Federelement 24 eine Druckfeder.
Das Federelement 24 kann auch aus einem elastomeren Kunststoff gefertigt sein. Das
heißt, das Federelement 24 ist nicht zwingend eine Zylinderfeder, sondern kann auch
ein Elastomerfederelement sein oder als solches bezeichnet werden. Das Federelement
24 kann zumindest abschnittsweise in dem Verbindungselement 21 aufgenommen sein. Hierzu
kann das Verbindungselement 21 eine zylinderförmige Aufnahmetasche 25 aufweisen.
[0048] In dem Federelement 24 ist ein Führungselement 26 aufgenommen. Das Führungselement
26 kann zylinderförmig ausgebildet sein und rotationssymmetrisch zu der Symmetrieachse
M6 aufgebaut sein. Das Führungselement 26 kann fest mit dem Verbindungselement 21
verbunden sein. Beispielsweise kann von dem Basiselement 15 eine Schraube durch das
Verbindungselement 21 bis in das Führungselement 26 hindurchgeführt und mit diesem
verschraubt sein. Das Führungselement 26 kann hierzu eine mittige Gewindebohrung 27
umfassen, in die die zuvor erwähnte Schraube eingeschraubt ist. Der Gewindebohrung
27 abgewandt umfasst das Führungselement 26 einen umlaufenden Führungsabsatz 28. Im
Bereich des Führungsabsatzes 28 weist das Führungselement 26 einen reduzierten Außendurchmesser
auf. Bevorzugt kontaktiert das Federelement 24 weder den Hülsenbereich 18 noch das
Führungselement 26.
[0049] Die Überlastschutzeinrichtung 16 umfasst weiterhin ein Verschiebeelement 29. Das
Verschiebeelement 29 ist entlang der Symmetrieachse M6 linear sowohl an dem Hülsenbereich
18 des Gehäuseelements 17 als auch an dem Führungsabsatz 28 des Führungselements 26
geführt. An dem Hülsenbereich 18 ist eine Außenfläche des Verschiebeelements 29 linear
geführt, und an dem Führungsabsatz 28 ist eine Innenfläche einer zentrisch angeordneten
Ausnehmung 30 des Verschiebeelements 29 geführt. Aufgrund der doppelten Führung des
Verschiebeelements 29 kann ein Verkippen desselben zuverlässig verhindert werden.
[0050] Das Verschiebeelement 29 umfasst weiterhin eine plane oder ebene Stirnfläche 31 sowie
eine der Stirnfläche 31 abgewandte Aufnahmetasche 32, in der das Federelement 24 zumindest
abschnittsweise aufgenommen ist. An der Stirnfläche 31 liegen zwei zylinderförmige
Anlageflächen 33, 34 des Verschwenkelements 13 an. Das Federelement 24 ist somit zwischen
dem Verschiebeelement 29 und dem Verbindungselement 21 angeordnet und spannt dabei
das Verschiebeelement 29 in Richtung auf den Befestigungsabschnitt 7 vor. Das heißt,
das Federelement 24 drückt die Stirnfläche 31 gegen die beiden Anlageflächen 33, 34.
Die Anlageflächen 33, 34 sind dabei, wie in der Fig. 2 gezeigt, bevorzugt halbzylinderförmig.
[0051] Die Funktionalität des Handgriffs 5 wird nachfolgend erläutert. Im Betrieb der Handwerkzeugmaschine
1 kann es dazu kommen, dass das in der Befestigungsvorrichtung 3 aufgenommene Werkzeug
blockiert. Hierdurch erhöht sich ein auf den Befestigungsabschnitt 7 wirkendes Drehmoment
DM schlagartig. Das Drehmoment DM kann, wie in der Fig. 2 gezeigt, entgegen dem Uhrzeigersinn
orientiert sein. Alternativ kann das Drehmoment DM auch im Uhrzeigersinn orientiert
sein. Um nun zu verhindern, dass das Drehmoment DM unmittelbar und schlagartig auf
den Griffabschnitt 6 und so auf die Hand des Benutzers übertragen wird, ist die Überlastschutzeinrichtung
16 vorgesehen.
[0052] Die Überlastschutzeinrichtung 16 gibt dann, wenn das auf den Befestigungsabschnitt
7 wirkende Drehmoment DM einen vorgegebenen oder vorbestimmten Grenzwert überschreitet,
den Griffabschnitt 6 derart frei, dass der Griffabschnitt 6 gegenüber dem Befestigungsabschnitt
7 verschwenkt. Der Grenzwert kann dabei durch die Geometrie des Federelements 24 beziehungsweise
durch dessen Materialauswahl eingestellt werden. Bei dem Verschwenken des Griffabschnitts
6 gegenüber dem Befestigungsabschnitt 7 wird das Federelement 24 von einem in der
Fig. 2 gezeigten unkomprimierten Zustand in einen nicht gezeigten komprimierten Zustand
verbracht. Dabei wird das Verschiebeelement 29 in Richtung auf das Griffelement 14
zubewegt. Das heißt, das Verschiebeelement 29 taucht in den Hülsenbereich 18 des Gehäuseelements
17 ein. Durch das Vorsehen der Überlastschutzeinrichtung 16 kann somit auf eine aufwändige
und kostenintensive Rutschkupplung in der Handwerkzeugmaschine 1 selbst vorteilhafterweise
verzichtet werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0053]
- 1
- Handwerkzeugmaschine
- 2
- Gehäuse
- 3
- Befestigungsvorrichtung
- 4
- Befestigungsabschnitt
- 5
- Handgriff
- 6
- Griffabschnitt
- 7
- Befestigungsabschnitt
- 8
- Ringelement
- 9
- Basiselement
- 10
- Spannband
- 11
- Spannelement
- 12
- Befestigungselement
- 13
- Verschwenkelement
- 14
- Griffelement
- 15
- Basiselement
- 16
- Überlastschutzeinrichtung
- 17
- Gehäuseelement
- 18
- Hülsenbereich
- 19
- Verbindungsbereich
- 20
- Drehachse
- 21
- Verbindungselement
- 22
- Außengewinde
- 23
- Innengewinde
- 24
- Federelement
- 25
- Aufnahmetasche
- 26
- Führungselement
- 27
- Gewindebohrung
- 28
- Führungsabsatz
- 29
- Verschiebeelement
- 30
- Ausnehmung
- 31
- Stirnfläche
- 32
- Aufnahmetasche
- 33
- Anlagefläche
- 34
- Anlagefläche
- DM
- Drehmoment
- M6
- Symmetrieachse
- M7
- Symmetrieachse
1. Handgriff (5) für eine Handwerkzeugmaschine (1), mit einem Griffabschnitt (6), der
von einem Benutzer umgreifbar ist, einem Befestigungsabschnitt (7), mit dessen Hilfe
der Handgriff (5) an der Handwerkzeugmaschine (1) befestigbar ist, und einer Überlastschutzeinrichtung
(16), die dann, wenn ein auf den Befestigungsabschnitt (7) wirkendes Drehmoment (DM)
einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet, den Griffabschnitt (6) derart freigibt,
dass der Griffabschnitt (6) relativ zu dem Befestigungsabschnitt (7) verschwenkt.
2. Handgriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffabschnitt (6) mit Hilfe einer Drehachse (20) drehbar an dem Befestigungsabschnitt
(7) gelagert ist.
3. Handgriff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastschutzeinrichtung (16) dann, wenn das auf den Befestigungsabschnitt (7)
wirkende Drehmoment (DM) den vorbestimmten Grenzwert überschreitet, den Griffabschnitt
(6) derart freigibt, dass der Griffabschnitt (6) gegenüber dem Befestigungsabschnitt
(7) um 30° bis 70°, bevorzugt um 40° bis 60°, weiter bevorzugt um 45° bis 55°, weiter
bevorzugt um 50°, verschwenkt.
4. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (5) von einem unverschwenkten Zustand, in dem eine Symmetrieachse (M6)
des Griffabschnitts (6) und eine Symmetrieachse (M7) des Befestigungsabschnitts (7)
parallel zueinander angeordnet sind, in einen verschwenkten Zustand, in dem die Symmetrieachse
(M6) des Griffabschnitts (6) und die Symmetrieachse (M7) des Befestigungsabschnitts
(7) schräg zueinander angeordnet sind, und umgekehrt verschwenkbar ist.
5. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastschutzeinrichtung (16) ein Federelement (24) aufweist, das bei einem
Verschwenken des Griffabschnitts (6) relativ zu dem Befestigungsabschnitt (7) von
einem unkomprimierten Zustand in einen komprimierten Zustand verbringbar ist.
6. Handgriff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastschutzeinrichtung (16) ein Gehäuseelement (17) aufweist, in dem das Federelement
(24) aufgenommen ist.
7. Handgriff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffabschnitt (6) drehbar an dem Gehäuseelement (17) gelagert ist.
8. Handgriff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastschutzeinrichtung (16) ein in dem Gehäuseelement (17) verschiebbar gelagertes
Verschiebeelement (29) aufweist.
9. Handgriff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschiebeelement (29) mit Hilfe des Federelements (24) in Richtung auf den Befestigungsabschnitt
(7) zu federvorgespannt ist.
10. Handgriff nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastschutzeinrichtung (16) ein in dem Federelement (24) aufgenommenes Führungselement
(26) aufweist, an dem das Verschiebeelement (29) linear geführt ist.
11. Handgriff nach einem der Ansprüche 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastschutzeinrichtung (16) ein mit dem Befestigungsabschnitt (7) verbundenes
Verschwenkelement (13) aufweist, das an einer Stirnfläche (31) des Verschiebeelements
(29) anliegt.
12. Handgriff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschwenkelement (13) eine zylinderförmige erste Anlagefläche (33) und eine
zylinderförmige zweite Anlagefläche (34) zum Anliegen an der Stirnfläche (31) des
Verschiebeelements (29) aufweist.
13. Handgriff nach einem der Ansprüche 8 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (24) zumindest abschnittsweise in dem Verschiebeelement (29) aufgenommen
ist.
14. Handgriff nach einem der Ansprüche 1 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastschutzeinrichtung (16) zwischen dem Befestigungsabschnitt (7) und einem
Griffelement (14) des Griffabschnitts (6) angeordnet ist.
15. Handwerkzeugmaschine (1) mit einem Handgriff (5) nach einem der Ansprüche 1 - 14.