[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Schalenverschließmaschine
und eine ebensolche Schalenverschließmaschine.
[0002] Eine Schalenverschließmaschine, auch Traysealer genannt, dient zum luftdichten Versiegeln
einer Verpackungsschale, in welche ein Produkt eingelegt ist, mit einer Oberfolie.
Dies geschieht in einer Siegelwerkzeugkammer, welche ein Siegelwerkzeugoberteil und
ein Siegelwerkzeugunterteil umfasst und vakuumdicht verschließbar ist. Vor dem Versiegeln
wird üblicherweise der Raum um das Produkt evakuiert oder mit einer Schutzatmosphäre
befüllt, um das Produkt länger haltbar zu machen. Das Siegelwerkzeugunterteil ist
auf und ab bewegbar, so dass die offenen Verpackungsschalen in die Siegelwerkzeugkammer
eingelegt und nach dem Versiegeln wieder entnommen werden können. Zum Einlegen und
Entnehmen der Verpackungsschalen wird ein Greifer verwendet, welcher eine oder mehrere
Verpackungsschalen gleichzeitig greift und sie von einem Zuförderband in die Siegelwerkzeugkammer
bewegt. Ebenso befördert der Greifer die verschlossenen Verpackungsschalen von der
Siegelwerkzeugkammer auf eine Ablage, wie beispielsweise ein Abförderband. Eine derartige
Schalenverschließmaschine ist aus der
EP 2141095 B1 bekannt. In der hier zugrundeliegenden Variante einer Schalenverschließmaschine sind
zusätzlich Stützteller an dem Siegelwerkzeugunterteil angeordnet, auf welche die Verpackungsschalen
von dem Greifer abgelegt werden. Die Stützteller sind vertikal verschiebbar, um die
Verpackungsschalen korrekt zu positionieren, um eine Siegelnaht auszubilden. Dazu
wird bei geschlossener Siegelwerkzeugkammer eine im Siegelwerkzeugoberteil angeordnete
Siegelplatte nach unten auf die Oberfolie und einen Verpackungsschalenrand gedrückt,
um beide miteinander zu versiegeln, also dauerhaft und stabil zu verbinden. Die Siegelplatte
kann zusätzlich beheizt sein, um eine besonders stabile Siegelnaht auszubilden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Betrieb einer Schalenverschließmaschine
effizienter und prozesssicherer zu gestalten.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb einer Schalenverschließmaschine
gemäß Anspruch 1 sowie eine Schalenverschließmaschine gemäß Anspruch 9. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Nachdem zunächst die Verpackungsschale mit einem darin befindlichen Produkt in den
Bereich eines Greifers und einer Siegelwerkzeugkammer gebracht wurde, was üblicherweise
mittels eines Zuförderbands geschieht, umfasst ein erfindungsgemäßes Verfahren zum
Betrieb einer Schalenverschließmaschine, insbesondere eines Traysealers, folgende
Verfahrensschritte:
Der Greifer greift die Verpackungsschale, welche insbesondere ein Tray ist, und bewegt
sie in einen Innenraum der geöffneten Siegelwerkzeugkammer.
[0006] In dem Bereich des Innenraums der geöffneten Siegelwerkzeugkammer, welche ein Siegelwerkzeugoberteil
und ein Siegelwerkzeugunterteil umfasst, wird die Verpackungsschale auf einem Stützteller
abgelegt. Dabei ist die Auflagefläche des Stütztellers üblicherweise eben mit der
Transportfläche des Zuförderbands ausgerichtet.
[0007] Anschließend wird die Verpackungsschale mit der Oberfolie versiegelt, indem im Bereich
des Verpackungsschalenrands in bekannter Weise eine luftdichte Siegelnaht ausgebildet
wird. Zusätzlich kann die Oberfolie nach dem Versiegeln geschnitten werden.
[0008] Der Greifer greift die Verpackungsschale und bewegt sie nach außerhalb der Siegelwerkzeugkammer.
[0009] Der Greifer legt die Verpackungsschale sodann abseits des Stütztellers und der Siegelwerkzeugkammer
ab, beispielsweise auf einem Abförderband.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren weist desweiteren, als Alternativen oder in Kombination,
die Gruppen A) und B) von Verfahrensschritten auf:
- A) Nach dem Ablegen der Verpackungsschale auf dem Stützteller wird der Stützteller
und die darauf befindliche Verpackungsschale angehoben sowie der Greifer zumindest
phasenweise gleichzeitig aus dem Bereich des Innenraums der Siegelwerkzeugkammer herausgefahren.
Befindet sich der Greifer in einer Position, in der er eine Bewegung des Siegelwerkzeugunterteils
nicht mehr stört, so wird das Siegelwerkzeugunterteil bis zum Kontakt mit dem Siegelwerkzeugoberteil
angehoben, um die Siegelwerkzeugkammer zu schließen. Dabei vollzieht der Stützteller
zumindest phasenweise gleichzeitig eine relativ langsamere Aufwärtsbewegung als das
Siegelwerkzeugunterteil und fährt somit in das Siegelwerkzeugunterteil ein. Diese
Einfahrbewegung des Stütztellers geschieht üblicherweise so lange, bis ein seitlicher
Rand der Verpackungsschale auf einer an dem Siegelwerkzeugunterteil angeordneten Randauflage
aufliegt. Beim Schließen der Siegelwerkzeugkammer wird in der Regel eine Oberfolie,
die zum Verschließen der Verpackungsschale dient, allseitig zwischen Siegelwerkzeugunterteil
und Siegelwerkzeugoberteil geklemmt. Somit kann der Bereich unterhalb der Oberfolie,
und damit der Innenraum der dann verschlossenen Verpackungsschale, evakuiert und/oder
mit einem Schutzgas befüllt werden.
- B) Zusätzlich oder alternativ zu den Verfahrensschritten A) folgt nach dem Versiegeln
der Verpackungsschale folgender Verfahrensschritt:
Absenken des Siegelwerkzeugunterteils und damit Öffnen der Siegelwerkzeugkammer, wobei
zumindest phasenweise gleichzeitig der Stützteller eine relativ langsamere Abwärtsbewegung
als das Siegelwerkzeugunterteil vollzieht und somit aus dem Siegelwerkzeugunterteil
ausgefahren wird.
[0011] Das beschriebene Verfahren weist beim Beladungsvorgang der Siegelwerkzeugkammer mit
der Verpackungsschale durch den Greifer signifikante Vorteile gegenüber den bislang
bekannten vergleichbaren Verfahren auf. Obwohl das Siegelwerkzeugunterteil durch geeignete
Antriebe bisher bereits mit hohen Geschwindigkeiten nach oben hätte bewegt werden
können, wurde dies und damit eine Verringerung der Taktzeit durch die störende Anwesenheit
des Greifers zwischen Siegelwerkzeugunterteil und Siegelwerkzeugoberteil verhindert.
Durch den neuen Verfahrensschritt gemäß Variante A), bei welchem der Stützteller bereits
während des Herausfahrens des Greifers aus der noch geöffneten Siegelwerkzeugkammer
nach oben bewegt wird, verringert sich nun die Taktzeit, da damit die Aufwärtsbewegung
der Verpackungsschale bereits stattfinden kann, wenn der Greifer noch nicht vollständig
aus der Siegelwerkzeugkammer heraus bewegt ist. Ist dies jedoch geschehen, so kann
das Siegelwerkzeugunterteil mit einer entsprechend höheren Geschwindigkeit, wie oben
beschrieben, nachfolgen. Bislang war die Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung limitiert,
da mit hohen Geschwindigkeiten auch hohe positive und negative Beschleunigungen einhergehen,
die sich je nach Inhalt der Verpackungsschale nachteilig auswirken. Ein abruptes Beschleunigen
und Abbremsen der Verpackungsschale kann beispielsweise ein Herausschleudern des Produkts
aus der Verpackungsschale zur Folge haben. Dass das Anheben des Stütztellers bereits
vor dem Anheben des Siegelwerkzeugunterteils startet, ermöglicht nun einen Zeitgewinn
durch eine insgesamt schnellere Bewegung der Verpackungsschale, jedoch ohne die zwingende
Notwendigkeit unvorteilhafter Beschleunigungen. Ebenso ist es möglich, bei besonders
empfindlichen Produkten bei gleicher Taktleistung geringere Beschleunigungen als bisher
auf die Verpackungsschale auszuüben.
[0012] Die Gestaltung des Verfahrensschritts zum Öffnen der Siegelwerkzeugkammer gemäß Variante
B), bei welchem der Stützteller aus dem Siegelwerkzeugunterteil ausgefahren wird,
während dieses sich nach unten bewegt, bedeutet aus denselben Gründen ebenfalls eine
Zeitersparnis.
[0013] In einer vorteilhaften Variante greift der Greifer die versiegelte Verpackungsschale,
während diese eine Abwärtsbewegung vollzieht. Es wird also nicht gewartet, bis die
Verpackungsschale beim Öffnen der Siegelwerkzeugkammer zum Stillstand kommt, sondern
der Greifer wird in die sich öffnende Siegelwerkzeugkammer frühzeitig hineinbewegt,
so dass er die Verpackungsschale hält, noch bevor der Stützteller und damit die Verpackungsschale
zum Stillstand kommen. Weist die Verpackungsschale einen schrägen Seitenrand auf,
welcher von einem gewissen Umfang der Grundfläche sich nach außen auf einen größeren
Umfang an der Oberseite vergrößert, so kann die Verpackungsschale in der Abwärtsbewegung
in einen Zwischenraum zwischen Greifarmen des Greifers mit ihren Seitenflächen quasi
eingelegt werden, und zwar bis zu der Höhe des passendes Umfangs. Das Greifen einer
Verpackungsschale ist jedoch genauso auch bei senkrechten Seitenfächen möglich, indem
eine gewisse Kraft auf diese ausgeübt wird. Genauso kann ein oberer Rand der Verpackungsschale
auf den Greifarmen aufliegen.
[0014] Dadurch, dass der Greifer in den Bereich zwischen Siegelwerkzeugoberteil und Siegelwerkzeugunterteil
einfährt und die Verpackungsschale greift, solange sie noch in Bewegung ist, kann
die Taktzeit entsprechend verkürzt werden, oder alternativ, wie oben beschrieben,
eine sanftere Abwärtsbewegung der Verpackungsschale realisiert werden.
[0015] Soll die Höhe des Greifers in Bezug zu den Zu- und Abförderbändern konstant gehalten
werden, um beim Entladen der Siegelwerkzeugkammer gleichzeitig ein Beladen auszuführen,
so ist es denkbar, die Greiferarme jeweils in zwei Abschnitte längs der Förderrichtung
aufzuteilen, so dass sich ein zweiter Abschnitt stromabwärts weiter schließt und/oder
weiter oben angeordnet ist als ein erster Abschnitt stromaufwärts und so die von oben
kommende Verpackungsschale in einer höheren Position greift als eine auf dem Zuförderband
stehende Verpackungsschale.
[0016] Bevorzugt greift der Greifer die versiegelte Verpackungsschale, während diese und
das Siegelwerkzeugunterteil eine Abwärtsbewegung vollziehen. So bewegt sich der Greifer
in den Bereich zwischen Siegelwerkzeugoberteil und Siegelwerkzeugunterteil, also die
sich öffnende Siegelwerkzeugkammer, sobald ausreichend Platz vorhanden ist, und es
wird nicht gewartet, bis das Siegelwerkzeugunterteil in der unteren Endposition angekommen
ist. So sind Taktzeitverkürzungen von 150 - 200 ms möglich.
[0017] Zweckmäßig wird nach dem Greifen der Verpackungsschale mittels des Greifers nach
dem Siegelvorgang der Stützteller nach unten gefahren, so dass seine Auflagefläche
mit einem Zuförder- und/oder Abförderband fluchtet. Somit ist der Stützteller wieder
in seine Ausgansposition zurückgekehrt, von der aus ein neuer Takt der Schalenverschließmaschine
starten kann und der Greifer eine nächste Verpackungsschale von dem Zuförderband auf
den Stützteller heben kann. Da das Zurückfahren des Stütztellers in die Ausgangsposition
geschieht, noch während die versiegelte Verpackungsschale durch den Greifer auf das
Abförderband bewegt wird, wird dafür keine zusätzliche Taktzeit benötigt und das Verfahren
gegenüber bisherigen Betriebsweisen entsprechend beschleunigt.
[0018] In einer gängigen Variante befindet sich in einer obersten Position des Siegelwerkzeugunterteils
der Stützteller in einer im Verhältnis zum Siegelwerkzeugunterteil abgesenkten Position,
in welcher ein Rand der Verpackungsschale auf einer Schalenauflage aufliegt. So kann,
wie oben beschrieben, die Siegelnaht ausgebildet werden. Dadurch, dass der Stützteller
innerhalb des Siegelwerkzeugunterteils abgesenkt wird, muss dieser in der Aufwärtsbewegung
einen entsprechend kleineren Weg zurücklegen, wodurch wieder eine entsprechende Einsparung
der Taktzeit gegeben ist.
[0019] I n einer weiteren Variante wird beim Ablegen der Verpackungsschale auf dem Stützteller
das Siegelwerkzeugunterteil nach oben bewegt, so dass die Verpackungsschale zumindest
teilweise zwischen die Randauflage gelangt. Der Stützteller bleibt also im Wesentlichen
ortsfest und wird damit in Bezug zum Siegelwerkzeugunterteil abgesenkt. Die Randauflage
dient dadurch in ihrer vertikalen Erstreckung seitlich des Stütztellers als Führung
und verhindert ein Umkippen und Verrutschen der Verpackungsschale von dem Stützteller.
Eine ebensolche Führung kann auch durch eine Schalenaufnahme, also eine Ausnehmung
des Siegelwerkzeugunterteils, die mit ihren Rändern den Bewegungsbereich des Stütztellers
umgrenzt, gegeben sein, wobei die Schalenaufnahme nicht oder nur indirekt als Randauflage
dient.
[0020] Üblicherweise ist ein Hubweg des Stütztellers jeweils für Verpackungsschalen mit
unterschiedlichen Höhen anpassbar. So kann die Schalenverschließmaschine für Verpackungsschalen
unterschiedlicher Größe verwendet werden. Dabei muss lediglich die Ansteuerung des
Antriebs, beispielsweise eines Servo- oder Schrittmotors, angepasst werden, um den
Hubweg, also den vertikalen Fahrweg, des Stütztellers zu ändern.
[0021] Vorzugsweise wird die Verpackungsschale auf dem Stützteller mittels eines Unterdrucks
angesaugt. Dazu können Öffnungen in der Auflagefläche des Stütztellers angeordnet
sein, welche mit einem Unterdrucksystem in dem Fachmann bekannter Weise verbunden
sind. So ist die Verpackungsschale zusätzlich fixiert und gegen ein Verrutschen gesichert,
was insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten vorteilhaft ist. Zudem können so auch
besonders leichte Verpackungsschalen, beispielsweise gefertigt aus Pappkarton, sicher
bewegt werden. Auch wenn der Stützteller soweit in das Siegelwerkzeugunterteil eingefahren
ist, dass die Verpackungsschale mit ihren oberen Rändern auf der Randauflage und damit
nicht mehr auf dem Stützteller aufliegt, kann der ausgebildete Unterdruck eine zusätzliche
Stabilisierung der Verpackungsschale bewirken.
[0022] Die Verfahrensschritte sind im Rahmen dieser Beschreibung jeweils für die Verarbeitung
einer Verpackungsschale pro Prozesstakt dargestellt; es versteht sich jedoch, dass
auch gleichzeitig zwei oder mehr Verpackungsschalen verarbeitet werden können, wofür
eine entsprechende Anzahl an Stütztellern vorhanden und der Greifer entsprechend gestaltet
ist.
[0023] Die Erfindung bezieht sich zudem auf eine Schalenverschließmaschine, welche zum Ausführen
eines Verfahrens gemäß der vorstehenden Beschreibung konfiguriert ist.
[0024] Im Folgenden werden die Ausführungsbeispiele eines Verfahrens zum Betrieb einer Schalenverschließmaschine
anhand der Figuren näher beschrieben. Dabei zeigen
- Figur 1:
- eine schematische Ansicht einer Schalenverschließmaschine,
- Figur 2A-2D:
- jeweils eine schematische Ansicht verschiedener Verfahrensschritte beim Betrieb der
Schalenverschließmaschine von Figur 1, wobei eine Variante beschrieben ist, welcher
einer Kombination der Varianten A) und B) in Anspruch 1 entspricht.
[0025] Einander entsprechende Komponenten sind in den Figuren jeweils mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0026] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schalenverschließmaschine 1 mit einem Siegelwerkzeugunterteil
3 und einem Siegelwerkzeugoberteil 5, welche zusammen eine Siegelwerkzeugkammer 7
bilden, die in dieser Darstellung geöffnet ist. Ein Greifer 9 dient zum Bewegen einer
Verpackungsschale 11 von einem Zuförderband 13 in den Innenraum 8 der Siegelwerkzeugkammer
7 auf einen am Siegelwerkzeugunterteil 3 angeordneten Stützteller 15 sowie nach dem
Siegelprozess von dort auf ein Abförderband 17. Der Stützteller 15 wird von einem
Antrieb 19, beispielsweise ein Servo- oder Schrittmotor, bewegt. Ein weiterer Antrieb
20 veranlasst die Bewegung des Siegelwerkzeugunterteils 3. Eine elektronische Steuerungseinheit
21 dient zum automatisierten Steuern der Antriebe 19, 20 sowie des Greifers 9 und
gegebenenfalls weiterer Komponenten, wie beispielsweise des Zu- und des Abförderbands
13, 17 mittels entsprechender weiterer Antriebe. Im Siegelwerkzeugoberteil 5 ist eine
Siegelplatte 23 angeordnet, welche in Bezug zum Siegelwerkzeugoberteil 5 vertikal
verschiebbar ist, um eine Oberfolie 25 auf Ränder 27 der Verpackungsschale 11 anzudrücken
und damit die Verpackungsschale 11 zu versiegeln. Dazu ist der Stützteller 15 soweit
abgesenkt, dass die Ränder 27 auf einer Randauflage 29 des Siegelwerkzeugunterteils
3 aufliegen, wie in Figur 2C gezeigt. Der Greifer 9 umfasst zwei Greifarme 31, welche
geöffnet und geschlossen bzw. angenähert werden, um eine Verpackungsschale 11 dazwischen
zu klemmen, also zu greifen. Zu beachten ist, dass die vorliegende Abbildung lediglich
schematisch das Konzept einer Schalenverschließmaschine 1 wiedergibt und die Komponenten
tatsächlich in einer für die Funktionsweise sinnvollen Anordnung vorhanden sind. So
ist insbesondere der Greifer 9 üblicherweise so angeordnet, dass er die Verpackungsschalen
11 aus einer zur Darstellung um 90° gedrehten Position, also senkrecht zu einer Längsrichtung
der Förderbänder 13, 17, greift.
[0027] Figur 2A zeigt das Siegelwerkzeugunterteil 3 mit dem Stützteller 15, der eine Auflagefläche
16 aufweist, wobei der Stützteller 15 sich in einer Höhe befindet, sodass die Auflagefläche
16 mit dem Zu- und/oder Abförderband 13, 17 fluchtet. Der Greifer 9 hat eine Verpackungsschale
11 gegriffen und von dem Zuförderband 13 zum Stützteller 15 bewegt, um die Verpackungsschale
11 auf dem Stützteller 15 abzulegen, in dem sich der Greifer 9 öffnet.
[0028] Figur 2B zeigt den geöffneten Greifer 9, welcher sich in einer Nach-Außen-Bewegung
aber immer noch im Bereich der Siegelwerkzeugkammer 7 befindet, so dass sich das Siegelwerkzeugunterteil
3 noch nicht nach oben bewegen kann, um die Siegelwerkzeugkammer 7 zu schließen. Währenddessen
wird der Stützteller 15 bereits nach oben bewegt bis zu einer Höhe, die einem maximalen
Hubweg Z zwischen einer untersten und einer obersten Position des Stütztellers 15
mit Bezug zum Siegelwerkzeugunterteil 3 entspricht.
[0029] Figur 2C zeigt den Greifer 9 aus dem Bereich der Siegelwerkzeugkammer 7 heraus bewegt,
so dass sich das Siegelwerkzeugunterteil 3 und das Siegelwerkzeugoberteil 5 zu einer
Siegelwerkzeugkammer 7 schließen können. Das Siegelwerkzeugunterteil 3 wurde mit hoher
Geschwindigkeit nach oben in diese oberste Position nachgefahren. Aufgrund der zum
Siegelwerkzeugunterteil 3 relativ langsameren Aufwärtsbewegung des Stütztellers 15
ist dieser in das Siegelwerkzeugunterteil 3 eingefahren. Dadurch liegt die Verpackungsschale
11 mit ihren Rändern 27 auf der Randauflage 29 auf, so dass die Verpackungsschale
11 mit der Oberfolie 25 versiegelt werden kann, indem die Oberfolie 25 mittels der
Siegelplatte 23 auf die Ränder 27 aufgedrückt wird. Dabei ist der Stützteller 15 in
seiner untersten Position, die damit auch den Hubweg Z bestimmt und von der Höhe H
der Verpackungsschale 11 abhängt, da es ausreichend ist, den Stützteller 15 nur so
weit einzufahren, bis die Verpackungsschale 11 mit ihren Rändern 27 gerade auf der
Randauflage 29 aufliegt.
[0030] Figur 2D zeigt das Siegelwerkzeugunterteil 3 bereits wieder so weit nach unten gefahren,
dass der Greifer 9 zwischen Siegelwerkzeugunterteil 3 und Siegelwerkzeugoberteil 5
einfahren kann um die verschlossene Verpackungsschale 11 zu greifen. Aufgrund der
langsameren Bewegung des Stütztellers 15 im Vergleich zum Siegelwerkzeugunterteil
3 ist der Stützteller 15 aus dem Siegelwerkzeugunterteil 3 ausgefahren.
[0031] Der Stützteller 15 und damit die Verpackungsschale 11 kann sich weiterhin in einer
Abwärtsbewegung befinden, während der Greifer 9 die Verpackungsschale 11 greift. Der
Stützteller 15 vollzieht die Abwärtsbewegung so lange, bis er sich wieder in einer
Ebene mit dem Siegelwerkzeugunterteil 3 und mit dem Zu- und/oder Abförderband 13,
17 und damit in der Ausgangsposition gemäß Figur 1 und 2A befindet.
[0032] Ausgehend von den oben dargestellten Ausführungsformen eines Verfahrens zum Betrieb
einer Schalenverschließmaschine sind vielerlei Variationen desselben möglich. So können,
wie bereits erwähnt, pro Arbeitstakt mehrere Verpackungsschalen 11 bewegt werden.
Dazu ist der Greifer 9 so gestaltet, dass in einer Bewegung eine oder mehrere versiegelte
Verpackungsschalen 11 in der Siegelwerkzeugkammer 7 und gleichzeitig eine oder mehrere
offene Verpackungsschalen 11 auf dem Zuförderband 13 gegriffen werden und erstere
sodann auf dem Abförderband 17 und letztere auf dem Stützteller 15 in der Siegelwerkzeugkammer
7 abgelegt werden.
1. Verfahren zum Betrieb einer Schalenverschließmaschine (1), insbesondere eines Traysealers,
umfassend folgende Verfahrensschritte:
Greifen einer Verpackungsschale (11), insbesondere Tray, mittels eines Greifers (9),
Ablegen der Verpackungsschale (11) auf einem Stützteller (15) im Bereich eines Innenraums
(8) einer geöffneten Siegelwerkzeugkammer (7), welche ein Siegelwerkzeugoberteil (5)
und ein Siegelwerkzeugunterteil (3) umfasst,
Versiegeln der Verpackungsschale (11) mit einer Oberfolie (25),
Greifen der Verpackungsschale (11) mittels des Greifers (9),
Ablegen der Verpackungsschale (11) abseits des Stütztellers (15),
dadurch gekennzeichnet, dass
A) nach dem Ablegen der Verpackungsschale (11) auf dem Stützteller (15) ein Anheben
des Stütztellers (15) und der darauf befindlichen Verpackungsschale (11) sowie zumindest
phasenweise gleichzeitiges Herausfahren des Greifers (9) aus dem Bereich des Innenraums
(8) der Siegelwerkzeugkammer (7) folgt, und
ein Anheben des Siegelwerkzeugunterteils (3) bis zum Kontakt mit dem Siegelwerkzeugoberteil
(5), um die Siegelwerkzeugkammer (7) zu schließen, wobei zumindest phasenweise gleichzeitig
der Stützteller (15) eine relativ langsamere Aufwärtsbewegung als das Siegelwerkzeugunterteil
(3) vollzieht und somit in das Siegelwerkzeugunterteil (3) einfährt, folgt,
und/oder
B) nach dem Versiegeln der Verpackungsschale (11) ein Absenken des Siegelwerkzeugunterteils
(3) und damit Öffnen der Siegelwerkzeugkammer (7), wobei zumindest phasenweise gleichzeitig
der Stützteller (15) eine relativ langsamere Abwärtsbewegung als das Siegelwerkzeugunterteil
(3) vollzieht und somit aus dem Siegelwerkzeugunterteil (3) ausgefahren wird, folgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (9) die versiegelte Verpackungsschale (11) greift, während diese eine
Abwärtsbewegung vollzieht.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (9) die versiegelte Verpackungsschale (11) greift, während diese und
das Siegelwerkzeugunterteil (3) eine Abwärtsbewegung vollziehen.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Greifen der Verpackungsschale (11) mittels des Greifers (9) nach dem Siegelvorgang
der Stützteller (15) nach unten gefahren wird, so dass seine Auflagefläche (16) mit
einem Zu- und/oder Abförderband (13, 17) fluchtet.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einer obersten Position des Siegelwerkzeugunterteils (3) sich der Stützteller
(15) in einer im Verhältnis zum Siegelwerkzeugunterteil (3) abgesenkten Position befindet,
in welcher ein Rand (27) der Verpackungsschale (11) auf einer Randauflage (29) aufliegt.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ablegen der Verpackungsschale (11) auf dem Stützteller (15) das Siegelwerkzeugunterteil
(3) nach oben bewegt wird, so dass die Verpackungsschale (11) zumindest teilweise
zwischen die Randauflage (29) gelangt.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hubweg (Z) des Stütztellers (15) jeweils für Verpackungsschalen (11) mit unterschiedlichen
Höhen (H) anpassbar ist.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsschale (11) auf dem Stützteller (15) mittels eines Unterdrucks angesaugt
wird.
9. Schalenverschließmaschine (1), konfiguriert zum Durchführen eines Verfahrens nach
einem der vorangehenden Ansprüche.