(19)
(11) EP 3 608 255 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.02.2020  Patentblatt  2020/07

(21) Anmeldenummer: 18187580.8

(22) Anmeldetag:  06.08.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 45/34(2006.01)
B67B 7/00(2006.01)
B25B 33/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: BASF Coatings GmbH
48165 Münster (DE)

(72) Erfinder:
  • WEGNER, Ralf
    48165 Muenster (DE)
  • FELDMANN, Bjoern
    48165 Muenster (DE)
  • FARWICK, Thomas
    48165 Muenster (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ Speiser 
Patentanwälte Rechtsanwälte PartGmbB Postfach 10 60 78
28060 Bremen
28060 Bremen (DE)

   


(54) HANDWERKZEUG ZUM ÖFFNEN UND SCHLIESSEN VON SPANNRINGEN FÜR FÄSSER, DESSEN VERWENDUNG UND FASSSYSTEM MIT EINEM HANDWERKZEUG


(57) Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug (1) zum Öffnen und Schließen von Spannringen (105) für Fässer (101), wobei die Spannringe (105) jeweils einen Spannhebel (107) aufweisen, der eine dem Inneren des Spannrings (105) zugewandte erste Hebelseite (110) und eine gegenüberliegende, von dem Inneren Spannrings (105) abgewandte zweite Hebelseite (109) aufweist, der zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin- und herbewegbar ist. Es wird vorgeschlagen, dass das Handwerkzeug einen Grundkörper (3) aufweist, der einen ersten Endabschnitt (5) und einen gegenüberliegend zu dem ersten Endabschnitt (5) angeordneten zweiten Endabschnitt (7) aufweist, und der an dem ersten Endabschnitt (5) eine Ausnehmung (11) zum Aufstecken des Handwerkzeugs (1) auf den Spannhebel (107), und zum Aufbringen einer Hebelwirkung auf den Spannhebel (107) sowohl in Richtung der Offenstellung als auch in Richtung der Schließstellung ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug zum Öffnen und Schließen von Spannringen für Fässer, wobei die Spannringe jeweils einen Spannhebel aufweisen, der eine dem Inneren des Spannrings zugewandte erste Hebelseite und eine gegenüberliegende, von dem Inneren des Spannrings abgewandte zweite Hebelseite aufweist, der zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin- und herbewegbar ist, wobei insbesondere die erste Hebelseite in der Schließstellung an dem Spannring und/oder dem Fass anliegt, und in der Offenstellung von dem Spannring absteht.

[0002] Im Rahmen der Erfindung wird der Begriff des Fasses als Oberbegriff für wiederverschließbare Behälter mit einem Deckel verstanden, wobei der Deckel mittels des Spannrings am Fass verriegelt wird, sofern sich der Spannring in der Schließstellung befindet. Solche Fässer werden in vielen Industriebereichen verwendet, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie und der verfahrenstechnischen beziehungswiese chemischen Industrie. Sie werden zum Bevorraten von Ausgangsstoffen und Zwischenprodukten verschiedenster Herstellungsverfahren verwendet. Es ist daher wichtig, dass die Fässer, die auch als Gebinde oder Emballage bezeichnet werden, zügig und mit wenigen Handgriffen geöffnet und wieder verschlossen werden können. Insbesondere im Zusammenspiel mit Kunststofffässern haben sich zu diesem Zweck im Stand der Technik Spannringe zum Verriegeln von Fassdeckeln an den Fässern etabliert. Zum Öffnen wird der Spannhebel des Spannrings von seiner am Fass beziehungsweise am Spannring anliegenden Schließstellung abgehebelt, wodurch der Umfang des Spannrings leicht vergrößert wird, und wodurch dann wiederum ein Öffnen des Deckels ermöglicht wird. Nach erneutem Verschließen des Fasses wird der Spannhebel in entgegengesetzter Richtung von der Offenstellung in die Schließstellung geschwenkt, wodurch der Umfang des Spannrings reduziert wird, und der Deckel des Fasses mittels einer Klemmwirkung von dem Spannring am Fass gehalten wird. Insbesondere bei größeren Fassgrößen und bei fabrikneuen Spannringen sind allerdings die Hebelkräfte, die auf den Spannhebel aufzubringen sind, beträchtlich. Das Öffnen des Spannhebels ist hierdurch nur schwer händisch zu bewerkstelligen. Kritischer ist allerdings das Schließverhalten des Spannrings. Aufgrund der großen Hebelkräfte schnappt der Spannring mit großer Kraft zu, wenn ein bestimmter Schwenkwinkel in Richtung der Schließstellung überschritten ist. Wird der Spannhebel mit den Händen bedient, führt dies in der Praxis leicht zu Handverletzungen wie beispielsweise Quetschungen.

[0003] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Handwerkzeug zum Öffnen und Schließen von Spannringen anzugeben, welches die vorstehend beschriebenen Nachteile möglichst weitgehend überwindet. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Handwerkzeug anzugeben, welches das Öffnen und Schließen des Spannrings mit wenigen Handgriffen ermöglicht und den Bediener zuverlässig vor Verletzungen schützt.

[0004] Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einem Handwerkzeug der eingangs bezeichneten Art, indem das Handwerkzeug einen Grundkörper aufweist, der einen ersten Endabschnitt und einem gegenüberliegend zu dem ersten Endabschnitt abgeordneten zweiten Endabschnitt aufweist und der an dem ersten Endabschnitt eine Ausnehmung zum Aufstecken des Handwerkzeugs auf den Spannhebel, und zum Aufbringen einer Hebelwirkung auf den Spannhebel sowohl in Richtung der Offenstellung als auch in Richtung der Schließstellung ausgebildet ist. Die Erfindung macht sich hierbei die Erkenntnis zunutze, dass ein und dieselbe Eingriffsart zwischen Handwerkzeug und Spannhebel zum Einsatz kommt, um den Spannhebel sowohl in Richtung der Offenstellung als auch in Richtung der Schließstellung zu bewegen. Dadurch, dass das Handwerkzeug mit seiner Ausnehmung auf den Spannhebel aufgesteckt wird, und die Ausnehmung so ausgebildet ist, dass eine Hebelwirkung in Richtung der Offenstellung und in Richtung der Schließstellung aufgebracht werden kann, ist ein direktes Berühren des Spannhebels mit den Händen nicht mehr erforderlich. Mittels des Grundkörpers wird zudem eine Hebelverlängerung bezogen auf die Größe des Spannhebels erreicht, so dass die aufzubringenden Handkräfte gegenüber einem rein manuellen Bedienen des Spannhebels deutlich reduziert werden. Dadurch wird auch der Einfluss von Produkttoleranzen auf Seite des Fasses und Spannrings reduziert; das auf den Spannhebel aufgesteckte Handwerkzeug ermöglicht es in jedem Fall, eine ausreichende Hebelkraft auf den Spannhebel zu übertragen.

[0005] Die Erfindung wird vorteilhaft weitergebildet, indem die Ausnehmung eine Innenwandung aufweist und dazu eingerichtet ist, den Spannhebel in aufgestecktem Zustand derart zu umschließen, dass die erste und zweie Hebelseite des Spannhebels mit der Innenwandung in Anlage stehen. Hierbei ist es durchaus zulässig, dass ein gewisses Bewegungsspiel zwischen der Ausnehmung und dem Spannhebel verbleiben. Bevorzugt ist die Ausnehmung und mit ihr die Innenwandung aber so dimensioniert, dass in vollständig aufgestecktem Zustand eine Schwenkbewegung des Handwerkzeugs nicht zu einem Herausgleiten des Spannhebels aus der Ausnehmung erzeugt, sondern spätestens beim Aufbringen der Hebelkraft auf das Handwerkzeug der Spannhebel sich an der Innenwandung sowohl auf der ersten als auch zweiten Hebelseite abstützt.

[0006] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Ausnehmung eine Einführöffnung in einer Stirnseite des ersten Endabschnitts auf, und einen Schlitz, der sich von der Stirnseite des ersten Endabschnitts aus in Richtung des zweiten Endabschnitts erstreckt. Der Schlitz ist vorzugsweise derart dimensioniert, dass der Spannring sich durch den Schlitz hindurch erstrecken kann. Die Weite des Schlitzes ist vorzugsweise so gewählt, dass Spannringe mehrerer Spannringgrößen in den Schlitz hineinpassen. Dadurch, dass sich der Spannring durch den Schlitz hindurch erstrecken kann, lässt sich das Handwerkzeug deutlich einfacher auf den Spannhebel aufstecken, wenn dieser sich in der Schließstellung befindet. Das Handwerkzeug wird beim Aufstecken auf den Spannhebel entlang des Spannrings mittels des Schlitzes geführt, und die beiden Kanten an der Stirnseite des ersten Endabschnitts, von denen aus sich der Schlitz erstreckt, können am Spannring entlang unter den Spannhebel gleiten. Der Vorteil dieser Ausführungsform wird in der vereinfachten Bedienung und insbesondere dem verminderten Risiko einer Fehlbedienung gesehen.

[0007] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Ausnehmung in dem Grundkörper von einem ersten Endabschnitt bis zu dem zweiten Endabschnitt. Es wäre für die bloße Funktion des Aufsteckens auf den Spannhebel grundsätzlich auch ausreichend, wenn die Ausnehmung sich nicht vollständig bis zum ersten Endabschnitt durch den Grundkörper hindurch erstrecken würde. Allerdings wird die gemäß dieser Ausführungsform vergrößerte Tiefe der Ausnehmung, die besonders bevorzugt als Durchgangsöffnung ausgebildet ist, hinsichtlich der gesteigerten Flexibilität für unterschiedliche Spannhebellängen als vorteilhaft angesehen. Zudem sorgt diese Ausführung der Ausnehmung für eine Gewichtsersparnis des Handwerkzeugs.

[0008] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an einer, vorzugsweise äußeren, Umfangsseite des Grundkörpers eine Keilschräge ausgebildet, die sich zu der ersten Stirnseite am ersten Endabschnitt hin erstreckt. Vorzugsweise ist die Keilschräge an der Seite des Handwerkzeugs ausgebildet, an welcher der Schlitz ausgebildet ist. Durch die Keilschräge wird die Wandstärke des Grundkörpers an der Einführöffnung reduziert, wodurch sich das Handwerkzeug einfacher auf den Hebel aufstecken lässt. Ist die Keilschräge auf der Umfangsseite des Schlitzes angeordnet, werden die beiderseits des Schlitzes angeordneten Kanten an der Einführöffnung gewissermaßen angespitzt, so dass sich das Handwerkzeug besonders leicht unter den Spannhebel bewegen lässt. Bei einer an der äußeren Umfangsseite angeordneten Keilschräge ist der Grundkörper beim Aufstecken des Spannhebels, insbesondere in dessen Schließstellung etwas weiter vom Spannring abgewinkelt, was die Bedienung erleichtert.

[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist demnach die Keilschräge zu beiden Seiten des Schlitzes ausgebildet.

[0010] Der Grundkörper des Handwerkzeugs hat in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform eine äußere Umfangsfläche, und die Keilschräge ist an der äußeren Umfangsfläche ausgebildet.

[0011] Der Grundkörper des Handwerkzeugs erstreckt sich vorzugsweise entlang einer Längsachse und weist senkrecht zu der Längsachse eine der folgenden Querschnittsformen auf: Oval, kreisförmig, elliptisch, polygonal, oder eine Kombination aus mehreren dieser Formen.

[0012] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Grundkörper einen Griffabschnitt auf, vorzugsweise einen einhändig umgreifbaren Griffabschnitt. Der Griffabschnitt ist vorzugsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Endabschnitt angeordnet und besonders bevorzugt aufgeraut, beispielsweise gerändelt. Die Aufrauhung verhindert die Gefahr eines ungewollten Abrutschens oder Verlierens des Handwerkzeugs bei der Bedienung. Zudem hilft sie bei der optischen Kenntlichmachung des Griffabschnitts und erleichtert die intuitive Bedienung.

[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist an dem zweiten Endabschnitt wenigstens ein Vorsprung ausgebildet, welcher dazu eingerichtet ist, zum Öffnen des Fasses in einen Spalt zwischen dem Fass und seinem Fassdeckel eingetrieben zu werden.

[0014] Weiter vorzugsweise weist das Handwerkzeug zwei oder mehr solcher Vorsprünge auf.

[0015] Besonders bevorzugt weist der Vorsprung beziehungsweise weisen die Vorsprünge jeweils eine geradlinige Klingenspitze auf. Die Vorsprünge sind somit im Wesentlichen wie die Klingenspitzen von Spitzschraubendrehern ausgebildet und wie diese multifunktional einsetzbar. Vorzugsweise ist der beziehungsweise sind die Vorsprünge gehärtet, sowie besonders bevorzugt angelassen.

[0016] In bevorzugten Ausführungsformen besteht der Grundkörper des Handwerkzeugs aus einer Metalllegierung, welche frei von Aluminium ist oder einen Aluminiumanteil von weniger als 10 Gewichtsprozent aufweist. Ferner ist die Metalllegierung frei von Magnesium oder weist einen Magnesiumanteil von jedenfalls weniger 10 Gewichtsprozent auf. Der Verzicht beziehungsweise weitgehende Verzicht auf Aluminium und Magnesium als Legierungsbestandteil vermindert das Funkenbildungsrisiko bei Schlag- oder Reibbeanspruchung des Handwerkzeugs. Dies ermöglicht es, das Handwerkzeug auch in explosionsgeschützten Bereichen einzusetzen. Weiter vorzugsweise weist die Metalllegierung einen Chromanteil von mehr als 10,5 Gewichtsprozent auf. Die derart ausgebildete Metalllegierung ist somit eine nichtrostende Stahllegierung oder eine nichtrostende Chromnickellegierung, welche sich von den Stahllegierungen dadurch unterscheidet, dass der Eisenanteil unter 50 Gewichtsprozent sinkt.

[0017] Die Erfindung wurde vorstehend unter Bezugnahme auf das erfindungsgemäße Handwerkzeug beschrieben. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ferner die Verwendung eines Handwerkzeugs nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen zum Öffnen und Schließen von Spannringen für Fässer. Die Verwendung macht sich hierbei dieselben Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen zunutze wie das erfindungsgemäße Handwerkzeug, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.

[0018] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Fasssystem, welches einen Fassdeckel zum Verschließen des Fasses und einen Spannring zum Verriegeln des Fassdeckels an dem Fass aufweist, wobei der Spannring einen Spannhebel aufweist, der einen dem Inneren des Spannring zugewandte erste Hebelseite und eine gegenüberliegende, von dem Inneren des Spannrings abgewandte zweite Hebelseite aufweist, der zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin- und herbewegbar ist, wobei insbesondere die erste Hebelseite in der Schließstellung an dem Spannring und/oder dem Fass anliegt und in der Offenstellung von dem Spannring absteht.

[0019] Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einem solchen Fasssystem, in dem das Handwerkzeug nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen ausgebildet ist.

[0020] Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Hierbei zeigen:
Figur 1 zeigt ein Handwerkzeug 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel. Das Handwerkzeug 1 weist einen länglichen Grundkörper 3 auf. Der Grundkörper 3 weist einen ersten Endabschnitt 5 und einen gegenüberliegend angeordneten zweiten Endabschnitt 7 auf. Zwischen dem ersten Endabschnitt 5 und dem zweiten Endabschnitt 7 ist ein Griffabschnitt 9 ausgebildet, welcher vorzugsweise aufgeraut ist, beispielsweise mittels einer Rändelung.

[0021] An dem ersten Endabschnitt 5 ist eine Ausnehmung 11 eingebracht, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Durchgangsbohrung vollständig durch den Grundkörper 3 hindurch bis zum zweiten Endabschnitt 7 reicht. Die Ausnehmung 11 mündet in einer Einführöffnung 15 an einer Stirnseite 22 des ersten Endabschnitts 5 (Figur 2). Die Ausnehmung 11 weist eine Innenwand 20 auf, mit welcher der Spannhebel in aufgestecktem Zustand in Anlage gerät (vgl. Figur 4).

[0022] Die Ausnehmung 11 ist zum Umfang des Grundkörpers 3 hin mittels eines Schlitzes 13 geöffnet, welcher sich von der Einführöffnung 15 aus in Richtung des zweiten Endabschnitts 7 erstreckt.

[0023] Der Grundkörper 3 weist eine Umfangsseite 4 auf, welche zum ersten Endabschnitt 5 hin verjüngt ausgebildet ist. Die Verjüngung wird mittels einer einseitig ausgebildeten Keilschräge 19 erreicht. Der Schlitz 13 ist vorzugsweise in der Keilschräge 19 ausgebildet.

[0024] Im ersten Endabschnitt 5 des Grundkörpers 3 sind zu beiden Seiten des Schlitzes 13 Kanten 17a, 17b ausgebildet, welche aufgrund der Keilschräge 19 vorzugsweise spitz zulaufen.

[0025] Der gegenüberliegend des ersten Endabschnitts 5 angeordnete zweite Endabschnitt 7 weist zwei Vorsprünge 21a,b auf, die von einer Stirnseite 24 des zweiten Endabschnitts 7 (vgl. Figur 2) aus vorstehen. Die Vorsprünge 21a,b weisen jeweils eine geradlinige Klingenspitze 23 auf.

[0026] Die Vorsprünge 21a, 21b sind vorzugsweise dazu eingerichtet, wie ein Meißel oder Schraubendreher verwendet zu werden, und/oder zum Aufhebeln von Behälterdeckeln verwendet zu werden.

[0027] Das Handwerkzeug gemäß Figur 1 ist in Figur 2 in zwei Seitenansichten abgebildet. Das Handwerkzeug 1 weist von der ersten Stirnseite 22 im ersten Endabschnitt 5 hin zur zweiten Stirnseite 24 im zweiten Endabschnitt 7 eine Länge L1 in einem Bereich von 160mm bis 260mm auf. Dieser Längenbereich stellt eine optimale Bedienbarkeit mit ein oder zwei Händen dar.

[0028] Der Griffabschnitt 9 ist über eine Länge L2 gerändelt, wobei L2 vorzugsweise in einem Bereich von 100mm bis 220mm liegt.

[0029] Die umfangseitig angeordnete Keilschräge 19 erstreckt sich über eine LängeL3, welche vorzugsweise in einem Bereich von 60mm bis 100mm liegt.

[0030] In dem Griffabschnitt 9 ist vorzugsweise eine Vertiefung 25 eingelassen, in welcher Schriftzüge, Benutzerhinweise oder ähnliches vorgesehen werden können.

[0031] Der Grundkörper 3 des Handwerkzeugs 1 weist einen im Wesentlichen zylindrischen Querschnitt auf, welcher im Bereich der Keilschräge 19 an der Stirnseite 22 des ersten Endabschnitts 5 auf eine teilweise polygonale Form mit einer Breite B2 in einem Bereich von 17mm bis 23mm reduziert ist.

[0032] Der Grundkörper 3 weist in dem im Wesentlichen zylindrischen Abschnitt einen äußeren Durchmesser D1 in einem Bereich von 22mm bis 28mm auf. Eine durch die Rändelung bedingte Durchmesser-Erhöhung liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0,2mm bis 0,4mm.

[0033] Die Ausnehmung 11, die sich entlang einer Längsachse X durch den Grundkörper 3 hindurch erstreckt, weist vorzugsweise einen Innendurchmesser D2 auf, der vorzugsweise in einen Bereich von 15mm bis 19mm liegt.

[0034] Der Schlitz 13, welcher sich von der Erststirnseite 22 aus erstreckt, weist vorzugsweise eine Breite B1 auf, die in einem Bereich von 7mm bis 13mm liegt, und erstreckt sich vorzugsweise über eine Länge L4, die in einem Bereich von 27mm bis 37mm liegt.

[0035] Die Vorsprünge 21a, 21b im zweiten Endabschnitt 7 sind vorzugsweise jeweils identisch ausgebildet und weisen eine Breite B3 auf, die in einem Bereich von 7mm bis 13mm liegt.

[0036] Ferner weisen die Vorsprünge 21a,b an ihren Spitzen jeweils eine Tiefe T1 auf, die vorzugsweise in einem Bereich von 1,3mm bis 2,3mm liegt.

[0037] Die vorstehend beschriebenen Dimensionsangaben liefern in Kombination miteinander, insbesondere hinsichtlich der Dimension am ersten Endabschnitt 5, ein Handwerkzeug, welches mit einer Vielzahl von Spannringgrößen kompatibel ist und beispielsweise für Spannringe von Standard-Gebindegrößen von 5kg bis 50kg einsetzbar ist. Besonders gut geeignet ist das so dimensionierte Handwerkzeug für die Gebindegrößen 5kg, 10kg und 30 kg.

[0038] In Figur 3 ist ein Fass 101 abgebildet, welches einen Deckel 103 aufweist. Der Deckel 103 wird mittels eines Spannrings 105 an dem Fass 101 verriegelt, sobald er in geschlossenem Zustand auf dem Fass 101 angeordnet ist.

[0039] Der Spannring 105 weist einen Spannhebel 107 auf, der zwischen einer Schließstellung (in Figur 3 gezeigt) und einer Offenstellung (nicht gezeigt) hin und her bewegbar ist. Der Spannring 105 klemmt einen korrespondierenden Flanschabschnitt des Fasses 101 und des Deckels 193 in seinem radial inneren Bereich, wenn sich der Spannhebel 107 in der Schließstellung befindet. Der Spannhebel weist eine dem Spannringinneren zugewandte erste Hebelseite 110 und eine gegenüberliegende, vom Spannring 105 abgewandte zweite Hebelseite 109 auf. Um von der gezeigten Schließstellung in die offene Stellung bewegt zu werden, muss der Spannhebel in Richtung des Pfeils P1 von dem Spannriegel 105 abgehebelt werden.

[0040] Das Fass 101 bildet gemeinsam mit dem Fassdeckel 103, dem Spannring 105 und dem in den Figuren 1 und 2 gezeigten Handwerkzeug 1 ein Fasssystem 100.

[0041] Eine beispielshafte und bevorzugte Verwendung des Handwerkzeugs 1 zum Öffnen und Schließen des Spannrings 105 ist in Figur 4 veranschaulicht. Um den Spannhebel 107 des Spannrings 105 von der in Figur 4 gezeigten Schließstellung in eine Offenstellung zu bewegen, wird das Handwerkzeug 1 an den Spannring 105 angenähert. Zur besseren Führung des Handwerkzeugs 1 wird das Handwerkzeug 1 vorzugsweise mit dem Schlitz 13 entlang des Spannrings 105 geführt, wobei der Spannring in den Schlitz 13 eintauchen kann. Die beiderseits des Schlitzes 13 angeordneten Kanten 17a, 17b werden auf der ersten Hebelseite 110 des Spannhebels 107 unter den Spannhebel 107 geschoben, und das Handwerkzeug 1 auf diese Weise auf den Spannhebel 107 aufgesteckt. Dies gelingt, ohne dass der Bediener mit den Händen in die Nähe des Spannhebels 107 gerät, weil er das Handwerkzeug 1 an seinem Griffabschnitt 9 (vgl. Figur 1) führen kann. Ist das Handwerkzeug 1 mit seiner Ausnehmung 11 weit genug auf den Spannhebel 107 aufgesteckt, und weit genug in Richtung des Pfeils I bewegt worden, kann eine Schwenkbewegung in Richtung des Pfeils P1 erfolgen, um das Handwerkzeug 1 in die Stellung II zu verbringen, in welcher der Spannhebel 107 seine Offenstellung erreicht. Um eine erneute Schließbewegung des Spannhebels 107 durchzuführen, verfährt der Bediener vorzugsweise wie vorstehend beschrieben, allerdings in umgekehrter Reihenfolge.


Ansprüche

1. Handwerkzeug (1) zum Öffnen und Schließen von Spannringen (105) für Fässer (101), wobei die Spannringe (105) jeweils einen Spannhebel (107) aufweisen, der eine dem Inneren des Spannrings (105) zugewandte erste Hebelseite (110) und eine gegenüberliegende, von dem Inneren Spannrings (105) abgewandte zweite Hebelseite (109) aufweist, der zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin- und herbewegbar ist, wobei das Handwerkzeug

- einen Grundkörper (3) aufweist, der einen ersten Endabschnitt (5) und einen gegenüberliegend zu dem ersten Endabschnitt (5) angeordneten zweiten Endabschnitt (7) aufweist, und der

- an dem ersten Endabschnitt (5) eine Ausnehmung (11) zum Aufstecken des Handwerkzeugs (1) auf den Spannhebel (107), und zum Aufbringen einer Hebelwirkung auf den Spannhebel (107) sowohl in Richtung der Offenstellung als auch in Richtung der Schließstellung ausgebildet ist.


 
2. Handwerkzeug (1) nach Anspruch 1,
wobei die Ausnehmung (11) eine Innenwandung (20) aufweist und dazu eingerichtet ist, den Spannhebel (107) in aufgestecktem Zustand derart zu umschließen, dass die erste und zweite Hebelseite (110, 109) des Spannhebels mit der Innenwandung (20) in Anlage stehen.
 
3. Handwerkzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Ausnehmung (11) eine Einführöffnung (15) in einer Stirnseite (22) des ersten Endabschnitts (5) aufweist, und einen Schlitz (13), der sich von der Stirnseite (22) des ersten Endabschnitts in Richtung des zweiten Endabschnitts (7) erstreckt.
 
4. Handwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Ausnehmung (11) sich von dem ersten Endabschnitt (5) bis zu dem zweiten Endabschnitt (7) erstreckt.
 
5. Handwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei an einer, vorzugsweise äußeren, Umfangsseite (4) des Grundkörpers eine Keilschräge (19) ausgebildet ist, die sich zu der ersten Stirnseite (22) hin erstreckt.
 
6. Handwerkzeug (1) nach Anspruch 4 und 5,
wobei die Keilschräge (19) zu beiden Seiten des Schlitzes (13) ausgebildet ist.
 
7. Handwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Grundkörper (3) sich entlang einer Längsachse (X) erstreckt, und senkrecht zu der Längsachse eine der folgenden Querschnittsformen aufweist:
kreisförmig, oval, elliptisch, polygonal, oder eine Kombination aus mehreren dieser Formen.
 
8. Handwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Grundkörper (3) einen Griffabschnitt (9) aufweist, vorzugsweise einen einhändig umgreifbaren Griffabschnitt.
 
9. Handwerkzeug (1) nach Anspruch 8,
wobei der Griffabschnitt (9) zwischen dem ersten und dem zweiten Endabschnitt (5, 7) angeordnet ist.
 
10. Handwerkzeug (1) nach Anspruch 8 oder 9,
wobei der Griffabschnitt aufgeraut ist, insbesondere gerändelt.
 
11. Handwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei an dem zweiten Endabschnitt (7) wenigstens ein Vorsprung (21a, 21b) ausgebildet ist, welcher dazu eingerichtet ist, zum Öffnen des Fasses (101) in einen Spalt zwischen dem Fass (101) und seinem Fassdeckel (103) eingetrieben zu werden.
 
12. Handwerkzeug (1) nach Anspruch 11,
wobei der Vorsprung (21a, 21b) eine geradlinige Klingenspitze (23) aufweist.
 
13. Handwerkzeug (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Grundkörper (3) aus einer Metalllegierung besteht, welche frei von Aluminium ist oder einen Aluminiumanteil von weniger als 10 Gewichtsprozent aufweist; und frei von Magnesium ist oder einen Magnesiumanteil von weniger als 10 Gewichtsprozent aufweist; und welche besonders bevorzugt einen Chromanteil von mehr als 10,5 Gewichtsprozent aufweist.
 
14. Verwendung eines Handwerkzeuges (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche zum Öffnen und Schließen von Spannringen (107) für Fässer (101).
 
15. Fasssystem (100), mit
einem Fass (101), welches einen Fassdeckel (103) zum Verschließen des Fasses (101), und einen Spannring (105) zum Verriegeln des Fassdeckels (103) an dem Fass (101) aufweist, wobei der Spannring (105)
einen Spannhebel (107) aufweist, der eine dem Inneren des Spannrings zugewandte erste Hebelseite (110) und eine gegenüberliegende, von dem Inneren des Spannrings abgewandte zweite Hebelseite (109) aufweist, der zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung hin- und herbewegbar ist,
gekennzeichnet durch ein Handwerkzeug (1) zum Öffnen und Schließen des Spannrings (107),
wobei das Handwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht















Recherchenbericht