[0001] Die Erfindung betrifft einen abgedichteten Verriegelungsbeschlag nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Es sind eine Reihe von nicht abgedichteten Verriegelungsbeschlägen bekannt, die auf
den gleichen Anmelder zurückgehen und sich dadurch auszeichnen, dass eine Betätigungswelle
vorhanden ist, die drehbar in einem zugeordneten Gehäuse gelagert ist, sowie eine
Drehwinkelbegrenzung zwischen dem Gehäuse und der Betätigungswelle, mit dem Ziel,
eine drehfest mit der Betätigungswelle verbundene Verriegelungszunge in zwei verschiedene
Drehlagen zu bringen.
[0003] Ein solcher Verriegelungsbeschlag wird insbesondere im Möbelbau, im Schaltschrankbau
und dergleichen verwendet und ist auch unter dem Begriff "Vorreiber" bekannt.
[0004] Kennzeichnend für diese Art eines Verriegelungsbeschlages ist die Tatsache, dass
eine drehbare Betätigungswelle vorhanden ist, die drehfest mit der Verriegelungszunge
verbunden ist, wobei in der einen Drehstellung die Verriegelungszunge außer Eingriff
mit einem gegenüberliegenden Möbelteil, einem Rahmen oder einer anderen Anschlagfläche
gebracht wird, während im Verriegelungseingriff sich die Verriegelungszunge an der
Rückseite einer Möbelfläche oder einer anderen Anschlagfläche anlegt.
[0005] Eine solche Art eines Verriegelungsbeschlages hat sich in großem Umfang bewährt,
hat aber den Nachteil, dass sie erhöhten Hygieneanforderungen nicht genügt.
[0006] In Abstimmung mit allen relevanten Industriezweigen wie der Lebensmittel-, Pharma-
und Kosmetikindustrie oder Biotechnologie sehen die staatlichen Gesundheitsbehörden
sowohl ihre Hauptaufgabe als auch ihr Anliegen darin, Produkte zur Ernährung oder
Behandlung von Menschen und im erweiterten Sinn auch von Tieren so weit wie möglich
frei von schädlichen Einflüssen zu halten. Im Rahmen dieser Politik ist die Unbedenklichkeit,
Qualität und Haltbarkeit des an den Verbraucher abgegebenen Produktes entscheidend.
Alle Bestrebungen des Verbraucherschutzes zielen deshalb auf Produktsicherheit ab,
um sowohl vorbeugend als auch nachhaltig vor toxischen Substanzen und relevanten Mikro-organismen
zu schützen und gesundheitliche Risiken auszuschließen.
[0007] Für die genannten Industriebereiche, in denen zum Teil hygienisch hochsensible Produkte
hergestellt werden, ist es charakteristisch, dass die Zielrichtung der Gesetzgebung
ursprünglich allein Hygiene-und Qualitätsmaßnahmen der hergestellten Produkte umfasste,
während bei den Prozessanlagen lediglich der Reinigungszustand vor Prozessbeginn eine
wichtige Randbedingung darstellte. In den vergangenen Jahren sind zu diesen Anforderungen
gesetzliche Vorgaben hinzugekommen: "Hygienic Design", d. h. die leicht reinigbare
und hygienegerechte Gestaltung der Prozessanlagen, als wichtige Voraussetzung für
sichere Produktion im Sinne des Verbraucherschutzes.
[0008] Neuere Erkenntnisse und wirtschaftliche Betrachtungen zeigen, dass nur über die Kombination
der beiden Zielgrößen "Produkt" und "Produktionsanlage" die angestrebte hochwertige
Qualität der Erzeugnisse mit langer Lebensdauer zu erreichen ist.
[0010] Unter Hygiene werden dabei heute, ergänzend zu der grundlegenden Bedeutung "Gesundheit"
bzw. "die Gesundheit fördernd" auch alle Bereiche verstanden, die das Vermeiden von
Risiken und Gefahren für die menschliche Gesundheit durch Kontamination aufgrund von
relevanten Mikroorganismen und anderen Substanzen beim Konsum von Produkten zum Ziel
haben.
[0011] Aus diesem Grund muss das Herstellungsverfahren unter verfahrenstechnischen Gesichtspunkten
(z. B. Abstimmung von Massenströmen, Verweilzeiten, Temperaturen) optimiert und im
Hinblick auf mögliche Produktbeeinflussung kontrolliert werden. Um eine zusätzliche
Kontamination durch Mikroorganismen und qualitätsmindernde Substanzen auszuschließen,
steht am Ende eines jeden Produktionszyklus die Reinigung von Anlagen, Apparaten und
Komponenten sowie -vor allem bei Prozessen, die währen der Produktion zur Umgebung
offen sind oder inspiziert werden müssen-des Prozessumfeldes. Als Ergebnis einer umfassenden
Qualitätssicherung müssen alle negativen Einflüsse auf das Produkt ursächlich ausgeschaltet
werden.
[0012] Während man in vielen Bereichen der angesprochenen Industrien Produktverarbeitung
und Reinigung von jeher als gleich wichtig einordnete, wurde lange Zeit der starke
Einfluss einer hygienegerechten Anlagen-und Bauteilgestaltung als nicht relevant angesehen
oder einfach vernachlässigt.
[0013] In manchen Bereichen herrschte die Meinung vor, dass durch entsprechend hohe Konzentrationen
von geeigneten, zum großen Teil aggressiven Reinigungs-und Desinfektionsmitteln sowie
durch ausreichend lange Reinigungszeiten und hohe Temperaturen für praktisch jede
Anlage der Reinigungserfolg sichergestellt werden kann. Außerdem wurde man häufig
mit dem Argument konfrontiert, dass bei Produkten, die unmittelbar vor dem Abfüllen
oder Verpacken pasteurisiert oder sterilisiert werden, Aspekte der Hygiene während
der Herstellung nicht unbedingt die entscheidende Rolle spielen, da letztendlich die
Abtötung von relevanten Mikroorganismen im letzten Schritt entscheidend ist.
[0014] Außer Acht gelassen wird dabei, dass eine erhöhte Belastung des Produktes mit Mikroorganismen
bereits während der Produktion dessen Qualität entscheidend beeinflussen kann und
Maßnahmen zur Dekontamination erschwert und verteuert. Darüber hinaus ist die verstärkte
Gefahr der Entstehung toxischer Stoffwechselprodukte bei erhöhter und unkontrollierter
Anzahl an Mikroorganismen zu berücksichtigen.
[0015] Aufgrund von Lernprozessen in diesem Bereich hat sich in den vergangenen Jahren die
Blickrichtung entscheidend geändert, wobei ganz wesentlich die Forderung nach hygienegerechtem
Anlagendesign mit in den Vordergrund gerückt wurde. Fachbegriffe wie Hygienic Design
oder reinigungsgerechte Gestaltung sind mittlerweile in aller Fachleuten Munde, die
mit Hygienefragen im Zusammenhang mit Produktion und Produktionsanlagen zu tun haben.
Durch entsprechende konstruktive Gestaltungsmaßnahmen, die inzwischen in verschiedenen
Bereichen auch gesetzlich gefordert werden, soll durch Hygienic Design die Reinigbarkeit
und damit der Reinigungserfolg verbessert sowie die Reinigung sicherer gemacht werden.
[0016] Aus dem Hygienebereich sind sogenannte Hygienevorreiberverschlüsse bekannt, wie sie
z.B. in der
DE 20 2013 104 438 U1 und der
DE 20 2011 105 345 U1 offenbart sind. Derartige Verschlüsse zeichnen sich durch eine entsprechende Dichtung
zwischen den zueinander beweglichen Teilen aus.
[0017] Insbesondere im Hygienebereich, wo eine Abdichtung des Verriegelungsbeschlages gegen
Stäube und Flüssigkeiten stattfinden soll, bestand bei den Verriegelungsbeschlägen
nach dem Stand der Technik der Nachteil, dass im Bereich der Betätigungswelle ein
nach außen ragender Anschlagstift vorhanden war, der für die Drehbegrenzung sorgte.
[0018] Somit bestand der Nachteil, dass am radialen Außenumfang der Betätigungswelle nach
außen nicht abgedichtete Drehwinkelbegrenzungen vorhanden waren, die z.B. als Zylinderstift
ausgebildet gewesen sind. Eine solche Anordnung schützt jedoch nicht gegen das Eindringen
von Flüssigkeiten und Stäuben, wie es im Hygienebereich oder in anderen Bereichen
vorkommt, die erhöhten Sauberkeitsanforderungen unterliegen.
[0019] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Verriegelungsbeschlag der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er abgedichtet ausgeführt werden kann
und einem Hygienic Design entsprechen.
[0020] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0021] Merkmal der Erfindung ist, dass die Betätigungswelle abgedichtet durch ein Gehäuse
hindurchgreift und dass im abgedichteten Bereich der Gehäusebohrung eine Drehwinkelbegrenzung
angeordnet ist.
[0022] Nach einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass unter Berücksichtigung eines
Hygienic-Designs die Betätigungswelle beidseitig abgedichtet durch das Gehäuse hindurchgreift
und dass im Bereich der abgedichteten Gehäusebohrung die Drehwinkelbegrenzung angeordnet
ist.
[0023] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass die Drehwinkelbegrenzung
nun nicht mehr außerhalb des Gehäuses angeordnet ist, sondern abgedichtet im Gehäuse
selbst integriert ist, was mit besonderem Vorteil verbunden ist.
[0024] Es ergibt sich damit nun erstmals die Möglichkeit, das Gehäuse in Verbindung mit
der Betätigungswelle vollkommen abzudichten, so dass keinerlei Teile mehr außerhalb
liegend dem Einfluss von Flüssigkeiten und Stäuben unterliegen und insbesondere derartige
Flüssigkeiten und Stäube nicht mehr in den Innenraum des Gehäuses eindringen können.
[0025] Durch die innen liegende Drehwinkelbegrenzung wird also eine erhöhte Abdichtwirkung
erzielt, wie sie bisher noch nicht bekannt war, womit den hohen Hygieneanforderungen
gerecht werden kann.
[0026] In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Drehwinkelbegrenzung
durch einen Zylinderstift vorgenommen wird, der fest im Innenraum des Gehäuses angeordnet
ist und der mit einer zugeordneten Anschlagbegrenzung im Bereich einer Ausnehmung
der Betätigungswelle zusammenwirkt.
[0027] In einer zweiten Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass der Zylinderstift drehfest
an der Betätigungswelle angeordnet ist und mit zugeordneten, innen liegenden Anschlagflächen
im Innenraum des Gehäuses zusammenwirkt.
[0028] Statt eines Zylinderstiftes, der in seiner Einbaulage in einer Passbohrung entweder
im Gehäuse oder in der Betätigungswelle angeordnet ist, kann es in einer erweiterten
Ausführungsform auch vorgesehen sein, dass der Zylinderstift entfällt und dass die
einander zugeordneten Anschlagflächen der Drehwinkelbegrenzung selbst durch Flächen
der Betätigungswelle und zugeordneten Anschlagflächen im Gehäuse verwirklicht werden.
Der Zylinderstift kann demnach entfallen und sozusagen werkstoffeinstückig mit Teilen
der Betätigungswelle verbunden sein. In diesem Fall würden in der Betätigungswelle
entsprechende Ausfräsungen vorgenommen werden, die dann eine vorstehende Kontur bilden
und diese Kontur die Drehwinkelbegrenzung zu zugeordneten Anschlagflächen im Innenraum
des Gehäuses ausbilden.
[0029] In einer anderen Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass auf dem Außenumfang
der Betätigungswelle ein Ring aufgepresst ist, an dem eine geeignete drehwinkelbegrenzende
Kontur oder dergleichen angeordnet sind, die mit zugeordneten Anschlagflächen im Innenraum
des Gehäuses zusammenwirken.
[0030] Aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt sich, dass die Erfindung nicht auf eine
bestimmte Art der Drehwinkelbegrenzung beschränkt ist, sondern jegliche Art der Drehwinkelbegrenzung
wird beansprucht, die geeignet ist, im Innenraum eines Gehäuses abgedichtet aufgenommen
zu werden.
[0031] In einer Weiterbildung der Erfindung kann es ferner vorgesehen sein, dass auch die
Befestigung des Verriegelungsbeschlages an einer zugeordneten Befestigungsfläche abgedichtet
ausgebildet ist.
[0032] Eine solche Abdichtung kann im Bereich eines Klemmspaltes erfolgen, wobei z.B. der
Klemmspalt durch eine Schraubhülse erreicht wird, die in der Art einer Gewindeschraubhülse
auf dem Außengewinde des Gehäuses aufgeschraubt werden kann.
[0033] Es kann selbstverständlich jede beliebige Art der Verbindung des Verriegelungsbeschlages
an einer Befestigungsfläche vorgesehen werden, z. B. kann das Gehäuse des Verriegelungsbeschlages
auch in einer zugeordneten Aufnahmebohrung vernietet, verklemmt, verkeilt oder verklebt
sein.
[0034] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es im Übrigen vorgesehen, dass der Klemmspalt
beidseitig durch Flachdichtungen abgedichtet ist, so dass auch die Befestigung des
Gehäuses in einer zugeordneten Aufnahmebohrung eines Möbelteils oder einer Befestigungsfläche
abgedichtet ausgebildet ist.
[0035] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist es vorgesehen, wenn auch die Schraubhülse
abgedichtet gegenüber dem Gehäuse 1 ausgebildet ist. Zu diesem Zweck wird es bevorzugt,
wenn die Schraubhülse mit einer zugeordneten Stangendichtung auf dem Außenumfang des
Gehäuses abgedichtet festgelegt ist.
[0036] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass auch die drehfest
mit der Betätigungswelle verbundene Verriegelungszunge abgedichtet auf der Betätigungswelle
2 festgelegt ist. Zu diesem Zweck wird die zugeordnete Mehrkantausnehmung der Verriegelungszunge,
die auf dem mehrkantig ausgebildeten Außenumfang der Betätigungswelle 2 aufsitzt,
beidseitig von Flachdichtungen eingefasst.
[0037] Auf diese Weise wird mit Sicherheit vermieden, dass kein Wasser im Innenbereich des
Gehäuses eindringt und die Betätigungswelle 2 somit abgedichtet gegenüber dem Gehäuse
beidseitig ausgebildet ist.
[0038] In manchen anderen Fällen kann es jedoch ausreichen, die Betätigungswelle und das
Gehäuse nur in einer Richtung abzudichten, z.B. an der Seite, wo das Betätigungswerkzeug
an der Betätigungswelle angreift. Die vorher beschriebenen Dichtungen an der Verriegelungszunge
und an der Schraubhülse können dann entfallen.
[0039] In einer anderen Ausgestaltung kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Abdichtung
sowohl auf der Betätigungsseite als auch auf der Verriegelungsseite vorgenommen wird,
wodurch dann eine Vollabdichtung gewährleistet ist.
[0040] Die drehfeste Verbindung zwischen der Verriegelungszunge und der Betätigungswelle
kann in beliebiger Weise ausgebildet sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist sie
als Vierkant ausgebildet. Es kann auch ein Zweikant vorgesehen werden oder eine sternförmige
Ausnehmung mit einer Vielzahl von aufzupressenden Konturen.
[0041] Ebenso ist es nicht notwendig, dass die Verriegelungszunge zungenförmig ausgebildet
ist, d. h. als abgekröpfte Kontur. Es können auch andere Formen von Verriegelungszungen
verwendet werden, die insgesamt geeignet sind, an einer Möbelfläche oder an einer
Anschlagfläche festgelegt zu werden.
[0042] Ebenso ist es nicht lösungsnotwendig, dass die Verriegelungszunge mit Hilfe einer
Sechskantschraube auf der Betätigungswelle festgelegt ist. Es können auch andere Befestigungsarten
vorgesehen werden, wie z. B. eine Nietverbindung, eine Klebeverbindung, eine Keilverbindung
oder eine Klemmverbindung.
[0043] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0044] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, könnten
als erfindungswesentlich beansprucht werden, soweit sie einzeln oder in Kombination
gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Die Verwendung der Begriffe "wesentlich"
oder "erfindungsgemäß" oder "erfindungswesentlich" ist subjektiv und impliziert nicht,
dass die so benannten Merkmale zwangsläufig Bestandteil eines oder mehrerer Patentansprüche
sein müssen.
[0045] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0046] Es zeigen:
- Figur 1:
- Teil-Längsschnitt durch einen Verriegelungsbeschlag nach der Erfindung
- Figur 2:
- die Stirnansicht des Verriegelungsbeschlages
- Figur 3:
- der Aufbau des Verriegelungsbeschlages in explosionsartiger auseinandergezogener Darstellung
- Figur 4:
- ein Längsschnitt durch den Verriegelungsbeschlag in der Art der Darstellung nach Figur
1
- Figur 5:
- eine perspektivische Darstellung der Betätigungswelle
- Figur 6:
- ein Schnitt durch das Gehäuse
[0047] Der abgedichtete Verbindungsbeschlag besteht aus einem rundzylindrischen Gehäuse
1, welches eine zentrale Mittenbohrung 15 aufweist, in welche eine in zwei Durchmessern
abgestufte Betätigungswelle 2 eingreift und dort drehbar gelagert ist. Die Mittenbohrung
15 bildet somit die Gehäusebohrung 34
[0048] Die Betätigungswelle 2 weist an der Stirnseite einen Vierkant 12 auf, an dem ein
Betätigungswerkzeug zur Drehung der Betätigungswelle 2 angesetzt werden kann.
[0049] Statt eines Vierkantes 12 können auch andere Betätigungswerkzeuge angesetzt werden,
z. B. kann ein Betätigungshebel oder dergleichen anstatt des Vierkantes 12 verwendet
werden.
[0050] Die Betätigungswelle 2 besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei voneinander
abgestuften Zylinderansätzen 29, 30, wobei der im Durchmesser größere Zylinderansatz
30 im Bereich des vorderen Vierkantes 12 ist und der im Durchmesser kleinere Zylinderansatz
30 sich an den Zylinderansatz 29 werkstoffeinstückig anschließt.
[0051] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist im Übergangsbereich zwischen Zylinderansatz
29 und den im Durchmesser verminderten Zylinderansatz 30 eine Ausnehmung 16 angeordnet,
welche in Verbindung mit einem Zylinderstift 5 die abgedichtete Drehwinkelbegrenzung
ergibt.
[0052] Gemäß Figuren 1 und 3 ist ein O-Ring 3 vorgesehen, der stirnseitig die Betätigungswelle
2 gegenüber dem Stirnseitenansatz des Gehäuses 1 abdichtet.
[0053] Statt eines O-Rings 3 können auch andere Abdichtmaßnahmen vorgesehen werden, z. B.
eine Abdichtscheibe oder dergleichen mehr.
[0054] Wichtig ist, dass in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Zylinderstift 5 im Innenraum
des Gehäuses 1, nämlich in dessen zentralen Mittenbohrung 15 angeordnet ist, und somit
abgedichtet eine Drehwinkelbegrenzung in Verbindung mit der betätigungswellenseitigen
Ausnehmung 16 gegeben ist.
[0055] Auf dem Außenumfang des Gehäuses 1 ist ein Gewinde 27 angeordnet, das als Außengewinde
ausgebildet ist, auf welches das Innengewinde einer zugeordneten Schraubhülse 7 aufgeschraubt
ist.
[0056] Somit bildet die vordere Stirnseite der Schraubhülse 7 in Verbindung mit den im Durchmesser
vergrößerten Stirnseitenansatz 31 einen Klemmspalt 14 zur Festlegung in einer zugeordneten
Bohrung einer Befestigungsplatte 13.
[0057] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist auch diese Aufnahme- oder Klemmbohrung im
Bereich des Klemmspaltes 14 abgedichtet, und zwar mit zwei einander gegenüberliegenden
Flachdichtungen 4, die sich von beiden Seiten an der nur teilweise dargestellten Befestigungsplatte
13 abdichtend anlegen.
[0058] An der hinteren Seite der Schraubhülse 7 ist eine Stangendichtung 6 in der Schraubhülse
7 eingebettet, die sich auf dem Außenumfang des Ansatzes 32 des Gehäuses 1 abdichtend
anlegt, so dass die Schraubhülse 7 abgedichtet auf dem Gewinde 27 des Gehäuses 1 verschraubbar
ist.
[0059] Anstatt einer Stangendichtung 6 können selbstverständlich auch andere Abdichtmaßnahmen
verwendet werden, wie z. B. eine O-Ring-Dichtung oder eine Flachring-Dichtung.
[0060] Zur Festlegung an einer Möbelfläche oder einer anderen Anschlagfläche ist eine etwa
plattenförmige Verriegelungszunge 9 vorgesehen, die eine Vierkantausnehmung 18 aufweist,
die auf dem Vierkant 17 der Betätigungswelle 2 drehfest mit Hilfe einer Sechskantschraube
10 festgelegt ist.
[0061] Die Sechskantschraube 10 weist einen Schraubbolzen 19 auf, der durch die Vierkantausnehmung
18 hindurchgreift und in eine Gewindebohrung 28 in der Betätigungswelle 2 eingreift
und dort festgelegt ist.
[0062] Auch hier ist bevorzugt, wenn die Verriegelungszunge 9 beidseitig auf der Betätigungswelle
2 abgedichtet gelagert ist, nämlich einerseits durch die hintere Flachdichtung 11
auf der Betätigungswelle abgedichtet und andererseits durch die vordere Flachdichtung
8 gegenüber dem Gehäuse 1 abgedichtet ist.
[0063] Auf diese Weise ist gesichert, dass auf der Seite der Verriegelungszunge 9 keine
Flüssigkeiten oder Stäube in den Innenraum des Gehäuses 1 gelangen können.
[0064] Die Figur 3 zeigt im Übrigen, dass die Schraubhülse 7 mit ein oder mehreren Schlüsselflächen
33 für den Angriff eines geeigneten Werkzeuges versehen sein kann.
[0065] Bei der Erfindung wird es bevorzugt, wenn eine im Gehäuse 1 integrierte innen liegende
und abgedichtete Drehwinkelbegrenzung zwischen der Betätigungswelle 2 und dem Gehäuse
1 verwirklicht wird.
[0066] Zu diesem Zweck ist wie in Figur 6 gezeigt vorgesehen, dass im Bereich eines stirnseitigen
Gehäuseansatzes des Gehäuses 1 eine Passbohrung 21 eingebracht ist, in welche ein
Zylinderstift 5 eingepresst ist. Dieser ragt gemäß Figur 1 mit seinem vorderen freien
Ende in den Übergangsbereich zwischen den beiden Zylinderansätzen 29, 30 und kann
somit zum Anschlag an der jeweiligen Ausnehmung 16 der Betätigungswelle 2 gebracht
werden. Dadurch wird eine abgedichtete Drehwinkelbegrenzung für die Betätigungswelle
2 im Gehäuse 1 verwirklicht.
[0067] Aus Figur 5 ergeben sich weitere Einzelheiten der Drehwinkelbegrenzung dergestalt,
dass im stirnseitigen Bereich des Zylinderansatzes 29 eine im Durchmesser verringerte
Ausnehmung 16 vorhanden ist, die sich um einen Drehwinkel von z. B. 90° erstreckt.
[0068] In dieser Ausnehmung 16 greift der Zylinderstift 5 mit seinem vorderen freien Ende
ein und kann somit je nach Drehung der Betätigungswelle entweder an der linksseitigen
Anschlagfläche 23 oder der rechtsseitigen Anschlagfläche 24 gebracht werden.
[0069] Im gezeigten Ausführungsbeispiel lässt die Ausnehmung 16 einen Drehwinkel von 90°
für die Betätigungswelle 2 zu.
[0070] Es ist selbstverständlich möglich, die Ausnehmung 16 so zu gestalten, dass andere
Drehwinkel möglich sind, wie z. B. 30, 60, 90 oder 120° oder dergleichen mehr.
[0071] Ebenso kann es vorgesehen sein, dass nicht nur ein Zylinderstift 5 vorhanden ist,
sondern dass auch mehrere Zylinderstifte gleichmäßig verteilt am Umfang des Gehäuses
angeordnet sind, die mit zugeordneten Ausnehmungen 16 auf der Betätigungswelle 2 zusammen
arbeiten.
[0072] Im allgemeinen Beschreibungsteil wurde bereits schon darauf hingewiesen, dass auch
die kinematische Umkehrung im Rahmen der vorliegenden Erfindung beansprucht wird,
nämlich dass ein Zylinderstift axial vorstehend an der Betätigungswelle 2 im Bereich
des Ansatzes 29 angeordnet ist und mit zugeordneten innenseitigen Anschlagflächen
im Innenraum des Gehäuses 1 im Bereich der Mittenbohrung 15 zusammenwirkt.
[0073] Die vorher erwähnten weiteren Maßnahmen für die Verwirklichung einer Drehwinkelbegrenzung
sollen hier ebenfalls im zeichnerischen Ausführungsbeispiel umfasst sein.
[0074] Die Figur 6 zeigt einen Dichtsitz 26 an der Stirnseite des Gehäuses 1 im Bereich
eines im Durchmesser vergrößerten Ansatzes 31, wobei in diesem Dichtsitz 26 der O-Ring
3 aufgenommen ist.
[0075] Ferner zeigt die Figur 6, dass im Innenraum des Gehäuses eine abgestufte Bohrung
vorhanden ist, nämlich die Mittenbohrung 15 mit größerem Durchmesser geht in eine
Bohrung 25 verringerten Durchmessers über, wozu der im Durchmesser vergrößerte Ansatz
29 der Betätigungswelle 2 in die Bohrung 15 eingreift und der im Durchmesser verringerte
Zylinderansatz 30 der Betätigungswelle 2 in die im Durchmesser verringerte Bohrung
25 im Gehäuse 1 eingreift.
[0076] Demnach ist bei der Erfindung bevorzugt, wenn eine abgedichtete Drehwinkelbegrenzung
im Gehäuse 1 in Richtung auf die Betätigungswelle 2 vorgesehen ist und insgesamt der
gesamte Verriegelungsbeschlag mit außen und innen liegenden Dichtungen gegenüber dem
Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz geschützt ist.
[0077] Somit wird gewährleistet, dass insbesondere die Drehwinkelbegrenzung nicht mehr außen
liegend von Schmutz und Stäuben beeinflusst werden kann.
[0078] Aufgrund der Verwendung eines Zylinderstiftes 5 ist auch eine besonders einfache
Montage möglich.
[0079] Zur Demontage des Verriegelungsbeschlages wird einfach die Sechskantschraube 10 gelöst.
Es kann dann die Verriegelungszunge 9 von der Betätigungswelle 2 abgezogen werden,
und die Betätigungswelle 2 kann dann in axialer Richtung aus der Mittenbohrung 15
des Gehäuses 1 herausgezogen werden.
Zeichnungslegende
[0080]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Betätigungswelle
- 3
- O-Ring
- 4
- Flachdichtung
- 5
- Zylinderstift
- 6
- Stangendichtung
- 7
- Schraubhülse
- 8
- Flachdichtung
- 9
- Verriegelungszunge
- 10
- Sechskantschraube
- 11
- Flachdichtung
- 12
- Vierkant (von 2)
- 13
- Befestigungsplatte
- 14
- Klemmspalt
- 15
- Mittenbohrung (von 1)
- 16
- Ausnehmung (von 2)
- 17
- Vierkant (von 2)
- 18
- Vierkantausnehmung (von 9)
- 19
- Schraubbolzen (von 10)
- 20
- Pfeilrichtung
- 21
- Passbohrung
- 22
- -
- 23
- Anschlagfläche
- 24
- Anschlagfläche
- 25
- Bohrung
- 26
- Dichtsitz
- 27
- Gewinde
- 28
- Gewindebohrung (in 2)
- 29
- Zylinderansatz (von 2)
- 30
- Zylinderansatz (von 2)
- 31
- Ansatz (von 1)
- 32
- Ansatz (von 1)
- 33
- Schlüsselfläche
- 34
- Gehäusebohrung
1. Verriegelungsbeschlag mit einem in einer Tür oder einer Befestigungsplatte (13) ausgebildeten
Bohrung festlegbaren, ein Außengewinde aufweisenden Gehäuse (1), in deren Gehäusebohrung
(34) eine an ihrem freien Ende eine Verriegelungszunge (9) tragende, drehwinkel-begrenzte
Betätigungswelle (2) mittels einem an der Betätigungswelle (2) ausgebildeten Betätigungsansatz
(12) drehbar gelagert ist, und mit einer ein Innengewinde aufweisenden Schraubhülse
(7), welche den Verrieglungsbeschlag gegenüber der Tür oder der Befestigungsplatte
(13) festlegt, dadurch gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung eines Hygienic-Designs die Betätigungswelle (2) beidseitig
abgedichtet durch das Gehäuse (1) hindurchgreift und dass im Bereich der abgedichteten
Gehäusebohrung (34) die Drehwinkelbegrenzung (5, 16, 23, 24) angeordnet ist.
2. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehwinkelbegrenzung aus einem Zylinderstift (5) besteht, der fest im Innenraum
des Gehäuses (1) angeordnet ist und mit wellenseitigen Anschlagflächen (23, 24) zusammenwirkt.
3. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderstift (5) mit zugeordneten, innen liegenden Anschlagflächen (23, 24)
als Anschlagbegrenzung einer Ausnehmung (16) der Betätigungswelle (2) zusammenwirkt.
4. Verriegelungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungswelle (2) aus zwei voneinander abgestuften Zylinderansätzen (29, 30)
besteht, wobei im Übergangsbereich zwischen dem einen Zylinderansatz (29) und den
im Durchmesser verminderten anderen Zylinderansatz (30) die Ausnehmung (16) angeordnet
ist.
5. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderstift (5) drehfest und axial vorstehend an der Betätigungswelle (2) angeordnet
ist und mit gegenüberliegenden innenseitigen Anschlagflächen im Innenraum des Gehäuses
(1) zusammenwirkt.
6. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Außenumfang der Betätigungswelle (2) ein Ring aufgepresst ist, an dem eine
drehwinkelbegrenzende Kontur oder dergleichen angeordnet ist, die mit zugeordneten
Anschlagflächen im Innenraum des Gehäuses (1) zusammenwirken.
7. Verriegelungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraubhülse (7) vor dem Gewinde (27) über eine Stangendichtung (6) auf dem Außenumfang
des Gehäuse (1) abdichtend aufsteht.
8. Verriegelungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die drehfest mit der Betätigungswelle (2) verbundene Verriegelungszunge (9) über
eine zugeordnete Mehrkantausnehmung auf dem mehrkantig ausgebildeten Außenumfang (17)
auf der Betätigungswelle (2) festgelegt ist.
9. Verriegelungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die auf der Betätigungswelle (2) aufsitzende Verriegelungszunge (9) beidseitig von
Flachdichtungen (8, 11) eingefasst ist.
10. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Außenumfang der Betätigungswelle (2) ein Ring aufgepresst ist, an dem eine
geeignete drehwinkelbegrenzende Kontur oder dergleichen angeordnet ist, die mit zugeordneten
Anschlagflächen im Innenraum des Gehäuses (1) zusammenwirken.
11. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungswelle (2) Ausfräsungen aufweist, die eine vorstehende Kontur bilden,
die in zugeordneten Anschlagflächen im Innenraum des Gehäuses eingreifen.
12. Verriegelungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein O-Ring (3) stirnseitig die Betätigungswelle (2) gegenüber einem Stirnseitenansatz
des Gehäuses (1) abdichtet.
13. Verriegelungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungszunge (9) auf der Betätigungswelle (2) gegenüber dem Gehäuse (1)
abgedichtet gelagert ist.
14. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtung einerseits durch eine hintere Flachdichtung (11) auf der Betätigungswelle
(2) gegenüber der wellenseitigen Sechskantschraube (10) und andererseits durch eine
vordere Flachdichtung (8) gegenüber der Stirnseite des Gehäuses (1) erfolgt.