[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lamellenstore gemäss Anspruch 1 der vorliegenden
Erfindung.
[0002] Lamellenstoren dienen zum Schutz gegen Sonnenstrahlen und Witterung. Die Lamellenstoren
können insbesondere an der Aussenseite eines Gebäudes vor Fenstern und/oder Türen
angebracht werden. Es sind Lamellenstoren bekannt, welche einen Storenbehang mit einer
Mehrzahl von Lamellen und eine den Storenbehang unten abschliessende Unterschiene
enthalten. Die Lamellen und die abschliessende Unterschiene können seitlich zwischen
jeweiligen Führungsschienen geführt werden. Die Lamellen können zusammen mit der abschliessenden
Unterschiene durch flexible Verbindungselemente, z.B. Kordeln, miteinander verbunden
werden. Zusätzlich können die einzelnen Lamellen in verschiedene Neigungsstellungen
verschwenkt werden, um hierdurch einen Lichteinfall zu regulieren. Wenn der Storenbehang
in die tiefst mögliche Stellung abgesenkt ist und die einzelnen Lamellen zusammen
mit der Unterschiene maximal aus der horizontalen Stellung heraus geschwenkt sind,
kann ein Lichteinfall weitestgehend abgeschirmt werden, bzw. ein hoher Verdunkelungsgrad
erzielt werden.
[0003] In der Druckschrift
CH 712 613 A1 wird zum Schwenken der Unterschiene und somit auch der Lamellen ein Hebelmechanismus
vorgeschlagen, welcher die Unterschiene in eine senkrechte Richtung schwenkt (Lichteinfall)
oder nach unten schwenkt (Verdunkelung). Der Hebelmechanismus ist dazu eingerichtet,
eine im Wesentlichen lineare Bewegung in eine Kippbewegung umzusetzen, um somit die
Neigung der Unterschiene zu verstellen. Es besteht im Stand der Technik ein Problem
darin, dass hierbei die Unterschiene unpräzise ausgerichtet werden kann. Zudem kann
der Hebelmechanismus eine unzureichende Stabilität aufweisen.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Lamellenstore anzugeben,
welche die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist. Diese Aufgabe wird durch
eine Lamellenstore mit den Merkmalen gemäss Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsvarianten
sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0005] Erfindungsgemäss umfasst eine Lamellenstore seitlich angeordnete Führungsschienen,
einen zwischen den Führungsschienen angeordneten Storenbehang mit einer Mehrzahl von
Lamellen, eine den Storenbehang abschliessende Unterschiene und wenigstens eine Aufzugsvorrichtung.
Ferner umfasst die Lamellenstore wenigstens einen Hebelmechanismus, welcher eingerichtet
ist, um eine im Wesentlichen lineare Bewegung in eine Kippbewegung zur Neigungsverstellung
der Unterschiene zu übersetzen. Ferner umfasst ist wenigstens ein Schlitten, welcher
zur Aufnahme von dem Hebelmechanismus ausgebildet ist, wobei der Schlitten wenigstens
abschnittsweise mit der Unterschiene entlang der Führungsschiene verfahrbar ist. Der
Hebelmechanismus umfasst einen Schwenkhebel und eine Anschlagvorrichtung. Hierbei
ist der Schwenkhebel an zwei Abschnitten hiervon jeweils an die Unterschiene und den
Schlitten angelenkt, und ist die Anschlagvorrichtung dazu ausgebildet, einen Schwenkbereich
des Schwenkhebels in Relation zum Schlitten innerhalb eines vorbestimmten Winkelbereichs
einzuschränken.
[0006] Somit ist eine Lamellenstore mit einem Hebelmechanismus geschaffen, über welchen
die Unterschiene innerhalb eines definierbaren Bereichs verschwenkbar ist. Die definierbare
Schwenkung der Unterschiene wird durch die Anschlagvorrichtung erreicht, welche den
Winkelbereich des Schwenkhebels in Relation zum Schlitten innerhalb eines vorbestimmten
Winkelbereichs einschränkt. Somit können vorbestimmte Endpositionen (Offenstellung
bzw. Raff-Stellung) exakt eingehalten werden. Durch die Anschlagvorrichtung wird ferner
die Stabilität des Hebelmechanismus erhöht.
[0007] Die Unterschiene ist exzentrisch aufgehängt bzw. gelagert. Daher muss eine grössere
Kraft angelegt werden, um die Unterschiene im frei hängenden Zustand horizontal auszurichten
bzw. zu neigen. Hierzu dient der Hebelmechanismus zur Kraftübersetzung, welcher beispielsweise
als ein Kniehebel ausgeführt sein kann. Der Hebelmechanismus übersetzt eine im Wesentlichen
lange lineare Bewegung in eine relativ kurze Kippbewegung mit übersetzter hoher Kraft.
Der Hebelmechanismus kann ein jeglicher Mechanismus mit hoher Kraftübersetzung bzw.
Drehmomentübersetzung sein. Der Schlitten ist wenigstens abschnittsweise zusammen
mit der Unterschiene entlang der Führungsschiene verfahrbar. Der Hebelmechanismus
folgt somit der vertikalen Richtung, in welche die Unterschiene entlang der Führungsschiene
bewegt wird.
[0008] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore enthält die Anschlagvorrichtung eine
im Wesentlichen bogenförmige Aussparung, welche im Schwenkhebel oder Schlitten ausgebildet
ist, und einen hierin eingreifenden Vorsprung, welcher in dem anderen von dem Schwenkhebel
oder Schlitten angebracht ist. In einem bevorzugten Beispiel kann die bogenförmige
Aussparung im Schwenkhebel ausgebildet sein und kann der Vorsprung am Schlitten angebracht
sein, wobei die bogenförmige Aussparung und der Vorsprung miteinander in Eingriff
stehen. In einem alternativen Beispiel kann die bogenförmige Aussparung im Schlitten
ausgebildet sein und kann der Vorsprung am Schwenkhebel angebracht sein, wobei auch
hier die bogenförmige Aussparung und der Vorsprung miteinander in Eingriff stehen.
In beiden Beispielen lässt sich der Schwenkhebel nur in dem Bereich zwischen jeweils
dem Anschlag der beiden Enden der bogenförmigen Aussparung an den Vorsprung schwenken.
Durch u.a. geeignete Wahl der Erstreckung der bogenförmigen Aussparung lässt sich
der Schwenkbereich einstellen.
[0009] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore ist die im Wesentlichen bogenförmige
Aussparung eine im Schwenkhebel ausgebildete durchgehende Öffnung und ist der Vorsprung
ein am Schlitten fixierter Bolzen, wobei die durchgehende Öffnung und der Bolzen gegenseitig
in Eingriff stehen. Diese besonders bevorzugte Ausführung lässt sich zuverlässig umsetzen
und gestattet zudem einen einfachen Zusammenbau. Ein weiterer Vorteil liegt in der
vereinfachten Herstellung eines derart ausgebildeten Schwenkhebels. Ferner steht der
Bolzen mit der gesamten Dicke des Schwenkhebels und somit einer maximalen Fläche in
Anlage, wodurch die Stabilität erhöht wird.
[0010] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore wirken die bogenförmige Aussparung
und der Vorsprung derart zusammen, dass der Vorsprung und ein Ende von der bogenförmigen
Aussparung in gegenseitige Anlage gelangen, sobald die Unterschiene eine im Wesentlichen
senkrechte Ausrichtung in Relation zur Längserstreckung der Führungsschienen annimmt.
Durch geeignete Wahl der Erstreckung der bogenförmigen Aussparung lässt sich die Unterschiene
auch dann in die gewünschte Position, z.B. senkrechte Position, ausrichten bzw. stoppen,
wenn weiterhin ein Drehmoment an eine Schwenkachse des Schwenkhebels angelegt sein
sollte.
[0011] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore wirken die bogenförmige Aussparung
und der Vorsprung derart zusammen, dass der Vorsprung und ein Ende von der bogenförmigen
Aussparung in gegenseitige Anlage gelangen, sobald die Unterschiene in Relation zur
Längserstreckung der Führungsschienen im Wesentlichen parallel verlaufend nach unten
geschwenkt ist. Durch geeignete Wahl der Erstreckung der bogenförmigen Aussparung
lässt sich die Unterschiene auch dann wie gewünscht nach unten gerichtet schwenken
und dann wie vorbestimmt stoppen, wenn weiterhin ein Drehmoment an eine Schwenkachse
des Schwenkhebels angelegt sein sollte.
[0012] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore ist ein Durchmesser des in der bogenförmigen
Aussparung in Eingriff genommenen Vorsprungs gleich einem Abstand zwischen den beiden
Längskanten der bogenförmigen Aussparung. Somit wird die bogenförmige Aussparung (über
ihre beiden Längskanten) spielfrei am Vorsprung geführt. Durch dieses Zusammenwirken
wird der Schwenkhebel in Relation zum Schlitten spielfrei geführt. Hierdurch wird
die Stabilität des Hebelmechanismus erhöht.
[0013] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore sind Endabschnitte der Unterschiene
mit vorragenden Zentrierungsstiften versehen, welche jeweils in einem im Schlitten
ausgebildeten Langloch geführt sind. Die Unterschiene enthält an ihren beiden Längsenden
jeweils vorragende Zentrierungsstifte, die jeweils in Langlöchern, welche jeweils
in den beiden Schlitten ausgebildet sind, vertikal geführt werden. Durch die im Wesentlichen
mittige Drehlagerung der Unterschiene an den beiden Schwenkhebeln wird die Unterschiene
nach dem Prinzip eines Kniehhebels zuverlässig geschwenkt.
[0014] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore weisen die Lamellen jeweils eine
abschliessende Blendenfläche und eine hierzu im oberen Abschnitt angewinkelte Oberkante
auf, wobei die angewinkelte Oberkante mit jeweils seitlich vorragenden Führungszapfen
bereitgestellt ist, über welche die Lamellen verschwenkbar in den Führungsschienen
geführt sind, wobei die abschliessende Blendenfläche wenigstens abschnittsweise derart
über die angewinkelte Oberkante seitlich vorragt, dass vorragende Abschnitte der Blendenfläche
mit den Führungsschienen in Anlage bringbar sind und wenigstens abschnittsweise mit
den seitlichen Führungsschienen überlappt sind. Hierdurch ist eine Lamellenstore geschaffen,
welche eine nahezu vollständige Verdunkelung erlaubt, da die einzelnen Lamellen im
geschlossenen Zustand mit Ihren Blendenflächen seitlich mit den beiden Führungsschienen
in Anlage gebracht werden. Die Endseiten der Lamellen überlappen sich mit den Führungsschienen,
sodass kein Spalt entsteht, durch welchen Licht in das Gebäudeinnere einfallen kann.
Dieser Vorteil stellt sich dadurch ein, da die Führungszapfen jeweils an einem Abschnitt
der Lamellen angebracht sind, hier als Oberkante definiert, welcher gegenüber der
Blendenfläche angewinkelt ist. Die Oberkante kann gegenüber der Blendenfläche in einem
Winkel in einem Bereich von 50° bis 90° angewinkelt sein, vorzugsweise im Wesentlichen
70°. Während dem Heben und Absenken der Lamellen wird die Unterschiene in horizontaler
Stellung beibehalten, um somit auch den Lamellenstapel in horizontaler Stellung zu
halten. Sobald sich die Unterschiene in unterster Stellung befindet, kann auch die
Unterschiene verschwenkt werden. Die erfindungsgemässe Lamellenstore erlaubt ein exakt
definierbares Schwenken der Unterschiene, indem durch die Anschlagvorrichtung der
Schwenkbereich des Schwenkhebels in Relation zum Schlitten vorgegeben ist. Somit können
gewünscht Endpositionen (geschlossene Stellung bzw. Raff-Stellung) eingehalten werden.
Ausserdem wird der Hebelmechanismus durch die Anschlagvorrichtung stabilisiert. Ferner
erlaubt die Lamellenstore im geschlossenen Zustand einen Verdunkelungsgrad, welcher
ähnlich dem eines Rollladens sein kann - allerdings mit einem ganz wesentlichen Vorteil
gegenüber einem Rollladen, dass nämlich die Lamellen jederzeit einfach geneigt werden
können. Hier kann Licht ins Gebäudeinnere einfallen und wird es dem Benutzer ermöglicht,
nahezu ungestört nach aussen zu schauen. Die Licht-/Helligkeit-Regulierung der Lamellenstore
ist gegenüber Rollladen stark verbessert. Damit ist eine Lamellenstore geschaffen,
welche mit einfachen Mitteln eine nahezu vollständige Verdunkelung und zudem eine
sehr umfassende Licht-/Helligkeit-Regulierung bietet. Die Lamellenstore erlaubt ferner
vorteilhafterweise einen vollständigen Sichtschutz von aussen ins Gebäudeinnere und
hat zudem ein einbruchhemmendes Erscheinungsbild, weil sie im geschlossenen Zustand
von aussen wie ein Rollladen aussieht. Zudem stören keine Sicken oder Biegekanten
im sichtbaren Behangbereich die Ästhetik.
[0015] In einem vorteilhaften Aspekt der Lamellenstore sind einander vertikal angrenzende
Lamellen wenigstens abschnittsweise überlappt. Hierbei liegen untere Kantenabschnitte
der Blendenflächen jeweils auf oberen Kantenabschnitten von Blendenfläche von jeweils
unterhalb angeordneten Lamellen an. Bei einem vollständig heruntergefahrenen Storenbehang
kann die Überlappung der jeweils angrenzenden Lamellen minimal sein, jedoch immer
noch ausreichend, um das Eindringen von Licht zu verhindern.
[0016] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorstehenden Ausführungsvarianten
beliebig kombinierbar sind. Lediglich diejenigen Kombinationen von Ausführungsvarianten
sind ausgeschlossen, die durch die Kombination zu Widersprüchen führen würden.
[0017] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von in Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dabei zeigen:
- Figuren 1a-f
- mehrere Detailansichten von einem Hebelmechanismus einer Lamellenstore gemäss der
Erfindung zum Neigen einer Unterschiene zwischen einer Raff-Stellung und einer geschlossenen
Stellung; und
- Figuren 2a-c
- mehrere Detailansichten des Hebelmechanismus der erfindungsgemässen Lamellenstore
zur Erläuterung einer Abfolge zum Schwenken der Unterschiene von einer Raff-Stellung
in eine geschlossene Stellung.
[0018] Figuren 1a-f zeigen Detailansichten von einem Hebelmechanismus 38 einer erfindungsgemässen
Lamellenstore 10 zum Neigen einer Unterschiene 18 zwischen einer Raff-Stellung und
einer geschlossenen Stellung, und Figuren 2a-c zeigen mehrere Detailansichten des
Hebelmechanismus 38 der erfindungsgemässen Lamellenstore 10 zur Erläuterung einer
Abfolge zum Schwenken der Unterschiene 18 von einer Raff-Stellung in eine geschlossene
Stellung. Die Lamellenstore 10 enthält zwei Führungsschienen 12 (aus darstellhaften
Gründen ist in Fig. 2b nur eine Führungsschiene 12 in Schnittansicht gezeigt) zum
vertikalen Führen eines zwischen den Führungsschienen 12 angeordneten Storenbehangs
(nicht gezeigt), welcher wiederum eine Mehrzahl von Lamellen (nicht gezeigt) enthält.
Der Storenbehang wird an seiner Unterseite von einer Unterschiene 18 abgeschlossen.
Die Unterschiene 18 kann mittels eines Riemenantriebes (nicht gezeigt), welcher in
der Führungsschiene 12 integriert ist, herauf und herunter bewegt werden. Beim Heraufbewegen
der Unterschiene 18 werden sequentiell jeweils übereinander positionierte Lamellen
aufgenommen und mit der Unterschiene 18 und bereits aufgenommenen Lamellen weiter
nach oben bewegt, bis auch diese Lamelle eine vormals übergeordnete Lamelle aufnimmt,
und so weiter (allgemein als Raffstoren-Prinzip bekannt). Die einzelnen Lamellen können
über Führungszapfen verschwenkbar und vertikal verstellbar in den Führungsschienen
12 geführt werden. Hierzu weisen die Führungsschienen 12 jeweils eine vertikal verlaufende
Aussparung auf. Die Unterschiene 18 kann über ein hiermit verbundenes Seil mittig
gestützt werden, sodass die Unterschiene 18 nicht durchhängen wird.
[0019] Der Hebelmechanismus 38 unterstützt hebelmässig beim Aufrichten von der Unterschiene
18 von einer im Wesentlichen vertikalen Ausrichtung, auch als geschlossene Stellung
bezeichnet, in eine im Wesentlichen horizontale Ausrichtung, auch als Raff-Stellung
bezeichnet. Die Unterschiene 18 ist endseitig, d.h. exzentrisch, über beidseitige
Zentrierungsstifte 59 aufgehängt bzw. gelagert. Daher muss, gegenüber einer Lösung,
bei welcher eine Unterschiene im Wesentlichen mittig gelagert ist, eine verstärkte
Kraft angelegt werden, um die Unterschiene 18 aufzurichten. Hierbei unterstützt der
Hebelmechanismus 38, welcher, gleich dem Prinzip eines Kniehebels, die Unterschiene
18 in die horizontale Stellung (und umgekehrt in die vertikale Stellung) überführt.
Ein Schwenkhebel 40 des Hebelmechanismus 38 greift hierzu gelenkig an einen Mittenabschnitt
42 bzw. Drehpunkt der Unterschiene 18 an, um gemäss dem Prinzip eines verlängerten
Hebelarms eine verstärkte Druckkraft zum Aufrichten der Unterschiene 18 anzulegen.
Hierbei ist der Schwenkhebel 40 an zwei Abschnitten hiervon jeweils über den Mittenabschnitt
42 an die Unterschiene 18 angelenkt und über ein Gelenk 41 an den Schlitten 43 angelenkt.
Der Hebelmechanismus 38 ist in einem Schlitten 43 aufgenommen, über welchen der Hebelmechanismus
38 zusammen mit der Unterschiene 18 entlang der Führungsschiene 12 verfahrbar ist.
[0020] Erfindungsgemäss umfasst der Hebelmechanismus 38 ferner eine Anschlagvorrichtung
60, welche ausgebildet ist, um einen Schwenkbereich des Schwenkhebels 40 in Relation
zum Schlitten 43 innerhalb eines vorbestimmten Winkelbereichs einzuschränken. In dem
gezeigten Beispiel umfasst die Anschlagvorrichtung 60 eine im Wesentlichen bogenförmig
ausgebildete Aussparung 62, welche im Schwenkhebel 40 ausgebildet ist, und einen hierin
eingreifenden Vorsprung 64, welcher am Schlitten 43 angebracht ist. Die bogenförmige
Aussparung 62 kann eine im Schwenkhebel 40 ausgebildete längliche Öffnung sein, und
der Vorsprung 64 kann ein am Schlitten 43 fixierter Bolzen 64 sein. Hierbei stehen
die bogenförmige Aussparung 62 und der Bolzen 64 gegenseitig in Eingriff. Somit wirken
die bogenförmige Aussparung 62 und der Bolzen 64 derart zusammen, dass der Bolzen
64 und ein Ende von der bogenförmigen Aussparung 62 in gegenseitige Anlage gelangen,
sobald die Unterschiene 18 eine gewünschte, im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung
in Relation zur Längserstreckung der Führungsschienen annimmt. Das durch die Kraft
F1 und den Hebel resultierende Drehmoment wird durch den Hebelmechanismus 38 aufgenommen,
wie in Figur 1a durch die beiden entgegengesetzten Pfeile X veranschaulicht. Ebenso
wirken die bogenförmige Aussparung 62 und der Bolzen 64 derart zusammen, dass der
Bolzen 64 und das weitere Ende von der bogenförmigen Aussparung 62 in gegenseitige
Anlage gelangen, sobald die Unterschiene 18 in Relation zur Längserstreckung der Führungsschienen
12 im Wesentlichen parallel verlaufend nach unten geschwenkt ist. Der Hebelmechanismus
38 der Lamellenstore gemäss der Erfindung sorgt durch seine Anschlagvorrichtung 60
dafür, dass die Unterschiene 18 und somit auch die hiermit gekoppelten Lamellen so
wie gewünscht ausgerichtet werden können, z.B. derart, dass sich eine optisch ebene
Behangfläche einstellt.
[0021] Zur Erhöhung der Stabilität ist ein Durchmesser des in der bogenförmigen Aussparung
62 in Eingriff genommenen Bolzens 64 gleich einem Abstand zwischen den beiden Längskanten
(bzw. Kanten in Längsrichtung) der bogenförmigen Aussparung 62. Somit stellt sich
kein Spiel zwischen der bogenförmigen Aussparung 62 und den Bolzen 64 ein, wodurch
die Stabilität erhöht wird.
[0022] Wie in der Abfolge in den Figuren 2a-c gezeigt, wirken beim Hochziehen der Unterschiene
zwei Kräfte F2 und F3 in entgegengesetzte Richtungen. Die Kraft F2 ist an ein Verbindungsglied
der Unterschiene 18 mit z.B. einem Seilantrieb angelegt und nach oben gerichtet. Andererseits
wirkt die Gravitationskraft F3 auf den Hebelmechanismus 38 ein. Im vollständig herabgesetzten
Zustand schlagen das rechte Ende der bogenförmigen Aussparung 62 und der Bolzen 64
aneinander an. Ein Weiterschwenken der Unterschiene 18 wird somit verhindert. Hierdurch
kann die gewünschte, im Wesentlichen horizontale Ausrichtung der Unterschiene 18 gewährleistet
werden. Beim Heraufziehen der Unterschiene 18 schwenkt der Schwenkhebel 40 im Uhrzeigersinn.
Im Verlaufe des Heraufziehens der Unterschiene 18 neigt sich die Unterschiene 18 immer
weiter nach unten, wobei das linke Ende der bogenförmigen Aussparung 62 dann gegen
den Bolzen 64 anschlägt, wenn die gewünschte Ausrichtung bzw. Neigung erreicht ist.
Ein Weiterschwenken des Schwenkhebels 40 wird dann gestoppt und die Unterschiene 18
verbleibt in der gewünschten Neigung.
1. Lamellenstore (10), umfassend:
- seitlich angeordnete Führungsschienen (12),
- einen zwischen den Führungsschienen (12) angeordneten Storenbehang mit einer Mehrzahl
von Lamellen,
- eine den Storenbehang abschliessende Unterschiene (18),
- wenigstens eine Aufzugsvorrichtung,
- wenigstens einen Hebelmechanismus (38), eingerichtet zum Übersetzen einer im Wesentlichen
linearen Bewegung in eine Kippbewegung zur Neigungsverstellung der Unterschiene (18),
und
- wenigstens einen Schlitten (43), ausgebildet zur Aufnahme von dem Hebelmechanismus
(38), wobei der Schlitten (43) wenigstens abschnittsweise mit der Unterschiene (18)
entlang der Führungsschiene (12) verfahrbar ist,
wobei der Hebelmechanismus (38) einen Schwenkhebel (40) und eine Anschlagvorrichtung
(60) umfasst, wobei der Schwenkhebel (40) an zwei Abschnitten hiervon jeweils an die
Unterschiene (18) und den Schlitten (43) angelenkt ist, wobei die Anschlagvorrichtung
(60) ausgebildet ist, einen Schwenkbereich des Schwenkhebels (40) in Relation zum
Schlitten (43) innerhalb eines vorbestimmten Winkelbereichs einzuschränken.
2. Lamellenstore (10) nach Anspruch 1, wobei die Anschlagvorrichtung (60) eine im Wesentlichen
bogenförmige Aussparung (62), welche im Schwenkhebel (40) oder Schlitten (43) ausgebildet
ist, und einen hierin eingreifenden Vorsprung (64), welcher in dem anderen von dem
Schwenkhebel (40) oder Schlitten (43) angebracht ist, enthält.
3. Lamellenstore (10) nach Anspruch 2, wobei die im Wesentlichen bogenförmige Aussparung
(62) eine im Schwenkhebel (40) ausgebildete durchgehende Öffnung ist, und wobei der
Vorsprung (64) ein am Schlitten (43) fixierter Bolzen (64) ist, wobei die durchgehende
Öffnung (62) und der Bolzen (64) gegenseitig in Eingriff stehen.
4. Lamellenstore (10) nach Anspruch 2 oder 3, wobei die bogenförmige Aussparung (62)
und der Vorsprung (64) derart zusammenwirken, dass der Vorsprung (64) und ein Ende
von der bogenförmigen Aussparung (62) in gegenseitige Anlage gelangen, sobald die
Unterschiene (18) eine im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung in Relation zur Längserstreckung
der Führungsschienen (12) annimmt.
5. Lamellenstore (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die bogenförmige Aussparung
(62) und der Vorsprung (64) derart zusammenwirken, dass der Vorsprung (64) und ein
Ende von der bogenförmigen Aussparung (62) in gegenseitige Anlage gelangen, sobald
die Unterschiene (18) in Relation zur Längserstreckung der Führungsschienen (12) im
Wesentlichen parallel verlaufend nach unten geschwenkt ist.
6. Lamellenstore (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei ein Durchmesser des in
der bogenförmigen Aussparung (62) in Eingriff genommenen Vorsprungs (64) gleich einem
Abstand zwischen den beiden Längskanten der bogenförmigen Aussparung (62) ist.
7. Lamellenstore (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Endabschnitte der
Unterschiene (18) mit vorragenden Zentrierungsstiften (59) versehen sind, welche jeweils
in einem im Schlitten (43) ausgebildeten Langloch geführt sind.
8. Lamellenstore (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lamellen jeweils
eine abschliessende Blendenfläche und eine hierzu im oberen Abschnitt angewinkelte
Oberkante aufweisen, wobei die angewinkelte Oberkante mit jeweils seitlich vorragenden
Führungszapfen bereitgestellt ist, über welche die Lamellen verschwenkbar in den Führungsschienen
(12) geführt sind, wobei die abschliessende Blendenfläche wenigstens abschnittsweise
derart über die angewinkelte Oberkante seitlich vorragt, dass vorragende Abschnitte
der Blendenfläche mit den Führungsschienen (12) in Anlage bringbar sind und wenigstens
abschnittsweise mit den seitlichen Führungsschienen (12) überlappt sind.
9. Lamellenstore (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei einander vertikal
angrenzende Lamellen wenigstens abschnittsweise überlappt sind.