Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe zur Förderung von Flüssigkeiten.
Stand der Technik
[0002] Peripheralrad-Kreiselpumpen sind seit langem bekannt. Mit einer Peripheralrad-Kreiselpumpe
kann bei geringer Förderrate ein hoher Druck am Ausgang und damit eine grosse Förderhöhe
erzielt werden. Die Kennlinien fallen allerdings steil ab, d.h. eine deutliche Zunahme
der Förderrate ist nur bei starker Verminderung des Ausgangsdrucks, d.h. der erzielbaren
Förderhöhe, möglich. Die erforderliche Pumpleistung fällt dabei ebenfalls steil ab.
Bei den ebenfalls seit langem bekannten Radialrad-Kreiselpumpen sind die Kennlinien
eher flach, d.h. eine deutliche Zunahme der Förderrate ist schon durch geringfügige
Verringerung des Ausgangsdrucks, entsprechend der erzielbaren Förderhöhe, erzielbar,
während die erforderliche Pumpleistung leicht ansteigt. Allerdings ist der erzielbare
maximale Ausgangsdruck eher gering.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Kreiselpumpe anzugeben, mit der ähnlich
hohe Ausgangsdrücke erzielt werden können wie mit einer vergleichbaren Peripheralrad-Kreiselpumpe,
deren Kennlinien aber deutlich flacher sind.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, gelöst. Die erfindungsgemässe Kreiselpumpe entspricht im wesentlichen einer Peripheralrad-Kreiselpumpe,
welche eingangsseitig eine Ergänzung aufweist, die Merkmale einer Radialrad-Kreiselpumpe
hat. Dabei ist sie sehr einfach und platzsparend aufgebaut und entsprechend kostengünstig
herstellbar.
[0005] Die Kennlinien sind denen einer Peripheralrad-Kreiselpumpe qualitativ ähnlich, fallen
aber wesentlich weniger steil ab. Insbesondere geht mit zunehmender Förderrate die
erforderliche Pumpleistung langsam zurück. Es kann ein hoher Wirkungsgrad erzielt
werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt längs einer Achse der erfindungsgemässen Kreiselpumpe,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der erfindungsgemässen Kreiselpumpe, wobei ein Gehäuseteil weggelassen
ist,
- Fig. 3
- eine weitere Vorderansicht der erfindungsgemässen Kreiselpumpe, wobei weitere Teile
weggelassen sind,
- Fig. 4a
- eine Vorderansicht eines Laufrades der erfindungsgemässen Kreiselpumpe,
- Fig. 4b
- eine Seitenansicht des Laufrades, teilweise längs der Achse geschnitten,
- Fig. 4c
- eine Hinteransicht des Laufrades,
- Fig. 5a
- eine Vorderansicht einer Zwischenwand der erfindungsgemässen Kreiselpumpe,
- Fig. 5b
- einen Schnitt durch die Zwischenwand längs B-B in Fig. 5a und
- Fig. 6
- Kennlinien der erfindungsgemässen Kreiselpumpe.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0007] Die erfindungsgemässe Kreiselpumpe gemäss dem Ausführungsbeispiel weist (Fig. 1)
ein Gehäuse auf, das sich aus einem vorderen Sauggehäuse 1 und einem mit demselben
durch Schrauben mit Federringen 3 verbundenen hinteren Druckgehäuse 2, zwischen denen
eine umlaufende Dichtung 4 angeordnet ist, zusammensetzt. Das Sauggehäuse 1 und das
Druckgehäuse 2 sind jeweils annähernd rotationssymmetrisch ausgebildet und umschliessen
einen im wesentlichen rotationssymmetrischen Hohlraum mit einem äusseren Ringraum,
dessen äussere Begrenzung von umlaufenden Teilen des Sauggehäuses 1 und des Druckgehäuses
2 gebildet wird und der aus einem vorderen Ringraum 5 und einem hinteren Ringraum
6 besteht. Der vordere Ringraum 5 ist mit einem zentral am Sauggehäuse 1 angebrachten
Eintrittsstutzen 7, der an der Vorderseite in den Hohlraum mündet, verbunden. Das
Druckgehäuse 2 trägt einen peripher angeordneten Austrittsstutzen 8, der annähernd
tangential nach oben aus dem hinteren Ringraum 6 hinausführt und dessen lichter Querschnitt
ungefähr dem des Eintrittsstutzens 7 entspricht. Auf einer durch eine Gleitringdichtung
9 geführten antreibbaren Antriebswelle 10 ist ein Laufrad 11 (s. auch Fig. 2, wo das
Sauggehäuse 1 weggelassen ist und Fig. 4a-c) befestigt, das im Hohlraum in einer Laufrichtung
(s. Pfeil in Fig. 2) um eine zentrale Achse 12 drehbar ist. Das Laufrad 11 weist eine
scheibenförmige Basis auf, welche an einer dem Eintrittsstutzen 7 zugewandten Vorderseite
senkrecht abstehende Stege 13 trägt, die sich von innen, d.h. jeweils von nahe der
Achse in Laufrichtung zurückgebogen gegen den äusseren Rand der Basis erstrecken,
wobei jedoch ein Randbereich der Vorderseite frei bleibt. An der Rückseite weist das
Laufrad 11 radial von innen, d.h. von einem die Achse 12 umgebenden Ringsteg 14 bis
zum äusseren Rand der Basis laufende radiale Stege 15 von gleicher Höhe auf, welche
von einer Rückwand des Druckgehäuses 2 beabstandet sind, sodass dort ein innen an
den hinteren Ringraum 6 anschliessender Zwischenraum 16 frei bleibt. Die Stege können
auch über den äusseren Rand der Basis hinausragen. Der Abstand zwischen dem Ringsteg
14 und einer Rückwand des Druckgehäuses 2 wird durch einen von derselben gegen den
Ringsteg 14 vorragenden festen Ringsteg 17 überbrückt, derart, dass zwischen den Ringstegen
14 und 17 nur ein schmaler umlaufender Spalt liegt.
[0008] Zwischen dem vorderen Ringraum 5 und dem hinteren Ringraum 6 ist eine ungefähr kreisringförmige
dünne Zwischenwand 18 (s. auch Fig. 5a, b) angeordnet, mit einem äusseren Randbereich,
der zwischen dem Sauggehäuse 1 und dem Druckgehäuse 2 geklemmt ist und einem inneren
Randbereich, der mit dem von den Stegen 13 freien Randbereich an der Vorderseite der
Basis des Laufrades 11 mit geringem axialen Abstand überlappt, sodass das Laufrad
11 und die Zwischenwand 18 nur durch einen schmalen Spalt getrennt sind. Die Zwischenwand
18 weist eine Ausnehmung 19' auf, welche die Form eines Kreisringsektors hat, der
sich vom inneren Rand der Zwischenwand 18 bis nahe an ihren äusseren Rand erstreckt
und einen Winkelbereich von ca. 45° einnimmt und einen kreisringsektorförmigen Durchlass
19 bildet. Die Fläche des Durchlasses 19 entspricht etwa dem lichten Querschnitt des
Austrittsstutzens 8, allfällige Abweichungen betragen vorzugsweise höchstens 20%.
[0009] Dem Durchlass 19 geht in Drehrichtung des Laufrades 11 eine Sperre 20 (s. Fig. 3,
wo das Sauggehäuse 1, das Laufrad 11, die Zwischenwand 18 und die Welle 10 weggelassen
sind) unmittelbar vorauf, die ihrerseits knapp auf die Öffnung im hinteren Ringraum
6 folgt, die in den Austrittsstutzen 8 führt. Die Sperre 20 ist als ein annähernd
radialer von der Rückwand des Druckgehäuses 2 vorspringender, sich durch den Zwischenraum
16 und den hinteren Ringraum 6 hinziehender und sie unterbrechender Riegel ausgebildet,
der nahe an die Stege 15 des Laufrades 11 heranreicht und an die Zwischenwand 18 stösst.
Seine Vorderseite ist nach aussen etwas in Laufrichtung geneigt, sodass sie stetig
zum Austrittsstutzen 8 hinleitet.
[0010] Im Betrieb wird die Welle 10 angetrieben und das Laufrad 11 dreht sich in der z.B.
in Fig. 2 angegebenen Laufrichtung. Die zu transportierende Flüssigkeit wird durch
den Eintrittsstutzen 7 angesaugt (Pfeil x in Fig. 1, 2), von den Stegen 13 an der
Vorderseite des Laufrades 11 mitgenommen und durch die Zentrifugalkraft in den vorderen
Ringraum 5 gepresst. Durch den Durchlass 19 (Pfeil y in Fig. 1, 2, 3) gelangt die
Flüssigkeit dann in den hinteren Ringraum 6, wo sie nach innen gedrückt wird und z.T.
zwischen die Stege 15 an der Rückseite des Laufrades 11 und in den Zwischenraum 16
gelangt. Sie wird daher z.T. direkt von den Stegen 15 mitgenommen und z.T. aufgrund
ihrer Viskosität im Zwischenraum 16 und im hinteren Ringraum 6 von der Bewegung der
von den Stegen 15 mitgenommenen Flüssigkeit mitgerissen. Der letztere Teil der Flüssigkeit
wird nach etwas weniger als einem Umlauf von der Sperre 20 in den Austrittsstutzen
8 abgelenkt (Pfeil z in Fig. 1, 3). Die Strömung weist keine scharfen Umlenkungen
auf. Es entstehen daher keine ausgeprägten den Wirkungsgrad verschlechternden Turbulenzen.
Dies wird durch die Bemessung des Durchlasses 19, d.h. die Ähnlichkeit seiner Fläche
mit der lichten Weite des Austrittsstutzens 8 unterstützt, welche eine gleichmässige
Strömung begünstigt.
[0011] Die Wirkung der erfindungsgemässen Kreiselpumpe ähnelt der einer Hintereinanderschaltung
einer Radialrad-Kreiselpumpe und einer Peripheralrad-Kreiselpumpe, doch ist der Aufbau
wesentlich einfacher. Die Kennlinien (Fig. 6) liegen etwa zwischen den Kennlinien
dieser beiden bekannten Typen von Kreiselpumpen. Der erzielbare Ausgangsdruck und
damit die maximale Förderhöhe H ist, ähnlich wie bei einer Peripheralrad-Kreiselpumpe,
hoch. Doch sinkt der Ausgangsdruck, d.h. die Förderhöhe H mit zunehmender Förderrate
Q weniger rasch ab. Auch der Leistungsbedarf P hängt nicht sehr stark von der Förderrate
Q ab. Insofern sind die Kennlinien denjenigen einer Radialrad-Kreiselpumpe angenähert.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1
- Sauggehäuse
- 2
- Druckgehäuse
- 3
- Schraube mit Federring
- 4
- Dichtung
- 5
- vorderer Ringraum
- 6
- hinterer Ringraum
- 7
- Eintrittsstutzen
- 8
- Austrittsstutzen
- 9
- Gleitringdichtung
- 10
- Welle
- 11
- Laufrad
- 12
- Achse
- 13
- Steg (Vorderseite Laufrad 11)
- 14
- Ringsteg (Laufrad 11)
- 15
- Steg (Rückseite Laufrad 11)
- 16
- Zwischenraum
- 17
- Ringsteg (Druckgehäuse 2)
- 18
- Zwischenwand
- 19'
- Ausnehmung
- 19
- Durchlass
- 20
- Sperre
1. Kreiselpumpe mit einem Gehäuse, welches einen mindestens annäherend rotationssymmetrischen
Hohlraum umschliesst, mit einem Ringraum sowie einem an einer Vorderseite in den Hohlraum
mündenden mit dem Ringraum verbundenen Eintrittsstutzen (7) und einem vom Ringraum
nach aussen führenden peripheren Austrittsstutzen (8) sowie mit einem im Hohlraum
in einer Laufrichtung um eine Achse (12) drehbaren Laufrad (11), das an einer Rückseite
radial von innen gegen einen äusseren Rand laufende Stege (15) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Eintrittsstutzen (7) zentral angeordnet ist und das Laufrad (11) einen äusseren
Rand aufweist, der von der äusseren Begrenzung des Ringraums beabstandet ist und an
einer dem Eintrittsstutzen (7) zugewandten Vorderseite abstehende Stege (13), welche
entgegen der Laufrichtung zurückgebogen von der Nähe der Achse (12) gegen den äusseren
Rand laufen und der Ringraum durch das Laufrad (11) und eine von seiner äusseren Begrenzung
bis mindestens zum äusseren Rand des Laufrades (11) sich erstreckende umlaufende Zwischenwand
(18) in einen vorderen Ringraum (5), welcher mit dem Eintrittsstutzen (7) verbunden
ist und einen hinteren Ringraum (6), welcher mit dem Austrittsstutzen (8) verbunden
ist, geteilt ist und der hintere Ringraum (6) von einer mindestens annähernd radialen,
an das Laufrad (11) heranreichenden Sperre (20) unterbrochen ist, welche in Laufrichtung
auf den Austrittsstutzen (8) folgt, während die Zwischenwand (18) einen in Laufrichtung
auf die Sperre (20) folgenden, sich über einen begrenzten Winkelbereich erstreckenden
Durchlass (19) aufweist.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite des Laufrads (11) an einem äusseren Randbereich von den Stegen (13)
frei ist und dort mit der Zwischenwand (18) überlappt.
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchlass (19) der Sperre (20) unmittelbar benachbart ist.
4. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchlass (19) eine Fläche einnimmt, welche von einem lichten Querschnitt des
Austrittsstutzens (8) um höchstens 20% abweicht.
5. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchlass (19) die Form eines Kreisringsektors aufweist.
6. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass angrenzend an die Rückseite des Laufrades (11) ein innen an den hinteren Ringraum
(6) anschliessender Zwischenraum (16) vorgesehen ist und die Sperre (20) sich auch
durch den Zwischenraum (16) erstreckt.
7. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Austrittsstutzen (18) tangential aus dem hinteren Ringraum (6) hinausführt.
8. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseite des Gehäuses von einem Sauggehäuse (1) gebildet wird, welches den
vorderen Ringraum (5) umgibt und den Eintrittsstutzen (7) umfasst und eine Rückseite
des Gehäuses von einem Druckgehäuse (2), das den hinteren Ringraum (6) umgibt und
den Austrittsstutzen (8) umfasst.
9. Kreiselpumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein äusserer Rand der Zwischenwand (18) zwischen dem Sauggehäuse (1) und dem Druckgehäuse
(2) geklemmt ist.
10. Kreiselpumpe nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperre (20) als ein an eine Rückwand des Druckgehäuses (2) angeformter Riegel
ausgebildet ist.
11. Kreiselpumpe nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (11) an einer im Druckgehäuse (2) gelagerten in Laufrichtung antreibbaren
Welle (10) befestigt ist.