Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühlgerät mit zwei Nutzräume sowie einer Wärmepumpe mit
mindestens zwei Verdampfern gemäss Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kühlgeräts.
Hintergrund
[0002] Es sind Kühlgeräte bekannt, deren Wärmepumpe mehrere Verdampfer aufweist, siehe z.B.
EP 2722620. Die Verwendung von mehreren Verdampfern erlaubt eine gezieltere und effizientere
Kühlung verschiedener Abschnitte eines Nutzraums oder mehrerer getrennter Nutzräume.
Anderseits ist dann ein Umschaltventil nötig, was den Bauaufwand erhöht.
Darstellung der Erfindung
[0003] Es stellt sich die Aufgabe, ein einfach aufgebautes Kühlgerät der oben erwähnten
Art bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird vom Kühlgerät gemäss Anspruch 1 gelöst. Demgemäss besitzt das
Kühlgerät zumindest die folgenden Elemente:
- Mindestens ein erster und ein zweiter Nutzraum: In jedem Nutzraum kann Kühlgut gelagert
werden. Dabei kann es sich insbesondere um Lebensmittel handeln. Es können jedoch
auch andere Objekte gekühlt werden, wie z.B. Medikamente, medizinische Proben, Chemikalien
usw.
- Einen Kompressor zum Fördern eines Kältemittels: Der Kompressor bildet Teil einer
Wärmepumpe, mit welcher die Nutzräume gekühlt werden.
- Einen ersten und einen zweiten Verdampfer: Es sind also mindestens zwei, allenfalls
noch mehr, Verdampfer vorgesehen. Diese bilden den kalten Teil der Wärmepumpe. Der
erst Verdampfer ist so angeordnet, dass er den ersten Nutzraum kühlt, während der
zweite Verdampfer so angeordnet ist, dass er den zweiten Nutzraum kühlt.
- Einen Kältemittelverflüssiger: Weiter ist ein Kältemittelverflüssiger vorgesehen.
Vorzugsweise ist genau ein Kältemittelverflüssiger vorgesehen, denkbar ist aber auch
die Verwendung mehrerer-Kältemittelverflüssiger. Der Kältemittelverflüssiger bildet
den heissen Teil der Wärmepumpe.
- Eine Steuerung: Die Steuerung ist dazu ausgestaltet, das Kühlgerät so zu steuern,
dass der erste Nutzraum kälter als der zweite Nutzraum ist.
- Eine erste Kapillare: Diese dient dazu, das Kältemittel dem ersten Verdampfer zuzuführen.
- Eine Verbindungsleitung. Die Verbindungsleitung dient dazu, das Kältemittel vom ersten
Verdampfer zum zweiten Verdampfer zu führen.
- Eine zweite Kapillare: Mit der zweiten Kapillare kann das Kältemittel unter Umgehung
der ersten Kapillare und des ersten Verdampfers dem zweiten Verdampfer zugeführt werden.
- Eine Ventilanordnung: Mit dieser kann der Fluss des Kältemittels durch die erste und/oder
zweite Kapillare gesteuert werden.
[0005] Bei dieser Anordnung kann mit der Ventilanordnung in einfacher Weise die Strömung
entweder durch beide Verdampfer oder durch nur den zweiten Verdampfer eingestellt
werden.
[0006] Mit Vorteil weist die zweite Kapillare einen von der ersten Kapillare unterschiedlichen
Strömungswiderstand für das Kältemittel auf. Unter "unterschiedlich" ist dabei ein
gewollter unterschiedlicher Strömungswiderstand gemeint, d.h. ein Unterschied, der
nicht nur zufälligen Bauteilstreuungen entspricht. Insbesondere beträgt der Unterschied
mindestens 10%, insbesondere mindestens 20%.
[0007] Die Verwendung von Kapillaren mit unterschiedlichen Strömungswiderständen erlaubt
es, die Wärmepumpe besser an unterschiedliche Anforderungen betreffend Temperatur
und Kühlleistung der beiden Verdampfer anzupassen.
[0008] Insbesondere besitzt die zweite Kapillare einen geringeren Strömungswiderstand für
das Kältemittel als die erste Kapillare. Dies erlaubt es, den zweiten Verdampfer für
höhere Temperaturen zu optimieren als den ersten Verdampfer. Mit anderen Worten besitzt
die erste Kapillare einen grösseren Strömungswiderstand für das Kältemittel als die
zweite Kapillare.
[0009] Dies erlaubt es, den ersten Verdampfer für tiefere Temperaturen im Nutzraum zu optimieren
als den zweiten Verdampfer. Durch die erste Kapillare ist es zudem möglich die Nutzräume
nacheinander zu kühlen, und die ganze Kälteleistung mit höherer Effizienz zu nutzen.
[0010] In einer weiteren Ausführung sind die beiden Kapillaren zu einem Wärmetauscher mit
der Rückflussleitung gekoppelt, welche das Kältemittel vom zweiten Verdampfer zurück
zu Kompressor führt. Auf diese Weise kann die Effizienz des Geräts verbessert werden.
[0011] Die beiden Kapillaren sowie der Wärmetauscher können mindestens teilweise in einem
Zwischenraum zwischen dem ersten und dem zweiten Nutzraum angeordnet sein.
[0012] Weiter kann die Verbindungsleitung einen zur Horizontalrichtung geneigten Abschnitt
aufweisen. Mit Vorteil beträgt in diesem Abschnitt der Winkel zwischen der Horizontalrichtung
und der Verbindungsleitung mindestens 5°, insbesondere mindestens 10°. Dieser Abschnitt
ist zum zweiten Verdampfer hin abfallend. In diesem Falle mündet die zweite Kapillare
mit Vorteil in den geneigten Abschnitt. Dadurch wird ein Rücklauf aus der zweiten
Kapillare in den ersten Verdampfer verhindert oder zumindest erschwert, ohne dass
ein spezielles Rückschlagventil erforderlich wäre.
[0013] Mit Vorteil mündet die zweite Kapillare seitlich in die Verbindungsleitung ein. Dies
ist so zu verstehen, dass in einem Schnitt senkrecht zur Längsrichtung der Verbindungsleitung,
im Bereich der Mündung der zweiten Kapillare in die Verbindungsleitung, die Verbindungsleitung
weder am höchsten noch am tiefsten Punkt des Querschnitts der Verbindungsleitung in
diese einmündet. Dadurch wird zum einen ein freier Fall von flüssigem Kältemittel
unwahrscheinlich, und zum anderen wirbelt das eintretende Kältemittel nicht das sich
bereits am Boden der Verbindungsleitung befindliche flüssige Medium auf. Dadurch wird
eine unerwünschte Geräuschbildung reduziert.
[0014] Beim Kühlgerät handelt es sich mit Vorteil um einen Kühlschrank und/oder um ein Gefriergerät,
insbesondere um ein Haushaltsgerät. Es kann sich jedoch auch um ein Kühlgerät für
andere Anwendungen handeln, z.B. um ein Kühlgerät für Medikamente oder für anderes
Kühlgut.
[0015] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben des Kühlgeräts. Dabei wird
im ersten Nutzraum eine tiefere Temperatur aufrechterhalten wird als im zweiten Nutzraum.
Weiter wird das Verhältnis der Kältemittelfüsse durch die erste und die zweite Kapillare
variiert. Auf diese Weise ist eine bedarfsgerechte und effiziente Kühlung der beiden
Verdampfer möglich.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel eines Kühlgeräts mit zwei Nutzräumen,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführung eines Kühlgeräts,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Komponenten am Eingang des zweiten Verdampfers,
Fig. 4 einen Schnitt entlang Linie IV-IV von Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt entlang Linie V-V von Fig. 4 und
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführung eines Kühlgeräts.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Definitionen:
[0017]
Der Begriff "Nutzraum" beschreibt einen isolierten Raum mit einer oder mehreren Temperaturzonen,
der mit mindestens einem Verdampfer gekühlt ist.
Begriffe wie "oben", "unten", "horizontal" und "vertikal" beziehen sich auf die bestimmungsgemässe
Orientierung des Geräts, bei welcher die Türe vertikal verläuft.
Unter dem "Strömungswiderstand" einer Kapillare ist der Strömungswiderstand über die
gesamte Länge der Kapillare zu verstehen, der z.B. in Pa/(m3/s) ausgedrückt ist bzw. in N·s/m5.
Ein "Isolationsmaterial" ist ein Körper mit einer Wärmeleitfähigkeit von weniger als
0.1 W/m·K, insbesondere von weniger als 0.05 W/m·K. Beim Vakuum-Isolationspanelen
kann der Wert sogar unter 0.01 W/m·K liegen, z.B. bei 0.003 - 0.006 W/m·K.
Grundaufbau:
[0018] Fig. 1 zeigt ein Kühlgerät in Form eines Kühlschranks mit einem Gehäuse 1 und mit
zwei Nutzräumen 2a, 2b.
[0019] In der dargestellten Ausführung bildet der erste Nutzraum 2a ein Gefrierfach und
der zweite Nutzraum 2b ein Kühlfach.
[0020] Das Gerät kann z.B. dazu ausgestaltet sein, im Kühlfach eine Temperatur grösser 0°C
und kleiner 10°C aufrecht zu erhalten und im Gefrierfach eine Temperatur kleiner 0°C,
insbesondere zwischen -25°C bis -15°C. Andere Temperaturbereiche sind jedoch denkbar
und werden in Form zusätzlicher Beispiele weiter unten erwähnt.
[0021] In der vorliegenden Ausführung sind für die beiden Nutzräume 2a, 2b zwei separate
Türen 4a, 4b vorgesehen, denkbar ist jedoch auch die Verwendung einer gemeinsamen
Türe.
[0022] Mit Vorteil sind die beiden Nutzräume 2a, 2b vertikal übereinander angeordnet.
[0023] Zwischen dem ersten und dem zweiten Nutzraum ist mit Vorteil ein Isolator aus einem
Isolationsmaterial angeordnet, um den Wärmetransfer zwischen den beiden Nutzräumen
gering zu halten.
[0024] Fig. 2 zeigt schematisch eine mögliche Ausgestaltung der Komponenten des Geräts.
[0025] Zum Kühlen besitzt das Gerät eine Wärmepumpe umfassend einen Kompressor 6, einen
Kältemittelverflüssiger 7, einen ersten Verdampfer 8a und einen zweiten Verdampfer
8b.
[0026] Der erste Verdampfer 8a ist zum Kühlen des ersten Nutzraums 2a und der zweite Verdampfer
8b zum Kühlen des zweiten Nutzraums 2b vorgesehen. Beispielweise sind die Verdampfer
8a, 8b an einer Wand des jeweiligen Nutzraums 2a, 2b angeordnet, und/oder es ist eine
Lüftung vorgesehen, welche die Luft in einem Kreislauf zwischen dem jeweiligen Verdampfer
8a, 8b und dem ihm zugeordneten Nutzraum 2a, 2b austauscht.
[0027] Die Wärmepumpe umfasst weiter eine Ventilanordnung 10. Von der Ventilanordnung 10
führt eine erste Kapillare 12a zum Eingang des ersten Verdampfers 8a. Vom ersten Verdampfer
8a führt eine Verbindungsleitung 14 zum zweiten Verdampfer 8b. Weiter führt eine zweite
Kapillare 12b von der Ventilanordnung 10 zum Eingang des zweiten Verdampfers 8b.
[0028] Weiter ist eine Rückleitung 16 vorgesehen, über welche das Kältemittel vom zweiten
Verdampfer 8b zurück zum Kompressor 6 geleitet wird.
[0029] Die Ventilanordnung 10 ist dazu ausgestaltet, das Kältemittel wahlweise durch eine
der Kapillaren 12a, 12b zu schicken.
[0030] Beispielsweise kann die Ventilanordnung 10 dazu ausgestaltet sein, das Kältemittel
entweder durch die erste Kapillare 12a oder die zweite Kapillare 12b zu schicken.
Denkbar ist auch, dass die Kältemittel 10 eine stufenlose oder zumindest dreistufige
Umschaltung des Flusses zwischen den Kapillaren 12a, 12b erlaubt.
[0031] Die Ventilanordnung 10 wird, wie auch die übrigen Komponenten des Geräts, von einer
Steuerung 18 gesteuert.
[0032] Weiter ist ein Wärmetauscher 20 vorgesehen, welcher die Rückflussleitung 16 thermisch
mit den Kapillaren 12a, 12b koppelt, um so die Effizienz der Wärmepumpe zu verbessern.
[0033] Unter einem Wärmetauscher ist dabei eine Wärmebrücke zwischen den Kapillaren und
der Rückflussleitung zu verstehen, insbesondere eine metallische Wärmebrücke. Der
Wärmetauscher erstreckt sich mit Vorteil über mindestens 10% der Länge der ersten
und/oder zweiten Kapillare.
[0034] Mindestens ein Teil des Wärmetauschers 20 und der Kapillaren sind im Zwischenraum
22 zwischen den beiden Nutzräumen 2a, 2b angeordnet, um den Platz dort zu nutzen.
Beispielsweise können die Kapillaren dort aufgerollt oder mäanderförmig verlegt sein.
Betrieb:
[0035] Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Betrieb des Geräts. Im Folgenden werden einige
davon beschrieben.
[0036] Mit Vorteil sind die Komponenten der Wärmepumpe so dimensioniert, dass, falls die
Ventilanordnung das Kältemittel ausschliesslich durch die erste Kapillare 12a führt,
sich bei geschlossenen Türen im ersten Nutzraum eine Temperatur unterhalb 0°C, insbesondere
zwischen -25°C und -15°C, einstellt und im zweiten Nutzraum 2b eine Temperatur oberhalb
0°C, insbesondere zwischen 0°C und 10°C, all dies bei einer nominalen Umgebungstemperatur
von z.B. 20°C.
[0037] Ist die Temperatur im ersten Nutzraum 2a in ihrem (ersten) Sollbereich, so findet
zumindest ein Teil der Verdampfung im zweiten Verdampfer 8b statt, und zwar in solchem
Umfang, dass im zweiten Nutzraum die Temperatur sich in ihrem (zweiten, höheren) Sollbereich
einstellt.
[0038] Muss dem ersten Nutzraum 2a kurzzeitig mehr Wärme entzogen werden, so kann die mittlere
Förderleistung des Kompressors 6 erhöht werden. Dabei kommt es (da die Temperatur
im ersten Nutzraum 2a zu hoch ist) dort zu vermehrter Verdampfung und zu schneller
Kühlung. Die Kühlleistung im zweiten Nutzraum 2b ändert sich dadurch nicht unbedingt
sehr stark.
[0039] Muss dem zweiten Nutzraum 2b kurzzeitig mehr Wärme entzogen werden, kann grundsätzlich
der Kompressor ebenfalls mit erhöhter Leistung gefahren werden. Dabei wird aber der
erste Nutzraum 2a weiter abgekühlt. Deshalb wird in diesem Falle die Ventilanordnung
mit Vorteil temporär so geschaltet, dass alles oder ein Teil des Kältemittels durch
die zweite Kapillare 12b fliesst und so direkt dem zweiten Verdampfer 8b zugeführt
wird, um dort zu verdampfen. Auf diese Weise kann die Kühlleistung im zweiten Verdampfer
8b bzw. im zweiten Nutzraum 2b erhöht werden, ohne dass der Betrieb des ersten Nutzraums
2a bzw. Verdampfers 8a stark beeinflusst wird.
[0040] Mit anderen Worten kann die Steuerung 18 also dazu ausgestaltet sein, durch Steuern
der Ventilanordnung 10 den Fluss von Kältemittel durch die zweite Kapillare 12b zweitweise
zu erhöhen und gleichzeitig jenen durch die erste Kapillare 12a zu reduzieren. In
einer einfachen Variante kann sie z.B. den Fluss vollständig von der ersten in die
zweite Kapillare umzuschalten.
[0041] In einer weiteren Ausführung kann z.B. der Fluss durch die erste Kapillare vollständig
oder zu einem vorwiegenden Teil unterdrückt werden, wenn im ersten Nutzraum 2a oder
beim ersten Verdampfer 8a keine Kühlung oder nur eine geringe Kühlung erwünscht ist.
Dies ist z.B. dann der Fall, wenn der erste Nutzraum 2a als Kühlfach (Temperatur 0°C
bis 10°C), als Kaltlagerfach (Temperatur -2° bis 3°C, insbesondere 0°C bis 3°C) und/oder
als Kellerfach (Temperatur 10°C bis 16°C) eingesetzt werden soll.
[0042] Mit Vorteil besitzt die Ventilanordnung 10 einen geschlossenen Zustand, in welchem
der Fluss des Kältemittels zu allen Kapillaren 8a, 8b blockiert wird. Wenn nun die
Wärmepumpe temporär abgeschaltet werden soll, z.B. weil die Temperatur in den Nutzräumen
zu tief ist, so bringt die Steuerung die Ventilanordnung 10 in den geschlossenen Zustand.
Dadurch wird der hohe Druck im Kältemittelverflüssiger 7 aufrechterhalten. Dies erlaubt
es, die Wärmepumpe schnell wieder in Betrieb zu nehmen.
[0043] Wenn der zweite Verdampfer 8b in der Regel bei einer höheren Temperatur als der erste
Verdampfer 8a betrieben werden soll, ist der Strömungswiderstand der zweiten Kapillare
12b mit Vorteil geringer als jener der ersten Kapillare 12a, so dass, wenn ausschliesslich
oder vorwiegend die zweite Kapillare 12b verwendet wird, sich bei gleichem Kompressorbetrieb
im zweiten Verdampfer 8b eine höhere Temperatur einstellt als die Temperatur im ersten
Verdampfer 8a, wenn ausschliesslich oder vorwiegend die erste Kapillare 12a verwendet
wird.
[0044] Mit Vorteil werden die Kapillaren so dimensioniert, dass die Temperatur des Mediums
am Ausgang der zweiten Kapillare verhältnismässig tief ist, mit Vorteil tiefer als
-15°C, so dass die Gefahr reduziert wird, dass über die zweite Kapillare 12b laufendes
Medium verdampft und dann im Bereich des ersten Verdampfers 8a auskondensiert.
Mündung der zweiten Kapillare:
[0045] Fig. 3 bis 5 zeigen eine mögliche Ausgestaltung der zweiten Kapillare 12b im Bereich,
wo sie in die Verbindungsleitung 14 einmündet.
[0046] Wie ersichtlich, besitzt die Verbindungsleitung 14 einen geneigten Abschnitt 23,
welcher zum zweiten Verdampfer 8b hin abfällt und in dem das (flüssige) Kältemittel
aufgrund der Gravitation zum zweiten Verdampfer 8b hin läuft. Aus den oben erwähnten
Gründen mündet die zweite Kapillare in diesen geneigten Abschnitt 23.
[0047] Im Bereich der Mündung 24 der zweiten Kapillare wird die Verbindungsleitung 14 durch
zwei sich überlappende Rohre 14a, 14b gebildet. Die zweite Kapillare 12b läuft zwischen
diesen beiden Rohren 14a, 14b ins Innere der Verbindungsleitung 14.
[0048] Die zweite Kapillare 12b besitzt mit Vorteil einen Endabschnitt 26, welcher innerhalb
der Verbindungsleitung 14 und parallel zu deren Längsachse verläuft, so dass durch
die Mündung 24 der zweiten Kapillare 12b austretende Medium in Flussrichtung der Verbindungsleitung
14 gefördert wird und möglichst geräuschlos einläuft.
[0049] Wie aus Fig. 5 ersichtlich, besitzt die Verbindungsleitung 14 im Bereich der Mündung
24 mit Vorteil einen runden Querschnitt, da auch dies dem geräuschlosen Einfliessen
des flüssigen Mediums förderlich ist.
[0050] Wie aus den Figuren ersichtlich, mündet die zweite Kapillare 12b seitlich in die
Verbindungsleitung 14. Aus den oben bereits dargelegten Gründen wird dadurch wiederum
ein geräuscharmer Betrieb gefördert.
[0051] Mit Vorteil mündet die zweite Kapillare 12b etwa auf halber Höhe in die Verbindungsleitung
14 ein, d.h. mittig zwischen dem höchsten Punkt 30a und dem tiefsten Punkt 30b des
Querschnitts der Verbindungsleitung 14. Unter "mittig" ist dabei insbesondere zu verstehen,
dass die Mündung (in vertikaler Richtung) innerhalb von +/- 20% (relativ zur Höhe
H des Querschnitts) von der Mitte M angeordnet ist.
Bemerkungen:
[0052] Es können auch mehr als zwei Kapillaren vorgesehen, deren Fluss durch die Ventilanordnung
10 gesteuert werden kann.
[0053] Fig. 6 zeigt ein Gerät mit einer dritten Kapillare 12c, welche von der Ventilanordnung
10 zum ersten Verdampfer 8a verläuft. Mit Vorteil besitzt sie einen anderen Flusswiderstand
als die erste Kapillare 12a. Je nach gewünschter Solltemperatur und/oder Kühlleistung
beim ersten Verdampfer 8a kann die Steuerung 18 die erste, die dritte oder beide Kapillaren
12a, 12c verwenden, um dem ersten Verdampfer 8a Kältemittel zuzuführen.
[0054] Zusätzlich oder alternativ hierzu kann auch eine zusätzliche Kapillare zwischen der
Ventilanordnung 10 und dem zweiten Verdampfer 8b (oder der Verbindungsleitung 14)
vorgesehen sein, falls beim zweiten Verdampfer 8b stark unterschiedliche Solltemperaturen
erreicht werden sollen.
[0055] Anstelle zweier getrennter Nutzräume 2a, 2b kann das Gerät auch nur einen Nutzraum
mit unterschiedlichen Temperaturzonen besitzen. In diesem Falle sind die beiden Verdampfer
2a, 2b den unterschiedlichen Temperaturzonen zugeordnet.
[0056] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Kühlgerät mit
- mindestens einem ersten und einem zweiten Nutzraum (2a, 2b),
- einen Kompressor (6) zum Fördern eines Kältemittels,
- einen ersten und einen zweiten Verdampfer (8a, 8b), wobei der erste Verdampfer (8a)
zum Kühlen des ersten Nutzraums (2a) und der zweite Verdampfer (8b) zum Kühlen des
zweiten Nutzraums (2b) angeordnet sind,
- einen Kältemittelverflüssiger (7),
- einer erste Kapillare (12a), um das Kältemittel dem ersten Verdampfer (8a) zuzuführen,
- einer Verbindungsleitung (14), um das Kältemittel vom ersten Verdampfer (8a) zum
zweiten Verdampfer (8b) zu führen,
- einer Steuerung (18), welche dazu ausgestaltet ist, das Kühlgerät derart zu steuern,
dass der erste Nutzraum (2a) kälter ist als der zweite Nutzraum (2b),
gekennzeichnet durch
eine zweite Kapillare (12b), um Kältemittel unter Umgehung der ersten Kapillare (12a)
und des ersten Verdampfers (8a) dem zweiten Verdampfer (8b) zuzuführen und
eine Ventilanordnung (10), mit welcher ein Fluss des Kältemittels durch die erste
und/oder zweite Kapillare steuerbar ist.
2. Kühlgerät nach Anspruch 1, wobei die zweite Kapillare (12b) einen von der ersten Kapillare
(12a) unterschiedlichen Strömungswiderstand für das Kältemittel aufweist.
3. Kühlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zweite Kapillare (12b)
einen geringeren Strömungswiderstand für das Kältemittel aufweist als die erste Kapillare
(12a).
4. Kühlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einer Rückflussleitung (16),
um das Kältemittel vom zweiten Verdampfer (8b) zum Kompressor (6) zu führen, wobei
die Kapillaren (12a, 12b) mit der Rückflussleitung (16) zu einem Wärmetauscher (20)
gekoppelt sind.
5. Kühlgerät nach Anspruch 4, wobei die Verbindungsleitung (14), die Kapillaren (12a,
12b) sowie der Wärmetauscher (20) mindestens teilweise in einem Zwischenraum (22)
zwischen dem ersten (2a) und dem zweiten (2b) Nutzraum angeordnet sind.
6. Kühlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei eine Einspritzstelle der zweiten Kapillare in einem zur Horizontalen geneigten
Bereich (23) der Verbindungsleitung (14) angeordnet ist und die Verbindungsleitung
(14) von oben her zum zweiten Verdampfer hin geneigt ausgeführt ist.
7. Kühlgerät nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei die zweite Kapillare (12b) seitlich
in die Verbindungsleitung (14) einmündet, insbesondere mittig zwischen einem höchsten
(30a) und einem tiefsten (30b) Punkt eines Querschnitts der Verbindungsleitung (14).
8. Kühlgerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die zweite Kapillare (12b) einen
Endabschnitt (26) aufweist, welcher innerhalb der Verbindungsleitung (14) und parallel
zur Verbindungsleitung (14) verläuft.
9. Kühlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche mit mindestens einer dritten Kapillare
(12c), um Kältemittel von der Ventilanordnung (10) dem ersten oder dem zweiten Verdampfer
(8b) zuzuführen, wobei mit der Ventilanordnung (10) der Fluss des Kältemittels durch
die dritte Kapillare (12c) steuerbar ist.
10. Kühlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (18) dazu ausgestaltet
ist, durch Steuern der Ventilanordnung (10) den Fluss von Kältemittel durch die zweite
Kapillare (12b) zweitweise zu erhöhen und gleichzeitig durch die erste Kapillare (12a)
zu reduzieren, und insbesondere den Fluss vollständig von der ersten in die zweite
Kapillare (12b) umzuschalten.
11. Kühlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Ventilanordnung (10) einen
geschlossenen Zustand besitzt, in welchem ein Fluss des Kältemittels zu einer oder
mehreren der Kapillaren (12a, 12b, 12c) blockiert ist, und wobei die Steuerung (18)
dazu ausgestaltet ist, bei einem temporären Abschalten des Kompressors (6) die Ventilanordnung
(10) in den geschlossenen Zustand zu bringen.
12. Verfahren zum Betreiben des Kühlgeräts nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
im ersten Nutzraum (2a) eine tiefere Temperatur aufrechterhalten wird als im zweiten
Nutzraum (2b) und wobei ein Flussverhältnis des Kältemittels durch die erste und die
zweite Kapillare (12a, 12b) variiert wird.