(19)
(11) EP 3 608 882 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.02.2020  Patentblatt  2020/07

(21) Anmeldenummer: 19183599.0

(22) Anmeldetag:  01.07.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G07C 5/08(2006.01)
G07C 7/00(2006.01)
G01M 99/00(2011.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 10.08.2018 DE 102018213493

(71) Anmelder: Robert Bosch GmbH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Geisler, Martin Christoph
    70190 Stuttgart (DE)
  • Theissler, Andreas
    72622 Nuertingen (DE)
  • Erath, Christian
    70597 Stuttgart (DE)
  • Wascheck, Timo
    73269 Hochdorf (DE)

   


(54) SYSTEM UND VERFAHREN ZUR FAHRZEUGDIAGNOSE


(57) Ein Fahrzeugdiagnosesystem (6) zur Fehlersuche und Fehleranalyse in einem Fahrzeug (2), insbesondere in einem Kraftfahrzeug, umfasst eine Thermografiekamera (8), die ausgebildet ist, wenigstens ein Thermografiebild (10) von dem Fahrzeug (2) und/oder von Fahrzeugteilen (5, 7, 9) aufzunehmen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Fahrzeugdiagnosesystem und ein Verfahren zur Fahrzeugdiagnose, insbesondere zur Diagnose eines Kraftfahrzeugs.

Stand der Technik



[0002] Es ist bekannt, zur Reparatur und Wartung von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, Fahrzeugdiagnosesysteme einzusetzen, welche Daten (z.B. Fehlerspeicherwerte, Istwerte) aus dem Fahrzeug auslesen. Die ausgelesenen Daten werden zusammen mit Kundenbeanstandungen/Fehlersymptomen und ggf. den Ergebnissen weiterer Messungen am Fahrzeug ausgewertet, um den Fehler im Fahrzeug finden und beheben zu können.

Offenbarung der Erfindung:



[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Fahrzeugdiagnosesystem und ein verbessertes Verfahren zur Fahrzeugdiagnose bereitzustellen, um die Fahrzeugdiagnose sicherer, schneller und/oder effizienter zu machen.

[0004] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist ein Fahrzeugdiagnosesystem zur Fehlersuche und Fehleranalyse in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Kraftfahrzeug, eine Thermografiekamera (Wärmebildkamera) auf. Die Thermografiekamera ist ausgebildet, wenigstens ein Thermografiebild (Wärmebild) von dem Fahrzeug und/oder von wenigstens einem Teil des Fahrzeugs (Fahrzeugteil) aufzunehmen.

[0005] Ein Verfahren der Fahrzeugdiagnose umfasst gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, wenigstens eine Thermografiebild eines Fahrzeugs und/oder eines Fahrzeugteils aufzunehmen und das wenigstens eine Thermografiebild auszuwerten, um Fehler des Fahrzeugs und/oder Fahrzeugteilen zu identifizieren.

[0006] Durch Auswerten des wenigsten einen Thermografiebildes können ungewöhnliche Wärmeverteilungen im Fahrzeug bzw. Fahrzeugteil erkannt und zur Fehleranalyse herangezogen werden.

[0007] Die Fahrzeugdiagnose kann so sicherer, schneller und effizienter durchgeführt werden.

[0008] In einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeugdiagnosesystem eine Thermografie-Auswertungsvorrichtung, die zum Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera aufgenommenen Thermografiebildes ausgebildet ist.

[0009] Die Thermografie-Auswertungsvorrichtung kann zum manuellen Auswerten und/oder zum automatischen Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera aufgenommenen Thermografiebildes ausgebildet sein.

[0010] Manuellen Auswerten bedeutet in diesem Zusammenhang, das eine Person, beispielsweise ein Kfz-Mechaniker/-Mechatroniker/-Elektroniker das von der Thermografiekamera aufgenommene Thermografiebild betrachtet, um Abweichungen von der üblichen Wärmeverteilung eines intakten Fahrzeugs bzw. Fahrzeugteils festzustellen.

[0011] Dazu umfasst das Fahrzeugdiagnosesystem in einer Ausführungsform eine Anzeigevorrichtung, beispielsweise einen (LCD-)Bildschirm. Das wenigstens eine von der Thermografiekamera aufgenommene Thermografiebild wird auf der Anzeigevorrichtung angezeigt, damit es von der Person betrachtet werden kann.

[0012] In einer Ausführungsform weist die Auswertungsvorrichtung darüber hinaus eine Eingabevorrichtung auf, die es der Person ermöglicht, das Ergebnis der manuellen Diagnose des Thermografiebildes einzugeben.

[0013] Bei der Eingabevorrichtung kann es sich insbesondere um eine Tastatur, einen Steuerknüppel (Joystick) oder einen Trackball handeln. Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigevorrichtung auch als Eingabevorrichtung, insbesondere als berührungsempfindlicher Bildschirm ("Touchscreen"), ausgebildet sein, um eine Eingabe zu ermöglichen. Ein berührungsempfindlicher Bildschirm ermöglicht es insbesondere, als Stellen, die eine ungewöhnliche Wärmeverteilung aufweisen, direkt im Thermografiebild zu markieren.

[0014] Automatisches Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera aufgenommenen Thermografiebildes kann insbesondere umfassen, das wenigstens eine von der Thermografiekamera aufgenommene Thermografiebild mit wenigstens einem Referenz- Thermografiebild zu vergleichen. Das Referenz-Thermografiebild oder mehrere Referenz-Thermografiebilder können beispielsweise in einer internen oder externen Speichervorrichtung gespeichert sein.

[0015] Die Referenz-Thermografiebilder können jeweils einen intakten Zustand des jeweiligen Fahrzeugs bzw. Fahrzeugteils darstellen, so dass eine festgestellte Abweichung des aufgenommenen Thermografiebildes von einem Referenz-Thermografiebild auf einen Fehler des Fahrzeugs bzw. Fahrzeugteils schließen lässt.

[0016] Alternativ oder zusätzlich können in der Speichervorrichtung Thermografiebilder gespeichert sein, die jeweils einen typischen Fehler des Fahrzeugs bzw. Fahrzeugteils repräsentieren. In diesem Fall kann aus einer festgestellten Übereinstimmung des aufgenommenen Thermografiebildes mit einem der gespeicherten Referenz-Thermografiebilder auf das Vorliegen des dem jeweiligen Referenz-Thermografiebild zugrundeliegenden Fehlers geschlossen werden. Dadurch kann die Fehlersuche/-Diagnose noch weiter beschleunigt und verbessert werden.

[0017] In einer Ausführungsform weist das Fahrzeugdiagnosesystem weitere Sensoren, insbesondere einen Spannungssensor, einen Stromsensor, einen Widerstandssensor und/oder einen Temperatursensor, oder Schnittstellen für solche Sensoren auf. Mit Hilfe zusätzlicher Sensoren können zusätzliche Messungen durchgeführt werden, die es ermöglichen, die Fehlersuche/-diagnose noch weiter zu verbessern.

[0018] In einer Ausführungsform weist das Fahrzeugdiagnosesystem eine Daten-Schnittstelle auf, die es ermöglicht, Daten, insbesondere Fehlercodes, aus einer Bordelektronik und/oder einem Bordcomputer des Fahrzeugs auszulesen und/oder Aktuatoren des Fahrzeugs anzusteuern. Auf diese Weise kann die Fehlersuche noch besser konzentriert und die Fahrzeugdiagnose kann noch weiter verbessert werden.

[0019] In einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeugdiagnosesystem eine Fahrzeugdiagnosesystem-Auswertungsvorrichtung, die ausgebildet ist, von der Thermografie-Auswertungsvorrichtung und/oder anderen Sensoren bereitgestellte Informationen auszuwerten, um Fehler des Fahrzeugs und/oder Fahrzeugteilen zu identifizieren. Die Fahrzeugdiagnosesystem-Auswertungsvorrichtung kann insbesondere ausgebildet sein, die zur Verfügung stehenden Informationen mit einer Datenbank zu vergleichen, welche typische Fehler des Fahrzeugs bzw. Fahrzeugteils und die mit diesen Fehlern verbundenen Informationen (Messdaten) enthält.

[0020] In einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeugdiagnosesystem eine Fahrzeugdiagnosesystem-Eingabevorrichtung, die es ermöglicht, weitere Fehlersymptome, wie z.B. ungewöhnliche Geräusche, Gerüche, Temperaturen oder optische Sinneseindrücke manuell in das Fahrzeugdiagnosesystem einzugeben, damit diese bei der Fahrzeugdiagnose berücksichtigt werden.

[0021] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben.

Kurze Beschreibung der Figuren



[0022] 

Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Fahrzeug und ein Fahrzeugdiagnosesystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 2 zeigt eine elektrische Schaltung, an der ein Verfahren zur Fehlerdiagnose gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung durchgeführt werden kann.


Figurenbeschreibung



[0023] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 2 und eines Fahrzeugdiagnosesystems 6 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

[0024] Das Fahrzeugdiagnosesystem 6 umfasst wenigstens eine Thermografiekamera (Wärmebildkamera) 8, die ausgebildet ist, wenigstens ein Thermografiebild (Wärmebild) 10 von dem Fahrzeug 2 und/oder von Teilen des Fahrzeugs 2 (Fahrzeugteilen) aufzunehmen.

[0025] Das Fahrzeug 2 umfasst eine Vielzahl von Fahrzeugteilen 5, 7, 9, beispielsweise Rückspiegel 5, Leuchten/Scheinwerfer 7 und Räder 9. Das Fahrzeug 2 umfasst weitere elektrische und/oder mechanische Fahrzeugteile 5, 7, 9, die sich im Inneren des Fahrzeugs 2 befinden und daher in der Figur 1 nicht sichtbar sind.

[0026] Das Fahrzeugdiagnosesystem 6 umfasst auch eine Thermografie-Auswertungsvorrichtung 12, die zum Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera 8 aufgenommenen Thermografiebildes 10 ausgebildet ist.

[0027] Die Thermografie-Auswertungsvorrichtung 12 kann insbesondere zum manuellen Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera 8 aufgenommenen Thermografiebildes 10 ausgebildet sein.

[0028] Dazu umfasst das Fahrzeugdiagnosesystem 6 eine Anzeigevorrichtung 14, die zum Anzeigen des wenigstens einen von der Thermografiekamera 8 aufgenommenen Thermografiebildes 10 ausgebildet ist. Dies ermöglicht es einem Benutzer des Fahrzeugdiagnosesystems 6, das Thermografiebild 10 zu betrachten und auszuwerten.

[0029] Das Fahrzeugdiagnosesystem 6 weist darüber hinaus wenigstens eine Eingabevorrichtung 16 auf, die es dem Benutzer ermöglicht, das Ergebnis seiner manuellen Auswertung des wenigstens einen Thermografiebildes 10 einzugeben.

[0030] Bei der Eingabevorrichtung 16 kann es sich beispielsweise um eine Tastatur handeln. Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigevorrichtung 14 auch als Eingabevorrichtung, insbesondere als berührungsempfindlicher Bildschirm ("Touchscreen") ausgebildet sein, um es zu ermöglichen, Ergebnisse der manuellen Auswertung des wenigstens einen Thermografiebildes 10 über die Anzeigevorrichtung 14 einzugeben. Dies kann beispielsweise umfassen, fehlerhafte und/oder markante Stellen im Thermografiebild 10 zu markieren.

[0031] Über die Eingabevorrichtung 16 können auch weitere Fehlersymptome, wie z.B. ungewöhnliche Geräusche, Gerüche, Temperaturen oder optische Sinneseindrücke eingegeben werden, um bei der Auswertung berücksichtigt zu werden.

[0032] Alternativ oder zusätzlich zur manuellen Auswertung kann die Thermografie-Auswertungsvorrichtung 12 zum automatischen Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera 8 aufgenommenen Thermografiebildes 10 ausgebildet sein.

[0033] Die Thermografie-Auswertungsvorrichtung 12 kann insbesondere ausgebildet sein, das wenigstens eine Thermografiebild 10 mit wenigstens einem Referenz-Thermografiebild zu vergleichen, das in einer Speichervorrichtung 18 gespeichert ist.

[0034] Die Speichervorrichtung 18 kann in das Fahrzeugdiagnosesystem 6 integriert sein, so dass die Speichervorrichtung 18 autonom, d.h. ohne externe Datenverbindung betrieben werden kann.

[0035] Das Fahrzeugdiagnosesystem 6 kann auch über eine externe Datenverbindung 20 auf eine externe Speichervorrichtung 18, beispielsweise des Herstellers des Fahrzeugs 2 oder des Fahrzeugdiagnosesystems 6 zugreifen. Die externe Speichervorrichtung 18, kann ständig, insbesondere vom Hersteller des Fahrzeugs 2 oder des Fahrzeugdiagnosesystems 6 mit aktuellen Referenz-Thermografiebildern versorgt werden, so dass das wenigstens eine von der Thermografiekamera 8 aufgenommenen Thermografiebild 10 stets mit wenigstens einem aktuellen Referenz-Thermografiebild verglichen werden kann.

[0036] Auch eine in das Fahrzeugdiagnosesystem 6 integrierte Speichervorrichtung 18 kann bei Bedarf über eine externe Datenverbindung 20 aktualisiert, d.h. mit neuen Referenz-Thermografiebildern versorgt, werden.

[0037] Das Fahrzeugdiagnosesystem 6 kann auch einen oder mehrere weitere Sensoren 22, 24, 26, 28, insbesondere einen Spannungssensor 22, einen Stromsensor 24, einen Widerstandssensor 26 und/oder einen Temperatursensor 28 aufweisen oder mit wenigstens einem solchen Sensor 22, 24, 26, 28 verbunden sein. Solche Sensor 22, 24, 26, 28 ermöglichen es, zusätzlich zum Thermobild 10 weitere Parameter und/oder Messwerte des Fahrzeugs 2 oder eines Fahrzeugteils 5, 7, 9 zu bestimmen, um die Fehleranalyse und -diagnose zu verbessern.

[0038] Das Fahrzeugdiagnosesystem 6 kann auch eine Fahrzeugdiagnosesystem-Datenschnittstelle 30 aufweist, die es ermöglicht, das Fahrzeugdiagnosesystem 6 mit einer Fahrzeug-Datenschnittstelle 3, beispielsweise einer OBD- oder OBD2-Schnittstelle, zu verbinden, um Daten, insbesondere Fehlercodes aus einer Bordelektronik und/oder einem Bordcomputer 4 des Fahrzeugs 2 auszulesen und/oder Aktuatoren 48 des Fahrzeugs 2 anzusteuern.

[0039] Die Daten-Schnittstellen 3, 30 des Fahrzeugdiagnosesystems 6 und des Fahrzeugs 2 können über eine Kabelverbindung 32 oder drahtlos, z.B. über eine BIuetooth®- oder WLAN-Verbindung, miteinander verbunden sein.

[0040] Das Fahrzeugdiagnosesystem 6 weist zusätzlich eine Fahrzeugdiagnosesystem-Auswertungsvorrichtung 34 auf, die ausgebildet ist, von der Thermografie-Auswertungsvorrichtung 12, den anderen Sensoren 22, 24, 26, 28, der Bordelektronik bzw. dem Bordcomputer 4 des Fahrzeugs 2 oder durch manuelle Eingabe zur Verfügung gestellten Informationen auszuwerten, um Fehler des Fahrzeugs 2 und/oder eines Fahrzeugteils 5, 7, 9 zu identifizieren.

[0041] Die Fahrzeugdiagnosesystem-Auswertungsvorrichtung 34 kann darüber hinaus ausgebildet sein, Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise zu unterbreiten; beispielsweise Reparaturempfehlungen oder Vorschläge für weitere Prüf- und/oder Messschritte zu geben.

[0042] Ein Beispiel für den Einsatz eines Fahrzeugdiagnosesystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Figur 2 dargestellten einfachen elektrischen Schaltung 40 beschrieben.

[0043] Die in der Figur 2 dargestellte elektrische Schaltung 40 umfasst eine Reihenschaltung aus einer Sicherung 42, einem Schalter 44, einem Relais 46 und einem Aktuator 48. Bei dem Aktuator 48 kann es sich beispielsweise um einen Fensterheber, einen Scheibenwischermotor, einen Bremsaktuator oder einen Aktuator einer Servolenkung handeln.

[0044] Bei intakter Sicherung 42 und geschlossenem Schalter 44 wird der Aktuator 48 über die Sicherung 42 und das Relais 46 mit elektrischem Strom versorgt, so dass der Aktuator 48 aktiv ist.

[0045] Wird das Fahrzeug 2 nun mit dem Symptom, dass der Aktuator 5 auch bei geschlossenem Schalter 44 nicht aktiv ist, zur Fahrzeugdiagnose gebracht, kann durch eine Wärmebilduntersuchung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung festgestellt werden, ob die Temperatur der Sicherung 42 und des Relais 46 erhöht sind. Aus einer erhöhten Temperatur kann auf einen Stromfluss durch die jeweilige Komponente 42, 46 geschlossen werden, ohne dass hierfür in den Stromkreis eingegriffen werden muss, um den durch die Schaltung 40 fließenden elektrischen Strom direkt messen zu können.

[0046] Auf diese Weise kann die Diagnose erheblich vereinfacht werden. Im Falle großer Ströme und/oder Spannungen können darüber hinaus die Gefahren, die mit dem Eingriff in solch einen Stromkreis verbunden sind, insbesondere Stromschlag und/oder Funkenflug, vermieden werden.

[0047] Eine erfindungsgemäßes Fahrzeugdiagnosesystem 6 und ein erfindungsgemäßes Verfahren der Fahrzeugdiagnose ermöglichen es, die Diagnose und auch die auf die Diagnose folgende Reparatur sicherer, zielgerichteter, zeitsparenden und effizienter durchzuführen, als dies mit herkömmlichen Fahrzeugdiagnosegeräten und -methoden der Fall ist.


Ansprüche

1. Fahrzeugdiagnosesystem (6) zur Fehlersuche und Fehleranalyse in einem Fahrzeug (2), insbesondere in einem Kraftfahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeugdiagnosesystem (6) wenigstens eine Thermografiekamera (8) aufweist, die ausgebildet ist, wenigstens ein Thermografiebild (10) von dem Fahrzeug (2) und/oder von Fahrzeugteilen (5, 7, 9) des Fahrzeugs (2) aufzunehmen.
 
2. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach Anspruch 1 mit einer Thermografie-Auswertungsvorrichtung (12), die zum Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera (8) aufgenommenen Thermografiebildes (10) ausgebildet ist.
 
3. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach Anspruch 2, wobei die Thermografie-Auswertungsvorrichtung (12) zum manuellen Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera (8) aufgenommenen Thermografiebildes (10) ausgebildet ist, wobei das Fahrzeugdiagnosesystem (6) insbesondere eine Anzeigevorrichtung (14) aufweist, die zum Anzeigen des wenigstens einen von der Thermografiekamera (8) aufgenommenen Thermografiebildes (10) ausgebildet ist.
 
4. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach Anspruch 3, wobei das Fahrzeugdiagnosesystem (6) eine Eingabevorrichtung (16) aufweist, die es ermöglicht, das Ergebnis einer manuellen Auswertung des wenigstens einen von der Thermografiekamera (8) aufgenommenen Thermografiebildes (10) in das Fahrzeugdiagnosesystem (6) einzugeben.
 
5. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Thermografie-Auswertungsvorrichtung (12) zum automatischen Auswerten des wenigstens einen von der Thermografiekamera (8) aufgenommenen Thermografiebild (10) ausgebildet ist.
 
6. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach Anspruch 5, wobei die Thermografie-Auswertungsvorrichtung (12) ausgebildet ist, das wenigstens eine von der Thermografiekamera (8) aufgenommenen Thermografiebild (10) mit wenigstens einem Referenz-Thermografiebild zu vergleichen, wobei das Referenz-Thermografiebild insbesondere in einer Speichervorrichtung (18) gespeichert ist.
 
7. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Fahrzeugdiagnosesystem (6) weitere Sensoren (22, 24, 26, 28), insbesondere einen Spannungssensor (22), einen Stromsensor (24), einen Widerstandssensor (26) und/oder einen Temperatursensor (28) aufweist.
 
8. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Fahrzeugdiagnosesystem (6) eine Daten-Schnittstelle (30) aufweist, die es ermöglicht, Daten aus einer Bordelektronik und/oder einem Bordcomputer (4) des Fahrzeugs (2) auszulesen und/oder Aktuatoren (5) des Fahrzeugs (2) anzusteuern.
 
9. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Fahrzeugdiagnosesystem (6) eine Fahrzeugdiagnosesystem-Eingabevorrichtung (16) aufweist, die zur manuellen Eingabe von Fehlersymptomen ausgebildet ist.
 
10. Fahrzeugdiagnosesystem (6) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei das Fahrzeugdiagnosesystem (6) eine Fahrzeugdiagnosesystem-Auswertungsvorrichtung (34) aufweist, die ausgebildet ist, von der Thermografie-Auswertungsvorrichtung (12) und/oder anderen Sensoren (22, 24, 26, 28) bereitgestellte Informationen auszuwerten, um Fehler des Fahrzeugs (2) und/oder Fahrzeugteilen (5, 7, 9) zu identifizieren.
 
11. Verfahren der Fahrzeugdiagnose wobei das Verfahren umfasst:

wenigstens ein Thermografiebild (10) eines Fahrzeugs (2) und/oder eines Fahrzeugteils (5, 7, 9) aufzunehmen; und

das wenigstens eine Thermografiebild (10) auszuwerten, um Fehler des Fahrzeugs (2) und/oder Fahrzeugteilen (5, 7, 9) zu identifizieren.


 
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Verfahren umfasst, wenigstens ein Thermografiebild (10) des Fahrzeugs (2) auf einer Anzeigevorrichtung (14) anzuzeigen und das Thermografiebild (10) manuell zu bewerten.
 
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei das Verfahren umfasst, Daten aus einer Bordelektronik und/oder einem Bordcomputer (4) des Fahrzeugs (2) auszulesen und/oder Aktuatoren (5) des Fahrzeugs (2) anzusteuern.
 
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei das Verfahren eine manuelle Eingabe von Fehlersymptomen umfasst.
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei das Verfahren das Auslesen und/oder Abfragen anderer Sensoren (22, 24, 26, 28) umfasst.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht