[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaufelrad einer Strömungsmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und ein Schaufelrad einer Strömungsmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 11.
[0002] Es ist bekannt, dass die Schaufeln von Verdichtern eines Triebwerks nichtsynchrone
Schwingungen erfahren. Ein dabei auftretendes Phänomen ist als rotierende Ablösung
("rotating stall") bekannt, bei dem Abrissmuster der Strömung im Referenzsystem des
Rotors rotieren. Dabei verhält es sich so, dass der Abreißvorgang auf einzelne Schaufelbereiche
lokal begrenzt ist. Es kann sich um eine oder mehrere rotierende Abrissmuster handeln.
Häufig sind die rotierenden Abrissmuster auf einen begrenzten radialen Schaufelbereich
beschränkt. Die rotierende Ablösung regt in nachteiliger Weise die einzelnen Schaufeln
zu Schwingungen bzw. Vibrationen an, wodurch die Lebensdauer der Schaufeln reduziert
wird. Auch ein Schaufelversagen infolge von Resonanz ist möglich, wenn die periodischen
Anregungen im Bereich der Eigenschwingungen der Schaufeln liegen. Wird ein Verdichter
über längere Zeit bei rotierender Ablösung betrieben, kann es des Weiteren zu Wärmeschäden
an den Schaufeln kommen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Schaufelrad einer Strömungsmaschine
und eine Schaufelradanordnung zur Verfügung zu stellen, bei denen die durch eine rotierende
Ablösung erzeugten Vibrationen reduziert sind.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Schaufelrad mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1,
eine Schaufelradanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9, ein Schaufelrad
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 und eine Schaufelradanordnung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 14 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0005] Danach betrachtet die Erfindung ein Schaufelrad einer Strömungsmaschine, das eine
Mehrzahl von Schaufeln aufweist. Die Schaufeln sind dafür geeignet und vorgesehen,
sich in einem Strömungspfad der Strömungsmaschine radial zu erstrecken und bilden
eine Schaufelreihe. Die Schaufeln bilden einen Schaufeleintrittswinkel und einen Schaufelaustrittswinkel
aus.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das Schaufelrad N Blöcke
von Schaufeln mit N ≥ 2 ausbildet, wobei die Schaufeln innerhalb eines Blocks jeweils
den gleichen Schaufeleintrittswinkel und den gleichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen,
und die Schaufeln von mindestens zwei aneinandergrenzender Blöcke einen unterschiedlichen
Schaufeleintrittswinkel und/oder einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen.
Die Zahl N ist dabei eine natürliche Zahl.
[0007] Danach beruht die erfindungsgemäße Lösung auf dem Gedanken, die Entstehung einer
rotierenden Ablösung durch Einbringen einer sich verändernden aerodynamischen Last,
die auf die Schaufeln wirkt, zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Bei dem betrachteten
Schaufelrad kann es sich dabei um einen Rotor mit Rotorschaufeln oder um einen Stator
mit Statorschaufeln handeln. Wie noch erläutert werden wird, betrachtet die Erfindung
in einzelnen Aspekten auch Kombinationen von Schaufelrädern.
[0008] Das Phänomen einer rotierenden Ablösung beruht darauf, dass es zu einem Strömungsabriss
in einzelnen Schaufelkanälen kommt. Vor dem abgelösten Schaufelkanal staut sich das
Strömungsmaterial und wird zur Seite hin abgedrängt (in Umfangsrichtung und entgegen
der Rotordrehung). Hierdurch wird die Nachbarschaufel unter einem steileren Strömungswinkel
angeströmt und es kommt auch hier zu einem Strömungsabriss. Durch die erfindungsgemäß
vorgesehenen Blöcke von Schaufeln, die unterschiedliche Schaufeleintrittswinkel und/oder
Schaufelaustrittswinkel aufweisen, werden die Schaufeln in den einzelnen Blöcken unter
unterschiedlichen Winkeln angeströmt bzw. die Strömung verlässt die Schaufeln der
einzelnen Blöcke unter unterschiedlichen Winkeln. Es wurde festgestellt, dass hierdurch
der Aufbau rotierender Zellen gehindert wird bzw. solche Zellen abgeschwächt werden.
[0009] Das Schaufelrad kann eine gerade oder eine ungerade Anzahl von Schaufeln aufweisen.
Bei einer geraden Anzahl von Schaufeln kann vorgesehen sein, dass jeweils zwei benachbarte
Blöcke von Schaufeln einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel und/oder einen
unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen, die Winkeländerung somit alternierend
ist. Bei einer ungeraden Anzahl von Schaufeln kann vorgesehen sein, dass zwischen
zwei der benachbarten Blöcke keine Änderung des Schaufeleintrittswinkels und des Schaufelaustrittswinkels
erfolgt, um der ungeraden Anzahl von Blöcken Rechnung zu tragen, aber zwischen den
anderen der benachbarten Blöcke. Weiter wird darauf hingewiesen, dass die Blöcke des
Schaufelrads in einer Ausgestaltung insgesamt zwei unterschiedliche Schaufeleintrittswinkel
und/oder Schaufelaustrittswinkel ausbilden, die alternierende Winkeländerung also
jeweils den gleichen Winkel betrifft.
[0010] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Schaufeln von mindestens zwei
aneinandergrenzenden Blöcken dadurch einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel
und einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen, dass die Schaufeln
der Blöcke bei identischer Formgebung der Schaufeln einen unterschiedlichen Staffelungswinkel
ausbilden. Die Schaufeln benachbarter Blöcke weisen somit einen unterschiedlichen
Staffelungswinkel auf. Die Schaufeln besitzen dabei für sich betrachtet alle die gleiche
Form. Sie sind lediglich in unterschiedlichen Blöcken unter einem unterschiedlichen
Staffelungswinkel angeordnet, wobei beispielsweise vorgesehen ist, dass die Blöcke
insgesamt zwei unterschiedliche Staffelungswinkel realisieren, die sich abwechseln.
[0011] Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Schaufeln von mindestens
zwei aneinandergrenzenden Blöcken dadurch einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel
oder einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen, dass die Schaufeln
der Blöcke eine unterschiedliche Form aufweisen. Bei dieser Erfindungsvariante werden
die unterschiedlichen Winkel somit nicht über den Staffelungswinkel, sondern über
die Form der Schaufeln erreicht. Sofern es sich bei dem Schaufelrad um einen Rotor
handelt, ist insbesondere der Schaufeleintrittswinkel bei benachbarten Blöcken unterschiedlich
ausgebildet. Sofern es sich bei dem Schaufelrad um einen Stator handelt, ist insbesondere
der Schaufelaustrittswinkel bei benachbarten Blöcken unterschiedlich ausgebildet.
[0012] Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die einzelnen Blöcke den gleichen
Erstreckungswinkel in Umfangsrichtung aufweisen. Die einzelnen Blöcke besitzen somit
die gleiche Größe bzw. die gleiche Anzahl von Schaufeln, wobei allerdings vorgesehen
ist, dass für den Fall einer ungeraden Schaufelzahl ein Block eine Schaufel mehr als
die übrigen Blöcke aufweist.
[0013] Alternativ kann vorgesehen sein, dass zumindest zwei der Blöcke einen unterschiedlichen
Erstreckungswinkel in Umfangsrichtung aufweisen, wobei die Blöcke mit unterschiedlichem
Erstreckungswinkel eine unterschiedliche Anzahl von Schaufeln aufweisen. Eine Ausgestaltung
hierzu sieht vor, dass sämtliche der Blöcke einen unterschiedlichen Erstreckungswinkel
in Umfangsrichtung und dementsprechend eine unterschiedliche Anzahl von Schaufeln
aufweisen.
[0014] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Schaufeln eines Blocks gegenüber einer
nominalen Schaufelstellung geöffnet und die Schaufeln eines benachbarten Blocks gegenüber
der nominalen Schaufelstellung geschlossen sind. Eine nominale Schaufelstellung ist
dabei eine solche, die die Schaufeln des Schaufelrats ohne die Erfindung einnehmen
würden. Die nominale Schaufelstellung stellt gewissermaßen eine gedachte Ausgangsposition
der Schaufelstellung dar, von der aus die Schaufeln je nach betrachteten Block weitergehend
geschlossen oder weitergehend geöffnet werden.
[0015] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Schaufeln unterschiedlicher Blöcke ausgehend
von der nominalen Schaufelstellung um den gleichen Änderungsbetrag in die eine Richtung
und in die andere Richtung geöffnet bzw. geschlossen werden. Dies ist jedoch nicht
notwendigerweise der Fall. Der Änderungsbetrag in die eine Richtung (zum Beispiel
"Öffnen") muss nicht zwangsläufig dem Änderungsbetrag in die andere Richtung entsprechen.
Auch kann in weiteren Ausführungsvarianten vorgesehen sein, dass der Schaufeleintrittswinkel
und/oder der Schaufelaustrittswinkel zwischen benachbarten Blöcken sich nicht diskret,
sondern kontinuierlich ändert, beispielsweise entsprechend der Form einer Sinuskurve.
[0016] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass das Schaufelrad N Blöcke von
Schaufeln aufweist und für die Staffelungswinkel α
S,i des i-ten Blocks (i) gilt:

wobei α
S,0 eine Konstante und 1 ≤ i ≤ N ist. Der Wert α
S,0 entspricht dabei einer Nominalstellung, von der aus die Schaufeln eines Blocks entweder
in die eine Richtung oder in die andere Richtung um den Änderungsbetrag Δα
S verstellt sind, um den genannten Winkel zu realisieren.
[0017] Nach der gleichen Formel kann auch der Schaufeleintrittswinkel und/oder der Schaufelaustrittswinkel
variiert werden. Somit gilt in einer Ausgestaltung der Erfindung, wenn das Schaufelrad
N Blöcke von Schaufeln aufweist, für die Schaufeleintrittswinkel und/oder Schaufelaustrittswinkel
des i-ten Blocks:

wobei γ
i der Schaufeleintrittswinkel oder der Schaufelaustrittswinkel ist, γ
0 und Δ
γ Konstanten sind und 1 ≤ i ≤ N ist.
[0018] Der Winkel Δα
S bzw. der Winkel Δ
γ weist beispielsweise einen Wert auf, der im Bereich zwischen 2° und 10° liegt. Die
natürliche Zahl N weist beispielsweise einen Wert auf, der zwischen 2 und 10 liegt.
Dabei gilt, dass ein sehr hoher Wert der Zahl N dazu führt, dass die Variationen in
der aerodynamischen Last von den Schaufeln nicht mehr wahrgenommen werden, sodass
ein sehr hoher Wert der Zahl N nicht effektiv ist.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass für die Winkelstellung der Schaufeln der
einzelnen Blöcke gilt:

[0020] Dabei gilt, dass
- ϕ der Schaufeleintrittswinkel, der Schaufelaustrittswinkel oder der Staffelungswinkel
der Schaufeln eines betrachteten Blocks ist;
- ak, bk frei wählbare Koeffizienten sind, die im Intervall [-10°, 10°] liegen;
- der Index "l" die Nummer des betrachteten Blocks angibt;
- N die Gesamtzahl der Blöcke angibt, wobei N>2 ist;
- der Index "k" den Laufindex der Koeffizienten angibt, mit k = 1, ..., N;
- ϕ0 der mittlere Winkel ist, der eingestellt ist.
[0021] Dabei gilt für die Koeffizienten a
k, b
k, dass für mindestens zwei Werte des Indexes "k" gilt, dass nicht beide Koeffizienten
a
k, b
k gleich Null sind. Bei N gleich 3 sind somit beispielsweise mindestens zwei der Koeffizienten
a
1, a
2, a
3, b
1 b
2 b
3 ungleich Null.
[0022] Durch Variation des Schaufeleintrittswinkels, des Schaufelaustrittswinkels oder des
Staffelungswinkels der Schaufeln unterschiedlicher Blöcke gemäß der genannten Formel
lassen sich Muster erzeugen, die keine gemeinsame Periode über den Umfang aufweisen.
Hierdurch lässt sich der Aufbau rotierender Zellen in effektiver Weise verhindern
bzw. abschwächen.
[0023] Gemäß einem weiteren Erfindungsaspekt betrifft die Erfindung eine Schaufelradanordnung
für einen Verdichter einer Strömungsmaschine, der aufweist: ein erstes Schaufelrad,
das als Laufrad ausgebildet ist, ein zweites Schaufelrad, das stromaufwärts des ersten
Schaufelrads angeordnet und als Leitrad ausgebildet ist, und ein drittes Schaufelrad,
das stromabwärts des ersten Schaufelrads angeordnet und als Leitrad ausgebildet ist.
Dabei ist vorgesehen, dass mindestens eines der Schaufelräder als Schaufelrad gemäß
Anspruch 1 ausgebildet ist und somit N Blöcke von Schaufeln mit N ≥ 2 ausbildet, wobei
die Schaufeln eines Blocks jeweils den gleichen Schaufeleintrittswinkel und den gleichen
Schaufelaustrittswinkel aufweisen, und die Schaufeln von mindestens zwei aneinandergrenzender
Blöcke einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel und/oder einen unterschiedlichen
Schaufelaustrittswinkel aufweisen.
[0024] Dabei sieht eine Ausführungsvariante vor, dass das zweite Schaufelrad und das dritte
Schaufelrad als Schaufelrad gemäß Anspruch 1 ausgebildet sind, wobei beide Schaufelräder
die gleiche Zahl von N Blöcken von Schaufeln mit N ≥ 2 ausbilden. Gemäß dieser Ausführungsvariante
sind somit die beiden Statoren der betrachteten Abfolge von Stator - Rotor - Stator
gemäß der vorliegenden Erfindung ausgebildet.
[0025] Dies führt dazu, dass der zwischen den beiden Statoren angeordnete Rotor Strömungsblöcke
mit unterschiedlichen Inzidenzwinkeln während einer Umdrehung passiert. Hierdurch
werden sich verändernde aerodynamische und aeromechanische Lasten auf den Rotor ausgeübt.
Dies verhindert die Entwicklung von rotierenden Ablösezellen, da deren Entwicklung
eine gewisse Zeit über mehr als eine Umdrehung erfordert. Es wird eine aerodynamische
Instabilität erzeugt, durch die die Schwingungsantwort des Rotors geändert und Schwingungen
stärker unterdrückt werden.
[0026] Dabei ist die Größe der Blöcke und die Variation von Schaufeleintrittswinkel und/oder
Schaufelaustrittswinkel derart einzustellen, dass die Redistribution von strömender
Masse ausreichend groß ist, um die Entwicklung eines in seiner Ausdehnung radial begrenzten
Abrissmusters zu vermeiden oder deutlich zu unterdrücken.
[0027] Eine Ausgestaltung sieht dabei vor, dass für die Staffelungswinkel α
S2,i des i-ten Blocks (i) des zweiten Schaufelrads und die Staffelungswinkel α
S3,i des i-ten Blocks (i) des dritten Schaufelrads gilt:

[0028] Dabei sind α
S2,0 und α
S3,0 Konstanten und ist 1 ≤ i ≤ N. Beide Schaufelräder weisen dabei die gleiche Unterteilung
in N Blöcke auf. Die Werte α
S2,0 und α
S3,0 entsprechen jeweils einer Nominalstellung, von der aus die Schaufeln eines Blocks
entweder in die eine Richtung oder in die andere Richtung um den Änderungsbetrag Δα
S2 bzw. Δ
αS3 verstellt sind, um den genannten Winkel zu realisieren.
[0029] Wiederum gilt, dass nach den gleichen Formeln auch der Schaufeleintrittswinkel und/oder
der Schaufelaustrittswinkel der beiden betrachteten Schaufelräder variiert werden
kann.
[0030] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das erste Schaufelrad, also der
Rotor der betrachteten Abfolge von Stator - Rotor - Stator, als Schaufelrad gemäß
Anspruch 1 ausgebildet ist.
[0031] Bei dieser Erfindungsvariante wird durch die unterschiedlichen Winkel der Rotorschaufeln
unterschiedlicher Blöcke die Bildung von Zellen mit rotierender Ablösung in unterschiedlichem
Maße angeregt. Durch diese Asymmetrie wird die Ausbildung eines kohärenten Ablösemusters
mit rotierenden Zellen unterdrückt. Stattdessen erfolgt eine breitbandige Anregung
der Rotorblätter, die jedoch unproblematisch ist, da sie zu geringeren Schwingamplituden
führt
[0032] Dabei ist die Größe der Blöcke und die Variation von Schaufeleintrittswinkel und/oder
Schaufelaustrittswinkel wiederum derart einzustellen, dass die Redistribution von
strömender Masse ausreichend groß ist, um die Entwicklung eines in seiner Ausdehnung
radial begrenzten Abrissmusters zu vermeiden oder deutlich zu unterdrücken.
[0033] Eine Ausgestaltung hierzu sieht vor, dass das erste Schaufelrad N Blöcke von Schaufeln
aufweist und für die Staffelungswinkel α
S,i des i-ten Blocks (i) gilt:

wobei α
S1,0 eine Konstante und 1 ≤ i ≤ N ist.
[0034] In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in der betrachteten
Anordnung von Stator - Rotor - Stator sämtliche Schaufelräder gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet sind, oder dass nur einer der Statoren gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet ist. Die Variation der genannten Winkel kann wie in Bezug auf
das einzelne Schaufelrad erläutert durch Variation des Staffelungswinkels oder durch
Variation der Formgebung der Schaufeln der einzelnen Blöcke erfolgen. Dabei kann auch
eine Variation des Staffelungswinkels an einem Schaufelrad mit einer Variation der
Formgebung der Schaufeln an einem anderen Schaufelrad kombiniert werden.
[0035] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das als Leitrad ausgebildete
zweite Schaufelrad als Eintrittsleitrad ausgebildet ist. Verdichter von Flugtriebwerken
werden für eine bestimmte Auslegungsdrehzahl ausgelegt. Insbesondere im Teillastbereich,
d.h. bei Drehzahlen kleiner als der Auslegungsdrehzahl besteht die Gefahr lokaler
Strömungsablösungen an den Rotorschaufeln des Verdichtergitters. Zur Reduzierung der
Gefahr von Strömungsablösungen im Teillastbereich ist es bekannt, einen Stator mit
ggf. verstellbaren Statorschaufeln vor dem ersten Rotor des Verdichters anzuordnen.
Ein solcher Stator wird als Eintrittsleitrad oder Vorleitrad bzw. als IGV (IGV - Inlet
Guide Vane) bezeichnet. Eintrittsleiträder erhöhen den Drall in der Strömung und verbessern
den Arbeitsbereich eines Verdichters.
[0036] Jedoch ist die Erfindung keineswegs darauf beschränkt, dass die stromauf gelegene
Schaufelreihe als Eintrittsleitrad ausgebildet ist. Es kann sich bei der stromauf
gelegenen Schaufelreihe auch um einen normalen Stator eines Verdichters handeln. Die
Erfindung kann somit sowohl in Frontstufen als auch in Stufen realisiert werden, die
in einen Verdichter eingebettet sind.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das zweite Schaufelrad N Blöcke von Schaufeln
auf, wobei zumindest zwei der Blöcke einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel
aufweisen. Ebenso weist das dritte Schaufelrad N Blöcke von Schaufeln auf, wobei zumindest
zwei der Blöcke einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen. Bei den
als Stator ausgebildeten zweiten und dritten Schaufelrädern wird gemäß dieser Ausgestaltung
der Erfindung somit der Schaufelaustrittswinkel variiert. Bei dem als Rotor ausgebildeten
ersten Schaufelrad wird gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung dagegen der Schaufeleintrittswinkel
variiert.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das das erste Schaufelrad N Blöcke von Schaufeln
auf, wobei zumindest zwei der Blöcke einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel
aufweisen.
[0039] Allerdings sind auch Varianten möglich, in denen das als Leitrad ausgebildete stromab
gelegene dritte Schaufelrad bzw. die durch dieses gebildete Schaufelreihe lediglich
eine Änderung im Schaufeleintrittswinkel aufweist, während das als Leitrad ausgebildete
stromauf gelegene zweite Schaufelrad eine Änderung im Schaufelaustrittswinkel aufweist.
Dies dient dazu, den Inzidenzwinkel an die durch das stromauf gelegene Schaufelrad
hervorgerufene Umfangsvariation anzupassen. Dabei wird im Bereich des stromauf geschlossenen
Leitrads der Schaufeleintrittswinkel erhöht und im Bereich des stromauf geöffneten
Leitrads der Schaufeleintrittswinkel reduziert.
[0040] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass einem Block bzw. Umfangsbereich
des zweiten Schaufelrads, in dem die Schaufeln des Blocks gegenüber einer nominalen
Schaufelstellung stärker geschlossen sind, ein Block bzw. Umfangsbereich des dritten
Schaufelrads zugeordnet ist, in dem die Schaufeln des Blocks gegenüber einer nominalen
Schaufelstellung stärker geöffnet sind. Die Strömung, die in einem Block des zweiten,
stromauf gelegenen Schaufelrads eine stärkere Umlenkung erfahren hat, erfährt somit
in dem entsprechenden Block des dritten, stromab gelegenen Schaufelrads eine geringere
Umlenkung und umgekehrt.
[0041] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrachtet ein Schaufelrad mit einer
Mehrzahl von Leitschaufeln, die sich in einem Strömungspfad der Strömungsmaschine
erstrecken, wobei die Leitschaufeln jeweils in ihrem Staffelungswinkel einstellbar
ausgebildet sind. Die Leitschaufeln weisen erste Teilspalte zu einer äußeren Strömungspfadberandung
und/oder zweite Teilspalte zu einer inneren Strömungspfadberandung auf.
[0042] Die radial innere Strömungspfadberandung wird beispielsweise durch eine Nabe des
Verdichters und die äußere Strömungspfadberandung durch ein Verdichtergehäuse bereitgestellt.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Teilspalte aufgrund der Drehbarkeit der Leitschaufeln
notwendigerweise angrenzend an die Strömungspfadberandung ausgebildet sind und ihre
Existenz eine Drehung bzw. Änderung des Staffelungswinkels erst ermöglicht, da ohne
solche Teilspalte bei Änderung des Staffelungswinkels ein Kontakt bzw. Zusammenstoß
mit der Strömungspfadberandung erfolgen würde. Die Spalte werden als Teilspalte bezeichnet,
da sie sich nicht über die gesamte axiale Länge der Leitschaufeln erstrecken, sondern
nur über eine Teillänge.
[0043] Gemäß diesem Erfindungsaspekt ist vorgesehen, dass das Schaufelrad N Blöcke von Schaufeln
mit N ≥ 2 ausbildet, wobei die Schaufeln eines Blocks jeweils in gleicher Weise ausgebildete
Teilspalte aufweisen und die Schaufeln von mindestens zwei aneinandergrenzender Blöcken
unterschiedlich ausgebildete Teilspalte aufweisen.
[0044] Dieser Erfindungsaspekt beruht ebenfalls auf dem Gedanken, die Entstehung einer rotierenden
Ablösung durch Einbringen einer sich verändernden aerodynamischen Last, die auf die
Schaufeln wirkt, zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen
Blöcke von Schaufeln, die unterschiedliche Teilspalte zur Strömungspfadberandung ausbilden,
wird die Strömung in den einzelnen Blöcken variiert.
[0045] Dabei sind die Teilspalte in den unterschiedlichen Blöcken unterschiedlich ausgebildet.
Insbesondere liegt eine axiale und/oder radiale Variation der Teilspalte vor. Dabei
kann vorgesehen sein, dass das Schaufelrad insgesamt zwei unterschiedliche Ausgestaltungen
der Teilspalte implementiert, die die Blöcke des Schaufelrads alternierend realisieren.
[0046] Der weitere Erfindungsaspekt, der eine Variation der Teilspalte in benachbarten Blöcken
vorsieht, kann mit dem zuvor beschriebenen Erfindungsaspekt, der eine Variation des
Schaufeleintrittswinkels und/oder des Schaufelaustrittswinkels in benachbarten Blöcken
vorsieht, kombiniert werden.
[0047] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Schaufeln von mindestens zwei aneinandergrenzenden
Blöcken Teilspalte aufweisen, die eine unterschiedliche axiale Länge aufweisen. Eine
Variation der Teilspalte in unterschiedlichen Blöcken erfolgt somit über die axiale
Länge der Teilspalte. Eine solche Variation kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
dass der Durchmesser von Drehtellern, die die Leitschaufeln an ihrem radial äußeren
Ende und/oder an ihrem radial inneren Ende ausbilden und die ihre Drehbarkeit ermöglichen,
variiert wird.
[0048] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Schaufeln von mindestens zwei aneinandergrenzenden
Blöcken Teilspalte aufweisen, die eine unterschiedliche radiale Höhe aufweisen. Eine
Variation der Teilspalte in unterschiedlichen Blöcken erfolgt somit über die radiale
Höhe der Teilspalte. Eine solche Variation kann über die radiale Tiefe von Rückschnitten
erreicht werden, die im Bereich der Vorderkante und/oder im Bereich der Hinterkante
und dabei radial angrenzend an die jeweilige Strömungspfadberandung an den Leitschaufeln
ausgebildet sind.
[0049] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass die Schaufeln von mindestens zwei aneinandergrenzenden
Blöcken Teilspalte aufweisen, die eine unterschiedliche axiale Länge und eine unterschiedliche
radiale Höhe aufweisen, die vorstehend erläuterten Variationen der Teilspalte somit
kombiniert werden.
[0050] Die Teilspalte sind gemäß einer Ausgestaltung durch Rückschnitte gebildet, die die
Leitschaufeln zu der angrenzenden Strömungspfadberandung bilden.
[0051] Über Länge und Höhe der Teilspalte wird ein Spaltvolumen des Teilspalts definiert.
Die Teilspalte der Schaufeln benachbarter Blöcke weisen ein unterschiedliches Spaltvolumen
auf.
[0052] Gemäß einem weiteren Erfindungsaspekt betrifft die Erfindung eine Schaufelradanordnung
für einen Verdichter einer Strömungsmaschine, die aufweist: ein erstes Schaufelrad,
das als Laufrad ausgebildet ist, ein zweites Schaufelrad, das stromaufwärts des ersten
Schaufelrads angeordnet und als Leitrad ausgebildet ist, und ein drittes Schaufelrad,
das stromabwärts des ersten Schaufelrads angeordnet und als Leitrad ausgebildet ist.
Dabei ist vorgesehen, dass das zweite Schaufelrad und/oder das dritte Schaufelrad
als Schaufelrad gemäß Anspruch 11 ausgebildet sind.
[0053] Eine Ausgestaltung der Schaufelradanordnung sieht vor, dass das zweite Schaufelrad
und das dritte Schaufelrad als Schaufelrad gemäß Anspruch 11 ausgebildet sind, wobei
beide Schaufelräder die gleiche Zahl von N Blöcken von Schaufeln mit N ≥ 2 ausbilden.
[0054] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das zweite Schaufelrad als Eintrittsleitrad
ausgebildet ist, wobei einem Block des zweiten Schaufelrads, in dem das Spaltvolumen
der Teilspalte größer ist, ein Block des dritten Schaufelrads zugeordnet ist, in dem
das Spaltvolumen der Teilspalte kleiner ist, und umgekehrt. Die Strömung, die in einem
Block des stromauf gelegenen Eintrittsleitrads aufgrund des größeren Teilspalts eine
stärkere Störung erfahren hat, erfährt somit in dem entsprechenden Block des dritten,
stromab gelegenen Schaufelrads aufgrund des kleineren Teilspalts eine geringere Störung
und umgekehrt. Die Bezeichnungen "größer" und "kleiner" beziehen sich dabei jeweils
auf das Spaltvolumen des benachbarten Blocks des betrachteten Schaufelrads.
[0055] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Schaufelradanordnung in einen Verdichter
eingebettet, wobei das zweite Schaufelrad als eingebetteter Stator (und nicht als
Eintrittsleitrad) ausgebildet ist. Dabei ist vorgesehen, dass einem Block des zweiten
Schaufelrads, in dem das Spaltvolumen der Teilspalte kleiner ist, ein Block des dritten
Schaufelrads zugeordnet ist, in dem das Spaltvolumen der Teilspalte ebenfalls kleiner
ist, und einem Block des zweiten Schaufelrads, in dem das Spaltvolumen der Teilspalte
größer ist, ein Block des dritten Schaufelrads zugeordnet ist, in dem das Spaltvolumen
der Teilspalte ebenfalls größer ist. Die Strömung, die in einem Block des stromauf
gelegenen Schaufelrads aufgrund eines größeren Teilspalts eine stärkere Störung erfahren
hat, erfährt somit in dem entsprechenden Block des dritten, stromab gelegenen Schaufelrads
aufgrund ebenfalls größeren Teilspalts ebenfalls eine stärkere Störung als in den
Blöcken mit kleineren Teilspalten. Die Bezeichnungen "größer" und "kleiner" beziehen
sich wiederum jeweils auf das Spaltvolumen des benachbarten Blocks des betrachteten
Schaufelrads.
[0056] In einem weiteren Erfindungsaspekt betrifft die Erfindung ein Gasturbinentriebwerk,
insbesondere für ein Luftfahrzeug, mit einer erfindungsgemäßen Schaufelradanordnung.
Dabei kann vorgesehen sein, dass das Gasturbinentriebwerk aufweist:
- einen Triebwerkskern, der eine Turbine, einen Verdichter mit einer erfindungsgemäßen
Schaufelradanordnung und eine die Turbine mit dem Verdichter verbindende, als Hohlwelle
ausgebildete Turbinenwelle umfasst;
- einen Fan, der stromaufwärts des Triebwerkskerns positioniert ist, wobei der Fan mehrere
Fanschaufeln umfasst; und
- ein Getriebe, das einen Eingang von der Turbinenwelle empfängt und Antrieb für den
Fan zum Antreiben des Fans mit einer niedrigeren Drehzahl als die Turbinenwelle abgibt.
[0057] Eine Ausgestaltung hierzu kann vorsehen, dass
- die Turbine eine erste Turbine ist, der Verdichter ein erster Verdichter ist und die
Turbinenwelle eine erste Turbinenwelle ist;
- der Triebwerkskern ferner eine zweite Turbine, einen zweiten Verdichter und eine zweite
Turbinenwelle, die die zweite Turbine mit dem zweiten Verdichter verbindet, umfasst;
und
- die zweite Turbine, der zweite Verdichter und die zweite Turbinenwelle dahingehend
angeordnet sind, sich mit einer höheren Drehzahl als die erste Turbinenwelle zu drehen.
[0058] Es wird darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung, soweit sie sich auf ein
Flugtriebwerk bezieht, bezogen auf ein zylindrisches Koordinatensystem beschrieben
ist, das die Koordinaten x, r und ϕ aufweist. Dabei gibt x die axiale Richtung, r
die radiale Richtung und ϕ den Winkel in Umfangsrichtung an. Die axiale Richtung ist
dabei identisch mit der Maschinenachse eines Gasturbinentriebwerks, in dem das Schaufelrad
bzw. die Schaufelradanordnung angeordnet ist. Von der x-Achse ausgehend zeigt die
radiale Richtung radial nach außen. Begriffe wie "vor", "hinter", "vordere" und "hintere"
beziehen sich auf die axiale Richtung bzw. die Strömungsrichtung im Triebwerk, in
dem das Planetengetriebe angeordnet ist. Begriffe wie "äußere" oder "innere" beziehen
sich auf die radiale Richtung.
[0059] Wie hier an anderer Stelle angeführt wird, kann sich die vorliegende Offenbarung
auf ein Gasturbinentriebwerk beziehen. Solch ein Gasturbinentriebwerk kann einen Triebwerkskern
umfassen, der eine Turbine, einen Brennraum, einen Verdichter und eine die Turbine
mit dem Verdichter verbindende Kernwelle umfasst. Solch ein Gasturbinentriebwerk kann
ein Gebläse (mit Gebläseschaufeln) umfassen, das stromaufwärts des Triebwerkskerns
positioniert ist.
[0060] Anordnungen der vorliegenden Offenbarung können insbesondere, jedoch nicht ausschließlich,
für Gebläse, die über ein Getriebe angetrieben werden, von Vorteil sein. Entsprechend
kann das Gasturbinentriebwerk ein Getriebe umfassen, das einen Eingang von der Kernwelle
empfängt und Antrieb für das Gebläse zum Antreiben des Gebläses mit einer niedrigeren
Drehzahl als die Kernwelle abgibt. Der Eingang für das Getriebe kann direkt von der
Kernwelle oder indirekt von der Kernwelle, beispielsweise über eine Stirnwelle und/oder
ein Stirnzahnrad, erfolgen. Die Kernwelle kann mit der Turbine und dem Verdichter
starr verbunden sein, so dass sich die Turbine und der Verdichter mit derselben Drehzahl
drehen (wobei sich das Gebläse mit einer niedrigeren Drehzahl dreht).
[0061] Das Gasturbinentriebwerk, das hier beschrieben und/oder beansprucht wird, kann eine
beliebige geeignete allgemeine Architektur aufweisen. Beispielsweise kann das Gasturbinentriebwerk
eine beliebige gewünschte Anzahl an Wellen, die Turbinen und Verdichter verbinden,
beispielsweise eine, zwei oder drei Wellen, aufweisen. Lediglich beispielhaft kann
die mit der Kernwelle verbundene Turbine eine erste Turbine sein, der mit der Kernwelle
verbundene Verdichter kann ein erster Verdichter sein und die Kernwelle kann eine
erste Kernwelle sein. Der Triebwerkskern kann ferner eine zweite Turbine, einen zweiten
Verdichter und eine zweite Kernwelle, die die zweite Turbine mit dem zweiten Verdichter
verbindet, umfassen. Die zweite Turbine, der zweite Verdichter und die zweite Kernwelle
können dahingehend angeordnet sein, sich mit einer höheren Drehzahl als die erste
Kernwelle zu drehen.
[0062] Bei solch einer Anordnung kann der zweite Verdichter axial stromabwärts des ersten
Verdichters positioniert sein. Der zweite Verdichter kann dahingehend angeordnet sein,
Strömung von dem ersten Verdichter aufzunehmen (beispielsweise direkt aufzunehmen,
beispielsweise über einen allgemein ringförmigen Kanal).
[0063] Das Getriebe kann dahingehend angeordnet sein, von der Kernwelle, die dazu konfiguriert
ist, sich (beispielsweise im Gebrauch) mit der niedrigsten Drehzahl zu drehen, (beispielsweise
die erste Kernwelle in dem obigen Beispiel) angetrieben zu werden. Beispielsweise
kann das Getriebe dahingehend angeordnet sein, lediglich von der Kernwelle, die dazu
konfiguriert ist, sich (beispielsweise im Gebrauch) mit der niedrigsten Drehzahl zu
drehen, (beispielsweise nur von der ersten Kernwelle und nicht der zweiten Kernwelle
bei dem obigen Beispiel) angetrieben zu werden. Alternativ dazu kann das Getriebe
dahingehend angeordnet sein, von einer oder mehreren Wellen, beispielsweise der ersten
und/oder der zweiten Welle in dem obigen Beispiel, angetrieben zu werden.
[0064] Bei einem Gasturbinentriebwerk, das hier beschrieben und/oder beansprucht wird, kann
ein Brennraum axial stromabwärts des Gebläses und des Verdichters (der Verdichter)
vorgesehen sein. Beispielsweise kann der Brennraum direkt stromabwärts des zweiten
Verdichters (beispielsweise an dessen Ausgang) liegen, wenn ein zweiter Verdichter
vorgesehen ist. Als ein weiteres Beispiel kann die Strömung am Ausgang des Verdichters
dem Einlass der zweiten Turbine zugeführt werden, wenn eine zweite Turbine vorgesehen
ist. Der Brennraum kann stromaufwärts der Turbine (der Turbinen) vorgesehen sein.
[0065] Der oder jeder Verdichter (beispielsweise der erste Verdichter und der zweite Verdichter
gemäß obiger Beschreibung) kann eine beliebige Anzahl an Stufen, beispielsweise mehrere
Stufen, umfassen. Jede Stufe kann eine Reihe von Rotorschaufeln und eine Reihe von
Statorschaufeln, bei denen es sich um variable Statorschaufeln (dahingehend, dass
ihr Anstellwinkel variabel sein kann) handeln kann, umfassen. Die Reihe von Rotorschaufeln
und die Reihe von Statorschaufeln können axial voneinander versetzt sein.
[0066] Die oder jede Turbine (beispielsweise die erste Turbine und die zweite Turbine gemäß
obiger Beschreibung) kann eine beliebige Anzahl an Stufen, beispielsweise mehrere
Stufen, umfassen. Jede Stufe kann eine Reihe von Rotorschaufeln und eine Reihe von
Statorschaufeln umfassen. Die Reihe von Rotorschaufeln und die Reihe von Statorschaufeln
können axial voneinander versetzt sein.
[0067] Jede Gebläseschaufel kann mit einer radialen Spannweite definiert sein, die sich
von einem Fuß (oder einer Nabe) an einer radial innenliegenden von Gas überströmten
Stelle oder an einer Position einer Spannbreite von 0 % zu einer Spitze an einer Position
einer Spannbreite von 100 % erstreckt. Das Verhältnis des Radius der Gebläseschaufel
an der Nabe zu dem Radius der Gebläseschaufel an der Spitze kann weniger als (oder
in der Größenordnung von): 0,4, 0,39, 0,38, 0,37, 0,36, 0,35, 0,34, 0,33, 0,32, 0,31,
0,3, 0,29, 0,28, 0,27, 0,26 oder 0,25 liegen. Das Verhältnis des Radius der Gebläseschaufel
an der Nabe zu dem Radius der Gebläseschaufel an der Spitze kann in einem einschließenden
Bereich liegen, der von zwei der Werte im vorhergehenden Satz begrenzt wird (d. h.
die Werte können obere oder untere Grenzen bilden). Diese Verhältnisse können allgemeinhin
als das Nabe-Spitze-Verhältnis bezeichnet werden. Der Radius an der Nabe und der Radius
an der Spitze können beide an dem vorderen Randteil (oder dem axial am weitesten vorne
liegenden Rand) der Schaufel gemessen werden. Das Nabe-Spitze-Verhältnis bezieht sich
natürlich auf den von Gas überströmten Abschnitt der Gebläseschaufel, d. h. den Abschnitt,
der sich radial außerhalb jeglicher Plattform befindet.
[0068] Der Radius des Gebläses kann zwischen der Mittellinie des Triebwerks und der Spitze
der Gebläseschaufel an ihrem vorderen Rand gemessen werden. Der Durchmesser des Gebläses
(der einfach das Doppelte des Radius des Gebläses sein kann) kann größer als (oder
in der Größenordnung von): 250 cm (etwa 100 Inch), 260 cm, 270 cm (etwa 105 Inch),
280 cm (etwa 110 Inch), 290 cm (etwa 115 Inch), 300 cm (etwa 120 Inch), 310 cm, 320
cm (etwa 125 Inch), 330 cm (etwa 130 Inch), 340 cm (etwa 135 Inch), 350 cm, 360 cm
(etwa 140 Inch), 370 cm (etwa 145 Inch), 380 cm (etwa 150 Inch) oder 390 cm (etwa
155 Inch) sein (liegen). Der Gebläsedurchmesser kann in einem einschließenden Bereich
liegen, der von zwei der Werte im vorhergehenden Satz begrenzt wird (d. h. die Werte
können obere oder untere Grenzen bilden).
[0069] Die Drehzahl des Gebläses kann im Gebrauch variieren. Allgemein ist die Drehzahl
geringer für Gebläse mit einem größeren Durchmesser. Lediglich als ein nicht einschränkendes
Beispiel kann die Drehzahl des Gebläses bei Konstantgeschwindigkeitsbedingungen weniger
als 2500 U/min, beispielsweise weniger als 2300 U/min, betragen. Lediglich als ein
weiteres nicht einschränkendes Beispiel kann auch die Drehzahl des Gebläses bei Konstantgeschwindigkeitsbedingungen
für ein Triebwerk mit einem Gebläsedurchmesser im Bereich von 250 cm bis 300 cm (beispielsweise
250 cm bis 280 cm) im Bereich von 1700 U/min bis 2500 U/min, beispielsweise im Bereich
von 1800 U/min bis 2300 U/min, beispielsweise im Bereich von 1900 U/min bis 2100 U/min,
liegen. Lediglich als ein weiteres nicht einschränkendes Beispiel kann die Drehzahl
des Gebläses bei Konstantgeschwindigkeitsbedingungen für ein Triebwerk mit einem Gebläsedurchmesser
im Bereich von 320 cm bis 380 cm in dem Bereich von 1200 U/min bis 2000 U/min, beispielsweise
in dem Bereich von 1300 U/min bis 1800 U/min, beispielsweise in dem Bereich von 1400
U/min bis 1600 U/min, liegen.
[0070] Im Gebrauch des Gasturbinentriebwerks dreht sich das Gebläse (mit zugehörigen Gebläseschaufeln)
um eine Drehachse. Diese Drehung führt dazu, dass sich die Spitze der Gebläseschaufel
mit einer Geschwindigkeit U
Spitze bewegt. Die von den Gebläseschaufeln an der Strömung verrichtete Arbeit resultiert
in einem Anstieg der Enthalpie dH der Strömung. Eine Gebläsespitzenbelastung kann
als dH/U
Spitze2 definiert werden, wobei dH der Enthalpieanstieg (beispielsweise der durchschnittliche
1-D-Enthalpieanstieg) über das Gebläse hinweg ist und U
Spitze die (Translations-) Geschwindigkeit der Gebläsespitze, beispielsweise an dem vorderen
Rand der Spitze, ist (die als Gebläsespitzenradius am vorderen Rand multipliziert
mit der Winkelgeschwindigkeit definiert werden kann). Die Gebläsespitzenbelastung
bei Konstantgeschwindigkeitsbedingungen kann mehr als (oder in der Größenordnung von):
0,3, 0,31, 0,32, 0,33, 0,34, 0,35, 0,36, 0,37, 0,38, 0,39 oder 0,4 betragen (liegen)
(wobei alle Einheiten in diesem Abschnitt Jkg
-1K
-1/(ms
-1)
2 sind). Die Gebläsespitzenbelastung kann in einem einschließenden Bereich liegen,
der von zwei der Werte im vorhergehenden Satz begrenzt wird (d. h. die Werte können
obere oder untere Grenzen bilden).
[0071] Gasturbinentriebwerke gemäß der vorliegenden Offenbarung können ein beliebiges gewünschtes
Bypassverhältnis aufweisen, wobei das Bypassverhältnis als das Verhältnis des Massendurchsatzes
der Strömung durch den Bypasskanal zu dem Massendurchsatz der Strömung durch den Kern
bei Konstantgeschwindigkeitsbedingungen definiert wird. Bei einigen Anordnungen kann
das Bypassverhältnis mehr als (in der Größenordnung von): 10, 10,5, 11, 11,5, 12,
12,5, 13, 13,5, 14, 14,5, 15, 15,5, 16, 16,5 oder 17 betragen (liegen). Das Bypassverhältnis
kann in einem einschließenden Bereich liegen, der von zwei der Werte im vorhergehenden
Satz begrenzt wird (d. h. die Werte können obere oder untere Grenzen bilden). Der
Bypasskanal kann im Wesentlichen ringförmig sein. Der Bypasskanal kann sich radial
außerhalb des Triebwerkskerns befinden. Die radial äußere Fläche des Bypasskanals
kann durch eine Triebwerksgondel und/oder ein Gebläsegehäuse definiert werden.
[0072] Das Gesamtdruckverhältnis eines Gasturbinentriebwerks, das hier beschrieben und/oder
beansprucht wird, kann als das Verhältnis des Staudrucks stromaufwärts des Gebläses
zu dem Staudruck am Ausgang des Höchstdruckverdichters (vor dem Eingang in den Brennraum)
definiert werden. Als ein nicht einschränkendes Beispiel kann das Gesamtdruckverhältnis
eines Gasturbinentriebwerks, das hier beschrieben und/oder beansprucht wird, bei Konstantgeschwindigkeit
mehr als (oder in der Größenordnung von): 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75 betragen
(liegen). Das Gesamtdruckverhältnis kann in einem einschließenden Bereich liegen,
der von zwei der Werte im vorhergehenden Satz begrenzt wird (d. h. die Werte können
obere oder untere Grenzen bilden).
[0073] Der spezifische Schub eines Triebwerks kann als der Nettoschub des Triebwerks dividiert
durch den Gesamtmassenstrom durch das Triebwerk hindurch definiert werden. Bei Konstantgeschwindigkeitsbedingungen
kann der spezifische Schub eines Triebwerks, das hier beschrieben und/oder beansprucht
wird, weniger als (oder in der Größenordnung von): 110 Nkg
-1s, 105 Nkg
-1s, 100 Nkg
-1s, 95 Nkg
-1s, 90 Nkg
-1s, 85 Nkg
-1s oder 80 Nkg
-1s betragen (liegen). Der spezifische Schub kann in einem einschließenden Bereich liegen,
der von zwei der Werte im vorhergehenden Satz begrenzt wird (d. h. die Werte können
obere oder untere Grenzen bilden). Solche Triebwerke können im Vergleich zu herkömmlichen
Gasturbinentriebwerken besonders effizient sein.
[0074] Ein Gasturbinentriebwerk, das hier beschrieben und/oder beansprucht wird, kann einen
beliebigen gewünschten Höchstschub aufweisen. Lediglich als ein nicht einschränkendes
Beispiel kann eine Gasturbine, die hier beschrieben und/oder beansprucht wird, zur
Erzeugung eines Höchstschubs von mindestens (oder in der Größenordnung von): 160kN,
170kN, 180kN, 190kN, 200kN, 250kN, 300kN, 350kN, 400kN, 450kN, 500kN oder 550kN in
der Lage sein. Der Höchstschub kann in einem einschließenden Bereich liegen, der von
zwei der Werte im vorhergehenden Satz begrenzt wird (d. h. die Werte können obere
oder untere Grenzen bilden). Der Schub, auf den oben Bezug genommen wird, kann der
Nettohöchstschub bei standardmäßigen atmosphärischen Bedingungen auf Meereshöhe plus
15 Grad C (Umgebungsdruck 101,3 kPa, Temperatur 30 Grad C) bei statischem Triebwerk
sein.
[0075] Im Gebrauch kann die Temperatur der Strömung am Eingang der Hochdruckturbine besonders
hoch sein. Diese Temperatur, die als TET bezeichnet werden kann, kann an dem Ausgang
zum Brennraum, beispielsweise unmittelbar stromaufwärts der ersten Turbinenschaufel,
die wiederum als eine Düsenleitschaufel bezeichnet werden kann, gemessen werden. Bei
Konstantgeschwindigkeit kann die TET mindestens (oder in der Größenordnung von): 1400K,
1450K, 1500K, 1550K, 1600K oder 1650K betragen (liegen). Die TET bei Konstantgeschwindigkeit
kann in einem einschließenden Bereich liegen, der von zwei der Werte im vorhergehenden
Satz begrenzt wird (d. h. die Werte können obere oder untere Grenzen bilden). Die
maximale TET im Gebrauch des Triebwerks kann beispielsweise mindestens (oder in der
Größenordnung von): 1700K, 1750K, 1800K, 1850K, 1900K, 1950K oder 2000K betragen (liegen).
Die maximale TET kann in einem einschließenden Bereich liegen, der von zwei der Werte
im vorhergehenden Satz begrenzt wird (d. h. die Werte können obere oder untere Grenzen
bilden). Die maximale TET kann beispielsweise bei einer Bedingung von hohem Schub,
beispielsweise bei einer MTO-Bedingung (MTO - Maximum Take-Off thrust - maximaler
Startschub), auftreten.
[0076] Eine Gebläseschaufel und/oder ein Blattabschnitt einer Gebläseschaufel, die hier
beschrieben und/oder beansprucht wird, kann aus einem beliebigen geeigneten Material
oder einer Kombination aus Materialien hergestellt werden. Beispielsweise kann zumindest
ein Teil der Gebläseschaufel und/oder des Blatts zumindest zum Teil aus einem Verbundstoff,
beispielsweise einem Metallmatrix-Verbundstoff und/oder einem Verbundstoff mit organischer
Matrix, wie z. B. Kohlefaser, hergestellt werden. Als ein weiteres Beispiel kann zumindest
ein Teil der Gebläseschaufel und/oder des Blatts zumindest zum Teil aus einem Metall,
wie z. B. einem auf Titan basierendem Metall oder einem auf Aluminium basierenden
Material (wie z. B. einer Aluminium-Lithium-Legierung) oder einem auf Stahl basierenden
Material hergestellt werden. Die Gebläseschaufel kann mindestens zwei Bereiche umfassen,
die unter Verwendung verschiedener Materialien hergestellt werden. Beispielsweise
kann die Gebläseschaufel einen vorderen Schutzrand aufweisen, der unter Verwendung
eines Materials hergestellt wird, das dem Aufschlagen (beispielsweise von Vögeln,
Eis oder anderem Material) besser widerstehen kann als der Rest der Schaufel. Solch
ein vorderer Rand kann beispielsweise unter Verwendung von Titan oder einer auf Titan
basierenden Legierung hergestellt werden. Somit kann die Gebläseschaufel lediglich
als ein Beispiel einen auf Kohlefaser oder Aluminium basierenden Körper (wie z. B.
eine Aluminium-Lithium-Legierung) mit einem vorderen Rand aus Titan aufweisen.
[0077] Ein Gebläse, das hier beschrieben und/oder beansprucht wird, kann einen mittleren
Abschnitt umfassen, von dem sich die Gebläseschaufeln, beispielsweise in einer radialen
Richtung, erstrecken können. Die Gebläseschaufeln können auf beliebige gewünschte
Art und Weise an dem mittleren Abschnitt angebracht sein. Beispielsweise kann jede
Gebläseschaufel eine Fixierungsvorrichtung umfassen, die mit einem entsprechenden
Schlitz in der Nabe (oder Scheibe) in Eingriff gelangen kann. Lediglich als ein Beispiel
kann solch eine Fixierungsvorrichtung in Form eines Schwalbenschwanzes vorliegen,
der zur Fixierung der Gebläseschaufel an der Nabe/Scheibe in einen entsprechenden
Schlitz in der Nabe/Scheibe eingesteckt und/oder damit in Eingriff gebracht werden
kann. Als ein weiteres Beispiel können die Gebläseschaufeln integral mit einem mittleren
Abschnitt ausgebildet sein. Solch eine Anordnung kann als eine Blisk oder ein Bling
bezeichnet werden. Ein beliebiges geeignetes Verfahren kann zur Herstellung solch
einer Blisk oder solch eines Bling verwendet werden. Beispielsweise kann zumindest
ein Teil der Gebläseschaufeln aus einem Block maschinell herausgearbeitet werden und/oder
mindestens ein Teil der Gebläseschaufeln kann durch Schweißen, wie z. B. lineares
Reibschweißen, an der Nabe/Scheibe angebracht werden.
[0078] Die Gasturbinentriebwerke, die hier beschrieben und/oder beansprucht werden, können
oder können nicht mit einer VAN (Variable Area Nozzle - Düse mit variablem Querschnitt)
versehen sein. Solch eine Düse mit variablem Querschnitt kann eine Variation des Ausgangsquerschnitts
des Bypasskanals im Gebrauch gestatten. Die allgemeinen Prinzipien der vorliegenden
Offenbarung können auf Triebwerke mit oder ohne eine VAN zutreffen.
[0079] Das Gebläse einer Gasturbine, die hier beschrieben und/oder beansprucht wird, kann
eine beliebige gewünschte Anzahl an Gebläseschaufeln, beispielsweise 16, 18, 20 oder
22 Gebläseschaufeln, aufweisen.
[0080] Gemäß der hier erfolgenden Verwendung können Konstantgeschwindigkeitsbedingungen
Konstantgeschwindigkeitsbedingungen eines Luftfahrzeugs, an dem das Gasturbinentriebwerk
angebracht ist, bedeuten. Solche Konstantgeschwindigkeitsbedingungen können herkömmlicherweise
als die Bedingungen während des mittleren Teils des Flugs definiert werden, beispielsweise
die Bedingungen, denen das Luftfahrzeug und/oder das Triebwerk zwischen (hinsichtlich
Zeit und/oder Entfernung) dem Ende des Steigflugs und dem Beginn des Sinkflugs ausgesetzt
wird bzw. werden.
[0081] Lediglich als ein Beispiel kann die Vorwärtsgeschwindigkeit bei der Konstantgeschwindigkeitsbedingung
bei einem beliebigen Punkt im Bereich von Mach 0,7 bis 0,9, beispielsweise 0,75 bis
0,85, beispielsweise 0,76 bis 0,84, beispielsweise 0,77 bis 0,83, beispielsweise 0,78
bis 0,82, beispielsweise 0,79 bis 0,81, beispielsweise in der Größenordnung von Mach
0,8, in der Größenordnung von Mach 0,85 oder in dem Bereich von 0,8 bis 0,85 liegen.
Eine beliebige Geschwindigkeit innerhalb dieser Bereiche kann die Konstantfahrtbedingung
sein. Bei einigen Luftfahrzeugen können die Konstantfahrtbedingungen außerhalb dieser
Bereiche, beispielsweise unter Mach 0,7 oder über Mach 0,9, liegen.
[0082] Lediglich als ein Beispiel können die Konstantgeschwindigkeitsbedingungen standardmäßigen
atmosphärischen Bedingungen bei einer Höhe, die im Bereich von 10.000 m bis 15.000
m, beispielsweise im Bereich von 10.000 m bis 12.000 m, beispielsweise im Bereich
von 10.400 m bis 11.600 m (etwa 38.000 Fuß) beispielsweise im Bereich von 10.500 m
bis 11.500 m, beispielsweise im Bereich von 10.600 m bis 11.400 m, beispielsweise
im Bereich von 10.700 m (etwa 35.000 Fuß) bis 11.300 m, beispielsweise im Bereich
von 10.800 m bis 11.200 m, beispielsweise im Bereich von 10.900 m bis 11.100 m, beispielsweise
in der Größenordnung von 11.000 m, liegt, entsprechen. Die Konstantgeschwindigkeitsbedingungen
können standardmäßigen atmosphärischen Bedingungen bei einer beliebigen gegebenen
Höhe in diesen Bereichen entsprechen.
[0083] Lediglich als ein Beispiel können die Konstantgeschwindigkeitsbedingungen Folgendem
entsprechen: einer Vorwärts-Mach-Zahl von 0,8; einem Druck von 23.000 Pa und einer
Temperatur von -55 Grad C.
[0084] So wie sie hier durchweg verwendet werden, können "Konstantgeschwindigkeit" oder
"Konstantgeschwindigkeitsbedingungen" den aerodynamischen Auslegungspunkt bedeuten.
Solch ein aerodynamischer Auslegungspunkt (oder ADP - Aerodynamic Design Point) kann
den Bedingungen (darunter beispielsweise die Mach-Zahl, Umgebungsbedingungen und Schubanforderung),
für die der Gebläsebetrieb ausgelegt ist, entsprechen. Dies kann beispielsweise die
Bedingungen, bei denen das Gebläse (oder das Gasturbinentriebwerk) konstruktionsgemäß
den optimalen Wirkungsgrad aufweist, bedeuten.
[0085] Im Gebrauch kann ein Gasturbinentriebwerk, das hier beschrieben und/oder beansprucht
wird, bei den Konstantgeschwindigkeitsbedingungen, die hier an anderer Stelle definiert
werden, betrieben werden. Solche Konstantgeschwindigkeitsbedingungen können von den
Konstantgeschwindigkeitsbedingungen (beispielsweise den Bedingungen während des mittleren
Teils des Fluges) eines Luftfahrzeugs, an dem mindestens ein (beispielsweise 2 oder
4) Gasturbinentriebwerk zur Bereitstellung von Schubkraft befestigt sein kann, bestimmt
werden.
[0086] Für den Fachmann ist verständlich, dass ein Merkmal oder Parameter, das bzw. der
in Bezug auf einen der obigen Aspekte beschrieben wird, bei einem beliebigen anderen
Aspekt angewendet werden kann, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen. Des
Weiteren kann ein beliebiges Merkmal oder ein beliebiger Parameter, das bzw. der hier
beschrieben wird, bei einem beliebigen Aspekt angewendet werden und/oder mit einem
beliebigen anderen Merkmal oder Parameter, das bzw. der hier beschrieben wird, kombiniert
werden, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen.
[0087] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung anhand
mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenschnittansicht eines Gasturbinentriebwerks;
- Figur 2
- eine Seitenschnittgroßansicht eines stromaufwärtigen Abschnitts eines Gasturbinentriebwerks;
- Figur 3
- eine zum Teil weggeschnitte Ansicht eines Getriebes für ein Gasturbinentriebwerk;
- Figur 4
- den grundlegenden geometrischen Aufbau und die Basisbezeichnungen an einem Verdichtergitter;
- Figur 5
- schematisch in axialer Schnittdarstellung eine Schaufelradanordnung eines Verdichters
eines Gasturbinentriebwerks mit einem stromaufwärtigen Stator, einem Rotor und einem
stromabwärtigen Stator;
- Figur 6
- schematisch einen Schnitt durch das Schaufelrad eines Rotors oder eines Stators gemäß
der Figur 5 in einer Ebene senkrecht zur Maschinenachse, wobei das Schaufelrad zwei
Bereiche umfasst, die einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel und/oder Schaufelaustrittswinkel
aufweisen;
- Figur 7
- eine Schaufelradanordnung gemäß Figur 5, wobei die Schaufeln der einzelnen Schaufelräder
jeweils als nominale Schaufeln ausgebildet sind;
- Figur 8
- eine Schaufelradanordnung gemäß Figur 5, bei der die Schaufeln aller drei Schaufelräder
Blöcke ausbilden, die einen unterschiedlichen Schaufel-Staffelungswinkel ausbilden;
- Figur 9
- eine Schaufelradanordnung gemäß Figur 5, bei der die Schaufeln aller drei Schaufelräder
Blöcke ausbilden, die einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel oder Schaufelaustrittswinkel
aufweisen; und
- Figur 10
- eine schematische Darstellung der mit der Erfindung erzielten Vorteile unter Darstellung
der aerodynamischen Dämpfung in Abhängigkeit vom Knotendurchmesser, wobei bei einer
erfindungsgemäßen Schaufelradanordnung die Schaufeln zu Schwingungen angeregt werden,
die stärker gedämpft werden;
- Figur 11
- schematisch eine Strukturbaugruppe, die ein Eintrittsleitrad mit verstellbarem Staffelungswinkel
und Teilspalten zu den benachbarten Strömungspfadberandungen aufweist;
- Figur 12
- ein Eintrittsleitrad gemäß der Figur 11 mit daran ausgebildeten Teilspalten;
- Figur 13
- in einer Gitterdarstellung ein Ausführungsbeispiel einer Schaufelradanordnung mit
einem stromaufwärtigen Eintrittsleitrad, einem Rotor und einem stromabwärtigen Stator,
wobei die Schaufeln des Eintrittsleitrads und des Stators jeweils in Blöcken angeordnet
sind, die unterschiedlich ausgebildete Teilspalte aufweisen; und
- Figur 14
- in einer Gitterdarstellung ein Ausführungsbeispiel einer in einen Verdichter eingebetteten
Schaufelradanordnung mit einem stromaufwärtigen Stator, einem Rotor und einem stromabwärtigen
Stator, wobei die Schaufeln der beiden Statoren jeweils in Blöcken angeordnet sind,
die unterschiedlich ausgebildete Teilspalte aufweisen.
[0088] Figur 1 stellt ein Gasturbinentriebwerk 10 mit einer Hauptdrehachse 9 dar. Das Triebwerk
10 umfasst einen Lufteinlass 12 und ein Schubgebläse bzw. Fan 23, das zwei Luftströme
erzeugt: einen Kernluftstrom A und einen Bypassluftstrom B. Das Gasturbinentriebwerk
10 umfasst einen Kern 11, der den Kernluftstrom A aufnimmt. Der Triebwerkskern 11
umfasst in Axialströmungsreihenfolge einen Niederdruckverdichter 14, einen Hochdruckverdichter
15, eine Verbrennungseinrichtung 16, eine Hochdruckturbine 17, eine Niederdruckturbine
19 und eine Kernschubdüse 20. Eine Triebwerksgondel 21 umgibt das Gasturbinentriebwerk
10 und definiert einen Bypasskanal 22 und eine Bypassschubdüse 18. Der Bypassluftstrom
B strömt durch den Bypasskanal 22. Das Gebläse 23 ist über eine Welle 26 und ein Epizykloidengetriebe
30 an der Niederdruckturbine 19 angebracht und wird durch diese angetrieben.
[0089] Im Gebrauch wird der Kernluftstrom A durch den Niederdruckverdichter 14 beschleunigt
und verdichtet und in den Hochdruckverdichter 15 geleitet, wo eine weitere Verdichtung
erfolgt. Die aus dem Hochdruckverdichter 15 ausgestoßene verdichtete Luft wird in
die Verbrennungseinrichtung 16 geleitet, wo sie mit Kraftstoff vermischt wird und
das Gemisch verbrannt wird. Die resultierenden heißen Verbrennungsprodukte breiten
sich dann durch die Hochdruck- und die Niederdruckturbine 17, 19 aus und treiben diese
dadurch an, bevor sie zur Bereitstellung einer gewissen Schubkraft durch die Düse
20 ausgestoßen werden. Die Hochdruckturbine 17 treibt den Hochdruckverdichter 15 durch
eine geeignete Verbindungswelle 27 an. Das Gebläse 23 stellt allgemein den Hauptteil
der Schubkraft bereit. Das Epizykloidengetriebe 30 ist ein Untersetzungsgetriebe.
[0090] Eine beispielhafte Anordnung für ein Getriebegebläse-Gasturbinentriebwerk 10 wird
in Figur 2 gezeigt. Die Niederdruckturbine 19 (siehe Figur 1) treibt die Welle 26
an, die mit einem Sonnenrad 28 der Epizykloidengetriebeanordnung 30 gekoppelt ist.
Mehrere Planetenräder 32, die durch einen Planetenträger 34 miteinander gekoppelt
sind, befinden sich von dem Sonnenrad 28 radial außen und kämmen damit. Der Planetenträger
34 beschränkt die Planetenräder 32 darauf, synchron um das Sonnenrad 28 zu kreisen,
während er ermöglicht, dass sich jedes Planetenrad 32 um seine eigene Achse drehen
kann. Der Planetenträger 34 ist über Gestänge 36 mit dem Gebläse 23 dahingehend gekoppelt,
seine Drehung um die Triebwerksachse 9 anzutreiben. Ein Außenrad oder Hohlrad 38,
das über Gestänge 40 mit einer stationären Stützstruktur 24 gekoppelt ist, befindet
sich von den Planetenrädern 32 radial außen und kämmt damit.
[0091] Es wird angemerkt, dass die Begriffe "Niederdruckturbine" und "Niederdruckverdichter",
so wie sie hier verwendet werden, so aufgefasst werden können, dass sie die Turbinenstufe
mit dem niedrigsten Druck bzw. die Verdichterstufe mit dem niedrigsten Druck (d. h.
dass sie nicht das Gebläse 23 umfassen) und/oder die Turbinen- und Verdichterstufe,
die durch die Verbindungswelle 26 mit der niedrigsten Drehzahl in dem Triebwerk (d.
h. dass sie nicht die Getriebeausgangswelle, die das Gebläse 23 antreibt, umfasst)
miteinander verbunden sind, bedeuten. In einigen Schriften können die "Niederdruckturbine"
und der "Niederdruckverdichter", auf die hier Bezug genommen wird, alternativ dazu
als die "Mitteldruckturbine" und "Mitteldruckverdichter" bekannt sein. Bei der Verwendung
derartiger alternativer Nomenklatur kann das Gebläse 23 als eine erste Verdichtungsstufe
oder Verdichtungsstufe mit dem niedrigsten Druck bezeichnet werden.
[0092] Das Epizykloidengetriebe 30 wird in Figur 3 beispielhaft genauer gezeigt. Das Sonnenrad
28, die Planetenräder 32 und das Hohlrad 38 umfassen jeweils Zähne um ihre Peripherie
zum Kämmen mit den anderen Zahnrädern. Jedoch werden der Übersichtlichkeit halber
lediglich beispielhafte Abschnitte der Zähne in Figur 3 dargestellt. Obgleich vier
Planetenräder 32 dargestellt werden, liegt für den Fachmann auf der Hand, dass innerhalb
des Schutzumfangs der beanspruchten Erfindung mehr oder weniger Planetenräder 32 vorgesehen
sein können. Praktische Anwendungen eines Epizykloidengetriebes 30 umfassen allgemein
mindestens drei Planetenräder 32.
[0093] Das in Figur 2 und 3 beispielhaft dargestellte Epizykloidengetriebe 30 ist ein Planetengetriebe,
bei dem der Planetenträger 34 über Gestänge 36 mit einer Ausgangswelle gekoppelt ist,
wobei das Hohlrad 38 festgelegt ist. Jedoch kann eine beliebige andere geeignete Art
von Epizykloidengetriebe 30 verwendet werden. Als ein weiteres Beispiel kann das Epizykloidengetriebe
30 eine Sternanordnung sein, bei der der Planetenträger 34 festgelegt gehalten wird,
wobei gestattet wird, dass sich das Hohlrad (oder Außenrad) 38 dreht. Bei solch einer
Anordnung wird das Gebläse 23 von dem Hohlrad 38 angetrieben. Als ein weiteres alternatives
Beispiel kann das Getriebe 30 ein Differenzialgetriebe sein, bei dem gestattet wird,
dass sich sowohl das Hohlrad 38 als auch der Planetenträger 34 drehen.
[0094] Es versteht sich, dass die in Figur 2 und 3 gezeigte Anordnung lediglich beispielhaft
ist und verschiedene Alternativen in dem Schutzumfang der vorliegenden Offenbarung
liegen. Lediglich beispielhaft kann eine beliebige geeignete Anordnung zur Positionierung
des Getriebes 30 in dem Triebwerk 10 und/oder zur Verbindung des Getriebes 30 mit
dem Triebwerk 10 verwendet werden. Als ein weiteres Beispiel können die Verbindungen
(z. B. die Gestänge 36, 40 in dem Beispiel von Figur 2) zwischen dem Getriebe 30 und
anderen Teilen des Triebwerks 10 (wie z. B. der Eingangswelle 26, der Ausgangswelle
und der festgelegten Struktur 24) einen gewissen Grad an Steifigkeit oder Flexibilität
aufweisen. Als ein weiteres Beispiel kann eine beliebige geeignete Anordnung der Lager
zwischen rotierenden und stationären Teilen des Triebwerks (beispielsweise zwischen
der Eingangs- und der Ausgangswelle des Getriebes und den festgelegten Strukturen,
wie z. B. dem Getriebegehäuse) verwendet werden, und die Offenbarung ist nicht auf
die beispielhafte Anordnung von Figur 2 beschränkt. Beispielsweise ist für den Fachmann
ohne Weiteres erkenntlich, dass sich die Anordnung von Ausgang und Stützgestängen
und Lagerpositionierungen bei einer Sternanordnung (oben beschrieben) des Getriebes
30 in der Regel von jenen, die beispielhaft in Figur 2 gezeigt werden, unterscheiden
würden.
[0095] Entsprechend dehnt sich die vorliegende Offenbarung auf ein Gasturbinentriebwerk
mit einer beliebigen Anordnung der Getriebearten (beispielsweise sternförmig oder
planetenartig), Stützstrukturen, Eingangs- und Ausgangswellenanordnung und Lagerpositionierungen
aus.
[0096] Optional kann das Getriebe Neben- und/oder alternative Komponenten (z. B. den Mitteldruckverdichter
und/oder einen Nachverdichter) antreiben.
[0097] Andere Gasturbinentriebwerke, bei denen die vorliegende Offenbarung Anwendung finden
kann, können alternative Konfigurationen aufweisen. Beispielsweise können derartige
Triebwerke eine alternative Anzahl an Verdichtern und/oder Turbinen und/oder eine
alternative Anzahl an Verbindungswellen aufweisen. Als ein weiteres Beispiel weist
das in Figur 1 gezeigte Gasturbinentriebwerk eine Teilungsstromdüse 20, 22 auf, was
bedeutet, dass der Strom durch den Bypasskanal 22 seine eigene Düse aufweist, die
von der Triebwerkskerndüse 20 separat und davon radial außen ist. Jedoch ist dies
nicht einschränkend und ein beliebiger Aspekt der vorliegenden Offenbarung kann auch
auf Triebwerke zutreffen, bei denen der Strom durch den Bypasskanal 22 und der Strom
durch den Kern 11 vor (oder stromaufwärts) einer einzigen Düse, die als eine Mischstromdüse
bezeichnet werden kann, vermischt oder kombiniert werden. Eine oder beide Düsen (ob
Misch- oder Teilungsstrom) kann einen festgelegten oder variablen Bereich aufweisen.
Obgleich sich das beschriebene Beispiel auf ein Turbogebläsetriebwerk bezieht, kann
die Offenbarung beispielsweise bei einer beliebigen Art von Gasturbinentriebwerk,
wie z. B. bei einem Open-Rotor- (bei dem die Gebläsestufe nicht von einer Triebwerksgondel
umgeben wird) oder einem Turboprop-Triebwerk, angewendet werden. Bei einigen Anordnungen
umfasst das Gasturbinentriebwerk 10 möglicherweise kein Getriebe 30.
[0098] Die Geometrie des Gasturbinentriebwerks 10 und Komponenten davon wird bzw. werden
durch ein herkömmliches Achsensystem definiert, das eine axiale Richtung (die auf
die Drehachse 9 ausgerichtet ist), eine radiale Richtung (in der Richtung von unten
nach oben in Figur 1) und eine Umfangsrichtung (senkrecht zu der Ansicht in Figur
1) umfasst. Die axiale, die radiale und die Umfangsrichtung verlaufen senkrecht zueinander.
[0099] Im Kontext der vorliegenden Erfindung ist die Ausbildung der Schaufelräder im Verdichter
von Bedeutung. Die Erfindung ist dabei grundsätzlich in einem Niederdruckverdichter,
einem Mitteldruckverdichter (sofern vorhanden) und/oder einem Hochdruckverdichter
einsetzbar.
[0100] Zunächst wird dabei anhand der Figur 4 der grundlegende Aufbau eines Verdichtergitters
beschrieben. Das Verdichtergitter ist in üblicher Darstellung im Meridianschnitt und
abgerollt dargestellt. Es umfasst eine Mehrzahl von Schaufeln S, die jeweils eine
Vorderkante S
VK und eine Hinterkante S
HK aufweisen. Die Vorderkanten S
VK liegen auf einer gedachten Linie L
1, die Hinterkanten S
HK liegen auf einer gedachten Linie L
2. Die Linien L
1 und L
2 verlaufen parallel. Die Schaufeln S umfassen des Weiteren jeweils eine Saugseite
SS und eine Druckseite DS. Ihre maximale Profildicke ist mit d angegeben.
[0101] Das Verdichtergitter weist eine Gitterteilung t und eine Profilsehne s mit einer
Profilsehnenlänge S
k auf. Die Profilsehne s ist die Verbindungslinie zwischen der Vorderkante S
VK und der Hinterkante S
HK des Profils. Zwischen der Profilsehne s und der Senkrechten auf der Linie L
1 (wobei die Senkrechte zumindest näherungsweise der durch die Maschinenachse definierten
Richtung entspricht) ist der Schaufel-Staffelungswinkel (im folgenden Staffelungswinkel)
α
s gebildet. Der Staffelungswinkel α
s gibt die Neigung der Schaufeln S an.
[0102] Die Schaufeln S weisen eine Skelettlinie SL auf, die auch als Profilmittellinie bezeichnet
wird. Diese ist definiert durch die Verbindungslinie der in das Profil einbeschriebenen
Kreismittelpunkte. Die Tangente an die Skelettlinie SL an der Vorderkante ist mit
T
1 bezeichnet. Die Tangente an die Skelettleitlinie SL an der Hinterkante ist mit T2
bezeichnet. Der Winkel, unter dem sich die beiden Tangenten T
1, T2 schneiden, ist der Schaufelwölbungswinkel A. Die Zuströmrichtung, mit der Gas
auf das Gitter zuströmt, ist mit Z und die Abströmrichtung, mit der Gas vom Gitter
weg strömt, ist mit D gekennzeichnet. Der Inzidenzwinkel β
1 ist definiert als der Winkel zwischen der Tangenten T
1 und der Zuströmrichtung Z. Der Deviationswinkel β
2 ist definiert als der Winkel zwischen der Tangenten T2 und der Abströmrichtung A.
[0103] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist von besonderer Bedeutung der Schaufeleintrittswinkel
γ
1 und der Schaufelaustrittswinkel γ
2. Der Schaufelaustrittswinkel γ
1 ist definiert als der Winkel zwischen der Tangenten T
1 an die Skelettlinie SL und der Senkrechten auf der Linie L
1. Der Schaufelaustrittswinkel γ
2 ist definiert als der Winkel zwischen der Tangenten T2 an die Skelettlinie SL und
der Senkrechten auf der Linie L
2. Der Schaufeleintrittswinkel γ
1 wird auch als Blatteintrittswinkel oder als Zuström-Metallwinkel und der Schaufelaustrittswinkel
γ
2 auch als Blattaustrittswinkel oder als Abström-Metallwinkel bezeichnet.
[0104] Der Schaufeleintrittswinkel γ
1 und der Schaufelaustrittswinkel γ
2 ändern sich beide, wenn der Staffelungswinkel α
s bei gleichbleibender Form der Schaufeln geändert wird, da eine Änderung des Staffelungswinkels
α
s in einem solchen Fall durch die damit verbundene Neigungsverstellung der Schaufeln
die Ausrichtung der Tangenten T
1, T2 verändert. Durch Änderung der Wölbung der Schaufeln S können der Schaufeleintrittswinkel
γ
1 und/oder der Schaufelaustrittswinkel γ
2 jedoch auch ohne eine Änderung des Staffelungswinkels α
s geändert werden. Auch kann vorgesehen sein, dass durch entsprechende Formgebung der
Schaufeln S nur der Schaufeleintrittswinkel γ
1 oder der Schaufelaustrittswinkel γ
2 geändert wird, wobei dies auch zu einer Änderung des Staffelungswinkels α
s führt.
[0105] Die Figur 5 zeigt eine Schaufelradanordnung für einen Verdichter, die ein erstes
Schaufelrad 6 aufweist, das als Laufrad ausgebildet ist. Stromaufwärts des Laufrads
6 ist ein zweites Schaufelrad 5 angeordnet, dass als Leitrad ausgebildet ist. Des
Weiteren ist stromabwärts des Laufrads 6 ein drittes Schaufelrad 7 angeordnet, das
als weiteres Leitrad ausgebildet ist. Das stromaufwärts angeordnete Leitrad 5 kann
als Eingangsleitrad (IGV) ausgebildet sein. Dies ist jedoch nicht notwendigerweise
der Fall. Es kann sich auch um einen normalen Verdichter-Stator einer in den Verdichter
eingebetteten Stufe handeln. Durch die Schaufelradanordnung erstreckt sich ein Strömungspfad
8 des Verdichters bzw. des Kerntriebwerks.
[0106] Jedes dieser Schaufelräder 5, 6, 7 umfasst eine Mehrzahl von Schaufeln, die sich
radial im Strömungspfad 8 der Strömungsmaschine erstrecken. Dabei ist vorgesehen,
dass an zumindest einem der Schaufelräder 5, 6, 7 die Schaufeln in Blöcke unterteilt
sind, für die gilt, dass die Schaufeln innerhalb eines Blocks jeweils den gleichen
Schaufeleintrittswinkel und den gleichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen. Die Schaufeln
von mindestens zwei aneinandergrenzenden Blöcken weisen dagegen einen unterschiedlichen
Schaufeleintrittswinkel und/oder einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel auf.
[0107] Dies ist beispielhaft und schematisch anhand der Figur 6 illustriert. Die Figur 6
zeigt in einem Querschnitt quer zur Maschinenachse unter Darstellung der Polarkoordinaten
r, ϕ ein Schaufelrad, bei dem es sich um eines der Schaufelräder 5, 6, 7 der Figur
5 handeln kann. Die einzelnen Schaufeln sind nicht gesondert dargestellt. Das Schaufelrad
ist in zwei Blöcke B1, B2 unterteilt. Jeder der Blöcke erstreckt sich in Umfangsrichtung
ϕ über einen Erstreckungswinkel δ von 180°. Alternativ kann das Schaufelrad in eine
größere Anzahl von Blöcken unterteilt sein, wobei für den Erstreckungswinkel δ gilt:

wobei N die Anzahl der Blöcke angibt und eine natürliche Zahl größer oder gleich
2 ist. In der Figur 6 ist N gleich 2.
[0108] Die Schaufeln der Blöcke B1, B2 weisen einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel
und/oder einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel auf.
[0109] Die Figur 6 zeigt zusätzlich ein alternatives Ausführungsbeispiel, bei dem die einzelnen
Blöcke B1, B2 einen unterschiedlichen Erstreckungswinkel in Umfangsrichtung aufweisen.
So weist der eine Block B1 einen Erstreckungswinkel δ1 kleiner 180° auf und der Block
B2 einen Erstreckungswinkel auf, der entsprechend größer als 180° ist. In weiteren
Varianten ist das Schaufelrad in eine größere Anzahl von Blöcken unterteilt, wobei
die einzelnen Blöcke jeweils einen unterschiedlichen Erstreckungswinkel und dementsprechend
eine unterschiedliche Anzahl von Schaufeln aufweisen.
[0110] Anhand der Figuren 7 bis 9 werden zwei Ausführungsbeispiele erläutert, bei denen
die Schaufelräder Blöcke mit unterschiedlichem Schaufeleintrittswinkel und/oder unterschiedlichem
Schaufelaustrittswinkel bilden. Die Figur 7 zeigt dabei zunächst eine nominale Stellung
der Schaufeln, wobei sämtliche Schaufeln den gleichen Schaufeleintrittswinkel und
den gleichen Schaufelaustrittswinkel aufweisen. Dabei umfasst die dargestellte Schaufelradanordnung
einen Rotor bzw. ein Laufrad 6, das eine Mehrzahl von Laufschaufeln 60 aufweist, die
in eine Richtung F rotieren. Die Schaufeln 60 des Laufrad 6 bilden eine Schaufelreihe.
[0111] Stromaufwärts des Laufrads 6 ist ein Stator bzw. ein Leitrad 5 angeordnet, das eine
Mehrzahl von Leitschaufeln 50 aufweist. Des Weiteren ist stromabwärts des Laufrads
6 ein Stator bzw. ein Leitrad 7 angeordnet, das eine Mehrzahl von Leitschaufeln 70
aufweist. Die Strömungsrichtung, mit der das Gas auf das Leitrad 5 zuströmt, ist durch
den Pfeil E gekennzeichnet. Sämtliche Schaufeln der Schaufelräder 5, 6, 7 sind in
der Figur 7 in identischer Weise geformt und ausgerichtet.
[0112] Die Figur 8 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer hierzu abweichenden Schaufelradanordnung.
Es wird zunächst das Leitrad 5 betrachtet. Dieses weist N Blöcke von Schaufeln auf,
wobei Schaufeln zweier Blöcke, nämlich der Blöcke B
j und B
k dargestellt ist. Die einzelnen Blöcke umfassen in der Darstellung der Figur 8 jeweils
zwei Schaufeln. Dies ist lediglich beispielhaft zu verstehen. Die einzelnen Blöcke
B
j und B
k können auch eine größere Anzahl von Schaufeln aufweisen, wobei die Schaufeln insgesamt
in mindestens N=2 Blöcke unterteilt sind. Auch kann die Figur 8 dahingehend aufgefasst
werden, dass nicht alle Schaufeln eines Blocks dargestellt sind, also sich oberhalb
der in der Zeichnung obersten Schaufel weitere Schaufeln des Blocks B
j und unterhalb der in der Zeichnung untersten Schaufel weitere Schaufeln des Blocks
B
k anschließen, wobei in der Figur 8 nur der Übergang zwischen den beiden Blöcken B
j und B
k dargestellt ist.
[0113] Die Figur 8 zeigt sowohl die Schaufeln 50 in der nominalen Stellung entsprechend
der Figur 7 als auch die Schaufeln in einer dazu geänderten Stellung. Die Schaufeln
in der geänderten Stellung sind im Block B
j mit 51 und im Block B
k mit 52 gekennzeichnet. Es verhält sich so, dass die Schaufeln 51, 52 der beiden Blöcke
B
j und B
k einen unterschiedlichen Staffelungswinkel aufweisen. Der Staffelungswinkel ist beim
Leitrad 5 (dem zweiten Schaufelrad S2 der Figur 5) wie folgt definiert:

[0114] Dabei ist α
S2,0 eine Konstante, die den nominalen Staffelungswinkel gemäß der Figur 7 angibt. Für
i gilt: 1 ≤ i ≤ N. Von der Nominalstellung wird der Staffelungswinkel in die eine
Richtung oder in die andere Richtung um den Änderungsbetrag Δα
S2 verstellt. Bei den Schaufeln aneinandergrenzender Blöcke B
j und B
k wird der Staffelungswinkel dabei mit unterschiedlichem Vorzeichen geändert. So liegt
eine Änderung des Staffelungswinkels zwischen den Schaufeln 50 und den Schaufeln 51
des Blocks B
j um den Änderungsbetrag -Δα
S2 vor, wie in der Figur 5 angedeutet ist. Zwischen den Schaufeln 50 und den Schaufeln
52 des Blocks B
k liegt eine Änderung des Staffelungswinkels um den Änderungsbetrag +Δα
S2 vor. Der Staffelungswinkel ist dabei wie in Bezug auf die Figur 4 erläutert definiert.
[0115] Die Änderung des Staffelungswinkels in den einzelnen Blöcken geht damit einher, dass
gegenüber der Nominalstellung im Block B
j die Statorschaufeln stärker geschlossen und im Block B
k stärker geöffnet sind.
[0116] Im dargestellten Ausführungsbeispiel, jedoch nicht notwendigerweise, sind auch Modifikationen
im Staffelungswinkel beim Laufrad 6 und beim Leitrad 7 erfolgt. Dabei wird zunächst
das weitere Leitrad 7 betrachtet. Dieses ist in die gleiche Anzahl N von Blöcken jeweils
unterschiedlichem Staffelungswinkel unterteilt.
[0117] Die Figur 8 zeigt sowohl die Schaufeln 70 in der nominalen Stellung entsprechend
der Figur 7 als auch die Schaufeln in modifizierter Stellung. Die Schaufeln in der
modifizierten Stellung sind im Block B
j mit 71 und im Block B
k mit 72 gekennzeichnet. Es verhält sich so, dass die Schaufeln 71, 72 der beiden Blöcke
B
j und B
k einen unterschiedlichen Staffelungswinkel aufweisen. Der Staffelungswinkel ist beim
Leitrad 7 (dem dritten Schaufelrad S3 der Figur 5) wie folgt definiert:

[0118] Dabei ist α
S3,0 eine Konstante, die den nominalen Staffelungswinkel gemäß der Figur 7 angeht. Für
i gilt: 1 ≤ i ≤ N. Die Erläuterungen zum Leitrad 5 gelten dabei in entsprechender
Weise. So liegt eine Änderung des Staffelungswinkels zwischen den Schaufeln 70 und
den Schaufeln 71 des Blocks B
j um den Änderungsbetrag +Δα
S3 vor, wie in der Figur 5 angedeutet ist. Zwischen den Schaufeln 70 und den Schaufeln
72 des Blocks B
k liegt eine Änderung des Staffelungswinkels um den Änderungsbetrag -Δα
S3 vor.
[0119] Die Vorzeichenänderung in den einzelnen Blöcken des Leitrad 7 ist dabei in entgegengesetzter
Richtung als bei den Blöcken des Leitrad 5. Wenn somit im Block B
j des Leitrad 5 die Statorschaufeln 51 stärker geschlossen, so sind im Block B
j des Leitrad 7 die Statorschaufeln 71 stärker geöffnet. Ebenso gilt, dass, wenn im
Block B
k des Leitrad 5 die Statorschaufeln 52 stärker geöffnet sind, die Statorschaufeln 71
im Block B
k des Leitrad 7 stärker geschlossen sind.
[0120] Der Änderungsbetrag Δα
S3 kann gleich dem Änderungsbetrag Δα
S2 sein. Dies ist aber nicht notwendigerweise der Fall.
[0121] In der Figur 8 sind auch die Schaufeln des Laufrads 6 in Gruppen mit unterschiedlichem
Staffelungswinkel unterteilt. Dies ist jedoch nicht notwendigerweise der Fall. In
Ausführungsbeispielen der Erfindung sind lediglich die Schaufeln des Leitrads 5 und/oder
die Schaufeln des Leitrads 7 in Gruppen mit unterschiedlichem Staffelungswinkel unterteilt.
In weiteren Ausführungsbeispielen kann vorgesehen sein, dass nur die Schaufeln des
Laufrads 6 in Gruppen mit unterschiedlichem Staffelungswinkel unterteilt sind.
[0122] Die Figur 8 zeigt sowohl die Schaufeln 60 in der nominalen Stellung entsprechend
der Figur 7 als auch die Schaufeln in modifizierter Stellung. Das Laufrad 6 ist dabei
in die gleiche Anzahl N von Blöcken jeweils unterschiedlichem Staffelungswinkel wie
die Leiträder 5, 7 unterteilt. Die Schaufeln in der modifizierten Stellung sind im
Block B
j mit 61 und im Block B
k mit 62 gekennzeichnet. Es verhält sich so, dass die Schaufeln 61, 62 der beiden Blöcke
B
j und B
k einen unterschiedlichen Staffelungswinkel aufweisen. Der Staffelungswinkel ist beim
Laufrad 6 (dem ersten Schaufelrad S1 der Figur 5) wie folgt definiert:

[0123] Dabei ist α
S1,0 eine Konstante, die den nominalen Staffelungswinkel gemäß der Figur 7 angeht. Für
i gilt: 1 ≤ i ≤ N. Die Erläuterungen zum Leitrad 5 gelten in entsprechender Weise.
So liegt eine Änderung des Staffelungswinkels zwischen den Schaufeln 60 und den Schaufeln
61 des Blocks B
j um den Änderungsbetrag +Δα
S1 vor, wie in der Figur 5 angedeutet ist. Zwischen den Schaufeln 60 und den Schaufeln
62 des Blocks B
k liegt eine Änderung des Staffelungswinkels um den Änderungsbetrag -Δα
S1 vor.
[0124] Es wird darauf hingewiesen, dass, wie in Bezug auf die Figur 4 erläutert, eine Änderung
des Staffelungswinkels α
S bei identischer Formgebung der Schaufeln automatisch auch zu einer Änderung des Schaufeleintrittswinkels
und des Schaufelaustrittswinkels der Schaufeln führt.
[0125] Die Figur 9 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer zu der Anordnung der Figur
7 abweichenden Schaufelradanordnung. Der grundsätzliche Unterschied zum Ausführungsbeispiel
der Figur 8 besteht darin, dass beim Ausführungsbeispiel der Figur 9 nicht der Staffelungswinkel
(und damit bei identischer Form der einzelnen Schaufeln der Schaufeleintrittswinkel
und der Schaufelaustrittswinkel) geändert ist, sondern unter Bereitstellung einer
unterschiedlichen Formgebung der Schaufeln der unterschiedlichen Blöcke nur der Schaufeleintrittswinkel
oder der Schaufelaustrittswinkel geändert ist.
[0126] Es wird zunächst das Leitrad 5 betrachtet. Dieses weist N Blöcke von Schaufeln auf,
wobei Schaufeln zweier Blöcke, nämlich der Blöcke B
j und B
k dargestellt ist. Die Anmerkungen zur Größe und Anzahl der Blöcke im Hinblick auf
die Figur 8 gelten in entsprechender Weise auch für die Figur 9.
[0127] Die Figur 9 zeigt sowohl die Schaufeln 50 in der nominalen Stellung entsprechend
der Figur 7 als auch die Schaufeln in einer dazu geänderten Stellung. Die Schaufeln
mit modifizierter Formgebung sind im Block B
j mit 53 und im Block B
k mit 54 gekennzeichnet. Es verhält sich so, dass die Schaufeln 53, 54 der beiden Blöcke
B
j und B
k bei identischem Schaufeleintrittswinkel einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel
aufweisen. Der Schaufelaustrittswinkel γ
2 des i-ten Blocks ist beim Leitrad 5 (dem zweiten Schaufelrad S2 der Figur 5) wie
folgt definiert:

[0128] Dabei ist γ
2,S2,0 eine Konstante, die den nominalen Schaufelaustrittswinkel gemäß der Figur 7 angibt.
Für i gilt: 1 ≤ i ≤ N. Von der Nominalstellung wird der Schaufelaustrittswinkel in
die eine Richtung oder in die andere Richtung um den Änderungsbetrag Δγ
2,S2 verstellt. Bei den Schaufeln aneinandergrenzender Blöcke B
j und B
k wird der Schaufelaustrittswinkel dabei mit unterschiedlichem Vorzeichen geändert.
So liegt eine Änderung des Schaufelaustrittswinkels zwischen den Schaufeln 50 und
den Schaufeln 53 des Blocks B
j um den Änderungsbetrag -Δγ
2,S2 vor, wie in der Figur 5 angedeutet ist. Zwischen den Schaufeln 50 und den Schaufeln
54 des Blocks B
k liegt eine Änderung des Schaufelaustrittswinkels um den Änderungsbetrag +Δγ
2,S2 vor. Der Schaufelaustrittswinkel ist dabei wie in Bezug auf die Figur 4 erläutert
definiert.
[0129] Die Änderung des Schaufelaustrittswinkels in den einzelnen Blöcken geht damit einher,
dass im Block B
j die Statorschaufeln stärker geschlossen und im Block B
k stärker geöffnet sind.
[0130] Im dargestellten Ausführungsbeispiel, jedoch nicht notwendigerweise, sind auch Modifikationen
im Staffelungswinkel beim Laufrad 6 und beim Leitrad 7 erfolgt. Dabei wird zunächst
das weitere Leitrad 7 betrachtet. Dieses ist in die gleiche Anzahl N von Blöcken jeweils
unterschiedlichem Staffelungswinkel unterteilt.
[0131] Die Figur 9 zeigt sowohl die Schaufeln 70 in der nominalen Stellung entsprechend
der Figur 7 als auch die Schaufeln in modifizierter Stellung. Die Schaufeln mit modifizierter
Formgebung sind im Block B
j mit 73 und im Block B
k mit 74 gekennzeichnet. Es verhält sich so, dass die Schaufeln 73, 74 der beiden Blöcke
B
j und B
k bei identischem Schaufeleintrittswinkel einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel
aufweisen. Der Schaufelaustrittswinkel γ
2 des i-ten Blocks ist beim Leitrad 7 (dem dritten Schaufelrad S3 der Figur 5) wie
folgt definiert:

[0132] Dabei ist γ
2,S3,0 eine Konstante, die den nominalen Schaufelaustrittswinkel gemäß der Figur 7 angibt.
Für i gilt: 1 ≤ i ≤ N. Von der Nominalstellung wird der Schaufelaustrittswinkel in
die eine Richtung oder in die andere Richtung um den Änderungsbetrag Δγ
2,S3 verstellt. Bei den Schaufeln aneinandergrenzender Blöcke B
j und B
k wird der Schaufelaustrittswinkel dabei mit unterschiedlichem Vorzeichen geändert.
So liegt eine Änderung des Schaufelaustrittswinkels zwischen den Schaufeln 70 und
den Schaufeln 73 des Blocks B
j um den Änderungsbetrag +Δγ
2,S3 vor. Zwischen den Schaufeln 70 und den Schaufeln 74 des Blocks B
k liegt eine Änderung des Schaufelaustrittswinkels um den Änderungsbetrag -Δγ
2,S3 vor.
[0133] Die Vorzeichenänderung in den einzelnen Blöcken des Leitrad 7 ist dabei in entgegengesetzter
Richtung als bei den Blöcken des Leitrad 5. Wenn somit im Block B
j des Leitrad 5 die Statorschaufeln 51 stärker geschlossen, so sind im Block B
j des Leitrad 7 die Statorschaufeln 71 stärker geöffnet. Ebenso gilt, dass, wenn im
Block B
k des Leitrad 5 die Statorschaufeln 52 stärker geöffnet sind, die Statorschaufeln 71
im Block B
k des Leitrad 7 stärker geschlossen sind.
[0134] In der Figur 9 sind auch die Schaufeln des Laufrad 6 in Gruppen mit unterschiedlichem
Schaufeleintrittswinkels unterteilt, wobei dies nicht notwendigerweise der Fall ist.
Auch kann in einer Ausführungsvariante vorgesehen sein, dass nur die Schaufeln des
Laufrads 6 in Gruppen mit unterschiedlichem Schaufeleintrittswinkel unterteilt sind.
[0135] Die Figur 9 zeigt sowohl die Schaufeln 60 in der nominalen Stellung entsprechend
der Figur 7 als auch die Schaufeln mit modifizierter Formgebung. Das Laufrad 6 ist
dabei in die gleiche Anzahl N von Blöcken unterteilt wie die anderen Schaufelräder
5, 7. Die Schaufeln in der modifizierten Formgebung sind im Block B
j mit 61 und im Block B
k mit 62 gekennzeichnet. Es verhält sich so, dass die Schaufeln 61, 62 der beiden Blöcke
B
j und B
k bei identischem Schaufelaustrittswinkel einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel
aufweisen. Der Schaufeleinrittswinkel γ
1 des i-ten Blocks ist beim Laufrad 6 (dem ersten Schaufelrad S1 der Figur 5) wie folgt
definiert:

[0136] Dabei ist γ
1,S1,0 eine Konstante, die den nominalen Schaufeleintrittswinkel gemäß der Figur 7 angibt.
Für i gilt: 1 ≤ i ≤ N. Von der Nominalstellung wird der Schaufelaustrittswinkel in
die eine Richtung oder in die andere Richtung um den Änderungsbetrag Δγ
1,S1 verstellt. Bei den Schaufeln aneinandergrenzender Blöcke B
j und B
k wird der Schaufeleintrittswinkel dabei mit unterschiedlichem Vorzeichen geändert.
So liegt eine Änderung des Schaufeleintrittswinkels zwischen den Schaufeln 60 und
den Schaufeln 63 des Blocks B
j um den Änderungsbetrag +Δγ
1,S1 vor. Zwischen den Schaufeln 60 und den Schaufeln 64 des Blocks B
k liegt eine Änderung des Schaufelaustrittswinkels um den Änderungsbetrag -Δγ
1,S1 vor.
[0137] Anhand der Figuren 11-14 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben,
bei dem die Schaufeln eines Schaufelrads ebenfalls in eine Mehrzahl von Blöcken unterteilt
sind, wobei die Schaufeln innerhalb eines Blocks identisch ausgebildet sind. Die Eigenschaft,
in der sich die einzelnen Blöcke unterscheiden, ist jedoch anders als bei den Ausführungsbeispielen
der Figuren 4-9 nicht der Schaufeleintrittswinkel und/oder der Schaufelaustrittswinkel,
sondern liegt in der Ausgestaltung von Teilspalten, die die Schaufeln zur jeweils
angrenzenden Strömungspfadberandung ausbilden. Dabei gelten im Hinblick auf die Aufteilung
des Schaufelrads in einzelne Blöcke die Ausführungen zu den Figuren 4-9 entsprechender
Weise.
[0138] Die Figur 11 zeigt in Schnittansicht eine Strukturbaugruppe, die einen Strömungspfad
8 definiert und ein Leitrad 5, einen Rotor 6 einer Verdichterstufe eines Verdichters
und Strömungspfadberandungen umfasst. Das Leitrad 5 ist als Eintrittsleitrad ausgebildet,
wobei dies nicht notwendigerweise der Fall ist. Der Strömungspfad 8 leitet den Kernluftstrom
A gemäß der Figur 1 durch das Kerntriebwerk.
[0139] Der Strömungspfad 8 wird radial innen durch eine Nabe 95 begrenzt, die eine innere
Strömungspfadberandung 950 ausbildet. Radial außen wird der Strömungspfad 8 durch
ein Verdichtergehäuse 4 begrenzt, dass eine radial äußere Strömungspfadberandung 410
ausbildet. Der Strömungspfad 8 ist als Ringraum ausgebildet. Das Eintrittsleitrad
5 weist im Staffelungswinkel verstellbare Statorschaufeln bzw. Leitschaufeln 55 auf,
die in Umfangsrichtung verteilt im Strömungspfad 8 angeordnet sind. Die Leitschaufeln
55 weisen jeweils eine Vorderkante 551 und eine Hinterkante 552 auf.
[0140] Durch das Eintrittsleitrad 5 wird der Drall in der Strömung erhöht und dadurch der
nachfolgende Rotor 6 in effektiverer Weise angestrebt. Der Rotor 6 umfasst eine Reihe
von Rotorschaufeln bzw. Laufschaufeln 60, die sich im Strömungspfad 8 radial erstrecken.
[0141] Für eine Einstellbarkeit des Staffelungswinkels sind die Leitschaufeln 55 drehbar
gelagert. Hierzu sind sie jeweils mit einer Spindel 25 drehfest verbunden oder integral
mit einer solchen ausgebildet. Die Spindel 25 weist eine Drehachse auf, die gleich
der Drehachse der Leitschaufel 55 ist. Die Spindel 25 ist dabei von außerhalb des
Strömungspfads 8 zugänglich und verstellbar.
[0142] Im Einzelnen ist vorgesehen, dass die Leitschaufel 55 an ihrem radial äußeren Ende
mit einer äußeren kreisförmigen Plattform 75 verbunden ist, die einen Drehteller bildet
und mit einem radial äußeren Spindelabschnitt 251 der Spindel 25 verbunden ist. Die
Plattform 75 und der Spindelabschnitt 251 sind dabei in einem Gehäusedeckband 420
gelagert, das Teil des Verdichtergehäuse 4 ist. In entsprechender Weise ist die Leitschaufel
55 an ihrem radial inneren Ende mit einer inneren kreisförmigen Plattform 78 verbunden,
die einen weiteren Drehteller bildet und mit einem radial inneren Spindelabschnitt
252 der Spindel 25 verbunden ist. Die Plattform 78 und der Spindelabschnitt 252 sind
dabei in einem inneren Deckband 910 gelagert, das lokal die innere Strömungspfadberandung
950 bildet.
[0143] Um eine Drehbarkeit der Leitschaufeln 55 bzw. Einstellbarkeit des Staffelungswinkels
zu ermöglichen, ist es erforderlich, dass die Leitschaufeln 55 im Bereich ihrer Hinterkante
552 radial angrenzend an die äußere Strömungspfadberandung 410 und radial angrenzend
an die innere Strömungspfadberandung 950 Rückschnitte 553, 554 ausbilden, die sicherstellen,
dass die Leitschaufeln 55 in ihrem axial hinteren Bereich jeweils einen Teilspalt
81 zur radial äußeren Strömungspfadberandung 410 und einen Teilspalt 82 zur radial
inneren Strömungspfadberandung 950 ausbilden. Hierdurch wird verhindert, dass bei
einer Verstellung der Leitschaufel 55 durch Drehung um die Drehachse diese mit der
äußeren Strömungspfadberandung 410 und/oder mit der inneren Strömungspfadberandung
950 kollidiert.
[0144] Die Spalte 81, 82 werden dabei als Teilspalte bezeichnet, da sie sich nicht über
die gesamte axiale Länge der Leitschaufeln 55 erstrecken.
[0145] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Leitschaufeln 55 an ihrem radial inneren
Ende ohne Deckband ausgebildet sind, für welchen Fall sie frei schwebend unter Ausbildung
eines durchgängigen Spaltes radial beanstandet zur inneren Strömungspfadberandung
95 enden. Auch kann alternativ vorgesehen sein, dass Teilspalte im Bereich der Vorderkante
51 oder sowohl im Bereich der Vorderkante 51 als auch im Bereich der Hinterkante 52
ausgebildet sind.
[0146] Die Figur 12 zeigt die Anordnung von Leitschaufel 55, äußerer und innerer Plattform
75, 78 und Spindel 25 der Figur 11 in vergrößerter Darstellung. Durch die Rückschnitte
553, 554 entstehen die Teilspalte 81, 82 zur äußeren bzw. inneren Strömungspfadberandung.
Die Teilspalte 81, 82 weisen dabei ein Spaltvolumen aus, das durch die axiale Länge
und die radiale Höhe der Teilspalte 81, 82 bzw. der diese bildenden Rückschnitte 553,
554 definiert ist.
[0147] Zur Variation des Teilspalts 81 und/oder des Teilspalts 82 in unterschiedlichen Blöcken,
die die Leitschaufeln 55 des Leitrads 5 bilden, kann die radiale Höhe r des Teilspalts
und/oder die axiale Länge x des Teilspalts variiert werden. In die Figur 12 sind als
gestrichelte Linie zwei Variationen V1, V2 der Teilspalte 81, 82 eingezeichnet. Die
erste Variation V1 ist am oberen Teilspalt 81 vorgenommen, wobei sie alternativ oder
gleichzeitig auch beim unteren Teilspalt 82 erfolgen kann. Danach ist die radiale
Höhe des Teilspalts 81 vergrößert, indem der Rückschnitt 553' tiefer ausgeführt ist.
Die zweite Variation V2 ist am unteren Teilspalt 82 vorgenommen, wobei sie alternativ
oder gleichzeitig auch beim oberen Teilspalt 81 erfolgen kann. Danach ist die axiale
Länge des Teilspalts 81 vergrößert, indem der Durchmesser der unteren Plattform 78
reduziert ist und gleichzeitig der Rückschnitt 554 eine größere axiale Länge besitzt.
[0148] Auch können die dargestellten Variationen kombiniert werden, d. h. der oberen Teilspalt
81 und/oder der untere Teilspalt 82 sind durch eine veränderte axiale Länge und eine
veränderte radiale Höhe variiert.
[0149] Anhand der Figuren 13 und 14 werden im folgenden zwei Ausführungsbeispiele erläutert,
bei denen die Schaufelräder Blöcke mit unterschiedlich ausgestalteten Teilspalten
ausbilden. Die grundlegende Anordnung entspricht dabei der der Figur 5, wobei eine
Schaufelradanordnung für einen Verdichter einen Rotor 6, einen stromaufwärts des Rotors
6 angeordneten variablen Stator 5 und einen stromabwärts des Rotors 6 angeordneten
variablen Stator 7 aufweist. Bei der Figur 13 handelt es sich bei dem stromaufwärts
angeordneten Stator 5 um ein Eintrittsleitrad. Bei der Figur 14 ist eine in einen
Verdichter eingebettete Abfolge von Stator 5, Rotor 6 und Stator 7 dargestellt.
[0150] Bezug nehmend auf die Figur 13 wird zunächst das Eintrittsleitrad 5 betrachtet. Dieses
weist N Blöcke von Schaufeln auf, wobei Schaufeln zweier Blöcke, nämlich der Blöcke
B
j und B
k dargestellt ist. Die einzelnen Blöcke umfassen in der Darstellung der Figur 13 jeweils
zwei Schaufeln 56, 57. Dies ist lediglich beispielhaft zu verstehen. Die einzelnen
Blöcke B
j und B
k können auch eine größere Anzahl von Schaufeln aufweisen, wobei die Schaufeln insgesamt
in mindestens N=2 Blöcke unterteilt sind. Auch kann die Figur 13 dahingehend aufgefasst
werden, dass nicht alle Schaufeln eines Blocks dargestellt sind, also sich oberhalb
der in der Zeichnung obersten Schaufel weitere Schaufeln des Blocks B
j und unterhalb der in der Zeichnung untersten Schaufel weitere Schaufeln des Blocks
B
k anschließen, wobei in der Figur 13 nur der Übergang zwischen den beiden Blöcken B
j und B
k dargestellt ist.
[0151] Die Blöcke B
j und B
k unterscheiden sich durch die Teilspalte, die die Schaufeln 56, 57 gegenüber der angrenzenden
Strömungspfadberandung ausbilden. So weisen die Teilspalte 811 der Schaufeln 56 des
Blocks B
j des Eintrittsleitrad 5 eine größere axiale Erstreckung auf als die Teilspalte 812
der Schaufeln 57 des Blocks B
k. Die durch die Teilspalte 811 abgedeckte Spaltfläche ist dementsprechend größer als
die durch die Teilspalte 812 abgedeckte Spaltfläche.
[0152] Im dargestellten Ausführungsbeispiel, jedoch nicht notwendigerweise, sind auch Modifikationen
in den Teilspalten beim Leitrad 7 realisiert. Dieses ist in die gleiche Anzahl N von
Blöcken B
j und B
k mit jeweils unterschiedlich ausgebildeten Teilspalten zur äußeren Strömungspfadberandung
und/oder zur inneren Strömungspfadberandung unterteilt. Alternativ sind Modifikationen
in den Teilspalten nur beim Leitrad 7 realisiert.
[0153] Die Teilspalte 813 der Schaufeln 76 des Blocks B
j des Stators 7 weisen eine geringere axiale Erstreckung als die Teilspalte 814 der
Schaufeln 77 des Blocks B
k auf. Die durch die Teilspalte 813 abgedeckte Spaltfläche ist dementsprechend kleiner
als die durch die Teilspalte 814 abgedeckte Spaltfläche. Die Zuordnung der Teilspalte
zwischen den Blöcken des Eintrittsleitrads 5 und den Blöcken des Stators 7 ist dabei
versetzt, d. h. Blöcken mit größeren Teilspalten 811 des Eintrittsleitrad 5 sind Blöcke
813 mit kleineren Teilspalten 813 des Stators 7 zugeordnet und umgekehrt.
[0154] In der Figur 13 und auch in der Figur 14 erfolgt dabei der Schnitt der Darstellung
unmittelbar angrenzend an die radial äußere Strömungspfadberandung 410. In den Bereichen
811, 812, 813, 814 sind somit Teilspalte ausgebildet. In entsprechender Weise können
Teilspalte zusätzlich angrenzend an die radial innere Strömungspfadberandung 950 oder
nur angrenzend an die radial innere Strömungspfadberandung 950 ausgebildet sein, vgl.
Figur 11.
[0155] Weiter wird darauf hingewiesen, dass die Teilspalte 811, 812, 813, 814 zusätzlich
auch eine radiale Variation, wie schematisch in der Figur 12 dargestellt, aufweisen
können. In der Schnittdarstellung der Figuren 13 und 14 ist eine solche radiale Variation
nicht erkennbar.
[0156] Eine weitere Variation kann darin bestehen, dass die Teilspalte nicht im Bereich
der Hinterkante der Schaufeln, sondern im Bereich der Vorderkante der Schaufeln, oder
sowohl im Bereich der Hinterkante als auch im Bereich der Vorderkante der Schaufeln
realisiert sind.
[0157] Die Figur 14 zeigt im Schaufelprofil eine Schaufelradanordnung, die zwei in einen
Verdichter eingebettete variable Statoren 5, 7 und einen dazwischen angeordneten Rotor
6 umfasst.
[0158] Das Eintrittsleitrad 5 weist N Blöcke von Schaufeln auf, wobei Schaufeln zweier Blöcke,
nämlich der Blöcke B
j und B
k dargestellt ist. Die einzelnen Blöcke umfassen in der Darstellung der Figur 14 jeweils
zwei Schaufeln 58, 59. Im Hinblick auf die Größe der einzelnen Blöcke B
j und B
k gelten die Ausführungen zur Figur 13 in entsprechender Weise. Die Blöcke B
j und B
k unterscheiden sich durch die Teilspalte, die die Schaufeln 58, 59 gegenüber der angrenzenden
Strömungspfadberandung ausbilden. So weisen die Teilspalte 815 der Schaufeln 58 des
Blocks B
j des Stators 5 eine geringere axiale Erstreckung auf als die Teilspalte 816 der Schaufeln
59 des benachbarten Blocks B
k. Die durch die Teilspalte 815 abgedeckte Spaltfläche ist dementsprechend kleiner
als die durch die Teilspalte 816 abgedeckte Spaltfläche.
[0159] Im dargestellten Ausführungsbeispiel, jedoch nicht notwendigerweise, sind auch Modifikationen
in den Teilspalten beim Stator 7 realisiert. Dieses ist in die gleiche Anzahl N von
Blöcken B
j und B
k mit jeweils unterschiedlich ausgebildeten Teilspalten zur äußeren Strömungspfadberandung
und/oder zur inneren Strömungspfadberandung unterteilt. Alternativ sind Modifikationen
in den Teilspalten nur beim Stator 7 realisiert.
[0160] Der Stator 7 ist dabei in gleicher Weise wie der Stator 7 der Figur 13 ausgebildet.
Die Teilspalte 813 der Schaufeln 76 des Blocks B
j des Leitrads 7 weisen eine geringere axiale Erstreckung als die Teilspalte 814 der
Schaufeln 77 des Blocks B
k auf. Die durch die Teilspalte 813 abgedeckte Spaltfläche ist dementsprechend kleiner
als die durch die Teilspalte 814 abgedeckte Spaltfläche. Die Zuordnung der Teilspalte
zwischen den Blöcken des Eintrittsleitrads 5 und den Blöcken des Stators 7 ist dabei
derart, dass Blöcken mit kleineren Teilspalten 815 des Stators 5 Blöcke 813 mit kleineren
Teilspalten 813 des Stators 7 zugeordnet sind und Blöcken mit größeren Teilspalten
816 des Stators 5 Blöcke mit größeren Teilspalten 814 des Stators 7 zugeordnet sind.
[0161] Die in Bezug auf das Ausführungsbeispiel der Figur 13 erläuterten Varianten gelten
in entsprechender Weise auch für das Ausführungsbeispiel der Figur 14.
[0162] Es wird weiter darauf hingewiesen, dass die Ausgestaltungen der Figuren 11-14 mit
den Ausgestaltungen der Figuren 3-9 kombiniert werden können. Die einzelnen Blöcke
von Schaufeln, die ein Schaufelrad ausbildet, können sich somit sowohl im Hinblick
auf den Schaufeleintrittswinkel und/oder Schaufelaustrittswinkel bzw. den Staffelungswinkel
als auch im Hinblick auf die Ausgestaltung der Teilspalte unterscheiden.
[0163] Die Figur 10 zeigt schematisch die durch die vorliegende Erfindung erzielten Vorteile.
Es ist die aerodynamische Dämpfung in Abhängigkeit vom Knotendurchmesser angegeben.
Hierzu ist zunächst zu bemerken, dass die Schaufelreihen zyklische Gesamtschwingungsformen
bilden, die durch Knotenlinien charakterisiert werden. Die maximale Anzahl an Knotenlinien
ist dabei bei einer geraden Schaufelanzahl gleich der Hälfte der Schaufeln und bei
einer ungeraden Schaufelanzahl bei der Hälfte der Schaufeln minus eins. In einer Knotenlinie
ist die Auslenkung gleich Null.
[0164] Der Knotendurchmesser wird durch das Knotenmuster festgelegt. In der Figur 10 zeigt
der Balken X1 Schwingungsanregungen ohne Implementierung der Erfindung und der Balken
X2 Schwingungsanregungen mit Implementierung der Erfindung. Durch die Erfindung ist
ein anderes Knotenmuster entstanden, bei dem die aerodynamische Dämpfung erhöht ist,
so dass der Aufbau eines rotierenden Abrisses wirksam verhindert wird.
[0165] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt ist und verschiedene Modifikationen und Verbesserungen vorgenommen werden
können, ohne von den hier beschriebenen Konzepten abzuweichen. Beispielsweise kann
vorgesehen sein, dass die einzelnen Blöcke mehr als zwei unterschiedliche Schaufeleintrittswinkel
und/oder Schaufelaustrittswinkel realisieren, dass also beispielsweise insgesamt 6
Blöcke vorgesehen sind, von denen zwei einen ersten Schaufeleintrittswinkel und/oder
Schaufelaustrittswinkel aufweisen, zwei weitere einen zweiten Schaufeleintrittswinkel
und/oder Schaufelaustrittswinkel aufweisen, und zwei weitere einen dritten Schaufeleintrittswinkel
und/oder Schaufelaustrittswinkel aufweisen. Dabei kann in weiteren Ausführungsbeispielen
vorgesehen sein, dass der Schaufeleintrittswinkel und/oder Schaufelaustrittswinkel
zwischen benachbarten Blöcken sich nicht diskret, sondern kontinuierlich ändert, beispielsweise
entsprechend der Form einer Sinuskurve.
[0166] Weiter wird darauf hingewiesen, dass bei einer diskreten Änderung eine identische,
nur im Vorzeichen unterschiedliche Abweichung des jeweils betrachteten Winkels von
der Nominalstellung nur beispielhaft zu verstehen ist. Alternativ kann vorgesehen
sein, dass der Änderungswinkel in die eine Richtung nicht zwangsläufig dem Änderungswinkel
in die andere Richtung entspricht.
[0167] Es wird hingewiesen, dass beliebige der beschriebenen Merkmale separat oder in Kombination
mit beliebigen anderen Merkmalen eingesetzt werden können, sofern sie sich nicht gegenseitig
ausschließen. Die Offenbarung dehnt sich auf alle Kombinationen und Unterkombinationen
eines oder mehrerer Merkmale aus, die hier beschrieben werden und umfasst diese. Sofern
Bereiche definiert sind, so umfassen diese sämtliche Werte innerhalb dieser Bereiche
sowie sämtliche Teilbereiche, die in einen Bereich fallen.
1. Schaufelrad einer Strömungsmaschine, das aufweist:
- eine Mehrzahl von Schaufeln (51-54, 61-64, 71-74), die dafür geeignet und vorgesehen
sind, sich in einem Strömungspfad (8) der Strömungsmaschine radial zu erstrecken,
- wobei die Schaufeln (51-54, 61-64, 71-74) einen Schaufeleintrittswinkel (γ1) und einen Schaufelaustrittswinkel (γ2) ausbilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaufelrad N Blöcke (B1, B2; B
j, B
k) von Schaufeln mit N ≥ 2 ausbildet, wobei
- die Schaufeln (51-54, 61-64, 71-74) eines Blocks (B1, B2; Bj, Bk) jeweils den gleichen Schaufeleintrittswinkel (γ1) und den gleichen Schaufelaustrittswinkel (γ2) aufweisen, und
- die Schaufeln (51-54, 61-64, 71-74) von mindestens zwei aneinandergrenzender Blöcken
(B1, B2; Bj, Bk) einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel (γ1) und/oder einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel (γ2) aufweisen.
2. Schaufelrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (51-52, 61-62, 71-72) von mindestens zwei aneinandergrenzenden Blöcken
(B1, B2; Bj, Bk) dadurch einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel (γ1) und einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel (γ2) aufweisen, dass die Schaufeln der Blöcke (B1, B2; Bj, Bk) bei identischer Formgebung der Schaufeln (51-52, 61-62, 71-72) einen unterschiedlichen
Staffelungswinkel αs ausbilden.
3. Schaufelrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln (54-54, 63-64, 73-74) von mindestens zwei aneinandergrenzenden Blöcken
(B1, B2; Bj, Bk) dadurch einen unterschiedlichen Schaufeleintrittswinkel (γ1) oder einen unterschiedlichen Schaufelaustrittswinkel (γ2) aufweisen, dass die Schaufeln der Blöcke (B1, B2; Bj, Bk) eine unterschiedliche Form aufweisen.
4. Schaufelrad nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei der Blöcke (B1, B2) einen unterschiedlichen Erstreckungswinkel (δ1)
in Umfangsrichtung aufweisen, wobei die Blöcke mit unterschiedlichem Erstreckungswinkel
eine unterschiedliche Anzahl von Schaufeln aufweisen.
5. Schaufelrad nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln eines Blocks (B1, B2; Bj, Bk) gegenüber einer nominalen Schaufelstellung geöffnet und die Schaufeln eines benachbarten
Blocks (B1, B2; Bj, Bk) gegenüber der nominalen Schaufelstellung geschlossen sind.
6. Schaufelrad nach einem der vorangehenden Ansprüche, soweit rückbezogen auf Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelrad (4, 5, 6) N Blöcke von Schaufeln (51-52, 61-62, 71-72) aufweist und
für die Staffelungswinkel α
S,i des i-ten Blocks (i) gilt:

wobei α
S,0 und Δα
S Konstanten sind und 1 ≤ i ≤ N ist.
7. Schaufelrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, soweit rückbezogen auf Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaufelrad (4, 5, 6) N Blöcke von Schaufeln (53-54, 63-64, 73-74) aufweist und
für die Schaufeleintrittswinkel (γ
1) und/oder Schaufelaustrittswinkel (γ
2) des i-ten Blocks (i) gilt:

wobei γ
i der Schaufeleintrittswinkel (γ
1) oder der Schaufelaustrittswinkel (γ
2) ist, γ
0 und Δ
γ Konstanten sind und 1 ≤ i ≤ N ist.
8. Schaufelrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Winkelstellung der Schaufeln (51-54, 61-64, 71-74) der einzelnen Blöcke gilt:

wobei
- ϕ der Schaufeleintrittswinkel, der Schaufelaustrittswinkel oder der Staffelungswinkel
der Schaufeln eines betrachteten Blocks ist;
- ak, bk frei wählbare Koeffizienten sind, die im Intervall [-10°, 10°] liegen;
- der Index "l" die Nummer des betrachteten Blocks angibt;
- N die Gesamtzahl der Blöcke angibt, wobei N>2 ist;
- der Index "k" den Laufindex der Koeffizienten angibt, mit k = 1, ..., N;
- ϕ0 der mittlere Winkel ist, der eingestellt ist;
und wobei für die Koeffizienten a
k, b
k gilt, dass für mindestens zwei Werte des Indexes "k" gilt, dass nicht beide Koeffizienten
a
k, b
k gleich Null sind.
9. Schaufelradanordnung für einen Verdichter einer Strömungsmaschine, der aufweist:
- ein erstes Schaufelrad (6), das als Laufrad ausgebildet ist,
- ein zweites Schaufelrad (5), das stromaufwärts des ersten Schaufelrads (6) angeordnet
und als Leitrad ausgebildet ist, und
- ein drittes Schaufelrad (7), das stromabwärts des ersten Schaufelrads (6) angeordnet
und als Leitrad ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eines der Schaufelräder (4, 5, 6) als Schaufelrad gemäß Anspruch 1 ausgebildet
ist.
10. Schaufelradanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schaufelrad (5) und das dritte Schaufelrad (7) als Schaufelrad gemäß Anspruch
1 ausgebildet sind, wobei beide Schaufelräder (5, 7) die gleiche Zahl von N Blöcken
(B1, B2; Bj, Bk) von Schaufeln (51-54, 71-74) mit N ≥ 2 ausbilden, und wobei einem Block (Bj, Bk) des zweiten Schaufelrads (5), in dem die Schaufeln des Blocks gegenüber einer nominalen
Schaufelstellung stärker geschlossen sind, ein Block (Bj, Bk) des dritten Schaufelrads (7) zugeordnet ist, in dem die Schaufeln des Blocks gegenüber
einer nominalen Schaufelstellung stärker geöffnet sind.
11. Schaufelrad einer Strömungsmaschine, das aufweist:
- eine Mehrzahl von Leitschaufeln (56-59, 76-77), die dafür geeignet und vorgesehen
sind, sich in einem Strömungspfad (8) der Strömungsmaschine, der radial außen durch
eine äußere Strömungspfadberandung (410) und radial innen durch eine innere Strömungspfadberandung
(950) begrenzt ist, zu erstrecken, wobei die Leitschaufeln (56-59, 76-77) in ihrem
Staffelungswinkel einstellbar ausgebildet sind,
- wobei die Leitschaufeln (56-59, 76-77) erste Teilspalte (81, 811-816) zur äußeren
Strömungspfadberandung (410) und/oder zweite Teilspalte (82) zur inneren Strömungspfadberandung
(950) aufweisen,
- wobei die ersten Teilspalte (81, 811-816) und die zweiten Teilspalte (82) sich jeweils
nicht über die gesamte axiale Länge der Leitschaufeln (56-59, 76-77) erstrecken, sondern
nur über eine Teillänge,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schaufelrad N Blöcke (B
j, B
k) von Schaufeln mit N ≥ 2 ausbildet, wobei
- die Leitschaufeln (56-59, 76-77) eines Blocks (Bj, Bk) jeweils in gleicher Weise ausgebildete Teilspalte (81, 811-816, 82) aufweisen, und
- die Leitschaufeln (56-59, 76-77) von mindestens zwei aneinandergrenzender Blöcken
(Bj, Bk) unterschiedlich ausgebildete Teilspalte (81, 811-816, 82) aufweisen.
12. Schaufelrad nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufeln (56-59, 76-77) von mindestens zwei aneinandergrenzenden Blöcken
(Bj, Bk) Teilspalte (811-816) aufweisen, die eine unterschiedliche axiale Länge und/oder
eine unterschiedliche radiale Höhe aufweisen.
13. Schaufelrad nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilspalte (81, 811-816, 82) durch Rückschnitte gebildet sind, die die Leitschaufeln
(56-59, 76-77) zu der angrenzenden Strömungspfadberandung (410, 950) bilden.
14. Schaufelradanordnung für einen Verdichter einer Strömungsmaschine, der aufweist:
- ein erstes Schaufelrad (6), das als Laufrad ausgebildet ist,
- ein zweites Schaufelrad (5), das stromaufwärts des ersten Schaufelrads (6) angeordnet
und als Leitrad ausgebildet ist, und
- ein drittes Schaufelrad (7), das stromabwärts des ersten Schaufelrads (6) angeordnet
und als Leitrad ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Schaufelrad (5) und/oder das dritte Schaufelrad (7) als Schaufelrad gemäß
Anspruch 11 ausgebildet ist.
15. Schaufelradanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Schaufelrad (5) und das dritte Schaufelrad (7) als Schaufelrad gemäß Anspruch
11 ausgebildet sind, wobei beide Schaufelräder (5, 7) die gleiche Zahl von N Blöcken
(Bj, Bk) von Schaufeln (51-54, 71-74) mit N ≥ 2 ausbilden, wobei das zweite Schaufelrad (5)
als Eintrittsleitrad ausgebildet ist und einem Block (Bj) des zweiten Schaufelrads (5), in dem das Spaltvolumen der Teilspalte (811) größer
ist, ein Block (Bj) des dritten Schaufelrads (7) zugeordnet ist, in dem das Spaltvolumen der Teilspalte
(813) kleiner ist, und umgekehrt.