[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und Verfahren zum Emulieren eines optischen
Emitters.
Hintergrund
[0002] In Verbindung mit Sicherheitsdokumenten, beispielsweise Identifikationsdokumenten
oder Banknoten, kann vorgesehen sein, optische Sicherheitsmerkmale vorzusehen. Beispielsweise
können in das Sicherheitsdokument Chromophore oder Farbstoffe integriert werden, die
auf eine Anregung Licht abgeben und / oder absorbieren und hierbei ein charakteristisches
optisches Verhalten zeigen, das zum Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals geeignet ist.
In diesem Zusammenhang können beispielsweise spezielle Pigmente oder Leuchtstoffzubereitungen
vorgesehen sein, die bei optischer Bestrahlung oder Anregung in anderer Weise ein
definiertes optisches Verhalten zeigen, beispielsweise hinsichtlich der Wellenlänge
und / oder der Frequenz von emittiertem Licht.
[0003] Die auf die Anregung abgegebene Strahlung kann auch ein von der direkten Anregung
unabhängigen Signalverlauf annehmen, das heißt, es ist nicht zwingend, ein proportionales
Verhalten zwischen Anregung und hierauf abgegebener Strahlung anzunehmen. So können
sich in Abhängigkeit den verwendeten Materialien unterschiedliche Konstanten für das
Ansteigen (Anklingen) und das Abklingen einer Lichtemission ergeben.
[0004] Die für die Ausbildung optischer Sicherheitsmerkmale genutzten Materialien unterliegen
sicherheitstechnischen Beschränkungen, insbesondere bezüglich ihrer Verfügbarkeit.
Daher können Untersuchungen zum optischen Verhalten an solchen Materialien kostenaufwendig
sein, sofern die Materialien überhaupt für derartige Untersuchungen verfügbar sind.
Zusammenfassung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Emulieren eines
optischen Emitters anzugeben, mit denen eine Charakterisierung und Untersuchung optisch
aktiver Emitter für verschiedenste Anwendungszwecke ermöglicht ist.
[0006] Zur Lösung sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Emulieren eines optischen
Emitters nach den unabhängigen Ansprüchen 1 und 10 geschaffen. Ausgestaltungen sind
Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
[0007] Nach einem Aspekt ist eine Vorrichtung zum Emulieren eines optischen Emitters mit
einer Lichtemissionseinrichtung geschaffen, die ein lichtemittierendes Element aufweist.
Der optische Emitter gibt auf das Empfangen einer Anregungsenergie wenigstens einen
Lichtimpuls ab, wobei der wenigstens einen Lichtimpuls für den optischen Emitter,
in Abhängigkeit von der Anregungsenergie, zumindest durch die Kenngrößen Farbe, Anstiegszeitkonstante
und Abklingzeitkonstante charakterisiert ist. Die Vorrichtung verfügt über eine Eingabevorrichtung,
die eingerichtet ist, eine Eingabe zu empfangen, die zumindest eine Impulskenngröße
für einen zu erzeugenden Lichtimpuls angibt, wobei die zumindest eine Impulskenngröße
einer Kenngröße für den optischen Emitter aus der folgenden Gruppe entspricht: Anstiegszeitkonstante,
Abklingzeitkonstante und Farbe, oder Wellenlänge, für den Lichtimpuls, und zwar auf
der Grundlage der vorgegebenen Substanz. Weiterhin ist eine elektrische Treiberschaltung
vorgesehen, die mit der Eingabeeinrichtung und der Lichtemissionseinrichtung verbunden
und eingerichtet ist, als Reaktion auf die zumindest eine Impulskenngröße Steuersignale
zu erzeugen und an die Lichtemissionseinrichtung abzugeben. Die Lichtemissionseinrichtung
ist eingerichtet, als Reaktion auf die Steuersignale mithilfe des lichtemittierenden
Elements den Lichtimpuls mit der zumindest einen Impulskenngröße abzugeben.
[0008] Nach einem weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Emulieren eines optischen Emitters
geschaffen, welcher auf das Empfangen einer Anregungsenergie wenigstens einen Lichtimpuls
abgibt, wobei der wenigstens eine Lichtimpuls für den optischen Emitter, in Abhängigkeit
von der Anregungsenergie, zumindest durch die Kenngrößen Farbe, Anstiegszeitkonstante
und Abklingzeitkonstante charakterisiert ist. Das Verfahren umfasst Folgendes: Bereitstellen
einer Lichtemissionseinrichtung, die ein lichtemittierendes Element aufweist; Empfangen
einer Eingabe mittels einer Eingabeeinrichtung, wobei die Eingabe zumindest eine Impulskenngröße
für einen zu erzeugenden Lichtimpuls angibt und die zumindest eine zumindest eine
Impulskenngröße einer Kenngröße für den optischen Emitter aus der folgenden Gruppe
entspricht: Anstiegszeitkonstante, Abklingzeitkonstante und Farbe für den Lichtimpuls;
Erzeugen von Steuersignalen als Reaktion auf die zumindest eine Impulskenngröße mittels
einer elektrischen Treiberschaltung, die mit der Eingabeeinrichtung und der Lichtemissionseinrichtung
verbunden ist; Übertragen der Steuersignale an die Lichtemissionseinrichtung und Abgeben
des Lichtimpulses mit der zumindest einen Impulskenngröße durch die Lichtemissionseinrichtung
als Reaktion auf die Steuersignale mit Hilfe des lichtemittierenden Elements.
[0009] Die Vorrichtung ist vorgesehen, einen optischen Emitter zu emulieren, der als Reaktion
auf das Empfangen, insbesondere mittels Absorption, einer Anregungsenergie, zum Beispiel
einer elektromagnetischen Strahlung mit einer Anregungswellenform eine Strahlung abzugeben,
die detektiert und gemessen werden kann. Die messbare und dann bekannte Strahlung
(Lichtimpuls(e)) ist wenigstens durch Farbe oder Wellenlänge sowie Anstiegszeitkonstante
und Abklingzeitkonstante bestimmt. Bei der Anregungswellenform kann es sich beispielsweise
um einen Lichtimpuls oder ein elektrisches Feld handeln. Bei der als Reaktion hierauf
abgegebenen elektromagnetischen Strahlung kann es sich, beispielsweise, ohne Einschränkung,
um eine Fluoreszenzstrahlung handeln.
[0010] Der Ausdruck "Anregungswellenform" bezieht sich in der hier verwendeten Form insbesondere
auf einen zeitlichen Verlauf einer Anregung des optischen Emitters mit einer elektromagnetischen
Energie, deren Wellenlänge und Dauer der Beaufschlagung. Auch eine Beaufschlagung
mit anderen Anregungsformen wird erwogen, wie beispielsweise thermische, elektrische
oder mechanische Felder oder Kräfte.
[0011] Mithilfe der vorgeschlagenen Technologie ist es ermöglicht, das Verhalten von optischen
Emittern zu emulieren, wodurch ein Ersatz für experimentelle Untersuchungen und Studien
an Materialien bereitgestellt ist, die optische Emitter bilden. Die Untersuchungen
können ausgeführt werden, ohne dass tatsächlich optisches Emittermaterial zur Verfügung
stehen muss und hierbei verbraucht wird.
[0012] Es versteht sich somit, dass zum Ausüben der Lehre ein (aktuelles) Vorhandensein
des optischen Emitters nicht erforderlich ist. Vielmehr, kann dessen konkrete Anwesenheit
ersetzt werden mittels Kenntnis hinsichtlich dessen Reaktion, in Form einer elektromagnetischen
Strahlung im optischen Bereich, auf ein Empfangen einer Anregungsenergie in einer
vorbestimmten Anregungswellenform.
[0013] Die elektrische Treiberschaltung erzeugt die Steuersignale als Reaktion auf die zumindest
eine Kenngröße, die mittels der Eingabeeinrichtung empfangen wurde, beispielsweise
im Rahmen einer Nutzereingabe. Hierbei kann die Kenngröße als solche, also zum Beispiel
ein Zahlenwert mit Dimension über die Eingabeeinrichtung empfangen werden, zum Beispiel
eine Anstiegszeitkonstante in Sekunden. Alternativ kann ein Parameter über die Eingabeeinrichtung
empfangen werden, für den dann mittels der Eingabeeinrichtung und / oder einer hiermit
verbundenen Datenverarbeitungseinrichtung die zugeordnete Kenngröße zu dem Parameterwert
bestimmt wird.
[0014] Die Eingabeeinrichtung kann gerätetechnisch zusammen mit der elektrischen Steuerschaltung
und / oder der Lichtemissionseinrichtung gebildet sein, oder getrennt hiervon.
[0015] Die Lichtemissionseinrichtung kann eingerichtet sein, einfarbige Lichtimpulse abzugeben.
Die Lichtemissionseinrichtung kann mithilfe des einen oder mehrerer optischer Emitter
eingerichtet sein, Lichtimpulse mit nur einer Wellenlänge oder Lichtimpulse verschiedener
Wellenlängen gemäß den Steuersignalen zu erzeugen und abzugeben. Bei dieser oder anderen
Ausführungsformen kann das lichtemittierende Element mit einer lichtemittierenden
Diode, einer organischen lichtemittierenden Diode, einem Laser und / oder einer Entladungslampe
gebildet sein. Beispielsweise kann eine Anordnung mit mehreren Dioden vorgesehen sein,
die eingerichtet sind, jeweils Licht unterschiedlicher Farben abzugeben.
[0016] Die Gruppe von Kenngrößen kann weiterhin wenigstens einen der folgenden Kenngrößen
umfassen: zeitlicher Abstand von Lichtimpulsen einer Impulsfolge, Intensität des Lichtimpulses,
zeitliche Impulsbreite, symmetrische Impulsform und asymmetrische Impulsform. Ist
eine Folge von Lichtimpulsen vorgesehen, können die Lichtimpulse jeweils mit gleichen
Kenngrößen oder mit unterschiedlichen Kenngrößen erzeugt werden, beispielsweise mit
verschiedenen Intensitäten, verschiedenen Zeitkonstanten, unterschiedlichen zeitlichen
Abständen und / oder unterschiedlicher Lichtfarbe. Die Impulsform der Lichtimpulse
kann in spektraler und / oder zeitlicher Hinsicht einer Gauß- oder einer Lorentz-Kurve
entsprechen oder an eine solche angenähert sein. Eine asymmetrische Impulsform kann
auf der Zeitachse insbesondere bedeuten, dass sich die Anstiegszeitkonstante und die
Abklingzeitkonstante für den Lichtimpuls unterscheiden.
[0017] In den verschiedenen Ausführungsformen kann die Impuls-Anstiegszeitkonstante den
Zeitabschnitt zwischen 10 % und 90 % der Amplitude des Lichtimpulses angeben. In ähnlicher
Weise kann die Abklingzeitkonstante den Zeitraum für das Abklingen der Amplitude des
Lichtimpulses von 90 % auf 10% angeben.
[0018] Die Lichtemissionseinrichtung kann eingerichtet sein, Lichtimpulse in mindestens
einem der folgenden Spektralbereiche abzugeben: etwa 500nm bis etwa 700nm und etwa
800 bis etwa 1100nm.
[0019] Die elektrische Treiberschaltung kann eingerichtet sein, Steuersignale derart zu
erzeugen, dass der Lichtimpuls eine Anstiegszeitkonstante zwischen etwa 10ps und etwa
10ms aufweist, bevorzugt zwischen etwa 1µs und etwa 1000µs.
[0020] Die elektrische Treiberschaltung kann eingerichtet sein, Steuersignale derart zu
erzeugen, dass der Lichtimpuls eine Abklingzeitkonstante zwischen etwa 10ps und etwa
10ms aufweist, bevorzugt zwischen etwa 1µs und etwa 1000µs.
[0021] Die Eingabeeinrichtung kann eingerichtet sein, auf eine Nutzereingabe, die einen
optischen Emitter angibt oder anzeigt, die zumindest eine Kenngröße aus einer Datenbank
zu empfangen, in welcher für optische Emitter jeweils eine oder mehrere zugeordnete
Kenngrößen hinterlegt sind. Bei dieser Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass
die Nutzereingabe einen Namen oder einen Parameter des optischen Emitters angibt,
für den dann aus der Datenbank die zumindest eine Kenngröße abgerufen wird. Hierzu
kann die Nutzereingabe an die Datenbank übermittelt werden, wo eine oder mehrere Kenngrößen
für den anhand der Nutzereingabe identifizierten optischen Emitter hinterlegt sind.
Von der Datenbank wird die zumindest eine Kenngröße an die Eingabeeinrichtung und
von dort an die elektrische Treiberschaltung oder direkt an die elektrische Treiberschaltung
zurückgegeben, worauf die Steuersignale erzeugt werden können, die die Lichtemissionseinrichtung
steuern, derart, dass der Lichtimpuls mit der zumindest einen Kenngröße erzeugt wird.
[0022] Die Lichtemissionseinrichtung kann mehrere lichtemittierende Elemente aufweisen,
die eingerichtet sind, unabhängig voneinander gleiche oder verschiedene Lichtimpulse
abzugeben. Auf diese Weise können zum Beispiel mehrere optische Kanäle der Lichtemissionseinrichtung
bereitgestellt sein, die zufällig oder in aufeinander abgestimmter Art und Weise jeweils
Lichtimpuls abgeben, sei es gleicher oder unterschiedlicher Charakteristik, zum Beispiel
hinsichtlich der Lichtfarbe. Auf diese Weise kann zum Beispiel eine Mischlichtemulation
ausgeführt werden. So kann ein optischer Emitter emuliert werden, der zeitgleich oder
zeitversetzt Licht unterschiedlicher Farbe abgibt.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass die Eingabeeinrichtung eingerichtet ist, einen Nutzungsparameter
zu empfangen, welcher eine Nutzungsbedingung anzeigt, und dass die elektrische Treiberschaltung
eingerichtet, die Steuersignale derart zu erzeugen, dass die Lichtemissionseinrichtung
als Reaktion auf die Steuersignale mit Hilfe des lichtemittierenden Elements den Lichtimpuls
mit zumindest einer, den Nutzungsbedingungen entsprechend, geänderten Impulskenngröße
abzugeben.
[0024] Anhand der empfangenen Information über ein oder mehrere Nutzungsbedingungen wird
die zumindest eine Impulskenngröße, gemäß der der Lichtimpuls mittels der elektrischen
Treiberschaltung und der Lichtemissionseinrichtung erzeugt wird, verändert, derart,
dass die veränderte Impulskenngröße zur Erzeugung (Emulation) eines Lichtimpulses
führt, der gegenüber einem Lichtimpuls verändert ist, für den die Nutzungsbedingung
nicht berücksichtigt ist, also einen insoweit von Nutzungsbedingungen unbeeinflussten
optischen Emitter. Dieses ermöglicht es, mit Hilfe der Vorrichtung verschiedene Aspekte
beim Einsatz des optischen Emitters beim Emulieren zu berücksichtigen.
[0025] Zu den Nutzungsbedingungen kann beispielsweise eine Abnutzung oder Alterung des optischen
Emitters (Emittermaterials) gehören. Werden zum Beispiel optische Emitter in Sicherheitsdokumenten
zum Bereitstellen von Sicherheitsmerkmalen verwendet, so unterliegen diese optischen
Emitter im Verlaufe der Nutzung des Sicherheitsdokumentes Abnutzungs- oder Alterungsprozessen.
Hierdurch verändert sich die Lichtemission (zum Beispiel Fluoreszenz), die beim Prüfen
eines solchen Sicherheitsmerkmals empfangen und ausgewertet wird. Um solche Alterungsprozesse
zu emulieren, können zum Beispiel in einer Datenbank Informationen über Impulskenngrößen
betreffend einen optischen Emitter bereitgestellt sein, die unterschiedliche Lichtimpulse
in Abhängigkeit vom Alter des Emittermaterials anzeigen. Bei der Emulation können
diese (altersabhängigen) Impulskenngrößen dann berücksichtigt werden, zum Beispiel
als Reaktion auf eine Benutzereingabe, die eine vorbestimmte Alterung anzeigt. Betreffend
die Alterung oder die Abnutzung können unterschiedliche Impulskenngrößen für unterschiedliche
Nutzungsdauern hinterlegt sein.
[0026] Eine andere Nutzungsbedingung betrifft beispielweise das Emulieren des Verhaltens
des optischen Emitters aufgrund unterschiedlicher Umgebungsbedingungen. Hierzu gehört
zum Beispiel die Abgabe unterschiedlicher Lichtimpulse durch den optischen Emitter
bei unterschiedlichen Temperaturen. Beim Einsatz optischer Emitter in Sicherheitsdokumenten
kann eine Deckfläche des Bereichs, in welchem der Emitter angeordnet ist, verschmutzt
oder verschlissen sein, so dass die von außen beim Prüfen eines Sicherheitsmerkmals
empfangene Lichtemission aufgrund dieser Nutzungsbedingungen verändert ist. Auch für
solche Nutzungssituationen kann die emulierte Lichtemission angepasst werden, beispielsweise
dadurch, dass in der Datenbank Impulskenngrößen für unterschiedliche Verschmutzungsgrade
hinterlegt sind.
[0027] Eine weitere Kategorie von Nutzungsbedingungen betrifft Einflussgrößen für das von
einem optischen Emitter emittierte Licht einerseits und das bei einer Messung empfangene
Messlicht andererseits, beispielsweise beim Bestimmen und beim Auswerten eines optischen
Sicherheitsmerkmals eines Sicherheitsdokuments. Das tatsächlich gemessene Licht kann
sich von dem vom optischen Emitter emittierten Licht aufgrund konkreter Nutzungsbedingungen
unterscheiden, zum Beispiel Rückreflexionen, Störlicht und / oder Streulicht. Auch
solche Nutzungsbedingungen können beim Emulieren berücksichtigt werden, beispielsweise
dadurch, dass unterschiedliche Impulskenngrößen für den optischen Emitter hinterlegt
werden, die einen abgestuften Einfluss von Rückreflektionen anzeigen, beispielsweise
dadurch, dass die Lichtintensität des Lichtimpulses Stück für Stück abnimmt.
[0028] In Verbindung mit dem Verfahren zum Emulieren eines optischen Emitters gelten die
vorangehend im Zusammenhang mit den Ausführungsformen der Vorrichtung erläuterten
Beispiele entsprechend.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0029] Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf eine Figur
näher erläutert.
[0030] Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Emulieren
eines optischen Emitters mit einer Lichtemissionseinrichtung 1, die bei der gezeigten
Ausführungsform mehrere lichtemittierende Elemente 2.1, ..., 2.4 aufweist. Optische
Emitter sind Materialien oder Elemente, die auf den Empfang von Anregungsenergie,
beispielweise durch Einstrahlen elektromagnetsicher Strahlung, Licht emittieren.
[0031] Die lichtemittierenden Elemente 2.1, ..., 2.4 sind beispielsweise jeweils mit einer
lichtemittierenden Diode, einer organischen lichtemittierenden Diode, einem Laser
und / oder einer Entladungslampe gebildet, wobei eine Kombination unterschiedlicher
solcher lichtemittierenden Elemente vorgesehen sein kann. Die Lichtemissionseinrichtung
1 ist hierdurch eingerichtet, einfarbiges Licht unterschiedlicher Wellenlänge und
/ oder Mischlicht in Form von Lichtimpulsen zu erzeugen und abzugeben. Das abgegebene
Licht kann mithilfe einer optischen Detektionseinrichtung (nicht dargestellt) detektiert
oder gemessen werden, beispielsweise mit einem Spektrometer. Zur Auswertung der detektierten
Lichtimpulse kann eine Analyse in der Frequenzdomäne (spektrale Analyse) und / oder
der Zeitdomäne (zeitaufgelöste Analyse) vorgesehen sein. Hierfür geeignete Analyseeinrichtungen
sind in verschiedene Ausführungsformen als solche bekannt.
[0032] Um die Lichtemissionseinrichtung 1 zum Abgeben eines oder mehrerer Lichtimpulse gleicher
oder unterschiedlicher Farbe anzusteuern, koppelt an die Lichtemissionseinrichtung
1 eine elektrische Treiberschaltung 3, die mittels Hardware- und Software-Komponenten
hergestellt ist. Mithilfe der elektrischen Treiberschaltung 3 werden Steuersignale
erzeugt, die eine oder mehrere der lichtemittierenden Elemente 2.1, ..., 2.4 zur Lichtabgabe
ansteuern. Hierbei ist die elektrische Treiberschaltung 3 eingerichtet, Steuersignale
oder -impulse derart zu erzeugen, dass hierdurch von der Lichtemissionseinrichtung
1 Lichtimpulse mit definierten Kenngrößen abgegeben werden, wobei die Kenngrößen mithilfe
der Steuersignale einstellbar sind. Beispielsweise werden die Steuersignale mittels
der elektrischen Treiberschaltung 3 so erzeugt, dass ein von der Lichtemissionseinrichtung
1 abgegebener Lichtimpuls eine definierte Anstiegszeitkonstante und / oder eine definierte
Abklingzeitkonstante aufweist, wobei die Zeitkonstante den Zeitraum zwischen 10 %
und 90 % der Impulshöhe oder -amplitude des Lichtimpulses beim Ansteigen / Abklingen
angeben kann.
[0033] Die Hardware- / Software-Ausstattung der elektrischen Treiberschaltung 3 ermöglicht
es, Steuersignale für unterschiedlichste Lichtimpulse bereitzustellen, um so das Emissionsverhalten
verschiedener optischer Emitter zu emulieren, sei es in spektraler Hinsicht (Farbe)
und / oder in zeitlicher Hinsicht, zum Beispiel bezüglich des Impulsanstiegs, der
Impulsbreite und / oder des Impulsabklingens.
[0034] Gemäß der Figur ist weiterhin eine Eingabeeinrichtung 4 vorgesehen, die mit der elektrischen
Treiberschaltung 3 verbunden ist (und wahlweise mit der Lichtemissionseinrichtung
1). Über die Eingabeeinrichtung 3 werden Eingaben 5 empfangen, beispielsweise eine
Benutzereingabe, zum Beispiel über eine Tastatur oder einen Touch-Screen, mit denen
in der Eingabeeinrichtung 4 zumindest eine Kenngröße für einen mittels der Lichtemissionseinrichtung
1 zu erzeugenden Lichtimpuls angegeben wird, also beispielsweise eine Anstiegszeitkonstante
und / oder eine Abklingzeitkonstante für den zu erzeugenden Lichtimpuls.
[0035] Hierbei kann die erfasste Eingabe die zumindest eine Kenngröße direkt angeben oder
benennen, beispielsweise eine Zeitkonstante (beispielweise Zeit in Sekunden). Alternativ
kann vorgesehen sein, dass die Eingabe die Kenngröße nicht direkt anzeigt, beispielsweise
ein Name oder ein Parameter eingegeben werden, für die dann mittels Zugriff auf eine
Datenbank 6 eine oder mehrere Kenngrößen für den zu erzeugenden Lichtimpuls aus der
Datenbank 6 abgerufen werden. In der Datenbank 6 kann eine Sammlung von Kenngrößen
für unterschiedliche optische Emitter bereitgestellt sein, sodass ein Benutzer zum
Beispiel über die Eingabeeinrichtung 4 einen Identifizierer für einen optischen Emitter
eingibt, worauf für den hierdurch identifizierten optischen Emitter eine oder mehrere
Kenngrößen aus der Datenbank 6 abgerufen werden, um im Anschluss mittels der elektrischen
Treiberschaltung 3 die zum Erzeugen eines Lichtimpulses mit der oder den Kenngrößen
notwendigen Steuersignale erzeugt und dann von der elektrischen Treiberschaltung 3
an die Lichtemissionseinrichtung 1 übergeben werden.
[0036] Optische Emitter, also Materialien, die als Reaktion auf das Empfangen einer Anregungsenergie
elektromagnetische Strahlung im optischen Bereich abgeben, sind in verschiedenster
Form als solche bekannt. Hierbei können solche optischen Emitter Licht in nur einem
oder in mehreren Wellenlängenbereichen abgeben oder emittieren. Es wird dann auch
von unterschiedlichen spektralen Emissionsbanden des optischen Emitters gesprochen.
In welcher Emissionsbande Licht als Reaktion auf eine Anregung emittiert wird, kann
von der Art der Anregungsenergie und / oder dem Anregungsenergietransfer im Emitter
abhängen. So sind Materialien bekannt, die in Abhängigkeit von der Farbe des Anregungslichts
farblich unterschiedliches Licht emittieren. Ist beispielsweise eine Anregung der
Emission mittels optischer Strahlung vorgesehen, muss diese regelmäßig in einem spektralen
Bereich liegen, in welchem der optische Emitter selbst eine sogenannte Absorptionsbande
(spektrale Bande, in welcher der optische Emitter absorbiert) aufweisen, um die Anregungsenergie
aufzunehmen.
[0037] Mithilfe der vorgeschlagenen Technologie kann das Emissionsverhalten unterschiedlichster
optischer Emitter emuliert werden, insbesondere hinsichtlich der spektralen Charakteristik
und / oder der zeitlichen Charakteristik.
[0038] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Lichtemissionseinrichtung
- 2.1, ..., 2.4
- lichtemittierende Elemente
- 3
- elektrische Treiberschaltung
- 4
- Eingabeeinrichtung
- 5
- Eingabe
- 6
- Datenbank
1. Vorrichtung zum Emulieren eines optischen Emitters, welcher auf das Empfangen einer
Anregungsenergie wenigstens einen Lichtimpuls abgibt, wobei der wenigstens eine Lichtimpuls
für den optischen Emitter, in Abhängigkeit von der Anregungsenergie, zumindest durch
die Kenngrößen Farbe, Anstiegszeitkonstante und Abklingzeitkonstante charakterisiert
ist, aufweisend:
- einer Lichtemissionseinrichtung, die ein lichtemittierendes Element aufweist;
- einer Eingabeeinrichtung, die eingerichtet ist, eine Eingabe zu empfangen, die zumindest
eine Impulskenngröße für einen zu erzeugenden Lichtimpuls angibt, wobei die zumindest
eine Impulskenngröße einer Kenngröße für den optischen Emitter aus der folgenden Gruppe
entspricht: Anstiegszeitkonstante, Abklingzeitkonstante und Farbe für den Lichtimpuls;
und
- einer elektrischen Treiberschaltung, die mit der Eingabeeinrichtung und der Lichtemissionseinrichtung
verbunden und eingerichtet ist, als Reaktion auf die zumindest eine Impulskenngröße
Steuersignale zu erzeugen und an die Lichtemissionseinrichtung abzugeben;
wobei die Lichtemissionseinrichtung eingerichtet ist, als Reaktion auf die Steuersignale
mit Hilfe des lichtemittierenden Elements den Lichtimpuls mit der zumindest einen
Impulskenngröße abzugeben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtemissionseinrichtung eingerichtet ist, einfarbige Lichtimpulse abzugeben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe von Kenngrößen weiterhin die folgenden Kenngrößen für den optischen Emitter
umfasst: zeitliche Abstand von Lichtimpulsen einer Impulsfolge, Intensität des Lichtimpulses,
zeitliche Impulsbreite, symmetrische Impulsform und asymmetrische Impulsform.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtemissionseinrichtung eingerichtet ist, Lichtimpulse in mindestens einem
der folgenden Spektralbereiche abzugeben: etwa 500nm bis etwa 700nm und etwa 800 bis
etwa 1100nm.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Treiberschaltung eingerichtet ist, Steuersignale derart zu erzeugen,
dass der Lichtimpuls eine Anstiegszeitkonstante zwischen etwa 10ps und etwa 10ms aufweist,
bevorzugt zwischen etwa 1µs und etwa 1000µs.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Treiberschaltung eingerichtet ist, Steuersignale derart zu erzeugen,
dass der Lichtimpuls eine Abklingzeitkonstante zwischen etwa 10ps und etwa 10ms aufweist,
bevorzugt zwischen etwa 1µs und etwa 1000µs.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabeeinrichtung eingerichtet ist, auf eine Nutzereingabe, die einen optischen
Emitter angibt, die zumindest eine Impulskenngröße aus einer Datenbank zu empfangen,
in welcher für optische Emitter jeweils eine oder mehrere zugeordnete Impulskenngrößen
hinterlegt sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtemissionseinrichtung mehrere lichtemittierende Elemente aufweist, die eingerichtet
sind, unabhängig voneinander gleiche oder verschiedenen Lichtimpulse abzugeben.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Eingabeeinrichtung eingerichtet ist, einen Nutzungsparameter zu empfangen, welcher
eine Nutzungsbedingung anzeigt, und
- die elektrische Treiberschaltung eingerichtet, die Steuersignale derart zu erzeugen,
dass die Lichtemissionseinrichtung als Reaktion auf die Steuersignale mit Hilfe des
lichtemittierenden Elements den Lichtimpuls mit zumindest einer, den Nutzungsbedingungen
entsprechend, geänderten Impulskenngröße abzugeben.
10. Verfahren zum Emulieren eines optischen Emitters, welcher auf das Empfangen einer
Anregungsenergie wenigstens einen Lichtimpuls abgibt, wobei der wenigstens eine Lichtimpuls
für den optischen Emitter, in Abhängigkeit von der Anregungsenergie, zumindest durch
die Kenngrößen Farbe, Anstiegszeitkonstante und Abklingzeitkonstante charakterisiert
ist, aufweisend:
- Bereitstellen einer Lichtemissionseinrichtung, die ein lichtemittierendes Element
aufweist;
- Empfangen einer Eingabe mittels einer Eingabeeinrichtung, wobei die Eingabe zumindest
eine Impulskenngröße für einen zu erzeugenden Lichtimpuls angibt und die zumindest
eine zumindest eine Impulskenngröße einer Kenngröße für den optischen Emitter aus
der folgenden Gruppe entspricht: Anstiegszeitkonstante, Abklingzeitkonstante und Farbe
für den Lichtimpuls;
- Erzeugen von Steuersignalen als Reaktion auf die zumindest eine Impulskenngröße
mittels einer elektrischen Treiberschaltung, die mit der Eingabeeinrichtung und der
Lichtemissionseinrichtung verbunden ist;
- Übertragen der Steuersignale an die Lichtemissionseinrichtung und
- Abgeben des Lichtimpulses mit der zumindest einen Impulskenngröße durch die Lichtemissionseinrichtung
als Reaktion auf die Steuersignale mit Hilfe des lichtemittierenden Elements.