(19)
(11) EP 2 706 238 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
04.03.2020  Patentblatt  2020/10

(21) Anmeldenummer: 13180050.0

(22) Anmeldetag:  12.08.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F04D 29/16(2006.01)
F04D 29/02(2006.01)

(54)

KREISELPUMPE UMFASSEND EINEN LAUFRADPROTEKTOR MIT EINER RINGNUT UND EINER RADIALDICHTUNG

CENTRIFUGAL PUMP COMPRISING AN IMPELLER PROTECTOR WITH AN ANNULAR GROOVE AND A RADIAL SEAL

POMPE CENTRIFUGE COMPRENANT UNE PROTECTION DE ROUE MOBILE AVEC UNE GORGE ANNULAIRE ET UN JOINT RADIAL


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 07.09.2012 DE 102012108357

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.03.2014  Patentblatt  2014/11

(73) Patentinhaber: Herborner Pumpentechnik GmbH & Co KG
35745 Herborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Korupp, Sascha
    35614 Werdorf (DE)
  • Runte, Lars
    35684 Dillenburg-Frohnhausen (DE)
  • Hees, Felix
    35390 Gießen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Olbricht Buchhold Keulertz 
Partnerschaft mbB Bettinastraße 53-55
60325 Frankfurt am Main
60325 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1- 19 960 160
US-A- 4 909 707
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe gemäß Anspruch 1.

    [0002] Kreiselpumpen dienen zur Förderung von Pumpenmedien, wobei es sich in der Regel um Flüssigkeiten handelt. Das Pumpenmedium tritt durch den Einlass in die Kreiselpumpe ein und wird durch Rotation des Laufrades zur Druckseite gefördert und unter Druck durch den Auslass ausgegeben. Häufig liegt dabei der Auslass radial bezüglich des Laufrades, wobei durch das Laufrad eine radiale Strömung erzeugt wird.

    [0003] Für einen guten Wirkungsgrad der Pumpen ist zwischen der Druckseite und der Saugseite eine ausreichende Abdichtung erforderlich. Dafür wirkt das Laufrad mit einem Laufradsitz zusammen, der stationär im Pumpengehäuse ausgebildet ist. Um eine Bewegung des Laufrades relativ zum Laufradsitz zu ermöglichen, erfordert eine möglichst vollständige Abdichtung zwischen Laufrad und Laufradsitz eine passgenaue Fertigung und gegebenenfalls zusätzliche Abdichtung. Dies macht die Herstellung der Pumpe aufwendig und teuer.

    [0004] Aufgrund von nicht zu vermeidenden Herstellungstoleranzen sind bei Kreiselpumpen bei Inbetriebnahme häufig unangenehme Schleifgeräusche zu hören, die erst nach einer gewissen Einlaufzeit aufhören. Diese Schleifgeräusche resultieren aus einem Kontakt zwischen dem Laufrad und dem Laufradsitz und bewirken einen Materialabtrag an zumindest einen dieser beiden Elemente. Dadurch entstehen allerdings auch Bypassverbindungen, also Undichtigkeiten, zwischen der Saugseite und der Druckseite. Auch ist ein Austausch des Laufrades relativ problematisch, da dann in der Regel das neue Laufrad nicht mit der Form des alten Laufradsitzes übereinstimmt.

    [0005] Dabei kann es auch zu einer Beschädigung einer Beschichtung des Pumpengehäuses beziehungsweise des Laufradsitzes kommen. Dies ist insbesondere bei Einsatz der Kreiselpumpe mit korrosiven Flüssigkeiten, wie beispielsweise Schwimmbadwasser, problematisch. Nach längeren Stillstandszeiten kann es schlimmstenfalls zu einem Festrosten des Laufrades im Laufradsitz kommen, was größere Wartungsarbeiten nach sich zieht oder sogar einen kompletten Austausch der Pumpe erforderlich macht.

    [0006] In der DE 199 60 160 A1 ist eine Kreiselpumpe mit einem Pumpengehäuse, einem drehbarem Laufrad und einem Laufradprotektor offenbart. Der Laufradprotektor ist dabei aus einem korrosionsfesten Material hergestellt und wird mit dem Pumpengehäuse radial verpresst. Weiterer Stand der Technik ist aus der US 4,909,707 bekannt.

    [0007] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu beheben und insbesondere eine Lösung anzugeben, mit der die Lebensdauer einer Kreiselpumpe verlängert werden kann und die insbesondere wartungsfreundlich ist, einen Spielausgleich bieten und den Wirkungsgrad der Kreiselpumpe verbessert.

    [0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Kreiselpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 8.

    [0009] Es ist vorgesehen, den Laufradsitz in einem ringförmigen Laufradprotektor aus einem korrosionsfesten Material auszubilden, der im Pumpengehäuse aufgenommen ist, wobei ein Einführbereich des Laufrades radial vom Laufradprotektor umgeben ist. Zudem ist zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse eine Radialdichtung angeordnet, wobei die Radialdichtung eine Dichtlippe aufweist, die gegenüber einer Axialrichtung geneigt ist und mit einer saugseitigen Fläche am Pumpengehäuse oder am Laufradprotektor anliegt. Erfindungsgemäß ist eine Ringnut in einer Umfangsfläche des Laufradprotektors ausgebildet, in der die Radialdichtung gehalten ist.

    [0010] Der Laufradsitz, der durch Zusammenwirkung mit dem Laufrad die Druckseite der Pumpe von einer Saugseite abdichtet, ist also nicht, wie bisher im Stand der Technik üblich, integral im Pumpengehäuse ausgebildet und /oder als zusätzliche Komponente hier in einer festen Verbindung eingefügt, sondern in einem zusätzlichen dynamischen Element, dem Laufradprotektor. Der Laufradprotektor kann mit geringem Aufwand mit relativ hoher Passgenauigkeit gefertigt werden, sodass ein dynamischer Spielausgleich zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse erfolgt. Damit kann ein Spalt zwischen dem Laufradsitz und dem Laufrad sehr klein gehalten werden, sodass ein hoher Wirkungsgrad erreichbar ist. Dabei wird durch die Verwendung eines korrosionsfesten Materials für den Laufradprotektor ein Schutz vor Festrosten erreicht, sodass auch ein Betrieb mit längeren Stillstandszeiten der Kreiselpumpe auch beim Einsatz korrosiver Pumpenmedien problemlos möglich ist. Sollte aufgrund von Verschleißerscheinungen ein Austausch des Laufrades und/oder des Laufradsitzes erforderlich sein, kann der Laufradprotektor relativ einfach ersetzt werden, sodass eine wartungsfreundliche Kreiselpumpe mit hoher Lebensdauer erhalten wird. Über den Laufradprotektor kann eine relativ große Außermittigkeit kompensiert werden. Dies führt zu einer leichteren Montage der Pumpen mit anschließender hohen Laufruhe und hoher Dichtigkeit.

    [0011] Dabei ist besonders bevorzugt, dass das Laufrad radial und axial im Laufradprotektor geführt ist. Die Lage des Laufrades wird also durch den Laufradprotektor sehr genau vorgegeben. dabei kann der Laufradprotektor einen radial nach innen ragenden Kragen aufweisen, der sozusagen als axialer Anschlag für das Laufrad dient und einen Teil des Laufradsitzes bildet. Damit ergeben sich ein sehr langer Dichtspalt und damit eine gute Abdichtung.

    [0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung liegt der Laufradprotektor mit einer Stirnseite an einem Anschlag des Pumpengehäuses an. Der Anschlag kann dabei beispielsweise als radial umlaufender, radial nach innen ragender Steg des Pumpengehäuses ausgebildet sein, an dem der Laufradprotektor anliegt. Die axiale Lage des Laufradprotektors innerhalb des Pumpengehäuses ist damit eindeutig definiert. Dabei wird durch die Anlage des Laufradprotektors an dem Anschlag bereits eine erste Abdichtung zwischen Pumpengehäuse und Laufradprotektor erhalten. Eine Umgehung des Laufradprotektors durch das Pumpenmedium wird damit verhindert.

    [0013] Vorzugsweise ist die Stirnseite des Laufradprotektors zumindest an einer radialen Außenkante abgeschrägt oder abgerundet. Ein Einsetzen des Laufradprotektors in das Pumpengehäuse wird dadurch erleichtert. Zusätzlich ergeben sich fertigungstechnische Vorteile, in denen zwischen dem Pumpengehäuse und dem Laufradprotektor eine geometrische Überbestimmtheit vermieden wird.

    [0014] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist der Laufradprotektor ein Kunststoffmaterial, insbesondere POM oder PTFE auf. Als Kunststoffmaterial kommen insbesondere thermoplastische Kunststoffe in Frage. Derartige Kunststoffe weisen eine hohe thermische Stabilität und eine absolute Korrosionsfestigkeit auf. Darüber hinaus besitzen Kunststoffe eine geringere Wasseraufnahme und sind einfach zu bearbeiten. POM und PTFE zeichnen sich darüber hinaus durch eine hohe Festigkeit, ausreichende Härte und Steifigkeit aus und besitzen eine hohe Abriebfestigkeit sowie einen niedrigen Reibungskoeffizienten. Zwischen dem Laufrad und dem Laufradsitz beziehungsweise dem Laufradprotektor kann dann eine Gleitpaarung ausgebildet sein, bei der das Laufrad auf dem Laufradsitz beziehungsweise einer Innenseite des Laufradprotektors gleitet. Aufgrund des Materials des Laufradprotektors treten dabei nur geringe Reibungsverluste auf, die im Hinblick auf die erreichbaren Vorteile durch die gute Abdichtung zwischen dem Laufradsitz und dem Laufrad nur eine untergeordnete Rolle spielen. Insgesamt wird damit eine Kreiselpumpe mit sehr hohem Wirkungsgrad erhalten.

    [0015] Zur Abdichtung und dem dynamischen Bewegungsausgleich zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse ist erfindungsgemäß eine Radialdichtung zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse angeordnet. Die Radialdichtung ist dabei in der Regel als Ringdichtung ausgebildet und verhindert eine Bypassverbindung bzw. Undichtigkeit zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse, auch wenn der Laufradprotektor radial Spiel aufweist, also gegenüber dem Pumpengehäuse beweglich ist.

    [0016] Erfindungsgemäß weist die Radialdichtung eine Dichtlippe auf, die gegenüber einer Axialrichtung geneigt ist und mit einer saugseitigen Fläche am Pumpengehäuse oder am Laufradprotektor anliegt. Diese Dichtlippe, beispielsweise eine "Viton Gummilippe", dient zum einen zum Spielausgleich zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse und zum anderen zur sicheren Abdichtung. Durch die geneigte Ausbildung der Dichtlippe wird erreicht, das durch den Druck des Pumpenmediums auf der Druckseite die Dichtlippe an das Pumpengehäuse bzw. den Laufradprotektor angedrückt wird, sodass mit steigendem Druck gleichzeitig die Dichtwirkung der Dichtung verbessert wird. Ein radialer Spalt zwischen dem Pumpengehäuse und dem Laufradprotektor, der beispielsweise zum Spielausgleich günstig ist, kann dann problemlos durch die Radialdichtung mit der Dichtlippe überdeckt werden, sodass eine ausreichende Zentrierung zwischen dem Laufrad und dem Pumpengehäuse beziehungsweise dem Laufradprotektor ermöglicht wird.

    [0017] Zur axialen Lagesicherung ist erfindungsgemäß die Radialdichtung in einer Ringnut gehalten, die in einer Umfangsfläche des Laufradprotektors ausgebildet ist. Eine derartige Ringnut ist relativ einfach erzeugbar und sorgt beispielsweise bereits beim Einführen des Laufradprotektors in das Pumpengehäuse für eine definierte Lage der Radialdichtung. Die Montage der Kreiselpumpe wird damit vereinfacht.

    [0018] Bevorzugter Weise ist eine Nutöffnung der Ringnut kleiner als ein Nutgrund, wobei die Ringnut insbesondere aufeinander zu geneigte Seitenflanken aufweist. Dadurch wird die Radialdichtung mittels Formschluss in der Ringnut gehalten. Gleichzeitig ergibt sich eine hohe Abdichtung zwischen der Radialdichtung innerhalb der Ringnut.

    [0019] Vorzugsweise ist die Radialdichtung zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse vorgespannt. Die radiale Vorspannung kann dabei beispielsweise durch Verformung der Dichtlippe erzeugt werden. Dabei kann durch die Vorspannung ein kraftschlüssiger Halt des Laufradprotektors im Pumpengehäuse erzeugt werden. Gleichzeitig sichert die Vorspannung der Radialdichtung eine ausreichende Abdichtung auch dann, wenn der Laufradprotektor zum Spielausgleich gegenüber dem Pumpengehäuse leicht versetzt ist. Ein radialer Luftspalt zwischen dem Pumpengehäuse und dem Laufradprotektor wird also zuverlässig durch die Radialdichtung abgedichtet.

    [0020] Weitere Vorteile der Erfindung, deren Schutzumfang ausschließlich durch die nachfolgenden Ansprüche bestimmt ist, ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:

    Figur 1: eine Kreiselpumpe in teilgeschnittener, räumlicher Darstellung,

    Figur 2: einen Ausschnitt aus Figur 1,

    Figur 3: ein Detail aus Figur 2 und

    Figur 4: einen Laufradprotektor in räumlicher Darstellung.



    [0021] In Figur 1 ist eine Kreiselpumpe 1 mit einem mehrteiligen Pumpengehäuse 2 dargestellt. Das Pumpengehäuse 2 weist einen Einlass 3 und einen radialen Auslass 4 auf. Innerhalb des Pumpengehäuses 2 ist ein Laufrad 5, das mit einer Motorwelle 6 verbunden ist, rotierbar gehalten.

    [0022] Dabei erstreckt sich ein Einführbereich 7 des Laufrads 5 in einen ringförmigen Laufradprotektor 8. Der Laufradprotektor 8 weist einen radial nach innen gerichteten, umlaufenden Kragen 9 auf und bildet einen Laufradsitz 10 für das Laufrad 5. Das Laufrad 5 ist dafür am Laufradsitz 10 bzw. an Innenflächen des Laufradprotektors 8 gleitend geführt, so dass das Pumpenmedium, wie beispielsweise Schwimmbadwasser, das vom Einlass 3 zum Auslass 4 gefördert wird, nicht zwischen dem Laufradprotektor 8 und dem Laufrad 5 hindurch strömen kann, sondern durch das Laufrad 5 radial mitgenommen wird und so in einem Druckkanal 11 und von dort zum Auslass 4 gelangt.

    [0023] Durch den Laufradprotektor 8 erfolgt eine radiale und axiale Führung des Laufrads 5 bezüglich des Pumpengehäuses 2. Dabei ermöglicht der Laufradprotektor 8 neben einer Zentrierung und einem Spielausgleich auch eine gute Abdichtung zwischen Saugseite und Druckseite und gleichzeitig geringe Reibungsverluste. Dabei ist der Laufradprotektor 8 aus einem Kunststoff, wie beispielsweise POM oder PTFE gebildet und dementsprechend korrosionsfest. Ein Festrosten des Laufrads 5 am Laufradsitz 10 ist daher auch bei längeren Stillstandszeiten nicht zu befürchten.

    [0024] Der Laufradprotektor 8 liegt mit einer Stirnseite 12 an einem Anschlag 13 des Pumpengehäuses 2 an, der durch einen radial nach innen vorstehenden, umlaufenden Steg des Pumpengehäuses 2 gebildet ist. Die axiale Lage des Laufradprotektors 8 innerhalb des Pumpengehäuses 2 wird also durch Formschluss vorgegeben. Dadurch wird eine sichere und dichte Anlage des Laufradprotektors 8 im Pumpengehäuse 2 erreicht.

    [0025] In Figur 2 ist die Anordnung des Laufradprotektors 8 innerhalb des Pumpengehäuses 2 und das Laufrad 5 in vergrößerter Ansicht dargestellt. Der Laufradsitz 10 ist die Berührungsfläche zwischen dem Einführbereich 7 des Laufrads 5 und einer radialen Innenseite des Laufradprotektors 8 mit einer axialen Oberseite des Kragens 9. Damit ergibt sich eine relativ große Berührungsfläche, durch die eine gute Abdichtung erzielt. Gleichzeitig wird durch das verwendete Material des Laufradprotektors 8 eine Reibung gering gehalten, so dass insgesamt ein hoher Wirkungsgrad erzielbar ist.

    [0026] In einer Ringnut 14 des Laufradprotektors 8 ist eine Radialdichtung 15 angeordnet, die den Laufradprotektor 8 radial gegenüber dem Pumpengehäuse 2 abdichtet. Die Radialdichtung 15 weist dabei an ihrer radialen Außenseite eine Dichtlippe 16 auf, die mit einer saugseitigen Fläche 17 am Pumpengehäuse 2 anliegt. Die Dichtlippe 16 erstreckt sich also in einem Winkel zur Axialrichtung der Motorwelle 6. Dabei wird durch die Radialdichtung 15 bzw. die Dichtlippe 16 ein Spalt 18, der ringförmig zwischen dem Laufradprotektor 8 und dem Pumpengehäuse 2 ausgebildet ist, überbrückt. Der Laufradprotektor 8 kann dadurch bezüglich seiner radialen Lage innerhalb des Pumpengehäuses 2 ausgerichtet werden und so Toleranzen zwischen der Lage des Laufrads 5 und dem Pumpengehäuse 2 ausgleichen. Gegenüber dem Laufrad 5 kann der Laufradprotektor 8 damit immer genau zentriert sein. Dabei kann durch die Radialdichtung 15 eine Haltekraft erzeugt werden, indem die Radialdichtung 15 zwischen dem Laufradprotektor 8 und dem Pumpengehäuse 2 radial verspannt wird. Dies führt zu einer kraftschlüssigen Befestigung des Laufradprotektors 8 im Pumpengehäuse 2.

    [0027] Wie insbesondere in Figur 3 zu erkennen ist, ist eine Nutöffnung 19 kleiner als ein Nutgrund 20. Dies wird durch aufeinander zu geneigte Seitenflanken 21, 22 der Ringnut 14 erreicht. Die Radialdichtung 15 kann dadurch formschlüssig innerhalb der Ringnut 14 aufgenommen sein, so dass die Lage der Radialdichtung 15 gegenüber dem Laufradprotektor 8 eindeutig definiert ist. Auch ergibt sich eine große Dichtfläche zwischen der Radialdichtung 15 und dem Laufradprotektor 8 und damit eine gute Abdichtung.

    [0028] Eine radiale Außenkante 23 der Stirnseite 12 des Laufradprotektors 8 weist eine Abschrägung auf, durch die der Laufradprotektor 8 leichter in das Pumpengehäuse 2 eingeführt werden kann. Zusätzlich wird dadurch eine geometrische Überbestimmtheit vermieden.

    [0029] In Figur 4 ist der Laufradprotektor 8 in dreidimensionaler Darstellung gezeigt. Die Radialdichtung 15 ist in der Ringnut 14, die in der Umfangsfläche des Laufradprotektors 8 ausgebildet ist, aufgenommen. Der umlaufende Kragen 9, der einen Teil des Laufradsitzes 10 darstellt, ist der Stirnseite 12 zugeordnet, so dass eine ausreichende Führungsfläche in radialer und axialer Richtung für das Laufrad 5 innerhalb des Laufradprotektors 8 zur Verfügung steht.

    [0030] Durch den Laufradprotektor wird eine flexible Abdichtung des Laufradsitzes, also zum Laufrad, erhalten. Dabei ergibt sich eine maximale Abdichtung, wobei nachteilige Bypässe zwischen einer Druckseite und einer Saugseite vermieden werden. Gleichzeitig ergibt sich ein Verschleißschutz, da durch den Laufradprotektor eine Beschichtung des Pumpengehäuses geschützt wird. Ein direkter Kontakt des Laufrads mit dem Pumpengehäuse wird durch den Laufradprotektor vermieden. Dabei ermöglicht der Laufradprotektor, in dem das Laufrad gleitend gelagert ist, eine sehr reibungsarme Bewegung des Laufrads. Zusätzlich wird ein Festrosten des Laufrads im Pumpengehäuse verhindert, indem der Laufradprotektor aus einem nichtrostenden Material wie beispielsweise Kunststoff hergestellt wird. Durch eine Radialdichtung insbesondere mit einer Dichtlippe wird dabei auch zwischen dem Laufradprotektor und dem Pumpengehäuse eine hohe Dichtigkeit erreicht, wobei gleichzeitig ein Spielausgleich sichergestellt wird.

    [0031] Durch den Laufradprotektor wird ein nahezu verschleißfreies Drehen des Laufrads innerhalb des Pumpengehäuses, das vollständig beschichtet sein kann, erreicht. Durch die gute Abdichtung wird dabei der Wirkungsgrad der Pumpe nochmals verbessert. Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei der Wartung der Kreiselpumpen. So ist beispielsweise durch einen Austausch des Laufradprotektors ein einfacher Austausch des Laufradsitzes möglich, ohne dass beschichtete Flächen des Pumpengehäuses beschädigt werden. Dabei treten auch bei einer ersten Inbetriebnahme keine unangenehmen Schleifgeräusche auf, sondern es wird ein leiser und angenehmer Betrieb erreicht.

    [0032] Die erfindungsgemäße Kreiselpumpe kann auch mit korrosiven Pumpenmedien, wie beispielsweise Schwimmbadwasser, eingesetzt werden. Dabei ist es möglich, das Pumpengehäuse als Graugussteil herzustellen und alle mit dem Pumpenmedium in Kontakt kommenden Flächen zu beschichten, so dass ein guter Schutz des an sich korrosionsanfälligen Materials Grauguss erreicht wird. Der Einsatzbereich dieser Pumpen wird damit stark vergrößert.

    Bezugszeichenliste



    [0033] 
    1
    Kreiselpumpe
    2
    Pumpengehäuse
    3
    Einlass
    4
    Auslass
    5
    Laufrad
    6
    Motorwelle
    7
    Einführbereich 7
    8
    Laufradprotektor
    9
    Kragen
    10
    Laufradsitz
    11
    Druckkanal
    12
    Stirnseite
    13
    Steg
    14
    Ringnut
    15
    Radialdichtung
    16
    Dichtlippe
    17
    Saugseitige Fläche
    18
    Spalt
    19
    Nutöffnung
    20
    Nutgrund
    21
    Seitenflanke
    22
    Seitenflanke
    23
    Außenkante



    Ansprüche

    1. Kreiselpumpe (1) mit einem Pumpengehäuse (2), das einen saugseitigen Einlass (3) und mindestens einen druckseitigen Auslass (4) aufweist, wobei im Pumpengehäuse (2) ein drehbar gelagertes Laufrad (5) zur Förderung eines Pumpenmediums vom Einlass (3) zum Auslass (4) und ein Laufradsitz (10) angeordnet ist, wobei der Laufradsitz (10) in einem ringförmigen Laufradprotektor (8) aus einem korrosionsfesten Material ausgebildet ist, der im Pumpengehäuse (2) aufgenommen ist, wobei ein Einführbereich (7) des Laufrades (5) radial vom Laufradprotektor (8) umgeben ist, wobei zwischen dem Laufradprotektor (8) und dem Pumpengehäuse (2) eine Radialdichtung (15) angeordnet ist, und wobei die Radialdichtung (15) eine Dichtlippe (16) aufweist, die gegenüber einer Axialrichtung geneigt ist und mit einer saugseitigen Fläche (17) am Pumpengehäuse (2) oder am Laufradprotektor (8) anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Umfangsfläche des Laufradprotektors (8) eine Ringnut (14) ausgebildet ist, in der die Radialdichtung (15) gehalten ist.
     
    2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufrad (5) radial und axial im Laufradprotektor (8) geführt ist.
     
    3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufradprotektor (8) einen radial nach innen ragenden Kragen (9) aufweist.
     
    4. Kreiselpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufradprotektor (8) mit einer Stirnseite (12) an einem Anschlag (13) des Pumpengehäuses (2) anliegt.
     
    5. Kreiselpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (12) des Laufradprotektors (8) zumindest an einer radialen Außenkante (23) abgeschrägt oder abgerundet ist.
     
    6. Kreiselpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufradprotektor (8) ein Kunststoffmaterial, insbesondere POM oder PTFE aufweist.
     
    7. Kreiselpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nutöffnung (19) der Ringnut (14) kleiner ist als ein Nutgrund (20), wobei die Ringnut (14) insbesondere aufeinander zu geneigte Seitenflanken (21, 22) aufweist.
     
    8. Kreiselpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialdichtung (15) zwischen dem Laufradprotektor (8) und dem Pumpengehäuse (2) vorgespannt ist.
     


    Claims

    1. Centrifugal pump (1) with a pump housing (2), which has a suction-side inlet (3) and at least one delivery-side outlet (4), wherein in the pump housing (2) is disposed a rotatably mounted impeller (5) for the conveying of a pump medium from the inlet (3) to the outlet (4) and an impeller seat (10), wherein the impeller seat (10) is formed in an annular impeller protector (8) made of a corrosion-proof material, which is accommodated in the pump housing (2), wherein a lead-in area (7) of the impeller (5) is enclosed radially by the impeller protector (8), wherein between the impeller protector (8) and the pump housing (2) is disposed a radial seal (15), and wherein the radial seal (15) has a sealing lip (16) which is inclined with regard to an axial direction and abuts with a suction-side surface (17) on the pump housing (2) or on the impeller protector (8), characterised in that in a peripheral surface of the impeller protector (8) is formed an annular groove (14) in which the radial seal (15) is held.
     
    2. Centrifugal pump according to claim 1, characterised in that the impeller (5) is guided radially and axially in the impeller protector (8).
     
    3. Centrifugal pump according to claim 1 or 2, characterised in that the impeller protector (8) has a collar (9) protruding radially to the inside.
     
    4. Centrifugal pump according to any of the preceding claims, characterised in that the impeller protector (8) abuts with an end face (12) on an abutment (13) of the pump housing (2).
     
    5. Centrifugal pump according to claim 4, characterised in that the end face (12) of the impeller protector (8) is at least on a radial outer edge (23) chamfered or rounded-off.
     
    6. Centrifugal pump according to any of the preceding claims, characterised in that the impeller protector (8) has a plastic material, in particular POM or PTFE.
     
    7. Centrifugal pump according to any of the preceding claims, characterised in that a groove opening (19) of the annular groove (14) is smaller than a groove base (20), wherein the annular groove (14) has lateral flanks (21, 22,) in particular inclined towards one another.
     
    8. Centrifugal pump according to any of the preceding claims, characterised in that the radial seal (15) is biased between the impeller protector (8) and the pump housing (2).
     


    Revendications

    1. Pompe centrifuge (1) avec un carter de pompe (2), qui présente une entrée (3) côté aspiration et au moins une sortie (4) coté pression, dans laquelle une roue à aubes (5) montée en rotation destinée à transporter un milieu à pomper de l'entrée (3) à la sortie (4) et un siège de roue à aubes (10) est disposé dans le carter de pompe (2), dans lequel le siège de roue à aubes (10) est réalisé dans un protecteur de roue à aubes (8) annulaire composé d'un matériau résistant à la corrosion, qui est logé dans le carter de pompe (2), dans lequel une zone d'introduction (7) de la roue à aubes (5) est entourée radialement par le protecteur de roue à aubes (8), dans lequel un joint d'étanchéité radial (15) est disposé entre le protecteur de roue à aubes (8) et le carter de pompe (2), et dans lequel le joint d'étanchéité radial (15) présente une lèvre d'étanchéité (16), qui est inclinée par rapport à une direction axiale et s'applique avec une surface (17) côté aspiration contre le carter de pompe (2) ou contre le protecteur de roue à aubes (8), caractérisée en ce qu'une rainure annulaire (14), dans laquelle est retenu le joint d'étanchéité radial (15), est réalisée dans une surface périphérique du protecteur de roue à aubes (8).
     
    2. Pompe centrifuge selon la revendication 1, caractérisée en ce que la roue à aubes (5) est guidée radialement et axialement dans le protecteur de roue à aubes (8).
     
    3. Pompe centrifuge selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le protecteur de roue à aubes (8) présente une collerette (9) faisant saillie radialement vers l'intérieur.
     
    4. Pompe centrifuge selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le protecteur de roue à aubes (8) s'applique avec une face frontale (12) contre une butée (13) du carter de pompe (2).
     
    5. Pompe centrifuge selon la revendication 4, caractérisée en ce que la face frontale (12) du protecteur de roue à aubes (8) est biseautée ou arrondie au moins sur un bord extérieur radial (23).
     
    6. Pompe centrifuge selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le protecteur de roue à aubes (8) présente une matière plastique, en particulier POM ou PTFE.
     
    7. Pompe centrifuge selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'une ouverture de rainure (19) de la rainure annulaire (14) est plus petite qu'une base de rainure (20), dans laquelle la rainure annulaire (14) présente en particulier des flancs latéraux (21, 22) inclinés l'un vers l'autre.
     
    8. Pompe centrifuge selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le joint d'étanchéité radial (15) est précontraint entre le protecteur de roue à aubes (8) et le carter de pompe (2).
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente