[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Komponente für eine Hochspannungsanlage,
enthaltend in koaxialer Anordnung:
einen längs einer Achse erstreckten, auf Hochspannungspotential führbaren Stromleiter,
einen am Stromleiter befestigten und den Stromleiter umfassenden starren Isolierkörper,
enthaltend eine feste Polymermasse, die durch Aushärten einer vorgeformten, fliessfähigen
Polymermasse gebildet ist,
einen am Isolierkörper aussen befestigten, auf Erdpotial führbaren Montageflansch,
und
eine elektrisch leitend mit dem Stromleiter verbundene und an einem Ende des Stromleiters
befestigte, haubenförmig ausgebildete Steuerelektrode, die bei Betrieb der Anlage
das elektrische Feld zwischen dem Stromleiter und dem Montageflansch steuert.
[0002] Ist eine solche elektrische Komponente als Hochspannungsdurchführung ausgeführt,
so verbindet sie nach Einbau in die Hochspannungsanlage einen Stromleiter eines ersten
Teils der Anlage, der mit einem festen, flüssigen oder gasförmigen Isoliermittel gegenüber
einer das Isoliermittel aufnehmenden Kapselung elektrisch isoliert ist, mit einem
Stromleiter eines zweiten Teils der Anlage. Dieser Stromleiter ist typischerweise
durch die umgebende Luft elektrisch isoliert, kann aber auch mit einem anderen Isoliermittel
isoliert sein, welches in einer den Stromleiter aufnehmenden Kapselung enthalten ist.
Ist die elektrische Komponente als Schottungsisolator einer gasisolierten, metallgekapselten
Schaltanlage ausgebildet, so trennt ein solcher Schottungsisolator zwei isoliergasgefüllte
Räume der Anlage voneinander und verbindet zwei in den beiden Räumen vorgesehene hochspannungsführende
Stromleiter miteinander.
[0003] Die mechanische Verbindung zwischen dem Stromleiter der elektrischen Komponente und
den beiden Stromleitern der zu verbindenden Teile resp. Räume der Hochspannungsanlage
ist bei Betrieb der Anlage einem elektrischen Feld ausgesetzt, das zwischen den hochspannungsführenden
Stromleitern und der Kapselung resp. dem mit der Kapselung elektrisch leitend verbundenen
und daher weitgehend auf Erdpotential gehaltenen Montageflansch wirkt. Daher weist
die elektrische Komponente eine zylindersymmetrisch um diese Stromverbindung geführte
Steuerelektrode auf, die diese Verbindung dielektrisch abschirmt und das elektrische
Feld vergleichmässigt.
STAND DER TECHNIK
[0004] Eine als Durchführung ausgeführte elektrische Komponente der eingangs genannten Art
ist beispielsweise beschrieben in
EP 1 284 484 B1,
EP 1 417 689 B1,
EP 1 771 866 B1 und
WO 2009/053147 A1. Die beschriebene Durchführung ist zum Einbau in ein im allgemeinen metallenes Gehäuse
eines elektrischen Hochspannungsapparates, beispielsweise in ein Transformatorgehäuse,
bestimmt. Diese Durchführung enthält in koaxialer Anordnung einen längs einer Achse
erstreckten, auf Hochspannungspotential führbaren Stromleiter, einen am Stromleiter
befestigten und den Stromleiter umfassenden starren Isolierkörper und einen am Isolierkörper
aussen befestigten, auf Erdpotial führbaren Montageflansch.
[0005] In den Isolator ist ein Kondensatorwickel integriert. Der Montageflansch trennt einen
in Luft liegenden und oberhalb des Montageflanschs angeordneten Abschnitt des Kondensatorwickels
von einem Abschnitt des Kondensatorwickels, der unterhalb des Montageflanschs gelegen
ist und der nach Einbau der Durchführung in den Apparat in einem von Luft abweichenden
Isoliermittel, typischerweise Öl oder SF
6, angeordnet ist. Ein der umgebenden Luft ausgesetzter Bereich dieser Durchführungen
weist jeweils eine als Wetter- und Strahlenschutz wirkende Beschirmung auf, die den
oberhalb des Montageflanschs gelegenen Abschnitt des Kondensatorwickels einschliesst.
Eine lediglich in
EP 1 284 484 B1 dargestellte, am Stromleiter der Durchführung festgesetzte Steuerelektrode dient
der Homogenisierung des elektrischen Feldes an der vorgenannten Verbindungsstelle
zum Stromleiter des Hochspannungsapparates.
[0006] Die Beschirmung kann wie in
EP 1 284 484 B1 und
EP 1 771 689 B1 gezeigt in einen Porzellanisolator integriert sein oder aus Silikon gefertigt und
auf einem faserverstärkten Kunststoffrohr befestigt sein. Sie kann aber auch - wie
in
EP 1 417 689 B1 und
WO 2009/053147 A1 beschrieben - unmittelbar auf die zwischen dem Montageflansch und einem Stromanschluss
der Durchführung erstreckte Aussenfläche des den Kondensatorwickel aufnehmenden Isolators
aufgebracht sein.
[0007] WO 2004/001783 A1 offenbart eine als Kunststoffformteil ausgebildete, kreisringförmig gestaltete Steuerelektrode,
welche mit Hilfe einer Rastverbindung lösbar an einem elektrischen Gerät, wie typischerweise
einer Vakuumschaltröhre, befestigt werden kann. Zur Erzielung einer feldbeeinflussenden
Wirkung ist der Werkstoff des Kunststoffformteils mit Zusatzstoffen versetzt oder
ist die Oberfläche des Kunststoffformteils mit einer Metallisierung versehen. Angaben
über die Fertigung des Kunststoffformteils oder dessen Verformungseigenschaften sind
in diesem Stand der Technik nicht dokumentiert.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
eine elektrische Komponente der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach zu
fertigen ist und sich zugleich durch eine grosse Betriebssicherheit auszeichnet.
[0009] Gemäss der vorliegenden Erfindung wird eine elektrische Komponente für eine Hochspannungsanlage
bereitgestellt, die in koaxialer Anordnung einen längs einer Achse erstreckten, auf
Hochspannungspotential führbaren Stromleiter aufweist sowie einen am Stromleiter befestigten
und den Stromleiter umfassenden starren Isolierkörper, enthaltend eine feste Polymermasse,
die durch Aushärten einer vorgeformten, fliessfähigen Polymermasse gebildet ist, einen
am Isolierkörper aussen befestigten, auf Erdpotential führbaren Montageflansch und
eine elektrisch leitend mit dem Stromleiter verbundene und an einem Ende des Stromleiters
befestigte, haubenförmig ausgebildete Steuerelektrode, die bei Betrieb der Anlage
das elektrische Feld zwischen dem Stromleiter und dem Montageflansch steuert.
[0010] Erfindungsgemäss ist die Steuerelektrode nichtlösbar mit dem Stromleiter verbunden
und weist eine beim Vorformen und Härten der fliessfähigen Polymermasse gebildete
formbeständige Haube aus der festen Polymermasse auf und ist zumindest auf der nach
aussen weisenden Oberfläche der Haube ein Überzug aus einem gehärteten, elektrisch
leitenden Lack aufgebracht.
[0011] In einem Vergleichsbeispiel ist die Steuerelektrode elastisch verformbar ausgebildet
und weist eine Haube aus einem elastomeren Kunststoff auf und ist zumindest auf der
nach aussen weisenden Oberfläche der Haube ein Überzug aus einem gehärteten, elektrisch
leitenden oder elektrisch nichtleitenden Lack aufgebracht.
[0012] Die erfindungsgemässe Steuerelektrode lässt sich mit geringem Aufwand herstellen
und in die elektrische Komponente integrieren. Es werden so Herstellung, Montage und
Wartung der elektrischen Komponente gemäss den beiden Alternativlösungen erheblich
vereinfacht. Durch eine auf der Aussenseite der Haube aufgebrachte gehärtete Lackschicht
wird erfindungsgemäss die dielektrische Festigkeit der Komponente und dementsprechend
auch die Betriebssicherheit erhöht.
[0013] Erfindungsgemäss werden zudem der Isolierkörper und die Steuerelektrode durch gemeinsames
Vorformen und Härten der fliessfähigen Polymermasse, typischerweise in einer Giessform,
gefertigt. Diese beiden für das dielektrische Verhalten der Komponente wichtigen Teile
weisen daher weitgehend identische Werkstoffeigenschaften auf und tragen so zu einer
erhöhen Betriebssicherheit bei.
[0014] Beim Vergleichsbeispiel kann die Steuerelektrode bei einer unerwünschten mechanischen
Belastung, etwa einem Stoss, nachgeben. Es wird so eine unbeabsichtigte und gegebenenfalls
nicht unmittelbar erkennbare Beschädigung der Steuerelektrode, etwa beim Transport
oder bei der Montage, beim Betrieb oder bei der Wartung der elektrischen Komponente,
weitgehend vermieden. Daher erhöht die Steuerelektrode des Vergleichsbeispiels die
Betriebssicherheit der elektrischen Komponente nach der Erfindung.
[0015] Um eine besonders wirtschaftliche Fertigung der erfindungsgemässen Komponente zu
ermöglichen, kann die nichtlösbare Verbindung als Einbettung ausgeführt sein, bei
der ein die Steuerelektrode tragendes Ende des Stromleiters in die durch Giessen gefertigte
Haube eingebettet ist.
[0016] Bei der Komponente nach dem Vergleichsbeispiel kann der elastomere Kunststoff elektrisch
leitend sein und mindestens einen elektrisch leitende Partikel aufweisenden Füllstoff
enthalten. Bei dieser Komponente kann der elastomere Kunststoff aber auch elektrisch
nichtleitend und der Überzug elektrisch leitend sein. In jedem Fall kann der elastomere
Kunststoff Silikon oder EPDM enthalten.
[0017] Bei der Komponente nach dem Vergleichsbeispiel kann die Steuerelektrode lösbar mit
dem Stromleiter verbunden sein und kann mit Vorteil als Schnapp- oder Schraubverbindung
ausgeführt sein. Alternativ kann die Haube nichtlösbar mit dem Stromleiter verbunden
sein und kann mit Vorteil als Klebverbindung ausgeführt sein oder als Einbettung,
bei der ein die Steuerelektrode tragendes Ende des Stromleiters in die durch Giessen
oder Schrumpfen gefertigte Haube eingebettet ist.
[0018] Die Haube und eine auf den Isolierkörper aufgebrachte Beschirmung können gemeinsam
einen elektrisch nichtleitenden, elastomeren Kunststoff enthalten, der beim Fertigen
der Komponente durch Härten einer in eine Giessform eingebrachten, fliessfähigen Ausgangsmasse
gebildet ist.
[0019] Bei der erfindungsgemässen Lösung oder dem Vergleichsbeispiel kann in die feste Polymermasse
ein Kondensatorwickel eingebettet sein mit voneinander elektrisch isolierten Kondensatorbelägen,
die in radialer Richtung durch eine um die Achse gewickelte Isolierfolie oder durch
mehrere um die Achse geführte Lagen eines fadengewickelten Wickelkörpers mit Abstand
voneinander gehalten sind.
[0020] Die elektrische Komponente kann eine Durchführung der Hochspannungsanlage oder ein
Schottungsisolator einer gasisoliert und metallgekapselt ausgebildeten Hochspannungsanlage
sein.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0021] Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig.1
- eine Aufsicht auf eine längs einer Achse A erstreckte Ausführungsform einer als Durchführung
ausgebildeten elektrischen Komponente nach der Erfindung, die rechts der Achse teilweise
geschnitten dargestellt ist,
- Fig.2
- eine Vergrösserung eines umrandet dargestellten Teils der elektrischen Komponente
nach Fig.1,
- Fig.3
- ein gemäss Fig.2 dargestelltes Vergleichsbeispiel,
- Fig.4
- ein gemäss Fig.2 dargestelltes Vergleichsbeispiel, und
- Fig.5
- ein gemäss den Figuren 2 bis 4 dargestelltes Vergleichsbeispiel.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0022] In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleichwirkende Teile. Die
aus den Figuren 1 und 2 ersichtliche Durchführung enthält in koaxialer Anordnung folgende
Teile:
einen längs der Achse A geführten Stromleiter 10 mit einem als erster Stromanschluss
dienenden oberen Ende 11 und einem als zweiter Stromanschluss dienenden unteren Ende
12,
einen am Stromleiter 10 befestigten und den Stromleiter umfassenden starren Isolierkörper
20,
einen am Isolierkörper 20 befestigten und durch den Isolierkörper mit Abstand zum
Stromleiter 10 gehaltenen Montageflansch 30, der beim Einbau der Durchführung in die
Hochspannungsanlage mit einem isoliermittelgefüllten Metallgehäuse eines elektrischen
Apparates, beispielsweise mit einem Transformatorgehäuse, verbunden ist,
einen in den Isolierkörper 20 integrierten Kondensatorwickel 40,
eine am unteren Ende 12 des Stromleiters 10 befestigte und mit dem Stromleiter 10
elektrisch leitend verbundene Steuerelektrode 50, und
eine den Isolierkörper 20 umfassende Beschirmung 60, die sich in axialer Richtung
vom Montageflansch 30 auf einen mit dem oberen Ende 11 des Stromleiters 10 elektrisch
leitend verbundenen Flansch 11a erstreckt.
[0023] Der im allgemeinen als Rohr oder als Rundstab ausgebildete Stromleiter 10 kann mit
seinem unteren Ende 12 mit einem Ende eines im vorgenannten isoliermittelgefüllten
Metallgehäuse angeordneten Stromleiter elektrisch leitend verbunden werden. Sein oberes
Ende 11 kann mit einem freiluftisolierten Hochspannungsleiter elektrisch leitend verbunden
werden. Eine dann erforderliche, den Isolierkörper 20 umgebende, typischerweise aus
Porzellan oder einem witterungsbeständigen Kunststoff, etwa auf der Basis von Silicon,
EPDM oder cycloaliphatischem Epoxid, bestehende Beschirmung 60 dient hierbei als Wetter-
und Strahlenschutz.
[0024] Der Kondensatorwickel 40 weist voneinander elektrisch isolierte Kondensatorbeläge
41 auf, die in radialer Richtung mit Abstand voneinander gehalten sind. Der isolierende
Abstand wird durch eine in Form einer Spirale gewickelte Isolierfolie 42 erreicht,
welche typischerweise aus Papier und/oder Kunststoff besteht, oder durch mehrere um
die Achse A geführte Lagen eines fadengewickelten Wickelkörpers. Der Kondensatorwickel
40 dient der Steuerung eines elektrischen Feldes, welches sich während des Betriebs
der Durchführung zwischen dem dann auf Hochspannungspotential befindlichen Stromleiter
10 und dem dann auf dem Potential des Metallgehäuses befindlichen Montageflansch 30
ausbildet. Die Isolierfolie 42 und die Kondensatorbeläge 41 des Kondensatorwickels
40 sind in eine im allgemeinen Füllstoff enthaltende feste Polymermasse 21 eingebettet,
welche typischerweise ein mit einem Mineralpulver gefülltes Epoxid ist.
[0025] Die Steuerelektrode 50 weist eine Haube 51 aus Kunststoff auf. Aus Fig.2 ist ersichtlich,
dass zumindest auf der nach oben, unten und aussen weisenden, also zumindest auf der
gesamten äusseren Oberfläche der Haube 51 ein Überzug 52 aus einem gehärteten Lack
aufgebracht ist.
[0026] Die Steuerelektrode 50 befindet sich auf dem Potential des Stromleiters 10. Dies
kann zum einem durch einen die Haube 51 bildenden, elektrisch leitenden Kunststoff,
etwa durch ein mit elektrisch leitenden Partikeln, wie Graphit-, Metall- oder Metalloxidpulver,
gefülltes Polymer erreicht werden. Zum anderen kann dies auch dadurch erreicht werden,
dass der den Überzug 52 bildende, gehärtete Lack elektrisch leitend ist, unabhängig
davon, ob die Haube 51 aus einem elektrisch leitenden oder einem elektrisch nichtleitenden
Kunststoff gefertigt ist.
[0027] Der Überzug 52 aus dem elektrisch leitenden oder elektrisch nichtleitenden Lack glättet
nicht zu vermeidende Oberflächenrauhigkeiten der Haube 51. Es wird so eine besonders
feine Steuerung des bei Betrieb der Hochspannungsanlage auftretenden elektrisch leitenden
Feldes erreicht, das zwischen der Steuerelektrode 50 und dem Montageflansch 30 resp.
dem mit diesem Flansch elektrisch leitend verbundenen Metallgehäuse wirkt. Zudem weist
ein solcher Überzug eine polymere Matrix auf, die die Oberfläche der Steuerelektrode
50 vor mechanischer Beschädigung, wie Verkratzen, schützt und zugleich den unerwünschten
Austritt von Elektronen aus der Steuerelektrode 50 erheblich reduziert. Wird der Überzug
52 vom gehärteten Leitlack gebildet, so sind auf Hochspannungspotential befindliche,
elektrisch leitfähige Partikel des Lacks in die polymere Matrix eingebettet und wird
auch dann der unerwünschte Austritt von Elektronen erheblich gemindert.
[0028] Die Haube ist in axialsymmetrischer Anordnung am unteren Ende des Stromleiters 10
befestigt und schirmt mit ihrer nach unten offenen, kugelförmig gekrümmten Wand eine
Stromleiterverbindung ab, mit der der Stromleiter 10 mit seinem unteren Ende 12 mit
dem Ende des vorgenannten, in einem isoliermittelgefüllten Metallgehäuse angeordneten
Stromleiters des elektrischen Apparates elektrisch leitend verbunden ist.
[0029] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 ist die Steuerelektrode 50 nichtlösbar
mit dem Stromleiter 10 verbunden. Die nichtlösbare Verbindung ist als Einbettung ausgeführt,
bei der das die Steuerelektrode 50 tragende Ende 12 des Stromleiters 10 in die durch
Giessen gefertigte Haube 51 eingebettet ist.
[0030] Mit Vorteil ist die Haube 51 aus einem elastomeren Kunststoff geformt. Die Haube
51 kann dann durch Eingeben einer fliessfähigen Ausgangsmasse in eine Giessform, die
zugleich auch der Fertigung der Beschirmung dienen kann, vorgeformt werden. In einem
nachfolgenden Vernetzungsprozess wird in der Giessform eine Haube 51 und gegebenenfalls
zugleich auch eine Beschirmung 60 aus dem elastomeren Kunststoff erreicht. Die Beschirmung
60 ist dann direkt (in Fig.1 nicht dargestellt) auf den starren Isolierkörper 20 aufgegossen.
Falls die fliessfähige Ausgangsmasse einen elektrisch leitende Partikel enthaltenden
Kunststoff aufweist, kann die Haube 51 nach Auftragen eines Überzugs 52 aus einem
gehärteten, elektrisch nichtleitenden Lack auf die nach aussen weisende Fläche der
Haube als Steuerelektrode 50 verwendet werden. Sind die Haube 51 und die Beschirmung
gemeinsam in einer Giessform gebildet worden, dann ist die Haube 51 zumindest auf
der nach aussen weisenden Oberfläche mit einem Überzug 52 aus einem gehärteten, elektrisch
leitenden Lack zu versehen. Bei einer unerwünschten mechanischen Belastung, etwa bei
einem Stoss, kann sich die Steuerelektrode 50 elastisch verformen. Eine Beschädigung
der Steuerelektrode beim Transport oder bei der Montage der Komponente kann so weitgehend
vermieden werden. Geeignete Elastomere sind vor allem Silikon und EPDM, aber auch
elastomere Thermoplaste, wie etwa thermoplastisches Polyurethan.
[0031] Die Haube 51 kann aber auch in einer den starren Isolierkörper 20 und die Haube 51,
gegebenenfalls zugleich auch die Beschirmung 60, formenden Giessform gebildet werden,
in welche wie etwa in
WO 2009/053147 A1 beschrieben, ein den Stromleiter 10 und den Kondensatorwickel 40 enthaltender Wickelkörper
angeordnet und unter Vakuum mit der fliessfähigen Polymermasse imprägniert wird. Nachfolgend
wird die fliessfähige Polymermasse in der Giessform unter Bildung der festen Polymermasse
21 und damit auch unter Bildung des starren Isolierkörpers 20 und der formbeständigen
Haube 51, gegebenenfalls auch der Beschirmung 60, gehärtet. In den so gebildeten,
den Stromleiter 10, den Isolierkörper 20, den Kondensatorwickel 40, die Haube 51 und
gegebenenfalls auch die Beschirmung 60 enthaltenden Formkörper wird spanabhebend ein
Sitz für den Montageflansch 30 eingeformt und wird zumindest auf die Aussenfläche
der Haube 51 der Überzug 52, etwa mit Hilfe des Leitlacks, aufgebracht.
[0032] Bei den Vergleichsbeispielen nach den Figuren 3 und 4 ist die Verbindung zwischen
dem unteren Ende des Stromleiters 12 und Steuerelektrode 50 lösbar ausgebildet. Wie
in Fig.3 dargestellt, ist die lösbare Verbindung als Schraubverbindung ausgeführt.
Ersichtlich weist dann die Steuerelektrode 50 ein Gewinde 54 auf, welches auf ein
Gegengewinde 14 aufgeschraubt ist, das in das Ende 12 des Stromleiters eingeformt
ist. Wie in Fig.4 dargestellt, kann die lösbare Verbindung auch als Schnappverbindung
ausgeführt sein. Ersichtlich weist dann die Steuerelektrode 50 einen ringförmig ausgebildeten
Innenrand 53 auf, der beim Aufschieben der separat gefertigten Steuerelektrode 50
in eine Ringnut 13 einschnappt, die in das untere Ende 12 des Stromleiters eingeformt
ist.
[0033] Aus dem Vergleichsbeispiel in Fig.5 ist ersichtlich, dass bei Ausbildung der elektrischen
Komponente als Schottungsisolator einer gasisolierten, metallgekapselten Hochspannungsanlage
der Stromleiter 10 analog den vorstehend beschriebenen Durchführungen im Isolierkörper
20 befestigt und mit Hilfe des Montageflansches 30 in die nicht dargestellte Metallkapselung
eingesetzt und so in einem definierten Abstand zur Kapselung gehalten ist. Die Steuerelektrode
50 ist am linken Ende 12 des durch den scheibenförmig ausgebildeten Isolierkörper
20 geführten Stromleiters 10 befestigt. An diesem Ende kann der Stromleiter 10 mit
einem in der Metallkapselung angeordneten, entlang der Achse A geführten Stromleiter
der Hochspannungsanlage, etwa durch Stecken, elektrisch leitend verbunden werden.
In entsprechender Weise kann auch am nicht dargestellten rechten Ende des aus der
Scheibe 20 herausgeführten Stromleiters 10 eine weitere Steuerelektrode angeordnet
sein. Ersichtlich ist die Steuerelektrode 50 durch Aufschnappen, also lösbar, mit
dem Stromleiter 10 verbunden.
[0034] Die Steuerelektrode 50 kann aber auch in nichtlösbarer Weise mit dem Stromleiter
10 verbunden sein. Die Haube 51 wird dann beim Vergiessen der zur Fertigung des Isolierkörpers
20 vorgesehenen fliessfähigen Polymermasse gefertigt. Die feste Polymermasse 21 der
Haube 51 bettet dann das Ende 12 des Stromleiters 10 unter Bildung der nichtlösbaren
Verbindung ein.
[0035] Je nach Anforderungsprofil der elektrischen Komponente kann die Steuerelektrode 50
lediglich am unteren resp. linken 12 oder am oberen resp. rechten Ende 11 des Stromleiters
11 angebracht sein, oder kann an jedem der beiden Enden 11, 12 jeweils eine Steuerelektrode
befestigt sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0036]
- 10
- Stromleiter
- 11, 12
- Enden des Stromleiters
- 11a
- Flansch
- 13
- Ringnut
- 14
- Gegengewinde
- 20
- Isolierkörper
- 21
- gehärtete feste Polymermasse
- 30
- Montageflansch
- 40
- Kondensatorwickel
- 41
- Kondensatorbeläge
- 42
- Isolierfolie
- 50
- Steuerelektrode
- 51
- Haube
- 52
- Überzug
- 53
- Innenrand
- 54
- Gewinde
- 60
- Beschirmung
- A
- Achse
1. Elektrische Komponente für eine Hochspannungsanlage, enthaltend in koaxialer Anordnung:
einen längs einer Achse (A) erstreckten, auf Hochspannungspotential führbaren Stromleiter
(10),
einen am Stromleiter (10) befestigten und den Stromleiter umfassenden starren Isolierkörper
(20), enthaltend eine feste Polymermasse (21), die durch Aushärten einer vorgeformten,
fliessfähigen Polymermasse gebildet ist,
einen am Isolierkörper (20) aussen befestigten, auf Erdpotential führbaren Montageflansch
(30) und
eine elektrisch leitend mit dem Stromleiter (10) verbundene und an einem Ende (12)
des Stromleiters (10) befestigte, haubenförmig ausgebildete Steuerelektrode (50),
die bei Betrieb der Anlage das elektrische Feld zwischen dem Stromleiter (10) und
dem Montageflansch (30) steuert,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektrode (50) nichtlösbar mit dem Stromleiter (10) verbunden ist und eine
beim Vorformen und Härten der fliessfähigen Polymermasse gebildete formbeständige
Haube (51) aus der starren Polymermasse (21) aufweist, dass zumindest auf der nach
aussen weisenden Oberfläche der Haube (51) ein Überzug (52) aus einem gehärteten,
elektrisch leitenden Lack aufgebracht ist; und dass der Isolierkörper (20) und die
Steuerelektrode (50) durch gemeinsames Vorformen und Härten der fliessfähigen Polymermasse
gefertigt sind.
2. Komponente nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtlösbare Verbindung als Einbettung ausgeführt ist, bei der ein die Steuerelektrode
(50) tragendes Ende (12) des Stromleiters (10) in die durch Giessen gefertigte Haube
(51) eingebettet ist.
3. Komponente nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in die gehärtete, feste Polymermasse (21) des Isolierkörpers (20) ein Kondensatorwickel
(40) eingebettet ist mit voneinander elektrisch isolierten Kondensatorbelägen (41),
die in radialer Richtung durch eine um die Achse (A) gewickelte Isolierfolie (42)
oder durch mehrere um die Achse (A) geführte Lagen eines fadengewickelten Wickel körpers
mit Abstand voneinander gehalten sind.
4. Komponente nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente eine Durchführung oder ein Schottungsisolator der Hochspannungsanlage
ist.
5. Komponente nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (20) und die Steuerelektrode (50) durch gemeinsames Vorformen und
Härten der fliessfähigen Polymermasse in einer Giessform gefertigt sind.
6. Komponente nach einem der Ansprüche 1 oder 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der starre Isolierkörper (20) und die Haube (51) und zugleich eine Beschirmung (60)
in einer Giessform gefertigt sind.
1. Electrical component for a high-voltage system, containing in a coaxial arrangement:
a current conductor (10), which extends along an axis (A) and can be raised to high-voltage
potential,
a rigid insulating body (20), which is secured to the current conductor (10) and surrounds
the current conductor, containing a solid polymer composition (21), which is formed
by curing a preformed, flowable polymer composition,
a mounting flange (30), which is secured externally on the insulating body (20) and
can be raised to ground potential, and
a cap-shaped control electrode (50), which is connected to the current conductor (10)
in an electrically conductive manner and secured to one end (12) of the current conductor
(10), and, during the operation of the system, controls the electric field between
the current conductor (10) and the mounting flange (30),
characterized in that the control electrode (50) is connected to the current conductor (10) in a non-detachable
manner and has a dimensionally stable cap (51) made of the rigid polymer composition
(21), which is produced during the preforming and curing of the flowable polymer composition,
in that a coating (52) made of a cured, electrically conductive lacquer is applied at least
to the surface of the cap (51) facing towards the outside; and in that the insulating body (20) and the control electrode (50) are produced by jointly preforming
and curing the flowable polymer composition.
2. Component according to Claim 1, characterized in that the non-detachable connection is embodied as an embedding, in which one end (12)
of the current conductor (10) that carries the control electrode (50) is embedded
in the cap (51) that is produced by moulding.
3. Component according to either of Claims 1 and 2, characterized in that a capacitor winding (40) is embedded into the cured, solid polymer composition (21)
of the insulating body (20), said capacitor winding having capacitor foils (41), which
are electrically insulated from one another and which are held at a distance from
one another in the radial direction by way of an insulating film (42) wound around
the axis (A) or by a plurality of layers of a filament-wound winding body guided around
the axis (A).
4. Component according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the component is a bushing or a barrier insulator of the high-voltage system.
5. Component according to either of Claims 1 and 2, characterized in that the insulating body (20) and the control electrode (50) are produced by jointly preforming
and curing the flowable polymer composition in a mould.
6. Component according to one of Claims 1 and 2 and 5, characterized in that the rigid insulating body (20) and the cap (51) and simultaneously a shield (60)
are produced in a mould.
1. Composant électrique destiné à une installation à haute tension, le composant électrique
comprenant en disposition coaxiale :
un conducteur de courant (10) pouvant être guidé le long d'un axe (A) jusqu'à un potentiel
à haute tension ;
un corps isolant rigide (20) fixé au conducteur de courant (10) et comprenant le conducteur
de courant, ledit corps isolant contenant une matière polymère solide (21) formée
par durcissement d'une matière polymère fluide préformée ;
une bride de montage (30) fixée extérieurement au corps isolant (20) et amenée au
potentiel de la terre ; et
une électrode de commande (50) en forme de capot reliée électriquement au conducteur
de courant (10) et fixée à une extrémité (12) du conducteur de courant (10), laquelle
électrode commande le champ électrique entre le conducteur de courant (10) et la bride
de montage (30),
caractérisé en ce que l'électrode de commande (50) est reliée de manière non détachable au conducteur de
courant (10) et comporte un capot indéformable (51) en matière polymère rigide (21)
qui formé lors du préformage et du durcissement de la matière polymère fluide, en ce qu'un revêtement (52) formé d'un vernis durci électriquement conducteur est appliqué
au moins sur la surface du capot (51) tournée vers l'extérieur ; et en ce que le corps isolant (20) et l'électrode de commande (50) sont fabriqués conjointement
par préformage et durcissement de la matière polymère fluide.
2. Composant selon la revendication 1, caractérisé en ce que la liaison non détachable est réalisée par incorporation dans laquelle une extrémité
(12) du conducteur de courant (10), laquelle porte l'électrode de commande (50), est
incorporée dans le capot (51) fabriqué par coulée.
3. Composant selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé en ce qu'un enroulement de condensateur (40) est incorporé dans la matière polymère solide
et durcie (21) du corps isolant (20), l'enroulement de condensateur comportant des
armatures de condensateur (41) isolées électriquement les unes des autres et maintenues
à distance les unes des autres dans une direction radiale par un film isolant (42)
enroulé autour de l'axe (A) ou par une pluralité de couches, guidées autour de l'axe
(A), d'un corps d'enroulement enroulé d'un fil.
4. Composant selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le composant est une traversée ou un isolant de cloisonnement de l'installation à
haute tension.
5. Composant selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que le corps isolant (20) et l'électrode de commande (50) sont réalisés conjointement
par préformage et durcissement de la matière polymère fluide dans un moule de coulée.
6. Composant selon l'une des revendications 1 ou 2 ou 5, caractérisé en ce que le corps isolant rigide (20) et le capot (51) ainsi qu'un blindage (60) sont réalisés
dans un moule de coulée.