Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Nietgerät mit einer hydraulisch betätigten Zugeinrichtung,
welches als Blindnietgerät ausgebildet ist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Nietgeräte mit einer hydraulisch betätigten Zug- oder Pressvorrichtung sind bekannt.
Insbesondere gibt es Handnietgeräte, welche druckluftbetrieben sind. Üblicherweise
wird über die angeschlossene Druckluft ein Pneumatikkolben bewegt, über den eine hydraulisch
betätigte Zugvorrichtung mit Druck versorgt wird. Dies betrifft insbesondere Blindnietgeräte,
mit denen die zu fügenden Bauteile von einer Seite her vernietet werden können. Dabei
zieht eine Krallen umfassende Zugvorrichtung an einem Nietstift, dieser reißt nach
Ausbildung eines Niets ab.
[0003] Nachteilig an bekannten Nietgeräten ist vor allem, dass diese relativ unhandlich
sind und so an vielen Stellen, beispielsweise in Hohlräumen einer zu fertigenden Fahrzeugkarosserie,
nicht verwendet werden können. Dies liegt unter anderem an dem notwendigen Durchmesser
des bei den Geräten verbauten Pneumatikkolbens.
[0004] Aufgabe der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile des
Standes der Technik zu reduzieren.
[0006] Insbesondere soll ein handlicheres Nietgerät bereitgestellt werden, bei dem die Zugänglichkeit
auch bei schwer zugänglichen Stellen verbessert ist.
[0007] Das gattungsgemäße Dokument
DE 103 16 578 A1 zeigt ein Blindnietgerät mit drehbarem Kopfstück.
Zusammenfassung der Erfindung
[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch ein Nietgerät nach dem unabhängigen
Anspruch gelöst.
[0009] Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Die Erfindung betrifft ein Nietgerät mit einer hydraulisch betätigten Zugvorrichtung,
welches als Blindnietgerät ausgebildet ist.
[0011] Mittels eines Nietgeräts wird ein zu verarbeitendes Bauteil derart verformt, dass
das Bauteil selbst befestigt wird und/oder zwei zu fügende Bauteile miteinander verbindet.
[0012] Gemäß der Erfindung ist ein Kopfstück, welches einen hydraulischen Kolben sowie eine
Aufnahmeeinrichtung für einen Niet umfasst, um einen Träger um zumindest eine Achse
schwenkbar.
[0013] Die Grundidee der Erfindung basiert darauf, dass es möglich ist, die Zugvorrichtung
mit einem hydraulisch betätigten Kolben, welcher in der Regel einen wesentlich kleineren
Durchmesser aufweist als der Pneumatikkolben, der für druckluftbetriebene Nietgeräte
verwendet wird, derart von den restlichen Komponenten des Nietgeräts abzukoppeln,
dass dieser um zumindest eine Achse schwenkbar ist.
[0014] So ist es möglich, ein schwenkbares Kopfstück bereit zu stellen, dessen Durchmesser
im Wesentlichen dem Durchmesser von Kolben und Zylinder der Zugvorrichtung entspricht.
[0015] Aufgrund der Schwenkbarkeit des Kopfstücks sind nunmehr auch schwer zugängliche Stellen
gut zugänglich.
[0016] Gemäß der Erfindung ist der Träger über eine Schnellkupplung mit einem Druckerzeuger
verbunden, wobei die Schnellkupplung eine Fluiddurchführung für Hydraulikflüssigkeit
umfasst.
[0017] Hydraulikflüssigkeit, welche mit hohem Druck, typischerweise mit einem Druck von
mehr als 20 vorzugsweise mehr als 50 bar den Kolben der Zugvorrichtung antreibt, wird
also in einem separaten Druckerzeuger erzeugt, welcher mit dem Träger verbunden werden
kann. Erfindungsgemäß erfolgt dies über eine Schnellkupplung, die ein selbstschließendes
Ventil für Hydraulikflüssigkeit aufweist. Dies hat den Vorteil, dass der vordere Teil
des Nietgeräts nur aus relativ kleinem Träger und Zugvorrichtung besteht, wohin gegen
die weiteren Komponenten, insbesondere der Pneumatikbereich des Gerätes, hiervon beabstandet
ist.
[0018] Das Nietgerät wird zusammen mit dem Druckerzeuger als Handnietgerät ausgebildet.
[0019] Es ist denkbar, dass eine Betätigungseinrichtung zum Auslösen des Nietgeräts Teil
des Druckerzeugers ist.
[0020] Weiter ist denkbar, den Druckerzeuger über eine Hydraulikleitung mit dem Träger zu
verbinden und die Betätigungseinrichtung am Träger oder an einem mit dem Träger verbundenen
Griff anzuordnen.
[0021] Das Kopfstück ist zumindest um einen Winkel von 45°, bevorzugt von mindestens 90°
um den Träger schwenkbar.
[0022] Um eine besonders sichere und kompakte Bauweise zu gewährleisten, wird die Hydraulikflüssigkeit
gemäß der Erfindung über die Drehdurchführung eines Schwenkgelenks in das Kopfstück
geleitet.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Nietgerät ein Schwenkgelenk
mit einer Verrastung auf, bei welcher das Kopfstück in definierten Winkeln verrastet
wird und beispielsweise durch Drücken einer Betätigungseinrichtung wieder bewegt werden
kann. Dies hat den Vorteil, dass sich das Kopfstück bei Verwendung des Nietgeräts
nicht unbeabsichtigt dreht.
[0024] Als Druckerzeuger wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein Druckerzeuger
verwendet, welcher einen pneumatischen Kolben umfasst, über den ein hydraulischer
Kolben zum Erzeugen des Hydraulilkdrucks bewegt wird.
[0025] Es ist insbesondere vorgesehen, einen Druckerzeuger zu verwenden, welcher nach dem
Prinzip einer Pumpe arbeitet.
[0026] Dabei ist ein pneumatischer Kolben, welcher über eine Umsteuerung oszillierend bewegt
wird, mit einem Hydraulikkolben verbunden, der über ein Saug- und Druckventil bei
Betätigung des Geräts Hydraulikflüssigkeit in den Arbeitsraum des Hydraulikkolbens
der Zugvorrichtung pumpt.
[0027] Dieses Prinzip ermöglicht, auf Seite des Druckerzeugers die Verwendung eines Hydraulikkolbens
mit verhältnismäßig kleinem Durchmesser und damit großem Übersetzungsverhältnis gegenüber
dem verwendeten Pneumatikkolbens. Gleichzeitig kann ein verhältnismäßig kleiner Pneumatikkolben
verbaut werden, um dennoch hohe Drücke, insbesondere Drücke von über 50 bar, vorzugsweise
von über 500 bar erzeugen zu können.
[0028] Aufgrund dieser Funktionsweise als Pumpe ist ferner sicher gestellt, dass genügend
Hydraulikflüssigkeit zur Verfügung gestellt werden kann.
Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Die Erfindung soll im Folgenden Bezug nehmend auf schematisch dargestellte Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen Fig. 1 bis Fig. 13 näher erläutert werden.
[0030] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Nietgeräts 1.
[0031] Das Nietgerät 1 umfasst ein Kopfstück 2 mit einer Aufnahmeeinrichtung 4 für einen
Niet, in diesem Fall für einen Blindniet.
[0032] Das Kopfstück 2 ist mittels eines Schwenklagers 5, welches im vorderen Bereich am
Kopfstück angebracht ist, um den Träger 3 schwenkbar.
[0033] Der Träger 3 umfasst eine Schnellkupplung 6, mittels der der Träger 3 in diesem Ausführungsbeispiel
beispielsweise mit einem Druckerzeuger (nicht dargestellt) verbunden werden kann.
Die Schnellkupplung 6 umfasst ein selbstschließendes Ventil für Hydraulikflüssigkeit.
[0034] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht des in Fig. 1 dargestellten Nietgeräts. Zu erkennen
ist zum einen das Kopfstück 2, welches einen Kolben 9 aufweist, um die Zugvorrichtung,
welche Klauen 7 umfasst, rückzusetzen. Hierzu wird Hydraulikflüssigkeit über den Kanal
12 in den Arbeitsraum 10 des Kolbens 9 geleitet. Um nach Beendigung eines Nietvorgangs
wieder nach vorne zu fahren, wird der Kolben 9 über eine Feder 11 unter Vorspannung
gehalten.
[0035] Zu erkennen ist weiter, dass das Kopfstück 2 sehr kompakt ist, da es lediglich in
den Durchmesser des Gehäuses des Arbeitsraums 10 aufweist.
[0036] Ansonsten entspricht das Kopfstück 2 im wesentlichen bekannten Zugvorrichtungen von
Nietgeräten und weist eine abschraubbare Hülse 8 auf, in welcher eine auswechselbare
Aufnahmeeinrichtung 4 eingesetzt werden kann, um das Kopfstück 2 unterschiedlichen
Nietgrößen anzupassen.
[0037] Es versteht sich, dass Hülse 8 und Aufnahme 4 auch einstückig ausgebildet sein können.
[0038] Rückseitig umfasst das Kopfstück 2 einen abnehmbaren Behälter 13, in welchem abgerissene
Nietstifte gesammelt werden.
[0039] Der Kanal 12, welcher den Arbeitsraum 10 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt, ist über
eine Drehdurchführung 14 mit dem Kanal 15, der durch den Träger 3 läuft, verbunden.
[0040] Der Kanal 15 geht in die Schnellkupplung 6 über, welche ein selbstschließendes Ventil
16 für Hydraulikflüssigkeit umfasst.
[0041] Bezugnehmend auf Fig. 3, welche eine Detailansicht der Fig. 2 zeigt, sollen die wesentlichen
Bestandteile der Schnellkupplung näher erläutert werden.
[0042] Die Schnellkupplung umfasst ein Gehäuse 19, welches über ein dichtendes Anschlussstück
21 mit dem Träger (3 in Fig. 2) verbunden ist.
[0043] In dem Gehäuse 19 sitzt eine mittels der Feder 18 unter Vorspannung stehende axial
verschiebbare Hülse 17. Die Hülse 17 hat eine mittige Bohrung, in welcher der nicht
axial verschiebbare Stift 20 sitzt.
[0044] Beim Zusammenkuppeln wird nunmehr die Hülse 17 von einem korrespondierenden Ring
der gegenüber liegenden Kupplung zurück geschoben, gleichzeitig öffnet der Stift 20
das ebenfalls selbstschließende Ventil der korrespondierenden Schnellkupplung. Es
wird so ein Kanal freigegeben, durch den Hydraulikflüssigkeit fließen kann.
[0045] Das Gehäuse 19 weist ferner eine Nut auf, welche der formschlüssigen mechanischen
Verbindung der korrespondieren Schnellkupplung dient.
[0046] Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf die Nietaufnahme des Kopfstücks 2. Zu erkennen ist,
dass der Träger 3 im vorderen Bereich nicht wesentlich breiter ist als das Kopfstück,
mithin maximal die zweifache Breite aufweist.
[0047] Zu erkennen ist ferner ein Betätigungselement 25 für eine Verrastung des Schwenklagers,
wie sie Bezug nehmend auf Fig. 5, welche eine Schnittansicht entlang der Linie E-E
aus der Fig. 4 zeigt, näher erläutert wird.
[0048] Die Verrastung 22 umfasst eine Mehrzahl von in diesem Ausführungsbeispiel kreissegmentförmigen
Ausnehmungen 23, in welche in nicht gedrückten Zustand, wie in der Detailansicht gemäß
Fig. 6 dargestellt, ein Eingriffelement 24 eingreift. Die Ausnehmungen 23 sind dabei
entlang eines Kreisbogens um den Mittelpunkt des Schwenklagers 5 verteilt.
[0049] Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie D-D aus Fig. 4. Zu erkennen ist
die Schnellkupplung 6, welche mittels des Anschlussstückes 21 mit dem Träger 3 verbunden
ist.
[0050] Der Hydraulikkanal 15 entlang des Trägers 3 geht in den senkrecht stehenden Kanal
26 über. Dieser wird über eine Bohrung von der Seite her eingebracht, welche sodann
verschlossen wird. Sodann schließt sich ein zum Kanal 26 senkrecht stehender Kanal
27 an, um seitlich Hydraulikflüssigkeit in die Drehdurchführung 14 einzuleiten. Die
Drehdurchführung 14 ist Teil des Schwenklagers 5.
[0051] Fig. 9 und Fig. 10 zeigen Schnittansichten entlang der Linien B-B und C-C der in
Fig. 8 dargestellten Seitenansichten des Nietgeräts.
[0052] Wie in der Darstellung gemäß Fig. 9 zu erkennen, kann über den Kanal 28 Hydraulikflüssigkeit
aus der Drehdurchführung 14 in den Arbeitsraum des Kopfstücks fließen und so den Kolben
der Zugvorrichtung rücksetzen.
[0053] Fig. 10 zeigt eine weitere Detaildarstellung des Verrastmechanismus.
[0054] Dieser umfasst ein Betätigungselement 25, welches mittels einer Feder 29 unter Vorspannung
gehalten wird. Bei Drücken des Betätigungselements 25 wird das damit verbundene Eingriffelement
24 in dieser Ansicht nach links versetzt und gibt die Verrastung frei.
[0055] Fig. 11 zeigt ein Nietgerät, bei dem der zuvor dargestellte Träger 3 mit dem Kopfstück
2 mit einem Druckerzeuger 100 verbunden ist. Hierzu ist die Schnellkupplung 6 des
Trägers 3 mit der Schnellkupplung 800 des Druckerzeugers verbunden. Der Druckerzeuger
100 umfasst einen Druckluftanschluss 600 sowie eine Betätigungseinrichtung 200 zum
Auslösen des Nietvorgangs.
[0056] Details des Druckerzeugers 100 werden in den folgenden Zeichnungen Fig. 12 und Fig.
13 beschrieben.
[0057] Fig. 12 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Druckerzeugers 100.
[0058] Der Druckerzeuger 100 umfasst ein Gehäuse 500, welches in diesem Ausführungsbeispiel
dreiteilig ausgebildet ist und ein Kopfstück, ein Mittelteil und ein Endstück umfasst.
[0059] Am Endstück des Gehäuses 500 ist eine Betätigungseinrichtung 200 angebracht, über
die der Druckerzeuger in Betrieb gesetzt wird. Die Betätigungseinrichtung 200 ist
unter einem Griff 400 angeordnet.
[0060] Hinter der Betätigungseinrichtung 200 befindet sich ein Druckregler 300, über den
der Druck im Pneumatikbereich und damit auch der Druck im Hydraulikbereich eingestellt
werden kann. Über einen Druckluftanschluss 600 kann der Druckerzeuger 100 an Druckluft
angeschlossen werden.
[0061] Vorne am Druckerzeuger 100 befindet sich eine Schnellkupplung 800, welche mittig
ein selbstschließendes Hydraulikventil 900 aufweist. Mittels der Schnellkupplung 800
kann eine Zug- oder Pressvorrichtung (nicht dargestellt) an dem Druckerzeuger 100
befestigt werden.
[0062] Über das selbstschließende Hydraulikventil 900 kann in diesem Falle Hydraulikflüssigkeit
in die Zug- oder Pressvorrichtung geleitet werden.
[0063] Am vorderen Gehäuseteil ist eine Sicherheitsbetätigungseinrichtung 700 angeordnet.
[0064] Je nach Ausführungsvariante kann über die Sicherheitsbetätigungseinrichtung 700 ein
Gerät mit einer Zweihandbedienung bereitgestellt werden, derart, dass sowohl die Sicherheitsbetätigungseinrichtung
700 als auch die Betätigungseinrichtung 200 betätigt werden müssen, um Druck zu erzeugen.
[0065] Bei einer alternativen Ausführungsform muss die Sicherheitsbetätigungseinrichtung
700 vor dem Betätigen der Betätigungseinrichtung 200 in die hier dargestellt aktive
Position bewegt werden. Nachdem bei Abschluss eines Nietvorgangs die Betätigungseinrichtung
200 wieder losgelassen wurde klappt die Sicherheitsbetätigungseinrichtung 700 nach
vorne und der nächste Zug- oder Pressvorgang kann erst wieder durchgeführt werden,
wenn die Sicherheitsbetätigungseinrichtung 700 in die hier dargestellte Stellung zurück
geklappt wird.
[0066] An der Seite befindet sich im Gehäuse 500 noch eine Schraube 1000, über der Hydraulikbereich
geöffnet und Hydraulikflüssigkeit nachgefüllt werden kann.
[0067] Fig. 13 zeigt eine Schnittansicht des in Fig. 12 dargestellten Druckerzeugers 100,
anhand welcher die Funktion des Druckerzeugers näher erläutert werden soll.
[0068] Über den Druckluftanschluss 600 wird der Pneumatikbereich, also der Bereich, in dem
sich im Gerät Druckluft befindet, an einer Druckluftquelle, wie beispielsweise einem
Kompressor, angeschlossen.
[0069] Der Druckregler 300 ist als so genannter Upstream-Druckregler ausgebildet. Der Ventilsitz
6300 wird über einen Gewindeantrieb des Druckerreglers 300 in seiner Position eingestellt.
Der mittels einer Feder nach unten vorgespannte Kolben 6400 wird mittig von Druckluft
durchströmt. Durch Einstellen des Ventilsitzes 6300 ändert sich die Federkraft und
damit der eingestellte Arbeitsdruck. Über das Stromregelventil 6100 wird die Luftmenge
reguliert.
[0070] Die Funktion eines Upstream-Druckreglers ist ansonsten dem Fachmann bekannt und bedarf
keiner weiteren Erläuterung.
[0071] Über den Kanal 6800 kann Druckluft über das Schaltventil 6600 in den Arbeitsraum
1400 des Pneumatikkolbens 1300 geleitet werden.
[0072] Bei Betätigen, bei dieser Ausführungsform also beim Herabdrücken der Betätigungseinrichtung
200 und des damit mittels des Stiftes 1100 gekoppelten Schaltventils 1200 strömt über
den Kanal 6500 Druckluft in den Arbeitsraum 1400 des Pneumatikkolbens 1300. Der Pneumatikkolben
1300 ist mit dem kleineren Hydraulikkolben 1800 gekoppelt, beziehungsweise Pneumatikkolben
1300 und Hydraulikkolben 1800 können ein Bauteil bilden. Durch das Einströmen von
Druckluft wird der Pneumatikkolben 1300 ausgehend von der hier dargestellten Position
zunächst nach links bewegt.
[0073] Bei Überschreiten der Steuerbohrung 6200 strömt Druckluft aus dem Arbeitsraum 1400
durch den Kanal 1600 zu dem Pilotsteuerventil 5400, welches die Steuerung des Pneumatikkolbens
1300 übernimmt. Durch die durch den Kanal 1600 einströmende Druckluft wird sodann
ein Kolben 6600 des Pilotsteuerventils 5400 nach links bewegt und das Ventil öffnet.
Über die Abluftkammer 5800 kann nunmehr Druckluft aus dem Arbeitsraum 1400 des Pneumatikkolbens
1300 über einen Schalldämpfer (nicht dargestellt) ins Freie strömen.
[0074] Da jetzt der Druck im Arbeitsraum 1400 sinkt, wird den Pneumatikkolben 1300 über
die Feder 1700 nach rechts bewegt, bis der Kolben 1300 auf dem Pilotsteuerventil 5400
aufsetzt und dieses wieder schließt. Nunmehr ist der Arbeitsraum 1400 wieder geschlossen
und durch die über den Kanal 1500 einströmende Druckluft kann sich wieder Arbeitsdruck
aufbauen.
[0075] Die Verwendung des Pilotsteuerventils 5400, welches axial in einer Reihe sowohl mit
dem Pneumatikkolben 1300 als auch mit dem Hydraulikkolben 1800 angeordnet ist, wird
eine zuverlässige Steuerung mit großem Hub und damit großer Leistung bereit gestellt.
[0076] Das System arbeitet als hydraulische Pumpe, das heißt, der Pneumatikkolben 1300 und
damit der Hydraulikkolben 1800 wird oszillierend bewegt. Mithin kann kontinuierlich
Hydraulikflüssigkeit gefördert werden und ein kleines Arbeitsvolumen des Hydraulikkolbens
1800 ist ausreichend, um eine hinreichende Menge and Hydraulikfluid bereitstellen
zu können.
[0077] Um als Pumpe zu arbeiten, weist der Hydraulikbereich ein Druckventil 5900 sowie ein
Saugventil 1900 auf, über die eine Fluidförderung nur in Richtung des Hydraulikventils
900, an dem die Zug- oder Pressvorrichtung angeschlossen wird, möglich ist. Die Ausgestaltung
von Druckventil 5900, welches bei jedem Pumpvorgang, bei dem der Kolben nach links
bewegt wird, öffnet und von Saugventil 1900, welches beim Rücksetzen des Kolbens Hydraulikflüssigkeit
in den Arbeitsraum des Hydraulikkolbens fließen lässt, ist dem Fachmann bekannt und
bedarf keiner näheren Erläuterung.
[0078] Das Hydraulikventil 900 besteht aus einer Hülse 900a und einem Stopfen 900b, welcher
bei nicht angeschlossener Zug- oder Pressvorrichtung das Ventil mittels Federkraft
verschließt.
[0079] Das Hydraulikventil 900 ist Teil der Schnellkupplung 800, welche mittels eines Dichtungen
umfassenden Anschlussstücks 5700 mit dem Hydraulikbereich 2000 verbunden ist.
[0080] Die Schnellkupplung 800 kann durch Drehen gelöst werden und wird im befestigten Zustand
über den Verriegelungshebel 2300 verriegelt, um sicher zu stellen, dass nicht bei
anliegendem Druck versehentlich die Kupplung gelöst wird. Das Gehäuse 4700 der Schnellkupplung
800 ist vorzugsweise mit dem Gehäuse des Druckerzeugers beziehungsweise mit dem vorderen
Gehäuseteil verschraubt.
[0081] Weiter umfasst der Druckerzeuger ein Entlastungsventil 2100. Es handelt sich in diesem
Ausführungsbeispiel um ein Drei-Zwei-Wegeventil. Das Entlastungsventil 2100 wird im
Grundzustand bei anliegender Druckluft über den Kanal 2200 geöffnet. Hierzu strömt
die Druckluft über den Kanal 2200 in einen Arbeitsraum ein und drückt den Entlastungskolben
6000 herab.
[0082] Da nunmehr die Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikbereich 2000 kontinuierlich
zurück fließt, kann sich kein Druck aufbauen.
[0083] Mit Betätigung der Betätigungseinrichtung 200 wird der Kanal 2200 verschlossen und
das Entlastungsventil 2100 aufgrund Federvorspannung geschlossen. Mithin kann sich
Druck im Hydraulikbereich 2000 aufbauen.
[0084] Lässt der Bediener die Betätigungseinrichtung 200 wieder los, strömt Druckluft durch
den Kanal 2200 und öffnet das Entlastungsventil 2100, so dass der Hydraulikbereich
unmittelbar nach Loslassen der Betätigungseinrichtung 200 drucklos wird.
[0085] In diesem Ausführungsbeispiel ist noch eine Sicherheitsbetätigungseinrichtung 700
vorgesehen, die als Excenter oberhalb des Entlastungskolbens 6000 angeordnet ist.
[0086] Ein Druckaufbau ist nur in der hier dargestellten Stellung der Sicherheitsbetätigungseinrichtung
700 möglich, da bei Umlegen der Sicherheitsbetätigungseinrichtung der Excenter den
Entlastungskolben 6000 in der geöffneten Position hält und damit ein Schließen des
Entlastungsventils 2100 verhindert.
[0087] Die Sicherheitsbetätigungseinrichtung 700 kann so ausgebildet sein, dass diese sich
beispielsweise mittels einer Feder automatisch in eine geöffnete Position des Entlastungsventils
bewegt. Vor jedem neuen Betätigen der Betätigungseinrichtung 200 muss sodann die Sicherheitsbetätigungseinrichtung
700 in die hier dargestellte Position zurück gestellt werden, in welcher sie zunächst
verharrt, da sie aufgrund der Federvorspannung des Entlastungsventils 2100 festgelegt
wird. Nach Betätigen der Betätigungseinrichtung klappt die Sicherheitsbetätigungseinrichtung
700 zurück in die nicht aktive Position.
[0088] Auch kann über die Sicherheitsbetätigungseinrichtung 700 je nach Ausführungsvariante
eine Zweihandbedienung bereitgestellt werden, bei welcher diese kontinuierlich betätigt
werden muss, um überhaupt Druck aufzubauen (nicht dargestellt).
[0089] Fig. 14 zeigt ein Griffstück 80, mit dem eine alternative Ausführungsform der Erfindung
näher erläutert werden soll.
[0090] Das Griffstück 80 umfasst eine Schnellkupplung 81, an welcher das in den Figuren
Fig. 1 bis Fig. 10 beschriebene Nietgerät angeschlossen werden kann.
[0091] Das Griffstück 80 umfasst ferner eine Betätigungseinrichtung 82 zum Auslösen des
Nietvorgangs.
[0092] Im Unterschied zu den zuvor dargestellten Ausführungsbeispielen wird in diesen Ausführungsbeispiel
der Druckerzeuger stationär betrieben.
[0093] Hierfür umfasst das Griffstück 80 einen Hydraulikanschluss 83, welcher mit dem Hydraulikbereich
des Druckerzeugers verbunden wird, sowie Pneumatiksteuerleitungen 84 und 85, über
welche der Druckerzeuger angesteuert wird.
[0094] Diese Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil, dass das Griffstück noch wesentlich
kleiner und leichter ist als der Druckerzeuger und somit die Zugänglichkeit weiter
verbessert werden kann. Auf der anderen Seite ist gegenüber der direkten Kopplung
mit dem Druckerzeuger von Nachteil, dass der Druckerzeuger als in der Nähe befindliche
stationäre Einheit mitgeführt werden muss und der Aktionsradius nicht vergleichbar
ist, wie wenn das Gerät lediglich an ein Druckluftanschluss angeschlossen werden muss.
[0095] Durch die Erfindung konnte ein Nietgerät bereitgestellt werden, welches eine hohe
Zugkraft ermöglicht und bei dem die Zugänglichkeit insbesondere schwer zugänglicher
Stellen im Karosseriebereich erheblich verbessert ist.
Bezugszeichenliste
[0096]
- 1
- Nietgerät
- 2
- Kopfstück
- 3
- Träger
- 4
- Aufnahmeeinrichtung
- 5
- Schwenklager
- 6
- Schnellkupplung
- 7
- Klauen
- 8
- Hülse
- 9
- Kolben
- 10
- Arbeitsraum
- 11
- Feder
- 12
- Kanal
- 13
- Behälter
- 14
- Drehdurchführung
- 15
- Kanal
- 16
- Ventil
- 17
- Hülse
- 18
- Feder
- 19
- Gehäuse
- 20
- Stift
- 21
- Anschlussstück
- 22
- Verrastung
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Eingriffelement
- 25
- Betätigungselement
- 26
- Kanal
- 27
- Kanal
- 28
- Kanal
- 29
- Feder
- 30
- Nut
- 80
- Griffstück
- 81
- Schnellkupplung
- 82
- Betätigungsgriff
- 83
- Hydraulikanschluss
- 84
- Pneumatiksteuerleitung
- 85
- Pneumatiksteuerleitung
- 100
- Druckerzeuger
- 200
- Betätigungseinrichtung
- 300
- Druckregler
- 400
- Griff
- 500
- Gehäuse
- 600
- Druckluftanschluss
- 700
- Sicherheitsbetätigungseinrichtung
- 800
- Schnellkupplung
- 900
- Hydraulikventil
- 900a
- Hülse
- 900b
- Stopfen
- 1000
- Schraube
- 1100
- Stift
- 1200
- Schaltventil
- 1300
- Pneumatikkolben
- 1400
- Arbeitsraum
- 1500
- Kanal
- 1600
- Kanal
- 1700
- Feder
- 1800
- Hydraulikkolben
- 1900
- Saugventil
- 2000
- Hydraulikbereich
- 2100
- Entlastungsventil
- 2200
- Kanal
- 2300
- Verriegelungshebel
- 4700
- Gehäuse
- 5400
- Pilotsteuerventil
- 5800
- Abluftkammer
- 5900
- Druckventil
- 6000
- Entlastungskolben
- 6100
- Stromregelventil
- 6200
- Steuerbohrung
- 6300
- Ventilsitz
- 6400
- Kolben
- 6500
- Kanal
- 6600
- Kolben