Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen handgeführten Trennschleifer gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Trennschleifer sind handgeführte Werkzeuggeräte mit einem Bearbeitungswerkzeug, das
in Form einer rotierenden Trennscheibe ausgebildet ist. Die wesentlichen Komponenten
eines Trennschleifers umfassen neben der Trennscheibe, die auf einer Spindel angeordnet
ist und um eine Drehachse drehbar ist, ein Motorgehäuse mit einer Antriebseinheit
und einen Ausleger mit einem Tragarm und einer Armabdeckung, die über Befestigungselemente
am Tragarm befestigt wird. Der Tragarm ist mit einem ersten Ende am Motorgehäuse festgelegt
und an einem zweiten Ende des Tragarms ist die Spindel mittels eines Lagerelementes
festgelegt. Die Spindel ist über eine als Riemenantrieb ausgebildete Übertragungseinrichtung
mit der Antriebseinheit verbunden.
DE 103 25 663 A1 offenbart einen solchen handgeführten Trennschleifer.
[0003] Die während der Bearbeitung mit einem handgeführten Trennschleifer auftretenden Reaktionskräfte
werden bei bekannten handgeführten Trennschleifern vom Tragarm aufgenommen. Daher
spielen die Stabilität und Steifigkeit des Tragarms eine wichtige Rolle bei der konstruktiven
Auslegung von handgeführten Trennschleifern; außerdem ist bei handgeführten Werkzeuggeräten
die Gewichtsoptimierung grundsätzlich von Bedeutung.
DE 103 25 663 A1 beschreibt einen handgeführten Trennschleifer mit einer einteiligen Ausbildung des
Tragarms, was zu einer höheren Stabilität und Steifigkeit gegenüber mehrteiligen Tragarmen
führen soll. Um das Gewicht zu reduzieren, sind im Tragarm zahlreiche Öffnungen und
Aussparungen vorgesehen, wobei der Tragarm in den Öffnungen und Aussparungen Verstärkungsstreben
besitzt, die die Steifigkeit erhöhen.
[0004] Bei handgeführten Trennschleifern ist die Schnitttiefe ein wichtiges Kriterium.
EP 3 173 188 A1 beschreibt einen handgeführten Trennschleifer, der eine erhöhte Schnitttiefe erzielen
kann. Dazu muss der Tragarm allerdings im Bereich seines zweiten Endes so kompakt
und filigran wie möglich ausgebildet sein. Ein kompakter und filigraner Tragarm hat
gleichzeitig den Nachteil, dass die Stabilität und Steifigkeit des Tragarms reduziert
ist. Kräfte, die durch die Bearbeitung mit dem handgeführten Trennschleifer an der
Trennscheibe auftreten, werden über die Spindel und deren Lagerelemente auf den Tragarm
übertragen. Je grösser die Kräfte sind, die während der Bearbeitung an der Trennscheibe
auftreten, umso grösser ist die Belastung des Tragarms.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen handgeführten Trennschleifer
dahingehend weiterzuentwickeln, dass ein kompakter und filigraner Tragarm hohen Kräften
standhalten kann. Beschädigungen des Tragarms sollen auch bei hohen Kräften nicht
auftreten.
[0006] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten handgeführten Trennschleifer erfindungsgemäß
durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist der handgeführte Trennschleifer dadurch gekennzeichnet, dass
in der Armabdeckung für die Spindel ein Anschlagelement vorgesehen ist, wobei das
Anschlagelement die Bewegung der Spindel in einer Ebene senkrecht zur Drehachse im
Betrieb begrenzt. Das Anschlagelement ermöglicht es im Betrieb des handgeführten Trennschleifers
zumindest einen Teil der auftretenden Kräfte in die Armabdeckung umzuleiten und die
Belastung des Tragarms im Bereich seines zweiten Endes zu verringern.
[0008] Während des Betriebs des handgeführten Trennschleifers kommt es einer Bewegung der
Spindel, die über ein oder mehrere Lagerelemente im Tragarm geführt ist. Je höher
die auftretenden Kräfte sind, umso grösser wird die Bewegung der Spindel in einer
Ebene senkrecht zur Drehachse der Trennscheibe, die mit der Drehachse der Spindel
zusammenfällt. Wenn die Spindel am Anschlagelement anschlägt, wird zumindest ein Teil
der auftretenden Kräfte von der Spindel an das Anschlagelement übertragen und vom
Anschlagelement in die Armabdeckung weitergeleitet. Da die Armabdeckung über die Befestigungselemente
am Tragarm befestigt ist, werden die Kräfte über die Befestigungselemente wieder von
der Armabdeckung an den Tragarm übertragen. Die Befestigungselemente werden bevorzugt
in robust ausgebildeten Bereichen der Armabdeckung und des Tragarms angeordnet.
[0009] Das Anschlagelement für die Spindel kann in die Armabdeckung integriert sein oder
als separates Einsatzelement, das in einen Lagersitz in der Armabdeckung eingepasst
ist, oder als Lagerelement, das in einen Lagersitz in der Armabdeckung eingepasst
ist, ausgebildet sein. Der Lagersitz für das separate Einsatzelement und der Lagersitz
für das Lagerelement sind bevorzugt in die Armabdeckung integriert. Die Armabdeckung
ist bevorzugt als Gussteil aus einem Metallwerkstoff gefertigt. Bei Gussteilen lassen
sich Lagersitze, Verstärkungsstreben und sonstige Funktionselemente einfach integrieren.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung weist der Tragarm im Bereich des zweiten Endes einen
ersten Lagersitz und einen zweiten Lagersitz auf, wobei ein erstes Lagerelement im
ersten Lagersitz und ein zweites Lagerelement im zweiten Lagersitz angeordnet ist.
Die Spindel wird über das erste Lagerelement und das zweite Lagerelement, die voneinander
beabstandet am Tragarm angeordnet sind, am Tragarm gelagert. Die Lagerung der Spindel
über zwei voneinander beabstandete Lagerelemente hat gegenüber einem einzelnen Lagerelement
den Vorteil, dass das Kippmoment der Spindel geringer ist. Je grösser der Abstand
des ersten und zweiten Lagerelementes ist, umso geringer ist das Kippmoment der Spindel.
[0011] Bevorzugt ist die Armabdeckung aus einem Metallwerkstoff gefertigt. Eine Armabdeckung
aus einem Metallwerkstoff hat gegenüber gewöhnlichen Armabdeckungen aus Kunststoffen
den Vorteil, dass aufgrund des höheren Elastizitätsmoduls auftretende Kräfte von der
Armabdeckung weitergeleitet werden können, ohne dass die Armabdeckung beschädigt wird.
[0012] Besonders bevorzugt ist die Armabdeckung aus einem Leichtmetallwerkstoff gefertigt.
Als Leichtmetallwerkstoffe eignen sich beispielsweise Aluminium und Magnesium. Leichtmetallwerkstoffe
reduzieren das Gewicht der Armabdeckung im Vergleich zu Metallwerkstoffen, wie Stahl.
[0013] In einer bevorzugten Ausführung ist das Anschlagelement in Form eines Einsatzelementes
ausgebildet, wobei das Einsatzelement in einem Lagersitz, der in der Armabdeckung
ausgebildet ist, angeordnet ist. Der Lagersitz in der Armabdeckung ist bevorzugt in
die Armabdeckung integriert. Durch die Ausbildung des Anschlagelementes als Einsatzelement,
das in einen Lagersitz in der Armabdeckung eingepasst ist, kann Verschleiß reduziert
werden. Die Auswahl der Materialien für die Spindel und das Einsatzelement können
aneinander angepasst werden. Die Anpassung der Materialien ist besonders wichtig,
da die Spindel gegenüber dem Einsatzelement um eine Drehachse bewegt wird.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführung ist das Anschlagelement in Form eines weiteren
Lagerelementes ausgebildet, wobei das weitere Lagerelement in einem Lagersitz, der
in der Armabdeckung ausgebildet ist, angeordnet ist. Der Lagersitz in der Armabdeckung
ist bevorzugt in die Armabdeckung integriert. Durch die Ausbildung des Anschlagelementes
als weiteres Lagerelement kann Verschleiß reduziert werden. Zum einen kann die Auswahl
der Materialien für die Spindel und das weitere Lagerelement aneinander angepasst
werden. Ein Anschlagelement in Form eines weiteren Lagerelementes, beispielsweise
eines Kugellagers, hat zusätzlich den Vorteil, dass zwischen der Spindel und der Innenseite
des Kugellagers nur geringe Relativbewegungen auftreten und Verschleiß weiter reduziert
wird.
[0015] In einer bevorzugten Ausführung ist die Spindel über das erste und zweite Lagerelement
im Tragarm und über ein weiteres Lagerelement in der Armabdeckung gelagert. Das weitere
Lagerelement in der Armabdeckung kann im Betrieb des handgeführten Trennschleifers
als Anschlagelement Kräfte über die Spindel aus dem Tragarm ableiten.
[0016] Besonders bevorzugt ist das erste Lagerelement als Festlager und das weitere Lagerelement
als Loslager für die Spindel ausgebildet. Die Ausbildung des weiteren Lagerelementes
in der Armabdeckung als Loslager verhindert eine geometrische Überbestimmung für die
Spindel im Ruhezustand. Das weitere Lagerelement wird in den Lagersitz in der Armabdeckung
eingepasst (Presssitz) und die Armabdeckung kann mit dem weiteren Lagerelement auf
die Spindel geschoben werden. Anschließend wird die Armabdeckung mittels der Befestigungselemente
am Tragarm befestigt.
Ausführungsbeispiele
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen,
vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematischer und/oder
leicht verzerrter Form ausgeführt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige
Modifikationen und Änderungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform
vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen.
Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das
Detail der im Folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder
beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den
Ansprüchen beanspruchten Gegenstand. Bei gegebenen Bemessungsbereichen sollen auch
innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig
einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische
oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen
verwendet.
[0018] Es zeigen:
- FIGN. 1A, B
- einen erfindungsgemäßen handgeführten Trennschleifer mit einer Trennscheibe, einem
Motorgehäuse und einem Ausleger mit einer montierten Armabdeckung (FIG. 1A) und einer
demontierten Armabdeckung (FIG. 1B);
- FIGN. 2A, B
- die Armabdeckung des Auslegers der FIG. 1A in einer Ansicht auf die Innenseite mit
einem Anschlagelement, das als Einsatzelement (FIG. 2A) oder als Lagerelement (FIG.
2B) ausgebildet ist; und
- FIG. 3
- den Ausleger des in FIG. 1A dargestellten handgeführten Trennschleifers in einem Schnitt
entlang der Schnittlinie A-A in FIG. 1A.
[0019] FIGN. 1A,
B zeigen ein erfindungsgemäßes handgeführtes Werkzeuggerät
10, das in Form eines handgeführten Trennschleifers ausgebildet ist. Der handgeführte
Trennschleifer 10 weist ein als Trennscheibe
11 ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug auf, das auf einer Spindel
12 angeordnet ist und um eine Drehachse
13 drehbar ist. Der handgeführte Trennschleifer 10 umfasst neben der Trennscheibe 11
ein Motorgehäuse
14 mit einer Antriebseinheit
15 und einen Ausleger
16 mit einem Tragarm
17 und einer Armabdeckung
18. Die Armabdeckung 18 ist über Befestigungselemente
19, die als Schrauben ausgebildet sein können, am Tragarm 17 befestigt. FIG. 1A zeigt
den handgeführten Trennschleifer 10 mit der befestigten Armabdeckung 18 und FIG. 1B
zeigt den handgeführten Trennschleifer 10 ohne die Armabdeckung 18.
[0020] Der Antrieb der Trennscheibe 11 erfolgt über die Antriebseinheit 15, eine im Ausleger
16 angeordnete Übertragungseinrichtung
21, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Riemenantrieb ausgebildet ist, und die
Spindel 12. Unter dem Begriff "Antriebseinheit" werden sämtliche Antriebskomponenten
zusammengefasst, die im Motorgehäuse 14 angeordnet sind. Im Motorgehäuse 14 ist ein
nicht dargestellter Antriebsmotor angeordnet, der im gezeigten Ausführungsbeispiel
ein Verbrennungsmotor ist, aber auch ein Elektromotor sein kann. Zwischen dem Antriebsmotor
und dem Riemenantrieb 21 kann eine Fliehkraftkupplung angeordnet sein, die dafür sorgt,
dass sich die Trennscheibe 11 bei geringen Drehzahlen, wie im Leerlauf oder beim Starten
des handgeführten Trennschleifers 10, nicht dreht; außerdem können weitere Getriebekomponenten
zwischen dem Antriebsmotor und der Übertragungseinrichtung 21 angeordnet sein.
[0021] Der Antriebsmotor treibt eine Antriebswelle und eine Antriebsscheibe
22 an. Ein als Antriebsriemen ausgebildetes Übertragungselement
23 ist über die Antriebsscheibe 22 und eine auf der Spindel 12 gelagerte Abtriebsscheibe
24 geführt. Die Antriebsscheibe 22, der Antriebsriemen 23 und die Abtriebsscheibe 24
bilden den Riemenantrieb 21. Die Übertragungseinrichtung 21 kann alternativ zum Riemenantrieb
beispielsweise in Form eines Kettenantriebes ausgebildet sein, bei dem das Übertragungselement
zwischen der Antriebsscheibe 22 und der Abtriebsscheibe 24 nicht als Antriebsriemen,
sondern als Kette ausgebildet ist.
[0022] Die Übertragungseinrichtung 21, die die Spindel 12 mit der Antriebseinheit 15 verbindet,
ist im Ausleger 16 angeordnet. Die Armabdeckung 18 dient unter anderem dazu, die rotierenden
Komponenten der Übertragungseinrichtung 21 abzudecken und die Verletzungsgefahr zu
reduzieren, dass der Bediener im Betrieb des handgeführten Trennschleifers 10 in die
rotierenden Komponenten der Übertragungseinrichtung 21 greift. Der Tragarm 17 des
Auslegers 16 ist an einem ersten Ende
25 am Motorgehäuse 14 festgelegt und an einem zweiten Ende
26 des Tragarms 17 ist die Spindel 12 mittels eines nicht dargestellten Lagerelementes
festgelegt.
[0023] Die Trennscheibe 11 ist von einer Schutzhaube
27 umgeben, die zum Schutz des Bedieners vor umherfliegenden Staubpartikeln dient und
außerdem die Verletzungsgefahr reduziert, dass der Bediener im Betrieb des handgeführten
Trennschleifers 10 in die rotierende Trennscheibe 11 greift. Zur Bedienung des handgeführten
Trennschleifers 10 ist ein erster Handgriff
28 vorgesehen, der als Top-Handle ausgebildet und oberhalb des Motorgehäuses 14 angeordnet
ist. Alternativ kann der erste Handgriff als Rear-Handle, der auf der der Trennscheibe
11 abgewandten Seite des Motorgehäuses 14 angeordnet ist, ausgebildet sein. Zur Führung
des handgeführten Trennschleifers 10 ist neben dem ersten Handgriff 28 ein zweiter
Handgriff
29 vorgesehen, der zwischen der Trennscheibe 11 und dem ersten Handgriff 28 angeordnet
ist. Der zweite Handgriff 29 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der FIGN. 1A, B
als separates Griffrohr ausgebildet oder kann alternativ einteilig mit dem Motorgehäuse
14 ausgebildet sein.
[0024] FIGN. 2A,
B zeigen die Armabdeckung 18 des Auslegers 16 der FIG. 1A in einer Ansicht auf die
Innenseite mit einem Anschlagelement, das als Einsatzelement
31 (FIG. 2A) oder als Lagerelement
32 (FIG. 2B) ausgebildet ist.
[0025] Die Armabdeckung 18 ist Teil des Auslegers 16 und wird mittels der Befestigungselemente
19, die beispielsweise als Schrauben ausgebildet sind, am Tragarm 17 befestigt. Die
Armabdeckung 18 und der Tragarm 17 können als Gussteile aus einem Metallwerkstoff
gefertigt sein, aus Gewichtsgründen insbesondere als Gussteile aus einem Leichtmetallwerkstoff.
Um die Stabilität und Steifigkeit der Armabdeckung 18 zu erhöhen, weist die Armabdeckung
18 mehrere Verstärkungsstreben
33 auf.
[0026] Die Verwendung eines Metallwerkstoffes für die Armabdeckung 18 ermöglicht es, Kräfte
in die Armabdeckung 18 einzuleiten, ohne dass die Armabdeckung 18 beschädigt wird.
Gewöhnliche Armabdeckungen für handgeführte Trennschleifer aus Kunststoff sind wegen
des geringeren Elastizitätsmoduls für die Einleitung von Kräften ungeeignet; sie dienen
ausschließlich zur Abdeckung der rotierenden Komponenten der Übertragungseinrichtung
21. Während des Betriebs des handgeführten Trennschleifers 10 kommt es einer Bewegung
der Spindel 12, die über Lagerelemente im Tragarm 17 geführt ist. Je höher die auftretenden
Kräfte sind, umso grösser wird die Bewegung der Spindel 12 in einer Ebene senkrecht
zur Drehachse 13. Um die Bewegung der Spindel 12 in der Ebene senkrecht zur Drehachse
13 im Betrieb zu begrenzen, ist im Bereich des zweiten Endes 26 der Armabdeckung 18
ein Anschlagelement vorgesehen. Das Anschlagelement ermöglicht es im Betrieb des handgeführten
Trennschleifers 10 einen Teil der auftretenden Kräfte in die Armabdeckung 18 umzuleiten
und dadurch die Belastung des Tragarms 17 im Bereich seines zweiten Endes 26 zu verringern.
Wenn die Spindel 12 am Anschlagelement anschlägt, wird zumindest ein Teil der Kräfte
von der Spindel 12 an das Anschlagelement übertragen und vom Anschlagelement in die
Armabdeckung 18 weitergeleitet. Da die Armabdeckung 18 über die Befestigungselemente
19 am Tragarm 17 befestigt ist, werden die Kräfte von der Armabdeckung 18 über die
Befestigungselemente 19 wieder an den Tragarm 17 übertragen.
[0027] Die Befestigung der Armabdeckung 18 am Tragarm 17 erfolgt über die Befestigungselemente
19. Die Überleitung der Kräfte aus der Armabdeckung 18 in den Tragarm 17 erfolgt ebenfalls
über die Befestigungselemente 19. Dazu sind an der Armabdeckung 18 Schraubdome
34 vorgesehen, in die die Schrauben 19 eingeschraubt werden. Die Schraubdome 36 werden
insbesondere so angeordnet, dass die Kräfte von der Armabdeckung 18 in robuste und
stabile Bereiche des Tragarms 17 übergeleitet werden.
[0028] FIG. 2A zeigt die Armabdeckung 18 mit einem Anschlagelement, das als Einsatzelement
31 ausgebildet ist. In der Armabdeckung 18 ist ein Lagersitz
35 ausgebildet, in den das Einsatzelement 31 eingepasst ist. Das Einsatzelement 31 weist
eine Innenkontur
36 auf, die im Betrieb als Anschlagfläche für die Spindel 12 dient. Um Verschleiß zwischen
der Spindel 12 und dem Einsatzelement 31 zu begrenzen, können die Materialien der
Spindel 12 und des Einsatzelementes 31 aneinander angepasst werden. Die Anpassung
der Materialien ist besonders wichtig, da die Spindel 12 gegenüber dem Einsatzelement
31 um eine Drehachse bewegt wird.
[0029] FIG. 2B zeigt die Armabdeckung 18 mit einem Anschlagelement, das als Lagerelement
32 ausgebildet ist. In der Armabdeckung 18 ist ein Lagersitz
37 ausgebildet, in den das Lagerelement 32 eingepasst ist. Um Verschleiß zwischen der
Spindel 12 und dem Lagerelement 32 zu begrenzen, können die Materialien der Spindel
12 und des Lagerelementes 32 aneinander angepasst werden. Das Lagerelement 32, beispielsweise
in Form eines Kugellagers, hat zusätzlich den Vorteil, dass zwischen der Spindel 12
und der Innenseite des Kugellagers nur geringe Relativbewegungen auftreten und Verschleiß
gegenüber dem Einsatzelement 31 weiter reduziert wird.
[0030] FIG. 3 zeigt den Ausleger 16 des handgeführten Trennschleifers 10 der FIG. 1A in einem Schnitt
durch die Spindel 12 entlang der Schnittlinie A-A in FIG. 1A, wobei in der Armabdeckung
18 ein Anschlagelement
41 für die Spindel 12 vorgesehen ist. Das Anschlagelement 41 ist als Lagerelement für
die Spindel 12 ausgebildet und kann beispielsweise durch das Lagerelement 32 der FIG.
2B ersetzt werden.
[0031] Der handgeführte Trennschleifer 10 umfasst die Trennscheibe 11, das Motorgehäuse
14 mit der Antriebseinheit 15 und den Ausleger 16 mit dem Tragarm 17 und der Armabdeckung
18. Die Trennscheibe 11 ist mittels eines Flansches
42 auf der Spindel 12 befestigt und um die Drehachse 13 drehbar ausgebildet. Die Bewegung
der Antriebseinheit 15 wird über die Antriebsscheibe, den Antriebsriemen 23 und die
Abtriebsscheibe 24 auf die Spindel 12 übertragen; die Abtriebsscheibe 24 ist drehfest
auf der Spindel 12 angeordnet.
[0032] Die Spindel 12 ist über ein erstes Lagerelement
43 und ein zweites Lagerelement
44 am Tragarm 17 gelagert. Der Tragarm 17 weist im Bereich seines zweiten Endes 26 einen
ersten Lagersitz
45 und einen zweiten Lagersitz
46 auf. Das erste Lagerelement 43 ist in den ersten Lagersitz 45 und das zweite Lagerelement
44 in den zweiten Lagersitz 46 eingepasst. Die Lagerung der Spindel 12 über die voneinander
beabstandeten ersten und zweiten Lagerelemente 43, 44 hat gegenüber einem einzelnen
Lagerelement den Vorteil, dass das Kippmoment der Spindel 12 geringer ist. Je grösser
der Abstand des ersten und zweiten Lagerelementes 43, 44 ist, umso geringer ist das
Kippmoment der Spindel 12.
[0033] In der Armabdeckung 18 ist ein Lagersitz
47 vorgesehen, in den das Lagerelement 41 eingepasst ist; das Lagerelement 41 bildet
ein drittes Lagerelement für die Spindel 12. Das erste Lagerelement 43 ist als Festlager
für die Spindel 12 ausgebildet und das dritte Lagerelement 41 ist als Loslager für
die Spindel 12 ausgebildet. Die Ausbildung des dritten Lagerelementes 41 in der Armabdeckung
18 als Loslager verhindert eine geometrische Überbestimmung für die Spindel 12 im
Ruhezustand des Trennschleifers 10. Das dritte Lagerelement 41 wird in den Lagersitz
47 in der Armabdeckung 18 eingepasst (Presssitz) und die Armabdeckung 18 kann mit
dem dritten Lagerelement 41 auf die Spindel 12 geschoben werden. Anschließend wird
die Armabdeckung 18 mittels der Befestigungselemente 19 am Tragarm 17 befestigt.
1. Handgeführter Trennschleifer (10), aufweisend:
▪ eine Trennscheibe (11), die auf einer Spindel (12) angeordnet ist und um eine Drehachse
(13) drehbar ist,
▪ ein Motorgehäuse (14) mit einer Antriebseinheit (15), wobei die Spindel (12) über
eine Übertragungseinrichtung (21) mit der Antriebseinheit (15) verbunden ist, und
▪ einen Ausleger (16) mit einer Armabdeckung (18) und einem Tragarm (17), der mit
einem ersten Ende (25) am Motorgehäuse (14) festgelegt ist und an dessen zweitem Ende
(26) die Spindel (12) mittels eines Lagerelementes (43, 44) festgelegt ist, wobei
die Armabdeckung (18) über Befestigungselemente (19) am Tragarm (17) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Armabdeckung (18) für die Spindel (12) ein Anschlagelement (31, 32; 41) vorgesehen
ist, wobei das Anschlagelement (31, 32; 41) die Bewegung der Spindel (12) in einer
Ebene senkrecht zur Drehachse (13) im Betrieb begrenzt.
2. Trennschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (17) im Bereich des zweiten Endes (26) einen ersten Lagersitz (45) und
einen zweiten Lagersitz (46) aufweist, wobei ein erstes Lagerelement (43) im ersten
Lagersitz (45) und ein zweites Lagerelement (44) im zweiten Lagersitz (46) angeordnet
ist.
3. Trennschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Armabdeckung (18) aus einem Metallwerkstoff gefertigt ist.
4. Trennschleifer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Armabdeckung (18) aus einem Leichtmetallwerkstoff gefertigt ist.
5. Trennschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement in Form eines Einsatzelementes (31) ausgebildet ist, wobei das
Einsatzelement (31) in einem Lagersitz (35), der in der Armabdeckung (18) ausgebildet
ist, angeordnet ist.
6. Trennschleifer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement in Form eines weiteren Lagerelementes (32; 41) ausgebildet ist,
wobei das weitere Lagerelement (32; 41) in einem Lagersitz (37; 47), der in der Armabdeckung
(18) ausgebildet ist, angeordnet ist.
7. Trennschleifer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (12) über das erste und zweite Lagerelement (43, 44) im Tragarm (17)
und über ein weiteres Lagerelement (41) in der Armabdeckung (18) gelagert ist.
8. Trennschleifer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Lagerelement (43) als Festlager und das weitere Lagerelement (41) als Loslager
für die Spindel (12) ausgebildet ist.