[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abdichtungsvorrichtung zur Abdichtung eines
Fensterrahmens im unteren Bereich einer Wandöffnung.
[0002] Im europäischen Holz- oder Massivbau sind Fenster und Türen vorschriftsmäßig abzudichten,
um Wärmebrücken und das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Besonders die Abdichtung
der unteren Eckbereiche von Fensterrahmen in Wandöffnungen beschäftigt die Industrie
seit Jahren. Oft wird festgestellt, dass Feuchtigkeit in die Dämmstoffe eintritt,
so dass die Dämmwirkung zunehmend verloren geht und schwerwiegende Schäden auftreten.
Eigene Studien widmen sich diesem Thema und propagieren eine zusätzliche, d.h. zweite
Dichtebene. Das Problem wird dadurch verursacht, dass Wasser in die Ecke gedrückt
wird, in welcher der Fensterrahmen und die Fensterbank zusammentreffen. Die zeitgemäßen
Kunststofffenster haben außenseitig Nuten, in die diese Feuchtigkeit gelegentlich
eindringt. Es ist bislang ein ungelöstes Problem, diese Nuten hinreichend abzudichten.
Dies gilt insbesondere für die Nut an der Unterseite des Fensterrahmens, die in der
Regel mit Silikon ausgespritzt wird.
[0003] Derzeit arbeiten verschiedene Hersteller an der Lösung des oben genannten Problems.
Bislang werden die unteren Eckbereiche von Fensterrahmen in Wandöffnungen mit hohem
Zeitaufwand (ca. eine halbe Stunde pro Fenster) und erheblichem Materialeinsatz bestmöglich
abgedichtet. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass sich der Dichtungserfolg
nicht hinreichend zuverlässig einstellt und von der Tagesform der ausführenden Handwerker
abhängt.
[0004] Aus der
EP 2479369 A1 ist eine vorgefertigte Rahmenkonstruktion zum Einsetzen eines Fensterrahmens bekannt.
Die Rahmenkonstruktion weist eine Dämmung und eine integrierte Fensterbank auf.
[0005] Die
DE 202013006699 U1 befasst sich mit einem Bausatz zum wärmegedämmten Einbau einer Fensterbank und Anschluss
an einen Fensterrahmen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt demnach die Aufgabe zu Grunde, das Problem der Abdichtung
eines Fensterrahmens im unteren Eckbereich einer Wandöffnung mit vorhersehbarem Dichtungserfolg
beständig und dauerhaft zu lösen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe stellt die Erfindung die Abdichtungsvorrichtung zur Abdichtung
eines Fensterrahmens im unteren Bereich einer Wandöffnung gemäß Anspruch 1 bereit.
[0008] Die erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtung bildet vorzugsweise einen Formkörper,
der sich im Wesentlichen aus einem Grundkörper aus Dämmstoff und einem dünnwandigen
Plattenwerkstoff größerer Härte zusammensetzt. Es handelt sich vorzugsweise um ein
komplett fertiges Bauteil, welches als solches auf den Querriegel aufgesetzt wird,
ohne dass zusätzliche Folien oder Bitumenbahnen aufzubringen sind. Der Formkörper
hat ein geeignetes Format, um einen schnellen Einbau des Fensterrahmens in die Wandöffnung
zu ermöglichen. Der Formkörper ist vorzugsweise selbst wasserresistent, um die problematische
Ecke, an der der Fensterrahmen und die Fensterbank zusammentreffen, mit vorhersehbarem
Dichtungserfolg dauerhaft und beständig abzudichten. Nebenbei wird sichergestellt,
dass die Dämmwirkung des Formkörpers erhalten bleibt, da ein Eindringen und Durchsetzen
des Dämmstoffs mit Wasser durch die ausgereifte Wasserführung der erfindungsgemäßen
Abdichtungsvorrichtung kategorisch verhindert wird.
[0009] Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Abdichtungsvorrichtung
zur Abdichtung eines Fensterrahmens im unteren Eckbereich einer Wandöffnung, die als
Formkörper gemäß der Darstellung in den Fig. 1 bis 12 und 26 (in Alleinstellung) bzw.
gemäß der Darstellung in den Fig. 13 bis 25 (Einbauzustand) ausgebildet ist. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich aber ebenso auf eine Abdichtungsvorrichtung zur Abdichtung
eines Fensterrahmens im gesamten unteren Bereich einer Wandöffnung, wobei die Abdichtungsvorrichtung
zwei (vorzugsweise symmetrische) Eckteile gemäß der Darstellung in den Fig. 1 bis
12 und 26 (in Alleinstellung) bzw. gemäß der Darstellung in den Fig. 13 bis 25 (Einbauzustand)
aufweist. Die Eckteile sind vorzugsweise unmittelbar oder über ein zwischenliegendes
Verbindungselement bevorzugt einstückig oder monolithisch verbunden.
[0010] Die Begriffe außenseitig, unterseitig, längsrandseitig oder seitlich beziehen sich
auf den Fensterrahmen als Bezugspunkt. Zur besseren Orientierung sind die Richtungen
bezogen auf den Fensterrahmen als Bezugspunkt in den Figurendarstellungen durch Pfeile
gekennzeichnet. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstände der Unteransprüche.
[0011] Die Abdichtungsvorrichtung weist einen Abstützabschnitt auf, der wenigstens die folgenden
Merkmale erfüllt:
- Der Abstützabschnitt weist die erste Dichtungsfläche auf, die ausgebildet ist, um
einer Unterseite des Fensterrahmens unter Zwischenschaltung wenigstens einer Dichtung
dichtend gegenüber zu stehen.
- Der Abstützabschnitt ist ausgebildet, um den Fensterrahmen an dessen Unterseite abzustützen.
[0012] Es kann sich als Vorteil erweisen, wenn der Abdichtungsabschnitt weiter wenigstens
eines der folgenden Merkmale erfüllt:
- Der Abstützabschnitt weist wenigstens ein Verstärkungselement auf, um die Last des
Fensterrahmens an den Untergrund abzuleiten. Das Verstärkungselement durchdringt den
Abstützabschnitt vorzugsweise von einer Oberseite bis zu einer Unterseite und ist
bevorzugt zylindrisch ausgebildet. Alternativ kann das Verstärkungselement leistenförmig
ausgebildet sein und den Abstützabschnitt in Querrichtung parallel zur Unterseite
des Fensterahmens durchdringen.
- Der Abstützabschnitt ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet.
- Der Abstützabschnitt besteht im Wesentlichen aus Dämmstoff, vorzugsweise expandiertem
Polystyrol (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Holzweichfaser (HWF).
- Der Abstützabschnitt umfasst eine außenseitige Stirnfläche.
- Der Abstützabschnitt umfasst eine innenseitige Stirnfläche.
- Der Abstützabschnitt umfasst eine Seitenanschlussfläche zum Anschluss eines Verbindungsstücks.
- Der Abstützabschnitt umfasst eine Seitenabschlussfläche auf der der Seitenanschlussfläche
abgewandten Seite.
- Jeweils eine Seitenanschlussfläche des Abstützabschnitts und eine Seitenanschlussfläche
des Bankauflageabschnitts und/oder des Stufenabschnitts gehen bündig ineinander über.
[0013] Die vorstehend genannten Merkmale begünstigen die Dichtungseigenschaften der erfindungsgemäßen
Abdichtungsvorrichtung, insbesondere im Bereich der ersten Dichtungsfläche.
[0014] Die Abdichtungsvorrichtung weist einen ersten Seitenabschnitt auf, der die folgenden
Merkmale erfüllt:
- Der erste Seitenabschnitt weist die zweite Dichtungsfläche auf, die ausgebildet ist,
um einer Außenseite des Fensterrahmens unter Zwischenschaltung wenigstens einer Dichtung
dichtend gegenüber zu stehen.
- Der erste Seitenabschnitt schließt außenseitig an den Abstützabschnitt an.
[0015] Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn der erste Seitenabschnitt wenigstens eines
der folgenden Merkmale erfüllt:
- Der erste Seitenabschnitt ist mit dem Abstützabschnitt verbunden, vorzugsweise verklebt.
- Der erste Seitenabschnitt ist einstückig oder monolithisch mit dem Abstützabschnitt
ausgebildet.
- Der erste Seitenabschnitt ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet.
- Der erste Seitenabschnitt besteht im Wesentlichen aus Dämmstoff, vorzugsweise expandiertem
Polystyrol (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Holzweichfaser (HWF).
- Der erste Seitenabschnitt umfasst eine vom Abstützabschnitt abweisende Stirnseite.
- Der erste Seitenabschnitt umfasst eine dem Abstützabschnitt zugewandte Stirnseite,
welche die zweite Dichtungsfläche bildet.
- Der erste Seitenabschnitt umfasst eine vom Abstützabschnitt abweisende Seitenabschlussfläche.
- Der erste Seitenabschnitt umfasst eine dem Abstützabschnitt zugewandte Seitenfläche,
die vorzugsweise an die zweite Dichtungsfläche angrenzt.
[0016] Viele der vorstehend genannten Merkmale verbessern die Dichtungseigenschaften der
erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung nochmals, insbesondere im Bereich der zweiten
Dichtungsfläche.
[0017] Die Abdichtungsvorrichtung weist einen zweiten Seitenabschnitt auf, der die folgenden
Merkmale erfüllt:
- Der zweite Seitenabschnitt weist die dritte Dichtungsfläche auf, die ausgebildet ist,
um einer Längsrandseite des Fensterrahmens unter Zwischenschaltung wenigstens einer
Dichtung dichtend gegenüber zu stehen.
- Der zweite Seitenabschnitt schließt seitlich, vorzugsweise unmittelbar, an den Abstützabschnitt
an.
[0018] -Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn der zweite Seitenabschnitt wenigstens eines
der folgenden Merkmale erfüllt:
Der zweite Seitenabschnitt ist als plattenförmiger Körper aus einem härteren Material
als der erste Seitenabschnitt ausgebildet ist. Die Wandstärke des plattenförmigen
Körpers liegt vorzugsweise im Bereich von 4 bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 6
bis 8 mm.
- Der zweite Seitenabschnitt umfasst eine vom Abstützabschnitt abweisende Seitenabschlussfläche.
- Der zweite Seitenabschnitt umfasst eine dem Abstützabschnitt zugewandte Seitenfläche,
welche die dritte Dichtungsfläche bildet.
- Jeweils eine Seitenabschlussfläche und/oder Oberseite der ersten und zweiten Seitenabschnitte
verlaufen bündig zu einander.
- Der zweite Seitenabschnitt ist mit dem ersten Seitenabschnitt und/oder mit dem Abstützabschnitt
und/oder mit dem Stufenabschnitt verbunden, vorzugsweise verklebt.
- Der zweite Seitenabschnitt ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet.
- Der zweite Seitenabschnitt umfasst im Wesentlichen einen rechteckigen oder quadratischen
Umriss.
- Der zweite Seitenabschnitt besteht aus einem feuchteresistenten Kunststoff, vorzugsweise
PVC.
[0019] Durch die dünnwandige Gestaltung des zweiten Seitenabschnitts wird eine Aufnahme
geschaffen, in die der Fensterrahmen in der Wandöffnung problemlos und mit vorhersehbarem
Dichtungserfolg eingesetzt werden kann. Insbesondere kann eine Dichtung bei dieser
Ausführung kontinuierlich über die erste und dritte Dichtungsfläche verlaufen und
kann beispielsweise durch ein zusammenhängendes Dichtungsband (Kompriband) realisiert
werden. Dadurch werden die Dichtungseigenschaften der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung
nochmals verbessert, insbesondere im Bereich der dritten Dichtungsfläche.
[0020] Es kann nützlich sein, wenn die Abdichtungsvorrichtung wenigstens einen Bankauflageabschnitt
aufweist, der wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:
- Der Bankauflageabschnitt schließt außenseitig an den Abstützabschnitt an.
- Der Bankauflageabschnitt ist stufenförmig nach unten gegenüber dem Abstützabschnitt
versetzt. Vorzugsweise ist eine auf dem Bankauflageabschnitt angeordnete Fensterbank
abschnittsweise von einem Fensterrahmen überdeckt, der bestimmungsgemäß im Verhältnis
zu der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung abgeordnet und gegenüber den drei
Dichtungsflächen abgedichtet ist. Der Bankauflageabschnitt kann aber auch bündig mit
dem Abstützabschnitt verlaufen.
- Der Bankauflageabschnitt schließt in Querrichtung seitlich an den ersten Seitenabschnitt
an.
- Der Bankauflageabschnitt umfasst eine vom Abstützabschnitt abweisende Stirnseite.
- Der Bankauflageabschnitt umfasst eine Seitenanschlussfläche zum Anschluss eines Verbindungsstücks.
- Eine Seitenanschlussfläche des Bankauflageabschnitts und eine Seitenanschlussfläche
des Abstützabschnitts verlaufen bündig zu einander.
- Der Bankauflageabschnitt weist eine Auflagefläche für eine Fensterbank auf.
- Der Bankauflageabschnitt fällt zur Außenseite ab, so dass Wasser zur Außenseite abfließen
kann.
- Der Bankauflageabschnitt weist eine Wasserabtropfstruktur auf, die folgende Merkmale
aufweisen kann:
∘ Die Wasserabtropfstruktur ist an der oberen Außenkante des Bankauflageabschnitts
als Profilnase ausgebildet, wobei sich vorzugsweise ausgehend von der oberen Außenkante
des Bankauflageabschnitts eine vertikale Fläche nach unten, und anschließend eine
diagonale Fläche nach innen bis zu einer Stirnseite des Bankauflageabschnitts erstreckt.
∘ Die Wasserabtropfstruktur umfasst eine Verlängerungsplatte, die bündig mit der Auflagefläche
verläuft und über die Stirnseite des Bankauflageabschnitts hervorsteht.
∘ Die Wasserabtropfstruktur umfasst einen Profilwinkel, dessen Oberschenkel oberseitig
bündig mit der Auflagefläche verläuft und über die Stirnseite des Bankauflageabschnitts
hervorsteht, wobei ein Unterschenkel des Profilwinkels im Wesentlichen an der Stirnseite
des Bankauflageabschnitts anliegt, wobei die Stirnseite des Bankauflageabschnitts
und/oder der Unterschenkel des Profilwinkels bevorzugt wenigstens abschnittsweise
mit einer Gewebearmierung bedeckt ist/sind.
- Der Bankauflageabschnitt besteht im Wesentlichen aus Dämmstoff, vorzugsweise expandiertem
Polystyrol (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Holzweichfaser (HWF).
- Der Bankauflageabschnitt ist mit dem ersten Seitenabschnitt und/oder mit dem Abstützabschnitt
verbunden, vorzugsweise verklebt.
- Der Bankauflageabschnitt ist einstückig oder monolithisch mit dem ersten Seitenabschnitt
und/oder mit dem Abstützabschnitt ausgebildet.
- Der Bankauflageabschnitt weist im Wesentlichen eine Quaderform auf.
[0021] Ein nach den obigen Merkmalen gestalteter Bankauflageabschnitt verbessert die Wasserableitungs-
und Dichtungseigenschaften der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung.
[0022] Es kann sich aber auch als nützlich erweisen, wenn die Abdichtungsvorrichtung wenigstens
einen Stufenabschnitt aufweist, der wenigstens eines der folgenden Merkmale erfüllt:
- Der Stufenabschnitt schließt innenseitig an den Abstützabschnitt an.
- Der Stufenabschnitt bildet eine Auflagefläche für eine innenseitige Fensterbank.
- Der Stufenabschnitt umfasst eine Seitenanschlussfläche zum Anschluss eines Verbindungsstücks.
- Der Stufenabschnitt umfasst eine Seitenabschlussfläche auf der der Seitenanschlussfläche
abgewandten Seite.
- Eine Seitenabschlussfläche des Stufenabschnitts und eine Seitenabschlussfläche des
zweiten Seitenabschnitts verlaufen bündig zu einander.
- Eine Seitenanschlussfläche des Stufenabschnitts und eine Seitenabschlussfläche des
Abstützabschnitts verlaufen bündig zu einander.
- Der Stufenabschnitt ist mit dem Abstützabschnitt verbunden, vorzugsweise verklebt.
- Der Stufenabschnitt ist einstückig oder monolithisch mit dem Abstützabschnitt ausgebildet.
- Der Stufenabschnitt weist im Wesentlichen eine Quaderform auf.
- Der Stufenabschnitt besteht im Wesentlichen aus Dämmstoff, vorzugsweise expandiertem
Polystyrol (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Holzweichfaser (HWF).
[0023] Ferner kann es von Vorteil sein, wenn die Abdichtungsvorrichtung wenigstens einen
Profilwinkel aufweist, der wenigstens eines der folgenden Merkmale erfüllt:
- Der Profilwinkel verstärkt einen Winkel zwischen dem ersten Seitenabschnitt und dem
Bankauflageabschnitt.
- Der Profilwinkel umfasst ein L-Profil oder ein C-Profil.
- Der Profilwinkel besteht aus Metall, vorzugsweise Aluminium.
- Ein Unterschenkel des Profilwinkels befindet sich in Anlage an der Auflagefläche des
Bankauflageabschnitts, und ist vorzugsweise damit verbunden, bevorzugt verklebt.
- Ein Rücken des Profilwinkels befindet sich in Anlage an einer der Auflagefläche des
Bankauflageabschnitts zugewandten Seite des ersten Seitenabschnitts, und ist vorzugsweise
damit verbunden, bevorzugt verklebt.
- Ein Oberschenkel des Profilwinkels erstreckt sich parallel zum Unterschenkel des Profilwinkels.
- Der Profilwinkel endet außenseitig (an der vom Fensterrahmen abgewandten Seite) an
einer Wasserablaufkante des Bankauflageabschnitts.
- Der Profilwinkel steht außenseitig (an der vom Fensterrahmen abgewandten Seite) über
den ersten Seitenabschnitt hervor.
- Der Profilwinkel endet innenseitig (an der dem Fensterrahmen zugewandten Seite) bündig
mit der zweiten Dichtungsfläche.
[0024] Der Profilwinkel nach den vorstehend genannten Merkmalen kann eine Eck- und Winkelstabilität
der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung im Übergangsbereich zwischen dem ersten
Seitenabschnitt und dem Bankauflageabschnitt erheblich verbessern. Zusätzlich kann
der Putz am Oberschenkel des Profilwinkels abgezogen werden, was verhindert, dass
der Putz im Wasser steht. Ferner kann der Profilwinkel als Führung zur Anordnung einer
Fensterbank auf der Auflagefläche des Bankauflageabschnitts dienen, um einen Kontakt
zwischen der Fensterbank und dem Bankauflageabschnitt, der Schäden verursachen kann,
zu verhindern.
[0025] Es kann auch von Vorteil sein, wenn die Abdichtungsvorrichtung wenigstens einen Grundkörper
aufweist, der wenigstens eines der folgenden Merkmale erfüllt:
- Der Grundkörper weist eine poröse oder faserige Struktur auf.
- Der Grundkörper ist einstückig oder monolithisch ausgebildet.
- Der Grundkörper ist aus Vollmaterial, vorzugsweise durch Drahtschneiden, bevorzugt
durch thermisches oder spanendes Drahtschneiden herausgearbeitet.
- Der Grundkörper umfasst den Abstützabschnitt und/oder den ersten Seitenabschnitt und/oder
den Bankauflageabschnitt und/oder den Stufenabschnitt.
- Der Grundkörper besteht im Wesentlichen aus Dämmstoff, vorzugsweise expandiertem Polystyrol
(EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Holzweichfaser (HWF).
[0026] Es kann sich aber auch als nützlich erweisen, wenn die Abdichtungsvorrichtung wenigstens
eine Beschichtung aufweist, die wenigstens eines der folgenden Merkmale erfüllt:
- Die Beschichtung bedeckt wenigstens eine der folgenden Flächen zumindest teilweise,
vorzugsweise vollständig:
∘ Die erste Dichtungsfläche.
∘ Die zweite Dichtungsfläche.
∘ Die dritte Dichtungsfläche.
∘ Eine Auflagefläche des Bankauflageabschnitts.
∘ Eine außenseitige Stirnseite des Abstützabschnitts.
∘ Eine der Auflagefläche des Bankauflageabschnitts und/oder der ersten Dichtfläche
zugewandte Seitenfläche des ersten Seitenabschnitts.
∘ Eine Oberfläche einer Verlängerungsplatte zur Ausbildung einer Wasserabtropfstruktur
im Anschluss an die Auflagefläche des Bankauflageabschnitts.
∘ Eine Oberfläche eines Oberschenkels eines Profilwinkels zur Ausbildung einer Wasserabtropfstruktur
im Anschluss an die Auflagefläche des Bankauflageabschnitts.
- Die Beschichtung dringt von der Oberfläche in die poröse oder faserige Struktur des
Grundkörpers ein. Die Eindringtiefe liegt vorzugsweise im Bereich von 5 bis 15 mm.
- Die Oberfläche der Beschichtung weist wenigstens eines der folgenden Merkmale auf
∘ Die Oberfläche ist glatt.
∘ Die Oberfläche ist wasserundurchlässig.
∘ Die Oberfläche ist glashart.
- Die Beschichtung ist aus zwei Komponenten hergestellt.
- Die Beschichtung erstreckt zusammenhängend über wenigstens eine der folgenden Kanten:
∘ Eine Kante zwischen der ersten Dichtungsfläche und der zweiten Dichtungsfläche.
∘ Eine Kante zwischen der ersten Dichtungsfläche und der dritten Dichtungsfläche.
∘ Eine Kante zwischen der zweiten Dichtungsfläche und der dritten Dichtungsfläche.
∘ Eine Kante zwischen der ersten Dichtungsfläche und einer außenseitigen Stirnseite
des Abstützabschnitts.
∘ Eine Kante zwischen der zweiten Dichtungsfläche und einer angrenzenden Seitenfläche
des ersten Seitenabschnitts.
∘ Eine Kante zwischen der Seitenfläche des ersten Seitenabschnitts und der angrenzenden
Auflagefläche des Bankauflageabschnitts.
∘ Eine Kante zwischen der außenseitigen Stirnseite des Abstützabschnitts und der Auflagefläche
des Bankauflageabschnitts.
∘ Eine Kante zwischen einer Oberfläche einer Verlängerungsplatte zur Ausbildung einer
Wasserabtropfstruktur und der Auflagefläche des Bankauflageabschnitts.
∘ Eine Kante zwischen einer Oberfläche eines Oberschenkels eines Profilwinkels zur
Ausbildung einer Wasserabtropfstruktur und der Auflagefläche des Bankauflageabschnitts.
[0027] Die erste, zweite und dritte Dichtungsfläche treffen sich in einem gemeinsamen Eckpunkt.
[0028] Es kann im Übrigen auch von Vorteil sein, wenn die Dichtungsflächen wenigstens eines
der folgenden Merkmale erfüllen:
- Die erste Dichtungsfläche ist senkrecht zur zweiten Dichtungsfläche und/oder zur dritten
Dichtungsfläche angeordnet.
- Die erste Dichtungsfläche ist größer als die zweite Dichtungsfläche und/oder die dritte
Dichtungsfläche.
[0029] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung betrifft eine Anordnung, umfassend
eine Abdichtungsvorrichtung nach einer der vorangehenden Ausführungen, einen Fensterrahmen,
eine Fensterbank und wenigstens eine Dichtung. Vorzugsweise erfüllt die Anordnung
wenigstens eines der folgenden Merkmale:
- Die erste Dichtungsfläche ist unter Zwischenschaltung einer ersten Dichtung gegenüber
der Unterseite des Fensterrahmens abgedichtet.
- Die zweite Dichtungsfläche ist unter Zwischenschaltung einer zweiten Dichtung gegenüber
der Außenseite des Fensterrahmens abgedichtet.
- Die dritte Dichtungsfläche ist unter Zwischenschaltung einer dritten Dichtung gegenüber
der Längsrandseite des Fensterrahmens abgedichtet.
- Die Fensterbank ist unter Zwischenschaltung einer vierten Dichtung gegenüber der Abdichtungsvorrichtung
abgedichtet.
- Die erste, zweite, dritte und/oder vierte Dichtung ist/sind als Kompriband ausgebildet.
- Die erste und dritte Dichtung sind kontinuierlich und/oder zusammenhängend als durch
ein Dichtungsband ausgebildet.
- Die Fensterbank besteht aus Stein oder Metall, vorzugsweise Aluminium.
[0030] Die Zeichnungen werden nachstehend kurz beschrieben. Zur besseren Orientierung sind
die Richtungen, auf die im Rahmen der nachstehenden Beschreibung Bezug genommen wird,
in den Zeichnungen durch Pfeile gekennzeichnet (O = oben, U = unten, I = Innen, A
= außen).
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0031]
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung mit
Blick auf die erste, zweite und dritte Dichtungsfläche, die sich in einem Eckpunkt
treffen.
- Fig. 2
- zeigt die Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 1 aus anderer Perspektive mit Blick auf
die als Profilnase ausgebildete Wasserabtropfstruktur und den Profilwinkel.
- Fig. 3
- zeigt die Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 1 und 2 aus nochmals anderer Perspektive
mit Blick auf die bündig verlaufenden Seitenabschlussflächen und Oberseiten der ersten
und zweiten Seitenabschnitte.
- Fig. 4
- zeigt eine perspektivische Detailansicht der Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 1 bis
3 mit Blick auf die als Profilnase ausgebildete Wasserabtropfstruktur des Bankauflageabschnitts.
- Fig. 5
- zeigt eine Abwandlung der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung aus den Fig. 1
bis 4, wobei die Wasserabtropfstruktur des Bankauflageabschnitts durch eine in die
Auflagefläche eingearbeitete Verlängerungsplatte gebildet ist, die oberseitig bündig
in die Auflagefläche übergeht und mit einer durchgehenden Beschichtung überzogen ist.
- Fig. 6
- zeigt die Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 5 aus anderer Perspektive mit Blick auf
die Wasserabtropfstruktur und den Profilwinkel.
- Fig. 7
- zeigt die Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 5 und 6 aus nochmals anderer Perspektive
mit Blick auf die bündig verlaufenden Seitenabschlussflächen und Oberseiten der ersten
und zweiten Seitenabschnitte.
- Fig. 8
- zeigt eine perspektivische Detailansicht der Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 5 bis
7 mit Blick auf die Wasserabtropfstruktur des Bankauflageabschnitts.
- Fig. 9
- zeigt eine Abwandlung der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung aus den Fig. 1
bis 4, wobei die Wasserabtropfstruktur des Bankauflageabschnitts durch einen Profilwinkel
gebildet ist, dessen Oberschenkel oberseitig bündig in die Auflagefläche übergeht
und mit einer durchgehenden Beschichtung überzogen ist, wobei der Unterschenkel an
der Stirnseite des Bankauflageabschnitts anliegt und von einem Armierungsgewebe überlappt
wird, das bis an den Oberschenkel heranreicht.
- Fig. 10
- zeigt die Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 9 aus anderer Perspektive mit Blick auf
die als Profilwinkel ausgebildete Wasserabtropfstruktur und den Profilwinkel zur Verstärkung
des Winkels zwischen dem Bankauflageabschnitt und dem ersten Seitenabschnitt.
- Fig. 11
- zeigt die Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 9 und 10 aus nochmals anderer Perspektive
mit Blick auf die bündig verlaufenden Seitenabschlussflächen und Oberseiten der ersten
und zweiten Seitenabschnitte.
- Fig. 12
- zeigt eine perspektivische Detailansicht der Abdichtungsvorrichtung aus Fig. 9 bis
11 mit Blick auf die als Profilwinkel ausgebildete Wasserabtropfstruktur des Bankauflageabschnitts.
- Fig. 13
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Anordnung mit der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung
gemäß den Fig. 1 bis 4 sowie mit Fensterrahmen, Aluminium-Fensterbankprofil und innenseitiger
Fensterbank in der Schnittdarstellung in eingebautem Zustand.
- Fig. 14
- zeigt eine perspektivische Ansicht der Anordnung aus Fig. 13.
- Fig. 15
- zeigt die Anordnung aus Fig. 14 aus anderer Perspektive mit Blick auf die bündig verlaufenden
Seitenabschlussflächen und Oberseiten der ersten und zweiten Seitenabschnitte.
- Fig. 16
- zeigt die Anordnung aus Fig. 14 aus nochmals anderer Perspektive mit Blick auf die
Unterseite der Fensterbank, die Wasserabtropfstruktur des Bankauflageabschnitts und
den bis an die Profilnase der Wasserabtropfstruktur hochgezogenen Putz.
- Fig. 17
- zeigt eine perspektivische Detailansicht der Anordnung aus Fig. 14 aus nochmals anderer
Perspektive mit Blick auf die Vorderkante der Fensterbank.
- Fig. 18
- zeigt die Anordnung aus Fig. 14 aus nochmals anderer Perspektive in Verbindung mit
anschließenden Bauteilen im Einbauzustand des Fensters in der Wandöffnung.
- Fig. 19
- zeigt die Anordnung aus Fig. 18 aus anderer Perspektive.
- Fig. 20
- zeigt die Anordnung aus Fig. 18 aus nochmals anderer Perspektive.
- Fig. 21
- zeigt die Anordnung aus Fig. 18 aus nochmals anderer Perspektive.
- Fig. 22
- zeigt die Anordnung aus Fig. 18 aus nochmals anderer Perspektive.
- Fig. 23
- zeigt die Anordnung aus Fig. 18 aus nochmals anderer Perspektive.
- Fig. 24
- zeigt die Anordnung aus Fig. 18 aus nochmals anderer Perspektive, jedoch ohne die
an die Abdichtungsvorrichtung angrenzenden Bauteile.
- Fig. 25
- zeigt eine perspektivische Detailansicht der Anordnung aus Fig. 14 aus einer Perspektive
mit Blick auf die Dichtungen zwischen Fensterrahmen und Abstützabschnitt sowie zwischen
Abstützabschnitt und Fensterbank, wobei ein Freiraum zur Ableitung von Leckagewasser
zwischen der Fensterbank und der Ablagefläche des Bankauflageabschnitts dargestellt
ist.
- Fig. 26
- zeigt schematisch eine Schnittansicht des Abstützabschnitts mit einer porösen Struktur
aus EPS-Dämmstoff und mit einer oberseitigen Beschichtung, die teilweise in die poröse
Struktur des EPS-Dämmstoffs eindringt und eine glatte Oberfläche bildet.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
[0032] Das vorteilhafte Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf
die beiliegenden Zeichnungen beschrieben:
Die Abdichtungsvorrichtung 100 nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
umfasst drei Dichtungsflächen 111, 121, 131, die sich in einem gemeinsamen Eckpunkt
101 treffen. Im Einbauzustand der Abdichtungsvorrichtung 100 (Fig. 13 bis 25) steht,
jeweils unter Zwischenschaltung einer Dichtung 410, 420, 430, die erste Dichtungsfläche
111 der Unterseite 210, die zweite Dichtungsfläche 121 der Außenseite 220 und die
dritte Dichtungsfläche 131 der Längsrandseite 230 des Fensterrahmens 200 dichtend
gegenüber.
[0033] Die erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtung 100 bildet im Wesentlichen einen quaderförmigen
Formkörper von ca. 30 cm Länge (von der Stirnseite 145 des Bankauflageabschnitts 140
bis zur Stirnseite 151 des Stufenabschnitts 150), ca. 20 cm Breite (von der Seitenabschlussfläche
152 bis zur Seitenanschlussfläche 153 des Stufenabschnitts 150) und ca. 20 cm in der
Höhe (von der Unterkante der Stirnfläche 145 des Bankauflageabschnitts 140 bis zur
Oberseite 125 des ersten Seitenabschnitts 120).
[0034] Der Abstützabschnitt 110 hat die Funktion, die Last des eingebauten Fensters auf
den darunterliegenden Querriegel abzuführen. Der Abstützabschnitt 110 ist dazu im
Wesentlichen quaderförmig ausgebildet und hat eine Länge von ca. 19 cm (entspricht
der Länge der Dichtungsfläche 111 von der Seitenanschlussfläche 114 bis zur Dichtungsfläche
131 des zweiten Seitenabschnitts 130), eine Breite von ca. 7 cm (entspricht dem Abstand
der Stirnseiten 112 und 113) und eine Höhe von ca. 7 cm. Im Bereich des ersten Seitenabschnitts
120 ist die erste Dichtungsfläche 111 geringfügig nach außen über die Stirnseite 112
des Abstützabschnitts 110 verlängert, um den Überstand des Fensterrahmens 200 über
die Fensterbank 300 zu ermöglichen. In der Draufsicht weist die Dichtungsfläche 111
im Wesentlichen eine L-Form auf, wobei der Unterschenkel der L-Form zur zweiten Dichtungsfläche
121 weist und die dritte Dichtungsfläche 131 nach unten an den Unterschenkel der L-Form
angrenzt. Die außenseitige Stirnseite 112 weist eine Höhe von ca. 3,5 cm auf (von
der Auflagefläche 141 bis zur ersten Dichtungsfläche 111), während die innenseitige
Stirnseite 113 ca. 2 cm hoch ist (von der Oberseite des Stufenabschnitts 150 bis zur
ersten Dichtungsfläche 111). Der erste Seitenabschnitt 120 schließt in Verlängerung
des Unterschenkels der L-förmigen ersten Dichtungsfläche 111 an den Abstützabschnitt
110 an. Die Breite des ersten Seitenabschnitts 120 beträgt ca. 3 cm (entspricht dem
Abstand der Seitenfläche 123 zur Seitenabschlussfläche 124), die Höhe ca. 15 cm (Abstand
zwischen der Unterseite und der Oberseite 125) und die Länge ca. 9 cm (entspricht
dem Abstand der zweiten Dichtungsfläche 121 und der außenseitigen Stirnfläche 122).
Alle Abmessungen können in Abhängigkeit der Einbaumaße des Fensters und anderer Parameter
verändert werden.
[0035] Der zweite Seitenabschnitt 130 weist eine Wandstärke von ca. 4-8 mm auf (Dicke) bei
einer Länge von ca. 10 cm (ausgehend von der Stirnseite 113 des Abstützabschnitts
110 in Richtung des ersten Seitenabschnitts 120) und einer Höhe von ca. 12 cm (Abstand
von der Unterseite bis zur Oberseite 133). Der Umriss des zweiten Seitenabschnitts
130 ist quaderförmig.
[0036] Nachstehend werden die einzelnen Abschnitte der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung
100 in Gestalt des Abstützabschnitts 110, der ersten und zweiten Seitenabschnitte
120, 130, des Bankauflageabschnitts 140 und des Stufenabschnitts 150 im Detail beschrieben.
Dabei wird vorwiegend auf die Fig. 1 bis 12 Bezug genommen, die die erfindungsgemäße
Abdichtungsvorrichtung 100 in Alleinstellung zeigen. Der bestimmungsgemäße Einbauzustand
der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung 100 wird anschließend mit Bezug auf die
Fig. 13 bis 25 beschrieben.
Abstützabschnitt 110
[0037] Der Abstützabschnitt 110 umfasst oberseitig die erste Dichtungsfläche 111, eine zur
Außenseite weisende Stirnfläche 112, eine zur Innenseite weisende Stirnfläche 113
sowie eine Seitenanschlussfläche 114 zum Anschluss eines Verbindungsstücks. Der Abstützabschnitt
110 ist dazu ausgebildet, den Fensterrahmen 200 unterhalb davon abzustützen und weist
optional wenigstens ein Verstärkungselement auf, um die Last des Fensterrahmens an
den Untergrund (Querriegel der Wandöffnung) abzuleiten. Das Verstärkungselement kann
beispielsweise zylindrisch ausgebildet sein und den Abstützabschnitt 110 von einer
Oberseite bis zu einer Unterseite durchdringen. Vorzugsweise sind mehrere solcher
Verstärkungselemente in regelmäßigen Abständen in Querrichtung entlang des Abstützabschnitts
110 angeordnet. Alternativ kann das Verstärkungselement leistenförmig ausgebildet
sein und den Abstützabschnitt 110 in Querrichtung parallel zur Unterseite des Fensterrahmens
200 durchdringen.
Erster Seitenabschnitt 120
[0038] Der erste Seitenabschnitt 120 ist einstückig oder monolithisch mit dem Abstützabschnitt
110 ausgebildet und schließt außenseitig an den Abstützabschnitt 110 an. Die zweite
Dichtungsfläche 121 befindet sich an einer dem Abstützabschnitt 110 zugewandten Stirnfläche
des ersten Seitenabschnitts 120. Ferner umfasst der erste Seitenabschnitt 120 eine
vom Abstützabschnitt 110 abweisende Stirnfläche 122, eine dem Bankauflageabschnitt
140 zugewandte Seitenfläche 123, eine vom Bankauflageabschnitt 140 abweisende Seitenabschlussfläche
124 und eine Oberseite 125.
Zweiter Seitenabschnitt 130
[0039] Der zweite Seitenabschnitt 130 ist als plattenförmiger Körper mit einem quaderförmigen
Umriss und einer Wandstärke von 6 bis 8 mm aus einem härteren Material als der erste
Seitenabschnitt 120 ausgebildet. Als Werkstoff für den zweiten Seitenabschnitt 130
ist ein feuchteresistenter Kunststoff, vorzugsweise PVC, geeignet. In Verlängerung
des ersten Seitenabschnitts 120 schließt der zweite Seitenabschnitt 130 seitlich unmittelbar
an den Abstützabschnitt 110 an. Dabei ist der zweite Seitenabschnitt 130 mit dem ersten
Seitenabschnitt 120 und mit dem Abstützabschnitt 130 sowie mit dem innenseitig benachbarten
Stufenabschnitt 150 verklebt. Die dritte Dichtungsfläche 131 befindet sich an einer
dem Abstützabschnitt 110 zugewandten Seitenfläche. An der vom Abstützabschnitt 110
abweisenden Seite befindet sich eine Seitenabschlussfläche 132. Der zweite Seitenabschnitt
130 ist in einer durch den Abstützabschnitt 110 und den ersten Seitenabschnitt 120
gebildeten Aufnahme derart angeordnet, dass die Seitenabschlussflächen 124, 132 und
Oberseiten 125, 133 der ersten und zweiten Seitenabschnitte 120, 130 bündig zu einander
verlaufen (Fig. 3). Überdies geht die Seitenabschlussfläche 132 des zweiten Seitenabschnitts
130 bündig in die Seitenabschlussfläche 152 des innenseitig benachbarten Stufenabschnitts
150 über.
Bankauflageabschnitt 140
[0040] Der Bankauflageabschnitt 140 schließt außenseitig an den Abstützabschnitt 110 sowie
in Querrichtung seitlich an den ersten Seitenabschnitt 120 an. Dabei ist die oberseitige
Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts 140 stufenförmig nach unten gegenüber
der ersten Dichtungsfläche 111 des Abstützabschnitts 110 versetzt, so dass eine auf
dem Bankauflageabschnitt 140 anzuordnende Fensterbank 300 (sh. Fig. 13 bis 25) abschnittsweise
von dem Fensterrahmen 200 überdeckt wird, wenn der Fensterrahmen 200 bestimmungsgemäß
gegenüber den drei Dichtungsflächen 111, 121, 131 abgedichtet ist. Die Auflagefläche
141 fällt zur Außenseite ab, so dass Wasser zur Außenseite abfließen kann.
[0041] An der oberen Außenkante, die von dem Abstützabschnitt 110 abweist, weist der Bankauflageabschnitt
140 eine Wasserabtropfstruktur auf, die in verschiedenen Varianten realisierbar ist.
In einer ersten Variante ist die Wasserabtropfstruktur als Profilnase 142 ausgebildet.
Von der oberen Außenkante (Wasserabtropfkante) des Bankauflageabschnitts 140 erstreckt
sich eine vertikale Fläche nach unten (ca. 1 cm). Daran schließt eine diagonale Fläche
an, die sich nach innen bis zu einer Stirnseite 145 des Bankauflageabschnitts 140
erstreckt. Die Stirnseite 145 wird nachfolgend mit einem aufzutragenden Putz 610 verkleidet
(sh. Fig. 16), der an der Profilnase 142 abgezogen werden kann. In einer zweiten Variante
umfasst der Bankauflageabschnitt 140 eine eingearbeitete Verlängerungsplatte 143,
die über die Stirnseite 145 des Bankauflageabschnitts 140 hervorsteht, oberseitig
bündig mit der Auflagefläche verläuft und mit einer durchgehenden Beschichtung überzogen
ist. In einer dritten Variante ist umfasst der Bankauflageabschnitt 140 einen Profilwinkel
144, dessen Oberschenkel an einer Oberseite bündig mit der Auflagefläche 141 verläuft
und über die Stirnfläche 145 des Bankauflageabschnitts 140 hervorsteht. Ein Unterschenkel
des Profilwinkels 144 liegt im Wesentlichen an der Stirnfläche 145 des Bankauflageabschnitts
140 an. Die Stirnfläche 145 des Bankauflageabschnitts 140 und der aufliegende Unterschenkel
des Profilwinkels 144 sind mit einer Gewebearmierung 147 überzogen, auf die nachfolgend
der Putz 610 aufgetragen wird.
Stufenabschnitt 150
[0042] Der Stufenabschnitt 150 schließt innenseitig an den Abstützabschnitt 110 an und bildet
eine Auflagefläche für eine innenseitige Fensterbank 500 (Fig. 13 bis 25). Die Stirnfläche
151 des Stufenabschnitts 150 weist nach innen, d.h. in entgegengesetzter Richtung
zu der Stirnfläche 145 des Bankauflageabschnitts 140. Eine Seitenabschlussfläche 152
des Stufenabschnitts 150 und die Seitenabschlussfläche 132 des zweiten Seitenabschnitts
130 verlaufen bündig zu einander. Auf der entgegengesetzten Seite geht eine Seitenanschlussfläche
153 zum Anschluss eines Verbindungsstücks bündig in die Seitenanschlussfläche 114
des Abstützabschnitts 110 über.
Profilwinkel 160
[0043] Der Profilwinkel 160 aus Metall verstärkt den Übergangsbereich zwischen dem ersten
Seitenabschnitt 120 und dem Bankauflageabschnitt 140. Im vorliegen Ausführungsbeispiel
weist der Profilwinkel 160 ein C-Profil auf, wobei sich ein Unterschenkel 161 des
Profilwinkels 160 an der Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts 140 unmittelbar
angrenzend an die Seitenfläche 123 des ersten Seitenabschnitts 120 erstreckt. Ein
Rücken 162 des Profilwinkels 160 erstreckt sich an dieser Seitenfläche 123 des ersten
Seitenabschnitts 120 nach oben. Der Unterschenkel 161 und der Rücken 162 sind mit
den jeweiligen Anlageflächen 141 bzw. 123 verklebt. Ein Oberschenkel 163 des Profilwinkels
160 erstreckt sich parallel zum Unterschenkel 161 des Profilwinkels 160 und parallel
zur Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts 140 von der Seitenfläche 123 des ersten
Seitenabschnitts 120 weg. Der Profilwinkel steht außenseitig bzw. an der vom Fensterrahmen
200 abgewandten Seite über den ersten Seitenabschnitt 120 hervor und endet an der
Wasserablaufkante der Wasserabtropfstruktur. An der dem Fensterrahmen 200 zugewandten
Seite endet der Profilwinkel 160 bündig mit der zweiten Dichtungsfläche 121.
[0044] Der Profilwinkel 160 bildet in Zusammenwirkung mit einem passenden Gegenstück im
anderen unteren Eckbereich der Wandöffnung eine Führung zum Einsetzen der Fensterbank
300 in die bestimmungsgemäße Position auf der Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts
140. Dabei wird das Gewicht der Fensterbank 300, die aus Stein bestehen kann und die
ggf. durch zusätzliches Gewicht belastet wird, auf den Profilwinkel 160 abgeleitet
und verteilt. Dadurch wird ein unmittelbarer Kontakt der Fensterbank 300 mit der Auflagefläche
141 verhindert, so dass Kratzer oder dergleichen auf der Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts
140 verhindert werden können.
Grundkörper und Materialien
[0045] In der bevorzugten Ausführung bilden der Abstützabschnitt 110, der erste Seitenabschnitt
120, der Bankauflageabschnitt 140 und der Stufenabschnitt 150 einen einstückig oder
monolithisch ausgebildeten Grundkörper mit einer porösen oder faserigen Struktur.
Der Grundkörper ist vorzugsweise aus Vollmaterial herausgearbeitet, beispielsweise
gefräst. Der Bankauflageabschnitt besteht im Wesentlichen aus Dämmstoff, vorzugsweise
expandiertem Polystyrol (EPS), extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) oder Holzweichfaser
(HWF).
Beschichtung 700
[0046] Die durch Punkte dargestellte Beschichtung 700 (sh. Fig. 26) überzieht zusammenhängend
die erste, zweite und dritte Dichtungsfläche 111, 121, 131, die Auflagefläche 141
des Bankauflageabschnitts 140, die der Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts
140 zugewandte Stirnseite 112 des Abstützabschnitts 110 und die der Auflagefläche
141 des Bankauflageabschnitts 140 zugewandte Seitenfläche 123 des ersten Seitenabschnitts
120. Die Beschichtung 700 ist aus zwei Komponenten hergestellt und dringt in die poröse
oder faserige Struktur des Grundkörpers bis in eine Eindringtiefe von ca. 5 bis 15
mm ein. Nach chemischer Härtung, die optional thermisch beschleunigt werden kann,
bildet die Beschichtung eine glatte, wasserundurchlässige und glasharte Oberfläche.
Die Beschichtung ist UV-beständig und insektenresistent.
[0047] Fig. 26 zeigt stellvertretend für alle beschichteten Abschnitte des porösen Grundkörpers
eine schematische Schnittansicht des Abstützabschnitts 110 der Abdichtungsvorrichtung
100, wobei die Beschichtung 700 in die poröse Struktur des Abstützabschnitts 110 eindringt
und eine glatte, glasharte Oberfläche bildet, die gleichzeitig die erste Dichtfläche
111 darstellt. Im vorliegenden Fall weist die poröse Struktur des Abstützabschnitts
110 in etwa eine Porengröße von 3 mm auf, was der Größe der EPS-(Styropor)-Teilchen
entspricht. In der schematischen Schnittansicht der Fig. 26 ist zu erkennen, dass
die Beschichtung in etwa bis zur dreifachen Porengröße (ca. 10 mm) in die poröse Struktur
des Abstützabschnitts 110 eindringt und die Zwischenräume ausfüllt, so dass die poröse
Struktur des Abstützabschnitts 110 im oberflächennahen Bereich mechanisch verfestigt
ist. Die Beschichtung 700 kann auch auf nicht-poröse Strukturen aufgetragen werden
(z.B. dritte Dichtungsfläche 131), um eine zusammenhängende Oberfläche mit einer angrenzenden
Beschichtung 700 einer porösen Struktur ausbilden.
Anordnung (Fig. 13 bis 25)
[0048] Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst neben der Abdichtungsvorrichtung 100, die
mit Bezug auf die Figuren 1 bis 12 beschrieben wurde, einen Fensterrahmen 200, eine
Fensterbank 300und wenigstens eine Dichtung 400.
[0049] Einige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung 100 und
Anordnung werden nachstehend wie folgt zusammengefasst:
Sowohl im Holz- als auch im Massivbau ist eine Überdämmung des Fensterrahmens 200
bei Fenstern und Türen grundsätzlich erforderlich, um Wärmebrücken zu eliminieren.
Blatt 2 des Normkatalogs verlangt eine Überdämmung von 3 cm. In der Wandöffnung gibt
es jedoch immer einen Abstand zwischen Wand und Fensterrahmen 200, der in der Regel
mit Polyurethan ausgeschäumt wird. In der Regel wird der Fensterrahmen 200 über Kompriband
angeklebt und unten ausgeschäumt. Sinnvoller sind aber Dichtbänder (5-7 cm breit),
die industriell angeboten werden. Aufgrund des Diffusionsgefälles nach außen ist sowohl
auf die Abdichtung des Fensterrahmens 200 zur Wand als auch auf die Abdichtung nach
vorne zu achten. Das Kompriband dient in der Regel als zusätzliche Abdichtung, damit
kein Wasser in die Dämmung läuft.
[0050] Die erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtung 100 bildet sinngemäß eine wasserdichte
Aufnahme für den Fensterrahmen 200, um diesen nach unten (erste Dichtfläche 111),
nach vorne (zweite Dichtfläche 121) und zur Seite (dritte Dichtfläche 131) abzudichten.
Diese Aufnahme wird durch einen 4-10 mm starken, feuchteresistenten Plattenwerkstoff
aus Kunststoff ermöglicht, der seitlich zwischen der Längsrandseite 230 des Fensterrahmens
200 und der Wandöffnung angeordnet wird und mit den unterseitigen und vorderseitigen
(ersten und zweiten) Dichtungsflächen 111, 121 eine zusammenhängende, seitliche (dritte)
Dichtungsfläche 131 bereitstellt. Diese Platte (zweiter Seitenabschnitt 130) besteht
vorzugsweise aus PVC oder anderen Materialien, die eine erforderliche Festigkeit aufweisen.
Da die dünne Seitenplatte zwischen die Wandöffnung und die Längsrandseite 230 des
Fensterrahmens 200 passt, kann die Dichtung 430 seitlich und unterhalb (Dichtung 210)
des Fensterrahmens 200 zusammenhängend weitergeführt werden. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Abdichtungsvorrichtung 100 ist die Dichtung 400 (410, 430) seitlich und unterhalb
des Fensterrahmens 200 also durchgehend ausführbar, beispielsweise durch Dichtungsband
oder Kompriband. Der Übergang zwischen der Dämmung und der Seitenwand wird demnach
durch die dünne Seitenplatte gelöst. Insbesondere der Übergang zur Leibung damit abgedichtet.
Die erfindungsgemäße Abdichtungsvorrichtung 100 bildet sinngemäß eine Wanne, die eintretendes
Wasser auffängt und gezielt abgeleitet. Bei Einsatz eines Dichtungsband kann nun kein
Wasser mehr durch etwaige Spalte über das Fenster nach innen kommen. Insbesondere
wird verhindert, dass Wasser seitlich in die Wandöffnung und weiter nach innen in
Richtung der Wand läuft.
[0051] Der Bankauflageabschnitt 140 ist stufenförmig gegenüber dem Abstützabschnitt 110
versetzt, um eine Fensterbank 300 aus Stein oder Aluminium aufzunehmen, die unter
dem Fensterrahmen 200 einläuft und von diesem überlappt wird. Eine Fensterbank 300
aus Stein (sh. Fig. 14) läuft beispielsweise glatt unter dem Fensterrahmen 200 ein,
während eine Fensterbank 300 aus Aluminium in der Regel am innenseitigen Ende ein
Halterippe aufweist, die in der ersten oder zweiten Nut des unterseitigen Fensterrahmenprofils
gehalten wird (sh. Fig. 13).
[0052] Zur Anpassung der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung 100 an die Leibung wird
ein Leibungseckteil auf den Formkörper (= Grundkörper + zweiter Seitenabschnitt 130)
aufgesetzt. Der Formkörper kann je nach Leibungsstärke angepasst werden. Der Grundkörper
des Formkörpers besteht vorzugsweise aus expandiertem Polystyrolschaum (EPS). Wenn
mit Holzweichfaser gedämmt wird, kann der Grundkörper des Formkörpers beispielsweise
auch aus Holzweichfaser gefertigt werden. Ebenfalls ist es möglich, den Grundkörper
des Formkörpers aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum (XPS) auszuführen. Allerdings
gibt es XPS im Gegensatz zu EPS nicht als Blockware, so dass der Grundkörper aufwändig
aus einzelnen Elementen zusammenzusetzen ist.
[0053] Die genannten Dämmstoffe und -materialen sind in der Regel weich und bereits durch
geringe Druckbelastung plastisch verformbar. Um daraus resultierende Material- und
Funktionsschäden zu verhindern, ist der Formkörper erfindungsgemäß durch die Beschichtung
700 geschützt (sh. Fig. 26). Die Beschichtung 700 ist wasserdicht, hochfest, UV beständig,
umweltverträglich, insektenresistent und aus zwei Komponenten aufgebaut.
[0054] Der Grundkörper aus EPS oder Holzweichfaser basiert auf den ringsum eingesetzten
Dämmstoffen und ist bewusst weich und porös gehalten, um die geforderte Dämmwirkung
zu erzielen. Wäre der Formkörper insgesamt zu hart, würde er sich optisch nicht in
die Umgebung aus Dämmstoffen eingliedern und sich sichtbar davon unterscheiden.
[0055] Erfindungsgemäß kann die Beschichtung 700 derart aufgebracht werden, dass sie in
den porösen Grundkörper eindringt, um den Grundkörper ausgehend von der Oberfläche
zu verfestigen. Ein Lack (ca. 100 µm) würde niemals dieselbe Festigkeit erreichen
und bei Belastung abplatzen. Daher wird vorzugsweise kein Lack eingesetzt. Vorzugsweise
dringt die Beschichtung bis in eine Tiefe von ca. 10 mm in den porösen Grundkörper
ein. Nach thermischer Aushärtung ist die Beschichtung oberflächlich hart. Im Ergebnis
werden trotz der oberflächlichen Härtung wesentliche Eigenschaften des Dämmstoffs
beibehalten.
[0056] Der seitliche Profilwinkel 160 (optional) soll einerseits verhindern, dass der Putz
610 nicht im Wasser steht. Daher soll der Putz 610 am dem Oberschenkel 163 des Profilwinkels
160 enden. Die Beschichtung 700 (Fig. 26) ist hinter dem Profilwinkel 160 an der dem
Bankauflageabschnitt 140 zugewandten Seitenfläche 123 hochgezogen. Der Rücken 162
des Profilwinkels 160 wird an dieser Seitenfläche 123 verklebt. Der Unterschenkel
161 des Profilwinkels 160 steht von der Seitenfläche 123 des ersten Seitenabschnitts
120 entlang der Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts 140 hervor. Durch Verklebung
des Unterschenkels 161 an der Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts 141 und
durch Verklebung des Profilrückens 162 an der Seitenfläche 123 des ersten Seitenabschnitts
120 wird dieser Bereich erheblich verstärkt und eine Rissbildung im Winkelbereich
unterbunden. Der Unterschenkel 161 des Profilwinkels 160 ermöglicht zusätzlich eine
Führung für die Fensterbank 300, damit ein Kontakt zwischen der Fensterbank 300 und
dem Bankauflageabschnitt 140 verhindert wird. Durch den Profilwinkel 160 wird demnach
eine mechanische Eck- und Winkelstabilität im Übergangsbereich zwischen dem Bankauflageabschnitt
141 und dem ersten Seitenabschnitt 120 herbeigeführt. Der Unterschenkel 161 hält die
Fensterbank 300 zusätzlich auf Abstand von der Auflagefläche 141, so dass ein Zwischenraum
entsteht, durch den eindringendes Wasser abfließen kann. Die Fensterbank wird mit
einzelnen Klebstoffpunkten an der Auflagefläche 141 des Bankauflageabschnitts 140
festgelegt, die den Wasserabfluss aber nicht beeinträchtigen.
[0057] Bei einer Fensterbank 300 aus Aluminium ist das seitliche Bordstück immer tiefer
als die Fensterbank 300 selbst. Daher gibt es einen Höhenversatz. Um zu verhindern,
dass sich das seitliche Material in den Formkörper eindrückt, ist es sinnvoll, das
Material durch den Unterschenkel 161 des Profilwinkels 160 seitlich zu unterbauen.
[0058] Die Wasserabtropfstruktur 142, 143, 144 an der oberen Außenkante (Wasserabtropfkante)
des Bankauflageabschnitts 140 hat das Ziel, Wasser abzuführen und über den Putz 610
zu leiten. Durch diese Wasserabtropfstruktur 142, 143, 144 wird im Übrigen die Eck-
und Wiederstabilität des Bankauflageabschnitts 140 an der oberen Außenkante erheblich
erhöht.
[0059] Die Lastenabtragung des Fensterrahmens 200 ist über die so genannte Güterichtlinie
geregelt. Am unteren Wandabschluss erfolgt die Lastenabtragung über Lastabtragungspunkte,
was heutzutage durch Kunststoffklötze bewerkstelligt wird. Im Holzbau trägt eine (Holz)Leiste
die Last des Fensters. Nach der erfindungsgemäßen Abdichtungsvorrichtung 100 können
in den von den Montagerichtlinien geforderten Abständen Löcher für Verstärkungselemente
in den Abstützabschnitt 110 eingebracht werden. Alternativ kann auch eine durchgehende
Platte (vorzugsweise recyceltes PU) unter das Fenster eingebracht werden. Nachteilig
ist jedoch, dass der Formkörper in diesem Fall mehrteilig aufgebaut werden muss und
beispielsweise nicht aus Vollmaterial hergestellt werden kann. Bei bodentiefen Elementen
sind beispielsweise auch Verstärkungselemente im Bankauflageabschnitt 140 möglich.
[0060] Der Begriff "Fenster" bezieht sich auf Fenster und/oder Türen, ohne dass im Rahmen
dieser Beschreibung weiter zwischen Fenstern und Türen unterschieden wird.
Bezugszeichenliste:
[0061]
100: Abdichtungsvorrichtung
101: Eckpunkt
110: Abstützabschnitt
111: Erste Dichtungsfläche
112: Stirnseite (außen)
113: Stirnseite (innen)
114: Seitenanschlussfläche
120: Erster Seitenabschnitt
121: Zweite Dichtungsfläche
122: Stirnseite (außen)
123: Seitenfläche
124: Seitenabschlussfläche
125: Oberseite
130: Zweiter Seitenabschnitt
131: Dritte Dichtungsfläche
132: Seitenabschlussfläche
133: Oberseite
140: Bankauflageabschnitt
141: Bankauflagefläche
142: Wasserabtropfstruktur (Nase)
143: Wasserabtropfstruktur (Platte)
144: Wasserabtropfstruktur (Winkel)
145: Stirnseite (außen)
146: Seitenanschlussfläche
147: Gewebearmierung
150: Stufenabschnitt
151: Stirnseite (innen)
152: Seitenabschlussfläche
153: Seitenanschlussfläche
160: Profilwinkel
161: Unterer Profilschenkel
162: Profilrücken
163: Oberer Profilschenkel
200: Fensterrahmen
210: Unterseite
220: Außenseite
230: Längsrandseite
300: Fensterbank (außen)
400: Dichtung
410: Dichtung (Erste Dichtungsfläche)
420: Dichtung (Zweite Dichtungsfläche)
430: Dichtung (Dritte Dichtungsfläche)
440: Dichtung (Stirnfläche außen)
500: Innenseitige Fensterbank
600: Einbauten
610: Putz
620: Dämmung
621: Dämmungskörper
622: Dämmungskörper
623: Dämmungskörper
624: Dämmungskörper
700: Beschichtung
1. Abdichtungsvorrichtung (100) zur Abdichtung eines Fensterrahmens (200) im unteren
Bereich einer Wandöffnung, wobei die Abdichtungsvorrichtung (100) erste, zweite und
dritte Dichtungsflächen (111, 121, 131) aufweist, die ausgebildet sind, um einer Unterseite
(210), einer Außenseite (220) und einer Längsrandseite (230) des Fensterrahmens (200)
unter Zwischenschaltung wenigstens einer Dichtung (400) dichtend gegenüber zu stehen,
wobei die Abdichtungsvorrichtung (100) wenigstens einen Abstützabschnitt (110) aufweist,
der die erste Dichtungsfläche (111) aufweist und ausgebildet ist, um den Fensterrahmen
(200) an dessen Unterseite (210) abzustützen, wobei die Abdichtungsvorrichtung (100)
wenigstens einen ersten Seitenabschnitt (120) aufweist, der die zweite Dichtungsfläche
(121) aufweist und außenseitig an den Abstützabschnitt (110) anschließt, und wenigstens
einen zweiten Seitenabschnitt (130) aufweist, der die dritte Dichtungsfläche (131)
aufweist und seitlich an den Abstützabschnitt (110) anschließt, und wobei sich die
erste, zweite und dritte Dichtungsfläche (111, 121, 131) in einem gemeinsamen Eckpunkt
treffen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Draufsicht die erste Dichtungsfläche (111) eine L-Form aufweist, der Unterschenkel
der L-Form zur zweiten Dichtungsfläche (121) weist und die dritte Dichtungsfläche
(131) nach unten an den Unterschenkel der L-Form angrenzt.
2. Abdichtungsvorrichtung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsvorrichtung (100) wenigstens einen Bankauflageabschnitt (140) aufweist,
der außenseitig an den Abstützabschnitt (110) anschließt und eine Auflagefläche (141)
für eine Fensterbank (300) aufweist, wobei der Bankauflageabschnitt (140) vorzugsweise
zur Außenseite abfällt und/oder eine Wasserabtropfstruktur aufweist, wobei die Wasserabtropfstruktur
bevorzugt als Profilnase (142), als Verlängerungsplatte (143) oder als Profilwinkel
(144) ausgebildet ist.
3. Abdichtungsvorrichtung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsvorrichtung (100) wenigstens einen Stufenabschnitt (140) aufweist,
der innenseitig an den Abstützabschnitt (110) anschließt und eine Auflagefläche für
eine innenseitige Fensterbank (500) bildet.
4. Abdichtungsvorrichtung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsvorrichtung (100) einen Profilwinkel (160) aufweist, vorzugsweise
zur Verstärkung eines Winkels zwischen dem ersten Seitenabschnitt (120) und dem Bankauflageabschnitt
(140).
5. Abdichtungsvorrichtung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsvorrichtung (100) einen Grundkörper mit einer porösen oder faserigen
Struktur aufweist, wobei der Grundkörper vorzugsweise einstückig oder monolithisch
ausgebildet ist und bevorzugt den Abstützabschnitt (110) und/oder den ersten Seitenabschnitt
(120) und/oder den Bankauflageabschnitt (140) und/oder den Stufenabschnitt (140) aufweist.
6. Abdichtungsvorrichtung (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsvorrichtung (100) eine Beschichtung (700) aufweist, welche die erste,
zweite und dritte Dichtungsfläche (110, 120, 130) zusammenhängend überzieht, wobei
die Beschichtung (700) vorzugsweise in die poröse oder faserige Struktur des Grundkörpers
eindringt und/oder eine glatte, wasserundurchlässige Oberfläche bildet.
7. Anordnung, umfassend eine Abdichtungsvorrichtung (100) nach einem der vorangehenden
Ansprüche, einen Fensterrahmen (200), eine Fensterbank (300) und wenigstens eine Dichtung
(400), dadurch gekennzeichnet, dass die erste, zweite und dritte Dichtungsfläche (111, 121, 131) unter Zwischenschaltung
der Dichtung (400) gegenüber der Unterseite (210), der Außenseite (220) und der Längsrandseite
(230) des Fensterrahmens (200) abgedichtet ist, wobei der Fensterrahmen (200) die
Fensterbank (300) vorzugsweise teilweise überlappt.
1. Sealing device (100) for sealing a window frame (200) in the lower region of a wall
opening, wherein the sealing device (100) comprises first, second and third sealing
surfaces (111, 121, 131) which are configured to be sealingly positioned opposite
to a lower side (210), an outer side (220) and a longitudinal edge side (230) of the
window frame (200) with the interposition of at least one seal (400), wherein the
sealing device (100) comprises at least one support section (110) which comprises
the first sealing surface (111) and is configured to support the window frame (200)
on its lower side (210), wherein the sealing device (100) comprises at least one first
lateral section (120) which comprises the second sealing surface (121) and adjoins
the outside of the support section (110) and comprises at least one second lateral
section (130) which comprises the third sealing surface (131) and laterally adjoins
the support section (110), and wherein the first, second and third sealing surface
(111, 121, 131) meet in a common vertex, characterised in that, in plan view, the first sealing surface (111) has an L-shape, the lower leg of the
L-shape faces the second sealing surface (121), and the third sealing surface (131)
is downwardly adjacent to the lower leg of the L-shape.
2. Sealing device (100) according to any of the preceding claims, characterised in that the sealing device (100) comprises at least one sill support section (140) which
adjoins the outside of the support section (110) and comprises a support surface (141)
for a window sill (300), wherein the sill support section (140) preferably slopes
down toward the outside and/or comprises a water draining structure, wherein the water
draining structure is preferably configured as a profile nose (142), as an extension
plate (143) or as a profile angle (144).
3. Sealing device (100) according to any of the preceding claims, characterised in that the sealing device (100) comprises at least one step section (140) which adjoins
the inside of the support section (110) and forms a support surface for an inside
window sill (500).
4. Sealing device (100) according to any of the preceding claims, characterised in that the sealing device (100) comprises a profile angle (160), preferably for reinforcing
an angle between the first lateral section (120) and the sill support section (140)
.
5. Sealing device (100) according to any of the preceding claims, characterised in that the sealing device (100) comprises a main body having a porous or fibrous structure,
wherein the main body is preferably formed monolithically or in one piece, and preferably
comprises the support section (110) and/or the first lateral section (120) and/or
the sill support section (140) and/or the step section (140).
6. Sealing device (100) according to any of the preceding claims, characterised in that the sealing device (100) comprises a coating (700) which continuously covers the
first, second and third sealing surface (110, 120, 130), wherein the coating (700)
preferably penetrates into the porous or fibrous structure of the main body and/or
forms a smooth, water-impermeable surface.
7. Arrangement, including a sealing device (100) according to any one of the preceding
claims, a window frame (200), a window sill (300) and at least one seal (400), characterised in that the first, second and third sealing surface (111, 121, 131) is sealed against the
lower side (210), the outer side (220) and the longitudinal edge side (230) of the
window frame (200) with the interposition of the seal (400), wherein the window frame
(200) preferably partially overlaps the window sill (300).
1. Dispositif d'étanchéité (100) pour assurer l'étanchéité d'un châssis de fenêtre (200)
dans la zone inférieure d'une baie de paroi,
le dispositif d'étanchéité (100) présentant des première, deuxième et troisième surfaces
d'étanchéité (111, 121, 131), qui sont réalisées pour être opposées de manière étanche
à un côté inférieur (210), un côté extérieur (220) et un côté de bordure longitudinal
(230) du châssis de fenêtre (200) avec interposition d'au moins un joint d'étanchéité
(400),
le dispositif d'étanchéité (100) présentant au moins un tronçon d'appui (110), qui
comporte la première surface d'étanchéité (111) et est conçu pour assurer l'appui
du châssis de fenêtre (200) sur son côté inférieur (210), le dispositif d'étanchéité
(100) présentant au moins un premier tronçon latéral (120), qui comporte la deuxième
surface d'étanchéité (121) et se raccorde, du côté extérieur, au tronçon d'appui (110),
et présentant au moins un deuxième tronçon latéral (130), qui comporte la troisième
surface d'étanchéité (131) et se raccorde latéralement au tronçon d'appui (110),
et les première, deuxième et troisième surfaces d'étanchéité (111, 121, 131) se rencontrent
en un sommet angulaire commun,
caractérisé en ce qu'en vue de dessus, la première surface d'étanchéité (111) présente une forme en L,
l'aile inférieure ou petite aile de la forme en L est dirigée vers la deuxième surface
d'étanchéité (121), et la troisième surface d'étanchéité (131) est adjacente, vers
le bas, à l'aile inférieure ou petite aile de la forme en L.
2. Dispositif d'étanchéité (100) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'étanchéité (100) présente au moins un tronçon d'appui de tablette
de rebord de fenêtre (140), qui se raccorde, du côté extérieur, au tronçon d'appui
(110) et présente une surface d'appui (141) pour une tablette de rebord de fenêtre
(300), le tronçon d'appui de tablette de rebord de fenêtre (140) étant de préférence
en déclivité descendante vers l'extérieur, et/ou présentant une structure de rejet
d'eau, la structure de rejet d'eau étant de préférence réalisée sous forme de nez
profilé (142), sous forme de plaque de prolongement (143) ou sous forme de cornière
profilée (144) .
3. Dispositif d'étanchéité (100) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'étanchéité (100) présente au moins un tronçon en gradin (150), qui
se raccorde du côté intérieur au tronçon d'appui (110) et forme une surface d'appui
pour une tablette intérieure de rebord de fenêtre (500).
4. Dispositif d'étanchéité (100) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'étanchéité (100) comprend une cornière profilée (160), de préférence
pour le renfort d'un angle entre le premier tronçon latéral (120) et le tronçon d'appui
de tablette de rebord de fenêtre (140).
5. Dispositif d'étanchéité (100) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'étanchéité (100) présente un corps de base avec une structure poreuse
ou fibreuse, le corps de base étant de préférence réalisé d'un seul tenant ou sous
forme de monolithe, et présentant de préférence le tronçon d'appui (110), et/ou le
premier tronçon latéral (120) et/ou le tronçon d'appui de tablette de rebord de fenêtre
(140) et/ou le tronçon en gradin (150).
6. Dispositif d'étanchéité (100) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif d'étanchéité (100) présente un revêtement (700), qui recouvre de manière
continue en les reliant, la première, deuxième et troisième surface d'étanchéité (111,
121, 131), le revêtement (700) pénétrant de préférence dans la structure poreuse ou
fibreuse du corps de base, et/ou formant une surface externe lisse, imperméable à
l'eau.
7. Agencement comprenant un dispositif d'étanchéité (100) selon l'une des revendications
précédentes, un châssis de fenêtre (200), une tablette de rebord de fenêtre (300)
et au moins un joint d'étanchéité (400), caractérisé en ce que la première, deuxième et troisième surface d'étanchéité (111, 121, 131) est rendue
étanche, par interposition du joint d'étanchéité (400), par rapport au côté inférieur
(210), au côté extérieur (220) et au côté de bordure longitudinal (230) du châssis
de fenêtre (200), le châssis de fenêtre (200) venant chevaucher au moins partiellement
la tablette de rebord de fenêtre (300) par le dessus.