[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen zumindest eines Bremselementes
einer Bogenbremse.
[0002] Aus der
DE - PS 845 521 ist es bekannt, Bogen mittels Luftstößen aus Löchern nach unten zu drücken und diese
in Berührung mit Saugrädern zu bringen.
[0003] Aus der
DE - PS 944 857 ist es bekannt, das Vakuum an Bremswalzen nur immer dann zur Wirkung zu bringen,
wenn tatsächlich eine Bremswirkung erwünscht ist.
[0004] Aus der
SU 971758 ist es bekannt, zum Unterstützen des Anspringens von Bogen an eine Bogenbremse mechanische
Andrückmittel zu verwenden.
[0005] Aus der
DE 34 13 179 A1 ist es bekannt, in Fällen, in denen einzelne Saugräder keine druckfreien Räume haben,
aus den Vakuumdüsen dieser Saugräder Druckluft zu blasen und den Bogen örtlich von
dem Saugrad fernzuhalten, um ein Schmieren zu verhindern. Aus der
DE 197 07 414 A1 ist es bekannt, die innerhalb einer Bogenoffsetdruckmaschine dem Abbremsen der Bogen
dienende Blas- und/oder Saugluft entsprechend der Bedruckstoffart und Stärke, dem
Bogenformat, der sujetbedingten Farbverteilung auf dem Bogen anzupassen. Dabei soll
die Berührung des bedruckten Bogen mit den das Bremsen ausführenden Einrichtungen
(Saugwalzen, Saugringe) ausschließlich in nicht bedruckten Bereichen bewirkt werden.
[0006] Aus der
DE 197 40 337 A1 ist es bekannt, zur Unterstützung der Andrückung der Bogen an das Trum über dem Trum
Düsen anzuordnen, die die Bogen mit gegen das Trum gerichteten Blasluftstrahlen beaufschlagen.
[0007] Aus der
DE 101 57 118 A1 ist es bekannt, die Position des Druckbogens während der Zuführung zu ermitteln und
die Wirkung des Unterdruckes an der Bogenbremse in Abhängigkeit der Position des jeweiligen
Bogens zu steuern.
[0008] Aus der
DE 10 2005 025 743 A1 ist es bekannt, zur Unterstützung des Anspringverhaltens der Bogen an eine Bogenbremse
mittels einer oberhalb dieser angeordneten schwingenden Platte eine großflächige und
trotzdem gepulste Luftbeaufschlagung zu erzeugen.
[0009] Aus der
DE 10 2008 031 710 A1 ist es bekannt, jedes Bogenbremselement mit wenigstens jeweils einer individuell
ansteuerbaren Druckluftquelle als Lufterzeuger in Verbindung zu stellen.
[0010] Nachteilig an diesen Lösungen ist, dass diese allesamt durchgehend druckfreie Korridore
benötigen.
[0011] Aus der
DE 10 2007 052 381 A1 ist es bekannt, durch eine Analyse des Druckbildes druckfreie Stellen als Einstellungsvorschlag
mittels eines Rechners zu berechnen und als Einstellungsvorschlag auf dem Bedruckstoff
und/oder Druckbild markiert anzuzeigen. Damit wird zwar sichergestellt, dass die Bremselemente
nicht in Teilen des Druckbildes liegen. Ebenfalls nachteilig an dieser Lösung ist
aber, dass auch hier die Bremselemente der Bogenbremse komplett druckfreie Korridore
benötigen, damit auf dem fertig bedruckten Bogen keine Spuren hinterlassen werden.
[0013] Aus der
DE 699 15 198 T2 ist eine Verwendung eines druckfreien Abschnittes eines Bedruckstoffes zum Verzögern
des Bedruckstoffes durch ein Bremselement bekannt.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Abbremsprozess von Bogen in der Auslage
einer bogenverarbeitenden Maschine weiter zu verbessern.
[0015] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen
Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0016] Die Erfindung hat den Vorteil, dass der Abbremsprozess von Bogen in der Auslage einer
bogenverarbeitenden Maschine weiter verbessert wird.
[0017] Eine Auslage für eine bogenverarbeitende Maschine wird mit einer zumindest ein verstellbares
Bremselement aufweisenden Bogenbremse bereitgestellt, wobei eine Steuereinrichtung
in Abhängigkeit zumindest einer Information zur Belegung eines Bogens mit einem Medium
eine Einstellung für das Bremselement bereitstellt und wobei die Einstellung für das
Bremselement, insbesondere die Einstellung des Bremselementes, die Nutzung eines in
einer Bogenlaufrichtung von der Bogenvorderkante bis zur Bogenhinterkante sich über
einen Teilbereich der Bogenbreite erstreckenden zumindest teilweise mit einem Medium
belegten Bereiches umfasst.
[0018] Der von dem Bremselement zu benutzende Bereich weist demnach eine Erstreckung quer
zur Bogenlaufrichtung über die Bogenbreite auf. Die Erstreckung über den Teilbereich
der Bogenbreite kann dabei wenige Millimeter oder Zentimeter betragen. Vorzugsweise
kann der Teilbereich über die Bogenbreite eine axiale Erstreckung von 5 mm bis 20
mm aufweisen. Der sich von der Bogenvorderkante bis zur Bogenhinterkante erstreckende
zumindest teilweise mit einem Medium belegte Bereich ist dabei bevorzugt geradlinig
und besonders bevorzugt parallel zur Bogenlaufrichtung ausgerichtet.
[0019] Als Information zur Belegung eines Bogens werden insbesondere alle Informationen,
Daten, Tabellen oder Files über belegte bzw. unbelegte Abschnitte oder Flächen, Stellen,
Teilbereiche eines Bogens verstanden. Weiterbildend wird darunter aber auch die Information
über das eingesetzte Bogenmaterial, insbesondere über saugendes oder nichtsaugendes
Bogenmaterial, verstanden. Als Medium wird insbesondere die Belegung eines Bogens
mit Farbe, insbesondere Druckfarbe, mit Lack, insbesondere Drucklack, mit einer Kleberschicht,
mit einer Folienschicht o. ä. verstanden. Dabei kann der mit dem Medium belegte Bereich
als reell existierender Bogenbereich oder auch als virtueller, zu belegender Bereich
verstanden werden. Der zu belegende Bereich kann in einem anschließenden Druckdurchgang,
insbesondere durch Ausbelichtung einer Druckform, oder auch druckformlos auf einen
oder eine Mehrzahl von Bogen aufgebracht werden.
[0020] Die Einstellung eines Bremselementes umfasst insbesondere die axiale Verstellung
eines oder mehrerer Bremselemente. Mindestens eines der Bremselemente kann dabei bevorzugt
derart axial verstellt werden, dass dieses mit dem zumindest teilweise mit Medium
belegten Bereich korrespondiert. Alternativ oder zusätzlich kann die Einstellung des
Bremselementes auch die Einstellung von am Bremselement anliegender Saugluft umfassen.
Weiter alternativ oder zusätzlich kann die Einstellung des Bremselementes die Auswahl
eines konkreten Bremselementes umfassen. Bei einer Mehrzahl von möglichen Bremselementen
kann die Einstellung für das Bremselement auch die Auswahl eines geeigneten Bremselementes
umfassen. Dabei kann über eine verbundene Bedieneinrichtung, insbesondere über eine
Anzeigeeinrichtung, das geeignete Bremselement angezeigt oder beschrieben werden.
Die Umrüstung des Bremselementes kann anschließend von Hand durchgeführt werden. Alternativ
kann die Auswahl des geeigneten Bremselementes, insbesondere durch die Steuereinrichtung,
auch automatisiert erfolgen. Alternativ oder weiterbildend kann die Einstellung des
Bremselementes aber auch eine weitere Saugluftsteuerung, eine allgemeine und/oder
mit dem Bremselement korrespondierende Blasluftsteuerung, eine Verlagerung eines oder
mehrerer Bogenführungselemente, eine Aktoransteuerung und/oder Weiteres umfassen.
[0021] Vorzugsweise enthält der zumindest teilweise mit dem Medium belegte Bereich zumindest
einen unbelegten Abschnitt. Der Bereich kann aber auch mehrere der unbelegten Abschnitte
enthalten. Ist ein solcher unbelegter Abschnitt vorhanden, umfasst die Einstellung
für das Bremselement in der Regel die Nutzung dieses unbelegten Abschnittes für die
Bremsung. Alternativ oder weiterbildend kann der zumindest teilweise mit dem Medium
belegte Bereich mit zumindest einem inhomogen verteilten Medium belegt sein. Hierbei
kann das Bremselement an einer geeigneten Stelle eingesetzt werden. Insbesondere ist
vorgesehen zu unterscheiden zwischen einer Belegung des zur Bremsung genutzten Bereiches
mit einem Medium hoher Intensität und einer Belegung mit einer gegenüber der hohen
Intensität geringeren Intensität und/oder zwischen einer Belegung mit unterschiedlichen
Medien. Eine hohe Intensität der Belegung kann beispielsweise durch eine ein- oder
mehrfache Belegung des Bereiches mit dem Medium erfolgen. Diese ein- oder mehrfache
Belegung des Bereiches kann beispielsweise durch wiederholtes Aufbringen des Mediums
und/oder durch unterschiedlich starkes Aufbringen des Mediums entstehen. Der zur Bremsung
genutzte mit dem Medium belegte Bereich enthält bevorzugt einen unbelegten Abschnitt
oder einen Abschnitt niedriger Intensität der Belegung. Eine hohe Intensität der Belegung
im zur Bremsung genutzten Bereich wird bei der Einstellung berücksichtigt und besonders
bevorzugt ein Kontakt mit dem Bremselement vermieden und/oder eine Saugwirkung durch
das Bremselement reduziert oder aufgehoben. Die Einstellung des Bremselementes umfasst
besonders bevorzugt die Nutzung des unbelegten Abschnitts und/oder des Abschnitts
geringerer Intensität und/oder unkritischer Medien.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Steuereinrichtung die Informationen
über belegte und/oder unbelegte Abschnitte der verschiedenen Bereiche bereit. Die
Steuereinrichtung kann dafür mit einer Vorstufe verbunden sein oder die Vorstufe selbst
rechentechnisch unterstützen. Alternativ erhält die Steuereinrichtung die Informationen
über belegte und/oder unbelegte Abschnitte der Bereiche aus der Vorstufe. Weiter alternativ
können die Informationen über belegte und/oder unbelegte Abschnitte der Bereiche durch
Anzeige auf einem Bildschirm und/oder durch eine Aufnahme mittels eines Sensors, insbesondere
einer Kamera, insbesondere von einer Bildvorlage oder einer Bogenvorlage gewonnen
werden oder auch händisch eingegeben sein. Die Informationen über belegte und/oder
unbelegte Abschnitte der Bereiche können insbesondere die Informationen für ein zu
druckendes Motiv beinhalten.
[0023] Die bogenverarbeitende Maschine ist als Druckmaschine, insbesondere als Rotationsdruckmaschine,
ausgeführt. Die Druckmaschine kann eine mit Druckformen arbeitende Offsetdruckmaschine
sein oder auch eine Digitaldruckmaschine. Alternativ jedoch nicht zur Erfindung gehörend
kann die Maschine eine einer Druckmaschine vorzugsweise unmittelbar nachgeschaltete
Maschine sein. Die Bremsung erfolgt bevorzugt inline zu einem Verarbeitungsprozess,
besonders bevorzugt zu einem Druckprozess. Insbesondere wird das Medium unmittelbar
vor der Bremsung auf den Bogen gebracht, so dass das Medium zum Zeitpunkt der Bremsung
nicht getrocknet, insbesondere nicht vollständig getrocknet, ist. Die Bremsung kann
dabei in einem nicht trockenen, insbesondere nicht vollständig getrockneten Zustand
des Bogens erfolgen. Im Falle einer Druckmaschine ist der zumindest teilweise mit
dem Medium belegte Bereich ein von der Druckmaschine bedruckbarer Bereich. Insbesondere
weist der Bogen dabei einen druckfreien Greiferrand an der Bogenvorderkante und/oder
an der Bogenhinterkante auf, wobei der zumindest teilweise mit einem Medium belegte
Bereich zwischen von den druckfreien Rändern begrenzt wird. Der bedruckbare Bereich
kann sich bei einer Druckmaschine durch eine auf den Bogen maximal zu applizierende
Druckform ergeben.
[0024] Die an einer Druckmaschine bevorzugt von der Steuereinrichtung oder einer Vorstufe
bereitgestellte Druckbildinformation bzw. das Motiv wird insbesondere an einer Druckmaschine
zur Erstellung, insbesondere der Ausbelichtung, einer Druckform verwendet, mit der
der anschließende Druckjob abgearbeitet werden kann. Dabei kann die Steuereinrichtung
mit einem Sensor in Verbindung stehen und der Sensor zur Abtastung einer Druckbildinformation,
insbesondere eines Vorlagebogens, ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann
die Steuereinrichtung eine Schnittstelle aufweist, die derart ausgebildet ist, dass
der Steuereinrichtung Informationen über die Belegung eines Bogens mit dem Medium
zuführbar sind. In der Druckvorstufe kann die Steuereinrichtung zur Erstellung der
Informationen über die Belegung eines Bogens mit dem zumindest einen Medium, z. B.
der oder den Farben, von Sonderfarben, ein- oder mehrfachen Lackauftrag, Kleberauftrag,
Folienapplikation u. ä., ausgebildet sein.
[0025] Bei einer Druckmaschine wird unter der zumindest einen Information über die Belegung
eines Bogens mit einem Medium vorzugsweise eine Druckbildinformation z. B. das Druckbild,
insbesondere das zu druckende Motiv, verstanden. Dabei kann diese Information z. B.
in Form einer Tabelle oder eines Files oder anderweitig vorliegen. Die Information
zur Belegung eines Bogens kann die Information über bedruckte bzw. unbedruckte und/oder
lackierte bzw. unlackierte Abschnitte der Bereiche auf einem Bedruckstoff beinhalten.
Weiterbildend umfasst die Information über die Belegung eines Bogens die Information
über die homogene oder inhomogene Verteilung des Mediums und/oder die Intensität des
Mediums. Die Intensität kann durch mehrfachen Übereinanderdruck und/oder die aufgebrachte
Schichtdicke variieren. Bevorzugt werden Toleranzgrenzen angewandt, die aussagen,
bis zu welcher Intensität eine Bremsung in Abschnitten mit niedriger Intensität an
Medium möglich ist. Als Medium wird der Druckmaschine regemäßig eine Farbe, insbesondere
eine Druckfarbe, und/oder ein Lack, insbesondere ein Drucklack, eingesetzt. Eine ein-
oder mehrfache Belegung des Bereiches kann beispielsweise durch aufeinanderfolgende
Druckdurchgänge in der Druckmaschine erzielt werden. Bevorzugt erfolgt die Bremsung
durch das Bremselement in einem unbelegten Abschnitt des zur Bremsung genutzten Bereiches
oder in einem Abschnitt niedriger Belegung mit einem Medium, z. B. mit geringer Anzahl
an Farben, nicht glänzenden Flächen und/oder Textflächen.
[0026] Die Steuereinrichtung kann weiterbildend mit einer oder mehreren Druckmaschinen verbunden
sein. Weiterbildend kann die Steuereinrichtung mit einer oder mehreren Maschinensteuerungen
verbunden sein oder auch in diese integriert sein, so dass es möglich ist, diese Maschinen
in Abhängigkeit der Druckbildinformation bzw. des Motives und der möglichen Bremseffekte,
insbesondere über die Bogenbreite, zu steuern oder insbesondere nach einem oder mehreren
Parametern zu regeln. Die Steuereinrichtung oder die Maschinensteuerung steuert oder
regelt dabei bevorzugt die Arbeitsgeschwindigkeit der bogenverarbeitenden Maschine,
um in Abhängigkeit der Bogenbremseinstellung qualitätsgerechte Stapel zu erzeugen.
Die Einstellung des Bremselementes umfasst die Nutzung eines in Bogenlaufrichtung
nicht durchgehend druckfreien Bereiches, erfindungsgemäß einen teilweise mit einem
Medium belegten Bereich. Druckfreie Abschnitte sind vorzugsweise unbelegte Abschnitte
im zur Bremsung genutzten Bereich. Die Erstreckung druckfreier Abschnitte ist demnach
stets geringer als die Erstreckung eines Bogens in Verarbeitungsrichtung, insbesondere
in Bogenlaufrichtung. Alternativ oder zusätzlich können auch belegte Abschnitte mit
Medien niedriger Intensität oder unkritischer Medien zur Bremsung genutzt werden.
[0027] Die Einstellung des Bremselementes in der Auslage einer Druckmaschine erfolgt durch
Minderung oder Aufhebung eines Kontaktes des Bremselementes mit dem zu bremsenden
Bogen und/oder durch Minderung oder Aufhebung einer Saugwirkung des Bremselementes
auf den Bogen in einem mit dem Medium belegten Teilbereich des Bereiches. Weiter bevorzugt
wird der Kontakt des Bremselementes mit dem Bogen und/oder eine Saugluft des Bremselementes
in mindestens einem Abschnitt, welcher ohne oder mit niedriger Belegung versehen ist,
innerhalb des Bereiches hergestellt. Weiterbildend erfolgt bei der Einstellung für
das Bremselement die Auswahl eines geeigneten Bremselementes. Beispielsweise können
geeignet breite und/oder widerstandsfähige Saugbänder vorgeschlagen werden. Es kann
auch das eingesetzte Bremselement auf das im Bremsbereich liegende Medium angepasst
werden.
[0028] Weiterbildend erlaubt die Einstellung der Bogenbremse in Abhängigkeit eines gedruckten
Motives die Nutzung von druckfreien Abschnitten, Flächen oder Stellen, welche keine
druckfreien Korridore sind. Diese druckfreien Abschnitte haben somit keine der Bogenlänge
entsprechende Erstreckung. Unter druckfreien Abschnitte werden damit insbesondere
alle Flächen auf dem Bogen ohne Farb- und/oder Lackbelegung verstanden, die im mit
einem Medium belegten Bereich liegen und die nicht gleichzeitig von der Bogenvorderkante
bis zur Bogenhinterkante durchgehend druckfreie Korridore sind. Derartige druckfreie
Abschnitte sind insbesondere in Motiven und besonders bevorzugt auf Sammeldruckformen
zu finden. Vorteilhafterweise wird die Möglichkeit für eine Bogenbremsung erweitert
und es können höhere Maschinengeschwindigkeiten erreicht werden. Die druckfreien Abschnitte
sind dabei auf der der Bogenbremse zugewandten Seite der Bogen relevant. Besonders
bevorzugt werden druckfreie Abschnitte, welche möglichst in der Nähe der Bogenhinterkante
liegen und/oder eine möglichst lange durchgehende Erstreckung in Bogenlaufrichtung
aufweisen.
[0029] Wird die Steuereinrichtung weiterbildend in die Erstellung eines Motives beispielsweise
einer Sammeldruckform etwa in der Vorstufe eingebunden, ist es vorgesehen, das Motiv
selbst zur Nutzung druckfreier Abschnitte, welche zusätzlich zu druckfreien Korridoren
angeordnet sein können, zu optimieren. Dabei kann durch die Steuereinrichtung die
Druckbildinformation bzw. das Motiv derart beeinflusst werden, dass die druckfreien
Abschnitte zur Bremsung genutzt werden können. Besonders bevorzugt werden die druckfreien
Abschnitte im hinteren Bogenbereich angeordnet, da in diesem Bereich die an der Vorderkante
freigegebenen Bogen am intensivsten verzögert werden können. Insbesondere können die
druckfreien Abschnitte in gleicher Erstreckung bezüglich des Bogens beginnen und/oder
enden. Weiterbildend ist es vorgesehen, die druckfreien Abschnitte symmetrisch zur
Bogenmitte ausgerichtet anzuordnen. Weiterbildend ist es vorgesehen, die Druckbildinformation
bzw. die Motive für verschiedene Jobs oder für verschiedene Maschinen bezüglich der
Nutzbarmachung druckfreier Abschnitte für Bremszwecke herzustellen oder zu optimieren.
Es ergeben sich über die Registerhaltigkeit von der Schöndruckseite zur Widerdruckseite
der Bogen komplexe Berechnungsmethoden bei der Motivbereitstellung, welche weiterbildend
der Steuereinheit für die Bereitstellung der Motive eingegeben sind.
[0030] Durch die Steuereinrichtung erfolgt die Bereitstellung der Einstellung für das Bremselement
vorzugsweise durch Ausgabe von Einstelldaten, durch Visualisierung der Soll-Position,
durch Steuerung der Verstellung des mindestens einen Bremselementes oder auch durch
automatisierte Regelung des Verstellprozesses. Weiterbildend erfolgt durch die Steuereinrichtung
die Bereitstellung der Einstellung für mehrere oder alle Bremselemente der Bogenbremse.
[0031] Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. Die dazugehörigen
Zeichnungen stellen dabei schematisch dar:
- Fig. 1:
- Seitliche Ansicht einer Auslage einer Bogendruckmaschine mit einer Bogenbremse;
- Fig. 2a:
- Seitliche Ansicht einer Ausführungsform einer Bremsstation der Bogenbremse mit umsteuerbarem
Luftanschluss;
- Fig. 2b:
- Draufsicht auf die Bremsstation aus Figur 2a;
- Fig. 3a:
- Ausführungsform der Bremsstation mit umsteuerbarem Luftanschluss bei Saugluftwirkung;
- Fig. 3b:
- Bremsstation gemäß Figur 3a bei Blasluftwirkung;
- Fig. 4:
- Weitere Ausführungsform einer Bremsstation der Bogenbremse mit oberhalb angeordneter
steuerbarer Blasluftdüse;
- Fig. 5:
- Weitere Ausführungsform einer Bremsstation der Bogenbremse mit oberhalb angeordneter
steuerbarer Blasluftdüse.
[0032] Die Fig. 1 zeigt in einer Ausführungsform einen Ausschnitt einer Auslage einer bogenverarbeitenden
Bogendruckmaschine, hier einer nach dem Offsetverfahren arbeitenden Bogenrotationsdruckmaschine.
Die Auslage umfasst ein die Bogen 1 transportierendes Bogenfördersystem, welches die
in der Druckmaschine bedruckten, lackierten, bearbeiteten usw. Bogen 1 zu einem Auslagestapel
2 transportiert. Dieses Bogenfördersystem ist hier als Kettenfördersystem mit zwei
jeweils seitlich am Gestell geführten Auslageketten ausgebildet, zwischen denen Greiferwagen
3 angeordnet sind. Die Greiferwagen 3 enthalten Bogenfixiersysteme, mit denen die
zu transportierenden Bogen 1 an der Vorderkante gegriffen werden. Von den nicht dargestellten
Auslageketten werden die Greiferwagen 3 auf einer Greiferwagenbahn in Bogenlaufrichtung
BLR bis über den Auslagestapel 2 geführt, wo die Greiferwagen 3 die Bogen 1 zur Ablage
freigeben. Auf dem Bogenförderweg sind vorzugsweise Bogenleitbleche 4 angeordnet,
die die Bogen 1 auf dem Weg zum Auslagestapel 2 führen. Dabei kann zwischen Bogenleitblech
4 und Bogen 1 ein Luftposter ausgebildet sein. Die Druckmaschine kann zwischen den
Betriebsarten Schöndruck und Schön- und Widerdruck umstellbar ausgeführt sein.
[0033] Vor dem Auslagestapel 2 ist eine Bogenbremse 5 angeordnet, die die abzulegenden Bogen
1 von den Greiferwagen 3 übernimmt und nach der Bogenfreigabe von Maschinengeschwindigkeit
auf Ablagegeschwindigkeit verzögert. Die Bogenbremse 5 enthält mindestens zwei Bremsstationen,
die axial über die Maschinenbreite verstellbar sind. Vorzugsweise werden aber weitere
axial verstellbare Bremsstationen in der Auslage eingesetzt. Je nach Bedarf können
die Bremsstationen auf druckfreie seitliche Ränder der Bogen 1, auf druckfreie Korridore
und/oder auf Bereiche mit zumindest teilweiser Belegung gestellt werden. Jede Bremsstation
enthält wenigstens ein Bremselement zum Bremsen der von den Greiferwagen 3 angeförderten
Bogen 1. Nach der Verzögerung durch die Bogenbremse 5 werden die Bogen 1 an nicht
dargestellten Vorderkantenanschlägen ausgerichtet und sauber auf dem Auslagestapel
2 abgelegt. Die Bremselemente könnten Saugbänder bzw. Bremsriemen bzw. -bänder oder
auch Saugringe sein.
[0034] Die Bogenbremse 5 steht mit einer Steuereinrichtung, hier insbesondere in der Maschinensteuerung
6 integriert, in Verbindung. Der Steuereinrichtung sind Daten derart zuführbar, dass
die Steuereinrichtung eine Analyse des sich auf dem Bogen 1 befindlichen Motives durchführen
kann. Als Daten kommen vorhandene Vorstufendaten oder andere das Druckmotiv beschreibende
Daten in Betracht. Diese Daten können per Hand eingegeben, eingescannt oder vorzugsweise
automatisiert der Steuereinrichtung zur Verfügung gestellt werden. Alternativ kann
die Steuereinrichtung bereits in der Vorstufe eingesetzt werden, so dass die zu erwartende
Bremsleistung der Bogenbremse 5 und die daraus resultierende maximal mögliche Geschwindigkeit
der Maschine bereits bei der Zusammenstellung und/oder Optimierung des Motives Einfluss
findet. Bei der Bereitstellung der Druckbildinformation bzw. des Motives für eine
Druckform wird von der Steuereinrichtung insbesondere eine Optimierung der druckfreien
Abschnitte vorgenommen. Bevorzugt können druckfreie Abschnitte in gleicher Höhe der
Bogen 1 angeordnet werden, so dass diese druckfreien Abschnitte gleichzeitig von mehreren
Bremselementen zur Bremsung genutzt werden können. Weiter bevorzugt werden druckfreie
Abschnitte symmetrisch insbesondere zur Bogenmitte angeordnet. Diese Maßnahmen stellen
sicher, dass eine gleichmäßige Bogenbremsung erfolgen kann. Nötige Schutzmaßnahmen
werden minimiert und eine Schieflage der Bogen 1 während der Bremsung vermieden.
[0035] Insbesondere kann die zu erwartende Bremsleistung unter Einbeziehung der in Bogenlaufrichtung
BLR nicht durchgehend druckfreien Bereiche bei der Zusammenstellung einer Sammeldruckform
einen weiteren Produktivitätszuwachs generieren. Dabei sind die Möglichkeiten des
Schutzes der in Kontakt kommenden bedruckten Unterseite der Bogen 1 mit den Bremselementen
zu berücksichtigen.
[0036] Besonders vorteilhaft werden die in Bogenlaufrichtung BLR orientierten nicht durchgehend
druckfreien Bereiche für eine Bremsung der Bogen 1 herangezogen. Eine Analyse des
Motives umfasst bevorzugt die Wichtung der Bremsmöglichkeiten für eine gleichmäßige
Bremsung und Ablage der Bogen 1. Es werden geeignete Maßnahmen ergriffen damit keine
das Druckmotiv beeinträchtigenden Schädigungen auftreten. Durch die Ausdehnung der
Bremswirkung auf nicht durchgehend druckfreie Bereiche kann eine noch bessere Abbremsung
der Bogen 1 bzw. eine noch höhere Maschinengeschwindigkeit erreicht werden.
[0037] In einer bevorzugten Variante bestimmt die Steuereinrichtung durch Analyse zuerst
das relevante Motiv falls in einer Betriebsart Schön- und Widerdruck zwei bedruckte
Seiten eines Bogens 1 vorliegen. Entscheidend ist hierbei die in der Auslage mit den
Bremselementen der Bogenbremse 5 in Kontakt tretende Bogenseite. Nach Auswahl des
zu analysierenden Motives erfolgt im Motiv eine Berechnung der möglichen druckfreien
Korridore unter Einbeziehung der zu erwartenden druckfreien Abschnitte. Aus den druckfreien
Abschnitten werden unter Zuhilfenahme zulässiger Toleranzen in Bogenlaufrichtung BLR
orientierte druckfreie Abschnitte ausgewählt. Diese in Bogenlaufrichtung BLR orientierten
druckfreien Abschnitte erstrecken sich nicht über die gesamte Bogenlänge, so dass
keine druckfreien Korridore vorliegen. Das heißt, dass das in diesem Bereich befindliche
Bremselement einer Bremsstation zeitweise in Kontakt mit dem gewünschten Druckbild
bzw. Motiv treten würde und dieses beschädigen würde.
[0038] Ist die Nutzung eines druckfreien Abschnittes, welcher keinen druckfreien Korridor
darstellt, für Bremszwecke erforderlich oder nützlich, werden geeignete Maßnahmen
getroffen, die eine Beschädigung oder einen Kontakt des Bremselementes mit dem in
einer Linie mit diesem druckfreien Abschnitt liegenden bedruckten Bereich (Druckbild)
des Bogens 1 verhindern. Eine solche Maßnahme ist bevorzugt die temporäre pneumatische
Bogenführung im Bereich des Druckbildes, die mechanische Bogenführung in einem benachbarten
unbedruckten Bereich und/oder die Verlagerung eines Bremselementes bzw. ähnliche geeignete
Maßnahmen. Die pneumatische Bogenführung kann durch das Bremselement selbst oder von
benachbart angeordneten Elementen erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann durch
Blasluft von oben die Bogenanlage am Bremselement insbesondere schneller hergestellt
und/oder die Bremskraft des Bremselementes in druckfreien Abschnitten vergrößert werden.
[0039] Die Fig. 2a zeigt in einer bevorzugten Ausführungsform eine Bremsstation der Bogenbremse
5 in seitlicher Ansicht. Die Bremsstation enthält einen Luftkanal 8 zwischen zwei
Umlenkrollen 7. Über die beiden Umlenkrollen 7 und ein weiteres Antriebsrad 13 wird
ein Bremsband 9 umlaufend geführt und von dem Antriebsrad 13 angetrieben. Die Antriebsräder
13, insbesondere Igelräder, der Bremsstationen der Bogenbremse 5 können von einer
gemeinsamen Antriebswelle, wie einer Vierkantwelle, rotatorisch angetrieben sein.
Der Antrieb der Bremsbänder 9 erfolgt hier bevorzugt diskontinuierlich. Alternativ
kann auch ein kontinuierlicher Antrieb der Bremsbänder 9 mit einer unterhalb der Maschinengeschwindigkeit
liegenden Geschwindigkeit erfolgen. In nicht dargestellten Ausführungsformen kann
die Bogenbremse 5 auch Saugringe und/oder Querstraffelemente oder einzeln angetriebene
Bremselemente enthalten.
[0040] Die Bremsstationen der Bogenbremse 5 sind axial verlagerbar ausgeführt, so dass die
Bremsbänder 9 der Bremsstationen entlang der Maschinenbreite unabhängig voneinander
positioniert werden können. Je nach zu verarbeitendem Bogenformat erfolgt eine Einstellung
der Bremsbänder 9 über die Bogenbreite. Nicht benötigte Bremsstationen können nach
außerhalb des Bogenformates gestellt und/oder deaktiviert werden. Die axiale Verlagerung
der einzelnen Bremsstationen kann dabei von Hand oder bevorzugt automatisiert erfolgen.
Für eine automatisierte axiale Einstellung der Bremsbänder 9 ist ein Motor vorgesehen
oder ist jeder Bremsstation ein Motor zugeordnet.
[0041] Der Luftkanal 8 der Bremsstation steht mit einem Magnetventil 10 in Verbindung. Das
Magnetventil 10 ist mit einem Saugluftanschluss 11 und einem Blasluftanschluss 12
verbunden. Das Bremsband 9 enthält Öffnungen, durch die die im Luftkanal 8 anliegende
Saug- bzw. Druckluft auf die Unterseite des nicht dargestellten abzubremsenden Bogens
1 wirkt. Mittels der Steuereinrichtung wird über das Magnetventil 10 die am Luftkanal
8 anliegende Luft derart gesteuert oder geregelt, dass Saugluft am Bremsband 9 anliegt,
wenn dieses einen druckfreien Abschnitte des abzubremsenden Bogens 1 kontaktiert.
Die Druckluft wirkt demnach dann, wenn eine Bremswirkung des Bremsbandes 9 nicht erwünscht
ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn bedruckte Stellen, welche in Bogenlaufrichtung
BLR den druckfreien Abschnitten vor- und/oder nacheilen, in Kontakt mit dem Bremsband
9 kommen würden. Die Druckluft mindert oder verhindert einen Kontakt mit dem Bremsband
9.
[0042] Die Fig. 2b zeigt die Bremsstation der Bogenbremse 5 aus der Figur 2a in Draufsicht.
Es ist bevorzugt jeder Bremsstation ein separat ansteuerbares Magnetventil 10 zugeordnet.
Von der Steuereinrichtung kann damit die Bremswirkung jeder Bremsstation unabhängig
voneinander an das Druckbild, insbesondere das Motiv, angepasst erfolgen. Seitlich
auf druckfreie Seitenränder gestellte Bremsstationen werden bevorzugt durchgehend
mit Saugluft beaufschlagt. Innerhalb der Bogenbreite angeordnete Bremsstationen werden
unter Berücksichtigung der entstehenden Gesamtbremskraft zumindest in druckfreien
Abschnitten mit Saugluft beaufschlagt. Weiterbildend sind zusätzliche Bogenführungselemente,
Blas- und/oder Saugelemente unter oder über dem Bogenförderweg zur Verhinderung des
Kontaktes der Bremselemente mit bedruckten Bereichen vorgesehen.
[0043] Die Fig. 3a zeigt eine Ausführungsform der Luftsteuerung der Bremsstation der Bogenbremse
5 durch einen sich oszillierend bewegenden Drehschieber. Der Antrieb des Drehschiebers
erfolgt bevorzugt durch einen Servomotor. Über den Drehschieber wird entweder Saugluft
über einen Saugluftanschluss 11 oder Blasluft über einen Blasluftanschluss 12 dem
nicht dargestellten Luftkanal 8 zugeführt, welche damit am ebenfalls nicht dargestellten
Saugband anliegt. In der dargestellten Stellung des Drehschiebers liegt Saugluft an
der Bremsstation an. Gleichzeitig ist die pneumatische Verbindung zum Blasluftanschluss
12 blockiert. Die oszillierende Bewegung des Drehschiebers ermöglicht eine besonders
schnelle Umschaltung zwischen der Belüftung. Alternativ kann der Drehschieber aber
auch rotierend angetrieben sein.
[0044] Die Fig. 3b zeigt die Bremsstation aus der Figur 3a mit in einer anderen Stellung
befindlichem Drehschieber. Durch den Drehschieber wird in dieser Stellung die pneumatische
Verbindung zum Saugluftanschluss 11 blockiert und die pneumatische Verbindung zum
Blasluftanschluss 12 geöffnet. Die Steuerung des Drehschiebers in dieser dargestellten
Ausführungsform ist folgende: Während der Beschleunigung des Saugbandes liegt Blasluft
an. Der in dieser Zeit das Bremselement passierende Bogenabschnitt kann bedruckt sein.
In den Folgebereichen kann dann Saugluft auftragsbezogen zugeschalten werden, wenn
ein druckfreier Abschnitt kontaktiert werden wird, oder abgeschaltet bleiben. So kann
der Druckbereich zumindest teilweise bis in den potentiellen Kontaktbereich mit dem
Saugband erweitert werden. Vorzugsweise erfolgt eine Zuschaltung von Saugluft stets
erst dann, wenn das Saugband Maschinengeschwindigkeit erreicht hat. Durch den oszillierend
angetriebenen schnellschaltenden Drehschieber wird die Saugluft auftragsbezogen bzw.
druckbildgerecht, insbesondere motivgerecht, dem Saugband zugeführt. Die Blasluftwirkung
erfolgt dann, wenn bedruckte Zonen im Wirkbereich des Saugbandes vorhanden sind. Gleichzeitig
wird durch die Wirkung von Blasluft ein Abschmieren vermieden. Somit wird eine auftragsbezogene
Verkleinerung der insgesamt benötigten druckfreien Fläche im Druckbild bzw. Motiv
ermöglicht. Durchgehend druckfreie Korridore sind weiterbildend und insbesondere zwischen
den druckfreien Seitenrändern nicht mehr erforderlich.
[0045] Die Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Bremsstation der Bogenbremse
5 mit oberhalb des Bogenförderweges angeordneter steuerbarer Blasluftdüse. Oberhalb
des Bremsbandes 9 ist ein Blasrohr 17 angeordnet, welches Blasluft von einer Blasluftzufuhr
15 auf das Bremsband 9 richtet. Eine axiale Verstellung des Blasrohres 17 erfolgt
bevorzugt gemeinsam mit der axialen Einstellung des Bremselementes. Insbesondere erfolgt
die gemeinsame axiale Verlagerung hier über Verstellspindeln 18, welche über Kettenräder
19 mit einer Kette 20 verbunden sind. Die Blaslufteinheiten werden damit durch den
den Bremselementen zugeordneten Motor mitbewegt. Bevorzugt ist die Intensität der
vom Blasrohr 17 abgegebenen Blasluft ist in Abhängigkeit von Bogenlänge und Grammatur
variabel. Weiterbildend ist der Beginn und das Ende der Blasluftwirkung ebenfalls
variabel, wobei die Blasluft durch einen Impuls von einem Steuerventil 16 freigegeben
wird. Es wird hierbei eine Verbesserung des Anspringverhaltens und die Verminderung
des Blasluftverbrauches erreicht. Insbesondere erfolgt die Zuschaltung der Blasluft
in Abhängigkeit vom Druckbild bzw. Motiv. Wird in einer alternativen nicht dargestellten
Variante dieser Ausführungsform ein Drehschieber zur Saugluftsteuerung für das Bremsband
9 eingesetzt, kann dieser über die Kette 20 zur Blasluftsteuerung des Blasrohres 17
genutzt werden. Dabei wird bevorzugt Blasluft aus dem Blasrohr 17 bei am Bremsband
9 anliegender Saugluft und Abschaltung bzw. Saugluftzufuhr zum Blasrohr 17 bei am
Bremsband 9 anliegender Blasluft eingesetzt.
[0046] Es ist besonders vorteilhaft möglich, in Abhängigkeit vom Druckbild bzw. Motiv bzw.
angeordneter bedruckter Flächen die Blasluft am Bremselement zuzuschalten. Die Verarbeitung
von Aufträgen, bei denen sich am Anfang eine durchgehend bedruckte Fläche befindet,
wird so ermöglicht. Dabei wird der Bogen 1 im vorderen Bereich durch die Wirkung der
Blasluft kratzerfrei verarbeitet. Es ist ebenfalls weiterbildend ein Abspringen des
Bogens 1 vom Bremselement in Abhängigkeit vom Druckbild bzw. Motiv vorgesehen, so
dass Markierungen durch das Bremselement in bedruckten Bereichen vermieden werden.
Gleichzeitig wird das Anspringverhalten des Folgebogens an das Bremselement verbessert.
Mit dieser Einrichtung ist es auch möglich, Bogen 1 erst im letzten Bereich anzusaugen
und zur Ablage zu bringen. Damit wird insbesondere bei Sammeldruckformen die Möglichkeit
geschaffen, den Einsatz einer Mehrzahl von Bremselementen erst im wirksamen hinteren
Bogenbereich auf lokal druckfreien Abschnitten vorzusehen. Durch die Steuereinrichtung
kann in der Vorstufe so eine Optimierung der Druckbilderstellung bzw. der Motivherstellung
bzw. -zusammenstellung erfolgen. Es kann vorteilhafterweise auch eine taktweise Reinigung
der Bremseinheit erfolgen.
[0047] Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Bremsstation der Bogenbremse
5 mit oberhalb des Bogenförderweges angeordneter steuerbarer Blasluftdüse. Diese Bremsstation
enthält einen mit dem Luftkanal 8 in Wirkverbindung stehenden Drucksensor 14, welcher
mit der Steuereinrichtung in Verbindung steht. Oberhalb des Bremsbandes 9 ist ein
Blasrohr 17 angeordnet, welches über ein Steuerventil 16 mit einer Blasluftzufuhr
15 verbunden ist. Über die Steuereinrichtung erfolgt die Ansteuerung der Blasluft
über der Bremsstation in Abhängigkeit vom durch den Drucksensor 14 gemessenen Saugluftaufbau
bzw. -abbau. Weiterbildend erfolgt eine Korrektur der Einstellung einer Greiferöffnung
der Greiferwagen 3 und der Geschwindigkeit des Bremselementes entsprechend des Messergebnisses
von Saugluftaufbau bzw. -abbau durch die Steuereinrichtung. Es erfolgt ein exaktes
Zu- bzw. Abschalten der Blasluft und damit eine Verkürzung der Anspringzeit der Bogen
1 an das Saugband. Markierungen werden vermieden, da keine Überlappung der Bogenhinterkante
des vorauslaufenden Bogens 1 durch die Bogenvorderkante des Folgebogens eintritt.
Neben der Überwachung des Bogenablageprozesses und der Automatisierung des Bogenablageprozesses
(Greiferöffnung, Bremsgeschwindigkeit) wird insbesondere die Ausnutzung von druckfreien
Abschnitten im Bereich der Bogenvorderkante verbessert.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0048]
- 1
- Bogen
- 2
- Auslagestapel
- 3
- Greiferwagen
- 4
- Bogenleitblech
- 5
- Bogenbremse
- 6
- Maschinensteuerung
- 7
- Umlenkrolle
- 8
- Luftkanal
- 9
- Bremsband
- 10
- Magnetventil
- 11
- Saugluftanschluss
- 12
- Blasluftanschluss
- 13
- Antriebsrad
- 14
- Drucksensor
- 15
- Blasluftzufuhr
- 16
- Steuerventil
- 17
- Blasrohr
- 18
- Verstellspindel
- 19
- Kettenrad
- 20
- Kette
- BLR
- Bogenlaufrichtung
1. Verfahren zum Einstellen zumindest eines Bremselementes einer Bogenbremse (5) in einer
Auslage einer bogenverarbeitenden Druckmaschine,
wobei von einer Steuereinrichtung in Abhängigkeit zumindest einer Information zur
Belegung eines Bogens (1) mit einem Medium die Einstellung für das Bremselement bereitgestellt
wird,
wobei die Einstellung für das Bremselement die Nutzung eines bezüglich einer Bogenlaufrichtung
(BLR) von der Bogenvorderkante bis zur Bogenhinterkante sich über einen Teilbereich
der Bogenbreite erstreckenden teilweise mit einem Medium belegten Bereiches umfasst,
wobei der teilweise mit dem Medium belegte Bereich ein von der Druckmaschine bedruckbarer
Bereich ist und
wobei der Kontakt des Bremselementes mit dem Bogen (1) und/oder eine Saugluft des
Bremselementes in mindestens einem mit dem Medium belegten Teilbereich des Bereiches
während der Bogenbremsung reduziert oder aufgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Medium zum Zeitpunkt der Bremsung nicht vollständig getrocknet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kontakt des Bremselementes mit dem Bogen (1) und/oder eine Saugluft des Bremselementes
in mindestens einem Abschnitt, welcher ohne oder mit niedriger Belegung versehen ist,
innerhalb des Bereiches hergestellt wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung die Information zur Belegung eines Bogens (1) mit dem Medium
bereitstellt und/oder analysiert.
5. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung bei der Bereitstellung einer Druckbildinformation die Anordnung
druckfreier Abschnitte für eine gleichmäßige Bogenbremsung optimiert.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung bei der Bereitstellung einer Druckbildinformation die druckfreien
Abschnitte im Bereich der Bogenhinterkante anordnet, die druckfreien Abschnitte mit
einer großen Erstreckung in Bogenlaufrichtung (BLR) versieht, mehrere druckfreie Abschnitte
nebeneinander anordnet und/oder druckfreie Abschnitte symmetrisch zur Bogenmitte anordnet.
7. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung bei der Bereitstellung einer Druckbildinformation die Druckformerstellung
einer oder mehrerer bogenverarbeitender Druckmaschinen beeinflusst.
8. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung bei der Bereitstellung einer Druckbildinformation eine Sammeldruckform
erstellt.
9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung mit einer Maschinensteuerung (6) derart zusammenwirkt, dass
die Druckmaschine in Abhängigkeit einer Druckbildinformation gesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung oder die Maschinensteuerung (6) die Arbeitsgeschwindigkeit
der bogenverarbeitenden Druckmaschine steuert oder regelt.
11. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Saugluftzufuhr und/oder eine Blasluftzufuhr zum Bremselement in Abhängigkeit
einer Druckbildinformation beeinflusst wird.
12. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Steuereinrichtung die über die Bogenbreite erzielbaren Bremseffekte berücksichtigt
werden.
13. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 5, 6, 7, 8, 9 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckbildinformation ein Motiv ist.
1. A method for adjusting at least one brake element of a sheet brake (5) in a delivery
of a sheet-processing printing press, wherein a control apparatus provides an adjustment
for the brake element in dependence on at least one piece of information for covering
a sheet (1) with a medium, wherein the adjustment for the brake element comprises
the use of a region which is at least partially covered by a medium and extends in
a sheet travel direction (BLR) from the sheet front edge to the sheet rear edge over
a sub-region of the sheet width, wherein the region partially covered by the medium
is a region printable by the printing press and wherein the contact of the brake element
with the sheet (1) and/or a suction air of the brake element in at least one sub-region
of the region covered with the medium is reduced or canceled during sheet braking.
2. The method according to Claim 1, characterized in that the medium is not completely dried at the time of braking.
3. The method according to Claim 1 or 2, characterized in that the contact of the brake element with the sheet (1) and/or a suction air of the brake
element in at least one section, which is provided without covering or is provided
with low covering, is established within the region.
4. The method according to at least one of Claims 1 to 3, characterized in that the control apparatus provides and/or analyzes the information about the covering
of a sheet (1) with the medium.
5. The method according to at least one of Claims 1 to 4, characterized in that, in the provision of a printed image information, the control apparatus optimizes
the arrangement of unprinted sections for a uniform sheet braking.
6. The method according to Claim 4 or 5, characterized in that, in the provision of a printed image information, the control apparatus arranges
the unprinted sections in the region of the sheet rear edge, provides the unprinted
sections with a large extension in a sheet travel direction (BLR), arranges several
unprinted sections next to one another and/or arranges unprinted sections symmetrically
to the sheet center.
7. The method according to at least one of Claims 1 to 6, characterized in that, in the provision of a printed image information, the control apparatus influences
the creation of printing forms of one or more sheet-processing printing presses.
8. The method according to at least one of Claims 1 to 7, characterized in that, in the provision of a printed image information, the control apparatus creates a
collective printing form.
9. The method according to at least one of Claims 1 to 8, characterized in that the control apparatus cooperates with a machine controller (6) such that the printing
press is controlled in dependence on a printed image information.
10. The method according to Claim 9, characterized in that the control apparatus or the machine controller (6) controls or regulates the working
speed of the sheet-processing printing press.
11. The method according to at least one of Claims 1 to 10, characterized in that a suction air supply and/or a blow air supply to the brake element is influenced
in dependence on a printed image information.
12. The method according to at least one of Claims 1 to 11, characterized in that the brake effects achievable over the sheet width are considered by the control apparatus.
13. The method according to at least one of Claims 5, 6, 7, 8, 9 or 11, characterized in that the printed image is a motif.
1. Procédé de réglage d'au moins un élément de freinage d'un frein de feuille (5) dans
une sortie d'une machine à imprimer de traitement de feuilles,
dans lequel le réglage pour l'élément de freinage est fourni par un dispositif de
commande en fonction d'au moins une information concernant le revêtement d'une feuille
(1) avec un milieu,
dans lequel le réglage pour l'élément de freinage comprend l'utilisation d'une zone
revêtue en partie avec un milieu s'étendant sur une zone partielle de la largeur de
feuille du bord avant de feuille jusqu'au bord arrière de feuille par rapport à un
sens de défilement de feuille (BLR),
dans lequel la zone revêtue en partie avec le milieu est une zone pouvant être imprimée
par la machine à imprimer et
dans lequel le contact de l'élément de freinage avec la feuille (1) et/ou un air aspiré
de l'élément de freinage dans au moins une zone partielle, revêtue avec le milieu,
de la zone est réduit ou supprimé pendant le freinage de la feuille.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce
que le milieu n'est pas entièrement séché au moment du freinage.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce
que le contact de l'élément de freinage avec la feuille (1) et/ou un air aspiré de l'élément
de freinage dans au moins une section, laquelle n'est pourvue d'aucun revêtement ou
est pourvue d'un léger revêtement, est établi à l'intérieur de la zone.
4. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce
que le dispositif de commande fournit et/ou analyse l'information concernant le revêtement
d'une feuille (1) avec le milieu.
5. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce
que le dispositif de commande, lors de la fourniture d'une information d'image à imprimer,
optimise l'ensemble de sections exemptes d'impression pour un freinage de feuille
uniforme.
6. Procédé selon la revendication 4 ou 5,
caractérisé en ce
que le dispositif de commande, lors de la fourniture d'une information d'image à imprimer,
dispose les sections exemptes d'impression dans la zone du bord arrière de feuille,
pourvoit les sections exemptes d'impression d'une grande étendue dans le sens de défilement
de feuille (BLR), dispose plusieurs sections exemptes d'impression les unes à côté
des autres et/ou dispose des sections exemptes d'impression de manière symétrique
par rapport au centre de la feuille.
7. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce
que le dispositif de commande, lors de la fourniture d'une information d'image à imprimer,
influe sur l'élaboration de la forme imprimante d'une ou plusieurs machines à imprimer
de traitement de feuilles.
8. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 7,
caractérisé en ce
que le dispositif de commande, lors de la fourniture d'une information d'image à imprimer,
élabore une forme imprimante groupée.
9. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce
que le dispositif de commande (6) coopère avec une commande de machine (6), de telle
sorte que la machine à imprimer est commandée en fonction d'une information d'image
à imprimer.
10. Procédé selon la revendication 9,
caractérisé en ce
que le dispositif de commande ou la commande de machine (6) commande ou régule la vitesse
de travail de la machine à imprimer de traitement de feuilles.
11. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce qu'une amenée d'air aspiré et/ou une amenée d'air soufflé à l'élément de freinage est
influencée en fonction d'une information d'image à imprimer.
12. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 11,
caractérisé en ce
que les effets de freinage pouvant être obtenus sur la largeur de feuille sont pris en
compte par le dispositif de commande.
13. Procédé selon au moins l'une des revendications 5, 6, 7, 8, 9 ou 11,
caractérisé en ce
que l'information d'image à imprimer est un motif.