Beschreibung der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckrollenstation für Rundlaufpressen mit zwei druckrollenaufnehmenden
Druckrollenachsen gemäß Anspruch 1 und die Verwendung der Druckrollenstation gemäß
Anspruch 11. Um größere Presskräfte aufzunehmen und das Pressengestell vom Presskraftverlauf
weitgehend zu entlasten, ist der Rahmen aus einem offenen Führungsprofil gebildet
und die Druckrollenachsen an gegeneinander verstellbaren oberen und unteren Druckrollenaufnahmen
angeordnet, die von dem Führungsprofil geführt werden, wobei die Druckrollenachsen
parallel zu zwei Seitenteilen des Führungsprofils angeordnet vorliegen. Das offene
Führungsprofil ermöglicht eine gute Zugänglichkeit der in der Druckrollenstation befindlichen
Bauteile und erleichtert somit Wartung, Service und Austausch von Bauteilen.
Stand der Technik
[0002] Bei bekannten Rundlaufpressen werden üblicherweise geteilte Druckrollenstationen
eingesetzt. Solche Rundlaufpressen bestehen aus einem Gestell, einem Rotor mit Antrieb,
einem Gestellgehäuse, tragenden Eckverbindern, einer Kopfplatte und einem Antriebssockel,
bei denen die Druckrollen von einer oberen und einer unteren Aufnahmevorrichtung aufgenommen
werden, wobei die obere Aufnahmevorrichtung an der Kopfplatte der Rundlaufpresse und
die unteren Aufnahmevorrichtung an dem Antriebssockel der Rundlaufpresse angebracht
sind.
[0003] Die beiden Druckrollen sind bestrebt, sich durch die im Pressprozess auftretende
Presskraft voneinander wegzubewegen. Daran werden sie durch die beiden Aufnahmevorrichtungen
an dem Kopfstück und dem Sockel der Rundlaufpresse, sowie den zwei bis vier Stück
Eckverbindern, die das Kopfstück und den Sockel miteinander verbinden, gehindert.
Die im Pressprozess auftretenden Kräfte werden über die Stempel und die Aufnahmevorrichtungen
in das Kopfstück und den Sockel unmittelbar eingeleitet und regen diese Bauteile durch
die Presskräfte zu Schwingungen an, deren Frequenzen im hörbaren Bereich liegen und
die damit zu erheblichen Lärmemissionen führen.
[0004] In der
US 3,891,375 werden beispielsweise Druckrollenstationen beschrieben, bei denen der Rahmen aus
oberen und unteren Querträgern besteht, die durch vertikale Streben verbunden sind.
Weiter besteht die in der
US 3,891,375 beschriebene Druckrollenstation aus zwei zwischen diesen angeordneten Säulen, auf
welchen die Druckrollenachsen der Druckrollen gleitbar gelagert sind. Der Rahmen ist
im Pressengestell um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert und bildet in der Schließstellung
einen Bestandteil des Pressengehäuses. Der Rahmen kann aus seiner Arbeitsstellung
um etwa 90° in die Offenstellung geschwenkt werden, wobei der Antrieb der Druckrollen
abgekoppelt wird und die Druckrollen außer Eingriff mit den Ober- beziehungsweise
Unterstempeln kommen. Die Druckrollenachse für die obere Druckrolle ist mittels eines
einstellbaren Abstandshalters mit dem oberen Querträger verbunden. Der Abstandshalter
dient der Einstellung der Eintauchtiefe der Oberstempel in die Matrizen der Matrizenscheibe.
Die Druckrollenachse für die untere Druckrolle ist über einen Schaft mit einer hydraulischen
Einstelleinheit verbunden, welche auf die untere Druckrolle zwecks Einstellung der
Tablettendicke und somit der Presskraft einwirkt.
[0005] Nachteilig ist, dass die Presskraft von dem gesamten Pressengestell aufgenommen wird,
wodurch die Ausgestaltung der in der
US 3,891,375 offenbarten Druckrollenstation mit einem hohen, kostenintensiven Materialaufwand
verbunden ist, da das Gestell der Rundlaufpresse und die Eckverbinder so massiv ausgestaltet
sein müssen, dass sie die auftretenden Presskräfte sicher aufnehmen können. Weiter
werden durch den Kraftverlauf durch das Gestell Schwingungen hervorgerufen, die zu
Lärmbeeinträchtigungen führen können. Darüber hinaus ist die Lagerung der Druckrollenachsen
für die Druckrollen an den beiden vertikalen Säulen und dem im Pressengestell schwenkbaren
Rahmen weich und nachgiebig, so dass die in der
US 3,891,375 beschriebene Druckrollenstation nur für kleine Presskräfte verwendbar ist.
[0006] In der
DE 197 050 92 C1 wird eine Druckrollenstation beschrieben, bei der die obere und die untere Druckrolle
der Rundlaufpresse an einer zylindrisch ausgebildeten Führungssäule angebracht sind,
wobei die obere und die untere Druckrolle gegeneinander verstellbar sind. Mit der
in der
DE 197 050 92 C1 beschriebenen Druckrollenstation wird somit das Problem der Lärmbelästigung und der
Presskraftableitung über das gesamte Gestell gelöst, wodurch aber neue Probleme entstehen.
Nachteilig an der in der der
DE 197 050 92 C1 beschriebenen Druckrollenstation ist, dass die zylindrische Führungssäule der Druckrollenstation
eine zylindrische, geschlossene Außenwand aufweist. Dies ist im Sinne der im pharmazeutischen
Bereich geltenden Hygiene-Anforderungen zwar zu begrüßen, allerdings stellt es einen
Techniker, der mit der Wartung der sich im Inneren des Führungsprofils befindlichen
Komponenten oder dem Austausch von austauschbedürftigen Komponenten im Störungsfall
betraut ist, vor das Problem, die Druckrollenstation als Ganzes aus der Rundlaufpresse
herausbauen zu müssen. Aufgrund eines Gesamtgewichts von üblicherweise im Bereich
von 500 Kilogramm der Druckrollenstation ist dies nur unter Verwendung speziell dafür
gefertigter Hebewerkzeuge möglich. Dadurch werden Standzeiten der Rundlauftablettenpresse
verursacht und Personal wird gebunden.
[0007] Weiter hat es sich herausgestellt, dass die in der
DE 197 050 92 C1 beschriebenen Gleitführungen der oberen und unteren Druckrollenaufnahme ein durch
die Fertigungsgenauigkeit festgelegtes Spiel der Bauteile zueinander aufweisen. Dieses
Spiel ist nach dem Zusammenbau der Rundlauftablettenpresse nicht mehr korrigierbar.
[0008] In der
US 2003/072799 A1 werden Systeme, Methoden und Vorrichtungen zur Herstellung von Arzneiformen beschrieben,
die vor allem zur Herstellung von Tabletten, Gelcaps und dergleichen verwendet werden.
In dem genannten Dokument werden einzelne Module offenbart, mit denen Verfahren zur
Herstellung von Arzneiformen durchführbar sind. Nachteilig an den in der
US 2003/072799 A1 offenbarten Druckrahmen ist, dass ihre Führungsprofile nicht offen ausgeführt sind
und die oberen und unteren Druckrollenaufnahmen nicht gegeneinander verstellbar ausgeführt
sind.
[0009] In der
US 2 846 723 A wird eine Rundläufertablettenpresse beschrieben, mit der insbesondere mindestens
zwei unterschiedliche Tablettierungsoperationen durchgeführt werden können und in
der mehr als ein Druckrollenpaar zum Einsatz kommt. In der
US 2 846 723 A wird eine Überlastsicherung offenbart, in der eine spiralförmige Schraubenfeder verwendet
wird.
[0010] In der
WO 99/33624 wird eine Presse offenbart, mit der reproduzierbare Press- und Auswurfvorgänge simuliert
werden können, wobei die Pressstempel mittels austauschbarer Druckrollen bewegt werden.
Die Druckrollen liegen allerdings bei der in der
WO 99/33624 offenbarten Presse nicht an einer gemeinsamen Druckrollenstation angeordnet vor.
[0011] In der
GB 842 189 A wird eine Rotationspresse offenbart, bei der zwei Druckrollen vorhanden sind, die
die Bewegung von Pressstempel ermöglichen. Die Anbringung der beiden Druckrollen erfolgt
im Rahmen der
GB 842 189 A getrennt voneinander in einem unteren Sockelbereich, beziehungsweise in einem oberen
Dachbereich der Tablettenpresse.
[0012] In der
EP 1 354 694 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Überwachen einer Bremse an einer Spindel
offenbart, wobei die Spindel von einem Motor, beispielsweise einem Elektromotor, angetrieben
wird.
[0013] In der
WO 2010/127861 wird eine Rundlaufpresse offenbart mit zumindest einer Druckrolleneinheit, die an
einer Lagervorrichtung mittels einer Haltevorrichtung in lösbarer Weise befestigt
ist.
[0014] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Druckrollenstation bereitzustellen,
die nicht die Mängel und Nachteile des Standes der Technik aufweist und darüber hinaus
eine verbesserte Zugänglichkeit von wartungs- oder austauschbedürftiger Komponenten
der Druckrollenstation gewährleistet.
[0015] Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Hauptansprüche 1 und 11 gelöst. Weitere Ausgestaltungsformen
der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben. Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst mit einer Druckrollenstation für Rundlaufpressen mit zwei druckrollen-aufnehmenden
Druckrollenachsen, wobei ein Führungsprofil der Druckrollenstation offen ausgestaltet
ist und die Druckrollenachsen an gegeneinander verstellbaren oberen und unteren Druckrollenaufnahmen
angeordnet sind, die von dem Führungsprofil geführt werden, wobei die Druckrollenachsen
parallel zu zwei Seitenteilen des Führungsprofils angeordnet vorliegen. Hierdurch
wird vorteilhafterweise eine zur Aufnahme großer Presskräfte verwendbare Druckrollenstation
geschaffen, deren offenes Führungsprofil äußerst stabil ausgestaltet werden kann,
wobei ein Presskraftverlauf über das Maschinengestell vermieden wird. Ferner können
vorteilhafterweise die oberen und unteren Druckrollenaufnahmen nicht nur unabhängig
voneinander, sondern auch miteinander verstellt werden. Die parallele Verstellung
der beiden Druckrollenaufnahmen mit fixem Abstand zueinander ermöglicht dabei eine
überraschend einfache Presszonenverstellung, das heißt der Bereich innerhalb der Matrizenbohrung,
in dem das Verpressen des pulverförmigen Pressmaterials erfolgt, kann vorteilhafterweise
variiert werden, indem alle Bereiche der Innenseite der Matrizenhülse durchfahren
und gleichermaßen beansprucht und abgenutzt werden. Es war vollkommen überraschend,
dass die Lebensdauer einer Matrize auf diese Weise überproportional und in nicht zu
erwartendem Maß verlängert werden kann.
[0016] Für andere Anwendungen kann es auch bevorzugt sein, die untere Druckrollenaufnahme
relativ zur oberen Druckrollenaufnahme zu verstellen. Dadurch wird überraschenderweise
eine besonders präzise und bedienungsfreundliche Möglichkeit bereitgestellt, die Steghöhe
der herzustellenden Tabletten zu verstellen, wodurch eine besonders exakte Einstellung
der Tablettendicke ermöglicht wird.
[0017] Bei einigen herkömmlichen Rundlaufpressen erfolgt die Verstellung der oberen und/oder
der unteren Druckrolle mittels einer Exzenterwelle. Hierbei befinden sich die beiden
Druckkrollen nur in einer definierten Stellung der beiden Exzenterwellen linear exakt
übereinander. In dieser Arbeitsposition passieren die oberen und unteren Stempelköpfe
in der Regel gleichzeitig die oberen und unteren Totpunkte des Druckrollenpaars, so
dass auf das Pressmaterial, welches sich in der Matrizenbohrung befindet, von oben
und von untern durch die Presswerkzeuge der gleiche Pressdruck mit einer konstanten
Druckhaltezeit ausgeübt wird. Wird nun zur Erhöhung der Oberstempeleintauchtiefe,
die Position der oberen Druckrolle durch ein Verdrehen der Exzenterwelle nach rechts
oder links nach unten verstellt, wandert der obere Totpunkt der oberen Druckrolle
gegenüber der alten Position der unteren Druckrolle nach rechts oder links von der
Mittelachse, wodurch sich die Presskrafteinwirkung auf das Pressmaterial in der Matrizenbohrung
verkürzt und damit verringert, da die Plateaus der oberen und unteren Stempelköpfe
nicht gleichzeitig das Rollenpaar passieren, was sich negativ auf die Härte der herzustellenden
Tablette auswirkt.
[0018] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Druckrollensäulen werden die oberen und
unteren Druckrollenlagerungen und -führungen bevorzugt axial parallel geführt. Es
ist daher gewährleistet, dass die Scheitelpunkte der obere und untere Druckrolle bei
allen denkbaren Verstellungen der Druckrollen in der Regel auf derselben axialen Linie
liegen und somit immer die konstante Druckhaltezeit auf das Pressmaterial ausgeübt
wird, wodurch ein optimales Tablettierergebnis erzielt wird.
[0019] Im Sinne der Erfindung bezeichnet der Begriff "offenes Führungsprofil" die innere
Struktur der Druckrollenstation. Offen ist ein Profil, wenn es an mindestens einer
Seite des Profils nicht vollständig geschlossene Seitenflächen, also offene Strukturen
oder Öffnungen, aufweist. Ein Quader oder ein Zylinder sind im Sinne der Erfindung
beispielsweise geschlossene Profile. Das offene Führungsprofil der vorliegenden Erfindung
ist insbesondere nicht zylindrisch ausgebildet und weist keine runde Grundfläche auf.
[0020] Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass die Druckrollenachsen parallel angeordnet
sind, wobei dies bedeutet, dass die Druckrollensachsen im Wesentlichen parallel zu
zwei Seitenteilen des Führungsprofils angeordnet vorliegen. Der durchschnittliche
Fachmann weiß, dass mit der Formulierung "im Wesentlichen parallel" die zuvor diskutierten
herstellungsbedingten Toleranzen gemeint sind. Es hat sich gezeigt, dass bei einer
solchen Ausgestaltung des Führungsprofils mit dazu parallel beziehungsweise im Wesentlichen
parallel verlaufenden Druckrollenachsen überraschend große Presskräfte sicher aufgenommen
werden können, wodurch ein besonders ruhiger und überraschend lärmarmer Betrieb der
erfindungsgemäßen Rundlaufpresse gewährleistet wird.
[0021] Der Begriff "im Wesentlichen" beziehungsweise "im Wesentlichen parallel" oder "ein
im Wesentlichen rechter Winkel" bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass bedingt
durch den Herstellungsprozess, beispielsweise Schweiß-, Fräs- und/oder Bohrvorgänge,
geringe Abweichungen von einer Parallelität oder einem rechten Winkel entstehen können,
wobei der durchschnittliche Fachmann im Bereich des Maschinenbaus die so beschriebenen
Bauteile noch immer als parallel oder rechtwinklig auffassen würde. Eine Abweichung
von der Parallelität kann auch durch die Benutzung beziehungsweise den Betrieb der
Maschine erfolgen. Der durchschnittliche Fachmann des Maschinenbaus mit Erfahrung
in der Konstruktion von Tablettenpressen weiß, in welcher Größenordnung solche Abweichungen
durch die üblichen Fertigungstoleranzen liegen dürfen, so dass der Fachmann die Anordnung
noch als parallel wahrnimmt.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die beiden Seitenteile parallel zueinander
angeordnet vor und sind mit einem Verbindungsteil verbindbar, wobei die Seitenteile
und das Verbindungsteil rechte Winkel einschließen. Der durchschnittliche Fachmann
weiß, dass mit der Formulierung "parallel" auch kleine Abweichungen von einem 90°-Winkel
gemeint sein können und wie groß diese Abweichungen sein können. Der Fachmann versteht
den Begriff "rechter Winkel" im Gesamtzusammenhang dieser Erfindung bevorzugt als
"rechten Winkel" beziehungsweise "als im Wesentlichen rechten Winkel". Die zur Parallelität
gemachten Ausführungen hinsichtlich der Formulierung "im Wesentlichen" gelten analog.
[0023] Somit ist das Führungsprofil ein im Sinne der Erfindung offenes Führungsprofil. Es
ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass an den Seiten- und Verbindungsteilen des
offenen Führungsprofils die übrigen Bestandteile der Druckrollenstation angeordnet
vorliegen. Durch die offene Struktur des Führungsprofils weist die Druckrollenstation
eine überraschend gute Zugänglichkeit aller wartungs- und austauschbedürftigen Komponenten
der Druckrollenstation auf, sowie eine hohe Stabilität und unerwartet hohe Biegesteifheit.
[0024] Es ist bevorzugt, dass im Falle, dass beispielsweise eine Komponenten der Druckrollenstation
ausgetauscht oder gewartet werden muss, dieser Austausch- oder Wartungsprozess durch
das offene Führungsprofil möglich ist, ohne die Druckrollenstation als Ganzes aus
der Rundlaufpresse auszubauen. Dazu waren bisher spezielle Hebewerkzeuge nötig. Es
war vollkommen überraschend, dass eine erfindungsgemäße Druckrollenstation mit einem
offenen Führungsprofil bereitgestellt werden kann, welches so beschaffen ist, dass
die Druckrollenstation bei Austausch- oder Wartungsprozessen in der Rundlaufpresse
verbleiben kann. Dadurch werden erhebliche Personal- und Kostenaufwendungen vermieden
und die für die genannten Prozesse erforderlichen Stillstandzeiten der Rundlaufpresse
können in überraschendem Maße verkürzt werden.
[0025] Weiter können die Bestandteile des offenen Führungsprofils der Druckrollenstation
durch Fräsen erzeugt werden, was zu einer besonders hohen Präzision der Bauteile führt.
Die beiden Seitenteile des offenen Führungsprofils bilden bevorzugt die rechte und
linke Seitenfläche des Gehäuses der Druckrollenstation. Das Verbindungsteil, das die
beiden Seitenteile miteinander verbindet, liegt bevorzugt mittig zwischen den Seitenteilen
angeordnet vor, so dass die drei Teile in der Draufsicht die Form eines Großbuchstaben
"H" darstellen. Es ist bevorzugt, dass eine der beiden Öffnungen des "H"s dem Rotor
zugewandt ist, während die zweite Öffnung des "H"s auf der rotorabgewandten Seite
der Druckrollenstation liegt, die im Sinne der Erfindung bevorzugt als Rückseite der
Druckrollenstation bezeichnet wird. Durch die so beschriebene bevorzugte Anordnung
des offenen Führungsprofils innerhalb der Druckrollenstation wird eine überraschend
raumsparende Anordnung der Druckrollenstation innerhalb der Rundlaufpresse ermöglicht,
wodurch die erhaltenen Rundlaufpressen besonders kompakt gestaltet werden können.
Dadurch wird vorteilhafterweise Volumen beispielsweise beim Transport der Rundlaufpressen
eingespart oder beispielsweise bei der Aufstellung einer Vielzahl von Rundlaufpressen
in einer Maschinenhalle.
[0026] Insbesondere kann die Form des Führungsprofils vorzugsweise als kastenförmig bezeichnet
werden, wobei die beiden Seitenteile und das Verbindungsteil im Wesentlichen rechte
Winkel einschließen. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Seitenteile und das
Verbindungsteil Winkel einschließen, die kleiner oder größer sind als 90°. Solche
Winkel werden im Sinne der Erfindung als "im Wesentlichen rechtwinklig" bezeichnet.
[0027] Die Profilierung des Führungsprofils erfolgt bevorzugt in einer Art und Weise, dass
eine offene Struktur mit Vorteilen für Montage, Wartung und Service entsteht. Dies
stellt eine Abkehr von der geschlossenen Bauweise dar, die im Stand der Technik beschrieben
wird. Im Prinzip wurde die aus dem Stand der Technik bekannte Druckrollenstation vorteilhafterweise
"von innen nach außen" gewendet. Auf diese Weise werden die Antriebe und anderen Bestandteile
der Druckrollenstation, wie beispielsweise Führungen oder Wegmesssysteme, überraschend
einfach von außen zugänglich für die Störungsbeseitigung und Reparaturen, ohne die
komplette Druckrollenstation demontieren zu müssen.
[0028] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Druckrollenaufnahmen
in dem offenen Führungsprofil gelagert. Die Druckrollenaufnahmen dienen der Aufnahme
der Druckrollen. Durch die Lagerung der Druckrollenaufnahmen im Führungsprofil der
Druckrollenstation werden vorzugsweise die im Pressprozess auftretenden Presskräfte
vom Führungsprofil aufgenommen und nach unten auf die schwingungsentkoppelte Trägerplatte
der Rundlauftablettenpresse abgeleitet. Dadurch wird vermieden, dass das gesamte Gestell
der Tablettenpresse während des Pressprozesses den Presskräften ausgesetzt ist. Dies
ermöglicht eine weniger massive Ausgestaltung des Sockels unter Einsparung von Material.
Weiter werden die Gestellbestandteile, wie Kopfplatte, Eckverbinder und Sockel, nicht
zu Schwingungen angeregt, die, wenn die Frequenzen im hörbaren Bereich liegen, zu
Lärmbeeinträchtigungen führen können.
[0029] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die obere Druckrollenaufnahme mit einem
an dem offenen Führungsprofil angreifenden oberen Verstellantrieb und die untere Druckrollenaufnahme
mittels einer Aufnahme und einer Überlastsicherung mit einem in der oberen Druckrollenaufnahme
gelagerten und an dieser angreifenden unteren Verstellantrieb versehen. Somit stellt
die Aufnahme bevorzugt das Bindeglied zwischen der oberen und der unteren Druckrollenaufnahme
dar. Es ist bevorzugt vorgesehen, dass die Aufnahme die Überlastsicherung, den unteren
Verstellantrieb und die Lagerung einer Spindel umfasst. Die obere und die untere Druckrollenaufnahme
wirken also vorzugsweise nicht unmittelbar zusammen, sondern sind über die Spindel
miteinander verbunden. Bei dieser die beiden Druckrollenaufnahmen miteinander verbindenden
Spindel handelt es sich bevorzugt um eine Trapez-Gewinde-Spindel, mit der Bewegungen
und hohe Zugkräfte vorteilhafterweise übertragen werden können. Die Spindel ist bevorzugt
an der Aufnahme gelagert, an der auch die Überlastsicherung befestigt ist.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die untere Druckrollenaufnahme
kraftschlüssig durch die Überlastsicherung mit der Aufnahme verbunden. Es ist im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass bei Verstellung der Spindel die untere Druckrollenaufnahme
und die Aufnahme gemeinsam verschoben werden, so dass sie vorzugsweise ein zusammenhängendes
Teil bilden und miteinander bewegt werden können.
[0031] Konstruktiv ist es bevorzugt, dass die obere Druckrollenaufnahme, die Aufnahme und
die untere Druckrollenaufnahme hintereinander auf einer gemeinsamen Gleitführungsebene
angeordnet vorliegen. Sie gleiten wie beispielsweise Schlitten auf der gemeinsamen
Gleitführungsebene. Die erfindungsgemäße Druckrollenstation umfasst vorzugsweise Flachführungen
als Gleitlagerung, die konstruktiv insbesondere spieleinstellbar ausgeführt sind.
Aufgrund des minimierten Führungsspiels werden die Präzision der Führung der Druckrollenaufnahmen
und damit die Positionierung der Druckrollen in überraschendem Ausmaß verbessert.
[0032] Es ist bevorzugt, dass mittels des oberen Verstellantriebes vorteilhafterweise die
Eintauchtiefe der oberen Druckstempel in die Matrize eingestellt werden kann. Mit
Hilfe des unteren Verstellantriebs wird vorzugsweise die Stegdicke der zu erzeugenden
Tablette reguliert. In der Matrize einer Matrizenscheibe wirken Ober- und Unterstempel
einer Rundlaufpresse dergestalt zusammen, dass aus dem zu verpressenden Pulvermaterial,
das sich zwischen den Stempeln befindet, eine Tablette gepresst wird. Die Unterseite
des Oberstempels und die Oberseite des Unterstempels sind dabei so geformt, dass zwischen
den Stempeln ein Hohlraum besteht, dessen Form im Wesentlichen der Form der Tablette
entspricht. Dabei sind die Ober- und Unterstempel durch die Steuerkurven und Schienen
stets so geführt, dass sich Ober- und Unterstempel während des Pressvorgangs nicht
berühren. Durch die hohen Presskräfte könnten allerdings die Presswerkzeuge beschädigt
werden. Daher ist vorgesehen, dass sich zwischen den Stempeln stets zu verpressendes
Pulvermaterial befindet. Im mittleren Bereich weisen Tabletten häufig eine größere
Dicke als an den Rädern auf. Diese Dicke kann zu den Rändern abnehmen, wobei sie nicht
den Wert null annimmt, was gleichbedeutend wäre mit einer unerwünschten Berührung
der Ober- und Unterstempel. Tabletten weisen an ihren Rändern vorzugsweise eine Dicke
auf, die als Steghöhe oder Stegdicke bezeichnet wird. Diese Steghöhe oder Stegdicke
kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mittels des unteren Verstellantriebs
überraschend genau eingestellt werden, wobei Anwendungstests gezeigt haben, dass unerwünschte
Berührungen der Presswerkzeuge durch die Einstellung der Stegdicke mittels des unteren
Verstellantriebes, unter Berücksichtigung der Position des oberen Verstellantriebes,
besonders sicher vermieden werden.
[0033] Eine Überlastsicherung im Sinne der Erfindung ist bevorzugt eine Vorrichtung zum
Schutz der Werkzeuge in der Rundlauftablettenpresse, beispielsweise wenn die zwischen
den beiden Druckrollen wirkende Presskraft einen zuvor festgelegten Wert überschreitet.
Dieser zuvor festgelegte Wert wird im Sinne der Erfindung bevorzugt als Vorspannkraft
bezeichnet.
[0034] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Überlastsicherung
der Druckrollenstation eine mechanische Überlastsicherung und umfasst einstellbare,
spannbare Tellerfedern. Eine bevorzugt mechanische Ausgestaltung der Überlastsicherung
mit Tellerfedern ermöglicht es, eine Überlastsicherung bereitzustellen, die lediglich
einmalig, vor ihrer ersten Verwendung, auf die Gegebenheiten in der Rundlaufpresse
eingestellt werden muss. Es kann allerdings auch bevorzugt sein, die Überlastsicherung
auf die tatsächlichen Anforderungen eines Pressprozesses einzustellen, wenn beispielsweise
ein anderer Tablettentyp hergestellt wird oder die Presswerkzeuge gewechselt werden.
[0035] Der Begriff "Tellerfeder" bezeichnet im Sinne der Erfindung bevorzugt eine kegelförmige
Ringschale, die insbesondere in Achsrichtung belastbar ist und beispielsweise sowohl
ruhend, als auch schwingend beansprucht werden kann. Der Einsatz von Tellerfedern
als Bestandteil einer mechanischen Überlastsicherung ist besonders vorteilhaft, da
Tellerfedern gerade bei einem kleinen zur Verfügung stehenden Raum große Presskräfte,
wie sie in einer Rundlaufpresse auftreten, aufnehmen können und sich durch eine lange
Lebensdauer auszeichnen. Durch eine geeignete Schichtung und Hintereinanderschaltung
von einzelnen Tellerfedern und Paketen von Tellerfedern kann eine überraschend gute
Federwirkung erreicht werden.
[0036] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Überlastsicherung
auch eine hydraulisch arbeitende Überlastsicherung sein. Dies ist besonders dann vorteilhaft,
wenn die Überlastsicherung bei einem Werkzeugwechsel schnell auf die maximal zulässige
Belastung der tatsächlich verwendeten Werkzeuge eingestellt werden soll.
[0037] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die obere und die
untere Druckrollenaufnahme Gleitführungen auf, die zur Minimierung des Lagerspiels
einstellbar und auswechselbar sind. Der Begriff "Spiel" soll im Sinne der Erfindung
bevorzugt verstanden werden als Bewegungsfreiraum, in dem sich ein mechanisches Bauteil
nach der Montage frei bewegen lässt. Es war vollkommen überraschend und stellt eine
Abkehr vom Stand der Technik dar, eine Druckrollenstation bereitzustellen, bei der
das Spiel innerhalb der Gleitführung der erfindungsgemäßen Druckrollenstation bei
der Montage einstellbar, was bei den im Stand der Technik beschriebenen Druckrollenstationen
nicht möglich ist. Vielmehr war die Fachwelt bisher davon ausgegangen, dass bei Druckrollenstationen
das Spiel allein durch die Fertigungsgenauigkeit vorgegeben wird und nach der Montage
nicht korrigierbar ist. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die überraschende
Einstellbarkeit der Gleitführungen durch die Verwendung der erfindungsgemäßen, offenen
Führungsprofils und die damit verbundene Möglichkeit, gefräste, statt gedrehte Bauteile
innerhalb einer Druckrollenstation zu verwenden, ermöglicht wird, wobei insbesondere
die gefrästen Bauteile eine überraschend hohe Fertigungsgenauigkeit aufweisen.
[0038] Die Führung der Druckrollenaufnahmen erfolgt vorzugsweise mit Gleitführungen in Form
von Gleitleisten. Im Sinne dieser Erfindung bezeichnet der Begriff Gleitleiste bevorzugt
ein ebenes, dünnes und langgestreckte Bauteil, das vorteilhafterweise mit einem Gleitbelag
versehen ist. Der durchschnittliche Fachmann weiß, aus welchem Material eine Fläche
besteht oder wie eine Fläche verändert oder behandelt wird, damit sie ein gutes Gleiten
ermöglicht.
[0039] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Druckrollenstation besteht darin, dass
die Führungsleisten durch die offene Konstruktion des Führungsprofils auf besonders
einfache Weise austauschbar sind. Im Fall eines verschleißbedingten Austauschs einer
Führungsleiste muss vorzugsweise lediglich die betroffene Führungsleiste ausgetauscht
werden, ohne die Druckrollenstation als Ganzes zu demontieren. Somit wird der Austausch
von verschleißanfälligen Bauteilen, wie zum Beispiel den Führungsleisten, überraschend
einfach, schnell und kostengünstig ermöglicht.
[0040] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das offene Führungsprofil
eine Vorderseite und eine Rückseite auf, wobei die Vorderseite die dem Rotor zugewandte
Seite des Führungsprofils darstellt und die Vorderseite und die Rückseite des Führungsprofils
mit Verkleidungsblechen versehen sind. Die erfindungsgemäße Druckrollenstation weist
bevorzugt ein offenes Führungsprofil auf, das in der Draufsicht den Großbuchstaben
"H" darstellt. Dabei werden die Seitenflächen des Gehäuses der Druckrollenstation
bevorzugt von den Seitenteilen des Führungsprofils gebildet. Die Vorderseite des Führungsprofils
ist vorzugsweise dem Rotor der Rundlaufpresse zugewandt und beinhaltet insbesondere
die Druckrollen. Im Wesentlichen parallel zur Vorderseite befindet sich bevorzugt
die Rückseite des Führungsprofils auf der dem Rotor der Rundlaufpresse abgewandten
Seite.
[0041] Um das offene Führungsprofil der Druckrollenstation so zu verschließen, dass die
Hygiene-Anforderungen, die im pharmazeutischen Bereich gelten, erfüllt werden, werden
die Vorder- und die Rückseite des Führungsprofils vorzugsweise mit Verkleidungsblechen
versehen, die beispielsweise mit eigenen Dichtprofilen versehen sein können.
[0042] Verkleidungsbleche im Sinne der Erfindung sind bevorzugt im Wesentlichen rechteckige,
dünnen, flache und ebene Metallplatten aus bevorzugt rostfreiem Edelstahl, die beispielsweise
auf ihrem Umfang mit Bohrungen versehen sind, mittels derer die Verkleidungsbleche
insbesondere mit dem Gehäuse der Druckrollenstation verbunden werden.
[0043] Diese werden bevorzugt mittels Verbindungsmitteln, beispielsweise Schrauben, an dem
Gehäuse der Druckrollenstation angebracht. Schrauben sind vorteilhafterweise als metallische
Verbindungsmittel, beispielsweise in einem Ultraschallbad, leicht zu reinigen und
erfüllen somit die hohen Anforderungen an Bauteile in pharmazeutischen Anlagen. Es
sind aber für andere Anwendungszwecke auch alternative Verbindungsmittel, wie doppelseitiges
Klebeband, Klettverschlüsse und/oder Magnetleisten denkbar, ohne darauf beschränkt
zu sein. Die Verwendung von Schrauben als Verbindungs-mittel ermöglicht es insbesondere,
die Verkleidungsbleche auf besonders einfache Weise von der Druckrollenstation zu
lösen und zu entfernen, wodurch die innen-liegenden Bestandteile der Druckrollenstation
überraschend leicht zugänglich werden. Dies ist vorteilhaft für eine benutzerfreundliche
Wartung oder Reparatur der Bestandteile der Druckrollenstation oder zur erleichterten
Durchführung von Servicemaßnahmen oder dem Auswechseln von verschlissenen oder defekten
Bestandteilen. Dabei muss, anders als bei im Stand der Technik beschriebenen Tablettenpressen,
vorteilhafterweise nicht mehr die gesamte Druckrollenstation ausgebaut werden, sondern
es werden beispielsweise die Verkleidungsbleche durch Lösen der Verbindungsmittel
entfernt, wodurch die innenliegenden Komponenten der Druckrollenstation zugänglich
werden. Vorteilhafterweise können die oben genannten Arbeiten an der erfindungsgemäßen
Druckrollenstation durch die verbesserte Zugänglichkeit des inneren Bereiches der
erfindungsgemäßen Druckrollenstation schneller durchgeführt werden und die Anwesenheit
von speziell ausgebildetem Fachpersonal ist in geringerem Maße erforderlich. Es stellt
einen wesentlichen Vorteil der Erfindung dar, dass Stillstandszeiten der Rundlaufpresse
und der dafür notwendige Personalaufwand in überraschendem Maße reduziert werden konnten.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung verfügt das Führungsprofil der Druckrollenstation
an seiner Unterseite über ein Luftkissen. Durch die Verwendung eines Luftkissens an
der Unterseite der erfindungsgemäßen Druckrollenstation wird in überraschendem Ausmaß
die Reibkraft zwischen dem Führungsprofil und einer Trägerplatte reduziert, wodurch
eine besonders gute Bewegbarkeit der Druckrollenstation auf einer Trägerplatte der
Rundlaufpresse ermöglicht wird. Somit können Umsetzarbeiten der Druckrollenstationen
nunmehr auch von solchen Operatoren durchgeführt werden, die bisher, aufgrund der
körperlichen Belastung durch das Gewicht der Druckrollenstationen, von diesen Arbeiten
ausgeschlossen waren, wodurch der Personaleinsatz und die Personalplanung wesentlich
erleichtert wird.
[0045] Die Druckrollenstation ist im fertig montierten Zustand bevorzugt auf einer Trägerplatte
angebracht, die den oberen Abschluss des Antriebssockels der Rundlaufpresse darstellt.
Dabei ist die Druckrollenstation vorzugsweise über einen Befestigungsflansch mit einer
zentralen Spanneinheit und/oder mit Verbindungsmitteln, bevorzugt Schrauben, entlang
des Umfangs des Führungsprofils der Druckrollenstation mit der schwingungsentkoppelten
Trägerplatte verbunden. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, den unteren Abschluss
des Sockels zum Boden hin als Grundplatte zu bezeichnen, während die Trägerplatte
bevorzugt den oberen Sockelabschluss bildet.
[0046] Im Servicefall oder wenn beispielsweise mit der Rundlauftablettenpresse ein anderer
Tablettentyp hergestellt werden soll, kann es nötig werden, eine Druckrollenstation
auf der Grundplatte zu verschieben und an eine andere Position zu bewegen. Dies ist
aufgrund der Masse einer Druckrollenstation von mehreren 100 Kilogramm nur schwer
möglich. Um diesen Verschiebevorgang zu erleichtern, umfasst die erfindungsgemäße
Druckrollenstation in einer bevorzugten Ausführungsform an ihrer Unterseite ein Luftkissen
zur Reduzierung der Reibkraft zwischen der Führungssäule und einer Trägerplatte. Im
Sinne der Erfindung werden Luftkissen bevorzugt mittels Druckluft zwischen der Unterseite
der Druckrollenstation und der Trägerplatte erzeugt. Dadurch lässt sich die Druckrollenstation
vorteilhafterweise mit überraschend geringer Kraft und annähernd reibungsfrei beispielsweise
in horizontaler Richtung auf der Grundplatte vorzugsweise manuell verschieben.
[0047] Es ist bevorzugt, dass das Luftkissen nur eingeschaltet wird, wenn die Druckrollenstation
für Service- oder Umbauzwecke für eine andere Konfiguration manuell verschoben werden
muss. Das Luftkissen hebt die Druckrollenstation insbesondere nicht an. Stattdessen
ist die aufwärts wirkende Kraft der Druckluft vorzugsweise so bemessen, dass die durch
das Gewicht der Druckrollenstation erzeugte Reibungskraft auf der Grundplatte minimiert
wird.
[0048] Das Luftkissen entsteht dadurch, dass auf der Unterseite der Druckrollenstation bevorzugt
ein flacher Hohlraum mit Pneumatikdruck gefüllt wird. Dieser Hohlraum weist bevorzugt
eine Höhe von 1 bis 2 mm auf und entspricht vorzugsweise den Abmessungen der Grundfläche
des Führungsprofils der Druckrollenstation. Der Druck zur Erzeugung des Luftkissens
liegt bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 4 bar und wird bevorzugt durch ein Druckreduzierungsventil
von der Pneumatikinstallation der Rundlaufpresse bereitgestellt. Damit beim Aufbau
des Luftkissens die Luft an den Seiten des Hohlraums nicht entweichen kann, ist es
bevorzugt, dass sich umlaufend um den Hohlraum eine Dichtung befindet, die vorteilhafterweise
den Hohlraum gegen die Grundplatte abdichtet. Der Anschluss des Luftkissens kann permanent
vorhanden sein oder temporär durch Ankuppeln eines Druckschlauchs erfolgen. Die Druckluftzufuhr
erfolgt vorzugsweise über die Trägerplatte des Antriebsockels. Es ist im Sinne der
Erfindung bevorzugt, wenn die Druckversorgung abgeschaltet ist, wenn die Druckrollenstation
in der Produktionsstellung gespannt oder angeschraubt ist. Vorzugsweise muss vor dem
Zuschalten des Luftkissens entweder die automatische Spannung durch die zentrale Spanneinrichtung
oder die Schraubenbefestigung der Druckrollenstation gelöst werden, was dann zu einer
sicheren Benutzung des Luftkissens führt.
[0049] In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung umfasst die Druckrollenstation
Sensoren zur Messung der Presskraft. Die Druckrollenachsen werden dazu vorzugsweise
mit Dehnungsmessstreifen (DMS) zur Ermittlung der Presskraft ausgerüstet. Dehnungsmessstreifen
sind im Sinne der Erfindung bevorzugt Messeinrichtungen zur Erfassung von dehnenden
und/oder stauchenden Verformungen. Es ist bevorzugt, dass sie schon bei geringen Verformungen
ihren elektrischen Widerstand ändern, weswegen sie als Dehnungssensoren besonders
geeignet sind. Es ist bevorzugt, dass sie auf geeignete Weise, die dem durchschnittlichen
Fachmann bekannt ist, auf Bauteile, die sich unter Belastung minimal verformen, angebracht
werden. Diese Verformung oder Dehnung führt vorteilhafterweise zur Veränderung des
Widerstands des Dehnungsmessstreifens. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird in der erfindungsgemäßen Druckrollenstation die untere Druckrollenachse mit einem
solchen Dehnungsmessstreifen versehen. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass die
obere Druckrollenachse oder beide Druckrollenachsen mit Dehnungsmessstreifen versehen
sind. Die Dehnungsmessstreifen decken bevorzugt in Stufen einen Kraftbereich von 20
bis 100 kN ab.
[0050] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Druckrollenstation auf einer
Trägerplatte verschiebbar, schwenkbar und/oder um einen vertikalen Punkt des offenen
Führungsprofils gelagert. Dabei ist der Drehpunkt vorzugsweise nicht zwangsweise der
Schnittpunkt der Diagonalen des offenen Führungsprofils. Beispielsweise kann es sich
bei dem Drehpunkt um einen festen Punkt handeln, der sich seitlich an der Befestigungsfläche
des Führungsprofils befindet.
[0051] Das Schwenken der mindestens einen Druckrollenstation kann vorzugsweise sowohl manuell
durch Armkraft, als auch automatisiert durchgeführt werden. Bei der manuellen Bewegung
ist es bevorzugt, dass die zu drehende Druckrollenstation vorteilhafterweise direkt
angefasst wird, oder es wird ein Handgriff benutzt.
[0052] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
Druckrollenstation, wobei die Tellerfedern der Überlastsicherung mittels einer Vorspannkraft
so eingestellt werden, dass sich die untere Druckrollenaufnahme von der Aufnahme löst,
wenn eine zwischen den Druckrollenaufnahmen wirkende Presskraft die Vorspannkraft
übersteigt.
[0053] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Vorspannkraft durch die geschichteten
Tellerfedern erzeugt wird. Diese sind vorzugsweise kompakt und kräftig ausgebildet
und geeignet, beispielsweise Vorspannkräfte bis 150 kN im zur Verfügung stehenden
Bauraum zu gewährleisten. Die Schichtung und Hintereinanderschaltung der Federn ist
erforderlich, um die Vorspannkraft und den erforderlichen Hub bei Ansprechen der Überlastsicherung
zu erhöhen. Die Überlastsicherung geht vorzugsweise selbsttätig in ihre Ausgangslage
zurück, wenn die Presskraft unter die eingestellte Vorspannkraft absinkt. Es ist bevorzugt,
dass durch die Federkraft der die Überlastsicherung bildenden Tellerfedern vorteilhafterweise
die kraftschlüssige Verbindung zwischen der unteren Druckrollenaufnahme und der Aufnahme
realisiert wird.
[0054] Eine Überschreitung der Vorspannkraft tritt beispielsweise bei sogenannten "Überpressungen"
ein, wenn in der Matrize der Rundlaufpresse, in der die Ober- und Unterstempel zusammenwirken
und durch dieses Zusammenwirken den Pressling formen, gepresste Reste von Presslingen
vorhanden sind, die sich nicht weiter verdichten lassen. Weiter kann die Überlastsicherung
beispielsweise durch überfüllte Matrizen ausgelöst werden. Der Pressvorgang und die
Stellung der Druckrollen zueinander sind vorzugsweise auf die Füllhöhe und die Merkmale
der Pressmasse, insbesondere ihre Schüttdichte und das Verdichtungsverhältnis, abgestimmt.
Im Überpressungsfall kann die Presskraft stark ansteigen und Beschädigungen an Werkzeugen
und Druckrollenstation hinterlassen.
[0055] Es ist bevorzugt, dass sich die untere Druckrollenaufnahme nach unten verschiebt
und sich von der Aufnahme löst, wenn die Presskraft die federvorgespannte Kraft oder
die Vorspannkraft der Überlastsicherung erreicht beziehungsweise übersteigt. Damit
vergrößert sich vorteilhafterweise der Abstand zwischen der oberen und der unteren
Druckrolle, und die Presskraft kann die eingestellte, federvorgespannte Kraft der
Überlastsicherung nicht überschreiten. Sinkt die Presskraft wieder ab, ist im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass sich die untere Druckrollenaufnahme wieder kraftschlüssig
an die Aufnahme anlegt. Solange die Presskraft niedriger ist als der Wert der Vorspannkraft,
bewegen sich die untere Druckrollenaufnahme und die Aufnahme durch die kraftschlüssige
Verbindung, die durch die Federkraft der Tellerfedern der Überlastsicherung realisiert
wird, vorzugsweise wie ein zusammenhängendes Teil, wenn die Steghöhe der herzustellenden
Tabletten mit dem unteren Verstellantrieb eingestellt wird.
[0056] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Vorspannkraft
bis zu 100 kN, bevorzugt bis zu 125 kN und besonders bevorzugt bis zu 150 kN. Es war
vollkommen überraschend, dass eine kompakt gebaute Rundlaufpresse bereitgestellt werden
kann mit einer neuen, vom Stand der Technik abweichenden Anordnung für eine Überlastsicherung,
die genügend Raum aufweist, um Vorspannkräfte in den genannten Größenordnungen bereitzustellen.
[0057] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Überlastsicherung
einen Sicherheitschalter, durch den die Rundlaufpresse entweder ausgeschaltet wird,
wenn die Presskraft die Vorspannkraft übersteigt, oder nach einer einstellbaren Anzahl
solcher Ereignisse. Es ist bevorzugt, dass abhängig von der Programmierung und den
Anforderungen an die Tablettenpresse der Pressprozess entweder sofort oder nach einer
einstellbaren Zahl von Überpress-Ereignissen gestoppt wird. Solche Ereignisse treten
auf in Fällen von Überpressungen, die vorkommen, wenn gepresste Reste des beispielsweise
zu verpressenden Tablettenpulvers in der Matrize der Rundlauftablettenpresse verbleiben,
die nicht mehr weiter verdichtet werden können. Weiter können Überpressungen beispielsweise
auftreten, wenn die Matrize bei zu gering eingestellte Steghöhe mit einer zu großen
Menge von zu verpressendem Tablettenpulver befüllt wird.
[0058] Der Schalter kann bevorzugt ein Näherungs-Initiator sein. Ein Näherungs-Initiatior
ist ein Sensor, der auf Annäherung, das heißt ohne direkten Kontakt berührungsfrei
reagiert. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass der Schalter ein Mikroschalter oder
ein optischer Sensor ist. Der durchschnittliche Fachmann weiß, welche weiteren Typen
von Schaltern für die Überlastsicherung verwendet werden können.
[0059] Obwohl der Pressvorgang und die Stellung der Druckrollen zueinander vorzugsweise
auf die Füllhöhe des Tablettenpulvers und die Eigenschaften der Pressmasse, wie zum
Beispiel Schüttdichte und Verdichtungsverhältnis, abgestimmt sind, können Überpressungen
auftreten und durch die stark ansteigende Presskraft Beschädigungen an den Presswerkzeugen
und der Druckrollenstation hervorrufen. Je nach zu verarbeitenden Tablettenmaterial
kann es bevorzugt sein, dass die Tablettenpresse bei einem einmaligen Überpress-Ereignis
abgestellt wird. In anderen Fällen kann es jedoch auch bevorzugt sein, die Tablettenpresse
erst nach einer vorher festgelegten Anzahl von Überpress-Ereignissen zu stoppen. Dies
kann beispielsweise dann angezeigt sein, wenn sich die gepressten Tablettenpulverreste
erfahrungsgemäß und aufgrund der Pulverbeschaffenheit selbständig wieder aus den Matrizen
lösen. Durch die Verwendung des Schalters zur elektrischen Überwachung des Auslösens
der Überlastsicherung, die darüber hinaus programmiert und somit an die konkreten
Anforderungen des Herstellungsprozess angepasst werden kann, wird ein besonders flexibler
Einsatz der Überlastsicherung gewährleistet.
[0060] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Druckrollenstation mindestens
einen Sensor zur Wegmessung auf. Beispielsweise kann die Druckrollenstation über einen
oder zwei Sensoren verfügen.
[0061] Die Sensoren zur Wegmessung oder Wegmesssysteme sind bevorzugt Längenwegmesssysteme,
die insbesondere kontinuierlich Messwerte aufnehmen. Der durchschnittliche Fachmann
weiß, dass Wegmesssysteme verwendet werden können, die über eine hohe Genauigkeit,
sowie gute Wiederholgenauigkeit und Linearität verfügten, und dass solche Wegmesssysteme
ausgewählt sein können aus der Gruppe berührungslos, mit Berührung, magnetisch, optisch
oder induktiv messend.
[0062] Es ist bevorzugt, dass durch den Abschluss des offenen Führungsprofils der Druckrollenstation
mittels Verkleidungsblechen insbesondere die Sensoren zur Wegmessung und die Verstellantriebe
mit ihren Übertragungsgliedern, wie beispielsweise den Spindeln, leicht von außen
durch Entfernen der Verkleidungsbleche zugänglich werden und im Service- oder Montagefall
auf einfache Weise ausgetauscht werden können, ohne dass die Druckrollenstation als
Ganzes ausgetauscht werden muss.
[0063] Nach Entfernen der Verkleidungsbleche auf der Vorder- und Rückseite des Führungsprofils
ist es vorzugsweise möglich, die Funktionsfähigkeit der Wegmesssysteme zu überprüfen,
elektrische Verbindungen zu kontrollieren und/oder zu ersetzen. Weiter ist es bevorzugt,
ohne Demontage der gesamten Druckrollenstation Motoren und Getriebe der Verstellantriebe
für Eintauchtiefen- und Stegdickenverstellung zu überprüfen und auszutauschen. Darüber
hinaus ist vorteilhafterweise auch der Austausch der Spindeln für die Eintauchtiefen-
und Stegdickenverstellung und der oberen und unteren Druckrollenachsen mitsamt der
Druckrollen möglich.
[0064] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der obere Verstellantrieb für
die Eintauchtiefenverstellung eine mit dem oberen Verstellantrieb formschlüssig und/oder
kraftschlüssig verbundene Spindel und eine lösbare Bremse auf, die die Spindel im
Betätigungsfall gegenüber dem Gehäuse des Verstellantriebs blockiert. Durch diese
Blockade wird vorteilhafterweise der Kraftfluss zwischen der oberen Druckrollenaufnahme
und dem oberen Verstellantrieb unterbrochen, so dass eine überraschend große Bremswirkung
erzielt wird.
[0065] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der untere Verstellantrieb
für die Stegdickeneinstellung eine mit dem unteren Verstellantrieb formschlüssig und/oder
kraftschlüssig verbundene Spindel und eine Bremse aufweist, die die Spindel im Betätigungsfall
gegenüber der Aufnahme blockiert. Dadurch wird vorteilhafterweise der Kraftfluss zwischen
der unteren Druckrollenaufnahme und dem unteren Verstellantrieb unterbrochen, wobei
auch hier die Bremse eine überraschend große Blockadewirkung ausübt.
[0066] Im Stand der Technik werden die Bremsen zum Festsetzen der Antriebe im spannungslosen
Zustand jeweils an der letzten Stelle des Kraftflusses am jeweiligen Motor wirksam.
Es war überraschend, dass die Bremsen so in der erfindungsgemäßen Druckrollenstation
angeordnet sein können, dass sie unmittelbar an der Spindel als Kraftübertragungsorgan
wirksam werden, was eine Abkehr vom Stand der Technik darstellt und von der Fachwelt
bisher nicht in Betracht gezogen wurde. Bei der erfindungsgemäßen Druckrollenstation
sind daher die Bremsen vorzugsweise unmittelbar an den Spindeln für die Einstellung
der Steghöhe und der Eintauchtiefe angeordnet. Damit werden lange Übertragungswege
der Bremswirkung überraschend vermieden und eine Drehbewegung der Spindeln im Falle
des Auseinanderstrebens der Druckrollen durch das Feststellen der Spindeln besonders
wirksam verhindert.
[0067] Durch die Ausgestaltung der innenliegenden Komponenten der erfindungsgemäßen Druckrollenstation
müssen vorteilhafterweise nur bei der Verstellung der oberen Druckrollenaufnahme und
der unteren Druckrollenaufnahme während des Pressprozesses Motor und Getriebe gegen
die Presskraft arbeiten. Nach Beendigung des Verstellvorganges in gebremster Position
sind Motoren und Getriebe vorteilhafterweise wieder drehmoment- und kräftefrei geschaltet
und unterliegen somit nicht der Presskraft und den Presskraftschwankungen.
[0068] Die Bremsen können vorzugsweise sowohl form- als auch kraftschlüssig ausgeführt sein.
Es ist bevorzugt, dass die lösbaren Bremsen im unbetätigten, spannungs- oder drucklosen
Zustand gebremst sind, während sie im betätigten Zustand für den Verstellvorgang des
jeweiligen Verstellantriebs geöffnet sind.
[0069] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt das Betätigen der Bremse
elektrisch, pneumatisch und/oder hydraulisch. Die Betätigung der Bremse erfolgt vorzugsweise
pneumatisch. Es kann jedoch auch bevorzugt sein, dass eine elektrische oder hydraulische
Betätigung erfolgt. Es war überraschend, dass jede automatisch arbeitende Bremsbetätigung
so in einer Druckrollenstation eingesetzt werden kann, dass die Bremse unmittelbar
an dem Kraftübertragungsorgan wirksam wird und nicht hinter dem Motor und dem Getriebe
angebracht vorliegen muss.
[0070] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen und der nachfolgenden Figuren
näher beschrieben; es zeigt
- Figur 1:
- einen Längs-Schnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der Druckrollenstation
- Figur 2:
- einen Längs-Schnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der Druckrollenstation,
wobei die Position der Sensoren zur Weg- und Presskraftmessung dargestellt werden
- Figur 3:
- eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Druckrollenstation
- Figur 4:
- eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform der Druckrollenstation
[0071] Figur 1 zeigt einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Druckrollenstation (100).
Dargestellt sind insbesondere die Vorderseite (115), Rückseite (116) und Unterseite
(118) der Druckrollenstation (100). Dabei ist der Vorderseite (115) der Druckrollenstation
(100) dem Rotor (91) der Tablettenpresse (90) zugewandt. Die Rückseite (116) der Druckrollenstation
(100) ist im Wesentlichen parallel dazu angeordnet und dem Rotor (91) der Tablettenpresse
abgewandt (90). Der durchschnittliche Fachmann weiß, dass der Begriff "parallel" auch
"im Wesentlichen parallele" Flächen umfasst, wobei "im Wesentlichen parallele" Flächen
eine Abweichung zur Parallelität von bevorzugt nicht mehr als 6 °, am meisten bevorzugt
von nicht mehr als 3 ° aufweisen. Weiter dargestellt sind die Verkleidungsbleche (96,
97), die die Vorderseite (115) und die Rückseite (116) des offenen Führungsprofils
(1) abschließen und mit Verbindungsmitteln (98), insbesondere Schrauben, am Gehäuse
der Druckrollenstation (100) befestigt sind. Von den Verbindungsmitteln (98) sind
einige beispielhaft in Fig. 1 markiert.
[0072] Der Schnitt in Fig. 1 geht mittig durch die Führungssäule (1) der Druckrollenstation
(100), so dass die parallelen Seitenteile (112, 113) des offenen Führungsprofils (1)
in Fig. 1 nicht zu sehen sind. Zu sehen ist jedoch das Verbindungsteil (114) des Führungsprofils
(1), das die beiden Seitenteile (112, 113) miteinander verbindet. Das Verbindungsteil
(114) verleiht dem Führungsprofil (1) seine besondere Stabilität. An diesem Verbindungsteil
(114) der Führungssäule (1) befinden sich Druckrollenaufnahmen (2, 3), die die Druckrollen
(40, 50) aufnehmen und halten. Die Druckrollenaufnahmen (2, 3) sind im Führungsprofil
(1) gelagert. Die obere Druckrollenaufnahme (2) weist eine obere Gleitführung (103),
die untere Druckrollenaufnahme (3) eine untere Gleitführung (104) auf, mit denen die
Druckrollenaufnahmen (2, 3) gleitbar auf einer gemeinsamen Gleitebene geführt werden.
Dabei bestehen die Gleitführungen (103, 104) aus gefrästen, hoch präzisen Bauteilen,
die das Einstellen eines, später korrigierbaren Spiels bei der Montage der Gleitführungen
(103, 104) ermöglichen. Die beiden Druckrollen (40, 50) können gegeneinander verstellt
werden, was insbesondere durch die Spindel (18) bewirkt wird. Dadurch kann die Stegdicke
eingestellt werden.
[0073] Die Druckrollenaufnahmen (2, 3) sind über Druckrollenachsen (20) mit den Gleitführungen
(103, 104) verbunden.
[0074] Weiter ist im oberen Bereich des Führungsprofils (1) die obere Druckrollenaufnahme
(2) mit einem an dem Führungsprofil angreifenden oberen Verstellantrieb (4) angebracht.
Der obere Verstellantrieb (4) dient zur Einstellung der oberen Druckrolle (40) und
damit zur Einstellung der Eintauchtiefe des von der oberen Druckrolle (40) beaufschlagten
Oberstempels (56), sowie zur gemeinsamen, also parallelen Verstellung der oberen Druckrolle
(40) und unteren Druckrolle (50) bei festem Abstand. Dadurch kann die Presszone der
Rundlauftablettenpresse (90) eingestellt werden. Dies ist vorteilhaft, weil dadurch
unterschiedliche Bereiche der Matrizen in der Matrizenscheibe ausgewählt und angefahren
werden können. Dadurch werden unterschiedliche Bereiche der Matrize während des Pressvorgangs
beansprucht, wodurch die Lebensdauer der Matrizen durch Ausnutzen der gesamten Matrizenhöhe
verlängert werden kann.
[0075] Die untere Druckrollenaufnahme (3) ist mittels einer Aufnahme (108) und einer Überlastsicherung
(109) mit einem unteren Verstellantrieb (5) versehen, wobei der untere Verstellantrieb
(5) an der oberen Druckrollenaufnahme (2) gelagert ist und an dieser oberen Druckrollenaufnahme
(2) angreift. Dabei wirken die obere und die untere Druckrollenaufnahme (2, 3) über
die Spindel (18) nicht unmittelbar zusammen. Die Spindel (18) ist an der Aufnahme
(108) gelagert, an der auch die Überlastsicherung (109) befestigt ist. Die untere
Druckrollenaufnahme (3) ist kraftschlüssig mittelbar mit der Aufnahme (108) verbunden.
Der untere Verstellantrieb (5) für die untere Druckrolle (50) dient zusammen mit der
Spindel (18) der Einstellung der Stegdicke relativ zur oberen Druckrolle (40).
[0076] Der Getriebemotor (6) wirkt mit einer weiteren Spindel (7) zusammen, die der Einstellung
der Eintauchtiefe der Oberstempel (56) dient. An den Spindeln (7, 18) sind unmittelbar
die Bremse für die Eintauchtiefeneinstellung (105) und die Bremse für die Stegdickeneinstellung
(107) angebracht. Damit wirken die Bremsen (105, 107) direkt an den Kraftübertragungsorganen,
also den Spindeln (7, 18).
[0077] Wenn die beiden Druckrollen (40, 50) während des Pressprozesses durch die auftretenden
Kräfte voneinander wegstreben, so sind auch die Spindeln (7, 18) bestrebt, sich zu
drehen. An dieser Bewegung werden die Spindeln (7, 18) von den Bremsen (105, 107)
gehindert. Dabei wird die Spindel (7) zur Einstellung der Eintauchtiefe gegenüber
dem Gehäuse (106) des oberen Verstellantriebs (4) blockiert, wodurch der Kraftfluss
zwischen der oberen Druckrollenaufnahme (2) und dem Verstellantrieb (4) unterbrochen
wird. Die Spindel (18) zur Einstellung der Stegdicke wird gegenüber der Aufnahme (108)
blockiert, was eine Unterbrechung des Kraftflusses zwischen unterer Druckrollenaufnahme
(3) und unterem Verstellantrieb (5) zur Folge hat.
[0078] Die obere Druckrollenaufnahme (2) kann unter Betätigung des Getriebemotors (6) in
Zusammenwirken mit der Spindel (7) und der oberen Gleitführung (103) vertikal in der
Führungssäule (1) auf und ab bewegt werden, wodurch die Eintauchtiefe der Oberstempel
(56) eingestellt wird. Die untere Druckrollenaufnahme (3) kann unter Betätigung des
Getriebemotors (13) in Zusammenwirken mit der Spindel (18) und der unteren Gleitführung
(104) vertikal in der Führungssäule (1) auf und ab bewegt werden, wodurch die Stegdicke
eingestellt wird.
[0079] Weiter wird in Fig. 1 eine mechanische Überlastsicherung (109) dargestellt, durch
die mittels spannbarer Tellerfedern (117) eine Vorspannkraft erzeugt wird. Diese Vorspannkraft
bewirkt die kraftschlüssige Verbindung zwischen der unteren Druckrollenaufnahme (3)
und der Aufnahme (108). Die Überlastsicherung (109) schützt die Presswerkzeuge, wie
zum Beispiel die Oberstempel (56) und Unterstempel (57), vor Belastungen durch zu
große Presskräfte. Sie wird durch geschichtete und hintereinander geschaltete Tellerfedern
(117) oder Pakete von Tellerfedern gebildet. Übersteigt die Presskraft zwischen den
Druckrollen (40, 50) die an der Überlastsicherung (109) eingestellte Vorspannkraft,
so löst sich die untere Druckrollenaufnahme (3) von der Aufnahme (108) und gleitet
nach unten. Die Presskraft kann somit die Vorspannkraft nicht übersteigen, wodurch
Beschädigungen der Presswerkzeuge (56, 57) und der Druckrollen (40, 50) der Rundlaufpresse
(90) verhindert werden.
[0080] Die Überlastsicherung (109) ist mit einem Schalter (110) versehen, durch den die
Rundlaufpresse (90) ausgeschaltet werden kann. Dies kann entweder dann passieren,
wenn Presskraft zwischen den Druckrollen (40, 50) die Vorspannkraft der Überlastsicherung
(109) übersteigt, oder wenn es zu einer einstellbaren Anzahl von Überpress-Ereignissen
kommt.
[0081] Weiter zeigt Fig. 1 ein Luftkissen (111), das an der Unterseite der Druckrollenstation
(100) angebracht vorliegt. Dieses Luftkissen (111) ermöglicht eine Bewegung der Druckrollenstation
(100) auf einer Trägerplatte (29) mit einer reduzierten Reibungskraft. Das Luftkissen
(111) wird in einem Hohlraum unterhalb der Druckrollenstation (100) erzeugt, wobei
die Druckluftversorgung permanent oder temporär angeschlossen sein kann. Die Druckluftversorgung
des Luftkissens (111) erfolgt bevorzugt über einen Versorgungsanschluss der Druckrollenstation
(100). Dies ist vorteilhaft, weil die Druckverhältnisse an die Anforderungen der Erzeugung
eines auf die Druckrollenstation (100) abgestimmten Luftkissens (111) angepasst werden
können. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Druckluftversorgung über die Trägerplatte
(29) der Rundlauftablettenpresse (90) erfolgt.
[0082] Fig. 2 zeigt einen Längs-Schnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der Druckrollenstation,
wobei die Position der Sensoren zur Wegmessung (101, 102) und zur Presskraftmessung
(119) dargestellt werden Insbesondere werden in Fig. 2 die Positionen der Sensoren
zur Wegmessung (101, 102), beziehungsweise die Wegmesssysteme, dargestellt. Dabei
handelt es sich bevorzugt um Längenwegmesssysteme, die kontinuierlich Messwerte aufnehmen.
Weiter zu sehen ist der Sensor zur Presskraftmessung (119), bei dem es sich um einen
Dehnungsmessstreifen handelt. Der Sensor zur Presskraftmessung (119) ist in der in
Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der Erfindung an der unteren Druckrollenaufnahme
(3) angebracht. Der Dehnungsmessstreifen ändert bei mechanischer Verformung seinen
elektrischen Widerstand, wobei diese Widerstandsänderung als elektrisches Signal zur
Ermittlung der Presskraft verwendet wird. Dieses elektrische Signal wird über einen
Leitungsanschluss (120) für das elektrische Signal des Presskraftsensors weitergeleitet.
[0083] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Druckrollenstation
(100). Zu sehen ist, dass die Druckrollenstation (100) in dieser bevorzugten Ausführungsform
mittels eines Befestigungsflansches (92) und Verbindungsmitteln (93) an der Trägerplatte
(29) der Rundlaufpresse (90) befestigt ist. Fig. 3 zeigt weiter eine der beiden Seitenflächen
(112) des offenen Führungsprofils (1) der Druckrollenstation (100), sowie deren Vorderseite
(115) und deren Rückseite (116). Dabei ist der Vorderseite (115) der Druckrollenstation
(100) dem Rotor (91) der Rundlauftablettenpresse (90) zugewandt, während sich die
Rückseite (116) auf der dem Rotor (91) abgewandten Seite der Druckrollenstation (100)
befindet. Fig. 3 zeigt darüber hinaus die obere (40) und die untere (50) Druckrolle
der Druckrollenstation (100). Des Weiteren zeigt Fig. 3 die oberen (56) und unteren
(57) Presswerkzeuge, also die Oberstempel (56) und die Unterstempel (57) der Rundlauftablettenpresse
(90), die mittels der oberen (40) und der unteren (50) Druckrolle zum Zwecke der Tablettenformung
zusammen gepresst werden.
[0084] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform der Druckrollenstation
(100), in dem die H-Form des offenen Führungsprofils (1) deutlich erkennbar ist, welches
durch die beiden im Wesentlichen parallelen Seitenteile (112, 113) und das dazu im
Wesentlichen senkrecht verlaufende Verbindungsteil (114) gebildet wird. Dabei bilden
die Seitenteile (112, 113) die Seitenflächen der Druckrollenstation (100). Zu sehen
ist in dieser Draufsicht auch der Befestigungsflansch (92) und die Verbindungsmittel
(93), mit denen die Druckrollenstation (100) an der Trägerplatte (29) der Rundlauftablettenpresse
(90) befestigt sind. Fig. 4 verdeutlicht die offene Struktur des Führungsprofils (1),
welches an der Vorderseite (115) und der Rückseite (116) der Druckrollenstation (100)
jeweils mit einem Verkleidungsblech (96, 97) abgeschlossen ist.
Bezugszeichenliste
[0085]
1 offenes Führungsprofil
2 obere Druckrollenaufnahme
3 untere Druckrollenaufnahme
4 Verstellantrieb für Eintauchtiefe
5 Verstellantrieb für Stegdicke
6 Getriebemotor
7 Spindel
13 Getriebemotor
17 Spindelmutter
18 Spindel
20 Druckrollenachse
29 Trägerplatte
40 obere Druckrolle
50 untere Druckrolle
56 Oberstempel
57 Unterstempel
90 Rundlauftablettenpresse
91 Rotor
92 Befestigungsflansch
93 Verbindungsmittel für Befestigungsflansch an Trägerplatte (29)
95 Rahmen
96 Verkleidungsblech
97 Verkleidungsblech
98 Verbindungsmittel für Verkleidungsblech
100 Druckrollenstation
101 Wegmesssystem
102 Wegmesssystem
103 spieleinstellbare Gleitführung der oberen Druckrollenaufnahme 2
104 spieleinstellbare Gleitführung der unteren Druckrollenaufnahme 3
105 Bremse der Eintauchtiefeneinstellung
106 Gehäuse des Verstellantriebs (4)
107 Bremse der Stegdickeneinstellung
108 Aufnahme der Überlastsicherung
109 Überlastsicherung
110 Signalisierung (Schalter) des Auslösen der Überlastsicherung
111 Luftkissen
112 Seitenteil des offenen Führungsprofils
113 Seitenteil des offenen Führungsprofils
114 Verbindungsteil des offenen Führungsprofils
115 Vorderseite der Druckrollenstation
116 Rückseite der Druckrollenstation
117 spannbare Tellerfedern
118 Unterseite des offenen Führungsprofils
119 Sensor zur Presskraftmessung
120 Leitungsanschluss für das elektrische Signal des Presskraftsensors
1. Druckrollenstation (100) für Rundlaufpressen (90) mit zwei druckrollenaufnehmenden
Druckrollenachsen (20),
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Führungsprofil (1) der Druckrollenstation (100) offen in dem Sinne ausgestaltet
ist, dass das Führungsprofil (1) an mindestens einer Seite des Profils (1) nicht vollständig
geschlossene Seitenteile (112, 113) aufweist, und die Druckrollenachsen (20) an gegeneinander
verstellbaren oberen und unteren Druckrollenaufnahmen (2, 3) angeordnet sind, die
von dem Führungsprofil (1) geführt werden, wobei die Druckrollenachsen (20) parallel
zu den zwei Seitenteilen (112, 113) des Führungsprofils (1) angeordnet vorliegen.
2. Druckrollenstation (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Seitenteile (112, 113) parallel zueinander angeordnet vorliegen und mit
einem Verbindungsteil (114) verbindbar sind, wobei die Seitenteile (112, 113) und
das Verbindungsteil (114) rechte Winkel einschließen.
3. Druckrollenstation (100) nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Druckrollenaufnahme (2) mit einem an dem offenen Führungsprofil (1) angreifenden
oberen Verstellantrieb (4) und die untere Druckrollenaufnahme (3) mittels einer Aufnahme
(108) und einer Überlastsicherung (109) mit einem in der oberen Druckrollenaufnahme
(2) gelagerten und an dieser angreifenden unteren Verstellantrieb (5) versehen ist.
4. Druckrollenstation (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Druckrollenaufnahme (3) kraftschlüssig durch die Überlastsicherung (109)
mit der Aufnahme (108) verbunden ist.
5. Druckrollenstation (100) nach Anspruch 3 und/oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überlastsicherung (109) eine mechanische Überlastsicherung ist und einstellbare,
spannbare Tellerfedern (117) umfasst.
6. Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 3 und/oder
4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überlastsicherung (109) eine hydraulische Überlastsicherung ist.
7. Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Druckrollenaufnahme (2) und die untere Druckrollenaufnahme (3) Gleitführungen
(103, 104) aufweisen und die Gleitführungen (103, 104) zur Minimierung des Lagerspiels
einstellbar und auswechselbar sind.
8. Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das offene Führungsprofil (1) eine Vorderseite (115) und eine Rückseite (116) aufweist,
wobei die Vorderseite (115) die dem Rotor (91) zugewandten Seite des offenen Führungsprofils
(1) ist und die Vorderseite (115) und die Rückseite (116) des offenen Führungsprofils
(1) mit Verkleidungsblechen (96, 97) versehen sind.
9. Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das offene Führungsprofil (1) an seiner Unterseite über ein Luftkissen (111) verfügt.
10. Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckrollenstationen (100) auf einer Trägerplatte (29) verschiebbar, schwenkbar
und/oder drehbar um einen vertikalen Punkt des offenen Führungsprofils (1) gelagert
ist.
11. Verwendung der Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Tellerfedern (117) einer Überlastsicherung (109) mittels einer Vorspannkraft so eingestellt
werden, dass sich die untere Druckrollenaufnahme (3) von der Aufnahme (108) löst,
wenn eine zwischen den Druckrollenaufnahmen (2, 3) wirkende Presskraft die Vorspannkraft
übersteigt.
12. Verwendung der Druckrollenstation (100) nach Anspruch 11
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überlastsicherung (109) einen Schalter (110) umfasst, durch den die Rundlaufpresse
(90) entweder ausgeschaltet wird, wenn eine Presskraft die Vorspannkraft übersteigt,
oder nach einer einstellbaren Anzahl solcher Ereignisse.
13. Verwendung der Druckrollenstation (100) nach Anspruch 11 und/oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckrollenstation (100) mindestens einen Sensor zur Wegmessung (101, 102) und/oder
mindestens einen Sensor zur Messung der Presskraft (119) aufweist und dass Verstellantriebe
(4, 5) und die Sensoren (101, 102, 119) durch Entfernen der Verkleidungsbleche (96,
97) zugänglich und austauschbar sind, ohne dass die gesamte Druckrollenstation (100)
aus der Rundlaufpresse (90) ausgebaut werden muss.
14. Verwendung der Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein oberer Verstellantrieb (4) für die Eintauchtiefenverstellung eine mit dem oberen
Verstellantrieb (4) formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbundene Spindel (7) und
eine Bremse (105) aufweist, wobei die Bremse (105) die Spindel (7) in einem Betätigungsfall
gegenüber einem Gehäuse (106) des Verstellantriebs (4) blockiert.
15. Verwendung der Druckrollenstation (100) nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein unterer Verstellantrieb (5) für die Stegdickeneinstellung eine mit dem unteren
Verstellantrieb (5) formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbundene Spindel (18)
und eine Bremse (107) aufweist, wobei die Bremse (107) die Spindel (18) in einem Betätigungsfall
gegenüber der Aufnahme (108) blockiert.
1. A pressure roller station (100) for rotary presses (90), having two pressure-roller
receiving pressure-roller axles (20),
characterized in that
a guide profile (1) of the pressure roller station (100) is designed to be open in
the sense that the guide profile (1), on at least one side of the profile (1), has
lateral parts (112, 113) that are not completely closed, and the pressure-roller axles
(20) are disposed on mutually adjustable upper and lower pressure roller receptacles
(2, 3) which are guided by the guide profile (1), wherein the pressure-roller axles
(20) are present so as to be disposed parallel with the two lateral parts (112, 113)
of the guide profile (1).
2. The pressure roller station (100) as claimed in claim 1,
characterized in that
the two lateral parts (112, 113) are present so as to be disposed in a mutually parallel
manner and are connectable to a connection part (114), wherein the lateral parts (112,
113) and the connection part (114) enclose right angles.
3. The pressure roller station (100) as claimed in claim 1 and/or 2,
characterized in that
the upper pressure roller receptacle (2) is provided with an upper adjustment drive
(4) which engages on the open guide profile (1), and the lower pressure roller receptacle
(3) by means of a receptacle (108) and an overload protection (109) is provided with
a lower adjustment drive (5) which is mounted in the upper pressure roller receptacle
(2) and engages therewith.
4. The pressure roller station (100) as claimed in claim 3,
characterized in that
the lower pressure roller receptacle (3) by way of the overload protection (109) is
connected in a force-fitting manner to the receptacle (108).
5. The pressure roller station (100) as claimed in claim 3 and/or 4,
characterized in that
the overload protection (109) is a mechanical overload protection and comprises settable
and tensionable disk springs (117).
6. The pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of preceding claims
3 and/or 4,
characterized in that
the overload protection (109) is a hydraulic overload protection.
7. The pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of the preceding
claims,
characterized in that
the upper pressure roller receptacle (2) and the lower pressure roller receptacle
(3) have sliding guides (103, 104), and the sliding guides (103, 104) are settable
and replaceable in order to minimize bearing play.
8. The pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of the preceding
claims,
characterized in that
the open guide profile (1) has a front side (115) and a rear side (116), wherein the
front side (115) is that side of the open guide profile (1) that faces the rotor (91),
and the front side (115) and the rear side (116) of the open guide profile (1) are
provided with cladding panels (96, 97).
9. The pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of the preceding
claims,
characterized in that
the open guide profile (1) on the lower side thereof has an air cushion (111).
10. The pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of the preceding
claims,
characterized in that
the pressure roller stations (100) is mounted on a support plate (29) so as to be
displaceable, pivotable, and/or rotatable about a vertical point of the open guide
profile (1).
11. A use of the pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of the
preceding claims,
characterized in that
disk springs (117) of an overload protection (109) are set by means of a biasing force
such that the lower pressure roller receptacle (3) is released from the receptacle
(108) if and when a pressing force acting between the pressure roller receptacles
(2, 3) exceeds the biasing force.
12. The use of the pressure roller station (100) as claimed in claim 11
characterized in that
the overload protection (109) comprises a switch (110) by way of which the rotary
press (90) is switched off either if and when a pressing force exceeds the biasing
force, or following a settable number of such events.
13. The use of the pressure roller station (100) as claimed in claim 11 and/or 12,
characterized in that
the pressure roller station (100) has at least one sensor for measuring travel (101,
102) and/or at least one sensor for measuring the pressing force (119), and in that adjustment drives (4, 5) and the sensors (101, 102, 119) are accessible and replaceable
by removing the cladding panels (96, 97) without having to dismantle the entire pressure
roller station (100) from the rotary press (90).
14. The use of the pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of preceding
claims 11 to 13,
characterized in that
an upper adjustment drive (4) for adjusting the plunging depth has a spindle (7),
which is connected in a form-fitting and/or force-fitting manner to the upper adjustment
drive (4), and a brake (105), wherein the brake (105) in the case of actuation blocks
the spindle (7) in relation to a housing (106) of the adjustment drive (4).
15. The use of the pressure roller station (100) as claimed in one or a plurality of preceding
claims 11 to 14,
characterized in that
a lower adjustment drive (5) for setting the web thickness has a spindle (18), which
is connected in a form-fitting and/or force-fitting manner to the lower adjustment
drive (5), and a brake (107), wherein the brake (107) in the case of actuation blocks
the spindle (18) in relation to the receptacle (108).
1. Station de rouleau de pression (100) pour presses rotatives (90) ayant deux axes de
rouleaux de pression (20) pour recevoir des rouleaux de pression,
caractérisée en ce que
un profilé de guidage (1) de la station de rouleau de pression (100) est configuré
ouvert dans le sens où le profilé de guidage (1) présente au niveau d'au moins un
côté du profilé (1) des parties latérales (112, 113) non complètement fermées, et
les axes de rouleaux de pression (20) sont agencés au niveau de logements de rouleaux
de pression supérieur et inférieur (2, 3) réglables l'un par rapport à l'autre, qui
sont guidés par le profilé de guidage (1), dans laquelle les axes de rouleaux de pression
(20) sont présents agencés parallèlement aux deux parties latérales (112, 113) du
profilé de guidage (1).
2. Station de rouleau de pression (100) selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
les deux parties latérales (112, 113) sont présentes agencées parallèlement l'une
à l'autre et peuvent être reliées à un élément de liaison (114), dans laquelle les
parties latérales (112, 113) et l'élément de liaison (114) forment des angles droits.
3. Station de rouleau de pression (100) selon la revendication 1 et/ou 2,
caractérisée en ce que
le logement de rouleau de pression supérieur (2) est doté d'un entraînement de réglage
supérieur (4) agissant sur le profilé de guidage ouvert (1) et le logement de rouleau
de pression inférieur (3) est doté au moyen d'un logement (108) et d'une protection
contre la surcharge (109) d'un entraînement de réglage inférieur (5) logé dans le
logement de rouleau de pression supérieur (2) et agissant sur celui-ci.
4. Station de rouleau de pression (100) selon la revendication 3,
caractérisée en ce que
le logement de rouleau de pression inférieur (3) est relié au logement (108) par force
par la protection contre la surcharge (109).
5. Station de rouleau de pression (100) selon la revendication 3 et/ou 4,
caractérisée en ce que
la protection contre la surcharge (109) est une protection contre la surcharge mécanique
et comprend des rondelles-ressort (117) serrables, réglables.
6. Station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des revendications précédentes
3 et/ou 4,*
caractérisée en ce que
la protection contre la surcharge (109) est une protection contre la surcharge hydraulique.
7. Station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
le logement de rouleau de pression supérieur (2) et le logement de rouleau de pression
inférieur (3) présentent des guides coulissants (103, 104) et les guides coulissants
(103, 104) sont réglables et remplaçables pour la minimisation du jeu de palier.
8. Station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
le profilé de guidage ouvert (1) présente un côté avant (115) et un côté arrière (116),
dans laquelle le côté avant (115) est le côté tourné vers le rotor (91) du profilé
de guidage ouvert (1) et le côté avant (115) et le côté arrière (116) du profilé de
guidage ouvert (1) sont dotés de tôles d'habillage (96, 97).
9. Station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
le profilé de guidage ouvert (1) dispose au niveau de son côté inférieur d'un coussin
d'air (111).
10. Station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
les stations de rouleau de pression (100) est logée sur une plaque de support (29)
de manière coulissante, pivotante et/ou rotative autour d'un point vertical du profilé
de guidage ouvert (1).
11. Utilisation de la station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des
revendications précédentes,
caractérisée en ce que
des rondelles-ressort (117) d'une protection contre la surcharge (109) sont réglées
au moyen d'une force de précontrainte de sorte que le logement de rouleau de pression
inférieur (3) se détache du logement (108), lorsqu'une force de compression agissant
entre les logements de rouleaux de pression (2, 3) excède la force de précontrainte.
12. Utilisation de la station de rouleau de pression (100) selon la revendication 11
caractérisée en ce que
la protection contre la surcharge (109) comprend un interrupteur (110), par lequel
la presse rotative (90) est mise hors circuit soit lorsqu'une force de compression
excède la force de précontrainte, soit après un nombre réglable de tels événements.
13. Utilisation de la station de rouleau de pression (100) selon la revendication 11 et/ou
12,
caractérisée en ce que
la station de rouleau de pression (100) présente au moins un capteur de mesure de
déplacement (101, 102) et/ou au moins un capteur de mesure de la force de compression
(119) et que les entraînements de réglage (4, 5) et les capteurs (101, 102, 119) sont
accessibles et remplaçables par enlèvement des tôles d'habillage (96, 97) sans qu'il
faille démonter l'ensemble de la station de rouleau de pression (100) de la presse
rotative (90).
14. Utilisation de la station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des
revendications précédentes 11 à 13,
caractérisée en ce que
un entraînement de réglage supérieur (4) présente pour le réglage de la profondeur
d'immersion une broche (7) reliée par complémentarité de forme et/ou par force à l'entraînement
de réglage supérieur (4) et un frein (105), dans laquelle le frein (105) bloque la
broche (7) dans un cas d'actionnement par rapport à un boîtier (106) de l'entraînement
de réglage (4).
15. Utilisation de la station de rouleau de pression (100) selon une ou plusieurs des
revendications précédentes 11 à 14,
caractérisée en ce que
un entraînement de réglage inférieur (5) présente pour le réglage de l'épaisseur d'entretoise
une broche (18) reliée par complémentarité de forme et/ou par force à l'entraînement
de réglage inférieur (5) et un frein (107), dans laquelle le frein (107) bloque la
broche (18) dans un cas d'actionnement par rapport au logement (108).