(19)
(11) EP 3 181 313 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
18.03.2020  Patentblatt  2020/12

(21) Anmeldenummer: 15201298.5

(22) Anmeldetag:  18.12.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B27N 1/02(2006.01)
B27N 3/18(2006.01)

(54)

VERFAHREN ZUM HERSTELLEN VON HOLZWERKSTOFFPLATTEN UND HOLZWERKSTOFFPLATTEN-HERSTELLVORRICHTUNG

METHOD FOR MANUFACTURING OF WOOD PANELS AND WOOD PANEL MANUFACTURING DEVICE

PROCEDE ET DISPOSITIF DE FABRICATION DE PANNEAUX EN BOIS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
21.06.2017  Patentblatt  2017/25

(73) Patentinhaber: SWISS KRONO Tec AG
6004 Luzern (CH)

(72) Erfinder:
  • Sperlich, Daniel
    16945 Halenbeck-Rohlsdorf (DE)
  • Richter, Andreas
    16909 Wittstock (DE)

(74) Vertreter: Plöger, Jan Manfred 
Gramm, Lins & Partner Patent- und Rechtsanwälte PartGmbB Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 2 927 003
WO-A1-2015/152802
DE-C1- 3 907 617
US-A- 5 228 947
US-A1- 2001 042 833
US-A1- 2009 188 642
WO-A1-92/01540
DE-A1-102014 104 760
JP-A- 2015 169 569
US-A- 5 459 318
US-A1- 2004 121 294
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer MDF- oder HDF-Platte oder eines Fußbodenpaneels.

    [0002] Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 10.

    [0003] Beim Herstellen von Holzwerkstoffplatten, insbesondere im Rahmen eines Herstellverfahrens für Fußbodenpaneele, auf das sich die Erfindung ebenfalls bezieht, wird ein Faserkuchen aus Holzfasern und Leim gestreut, mit einer Flüssigkeit versehen und danach zu einer Holzwerkstoffplatte verpresst.

    [0004] Es ist möglich und stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar, dass das Aufbringen ein Zerstäuben ist. Bei einem solchen Verfahren wird bislang der entstehende Nebel optisch analysiert, indem Licht auf den Nebel gerichtet und das Streulicht betrachtet wird. Das ist vergleichsweise aufwändig und wenig genau.

    [0005] Im Herstellungsprozess für Fußbodenpaneele wird zudem oft eine Flüssigkeit in Form eines flüssigen Kunstharzes auf ein Substrat in Form der Holzwerkstoffplatte aufgebracht, dann eine Papierlage auf die Holzwerkstoffplatte aufgelegt und beides anschließend in einer Presse unter so hohem Druck und so hoher Temperatur verpresst, dass das Harz aufschmilzt und die Papierlage mit der Holzwerkstoffplatte fest verbindet. Eine feste Verbindung zwischen der Papierlage und der Holzwerkstoffplatte ist ein wichtiges Qualitätskriterium, da eine zu schwache Verbindung zwischen beiden zu Blasen führen kann. Um das zu vermeiden, muss auch in diesem Verfahrensstadium sichergestellt werden, dass eine möglichst gleichmäßige Schicht an Flüssigkeit auf das Substrat aufgebracht wird.

    [0006] Aus der WO 92/01540 A1 ist bekannt, die Temperatur und/oder die Feuchtigkeit eines zu verpressenden Substrats aus Holzfasern so inhomogen einzustellen, dass eine Inhomogenität beim Erhitzen mittels Mikrowellen kompensiert und ein homogenes Produkt erhalten wird. Nach dem Erhitzen und Verpressen wird mittels eines Feuchtigkeitsmessgeräts, das beispielsweise die Absorption oder Reflektivität im optischen oder infraroten Spektralbereich erfasst, die Feuchtigkeitsverteilung im Produkt gemessen. Die Temperatur des Produkts wird beispielsweise mittels einer IR-Kamera gemessen.

    [0007] Aus der US 2009/0188642 A1 ist bekannt, dass IR-Sensoren zur Messung der Feuchtigkeit in Holzwerkstoffplatten aus extrudierten Pflanzenfasern verwendet werden können.

    [0008] Aus der JP 2015-169 569 A ist bekannt, den Gehalt an pulverförmigen Harz mittels einer IR-Kamera zu messen.

    [0009] Aus der WO 92/01540 A1 ist eine Vorrichtung zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte bekannt, bei der eine Mikrowellenpresse eingesetzt wird. Bei derartigen Mikrowellenpressen sind partout Differenzen problematisch, da sie zu ungleichen Dichteprofilen führen. Um eine ungleiche Erwärmung mittels der Mikrowellenpresse auszugleichen, wird gezielt die Feuchtigkeit des Presslings vor dem Verpressen verändert. Um dieses Aufbringen zu überwachen, wird nach dem Verpressen mittels einer Infrarotkamera das Temperaturprofil aufgenommen. Die Feuchtigkeitsverteilung kann zudem durch Infrarot-Absorption oder Infrarot-Reflektivitätsmessung bestimmt werden. Das Dokument behandelt nicht die Frage, wie das Aufbringen von Kunstharz möglichst effizient erfolgen kann.

    [0010] Aus der US 2001/042 833 A1 ist bekannt, Inhomogenitäten innerhalb einer Holzwerkstoffplatte durch Wärmeeindringmessung zu bestimmen. Dazu wird die Oberfläche dadurch erwärmt, dass eine Flüssigkeit aufgespritzt wird. Danach wird zu zumindest zwei Zeitpunkten untersucht, wie sich die Temperatur ändert. Eine geringe Temperaturänderung deutet dabei auf einen Wärmestrom in die Holzwerkstoffplatte und damit auf Fehlstellen oder Lunker hin. Das Dokument befasst sich nicht mit der Frage, wie dies Flüssigkeitsaufbringen effizient überwacht werden kann.

    [0011] Aus der WO 2015/152802 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Fußbodenplatte bekannt, deren Kern durch Verschmelzen von Holzpartikeln mit thermoplastischen Kunststoffpartikeln entsteht. Auf diesen Kern wird eine Deckschicht aus einem Harz aufgebracht. Das Dokument macht keine Angaben darüber, wie das Aufbringen des Kunstharzes mit einfachen technischen Mitteln überwacht werden kann.

    [0012] Aus der EP 2 927 003 A1, die die Merkmale der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 10 offenbart, ist ein Verfahren bekannt, wie ein pigmentiertes Kunstharz, das als Grundierung für ein späteres Drucken dient, so getrocknet werden kann, dass eine möglichst homogen getrocknete Fläche entsteht. Wird das pigmentierte Kunstharz inhomogen aufgebracht, kann durch das ebenfalls inhomogene Trocknen erreicht werden, dass sich dennoch eine homogene Grundierung ergibt. Ein Überwachen des Aufbringens des pigmentierten Kunstharzes ist nicht vorgesehen.

    [0013] Die DE 39 07 617 C1 beschreibt ein Verfahren zur Dichtebestimmung von plattenförmigen Holzwerkstoffen durch eine Wärmeeindringmessung unter Einsatz von Infrarot-Kameras. Das Überwachen des Aufbringens von Kunstharz wird nicht behandelt.

    [0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufbringen einer Flüssigkeit auf ein Substrat zu verbessern.

    [0015] Die Erfindung löst das Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1. Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 10.

    [0016] Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass die Inhomogenität der aufgebrachten Flüssigkeit mit einfachen technischen Mitteln überwachbar ist. Es hat sich herausgestellt, dass der beim Aufbringen vorzugsweise entstehende Nebel sehr fein ist, sodass er zwar erkennbar ist, insbesondere im Gegenlicht oder wenn das Licht von der Seite kommt, dass diese optische Erkennung der Aufbringnebelverteilung jedoch aufwändig ist und sich kaum automatisieren lässt. Demgegenüber kann mittels einer Infrarot-Kamera schnell erkannt werden, wenn beispielsweise eine Aufbringdüse verstopft ist, da das die durch das Aufbringen der Flüssigkeit bewirkte Temperaturänderung im Aufbringbereich ändert.

    [0017] In anderen Worten ist die Temperaturverteilung des Substrats im Aufbringbereich ein zuverlässiges und dennoch leicht erfassbares Maß für die Inhomogenität, mit der die Flüssigkeit aufgebracht wird.

    [0018] Es ist ein weiterer Vorteil, dass die Prozesskontrolle des Aufbringens mit vergleichsweise einfachen Mitteln automatisiert werden kann. So kann die räumliche Temperaturverteilung, gegebenenfalls in Abhängigkeit von der Zeit, automatisch erfasst und mit einer Soll-Temperaturverteilung verglichen werden. Wird die Abweichung zwischen den beiden zu groß, deutet dies auf einen Fehler beim Aufbringen der Flüssigkeit hin und es kann ein Warnsignal ausgegeben werden.

    [0019] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter dem Substrat ein aus Holzfasern aufgebautes Objekt verstanden, das bereits verpresst wurde. Vorzugsweise ist das Substrat ein Endlos-Substrat, das kontinuierlich hergestellt wird.

    [0020] Unter einer Infrarot-Kamera wird eine Kamera verstanden, die ausgebildet ist zum Aufnehmen von Infrarot-Strahlung, sodass eine Aussage über Temperaturunterschiede im aufgenommenen Bild gemacht werden kann. Selbstverständlich ist es möglich, dass die Infrarot-Kamera zudem auch sichtbares Licht verarbeiten kann. Die Kamera kann dann von sichtbarem Licht kommende Signale elektrisch entfernen. Der Aufbringbereich liegt im Sichtfeld der Infrarot-Kamera. Vorzugsweise liegt auch ein Bereich in Materialflussrichtung vor dem Aufbringbereich im Sichtfeld.

    [0021] Unter dem Aufbringbereich wird insbesondere derjenige Bereich des Substrats verstanden, auf den die Flüssigkeit aufgebracht wird oder wurde. Der Aufbringbereich kann unterschieden werden in einen Abscheidebereich, in dem der Flüssigkeitsgehalt des Substrats steigt, und dem Auslaufbereich, der in Materialflussrichtung hinter dem Abscheidebereich liegt.

    [0022] Das Aufbringen kann beispielsweise ein Zerstäuben, Verdüsen oder Vernebeln sein. Beim Zerstäuben wird aus der Flüssigkeit ein Nebel erzeugt, indem die Flüssigkeit mit einem Trägergas komprimiert und schlagartig mittels einer Düse entspannt wird. Die Energie zur Bildung des Nebels stammt aus dem Trägergas. Beim Verdüsen wird die Flüssigkeit ohne Trägergas durch eine Düse gepresst, die Energie zur Bildung des Nebels entstammt der Druckenergie der Flüssigkeit. Beim Vernebeln wird die Energie zur Bildung des Nebels von einem starren Bauteil aufgebracht, beispielsweise einem rotierenden oder mit Ultraschallfrequenz beaufschlagten Bauteil.

    [0023] Unter dem Überwachen des Aufbringens wird insbesondere verstanden, dass mit der Infrarot-Kamera automatisch eine Folge von Bildern aufgenommen wird, anhand derer beurteilt werden kann, wie homogen die Flüssigkeit aufgebracht wird.

    [0024] Vorzugsweise wird mittels der Infrarot-Kamera zumindest ein Teil des Aufbringbereichs aufgenommen, insbesondere über die volle Breite des Substrats. Die Breite ist dabei die Erstreckung senkrecht zur Materialflussrichtung.

    [0025] Besonders günstig ist es, wenn das automatische Aufnehmen, zumindest des Teils des Aufbringbereichs, kontinuierlich erfolgt, das heißt in regelmäßigen Zeitabständen. Beispielsweise erfolgt das automatische Aufnehmen zumindest alle 5 Sekunden oder häufiger. Auf diese Weise können Fehler beim Aufbringen der Flüssigkeit schnell entdeckt und behoben werden.

    [0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird auch die Aufbringvorrichtung mittels der Infrarot-Kamera aufgenommen. Das hat den Vorteil, das beispielsweise nicht ordnungsgemäß funktionierende Aufbringdüsen schnell als defekt identifiziert werden können.

    [0027] Vorzugsweise hat das Substrat in Materialflussrichtung vor der Aufbringvorrichtung eine Substrat-Temperatur, wobei die Flüssigkeit beim Aufbringen eine Flüssigkeits-Temperatur hat, die sich um zumindest 5 Kelvin, insbesondere zumindest 10 Kelvin, von der Substrat-Temperatur unterscheidet. Wenn das Substrat nicht über seine volle Breite senkrecht zur Materialflussrichtung die gleiche Temperatur hat, so ist unter der Substrat-Temperatur der Mittelwert der lokalen Temperaturen gemeint, insbesondere der arithmetische Mittelwert. Die Substrat-Temperatur bezieht sich insbesondere auf den Bereich unmittelbar vor dem Abscheidebereich, insbesondere den Bereich in einem Abstand von höchstens 1 m vor dem Abscheidebereich.

    [0028] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass die Substrat-Temperatur absolut oder in einer Temperatureinheit bekannt ist. Es ist ausreichend, dass die Temperatur-Differenz zwischen Substrat-Temperatur und Flüssigkeits-Temperatur ermittelbar ist. Dabei ist es möglich, nicht aber notwendig, dass diese Temperatur-Differenz in Form einer Temperatureinheit, beispielsweise in Grad Celsius, Kelvin oder Fahrenheit, bekannt ist. Insbesondere ist es auch möglich, dass die Temperatur oder die Temperatur-Differenz durch ein elektrisches Signal kodiert ist. Maßgeblich ist lediglich, dass zeitliche und/oder räumliche Temperaturunterschiede detektierbar sind, sodass eine Entscheidung darüber möglich ist, ob sich die Inhomogenität des Aufbringens geändert hat.

    [0029] Es ist günstig, wenn die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird, das ist aber nicht notwendig. Beispielsweise kann die Flüssigkeit auch Umgebungstemperatur haben, während das Substrat eine höhere Temperatur hat als die Umgebung.

    [0030] Günstig ist es, wenn die Flüssigkeits-Temperatur kleiner ist als die Substrat-Temperatur. In diesem Fall kann Verdunstungskälte, die beim Verdunsten von Teilen der Flüssigkeit entsteht, den Kontrast verstärken.

    [0031] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Schritte eines kontinuierlichen automatischen Erfassens eines Inhomogenitätsparameters, der eine Inhomogenität des Auftrages, also das Ergebnis des Aufbringens, an Flüssigkeit beschreibt. Vorzugsweise umfasst das Verfahren den Schritt eines Ausgebens eines Signals, wenn der Inhomogenitätsparameter von einem vorgegebenen Soll-Wert um mehr als einen vorgegebenen Schwellenwert abweicht. Beispielsweise ist der Inhomogenitäts-Parameter minimal, wenn die Flüssigkeit ideal homogen aufgetragen wird. Je inhomogener der Auftrag der Flüssigkeit ist, desto größer wird der Inhomogenitätsparameter. Selbstverständlich kann der Inhomogenitäts-Parameter auch maximal sein, wenn eine ideal homogene Verteilung vorliegt, und sinken, wenn der Auftrag an Kunstharz inhomogener wird. Das Erfassen des Inhomogenitätsparameters umfasst das Aufnehmen von Bildern mittels der Infrarot-Kamera und deren Auswertung.

    [0032] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass das ausgegebene Signal von Menschen wahrnehmbar ist. Insbesondere ist es auch möglich, dass das Signal ein elektrisches und/oder optisches Signal ist. In diesem Fall wird das Signal vorzugweise an eine Steuervorrichtung der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung weitergeleitet.

    [0033] Beispielsweise ist der Inhomogenitäts-Parameter eine Aufbringbereich-Temperaturdifferenz innerhalb des Aufbringbereichs, insbesondere des Auslaufbereichs. Unter der Aufbringbereich-Temperaturdifferenz wird die maximale Temperatur-differenz zwischen zwei Punkten oder Gruppen von Punkten des Aufbringbereichs verstanden. Alternativ oder zusätzlich kann der Inhomogenitätsparameter eine Temperatur-Varianz innerhalb des Aufbringbereichs und/oder eines Anteils der Punkte außerhalb eines vorgegebenen Temperatur-Intervalls, beispielsweise um den arithmetischen Mittelwert, beschreiben.

    [0034] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt eines automatischen Aufnehmens des Auslaufbereichs mit der Infrarot-Kamera. Günstig ist es, wenn der Inhomogenitäts-Parameter auch eine Auslaufbereich-Temperatur-Differenz beschreibt, die zeitliche und/oder räumliche Temperaturdifferenzen im Auslaufbereich charakterisiert.

    [0035] Das Herstellen des Substrats umfasst ein Streuen von beleimten Holzfasern zu einem Faserkuchen, wobei die Flüssigkeit nach dem Streuen auf den Faserkuchen aufgebracht wird und wobei der Faserkuchen nach dem Aufbringen der Flüssigkeit zu einer Holzwerkstoffplatte verpresst wird. Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Produktqualität der Holzwerkstoffplatte erreicht.

    [0036] Günstig ist es, wenn die Flüssigkeit dann zumindest 50 Gewichtsprozent, insbesondere 75 Gewichtsprozent, Wasser umfasst. Es ist vorteilhaft, wenn die Flüssigkeit ein Tensid enthält, um die Benetzung des Substrats zu verbessern.

    [0037] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Flüssigkeit 1,5 bis 4 Gewichtsprozent an Polyol und 1 bis 7 Gewichtsprozent an anionischen Tensiden, also einem oder mehr Tensiden. Günstig ist es, wenn die Flüssigkeit höchstens 1% an nichtionischen Tensiden enthält.

    [0038] Die Erfindung kann beispielsweise auch zum Herstellen eines Fußbodenpaneels eingesetzt werden. Dazu umfasst das Herstellen des Substrats bevorzugt ein Streuen von beleimten Holzfasern zu einem Faserkuchen, und ein Verpressen des Faserkuchens zur Holzwerkstoffplatte, wobei das Aufbringen der Flüssigkeit ein Aufbringen von flüssigem Kunstharz ist und wobei die Flüssigkeit auf eine Presshaut, insbesondere eine ungeschliffene Presshaut, des verpressten Substrats aufgebracht wird. Es hat sich herausgestellt, dass eine vorzugsweise danach aufgebrachte Papierlage besonders gut haftet. So entsteht eine Holzwerkstoffplatte in Form eines Fußbodenpaneelrohlings.

    [0039] Vorzugsweise ist die Flüssigkeit dann ein flüssiges Kunstharz, insbesondere ein Melaminharz, ein Harnstoffharz oder eine Mischung aus einem Melaminharz und einem Harzstoffharz.

    [0040] Es hat sich herausgestellt, dass es vorteilhaft ist, zumindest 5 g flüssigen Kunstharzes pro Quadratmeter Faserkuchen aufzubringen. Beispielsweise werden 10 bis 20 Milliliter pro Quadratmeter Substrat aufgebracht. Vorzugsweise ist die Menge der pro Quadratmeter Faserkuchen aufgebrachten Menge an Kunstharz kleiner als 100 g, insbesondere kleiner als 50 g, vorzugsweise kleiner als 25 g. In diesem Fall ist eine aktive Trocknung entbehrlich. Es ist aber auch möglich, dass mehr als 100 g pro Quadratmeter an flüssigem Kunstharz aufgebracht werden, dann aber wird der Faserkuchen nach dem Aufbringen vorzugsweise aktiv getrocknet.

    [0041] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Schritte eines Aufbringens zumindest einer Papierlage, die mit einem Kunstharz getränkt sein kann und vorzugsweise ein Dekorpapier ist, auf eine Oberseite/eine Unterseite der Holzwerkstoffplatte, sodass eine papierbeschichtete Holzwerkstoffplatte entsteht, und eines Verpressens des papierbeschichteten Faserkuchens, sodass das Kunstharz aufschmilzt und sich die Papierlage mit dem Faserkuchen verbindet, wobei das flüssige Kunstharz vor dem Aufbringen der Papierlage aufgebracht wird. Auf diese Weise verbindet sich die Papierlage fest mit ihrer Unterlage.

    [0042] Vorzugsweise umfasst das Verfahren die Schritte eines Aufbringens einer Over-lay-Papierschicht, bei der es sich vorzugsweise um eine Schicht aus Dekorpapier handelt. Das erfolgt vorzugsweise nach dem Aufbringen der Papierlage. Günstig ist es zudem, wenn eine Verschleißschutzschicht auf die Papierlage oder die Overlay-Papierschicht aufgebracht wird.

    [0043] Im Rahmen eines bevorzugten Verfahrens wird die Holzwerkstoffplatte geschnitten. So kann beispielsweise ein Fußbodenpaneel entstehen. In die Holzwerkstoffplatte, insbesondere ein Fußbodenpaneel, werden vorzugsweise Nuten und/oder Federn in den Randbereich eingebracht. Daher ist auch ein Verfahren zum Herstellen eines Fußbodenpaneels erfindungsgemäß.

    [0044] Eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung umfasst dazu vorzugsweise eine Inhomogenitäts-Überwachungsvorrichtung, die die Infrarot-Kamera aufweist. Die Inhomogenitäts-Überwachungsvorrichtung ist vorzugsweise eingerichtet zum kontinuierlichen automatischen Erfassen des Inhomogenitäts-Parameters. Günstig ist es, wenn sie zudem ausgebildet ist zum automatischen Ausgeben eines Signals, wenn der Inhomogenitäts-Parameter von einem Soll-Wert um mehr als einen vorgegebenen Schwellenwert abweicht.

    [0045] Vorzugsweise besitzt die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung eine zweite Aufbringvorrichtung, die redundant zur ersten Aufbringvorrichtung angeordnet ist, und eine Steuervorrichtung, die mit der Inhomogenitäts-Überwachungsvorrichtung verbunden ist und eingerichtet ist zum automatischen Anschalten der zweiten Aufbringvorrichtung und Abschalten der ersten Aufbringvorrichtung, wenn der Inhomogenitäts-Parameter vom vorgegebenen Soll-Wert um mehr als dem vorgegebenen Schwellenwert abweicht.

    [0046] Erfindungsgemäß ist also insbesondere eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung, die ausgebildet ist zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte, insbesondere einer MDF- oder HDF-Platte, mit (a) einer Substrat-Herstellvorrichtung in Form einer Faserkuchen-Herstellvorrichtung zum Herstellen eines Substrats in Form eines Faserkuchens und (b) einer Aufbringvorrichtung zum Aufbringen einer Flüssigkeit auf einen Aufbringbereich des Faserkuchens, gekennzeichnet durch (c) eine Infrarot-Kamera, die ausgebildet ist zum automatischen Aufnehmen zumindest eines Teils des Aufbringbereichs, sodass eine Inhomogenität des Aufbringens erfassbar ist. Die bevorzugten Ausgestaltungen, die oben genannt sind, beziehen sich auch auf diese Erfindung. Diese Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung besitzt vorzugsweise eine Presse zum Pressen des Faserkuchens zu einer Holzwerkstoffplatte.

    [0047] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuervorrichtung der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung ausgebildet zum automatischen Ansteuern einer Ausschleusevorrichtung, sodass die Ausschleusevorrichtung solche Substrate ausschleust, bei deren Herstellung der Inhomogenitäts-Parameter vom vorgegebenen Soll-Wert um mehr als den vorgegebenen Schwellenwert abgewichen ist.

    [0048] Alternativ oder zusätzlich ist die Steuervorrichtung ausgebildet zum automatischen Markieren solcher Substrate, bei deren Herstellung der Inhomogenitäts-Parameter vom vorgegebenen Soll-Wert um mehr als den vorgegebenen Schwellenwert abgewichen ist, mit einer Markierung, die diese Tatsache kodiert. So können diese Substrate beispielsweise für Produkte verwendet werden, an die geringere Ansprüche gestellt werden. Dieses Markieren kann dadurch erfolgen, dass eine wahrnehmbare Markierung, beispielsweise eine alphanumerische Kodierung, auf das Substrat aufgebracht wird. Alternativ ist aber auch möglich, dass in der Steuervorrichtung Daten abgelegt werden, anhand derer für jeden Abschnitt des Substrats feststellbar ist, ob der Inhomogenitäts-Parameter vom vorgegebenen Soll-Wert um mehr als den vorgegebenen Schwellenwert abgewichen ist oder nicht.

    [0049] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
    Figur 1
    ein Schema einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte,
    Figur 2
    eine schematische Detailansicht der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach Figur 1 und
    Figur 3
    ein Bild der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung gemäß Figur 2, das von der Infrarot-Kamera der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung gemäß Figur 1 aufgenommen wurde.


    [0050] Figur 1 zeigt schematisch eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10, die eine Substrat-Herstellvorrichtung 12 und eine Aufbringvorrichtung 14 zum Aufbringen einer Flüssigkeit 16 auf ein Substrat 18 aufweist. Das Substrat 18 ist an dieser Stelle ein Faserkuchen und wird von der Substrat-Herstellvorrichtung 12 durch Streuen von geleimten Holzfasern auf eine Fördervorrichtung 20 hergestellt.

    [0051] Die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10 umfasst eine Infrarot-Kamera 22, in deren Sichtfeld 23 ein Aufbringbereich 24 liegt. Der Aufbringbereich 24 ist der Bereich des Substrats 18, der mit Flüssigkeit 16 benetzt ist. In einer Materialflussrichtung hinter der Aufbringvorrichtung ist eine Presse 26 angeordnet, die den Faserkuchen 18 zu einer Holzwerkstoffplatte 27 verpresst.

    [0052] In Materialflussrichtung M hinter der Presse 26 kann eine Schneidevorrichtung vorhanden sein, die die entstandene Holzwerkstoffplatte 27 schneidet und in ein Lager einschichtet. Diese Vorrichtungen sind in Figur 1 nicht gezeigt. Auf diese Weise werden Holzwerkstoffplatten erhalten, die eine zeitlich und räumlich konstante Qualität haben.

    [0053] Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass die Holzwerkstoffplatte 27 zu einem Fußbodenpaneel 29 weiter verarbeitet wird. Das entsprechende erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden erläutert. Das Substrat 18, diesmal in Form der Holzwerkstoffplatte 27, wird dazu von einer zweiten Aufbringvorrichtung 14.2 mit einer zweiten Flüssigkeit 16.2 in Form eines flüssigen Kunstharzes benetzt. Dieses Aufbringen der Flüssigkeit 16.2 wird von einer zweiten Infrarot-Kamera 22.2 erfasst.

    [0054] In Materialflussrichtung M hinter der zweiten Aufbringvorrichtung 14.2 ist eine Papierauflegevorrichtung 28 angeordnet, die eine Papierschicht zumindest oben auf die Holzwerkstoffplatte 27 auflegt. Eine dahinter angeordnete zweite Presse 30, bei der es sich um eine Kurztaktpresse handeln kann, verpresst die Papierlage mit der Holzwerkstoffplatte 27. In einer nachgeschalteten Besäumanlage 32, die optional ist, wird ein Verbindungsprofil, beispielsweise eine Nut und/oder eine Feder, in den Randbereich der Holzwerkstoffplatte 27 eingebracht, sodass ein Fußbodenpanel entsteht.

    [0055] Figur 2 zeigt eine detaillierte schematische Detail-Ansicht der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10. Es ist zu erkennen, dass die Aufbringvorrichtung 14 einen Flüssigkeitsbehälter 34, eine Pumpe 36 zum Pumpen eines Gemisches aus der Flüssigkeit 16 und Luft und eine Mehrzahl von Düsen 38.1, 38.2, ... , 38.8 umfasst. Die Düsen 38.i (i = 1, 2, ...) erzeugen einen Nebel 40, der sich auf dem Substrat 18 niederschlägt und es so benetzt. Bei der Flüssigkeit 16 handelt es sich hier um tensidhaltiges Wasser. Durchläuft das Substrat 18 die Presse 26, so verdampft das Wasser.

    [0056] Die Flüssigkeit 16 hat eine Flüssigkeits-Temperatur T16, die sich von einer Substrat-Temperatur T42 in einem Vorlaufbereich 42 unterscheidet, wobei der Vorlaufbereich 42 in Materialflussrichtung M vor dem Aufbringbereich 24 liegt. Durch das Aufbringen der Flüssigkeit 16 sinkt daher die Temperatur eines Flächenstücks des Substrats 18. Das wird von der Infrarot-Kamera 22 erfasst.

    [0057] Figur 3 zeigt ein Bild B, das mit der Infrarot-Kamera 22 aufgenommen wurde. Es ist zu erkennen, dass der Vorlaufbereich 42 wärmer ist als der Aufbringbereich 24.

    [0058] Die Infrarot-Kamera 22 (vgl. Figur 2) nimmt kontinuierlich derartige Bilder B auf, beispielsweise fünf Bilder oder mehr pro Sekunde. Innerhalb des Aufbringbereichs 24 ist ein Messbereich A festgelegt. Die Infrarot-Kamera 22 ist Teil einer Inhomogenitäts-Überwachungsvorrichtung 44, die zudem eine Auswerteeinheit 46 umfasst. Die Auswerteeinheit 46 ist ausgebildet zum automatischen Ermitteln eines Inhomogenitäts-Parameters P, der beispielsweise auf die im Folgenden bestimmte Art berechnet wird.

    [0059] Für alle Bildpunkte des Bildes B, die im Messbereich A liegen, wird die jeweilige Temperatur T ermittelt. Es wird dann die Durchschnittstemperatur in den extremen Quantilen ermittelt, beispielsweise im ersten Dezil (T1;10) und im zehnten Dezil (T10;10). Weicht eine Temperaturdifferenz ΔT = T1;10 - T10;10 dieser beiden Temperaturen um mehr als einen vorgegebenen Schwellenwert F von beispielsweise F = 0,5 Kelvin von einem Soll-Wert S = 0 Kelvin ab, so wird ein Warnsignal ausgegeben.

    [0060] Dieses Warnsignal kann beispielsweise ein akustisches und/oder optisches Signal sein, das einem Bediener der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10 signalisiert, dass möglicherweise eine Fehlfunktion vorliegt. Alternativ oder zusätzlich kann die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10 eine redundante Hilfs-Aufbringvorrichtung 48 aufweisen, die in Figur 2 gestrichelt eingezeichnet ist. Weicht der Inhomogenitäts-Parameter P zu stark vom Soll-Wert S ab, so stellt sich die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10 automatisch auf die Hilfs-Aufbringvorrichtung 48 um, sodass die Aufbringvorrichtung 14 repariert und/oder gereinigt werden kann.
    Bezugszeichenliste
    10 Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung S Sollwert
    T16 Flüssigkeits-Temperatur
    12 Substrat-Herstellvorrichtung T42 Substrat-Temperatur
    14 Aufbringvorrichtung    
    16 Flüssigkeit    
    18 Substrat    
           
    20 Fördervorrichtung    
    22 Infrarot-Kamera    
    23 Sichtfeld    
    24 Aufbringbereich    
    26 Presse    
    27 Holzwerkstoffplatte    
    28 Papierauflegevorrichtung    
           
    30 zweite Papierauflegevorrichtung    
    32 Besäumanlage    
    34 Flüssigkeitsbehälter    
    36 Pumpe    
    38 Düse    
           
    40 Nebel    
    42 Vorlaufbereich    
    44 Inhomogenitäts- Überwachungsvorrichtung    
    46 Auswerteeinheit    
    48 Hilfs-Aufbringvorrichtung    
           
    A Messbereich    
    B Bild    
    F Schwellenwert    
    M Materialflussrichtung    
    P Inhomogenitäts-Parameter    



    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen von Holzwerkstoffplatten, mit den Schritten:

    (a) Herstellen eines Substrats (18) wobei das Herstellen des Substrats (18)

    (i) ein Streuen von beleimten Holzfasern zu einem Faserkuchen,

    (ii) ein Verpressen des Faserkuchens zu einer Holzwerkstoffplatte umfasst, und

    (b) Aufbringen einer Flüssigkeit (16) auf einen Aufbringbereich (24) des Substrats (18) mittels einer Aufbringvorrichtung (14),

    gekennzeichnet durch den Schritt:

    (c) Überwachen des Aufbringens mittels einer Infrarot-Kamera (22), sodass eine Inhomogenität des Aufbringens erfassbar ist, anhand einer Änderung der durch das Aufbringen der Flüssigkeit bewirkten Temperaturänderung im Aufbringbereich (24),

    (d) wobei das Aufbringen der Flüssigkeit ein Aufbringen von flüssigem Kunstharz auf eine Presshaut der Holzwerkstoffplatte ist.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Aufbringen der Flüssigkeit (16) die Temperatur eines Flächenstücks des Substrats (18) sinkt.
     
    3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit auf die ungeschliffene Presshaut aufgebracht wird.
     
    4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

    - das Substrat (18) in einer Materialflussrichtung (M) vor der Aufbringvorrichtung (24) eine Substrat-Temperatur (T42) hat und

    - die Flüssigkeit (16) beim Aufbringen eine Flüssigkeits-Temperatur (T16) hat, die sich um zumindest 1 Kelvin von der Substrat-Temperatur (T42) unterscheidet.


     
    5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Schritte:

    - kontinuierliches automatisches Erfassen eines Inhomogenitäts-Parameters (P), der eine Inhomogenität des Auftrags an Flüssigkeit (16) beschreibt, und

    - Ausgeben eines Signals, wenn der Inhomogenitäts-Parameter (P) von einem vorgegebenen Soll-Wert (18) um mehr als einen vorgegebenen Schwellenwert (F) abweicht oder Anzeigen des Inhomogenitäts-Parameters (P).


     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Inhomogenitäts-Parameter (P) eine Aufbringbereich-Temperaturdifferenz innerhalb des Aufbringbereichs (24) beschreibt.
     
    7. Verfahren nach Anspruche 5, gekennzeichnet durch den Schritt:
    automatisches Aufnehmen eines Auslaufbereichs hinter dem Aufbringbereich (24) mit der Infrarot-Kamera (22), wobei der Inhomogenitäts-Parameter (P) eine Inhomogenität der Temperatur im Auslaufbereich beschreibt.
     
    8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit ein Melaminharz ist und/oder ein Harnstoffharz enthält.
     
    9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Schritte:

    - Aufbringen zumindest einer mit einem Kunstharz getränkten Papierlage, vorzugsweise Dekorpapier, auf eine Oberseite und/oder eine Unterseite der Holzwerkstoffplatte (27), sodass eine papierbeschichtete Holzwerkstoffplatte (27) entsteht, und

    - Verpressen der papierbeschichteten Holzwerkstoffplatte (27), sodass das Kunstharz aufschmilzt und sich die Papierlage mit der Holzwerkstoffplatte (27) verbindet,

    - wobei die Flüssigkeit (16) in Form des flüssigen Kunstharzes vor dem Aufbringen der Papierlage aufgebracht wird.


     
    10. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung (10), die ausgebildet ist zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte (27) mit:

    (a) einer Substrat-Herstellvorrichtung (12) zum Herstellen eines Substrats (18) durch Verpressen eines Faserkuchens und

    (b) einer Aufbringvorrichtung (14.2) zum Aufbringen einer Flüssigkeit (16) auf einen Aufbringbereich (24) des Substrats (18),

    gekennzeichnet durch

    (c) eine Infrarot-Kamera (22), die ausgebildet ist zum automatischen Aufnehmen zumindest eines Teils des Aufbringbereichs (24), sodass eine Inhomogenität des Aufbringens erfassbar ist,

    (d) wobei die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung (10) ausgebildet ist zum Durchführen eines Verfahrens nach Anspruch 1.


     
    11. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass

    - die Aufbringvorrichtung (14.2) ausgebildet ist zum Aufbringen der Flüssigkeit (16) mit einer Temperatur, die sich um zumindest 1 Kelvin von einer Substrat-Temperatur (T42) unterscheidet, die das Substrat (18) vor dem Aufbringen hat,

    - wobei die Flüssigkeit ein flüssiges Kunstharz ist.


     
    12. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung (10) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
    die Infrarot-Kamera (22) Teil einer Inhomogenitäts-Überwachungsvorrichtung (44) ist, die eingerichtet ist zum

    - kontinuierlichen automatischen Erfassen eines Inhomogenitäts-Parameters (P), der eine Inhomogenität des Auftrags an Kunstharz beschreibt, und

    - automatischen Ausgeben eines Signals, wenn der Inhomogenitäts-Parameters (P) von einem Soll-Wert (S) um mehr als einen vorgegebenen Schwellenwert (F) abweicht.


     


    Claims

    1. A method for producing an engineered wood board with the steps:

    (a) production of a substrate (18) wherein producing of the substrate comprises

    (i) scattering of wood fibres coated in an adhesive so that a fibre mat is obtained,

    (ii) pressing of the fibre mat to form an engineered wood board, and

    (b) application of a fluid (16) onto an application area (24) of the substrate (18) by means of an applicator (14),

    characterised by the step:

    (c) monitoring of the application by means of an infra-red camera (22) such that an inhomogeneity of the application can be recorded, by means of monitoring a change of the temperature change caused by the application of the fluid in the application area (24)

    (d) wherein the application of the fluid is an application of fluid synthetic resin onto a moulding skin of the wood board.


     
    2. The method according to claim 1, characterised by that fact that the application of the fluid (16) effects a reduction in the temperature of a surface piece of the substrate (18).
     
    3. The method according to one of the above claims, characterised by the fact that the fluid is applied to the unpolished moulding skin.
     
    4. The method according to one of the above claims, characterised by the fact that

    - the substrate (18) has a substrate temperature (T42) in a material flow direction (M) in front of the applicator (24) and

    - the fluid (16) has a fluid temperature (T16) during application that differs from the substrate temperature (T42) by at least 1 Kelvin.


     
    5. The method according to one of the above claims, characterised by the steps:

    - continuous automatic recording of an inhomogeneity parameter (P) that describes an inhomogeneity in the application of fluid (16), and

    - emission of a signal if the inhomogeneity parameter (P) deviates from a predetermined nominal value (18) by more than a predetermined threshold value (F), or indication of the inhomogeneity parameter (P).


     
    6. The method according to claim 5, characterised by the fact that the inhomogeneity parameter (P) describes an application area temperature difference within the application area (24).
     
    7. The method according to claim 5, characterised by the step: automatic monitoring of a discharge area behind the application area (24) using the infra-red camera (22), where the inhomogeneity parameter (P) describes an inhomogeneity of the temperature in the discharge area.
     
    8. The method according to one of the above claims, characterised by the fact that the fluid is a melamine resin and/or contains a urea resin.
     
    9. The method according to one of the above claims, characterised by the steps:

    - application of at least one paper layer, preferably a decorative paper layer, impregnated with a synthetic resin on an upper side and/or a lower side of the engineered wood board (27), resulting in a paper-coated engineered wood board (27), and

    - pressing of the paper-coated engineered wood board (27) such that the synthetic resin fuses and the paper layer bonds with the engineered wood board (27),

    - where the fluid (16) is applied in the form of the fluid synthetic resin prior to the application of the paper layer.


     
    10. An engineered wood board production installation (10) that is designed for producing an engineered wood board (27) with:

    (a) a substrate production installation (12) for producing a substrate (18) by pressing a fibre cake and

    (b) an applicator (14.2) for applying a fluid (16) to an application area (24) of the substrate (18),

    characterised by

    (c) an infra-red camera (22) that is designed for the automatic recording of at least one part of the application area (24) such that an inhomogeneity of the application can be recorded,

    (d) wherein the engineered wood board production installation (10) is designed to conduct a method according to claim 1.


     
    11. The engineered wood board production installation (10) according to claim 0, characterised by the fact that

    - the applicator (14.2) is designed to apply the fluid (16) at a temperature that differs from a substrate temperature (T42), which the substrate (18) exhibits prior to the application, by at least 1 Kelvin,

    - wherein the fluid is a fluid synthetic resin.


     
    12. The engineered wood board production installation (10) according to claim 10 or 11, characterised by the fact that
    the infra-red camera (22) is part of an inhomogeneity monitoring device (44), which is configured for

    - the continuous automatic recording of an inhomogeneity parameter (P) that describes an inhomogeneity in the application of synthetic resin, and

    - the automatic emission of a signal if the inhomogeneity parameter (P) deviates from a nominal value (S) by more than a predetermined threshold value (F).


     


    Revendications

    1. Procédé de fabrication de panneaux à base de bois, comprenant les étapes consistant à :

    (a) réaliser un substrat (18), la réalisation du substrat (18) comprenant les étapes consistant à :

    (i) disperser des fibres de bois encollées pour donner un gâteau de fibres,

    (ii) presser le gâteau de fibres pour donner un panneau à base de bois, et

    (b) appliquer un liquide (16) sur une zone d'application (24) du substrat (18) au moyen d'un dispositif d'application (14),

    caractérisé par l'étape consistant à :

    (c) surveiller l'application au moyen d'une caméra infrarouge (22), de manière à pouvoir détecter une inhomogénéité de l'application en se basant sur une modification du changement de température causé par l'application du liquide, dans la zone d'application (24),

    (d) l'application du liquide étant une application de résine synthétique liquide sur une peau de pressage du panneau à base de bois.


     
    2. Procédé selon la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    par application du liquide (16), la température d'une partie de surface du substrat (18) baisse.
     
    3. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce que
    le liquide est appliqué sur la peau de pressage non poncée.
     
    4. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce que

    - le substrat (18) présente une température de substrat (T42) dans une direction de flux de matière (M) avant le dispositif d'application (24), et

    - lors de l'application, le liquide (16) présente une température de liquide (T16) qui diffère d'au moins 1 Kelvin de la température de substrat (T42).


     
    5. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé par les étapes consistant à :

    - détecter automatiquement et en continu un paramètre d'inhomogénéité (P) qui décrit une inhomogénéité de l'application de liquide (16), et

    - émettre un signal si le paramètre d'inhomogénéité (P) s'écarte d'une valeur de consigne prédéterminée (18) de plus d'une valeur seuil prédéterminée (F), ou afficher le paramètre d'inhomogénéité (P).


     
    6. Procédé selon la revendication 5,
    caractérisé en ce que
    le paramètre d'inhomogénéité (P) décrit une différence de température à l'intérieur de la zone d'application (24).
     
    7. Procédé selon la revendication 5,
    caractérisé par l'étape consistant à :
    enregistrer automatiquement une zone de sortie derrière la zone d'application (24) à l'aide de la caméra infrarouge (22), le paramètre d'inhomogénéité (P) décrivant une inhomogénéité de la température dans la zone de sortie.
     
    8. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce que
    le liquide est une résine de mélamine et/ou contient une résine d'urée.
     
    9. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
    caractérisé par les étapes consistant à :

    - appliquer au moins une couche de papier imprégnée d'une résine synthétique, de préférence un papier décor, sur une face supérieure et/ou une face inférieure du panneau à base de bois (27), de manière à obtenir un panneau à base de bois (27) revêtu de papier, et

    - presser le panneau à base de bois (27) revêtu de papier, de manière à faire fondre la résine synthétique et à faire lier la couche de papier avec le panneau à base de bois (27),

    - le liquide (16) étant appliqué sous la forme de la résine synthétique liquide avant l'application de la couche de papier.


     
    10. Dispositif (10) de fabrication de panneaux à base de bois, réalisé pour fabriquer un panneau à base de bois (27), comportant

    (a) un dispositif (12) de fabrication de substrat pour fabriquer un substrat (18) par pressage d'un gâteau de fibres, et

    (b) un dispositif d'application (14.2) pour appliquer un liquide (16) sur une zone d'application (24) du substrat (18),

    caractérisé par

    (c) une caméra infrarouge (22) qui est réalisée pour enregistrer automatiquement au moins une partie de la zone d'application (24), de manière à pouvoir détecter une inhomogénéité de l'application,

    (d) le dispositif (10) de fabrication de panneaux à base de bois étant réalisé pour mettre en oeuvre un procédé selon la revendication 1.


     
    11. Dispositif (10) de fabrication de panneaux à base de bois selon la revendication 10,
    caractérisé en ce que

    - le dispositif d'application (14.2) est réalisé pour appliquer le liquide (16) à une température qui diffère d'au moins 1 Kelvin d'une température de substrat (T42) que présente le substrat (18) avant l'application,

    - le liquide étant une résine synthétique liquide.


     
    12. Dispositif (10) de fabrication de panneaux à base de bois selon la revendication 10 ou 11,
    caractérisé en ce que
    la caméra infrarouge (22) fait partie d'un dispositif de surveillance d'inhomogénéité (44) qui est conçu pour

    - détecter automatiquement et en continu un paramètre d'inhomogénéité (P) qui décrit une inhomogénéité de l'application de résine synthétique, et

    - émettre automatiquement un signal si le paramètre d'inhomogénéité (P) s'écarte d'une valeur de consigne (S) de plus d'une valeur seuil prédéterminée (F).


     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente