(19)
(11) EP 3 371 342 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
18.03.2020  Patentblatt  2020/12

(21) Anmeldenummer: 16793848.9

(22) Anmeldetag:  07.11.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
C23C 22/08(2006.01)
C23G 3/00(2006.01)
C23G 1/00(2006.01)
C23G 1/06(2006.01)
C23C 22/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2016/076869
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2017/077122 (11.05.2017 Gazette  2017/19)

(54)

BEHANDLUNGSVORRICHTUNG ZUM BEIZEN UND PHOSPHATIEREN VON METALLTEILEN

TREATMENT DEVICE FOR PICKLING AND PHOSPHATING METAL PARTS

DISPOSITIF DE TRAITEMENT POUR LE DÉCAPAGE ET LA PHOSPHATATION DE PIÈCES MÉTALLIQUES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 05.11.2015 DE 102015014323

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.09.2018  Patentblatt  2018/37

(73) Patentinhaber: Retomax AG
9490 Vaduz (LI)

(72) Erfinder:
  • SCHÖNBERG, Joachim
    88444 Ummendorf (DE)

(74) Vertreter: Ascherl, Andreas 
KEHL, ASCHERL, LIEBHOFF & ETTMAYR Patentanwälte - Partnerschaft Emil-Riedel-Strasse 18
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 155 547
WO-A1-2015/165600
WO-A1-2015/070976
DE-A1- 10 345 801
   
  • Anonym: "Betona Kristallbeizverfahren", , 2012, Seiten 1-3, XP055342685, Rio GmbH, Ummendorf [DE] Gefunden im Internet: URL:http://betona-kristallbeize.de/betona. html [gefunden am 2017-02-06]
  • Horschig J: "Mit einem Tauchbad beizen und phosphatieren", besser lackieren., 13. März 2013 (2013-03-13), Seite 1, XP055340858, Vincentz Network, Hannover [DE] Gefunden im Internet: URL:http://www.besserlackieren.de/layout/s et/print/Industrielle-Anwendungen/Sonstige -Beschichtungen/Mit-einem-Tauchbad-beizen- und-phosphatieren [gefunden am 2017-01-31]
  • KEIJZER M: "VECOM IST AUF STRENGERE UMWELTNORMEN VORBEREITET", TECHNICAL BULLETIN, Bd. PRD 2004/07, April 2004 (2004-04), Seite 1, XP055342279, VECOM Groep, Maassluis [NL]
  • VAN OS T: "PRE-COMMISSION CLEANING", TECHNICAL BULLETIN, Bd. 2004/19, Oktober 2004 (2004-10), Seiten 1-3, XP055342285, VECOM Groep, Maassluis [NL]
  • SCHÖNBERG J: "Sieben Arbeitsschritte in einem Prozess", JOT - JOURNAL FÜR OBERFLÄCHENTECHNIK, Bd. 50, Nr. 11, November 2010 (2010-11), Seiten 60-61, XP055340860, Springer [DE] ISSN: 0940-8789, DOI: 10.1007/BF03242014
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich gemäß Anspruch 1 auf eine Behandlungsvorrichtung zur einstufigen Behandlung von Gegenständen zum zumindest Beizen und Phosphatieren eines metallischen Behandlungsgegenstands.

[0002] Bisherige Behandlungsanlagen zur Phosphatierung von Gegenständen erfordern eine Vielzahl von Arbeitsschritten, insbesondere 7 Arbeitsschritte, und weisen dafür eine Vielzahl an verschiedenen Bädern auf. Der Gegenstand wird dabei zunächst in ein erstes Bad eingelegt, in dem eine erste Flüssigkeit zum Entfetten des Gegenstands vorgesehen ist. Nach der Entfettung muss der Gegenstand aus dem ersten Bad heraus und in ein zweites Bad hinein gefördert werden. In dem zweiten Bad ist eine Spülflüssigkeit zum Spülen des Gegenstands vorgesehen. Nach dem Spülen wird der Gegenstand in ein drittes Bad gefördert. Das dritte Bad ist mit einer einem Salzsäure-/Schwefelsäuregemisch gefüllt. Nach der Salzsäure-/Schwefelsäurebehandlung wird der Gegenstand nacheinander in zwei weitere jeweils mit einer Spülflüssigkeit gefüllte Bäder zum Spülen des Gegenstands gefördert. Weiterhin wird der Gegenstand nach dem letzten Spülbad in ein Bad zum Passivieren gefördert. Nach dem Passivieren wird der Gegenstand phosphatiert und dann zum Trocknen an einen weiteren Ort gefördert. Bei einer solchen Anlage müssen nach ca. 6 bis 8 Wochen Produktionszeit die hochgiftigen und umweltschädlichen Chemikalien in den Entfettungsbädern und in den Behandlungsbädern komplett gewechselt werden, da die Chemikalien nach dieser Zeit abgenutzt sind und anfallender Schlamm aus den Bädern entfernt werden muss. Dies bedeutet einen Stillstand der Anlage und hohe Austausch- und Entsorgungskosten.

[0003] Es ist ersichtlich, dass die aus dem Stand der Technik bekannten Anlagen zum einen sehr viel Platz benötigen, da sie sechs verschiedene Bäder bereitstellen müssen, und zum anderen sehr viele verschiedene chemische Substanzen in großen Mengen benötigen. Weiterhin erfordert das Fördern der Gegenstände von einem Bad zum nächsten sehr viel Zeit, entsprechende Transportanlagen und Bedienpersonal. Weiterhin sind die verwendeten Chemikalien giftig bzw. umweltschädlich, da z.B. Schwefelsäuren und Salzsäuren eingesetzt werden, wodurch entweder teure Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt werden müssen oder eine hohe Gefahr für das Personal und die Umwelt sowie die zumeist stählerne Hallekonstruktion besteht.

[0004] Ferner soll eine Wasserstoffversprödung der behandelten Werkstücke bzw. Behandlungsgegenstände verhindert werden. Eine Wasserstoffversprödung erfolgt gewöhnlich durch das Eindringen und Einlagern von Wasserstoff in ein Metallgitter und kann eine Materialermüdung zur Folge haben. Die Wasserstoffversprödung tritt auf, wenn auf der Metalloberfläche - entweder durch Wasserstoffkorrosion oder aber bei einer anderen chemischen Reaktion in der Metallverarbeitung, an der Wasserstoff beteiligt ist - atomarer Wasserstoff entsteht, der schneller an den Werkstoff gebunden wird, als er sich an der Werkstoffoberfläche zu nicht diffusionsfähigen H2-Molekülen zusammenfügt. Ein Teil des Wasserstoffs wird dabei in das Metallgitter eingelagert oder lagert sich an Fehlstellen oder an der Korngrenze an. Je nach Beanspruchung des jeweiligen Gegenstandes, z.B. durch die Einleitung von Zugeigen- und/oder -lastspannungen besteht die Gefahr eines Materialversagens.

[0005] Als Stand der Technik gemäß Art. 54(3) EPÜ ist aus das am 05.11.2105 und am 04.02.2015 angemeldete Dokument WO 2015/165600 bekannt, welches eine Behandlungsvorrichtung zur einstufigen Behandlung eines metallischen Behandlungsgegenstands offenbart, wobei die Behandlung das Beizen und das Phosphatieren des Behandlungsgegenstands umfasst. Diese Behandlungsvorrichtung umfasst einen Behandlungsbehälter zum Aufnehmen des Behandlungsgegenstands und zum Aufnehmen einer fließfähigen Behandlungssubstanz, sowie eine Pumpeinrichtung zum Umwälzen von zumindest einem Anteil der Behandlungssubstanz, wobei zumindest ein Teil des Behandlungsgegenstands, insbesondere der gesamte Behandlungsgegenstand, von der Behandlungssubstanz umströmt wird.

[0006] Weitere einschlägige Anlagen sind aus den Publikationen "Betona Kristallbeizverfahren", 2012, XP055342685, Rio GmbH, Ummendorf [DE] und HORSCHIG J: "Mit einem Tauchbad beizen und phosphatieren", besser lackieren., 13. März 2013 (2013-03-13), Seite 1, XP055340858, Vincentz Network, Hannover [DE] bekannt.

[0007] Der vorstehend gewürdigte Artikel von HORSCHIG J (vgl. https://www.besserlackieren.de/ ITechnologien-Substrate/Metalllackierung/Mit-einem-Tauchbad-beizen-und-phosphatieren) bezieht sich auf Korrosionsschutz und die Haftfestigkeit des Lacks, wobei nur noch eine Beizphosphatierung vorgesehen ist.

[0008] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Behandlungsvorrichtung bereitzustellen, wobei durch die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung und ein beschriebenes Behandlungsverfahren zumindest ein Nachteil und bevorzugt mehrere und besonders bevorzugt alle zuvor genannten Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Behandlungsanlagen zur Phosphatierung von Gegenständen vermieden werden sollen. Besonders bevorzugt soll die Oberflächenbeschaffenheit eines gemäß der Erfindung behandelten Behandlungsgegenstands verbessert werden.

[0009] Die zuvor genannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Behandlungsvorrichtung zur bevorzugt einstufigen Behandlung eines metallischen Behandlungsgegenstands nach Anspruch 1 gelöst, wobei die Behandlung zumindest das Beizen und das Phosphatieren des Behandlungsgegenstands umfasst. Die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung, insbesondere eine Badanlage, umfasst einen Behandlungsbehälter zum Aufnehmen des Behandlungsgegenstands und zum Aufnehmen einer fließfähigen Behandlungssubstanz, und eine Pumpeinrichtung zum Austausch von zumindest einem Anteil der Behandlungssubstanz, wobei zumindest ein Teil des Behandlungsgegenstands, insbesondere der gesamte Behandlungsgegenstand, von der Behandlungssubstanz umströmt wird, wobei die Behandlungssubstanz eine phosphor- oder phosphathaltige Lösung, insbesondere Phosphorsäure, ist, wobei die phosphor- oder phosphathaltige Lösung zum einen aus Wasser und zum anderen aus einer Reaktionssubstanz besteht, wobei die Reaktionssubstanz aus Phosphor oder einem Phosphat und bevorzugt mindestens einer zusätzlichen Behandlungseffektverbesserungssubstanz, insbesondere einen oder mehrere Inhibitoren aufweisend, und Wasser, insbesondere VE-Wasser, besteht, wobei der Anteil des Phosphors oder des Phosphats an der Reaktionssubstanz zwischen 75% vol. und 94% vol., beträgt und bevorzugt zwischen 80%vol. und 90%vol. und besonders bevorzugt zwischen 83%vol. und 88%vol. beträgt und höchst bevorzugt zwischen 84%vol. und 87%vol., wie z.B. 85%vol. oder 86%vol., beträgt und die Behandlungseffektverbesserungssubstanz, insbesondere einem oder mehreren Inhibitoren, bevorzugt in einer Menge von 0,1 vol. % bis 2,5 vol. % bevorzugt zwischen 0,2 vol.% und 2 vol. % und besonders bevorzugt zwischen 0,5 vol. % und 1,5 vol. % der Reaktionssubstanz vorliegt. Die von 100%vol. fehlenden weiteren Anteile werden bevorzugt durch Wasser, insbesondere VE-Wasser, gebildet. Bevorzugt weist die Reaktionssubstanz keine Anteile von Salzsäure und Schwefelsäure und bevorzugt ferner keine Anteile von Fluor, Chlor, Brom, Jod, Blei, Quecksilber und Selen auf. Ferner wird die Reaktionssubstanz bevorzugt mit Wasser gemischt, insbesondere in einem vorgegebenen Verhältnis, wobei das vorgegebene Verhältnis zwischen einer Untergrenze und einer Obergrenze liegt, wobei die Untergrenze durch eine Mischung in einem Verhältnis von 1kg Reaktionssubstanz zu 3 Liter Wasser definiert wird und die Obergrenze durch eine Mischung von 1kg Reaktionssubstanz zu 12 Liter Wasser definiert wird, insbesondere liegt die Mischung in einem Verhältnis von 1kg Reaktionssubstanz zu 6 Liter Wasser vor.

[0010] Die Reaktionssubstanz wird somit bevorzugt in einem Verhältnis zwischen 1kg Reaktionssubstanz zu 3 Liter Wasser und 1kg Reaktionssubstanz zu 9 Liter Wasser mit Wasser gemischt, insbesondere in einem Verhältnis zwischen 1kg Reaktionssubstanz zu 5 Liter Wasser und 1kg Reaktionssubstanz zu 7 Liter Wasser mit Wasser gemischt, insbesondere in einem Verhältnis von genau oder im Wesentlichen 1kg Reaktionssubstanz zu 5,5 Liter Wasser oder in einem Verhältnis von genau oder im Wesentlichen 1kg Reaktionssubstanz zu 5,8 Liter Wasser oder in einem Verhältnis von genau oder im Wesentlichen 1kg Reaktionssubstanz zu 6,2 Liter Wasser oder in einem Verhältnis von genau oder im Wesentlichen 1kg Reaktionssubstanz zu 6,5 Liter Wasser gemischt.

[0011] Diese Lösung ist vorteilhaft, da für eine weitere Beschichtung, insbesondere eine Lackierung oder Pulverbeschichtung, eine vorteilhafte Schutzschicht oder Grundierungsschicht auf dem Behandlungsgegenstands erzeugt wird und/oder eine vorteilhafte Reinigung des Behandlungsgegenstands erfolgt. Ferner wird durch die Schutzschicht z.B. verhindert, dass das Material des Behandlungsgegenstands oxidiert, wodurch ein mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung behandelter Behandlungsgegenstand deutlich länger der Luft ausgesetzt sein kann als ein unbehandelter Gegenstand.

[0012] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Verwirbelungseinrichtung zum Aufwirbeln von sich in der Behandlungssubstanz ablagernden Verunreinigungen, insbesondere Feststoffpartikel, vorgesehen, wobei die Verwirbelungseinrichtung mindesten eine Bereitstellungseinrichtung und ein Fluidleitungselement mit einer Vielzahl an Auslassöffnungen zum Zuführen eines Verwirbelungsfluids zur Behandlungssubstanz aufweist, wobei das Verwirbelungsfluid durch die Bereitstellungseinrichtung dem Fluidleitungselement mit einem Druck von mehr als 200 kPa (2 bar), insbesondere mit mehr als 300 kPa (3 bar) oder mehr als 400 kPa (4 bar) oder mehr als 500 kPa (5 bar) oder mehr als 600 kPa (6 bar) oder mehr als 700 kPa (7 bar) oder mit bis zu 1 MPa (10 bar) oder mit bis zu 1,5 MPa (15 bar) oder mit bis zu 2 MPa (20 bar) zuführbar ist.

[0013] Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da keine giftigen oder umweltschädlichen Chemikalien verwendet werden. Ferner muss die Behandlungssubstanz nicht alle 6-8 Wochen ausgetauscht und entsorgt werden, da durch die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung ein Anlagenaufbau geschaffen wird, bei dem die benutzte Chemie ständig gereinigt wird. Durch Verdunstung und Verschleppung entstehende Verluste der Behandlungssubstanz sind durch das Zusetzen von Wasser und der Reaktionssubstanz nachdosierbar, wodurch es möglich ist, dass die erforderliche Anzahl an Wechsel der Behandlungssubstanz pro Jahr auf weniger als 4 Wechsel, insbesondere auf 2 oder auf weniger als 2 Wechsel, auf 1 oder auf weniger als 1 Wechsel, reduzierbar ist. Bevorzugt wird die Behandlungssubstanz erst dann ausgetauscht, wenn sich eine vorbestimmte Konzentration an gelöstem Eisen in der Behandlungssubstanz befindet, wobei ein Austausch bevorzugt erst bei einer Konzentration an gelöstem Eisen von mehr als 2% erfolgt. Ferner werden durch die erfindungsgemäße Lösung Schmutzstoffe bzw. Verunreinigungen, insbesondere Schlamm und/oder Metall- oder Rostpartikel, vor dem Ablagern gehindert und/oder aus durch Ablagerungen entstandenen Ansammlungen entfernt. Die Ansammlungen können dabei durch die Verwirbelungseinrichtung wieder vereinzelt werden, wodurch die Verunreinigungen wieder als Schwebstoffe in der Behandlungssubstanz vorgehalten werden können. Als Schwebstoffe können die Verunreinigungen, dann durch das Zuführen von Anteile der Behandlungssubstanz zur Filtereinrichtung aus dem Aufnahmeraum ausgeschleust werden.

[0014] Das Fluidleitungselement bildet gemäß der vorliegenden Erfindung mehrere mittels Ventileinrichtungen voneinander zumindest funktional oder fluidisch entkoppelbare Leitungsabschnitte aus, wobei zumindest die Mehrheit der Leitungsabschnitte im Bereich des Bodens des Behandlungsbehälters angeordnet sind. Als Bereich des Bodens ist hierbei jeder Anteil des Behandlungsbehälters anzusehen, der näher am Boden als zu der oberseitig des Behandlungsbehälters ausgebildeten Öffnung angeordnet bzw. ausgebildet ist. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass das Fluidleitungselement als Bestandteil des Bodens bzw. in dem Boden ausgebildet ist und somit abschnittsweise oder vollständig unterhalb der zum Aufnahmeraum gerichteten Oberfläche des Bodens ausgebildet sein kann. Bevorzugt ist das Fluidleitungselement zumindest abschnittsweise weniger als 50cm bevorzugt weniger als 30cm und besonders bevorzugt weniger als 10cm vom Boden des Aufnahmeraums beabstandet ausgebildet. Bevorzugt sind die Auslassöffnungen oder einzelne Auslassöffnungen oder die Mehrzahl der Auslassöffnungen oder eine Minderheit der Auslassöffnungen bei einem oberhalb des Bodens angeordneten Fluidleitungselement nach unten, d.h. in Richtung des Bodens orientiert oder zur Seite, d.h. in Richtung einer Wand bzw. Seitenwand des Aufnahmeraums orientiert, oder nach oben, d.h. in Richtung Einbringöffnung des Aufnahmeraums, durch welche die Behandlungsgegenstände in den Aufnahmeraum einbringbar sind. Ferner ist denkbar, dass die Auslassöffnungen von verschiedenen Rohren in verschiedene Richtungen gerichtet sind. Ferner ist denkbar, dass je Leitungsabschnitt bzw. Rohr oder an einzelnen Leitungsabschnitten bzw. Rohren erste Auslassöffnungen vorgesehen sind, die in eine erste Richtung orientiert sind, und zweite Auslassöffnungen vorgesehen sind die in eine zweite Richtung orientiert sind, wobei die erste Richtung und die zweite Richtung bevorzugt um mindestens 10° und bevorzugt um mindestens 20° und besonders bevorzugt um mindestens 45° oder mindestens 60° oder mindestens 90° oder mindestens 120° oder mindestens 150° oder bis zu 180° voneinander abweichend orientiert sind. Zusätzlich ist denkbar, dass dritte Auslassöffnungen vorgesehen sind, die zu den ersten Auslassöffnungen in einem Winkel orientiert sind, der vom Winkel zwischen den ersten Auslassöffnungen und den zweiten Auslassöffnungen verschiedene ist. Analog kann dies für vierte Auslassöffnungen und/oder fünfte Auslassöffnungen etc. zutreffend sein. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da die Einbringung des Verwirbelungsfluids bzw. des Funktionsfluids bzw. des Fluides, erfindungsgemäß Luft, derart gerichtet erfolgen kann, dass die durch das Verwirbelungsfluid erzeugten Verwirbelungen die Ablagerungen wirksam auflösen.

[0015] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Leitungsabschnitte durch Rohre, insbesondere aus Kupfer, Aluminium, Eisen und/oder Edelstahl, ausgebildet, insbesondere mit einem Rohrdurchmesser zwischen 2mm und 12mm und bevorzugt in einem Rohrdurchmesser zwischen 3mm und 9mm und besonders bevorzugt in einem Rohrdurchmesser zwischen 4mm und 6mm, wobei die Rohre mit dem Boden des Behandlungsbehältnis gekoppelt sind oder daran angeordnet sind, wobei die Rohre mittels mindestens einer Verteilereinheit miteinander verbunden sind, und wobei jede Ventileinrichtung als Absperrventil, insbesondere als Absperrmagnetventil, ausgebildet ist. Die Auslassöffnungen sind bevorzugt als Löcher, insbesondere Bohrungen, gestaltet und weisen bevorzugt einen Durchmesser zwischen 0,5mm und 8mm, bevorzugt einen Durchmesser zwischen 1,5mm und 6mm und besonders bevorzugt einen Durchmesser zwischen 2,5mm und 4mm, insbesondere genau oder im Wesentlichen 3mm, auf.

[0016] Die Bereitstellungseinrichtung ist gemäß der vorliegenden Erfindung als zum Bereitstellen von unter mindestens 2bar Druck stehender Luft ausgebildet. Die Luft besteht bevorzugt aus Umgebungsluft aus der Umgebung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da Umgebungsluft kostenlos bereit steht und aufgrund ihrer geringen Dichte sich selbsttätig durch die Behandlungssubstanz hindurch bewegt bzw. aus der Bewegungssubstanz selbsttätig herausbewegt. Beim Durchqueren der Behandlungssubstanz bewirkt die Luft eine lokale Verdrängung der Behandlungssubstanz, wodurch diese bewegt wird, woraus Verwirbelungen resultieren könne.

[0017] Eine Filtereinrichtung zum Filtern der Behandlungssubstanz ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen, wobei durch das Filtern Verunreinigungen aus der Behandlungssubstanz entfernt werden, die sich in der Behandlungssubstanz angereichert haben. Bevorzugt ist zusätzlich eine Steuerungseinrichtung zum Betrieb der Filtereinrichtung und der Verwirbelungseinrichtung vorgesehen. Besonders bevorzugt sind die Filtereinrichtung und die Verwirbelungseinrichtung zumindest zeitweise in Abhängigkeit voneinander betreibbar. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da durch das Zusammenwirken der Verwirbelungseinrichtung mit der Filtereinrichtung sehr effizient die Verunreinigungen aus der Behandlungssubstanz entfernt werden können.

[0018] Der Betrieb der Verwirbelungseinrichtung umfasst gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zumindest zeitweise die Bereitstellung des Fluides und die Ansteuerung der Ventileinrichtung, wobei die Ventileinrichtungen nach vorbestimmten Verläufen, insbesondere in programmierten Zeitabständen, ansteuerbar sind. Es ist somit möglich, dass einzelne, mehrere, die Mehrzahl oder alle Ventileinrichtungen des Leitungselements oder einzelner Leitungsabschnitte derart geschalten werden, dass durch alle mit den geöffneten Ventileinrichtungen fluidisch verbundenen Auslassöffnungen für einen bevorzugt vorgegebenen Zeitraum Fluid der Behandlungssubstanz zugeführt wird. Es ist hierbei jedoch ebenfalls denkbar, dass einzelne oder mehrere Ventileinrichtungen nacheinander geschaltet, insbesondere pulsierend geschaltet, werden. Besonders bevorzugt werden die einzelnen Ventileinrichtungen, jedoch mittels eines vorbestimmten Programms und/oder einer bevorzugt einstellbaren Intervallschaltung und/oder in Abhängigkeit von mittels Sensoreinrichtung erfasster Zustandsdaten der Behandlungssubstanz gesteuert. Es wird hierbei besonders bevorzugt die Verwirbelungseinrichtung infolge der Sensordaten aktiviert und/oder deaktiviert. Die Sensordaten können hierbei z.B. Daten bzgl. des Anteils der Verunreinigungen im Bodenbereich der Vorrichtung und/oder in einem oder einzelnen Bereichen des Behandlungsbehälters aufweisen. Zusätzlich oder alternativ ist denkbar, dass die Verwirbelungseinrichtung manuell und/oder mittels einer Fernbedienung aktivierbar und/oder deaktivierbar ist.

[0019] Besonders bevorzugt weist zudem die Reaktionssubstanz keine Anteile von Salzsäure und Schwefelsäure auf. Dies ist vorteilhaft, da durch die vorliegende Erfindung eine sehr einfache Behandlung von Behandlungsgegenständen möglich ist. Die Behandlungsgegenstände müssen im Wesentlichen nur in die Behandlungssubstanz eingetaucht werden, die Behandlungssubstanz muss einwirken und nach dem Herausnehmen des Behandlungsgegenstands aus dem Bad trocknen. Insbesondere wird durch den hochreinen Phosphor bzw. das hochreine Phosphat eine Schutzschicht nach dem Abtrocknen auf den Behandlungsgegenständen ausgebildet, so dass diese über einen längeren Zeitraum, insbesondere mehreren Wochen, vor einem weiteren Ausbefall geschützt sind, wobei dies ohne die gemäß dem Stand der Technik erforderliche Passivierung und anschließende Phosphatierung erfolgt, und wobei insbesondere die sich ergebende Schutzschicht gegenüber dem Phosphatieren gemäß dem Stand der Technik weitaus überlegen ist. Diese Lösung ist ferner vorteilhaft, da die Behandlungssubstanz unbrennbar ist, durch den Einsatz der Behandlungssubstanz keine MAK-Werte (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) überschritten werden und keine korrosiven Dämpfe bewirkt werden, wodurch keine Absaugung erforderlich ist.

[0020] Durch die verwendeten Behandlungseffektverbesserungssubstanz/en wird eine erhebliche Schonung des Materials bewirkt und die Schweißfähigkeit nicht beeinträchtigt. Noch ein weiterer Vorteil ist die vielfältige Verwendbarkeit der vorliegenden Erfindung. Sie kann z.B. für die Vor- und Nachbehandlung in Härtereien verwendet werden oder sie kann zur Entfernung der Oxidschicht auf Aluminium verwendet werden. Ferner können durch sie bei der galvanischen Nachbearbeitung von Gussteilen Ausblühungen vermieden werden. Die Ersparnis an Spachtel bei der Gusshautentfernung ist daher beträchtlich. Weiterhin können z.B. Hydraulikrohre und Rohrleitungen direkt auf Baustellen in einem einzigen Arbeitsgang gebeizt werden, ohne dass ein Nachspülen und Neutralisieren erforderlich wäre.

[0021] Besonders bevorzugt werden durch die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung neben dem Beizen und Phosphatieren des Behandlungsgegenstands bevorzugt ebenfalls das Entfetten und/oder Entrosten und/oder Entzundern und/oder Konservieren und/oder Entkalken des Behandlungsgegenstands bewirkt.

[0022] Als Behandlungsgegenstände können bevorzugt rein exemplarisch behandelt werden: Metallteile, wie Aluminiumteile, Eisenteile, Graugussteile, Draht, Stahlteile, Kupferteile oder Teile aus Legierungen, Polymerteile, wie Kunststoffteile oder Gummiteile, etc., insbesondere Fahrzeugrahmen, Rohre, Maschinenteile, Turboladerteile, Gehäuse, Autoteile, Hydraulikteile, gegossene Stahlteile, Turbinenteile.

[0023] Soweit sich aus dem Gegenstand dieser Erfindung nichts Anderes ergibt, so gelten die Prozentangaben hinsichtlich der Erfindung als Volumenprozent. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass die Prozentangaben und Temperaturangaben in °C bezüglich der Erfindung sich auf den Umgebungsdruck bzw. Normaldruck beziehen, falls sich aus dem Gegenstand der Erfindung nichts Anderes ergibt, und des Weiteren können die Angaben in °C entsprechend auch für Kelvin gelten. Dem Fachmann sind die Angaben der Erfindung zu den physikalischen Einheiten im Hinblick auf die Gesamtoffenbarung der Erfindung jedoch nicht weiter zu erläutern, falls jedoch ein physikalischer Parameter abgewandelt werden sollte, so ist es für den Fachmann ersichtlich, dass sich die dadurch ergebenden Änderungen der anderen physikalischen Größen entsprechend anpassen, ohne dabei den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.

[0024] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 6. Es ist eine Temperierungseinrichtung zum Temperieren der in dem Handlungsbehälter vorhaltbaren Behandlungssubstanz vorgesehen, wobei mittels der Temperierungseinrichtung die Temperatur der Behandlungssubstanz definiert einstellbar ist.

[0025] Die bevorzugte Temperatur der Behandlungssubstanz ist bevorzugt höher als 0°C, insbesondere höher oder gleich 5°C, höher oder gleich 10°C, höher oder gleich 15°C, höher oder gleich 17°C, höher oder gleich 20°C, höher oder gleich 25°C, höher oder gleich 30°C, höher oder gleich 35°C, höher oder gleich 37°C, höher oder gleich 40°C, bevorzugt zwischen 20°C und 60°C und besonders bevorzugt zwischen 30° und 50°C. Bevorzugt stellt die Temperierung der Behandlungssubstanz eine Erwärmung der Behandlungssubstanz dar, wobei jedoch ebenfalls denkbar ist, dass die Temperierung eine Abkühlung darstellt. Weiterhin ist denkbar, dass durch die Temperierungseinrichtung die Behandlungssubstanz zeitweise erwärmbar und zeitweise abkühlbar ist. Die Temperierungseinrichtung ist bevorzugt als elektrische Heizeinrichtung, elektrische Kühleinrichtung und/oder als Wärmetauschersystem ausgebildet. In Abhängigkeit von der Temperatur der Behandlungssubstanz kann der Arbeitsablauf gesteuert werden. Rein beispielhaft kann bei der Entfettung von Rost der Beschleunigungsfaktor 20:20Cx6 betragen. Dies bedeutet, dass der Behandlungsgegenstand bei einer bei 20°C erfolgenden Behandlung, die 2 Std. dauert, oder mittels einer Behandlung bei 40°C, die 20 Minuten dauert rostfrei gemacht werden kann.

[0026] Ein besonders bevorzugter Betriebstemperaturbereich liegt bei 35°C bis 45°C, dieser Temperaturbereich ist vorteilhaft, da eine Absaugung nicht nötig ist, da keine korrosiven - oder gesundheitsschädlichen Dämpfe entstehen. Es ist jedoch denkbar, dass eine Absaugung vorgesehen wird, wenn z.B. der Arbeitsraum extrem niedrig ist oder wenn der Arbeitsraum nicht zu belüften ist.

[0027] Bevorzugt besteht die phosphor- und phosphathaltige Lösung aus vollentkalktem Wasser und der Reaktionssubstanz, wobei der Anteil an Reaktionssubstanz zu dem Anteil an VE-Wasser zwischen 1:4 und 1:7 liegt, wobei der Anteil an Reaktionssubstanz zu dem Anteil an VE-Wasser bevorzugt 1:6 beträgt, wenn die Reaktionssubstanz in einem festen Zustand vorliegt oder wobei der Anteil an Reaktionssubstanz zu dem Anteil an VE-Wasser bevorzugt 1:5 beträgt, wenn die Reaktionssubstanz in einem flüssigen Zustand vorliegt.

[0028] Bevorzugt weist die Reaktionssubstanz ferner keine Anteile von Fluor, Chlor, Brom, Jod, Blei, Quecksilber und Selen auf, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne gesundheitsschädliche bzw. umweltschädliche Stoffe bzw. Substanzen arbeitet.

[0029] Die Pumpeinrichtung ist als Umwälzpumpe ausgebildet und bewirkt bevorzugt eine Umwälzung der Behandlungssubstanz innerhalb des Behandlungsbehälters. Es ist jedoch alternativ oder zusätzlich vorstellbar, dass eine Pumpeinrichtung zum Erzeugen einer Wehrströmung vorgesehen ist. Bevorzugt sind mit der Pumpeinrichtung eine oder mehrere Düsen gekoppelt, durch welche die Behandlungssubstanz insbesondere in Behandlungsbehälter, insbesondere zur Badumwälzung, ausgegeben wird.

[0030] Der Behandlungsbehälter kann in jeder beliebigen Größe ausgeführt werden. Besonders bevorzugt weist der Behandlungsbehälter innenseitig, d.h. auf der mit der Behandlungssubstanz in Kontakt stehenden Seite ein Material oder eine Materialmischung auf, die von der Behandlungssubstanz nicht angegriffen wird. Bevorzugte Materialien sind hierbei neben anderen z.B.: Edelstahl, GVP, PVC. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass nicht nur die mit der Behandlungssubstanz in Kontakt stehende Oberfläche des Behandlungsbehälters aus einem solchen Material besteht, sondern dass ebenfalls zusätzliche Elemente des Behandlungsbehälters, insbesondere der gesamte Behandlungsbehälter, aus einem solchen Material oder Materialgemisch besteht.

[0031] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist eine Filtereinrichtung zum Filtern der Behandlungssubstanz vorgesehen, wobei durch das Filtern Verunreinigungen aus der Behandlungssubstanz entfernt werden, die sich in der Behandlungssubstanz anreichern. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da die Behandlungssubstanz in dem Behandlungsbehälter kontinuierlich oder zeitweise gereinigt bzw. aufbereitet werden kann.

[0032] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Behandlungsbehälter mit mindestens zwei Aufnahmeräumen gekoppelt, wobei ein erster Aufnahmeraum ein bevorzugt unterhalb des Behandlungsbehälters ausgebildeter Pufferaufnahmeraum zum Aufnehmen einer bestimmten Menge der Behandlungssubstanz ist, und wobei ein zweiter Aufnahmeraum ein bevorzugt seitlich von dem Behandlungsbehälter ausgebildeter Temperierungsraum ist, wobei die Temperierungseinrichtung zumindest teilweise in dem Temperierungsraum angeordnet ist. Der erste Aufnahmeraum bzw. der Pufferraum kann z.B. zum Vorhalten eines gewünschten Volumens der Behandlungssubstanz dienen. Weiterhin ist denkbar, dass der erste Aufnahmeraum bzw. der Pufferraum zur Aufnahme bzw. zur Ablagerung von Sedimenten dient. Die Sedimente können hierbei z.B. Teile oder Partikel sein, die sich von den Behandlungsgegenständen während der Behandlung ablösen. Der Temperierungsraum ist bevorzugt seitlich neben dem Behandlungsbehälter angeordnet, da dadurch eine sehr gute Zugänglichkeit zu der Temperierungseinrichtung geschaffen werden kann. Ferner ist jedoch alternativ ebenfalls denkbar, dass die Temperierungseinrichtung in dem ersten Aufnahmeraums bzw. in dem Pufferraums, d.h. unterhalb des Behandlungsbehälters, ausgebildet bzw. angeordnet wird. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da die einzelnen Anteile der Behandlungssubstanz in unterschiedliche Funktionsbereiche bzw. Aufnahmeräume und den Hauptaufnahmeraum gelangen können, ohne dass eine Beschädigung von in einem oder mehreren Aufnahmebereichen ausgebildeten oder angeordneten Einrichtungen, wie der Temperierungseinrichtung, durch einen Zusammenstoß mit dem Behandlungsgegenstand möglich ist.

[0033] Der Behandlungsbehälter ist gemäß einer noch weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durch eine Wandung von einem Auffangraum zum Auffangen von über die Wandung fließender Behandlungssubstanz getrennt, wobei die in dem Auffangraum aufgefangene Behandlungssubstanz mittels einer Fördereinrichtung, insbesondere mittels der Pumpeinrichtung, über eine Förderleitung in den Behandlungsbehälter zurückförderbar ist. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da die sich auf der Oberfläche der Behandlungssubstanz ansammelnden und von dem Behandlungsgegenstand abgelösten Partikel und/oder sich auf der Oberfläche der Behandlungssubstanz bildender Schaum und/oder sonstige Materialkonzentrationen aus dem Behandlungsbehälter ausleitbar sind und bevorzugt der Filtereinrichtung zuführbar sind.

[0034] Die Pumpeinrichtung und die Filtereinrichtung bilden gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung einen Bestandteil der Förderleitung aus und die geförderte Behandlungssubstanz wird bevorzugt von der bzw. mittels der Pumpeinrichtung durch die Filtereinrichtung hindurch gefördert. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da durch diese Anordnung die Pumpeinrichtung die Förderung der Behandlungssubstanz durch die Filtereinrichtung hindurch und zumindest teilweise eine Umwälzung der Behandlungssubstanz in dem Behandlungsbehälter bewirkt.

[0035] Die bzw. eine Förderleitung ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung derart gestaltet, dass bevorzugt durch die zurück in den Behandlungsbehälter geförderte Behandlungssubstanz eine Wehrströmung zum Ausleiten eines Teils der Behandlungssubstanz aus dem Behandlungsbehälter heraus und in den Auffangraum hinein erzeugbar ist. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da mittels bevorzugt einer Pumpeinrichtung die Förderung der Behandlungssubstanz durch die Filtereinrichtung hindurch, zumindest teilweise eine Umwälzung der Behandlungssubstanz in dem Behandlungsbehälter und die Schaffung einer Wehrströmung bewirkbar ist.

[0036] Es kann eine Dosiereinrichtung zum Anpassen der Zusammensetzung der Behandlungssubstanz vorgesehen sein, wobei die Behandlungssubstanz aus einer Mischung mehrerer Komponenten besteht. Bevorzugt ist die Dosiereinrichtung mit einer oder mehreren Sensoreinrichtungen direkt oder über eine Steuerungseinrichtung indirekt gekoppelt, wobei die Sensoreinrichtungen bevorzugt eine Überwachung bzw. Analyse der Zusammensetzung der Behandlungssubstanz und/oder eine Überwachung des Volumens bzw. der verbleibende Menge bzw. der Füllhöhe an in dem Behandlungsbehälter vorhandener Behandlungssubstanz ermöglicht bzw. ermöglichen.

[0037] Die Dosiereinrichtung bewirkt insbesondere den Ausgleich von Verlusten durch Zusetzung der entsprechenden Menge an verlorener Behandlungssubstanz, insbesondere werden Verdunstungs- und/oder Tauchverluste ausgeblichen. Bevorzugt erfolgt durch die Dosiereinrichtung die Zusetzung der die Behandlungssubstanz bildenden Komponenten, insbesondere von VE-Wasser, der Reaktionssubstanz und der Behandlungseffektverbesserungssubstanz. Die Zusetzung der die Behandlungssubstand bildenden Komponenten erfolgt bevorzugt in einem festen Verhältnis, insbesondere in dem Verhältnis, in dem die einzelnen Komponenten auch in dem Behandlungsbehälter vorgesehen sind oder in einem sonstigen festen Verhältnis. Weiterhin ist denkbar, dass die zuzusetzende Behandlungssubstanz bereits in Form einer fertigen Mischung bzw. fertigen Lösung zugesetzt wird.

[0038] Die Sensoreinrichtung kann bevorzugt als eine Vorrichtung zum Durchführen einer Titration, d.h. zur Konzentrationsbestimmung ausgebildet sein. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass die Dosierung und Einbringung von Substanzen in die Behandlungssubstanz teilweise, zeitweise oder stets manuell bewirkt wird.

[0039] Der Anteil an Reaktionssubstanz zu dem Anteil an VE-Wasser kann zwischen 1:4 und 1:7 liegen, wobei der Anteil an Reaktionssubstanz zu dem Anteil an VE-Wasser bevorzugt 1:6 beträgt, wenn die Reaktionssubstanz in einem festen Zustand mit dem VE-Wasser vermischt wird oder wobei der Anteil an Reaktionssubstanz zu dem Anteil an VE-Wasser bevorzugt 1:5 beträgt, wenn die Reaktionssubstanz in einem flüssigen Zustand mit dem VE-Wasser vermischt wird. Bevorzugt werden die Verluste ebenfalls in einem festen Verhältnis mehrerer Substanzen ersetzt. Die bevorzugte Substanz/en ist/sind hierbei somit fließfähige, insbesondere flüssige, oder feste Reaktionssubstanz/en, die bevorzugt mit einer Verdünnungssubstanz, wie z.B. Wasser, insbesondere entsalztem bzw. destilliertem Wasser oder vollentkalktem Wasser (VE-Wasser), vermischt wird/werden. Bevorzugte Mischverhältnisse zwischen der Reaktionssubstanz zu der Verdünnungssubstanz, insbesondere VE-Wasser, sind hierbei ferner z.B. 1:2; 1:3, 1:4; 1:5; 1:5,5; 1:6; 1:6,5; 1:7,5; 1:8; 1:8,5; 1:9.

[0040] Bevorzugt erfolgt automatisch oder manuell in Abhängigkeit von durch die Sensoren erzeugten Werten eine Beimischung einer Mischung oder Lösung aus einer oder mehrerer Zusatzsubstanzen, insbesondere einer oder mehrerer Flüssigkeiten, insbesondere VE-Wasser, und/oder einem oder mehreren bevorzugt löslichen Additiven, zu der Behandlungssubstanz. Ferner ist denkbar, dass eine Zusatzsubstanz, insbesondere zum Beizentfetten und/oder zum Entschäumen, der Behandlungssubstanz zugegeben wird. Bevorzugt wird die Zusatzsubstanz mit ca. 0,5% bis 10%, insbesondere mit 1% bis 5%, des Volumens der Behandlungssubstanz der Behandlungssubstanz beigesetzt. Die Verwendung von VE-Wasser ist hierbei bevorzugt, da dadurch im Wesentlichen bzw. gleichbleibende Oberflächenqualität auf den Behandlungsgegenständen erhalten wird.

[0041] Die Verwendung eines Beizentfetters ist vorteilhaft, da durch dessen Zugabe zu der Behandlungssubstanz Verunreinigungen, wie leichte Verfettungen, Schmutzteile, Öl, Kohle und Graphit im gleichen Arbeitsgang entfernt werden können.

[0042] Die Behandlungssubstanz kann eine phosphor- oder phosphathaltige Lösung, insbesondere Phosphorsäure enthalten, wobei der Phosphoranteil oder der Phosphatanteil der Lösung bevorzugt hochrein ist, d.h. eine Reinheit von mehr als 75%, insbesondere von mehr als 75%, 80%, 82%, 85% und bevorzugt von genau oder im Wesentlichen 86% aufweist, wobei es sich hierbei um Volumenprozent handelt. Aufgrund der Reinheit des Phosphoranteils oder des Phosphatanteils der Behandlungssubstanz weist diese nahezu keine Verunreinigungen auf, so dass eine entsprechende Schutzschicht auf dem Behandlungsgegenstand ausgebildet wird.

[0043] Der pH-Wert der Reaktionssubstanz liegt bevorzugt im Wesentlichen bei 1, die Dichte der Reaktionssubstanz liegt bei einer Temperatur von 20°C bevorzugt bei 1,8 und der Flammpunkt der Reaktionssubstanz liegt bevorzugt bei 280°C oder bevorzugt höher als 280°C.

[0044] Im Falle von Behandlungsgegenständen, die Aluminium aufweisen oder aus Aluminium bestehen, weist die Behandlungssubstanz bevorzugt VE-Wasser auf und bevorzugt zusätzlich zu dem VE-Wasser eine Reaktionssubstanz in einer Menge von 1-10 %, insbesondere von 3-5%, der Menge des VE-Wassers. Bei einer Badtemperatur von 40°C bis 45°C, d.h. wenn die Behandlungssubstanz auf eine Temperatur von 40°C bis 45°C temperiert ist, beträgt die Expositionszeit, d.h. die Zeit, die der Behandlungsgegenstand in dem Behandlungsbehälter der Behandlungssubstanz ausgesetzt ist, bevorzugt 0,5 Min. bis 20 Min. und besonders bevorzugt 1 Min. bis 10 Min. Die Reaktionssubstanz besteht hierbei bevorzugt aus Phosphorsäure, Wasser, insbesondere VE-Wasser (d.h. vollentsalztes Wasser) und Inhibitoren.

[0045] Die Behandlungssubstanz kann eine Zusatzsubstanz zum Beizentfetten aufweisen, oder es wird einer Behandlungssubstanz eine solche Zusatzsubstanz zugesetzt, wobei der Beizentfetterzusatz bevorzugt eine wässrige Lösung aus nicht ionogenen biologisch abbaubaren Tensiden und Inhibitoren, insbesondere But-2-in-1,4-diol, aufweist und wobei der Beizentfetterzusatz mit einem Volumen von 0,5% bis 7% des Volumens der phosphor- oder phosphathaltige Lösung bzw. der Behandlungssubstanz zugesetzt ist.

[0046] Die Behandlungssubstanz kann eine Zusatzsubstanz zum Entschäumen aufweisen, wobei der Entschäumerzusatz bevorzugt Triisobutylphosphat aufweist und wobei der Entschäumerzusatz der Behandlungssubstanz mit einem Volumen von 0,01% bis 5%, insbesondere mit einem Volumen von 0,1% bis 1%, des Volumens der phosphor- oder phosphathaltige Lösung bzw. der Behandlungssubstanz oder mit einem Volumen von 0,01% bis 5%, insbesondere mit einem Volumen von 0,1% bis 1%, des Volumens der mit dem Beizentfetterzusatz versetzten phosphor- oder phosphathaltige Lösung bzw. der Behandlungssubstanz zugesetzt ist.

[0047] Es kann eine Steuerungseinrichtung vorgesehen sein, wobei die Steuerungseinrichtung die Temperierungseinrichtung derart steuert, dass die Behandlungssubstanz auf eine Zieltemperatur oder einen Zieltemperaturverlauf temperiert wird und/oder wobei die Steuerungseinrichtung die Pumpeinrichtung derart steuert, dass die Behandlungssubstanz mit einer Zielströmungsgeschwindigkeit oder einer Zielströmungscharakteristik gefördert wird, und/oder die Steuerungseinrichtung die Filtereinrichtung derart steuert, dass der gefilterte Anteil der Behandlungssubstanz eine Zielreinheit aufweist, und/oder die Steuerungseinrichtung die Dosiereinrichtung derart steuert, dass eine Zielzusammensetzung der Behandlungssubstanz einstellbar ist.

[0048] Weiterhin ist denkbar, dass die Behandlungsvorrichtung ein oder mehrere Ölabscheide-System/e, Ultraschall-System/e, Hochdruck-System/e, Dreh- und Hebeeinrichtung/en und/oder Vollentkalktes-Wasser-Versorgungssystem/e aufweist.

[0049] Es kann ein Entfettungsbad, insbesondere zum Entfetten der Behandlungsgegenstände mit ungewöhnlich hohem Fettanteil vorgesehen, insbesondere dem Behandlungsbehälter vorgeschaltet, sein. Dies ist vorteilhaft, da die Behandlungssubstanz in dem Entfettungsbad bevorzugt auf eine Temperatur erhitzt werden kann, die höher als die bevorzugte Betriebstemperatur bzw. Behandlungstemperatur der Behandlungssubstanz in dem Behandlungsbehälter ist. Bevorzugt ist die Temperatur in dem Entfettungsbad größer 50°C, insbesondere größer als 52°C und besonders bevorzugt größer oder gleich 60°C. Dies ist vorteilhaft, da lediglich sehr stark verölte oder eingefettete Behandlungsgegenstände in ein zur Entfettung geeignet temperiertes Entfettungsbad eingebracht werden können. Dies hat erhebliche energetische Vorteile, da die Temperierung des auf bevorzugt mehr als 50°C erhitzten Entfettungsbads bevorzugt nicht dauerhaft bzw. nur zeitweise bewirkt werden muss. Ferner kann die Bildung von Wasserdampf im Bereich des Behandlungsbehälters der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung verhindert werden, wenn die Temperatur der Behandlungssubstanz unter einer Schwellentemperatur, insbesondere unter 52°C, ist bzw. nicht über diese Schwellentemperatur erhitzt wird.

[0050] Ferner ist ein Behandlungsverfahren zum zumindest Beizen und Phosphatieren eines, insbesondere metallischen, Behandlungsgegenstands beschrieben. Das Verfahren umfasst bevorzugt die Schritte des Bereitstellens eines Behandlungsbehälters zum Aufnehmen mindestens eines Behandlungsgegenstands und zum Aufnehmen einer fließfähigen Behandlungssubstanz, wobei kein weiterer Behandlungsbehälter zum Entfetten und Phosphatieren verwendet wird, des Einbringens der Behandlungssubstanz in den Behandlungsbehälter und des Einbringens des Behandlungsgegenstands in den mit der Behandlungssubstanz zumindest teilweise gefüllten Behandlungsbehälter zum in Kontakt bringen des Behandlungsgegenstands mit der Behandlungssubstanz, wobei durch den Kontakt zwischen der Behandlungssubstanz und dem Behandlungsgegenstand zumindest eine Beizung und Phosphatierung des Behandlungsgegenstands bewirkt wird, wobei die Behandlungssubstanz eine phosphor- oder phosphathaltige Lösung, insbesondere Phosphorsäure, ist, wobei die phosphor- oder phosphathaltige Lösung zum einen aus vollentkalktem Wasser und zum anderen aus einer Reaktionssubstanz besteht, wobei die Reaktionssubstanz aus Phosphor oder einem Phosphat und Wasser, insbesondere VE-Wasser, und bevorzugt einer zusätzlichen Behandlungseffektverbesserungssubstanz besteht, wobei der Anteil des Phosphors oder des Phosphats an der Reaktionssubstanz mindestens 75% beträgt, wobei der Anteil des Phosphors oder des Phosphats an der Reaktionssubstanz zwischen 75% vol. und 94% vol., beträgt und bevorzugt zwischen 80%vol. und 90%vol. und besonders bevorzugt zwischen 83%vol. und 88%vol. beträgt. Bevorzugt weist die Reaktionssubstanz insbesondere keine Anteile von Salzsäure und Schwefelsäure auf.

[0051] Das Behandlungsverfahren ist vorteilhaft, da ein geschlossener Kreislauf geschaffen wird, der keinen Spülvorgang und somit kein Fördern des Gegenstand in ein Spülbecken erforderlich macht. Ferner ist das erfindungsgemäße Verfahren höchst vorteilhaft, da es, insbesondere im Vergleich zu mechanischen Behandlungsmethoden, eine sehr gründliche, schonende und schnelle Behandlung des Behandlungsgegenstands ermöglicht. Diese Lösung ist ferner vorteilhaft, da die Behandlungssubstanz unbrennbar ist, durch den Einsatz der Behandlungssubstanz keine MAK-Werte (Maximale Arbeitsplatz-Konzentration) überschritten werden und keine korrosiven Dämpfe bewirkt werden, wodurch keine Absaugung erforderlich ist.

[0052] Das Verfahren umfasst bevorzugt ferner die Schritte: Entnehmen des Behandlungsgegenstands aus dem Behandlungsbehälter, Aufwirbeln von durch den Behandlungsgegenstand auf die Behandlungssubstanz übertragene Verunreinigungen mittels einer Verwirbelungseinrichtung, wobei zum Verwirbeln der Verunreinigungen ein Verwirbelungsfluid durch die Verwirbelungseinrichtung der Behandlungssubstanz zugeführt wird, Zuführen der mit den aufgewirbelten Verunreinigungen versehenen Behandlungssubstanz zu einer Filtereinrichtung, Herausfiltern der Verunreinigungen aus den Behandlungssubstanzanteilen, die der Filtereinrichtung zugeführt werden, erneutes Einbringen des Behandlungsgegenstands in den mit der Behandlungssubstanz zumindest teilweise gefüllten Behandlungsbehälter zum in Kontakt bringen des Behandlungsgegenstands mit der gefilterten Behandlungssubstanz oder Einbringen eines weiteren Behandlungsgegenstands in den mit der Behandlungssubstanz zumindest teilweise gefüllten Behandlungsbehälter zum in Kontakt bringen des Behandlungsgegenstands mit der gefilterten Behandlungssubstanz.

[0053] Es kann eine Steuerungseinrichtung zum Betrieb der Filtereinrichtung und/oder der Verwirbelungseinrichtung vorgesehen sein. Bevorzugt erfolgt ein Betrieb der Filtereinrichtung zumindest zeitweise in Abhängigkeit eines Betriebs der Verwirbelungseinrichtung oder wobei ein Betrieb der Verwirbelungseinrichtung zumindest zeitweise in Abhängigkeit eines Betriebs der Filtereinrichtung erfolgt. Bevorzugt umfasst der Betrieb der Verwirbelungseinrichtung zumindest zeitweise die Bereitstellung des Fluides bzw. Verwirbelungsfluids und die Ansteuerung der Ventileinrichtung. Bevorzugt werden die Ventileinrichtungen nach vorbestimmten Verläufen, insbesondere in programmierten Zeitabständen, angesteuert. Diese Lösung ist vorteilhaft, da die Verunreinigungen sehr schnell bzw. effektiv aus der Behandlungssubstanz herausgefiltert werden können.

[0054] Bevorzugt verbleiben die Behandlungsgegenstände mehr als 5 Minuten, insbesondere mehr als 10 Minuten und bevorzugt zwischen 20 Minuten und 120 Minuten, insbesondere zwischen 30 Minuten und 90 Minuten, zusammen mit der Behandlungssubstand in dem Behandlungsbehälter.

[0055] Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt besonders bevorzugt dadurch, dass der Behandlungsgegenstand der Behandlungssubstanz ausgesetzt wird, dass neben der Beizung und Phosphatierung ebenfalls ein Entfetten und/oder Entzundern und/oder Konservieren und/oder Entkalken des Behandlungsgegenstands erfolgt.

[0056] Es kann auf der Oberfläche des Behandlungsgegenstands mittels der Behandlungssubstanz, insbesondere mittels der Reaktionssubstanz, eine porenfreie Schutzschicht unter Verhinderung einer Wasserstoffversprödung erzeugt werden, wobei die Schutzschicht eine Dicke von mindestens 2 µm und bevorzugt von mindestens 3 µm aufweist. Insbesondere schützt die porenfreie Schutzschicht den Behandlungsgegenstand vor Sauerstoff und Wasser, so dass ein Rostbefall effektiv verhindert wird.

[0057] Bevorzugt entsteht die Schutzschicht, insbesondere eine Phosphatschicht, insbesondere eine Eisenphosphatschicht, durch das beschriebene Behandlungsverfahren, insbesondere nach einer Trocknungszeit von 3 Std. bis 48 Std., insbesondere von 6 Std. bis 24 Std., an der Umgebungsluft oder nach einer Trocknungsdauer von ca. 5 Min bis 60Min, insbesondere von ca. 20 Min, in einem Ofen bei 70°C bis 150°C, insbesondere bei ca. oder genau 100°C, auf der Materialoberfläche des Behandlungsgegenstands (insbesondere aus Eisen- oder Normalstahl). Die entstandene Schutzschicht ist bevorzugt zwischen 2 µm und 10 µm, insbesondere mehr als oder genau 3 µm, 4 µm oder 5 µm, dick. Besonders bevorzugt weist die Schutzschicht eine Dicke von 2 µm bis 10 µm und bevorzugt von 3 µm bis 8 µm und besonders bevorzugt von 4 µm bis 6 µm auf. Die Schutzschicht weist bevorzugt keine bzw. im Wesentlichen keine Poren auf und ist somit besonders bevorzugt porenlos. Ferner ist die Schutzschicht elastisch und passt sich besonders bevorzugt Temperaturschwankungen von -60°C bis 750°C und besonders bevorzugt von -40°C bis 680°C an, ohne dabei abzublättern, wobei die Schutzschicht bevorzugt eine hohe Biegefähigkeit aufweist, insbesondere von bis zu 180° oder von mehr als 180° (z.B. bei Eisenstäben). Die Schutzschicht kann hierbei eine ausgezeichnete Basis für eine weitere Behandlung insbesondere eine Farbbehandlung sein, die sich z.B. an das erfindungsgemäße Verfahren anschließen kann. Bevorzugt reagiert die Schutzschicht neutral und geht keine chemischen Verbindungen mit Hydraulikflüssigkeiten ein. Weitere äußerst wichtige Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind, dass durch die Schutzschicht keine Rostbefall der Behandlungsgegenstände erfolgt und beim Beizen ein Materialabtrag von bevorzugt weniger als 10 g/m2, insbesondere von weniger als 5 g/m2, und besonders bevorzugt von oder von weniger als 2,24 g/m2 erfolgt.

[0058] Weiterhin weist das beschriebene Behandlungsverfahren bevorzugt ebenfalls den Schritt des Temperierens der in dem Behandlungsbehälter vorhaltbaren Behandlungssubstanz und/oder den Schritt des Erzeugens einer Strömung von zumindest einem Teil der Behandlungssubstanz, wobei zumindest ein Teil des Behandlungsgegenstands von der Behandlungssubstanz umströmt wird.

[0059] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt eine Temperierung der in dem Behandlungsbehälter vorhaltbaren Behandlungssubstanz mittels einer Temperierungseinrichtung, wobei mittels der Temperierungseinrichtung die Temperatur der Behandlungssubstanz definiert eingestellt wird, und wobei mittels einer Pumpeinrichtung eine Strömung zum Bewegen von zumindest einem Anteil der Behandlungssubstanz, wobei zumindest ein Teil des Behandlungsgegenstands von der Behandlungssubstanz umströmt wird.

[0060] Mittels einer Filtereinrichtung wird die Behandlungssubstanz gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gefiltert, wobei durch das Filtern Verunreinigungen aus der Behandlungssubstanz entfernt werden, die sich in der Behandlungssubstanz angereichert haben.

[0061] Der Behandlungsbehälter wird gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durch eine Wandung von einem Auffangraum zum Auffangen von über eine Wandung fließender Behandlungssubstanz getrennt, wobei die in dem Auffangraum aufgefangene Behandlungssubstanz mittels einer Fördereinrichtung, insbesondere mittels der Pumpeinrichtung, über eine Förderleitung in den Behandlungsbehälter zurückgefördert wird.

[0062] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens bilden die Pumpeinrichtung und die Filtereinrichtung einen Bestandteil der Förderleitung und die geförderte Behandlungssubstanz wird von der Pumpeinrichtung durch die Filtereinrichtung hindurch gefördert.

[0063] Die Förderleitung ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren derart gestaltet, dass durch die zurück in den Behandlungsbehälter geförderte Behandlungssubstanz eine Wehrströmung zum Ausleiten eines Teils der Behandlungssubstanz aus dem Behandlungsbehälter heraus und in den Auffangraum hinein erzeugt wird.

[0064] Es kann mittels einer Dosiereinrichtung die Zusammensetzung der Behandlungssubstanz gesteuert werden, wobei die Behandlungssubstanz aus einer Mischung mehrerer Komponenten besteht.

[0065] Es kann der Behandlungssubstanz eine Zusatzsubstanz zum Beizentfetten und/oder eine Zusatzsubstanz zum Entschäumen beigesetzt werden, wobei der Beizentfetterzusatz bevorzugt eine wässrige Lösung aus nicht ionogenen biologisch abbaubaren Tensiden und Inhibitoren, insbesondere But-2-in-1,4-diol, aufweist und wobei der Beizentfetterzusatz mit einem Volumen von 0,5% bis 7% des Volumens der phosphor- oder phosphathaltige Lösung bzw. der Behandlungssubstanz zugesetzt ist und wobei der Entschäumerzusatz bevorzugt Triisobutylphosphat aufweist und wobei der Entschäumerzusatz der Behandlungssubstanz mit einem Volumen von 0,1% bis 1% des Volumens der phosphor- oder phosphathaltige Lösung oder mit einem Volumen von 0,1% bis 1% des Volumens der mit dem Beizentfetterzusatz versetzten phosphor- oder phosphathaltige Lösung bzw. der Behandlungssubstanz zugesetzt ist.

[0066] Es kann mittels einer Steuerungseinrichtung die Temperierungseinrichtung derart gesteuert werden, dass die Behandlungssubstanz auf eine Zieltemperatur oder einen Zieltemperaturverlauf temperiert wird und/oder mittels der Steuerungseinrichtung wird die Pumpeinrichtung derart gesteuert, dass die Behandlungssubstanz mit einer Zielströmungsgeschwindigkeit oder einer Zielströmungscharakteristik gefördert wird und/oder mittels der Steuerungseinrichtung wird die Filtereinrichtung derart gesteuert, dass der gefilterte Anteil der Behandlungssubstanz eine Zielreinheit aufweist, und/oder mittels der Steuerungseinrichtung wird die Dosiereinrichtung derart gesteuert, dass eine Zielzusammensetzung der Behandlungssubstanz einstellbar ist und/oder mittels der Steuerungseinrichtung wird die Verwirbelungseinrichtung, insbesondere die Bereitstellungseinrichtung und/oder die Ventileinrichtungen, insbesondere des Fluidleitungselements und/oder der Bereitstellungseinrichtung, derart gesteuert, dass eine Verwirbelung bzw. Aufwirbelung der in der Behandlungssubstanz vorliegenden, insbesondere abgesetzten, Verunreinigungen, insbesondere Feststoffpartikel, wie Metallpartikel, insbesondere Rostpartikel, erfolgt.

[0067] Die Verwendung der Wörter "im Wesentlichen" definiert bevorzugt in allen Fällen, in denen diese Wörter im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden eine Abweichung im Bereich von 1%-30%, insbesondere von 1%-20%, insbesondere von 1%-10%, insbesondere von 1%-5%, insbesondere von 1%-2%, von der Festlegung, die ohne die Verwendung dieser Wörter gegeben wäre.

[0068] Einzelne oder alle Darstellungen der im Nachfolgenden beschriebenen Figuren sind bevorzugt als Konstruktionszeichnungen anzusehen, d.h. die sich aus der bzw. den Figuren ergebenden Abmessungen, Proportionen, Funktionszusammenhänge und/oder Anordnungen entsprechen bevorzugt genau oder bevorzugt im Wesentlichen denen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Produkts.

[0069] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender Beschreibung anliegender Zeichnungen erläutert, in welchen beispielhaft erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtungen dargestellt sind. Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtungen und Verfahren, welche in den Figuren wenigsten im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion übereinstimmen, können hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sein, wobei diese Bauteile bzw. Elemente nicht in allen Figuren beziffert oder erläutert sein müssen. Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.

[0070] Darin zeigt:
Fig. 1
eine erste Darstellung einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung in einem passiven Zustand;
Fig. 2
eine zweite Darstellung einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung in einem aktiven Zustand;
Fig. 3
eine perspektivische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 4
eine perspektivische Darstellung einer noch weiteren erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 5
eine weitere perspektivische Darstellung der in Fig. 4 gezeigten erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 6
eine perspektivische Detaildarstellung eines Teils der in den Figuren 4 und 5 gezeigten erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 7
eine erste Draufsicht auf die in den Figuren 4 bis 6 gezeigte erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 8
eine zweite Draufsicht auf die in den Figuren 4 bis 6 gezeigte erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 9
eine perspektivische Darstellung von im Wesentlichen der Unterseite der in den Figuren 4 bis 8 gezeigten erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 10a
eine erste schematische Seitenansicht der in den Figuren 4 bis 9 gezeigten erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 10b
eine zweite schematische Seitenansicht der in den Figuren 4 bis 9 gezeigten erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung;
Fig. 11
eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme eines Stahlblechs, welches mit dem beschriebenen Verfahren behandelt wurde;
Fig. 12
eine vergrößerte Darstellung der Rasterelektronenmikroskopaufnahme von Figur 11,
Fig. 13
ein Beispiel einer Verwirbelungseinrichtung, wie sie gemäß der vorliegenden Erfindung bevorzugt in einem Behandlungsbehälter gemäß einer der Figuren 1 bis 10 bevorzugt vorgesehen ist,
Fig. 14
die aus Fig. 13 bekannte rein beispielhafte bekannte Verwirbelungseinrichtung ist rein beispielhaft in einem Behandlungsbehälter angeordnet,
Fig. 15
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer darin bevorzugt angeordneten Verwirbelungseinrichtung;
Fig. 16
eine erfindungsgemäße Behandlungsanlage mit einer Behandlungsvorrichtung zum Beizen und Phosphatieren und einer Oberflächenbehandlungseinrichtung;
Fig. 17a-c
drei verschieden konfigurierte Proben nach einem Salzsprühtest;
Fi. 18a-c
drei weitere voneinander verschieden konfigurierte Proben nach einem Salzsprühtest.


[0071] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung 1 gezeigt. Die Behandlungsvorrichtung 1 dient zur Behandlung, insbesondere zur Entfettung, Beizung, Phosphatierung, Entzunderung, Konservierung und Entrostung, eines oder mehrerer Behandlungsgegenstände 2. Der Behandlungsgegenstand 2 wird bevorzugt von oben kommend in einen Behandlungsbehälter 4 der Behandlungsvorrichtung 1 eingebracht. Der Behandlungsbehälter 4 ist dabei bevorzugt zumindest teilweise und besonders bevorzugt vollständig mit einer Behandlungssubstanz 6 gefüllt. Weiterhin ist bevorzugt eine Temperierungseinrichtung 8 zur Temperierung, insbesondere zum Erhitzen, der Behandlungssubstanz 6 vorgesehen. Ferner ist bevorzugt mindestens eine Pumpeinrichtung 10 zum Umwälzen der Behandlungssubstanz 6 und/oder zur Schaffung einer Wehrströmung 20 und/oder zur Rückförderung von aus dem Behandlungsbehälter 4 ausgetretener Behandlungssubstanz 6 zurück in den Behandlungsbehälter 4 vorgesehen. Der Behandlungsbehälter 6 ist mittels einer Wandung 12 von einem Auffangraum 14 getrennt. Durch die in dem Behandlungsbehälter 4 geschaffene Strömung tritt Behandlungsflüssigkeit 6 aus dem Behandlungsbehälter 4 über die Wandung 12 aus und gelangt so in den Auffangraum 14. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass die Behandlungssubstanz bzw. - flüssigkeit 6 durch das Einbringen des Behandlungsgegenstands 2 in den Behandlungsraum 4 eine derartige Verdrängung erfährt, dass ein Teil der Behandlungssubstanz 6 über die Wandung 12 aus dem Behandlungsbehälter 4 heraustritt. Das Bezugszeichen 16 kennzeichnet eine Förderleitung, mittels der die aus dem Behandlungsbehälter 4 ausgetretene Behandlungssubstanz 6 zurück in den Behandlungsbehälter 4 gefördert wird. Im Bereich der Förderleitung 16 oder in der Förderleitung 16 oder als Teil der Förderleitung 16 ist bevorzugt eine Filtereinrichtung 18 zum Filtern bzw. Aufbereiten der Behandlungssubstanz 6 angeordnet. Es ist hierbei denkbar, dass die Pumpeinrichtung 10 oder eine weitere Pumpeinrichtung (nicht gezeigt) im Verlauf der Förderleitung 16 angeordnet oder ausgebildet ist. Weiterhin kann eine Pump-Filtereinrichtung vorgesehen sein, die entweder eine Pumpeinrichtung und/oder eine Filtereinrichtung ersetzt oder zusätzlich dazu ausgebildet sein kann. Es kann der Darstellung weiterhin entnommen werden, dass der Behandlungsbehälter 4 bevorzugt zumindest einen Hauptaufnahmeraum 22, einen ersten Nebenaufnahmeraum 24 und einen zweiten Nebenaufnahmeraum 26 aufweist. Die einzelnen Aufnahmeräume 22, 24, 26 sind hierbei z.B. durch Gitter 27, insbesondere jeweils einen Gitterrost, voneinander getrennt. Das Gitter 27 verhindert dabei, dass der Behandlungsgegenstand 2 in einen der Nebenaufnahmeräume 24, 26 gelangen kann. Das Bezugszeichen 28 kennzeichnet eine Düse, mittels der eine Strömung der Behandlungssubstanz 6 erzeugt werden kann.

[0072] Fig. 2 zeigt die aus Fig.1 bekannte Darstellung, wobei der Behandlungsgegenstand 2 gemäß dieser Darstellung in dem Behandlungsbehälter 4 angeordnet ist und dadurch mit der Behandlungssubstanz 6 in Kontakt steht.

[0073] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 1, insbesondere zur Drahtcoil-Behandlung. Die in Fig. 3 gezeigte Behandlungsvorrichtung 1 weist exemplarisch ein Aufnahmerack 40 auf, das bevorzugt mehrere zu behandelnde Drahtcoils 39 trägt. Das Aufnahmerack 40 ist dabei auf einer Anlieferungsstelle 41 angeordnet, wobei bevorzugt mehrere Aufnahmeracks 40 und mehrere Anlieferungsstellen 41 vorgesehen sind. Weiterhin weist die Behandlungsvorrichtung 1 bevorzugt mehrere, insbesondere 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, oder mehr, Behandlungsbäder 42 auf. In ein Behandlungsbad 42 sind bevorzugt, insbesondere zeitgleich, eine Vielzahl, insbesondere 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder mehr, Drahtcoils 39 zeitgleich zur Behandlung einbringbar. Das Bezugszeichen 43 kennzeichnet eine bevorzugt rein optionale Einrichtung, nämlich ein Fixierungsbad. Es ist hierbei denkbar, dass in ein Fixierungsbad 43 mehrere Drahtcoils 39, insbesondere 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder mehr, zeitgleich einbringbar sind. Ferner ist denkbar, dass mehrere Fixierbäder 43 vorgesehen werden. Die behandelten Drahtcoils 39 sind an einer Abtransportstelle 44 zum Abtransport anordenbar. Bevorzugt werden die behandelten Drahtcoils 39 mit einer Transporteinrichtung 45, insbesondere einem transportwagen bzw. einem schienengeführten Portalkran, an die jeweilige Abtransportstelle 44 gefördert. Weiterhin sind bevorzugt mehrere Einrichtungen zur Versorgung, Regelung und Steuerung der Behandlungsvorrichtung 1 vorgesehen. So weist die dargestellte Ausführungsform z.B. eine Druckbandfiltereinrichtung 46, eine Dosiereinrichtung 47, eine VE-Wasseraufbereitungseinrichtung 48, eine Steuerungseinrichtung 49, eine weitere Druckbandfiltereinrichtung 50, einen Speichertank für Behandlungsbecken 51 und mehrere Seitenkanalverdichter 52, insbesondere 8 Stück, auf. Die Dosiereinrichtung 47 ist bevorzugt automatisiert und weist besonders bevorzugt einen Puffertank mit einem Volumen von bevorzugt mehr als 5m3, besonders bevorzugt von mehr als 10m3 und höchst bevorzugt von mehr oder genau 20m3 auf.

[0074] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 1. Die Behandlungsvorrichtung 1 ist bevorzugt L-förmig gestaltet, d.h. sie umfasst einen Behandlungsbehälter 4, wobei der Behandlungsbehälter 4 einen ersten Innenraumanteil, der sich bevorzug rechtwinklig zu einem zweiten Innenraumanteil erstreckt, aufweist. Bevorzugt ist ein Innenraumanteil länger als der andere Innenraumanteil, wobei ebenfalls denkbar ist, dass die Innenraumanteile gleich lang sind oder im Wesentlichen gleich lang sind. Die dargestellte Bauform ermöglicht es z.B. gebogene Elemente, wie Rohre. Träger, Verkleidungen, etc. zu behandeln. Der Behandlungsbehälter 4 weist bevorzugt mindestens oder genau eine Wandung 12 auf, wobei durch die Wandung 12 ein Bereich, in den die zu behandelnden Behandlungsgegenstände eingebracht werden, von einem Auffangraum 14 abtrennt wird. Der Auffangraum 14 dient bevorzugt zum Auffangen von über die Wandung 12 aus dem Behandlungsraum austretender Behandlungssubstanz.

[0075] Das Bezugszeichen 10 kennzeichnet eine Pumpeinrichtung, insbesondere zum Erzeugen einer Strömung innerhalb der in den Behandlungsraum einzubringenden Behandlungssubstanz. Das Bezugszeichen 18 kennzeichnet eine Filtereinrichtung 18 zum Filtern bzw. Aufbereiten der Behandlungssubstanz.

[0076] Eine Bewegung bzw. Strömung der Behandlungssubstanz wird mittels Düsen 28a, 28b und 29a, 29b, 29c (vgl. Fig. 5) bewirkt, aus denen die mittels der Pumpeinrichtung 10 geförderte Behandlungssubstanz in den Behandlungsraum gepumpt wird.

[0077] Die Einhausung 61 umschließt bzw. haust die Düsen 29a-29c ein. Bevorzugt sind drei Reihen mit 2 Düsen 28a, 28b und drei Reihen mit drei Düsen 29a, 29b, 29c vorgesehen, wobei auch denkbar ist dass genau oder mindestens eine Düse 28 und/oder 29 vorgesehen ist. Besonders bevorzugt sind die Düsen 28 geneigt zu den Düsen 29 ausgerichtet, insbesondere rechtwinklig ausgerichtet.

[0078] Das Bezugszeichen 60 kennzeichnet eine Hauptabsaugleitung, mittels der über Auslässe 57a-57g (vgl. Fig. 7) Behandlungssubstanz aus dem Behandlungsraum abgeführt, insbesondere abgesaugt, wird. Die abgeführte Behandlungssubstanz wird bevorzugt mittels der Filtereinrichtung 18 aufbereitet und mittels der Pumpeinrichtung 10 über die Düsen 28 und 29 zurück in den Behandlungsraum gefördert.

[0079] Die Behandlungsvorrichtung 1 kann bevorzugt derart dimensioniert sein, dass eine Aufstellfläche von 5100mm x 3800mm benötigt wird. Bevorzugt umfasst die Behandlungsvorrichtung 1 ein Badvolumen von im Wesentlichen, bis zu, mindestens oder genau 14m3. Das Nutzvolumen der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 1 beträgt bevorzugt 3400mm x 3000mm x 1500mm und die Höhe des Überlaufs zur Oberkante beträgt bevorzugt 200mm.

[0080] Fig. 5 zeigt eine weitere Ansicht der zuvor genannten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 1. Es ist dieser Darstellung zu entnehmen, dass die Düsen 29a-29c bzw. die 3x3 Düsenanordnung bevorzugt in einer Tasche 61 in einer Wand des Behandlungsbehälters 4 untergebracht ist, um bevorzugt die Nutzfläche nicht zu stören bzw. nicht zu beeinträchtigen. Bevorzugt sind ebenfalls die Düsen 28a-28b in einer Tasche in einer anderen Wand des Behandlungsbehälters 4 untergebracht ist, um bevorzugt die Nutzfläche nicht zu stören bzw. nicht zu beeinträchtigen. Die Taschen 61 werden bevorzugt mit einem nicht eingezeichneten Rammschutz versehen, um Beschädigung der Einbauten zu vermeiden.

[0081] Weiterhin ist eine weitere Filtereinrichtung 19 dargestellt, wobei die weitere Filtereinrichtung 19 bevorzugt als ein Grobfilter ausgeführt ist. Besonders bevorzugt wird die aufzubereitende Behandlungssubstanz zunächst aus dem Behandlungsbehälter abgesaugt, dann der weiteren Filtereinrichtung 19 zugeführt, dann durch die Pumpe 10 geführt, dann durch die Filtereinrichtung 18, die bevorzugt als Beutelfilter ausgeführt sein kann, geführt und dann über die Düsen 28, 29 zurück in den Behandlungsbehälter gefördert.

[0082] Ferner zeigt die Darstellung, dass der Boden des Behandlungsbehälters 4 gegenüber der horizontalen geneigte Flächenanteile 53, 54, 55, 56 aufweist. Bevorzugt sind die Flächenanteile 53-54 und 55-56 jeweils derart angeordnet, dass sie im Bereich eines hinsichtlich einer vertikalen Richtung betrachteten Tiefpunkts miteinander einen linearen Kontaktbereich ausbilden. Der Kontaktbereich liegt dabei bevorzugt auf einem Niveau unterhalb eines Kontaktbereichs zwischen der äußeren sich in vertikaler Richtung erstreckenden Wandung des Behälters und dem jeweiligen Flächenanteil bzw. Bodenanteil 53, 54. Die Flächenanteile bzw. Bodenanteile 53, 54 und 55, 56 bilden somit bevorzugt Rinnen aus, durch welche die Behandlungssubstanz und Schmutzpartikel gezielt zu einem oder mehreren Auslässen geleitet werden. Die Flächenanteile 53-56 sind bevorzugt mit einer Neigung von 2° bis 25° und besonders bevorzugt mit einer Neigung von 6° bis 15° und höchst bevorzugt mit einer Neigung von im Wesentlichen oder genau 10° gegenüber der horizontalen ausgerichtet.

[0083] Das Bezugszeichen 8 kennzeichnet eine bevorzugt vorgesehene Temperierungseinrichtung. Die Temperierungseinrichtung 8 weist bevorzugt 8 elektrische Heizelemente, insbesondere ä 2 kW auf. Die Heizelemente sind bevorzugt ebenfalls in der Tasche 61 in der Wand untergebracht, um die bevorzugt geforderte Nutzfläche nicht zu stören bzw. zu beeinträchtigen. Die Auslegung der Heizleistung der Temperierungseinrichtung kann sich bevorzugt an einer Wessling-Anlage 20 m3 = 20 kW Heizleistung) orientieren.

[0084] Fig. 6 zeigt insbesondere eine Detaildarstellung der Tasche 61, in der die Düsen 29a-29c und die Temperierungseinrichtung 8 bevorzugt angeordnet sind.

[0085] Fig. 7 zeigt den sich aus den zueinander geneigt ausgerichteten Bodenanteilen 53, 54 und 55, 56 des Behandlungsbehälters 4 ergebenden ersten Anteil einer Rinne 62 und den sich ergebenden zweiten Anteil 63 der Rinne. Die Rinne erstreckt sich bevorzugt auch in den Auffangraum 14 hinein. Besonders bevorzugt sind in der Rinne bzw. im Bereich der Rinne Auslasse 57a-57f, insbesondere mehrere Auslasse, zum Auslassen bzw. zum Absaugen der Behandlungssubstanz aus dem Behandlungsraum heraus vorgesehen. Ferner ist bevorzugt in dem Auffangraum 14 mindestens ein Auslass 57g zum Auslassen bzw. zum Absaugen der Behandlungssubstanz aus dem Auffangraum 14 heraus vorgesehen. Die Auslasse 57a-57g stehen bevorzugt über Verbindungsleitungen mit der Hauptabsaugleitung 61 in einer Fluidverbindung.

[0086] Nicht dargestellt ist ein Gitterrost, der bevorzugt horizontal ausgerichtet bzw. rechtwinklig zu den Seitenwänden des Behandlungsbehälters 4 ausgerichtet den Boden 53, 54, 55, 56 des Behandlungsraums überlagert, wobei der Gitterrost zu dem Boden beabstandet ist, insbesondere mehr als 20 mm und bevorzugt mehr als 50 mm und besonders bevorzugt mehr als 100 mm beabstandet ist, wobei der Gitterrost besonders bevorzugt maximal 500 mm von dem Boden des Behandlungsbehälters beabstandet ist. Der Gitterrost übernimmt bevorzugt die Funktion eines Beabstanden eines in den Behandlungsraum eingebrachten Behandlungsgegenstands von dem Boden des Behandlungsraums, wodurch sich von den behandelten Behandlungsgegenständen abgelöste Partikel unterhalb des Behandlungsgegenstands ansammeln können und so eine Absaugung dieser Partikel stets möglich ist.

[0087] Fig. 8 zeigt die Hauptabsaugleitung 60 und einen Teil der Anschlussrohre 58a-58g, durch welche die Auslasse 57a-57g mit der Hauptabsaugleitung 60 verbunden sind. Die bevorzugt zumindest aus den Anschlussrohren 58a-58g und der Hauptleitung 60 bestehende Gesamtabsaugleitung ist bevorzugt demontierbar ausgebildet. Dies ist insbesondere für eine Reinigung der einzelnen Teile der Gesamtabsaugleitung vorteilhaft.

[0088] Fig. 9 zeigt eine perspektivische Darstellung der Unterseite der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 1. Dieser Darstellung lassen sich insbesondere die mit den Auslassen und der Hauptabsaugleitung verbundenen Anschlussrohre 58a-58g entnehmen.

[0089] Die Figuren 10a und 10b zeigen verschiedene Seitenansichten der in den Figuren 4 bis 9 gezeigten erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 1.

[0090] Die Figuren 11 und 12 zeigen jeweils ein Stahlblech, welches mit dem beschriebenen Verfahren behandelt wurde, und wobei sich dadurch eine geschlossene Oberflächenstruktur bestehend aus dem auf dem Stahlblech abgelagerten Phosphor ergibt. Die Rasterelektronenaufnahmen sind vom Fraunhofer-Institut mit den in den Figuren genannten Spezifika erstellt worden:

IFAM

GEMINI

Auflösung 10 µm

EHT = 10.00 kV

WD = 12.3 mm

Signal A = SE2

Signal B = InLens

Signal = 0.5000



[0091] Wie aus der Auflösung von unter 10 µm ersichtlich, ist die Struktur in der Aufnahme zwar fotografisch etwas reliefartig ausgestaltet, jedoch ist es aufgrund der starken Vergrößerung für den Fachmann ersichtlich, dass sich eine glatte und geschlossene Oberflächenstruktur aus dem abgelagertem Phosphor auf dem Stahlblech ergeben hat. Diese geschlossene Oberflächenstruktur aus Phosphor hat sich aufgrund der Verwendung des Reinstphosphors ergeben und kann für die Weiterbehandlung mit Lack oder einer Pulverbeschichtung ohne weitere Vorbehandlung verwendet werden. Dies ist besonders vorteilhaft dahingehend, dass sich die abgelagerten Phosphorschichten ohne Zwischenraum auf dem Stahlblech anschließen, und als Folge davon ist das Stahlblech sehr rostresistent. Darüber hinaus kann das so behandelte Stahlblech mit den abgelagerten Phosphorschichten unmittelbar für eine Lackierung oder eine Pulverbeschichtung verwendet werden kann. In Salzsprühtests konnten bei Stahlblechen mit aufgrund des beschriebenen Verfahrens abgelagerten Phosphor hervorragende Ergebnisse erzielt werden. Ferner konnte das behandelte Stahlblech mit der schützenden Phosphorschicht aufgrund des beschriebenen Verfahrens auch über Monate ohne Pulverbeschichtung oder Lackierung gelagert werden, wobei sich keine Wiederverrostung in trockenen Räumen ergeben hat.

[0092] Fig. 13 zeigt eine schematische Darstellung eines Beispiels einer Verwirbelungseinrichtung 70 in einer Draufsicht. Die Verwirbelungseinrichtung 70 kann hierbei als fester Bestandteil eines Behandlungsbehälters 4 ausgebildet werden oder lösbar mit einem solchen Behandlungsbehälter 4 verbunden sein. Die Verwirbelungseinrichtung 70 umfasst bevorzugt ein Fluidleitungselement 74, das bevorzugt aus einem oder mehreren Leitungsabschnitten 80a-80e ausgebildet wird. Die einzelnen Leitungsabschnitte 80a-80e können hierbei durch Leitungen, insbesondere Schläuche oder Rohre, gebildet werden. Bevorzugt weist jeder Leitungsabschnitt 80a-80e eine Vielzahl an Auslassöffnungen 76 auf, durch welche ein Verwirbelungsfluid, das über eine Fluidbereitstellungseinrichtung 72 dem Fluidleitungselement 74 zuführbar ist, aus dem Fluidleitungselement 74 wieder austreten bzw. entweichen kann. Die einzelnen Leitungsabschnitte (bevorzugt Rohre) sind dabei besonders bevorzugt mit einer Verteileinrichtung 84 verbunden bzw. gekoppelt. Bevorzugt ist jeder Leitungsabschnitt 80a-80e mit einer Ventileinrichtung 78, insbesondere einem Magnetabsperrventil, verbunden bzw. gekoppelt. Bevorzugt sind die Ventileinrichtungen 78 jeweils in Fluidflussrichtung des durch das Fluidleitungselement geleiteten Verwirbelungsfluids zwischen der Verteilereinrichtung 84 und der ersten Auslasseinrichtung 76 angeordnet. Weiterhin ist denkbar, dass mehrere Leitungsabschnitte 80a-80e mit einer gemeinsamen Ventileinrichtung 78 gekoppelt sind bzw. für mehrere Leitungsabschnitte eine gemeinsame Ventileinrichtung 78, insbesondere ein Absperrventil, wie z.B. ein Magnetabsperrventil, vorgesehen ist. An die Verteilereinrichtung 84 ist bevorzugt eine Steuerungseinrichtung 86 und/oder Impulsgebereinrichtung 86 angeschlossen. Die Steuerungseinrichtung 86 veranlasst hierbei bevorzugt das Öffnen und/oder Schließen von einem, einzelnen, mehreren, der Mehrzahl oder aller Ventileinrichtungen 78, insbesondere Absperrventile 78. Die Steuereinrichtung 86 weist bevorzugt eine Steuereinrichtungsventileinrichtung auf, durch die ein Fluidkommunikationskanal, mittels dem der Steuerungseinrichtung 86 das Verwirbelungsfluid zugeführt wird, unterbrochen, begrenzt oder geöffnet werden kann. Der Fluidkommunikationskanal wird, dabei bevorzugt einerseits durch die Verteilereinheit 84 mit den sich daran anschließenden Leitungsabschnitten 80a-80e gebildet und andererseits durch eine Leitungsverbindung 73, insbesondere einen Schlauch, der mit einer Fluidbereitstellungseinrichtung 72 kommunizierend in Verbindung steht. Die Fluidbereitstellungseinrichtung 72 kann hierbei jedoch alternativ auch unmittelbar mit der Steuerungseinrichtung 86 und/oder der Verteilereinheit 84 verbunden sein. Die Fluidbereitstellungseinrichtung 72 ist bevorzugt ein Druckfluidanschluss einer Druckfluidquelle, wie z.B. ein Druckgasanschluss einer Druckgasquelle, insbesondere ein Pressluftanschluss einer Pressluftquelle. Dies kann z.B. ein Kompressor und/oder ein unter Druck stehender Speicher sein.

[0093] In Fig. 14 ist die aus Fig. 13 bekannte und rein exemplarisch beschriebene Verwirbelungseinrichtung 70 in einem Behandlungsbehälter 4 angeordnet und bildet dadurch exemplarisch die erfindungsgemäße Vorrichtung aus. Der Behandlungsbehälter 4 wird hierbei in Längsrichtung einerseits durch die Wehrwandung 12 und andererseits durch die rückseitige Wandung 92 begrenzt. In Breitenrichtung wird der Behandlungsbehälter einerseits durch die erste Seitenwandung 90 und andererseits durch die zweite Seitenwandung 91 begrenzt. Der Boden 82 des Behandlungsbehälters 4 weist bevorzugt eine Ablaufmündung 85 auf, durch welche die Behandlungssubstanz aus dem Hauptaufnahmeraum abführbar, insbesondere ableitbar oder abpumpbar, ist. Die Ablaufmündung 85 ist bevorzugt mit der Filtereinrichtung 18 derart verbunden, dass die über die Ablaufmündung 85 abgeführte Behandlungssubstanz der Filtereinrichtung zugeführt wird bzw. zuführbar ist. Die Wehrwandung 12 begrenzt andererseits den Auffangraum 14, in den die durch die Verwirbelungseinrichtung 70 aufgewirbelten Verunreinigungen mit der über die Wehrwandung 12 tretenden Behandlungssubstanz über die Ablaufmündung 83 zur Filtereinrichtung 18 zum Filtern geführt werden können. Somit werden bevorzugt auf dem Wannenboden der Behandlungsanlage Rohre, insbesondere aus Edelstahl, mit einem bevorzugten Durchmesser zwischen 4mm und 6mm bevorzugt fest eingebaut. Diese Rohre werden bevorzugt über eine Verteilereinheit zusammengefasst. Besonders bevorzugt ist jedes Rohr mit einem Absperrventil versehen, wobei alternativ denkbar, ist, dass nur die Verteilereinheit mit einer Ventileinrichtung, insbesondere einem Absperrventil, wie einem Magnetabsperrventil, versehen ist, so dass im Bad gezielt einzelne Teilbereiche oder der gesamte Bereich beaufschlagt werden kann. D.h. je nach Bedarf kann einem oder mehreren Rohren das Verwirbelungsfluid gezielt zugeführt werden, wodurch spezielle Strömungen oder Verwirbelungen in der Behandlungssubstanz erzeugt werden können. Über das Fluidleitungselement bzw. die Verrohrung wird bevorzugt während der Stillstandzeit der Behandlungsanlage bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung das Verwirbelungsfluid unter Druck, insbesondere Druckluft, in das Bad bzw. die Behandlungssubstanz eingelassen und damit der noch am Boden lagernde Schmutz aufgewirbelt, so dass er sich in der Flüssigkeit bzw. der Behandlungssubstanz verteilen kann. Das Einlassen, insbesondere Einblasen, des Verwirbelungsfluides, insbesondere der Druckluft, wird bevorzugt über ein Zeitschaltventil und/oder eine Steuerungseinrichtung 86 gesteuert und kann gleichmäßig oder pulsierend, dauerhaft oder in programmierten Zeitabständen oder in Abhängigkeit von erfassten Sensormessdaten erfolgen. Bevorzugt während des Einblasens des Fluides und besonders bevorzugt bis zu 3 Stunden danach oder bis zu zwei Stunden danach oder bis zu 1 Stunde danach oder mehr als 3 Stunden danach läuft die Filtereinrichtung 18 bzw. die installierte Filteranlage bevorzugt mit und entfernt den aufgewirbelten Schmutz aus der Behandlungssubstanz.

[0094] Fig. 15 zeigt schematisch das aufsteigende Verwirbelungsfluid, insbesondere die aufsteigenden Luftbläschen 88. Durch die Luftbläschen 88, die durch die Auslassöffnungen 76 austreten, wird die Behandlungssubstanz verwirbelt. Ferner werden mit den Luftbläschen Verunreinigungen, insbesondere Schlamm, aus dem Bodenbereich der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgewühlt und nach oben zur Wehrströmung gefördert. Ferner zeigt Fig. 15 rein alternativ zur Leitung 73 eine Leitung 75. Die Leitung 75 kann hierbei derart mit dem Behandlungsbehälter 4 gekoppelt sein, dass Anteile der Behandlungssubstanz aus dem Behandlungsbehälter 4 entnommen werden können. Die mittels der Leitung 75 entnommenen Behandlungssubstanzanteile werden dann bevorzugt mittels einer Pumpeinrichtung (nicht gezeigt) der Verwirbelungseinrichtung 70 zugeführt. Das durch die Verwirbelungseinrichtung 70 in diesem Falle an die im Behandlungsbehälter vorgesehene Behandlungssubstanz abgegebene Verwirbelungsfluid zum Verwirbeln der im Behandlungsbehälter vorgesehenen Behandlungssubstanz ist somit der über die Leitung 75 abgeführte Anteil der Behandlungssubstanz. Die Leitung 75 kann hierbei z.B. mit dem Behandlungssubstanzentnahmemittel bzw. der Öffnung oder Mündung oder Absaugöffnung 85 verbunden sein.

[0095] Fig. 16 zeigt einen rein exemplarischen und schematischen Aufbau einer Behandlungsanlage 100. Gemäß dieser Darstellung kann eine oder können mehrere der Behandlungseinrichtungen 1, wie sie z.B. aus den vorangegangenen Figuren bekannt ist, vorgesehen sein. Ferner kann eine oder es können mehrere Oberflächenbehandlungseinrichtung/en 94 zur Oberflächenbehandlung des zuvor mittels der Behandlungseinrichtung 1 behandelten Behandlungsgegenstands 2 weiter behandelt werden. Bevorzugt erfolgt eine weitere Behandlung zumindest eines Teils der Oberfläche des Behandlungsgegenstands 2 und besonders bevorzugt zumindest des Großteils der Oberfläche des Behandlungsgegenstands 2 und höchst bevorzugt von im Wesentlichen oder genau der gesamten Oberfläche des Behandlungsgegenstands 2. Die Oberflächenbehandlungseinrichtung 94 ist hierbei bevorzugt zum Beschichten des Behandlungsgegenstands 2 ausgebildet. Bevorzugt wird durch die Oberflächenbehandlungseinrichtung 94 eine oder mehrere Materialschichten auf der Oberfläche des Behandlungsgegenstands 2 aufgetragen oder erzeugt. Bevorzugt wird durch die Oberflächenbehandlungseinrichtung 94 eine Pulverbeschichtung und/oder eine Lackierung des Behandlungsgegenstands bewirkt. Bevorzugt kann hierbei als Lack z.B. ein 2K HS Einschichtlack verwendet werden.

[0096] Ferner ist denkbar, dass im Transportweg 96 zwischen der Behandlungseinrichtung 1 und der Oberflächenbehandlungseinrichtung 94 eine Trocknungseinrichtung (nicht gezeigt) zum Trocknen des Behandlungsgegenstand 2 vorgesehen bzw. ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ ist denkbar, dass nach der Oberflächenbehandlungseinrichtung 94 oder als Bestandteil der Oberflächenbehandlungseinrichtung eine Trocknungseinrichtung (nicht gezeigt) vorgesehen bzw. ausgebildet ist. Es ist hierbei ebenfalls denkbar, dass der Schritt Pulverbeschichten als das Auftragen eines Pulverlacks zu verstehen ist. Im Falle der Aufbringung eines Pulverlacks wird bevorzugt vor der Aufbringung des Pulverlacks durch die Oberflächenbehandlungseinrichtung 94 oder durch eine vorgelagerte Einrichtung eine Grundierung auf dem Behandlungsgegenstand erzeugt bzw. darauf aufgetragen, insbesondere mittels kathodischer Tauchlackierung.

[0097] Die Figuren 17a-c zeigen schematisch Testergebnisse, wie sie bei einem Salzsprühtest erfasst wurden. Alle Oberflächen sind hierbei mit einem 2 K HS Einschichtlack versehen. Fig. 17a zeigt dabei die Oberfläche von einem normalen Stahl nach einem 600 stündigen Salzsprühtest. Der Blasengrad gemäß ISO 4628-2 beträgt hierbei m0g0, die Unterwanderung am Ritz beträgt 18mm, der Rostgrad nach ISO 4628-03 beträgt Ri 0 und die Enthaftung am Ritz beträgt 21 mm. Fig. 17b zeigt dabei die Oberfläche von einem normal phosphatierten Stahl nach einem 600 stündigen Salzsprühtest. Der Blasengrad gemäß ISO 4628-2 beträgt hierbei m0g0, die Unterwanderung am Ritz beträgt 17mm, der Rostgrad nach ISO 4628-03 beträgt Ri 0 und die Enthaftung am Ritz beträgt 25-28 mm.

[0098] Fig. 17c zeigt dabei die Oberfläche von einem gemäß der vorliegenden Erfindung vorbehandeltem Stahl nach einem 1000 stündigen Salzsprühtest. Der Blasengrad gemäß ISO 4628-2 beträgt hierbei m0g0, die Unterwanderung am Ritz beträgt 6mm, der Rostgrad nach ISO 4628-03 beträgt Ri 0 und die Enthaftung am Ritz beträgt 4-6 mm.

[0099] Es wird somit erkannt, dass viele 2 K HS Systeme auf Basis von Polyestern in der Salzsprühbeständigkeit große Probleme hinsichtlich der Unterwanderung am Ritz aufweisen. Wird die vorliegende Erfindung angewandt, dann zeigen sich massive Verbesserungen hinsichtlich dieses Phänomens.

[0100] Fig. 18a-c zeigen schematisch unterschiedlich behandelte Oberflächen, die jeweils 1008 Stunden einem Salzsprühtest ausgesetzt waren. Der gemäß Fig. 18a gezeigte Metallkörper wurde mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren phosphatiert, dann wurde eine kathodische Tauchlackierung aufgebracht und letztlich wurde der Metallkörper mit einem Pulverlack beschichtet. Die Unterwanderung am Ritz beträgt hierbei 2mm. Auf der Fläche gibt es keine Blasen- oder Rostbildung. Die Enthaftung am Ritz, geprüft mit Gewebeklebeband, beträgt 3mm. Der gemäß Fig. 18b gezeigte Metallkörper wurde mit der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung vorbehandelt, dann wurde eine kathodische Tauchlackierung aufgebracht und letztlich wurde der Metallkörper mit einem Pulverlack beschichtet. Die Unterwanderung am Ritz beträgt hierbei 1mm. Auf der Fläche gibt es keine Blasen- oder Rostbildung. Die Enthaftung am Ritz, geprüft mit Gewebeklebeband, beträgt 2mm. Der gemäß Fig. 18c gezeigte Metallkörper wurde mit der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung vorbehandelt und anschließend wurde der Metallkörper mit einem Pulverlack beschichtet. Die Unterwanderung am Ritz beträgt hierbei 5mm. Auf der Fläche gibt es keine Blasen- oder Rostbildung. Die Enthaftung am Ritz, geprüft mit Gewebeklebeband, beträgt 5mm.

[0101] In den Fig. 17a-c und 18a-c zeigen jeweils durch die Bezugszeichen I1 und I2 zwei voneinander verschiedene Indikatorstellen an, die zum Bestimmen der angegebenen Messwerte analysiert wurden.
Bezugszeichenliste
1 Behandlungsvorrichtung 48 VE-Wasseraufbereitungseinrichtung
2 Behandlungsgegenstand 49 Steuerungseinrichtung
4 Behandlungsbehälter 50 Weitere Druckbandfiltereinrichtung
6 Behandlungssubstanz 51 Speichertank
8 Temperierungseinrichtung 52 Seitenkanalverdichter
10 Pumpeinrichtung 53 Erster geneigter Bodenanteil
12 Wandung 54 Zweiter geneigter Bodenanteil
14 Auffangraum 55 Dritter geneigter Bodenanteil
16 Förderleitung 56 Vierter geneigter Bodenanteil
18 Filtereinrichtung 57 Auslass
19 Weitere Filtereinrichtung 58 Anschlussrohr
20 Wehrströmung 60 Hauptabsaugleitung
22 Hauptaufnahmeraum 61 Tasche mit Düsen
24 Erster Nebenaufnahmeraum 62 Erster Anteil der Rinne
26 Zweiter Nebenaufnahmeraum 63 Zweiter Anteil der Rinne
27 Gitter 70 Verwirbelungseinrichtung
28 Düse 72 Bereitstellungseinrichtung
39 Drahtcoil 73 Leitung
40 Behandlungsvorrichtung zum Behandeln von Draht 74 Fluidleitungselement
41 Anlieferungsstelle 76 Auslassöffnungen
42 Behandlungsbad 78 Ventileinrichtung
43 Fixierungsbad 80 Leitungsabschnitte / Rohre
44 Abtransportstelle 80a erster Leitungsabschnitt
45 Transporteinrichtung 80b zweiter Leitungsabschnitt
46 Druckbandfiltereinrichtung 80c dritter Leitungsabschnitt
47 Dosiereinrichtung 80d vierter Leitungsabschnitt
80e fünfter Leitungsabschnitt 90 Seitenwand
82 Boden 92 Rückwand
84 Verteilereinheit 94 Oberflächenbehandlungseinrichtung
86 Steuereinheit 96 Transportweg
84 Ablaufmündung im Auffangraum 100 Behandlungsanlage
86 Ablaufmündung im Hauptaufnahmeraum I1 erste Indikatorstelle
88 aufsteigendes Fluid (bevorzugt Luft) I2 zweite Indikatorstelle



Ansprüche

1. Behandlungsvorrichtung (1) zur Behandlung eines metallischen Behandlungsgegenstands (2), wobei die Behandlung zumindest das Beizen und das Phosphatieren des Behandlungsgegenstands (2) umfasst,
wobei die Behandlungsvorrichtung (1) zumindest die nachfolgend genannten Einrichtungen umfasst:

einen Behandlungsbehälter (4) zum Aufnehmen des Behandlungsgegenstands (2) und zum Aufnehmen einer fließfähigen Behandlungssubstanz (6),

eine Pumpeinrichtung (10) zum Umwälzen von zumindest einem Anteil der Behandlungssubstanz (6),
wobei zumindest ein Teil des Behandlungsgegenstands (2), insbesondere der gesamte Behandlungsgegenstand (2), von der Behandlungssubstanz (6) umströmbar ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Verwirbelungseinrichtung (70) zum Aufwirbeln von sich im Bodenbereich der Behandlungsvorrichtung ablagernden Verunreinigungen, insbesondere Feststoffpartikel, vorgesehen ist,

wobei die Verwirbelungseinrichtung (70) mindestens eine Bereitstellungseinrichtung (72) und ein Fluidleitungselement (74) mit einer Vielzahl an Auslassöffnungen (76) zum Zuführen eines Verwirbelungsfluids zur Behandlungssubstanz (6) aufweist,

wobei das Verwirbelungsfluid durch die Bereitstellungseinrichtung (72) dem Fluidleitungselement (74) mit einem Druck von mehr als 2 bar zuführbar ist, wobei das Fluidleitungselement (74) mehrere mittels Ventileinrichtungen (78) voneinander entkoppelbare Leitungsabschnitte (80) ausbildet, wobei zumindest die Mehrheit der Leitungsabschnitte (80) im Bereich des Bodens (82) des Behandlungsbehälters (4) angeordnet sind,

wobei das Verwirbelungsfluid Luft ist..


 
2. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitungsabschnitte durch Rohre (80) ausgebildet sind, insbesondere mit einem Durchmesser zwischen 2mm und 12mm und bevorzugt in einem Durchmesser zwischen 3mm und 9mm und besonders bevorzugt in einem Durchmesser zwischen 4mm und 6mm,
wobei die Rohre (80) mit dem Boden (82) des Behandlungsbehältnisses (4) gekoppelt sind oder daran angeordnet sind,
wobei die Rohre (80) mittels mindestens einer Verteilereinheit (84) miteinander verbunden sind, und
wobei jede Ventileinrichtung (78) als Absperrventil, insbesondere als Absperrmagnetventil, ausgebildet ist und
die Bereitstellungseinrichtung (72) als zum Bereitstellen von einem unter mindestens 2bar Druck stehenden Gas, insbesondere Luft, ausgebildet ist.
 
3. Behandlungsvorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Filtereinrichtung (18) zum Filtern der Behandlungssubstanz (6) vorgesehen ist, wobei durch das Filtern Verunreinigungen aus der Behandlungssubstanz (6) entfernt werden, die sich in der Behandlungssubstanz (6) angereichert haben, und
eine Steuerungseinrichtung zum Betrieb der Filtereinrichtung und/oder der Verwirbelungseinrichtung vorgesehen ist,
wobei die Filtereinrichtung und die Verwirbelungseinrichtung zumindest zeitweise in Abhängigkeit voneinander betreibbar sind.
 
4. Behandlungsvorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Betrieb der Verwirbelungseinrichtung zumindest zeitweise die Bereitstellung des Fluides und die Ansteuerung der Ventileinrichtung umfasst,
wobei die Ventileinrichtungen nach vorbestimmten Verläufen, insbesondere in programmierten Zeitabständen, ansteuerbar sind.
 
5. Behandlungsvorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behandlungsbehälter (4) durch eine Wandung (12) von einem Auffangraum (14) zum Auffangen von über die Wandung (12) fließender Behandlungssubstanz (6) getrennt ist, wobei die in dem Auffangraum (14) aufgefangene Behandlungssubstanz (6) mittels einer Förderleitung (16) in den Behandlungsbehälter (4) zurückförderbar ist,
wobei die Pumpeinrichtung (10) und die Filtereinrichtung (18) einen Bestandteil der Förderleitung (16) bilden und die geförderte Behandlungssubstanz (6) von der Pumpeinrichtung (10) durch die Filtereinrichtung (18) hindurch gefördert wird,
wobei die Förderleitung (16) derart gestaltet ist, dass durch die zurück in den Behandlungsbehälter (4) geförderte Behandlungssubstanz (6) eine Wehrströmung (20) zum Ausleiten eines Teils der Behandlungssubstanz (6) aus dem Behandlungsbehälter (4) heraus und in den Auffangraum (14) hinein erzeugbar ist.
 
6. Behandlungsvorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Behandlungsbehälter (4) derart einen Hauptaufnahmeraum (22), in den der Behandlungsgegenstand (2) einbringbar ist und mindestens einen ersten Nebenaufnahmeraum (24) aufweist, wobei der Hauptaufnahmeraum (22) und der erste Nebenaufnahmeraum (24) derart miteinander verbunden sind, dass die Behandlungssubstanz (6) zum einen aus dem Hauptaufnahmeraum (22) heraus in den ersten Nebenaufnahmeraum (24) hinein fließen kann und zum anderen aus dem ersten Nebenaufnahmeraum (24) heraus in den Hauptaufnahmeraum (22) hinein fließen kann, wobei der Hauptaufnahmeraum (22) und der erste Nebenaufnahmeraum (24) derart voneinander abgegrenzt sind, dass das Eindringen des Behandlungsgegenstands (2) in den ersten Nebenaufnahmeraum (24) zumindest teilweise und bevorzugt vollständig verhindert wird und
wobei der Hauptaufnahmeraum (22) ebenfalls mit einem zweiten Nebenaufnahmeraum (26) gekoppelt ist,
wobei der erste Nebenaufnahmeraum (24) ein unterhalb des Hauptaufnahmeraums (22) ausgebildeter Pufferaufnahmeraum zum Aufnehmen einer bestimmten Menge an Behandlungssubstanz (6) ist, und
wobei der zweite Nebenaufnahmeraum (26) ein bevorzugt seitlich von dem Hauptaufnahmeraum (22) ausgebildeter Temperierungsraum ist, wobei die Temperierungseinrichtung (8) zumindest teilweise in dem zweiten Nebenaufnahmeraum (26) angeordnet ist.
 


Claims

1. A treatment device (1) for the treatment of a metal article for treatment (2), wherein the treatment comprises at least pickling and phosphating of the article for treatment (2),
wherein the treatment device (1) comprises at least the following specified apparatus:

a treatment container (4) for receiving the article for treatment (2) and for receiving a flowable treatment substance (6),

a pump apparatus (10) for circulating at least a proportion of the treatment substance (6),

wherein the treatment substance (6) can flow around at least a portion of the article for treatment (2), in particular the entire article for treatment (2),

characterized in that

a swirling apparatus (70) is provided to swirl up impurities, in particular solid particles, being deposited in the region of the floor of the treatment device,

wherein the swirling apparatus (70) comprises at least one provision apparatus (72) and a fluid conducting element (74) having a plurality of outlet openings (76) for supplying a swirling fluid to the treatment substance (6),

wherein the swirling fluid can be supplied through the provision apparatus (72) to the fluid conducting element (74) at a pressure of more than 2 bar, wherein the

fluid conducting element (74) is formed by a plurality of conduit sections (80) which can be uncoupled from each other by means of valve apparatus (78), wherein at least the majority of the conduit sections (80) are disposed in the region of the floor (82) of the treatment container (4),

wherein the swirling fluid is air.


 
2. The treatment device as claimed in claim 1,
characterized in that
the conduit sections are formed by tubes (80), in particular with a diameter of between 2 mm and 12 mm and preferably with a diameter of between 3 mm and 9 mm and particularly preferably with a diameter of between 4 mm and 6 mm,
wherein the tubes (80) are coupled to the floor (82) of the treatment container (4) or are disposed thereon,
wherein the tubes (80) are connected together by means of at least one distribution unit (84), and
wherein each valve apparatus (78) is configured as a shut-off valve, in particular as a magnetic shut-off valve, and
the provision apparatus (72) is configured to provide a gas, in particular air, at a pressure of at least 2 bar.
 
3. The treatment device (1) as claimed in one of the preceding claims,
characterized in that
a filtration apparatus (18) is provided for filtration of the treatment substance (6), wherein impurities which have been concentrated in the treatment substance (6) are removed from the treatment substance (6) by means of the filtration, and
a control apparatus is provided for operating the filtration apparatus and/or the swirling apparatus,
wherein the filtration apparatus and the swirling apparatus can be operated interdependently at least periodically.
 
4. The treatment device (1) as claimed in one of the preceding claims 1 to 3,
characterized in that
the at least periodical operation of the swirling apparatus comprises the provision of the fluid and the control of the valve apparatus,
wherein the valve apparatus can be controlled in accordance with predetermined sequences, in particular at programmed time intervals.
 
5. The treatment device (1) as claimed in one of the preceding claims,
characterized in that
the treatment container (4) is separated by a wall (12) from a collecting chamber (14) for collecting treatment substance (6) which flows over the wall (12), wherein the treatment substance (6) collected in the collecting chamber (14) can be recycled to the treatment container (4) by means of a conveyor conduit (16),
wherein the pump apparatus (10) and the filtration apparatus (18) form a component of the conveyor conduit (16) and the conveyed treatment substance (6) is conveyed from the pump apparatus (10) through the filtration apparatus (18),
wherein the conveyor conduit (16) is configured in a manner such that, because the treatment substance (6) is conveyed back to the treatment container (4), an overflow (20) can be produced in order to channel a portion of the treatment substance (6) out of the treatment container (4) and into the collecting chamber (14).
 
6. The treatment device (1) as claimed in one of the preceding claims,
characterized in that
the treatment container (4) comprises a main collecting chamber (22) into which the article for treatment (2) can be introduced and at least one first auxiliary collecting chamber (24), wherein the main collecting chamber (22) and the first auxiliary collecting chamber (24) are connected together in a manner such that on the one hand, the treatment substance (6) can flow out of the main collecting chamber (22) into the first auxiliary collecting chamber (24) and on the other hand can flow out of the first auxiliary collecting chamber (24) into the main collecting chamber (22), wherein the main collecting chamber (22) and the first auxiliary collecting chamber (24) are delimited from each other in a manner such that penetration of the article for treatment (2) into the first auxiliary collecting chamber (24) is at least partially and preferably completely prevented, and
wherein the main collecting chamber (22) is also coupled to a second auxiliary collecting chamber (26),
wherein the first auxiliary collecting chamber (24) is a buffer collecting chamber positioned beneath the main collecting chamber (22) for receiving a specific quantity of treatment substance (6), and
wherein the second auxiliary collecting chamber (26) is a tempering chamber which is preferably positioned laterally with respect to the main collecting chamber (22), wherein the tempering device (8) is at least partially disposed in the second auxiliary collecting chamber (26).
 


Revendications

1. Dispositif de traitement (1) pour le traitement d'un objet de traitement métallique (2), dans lequel le traitement comporte au moins le décapage et la phosphatation de l'objet de traitement (2),
dans lequel le dispositif de traitement (1) comporte au moins les dispositifs cités par la suite :

un récipient de traitement (4) pour la réception de l'objet de traitement (2) et pour la réception d'une substance de traitement pouvant s'écouler (6),

un dispositif de pompage (10) pour la circulation d'au moins une part de la substance de traitement (6),

dans lequel au moins une partie de l'objet de traitement (2), en particulier l'objet de traitement entier (2), peut être contournée par la substance de traitement (6),

caractérisé en ce que

un dispositif de tourbillon (70) est prévu pour faire tourbillonner des impuretés, en particulier des particules solides, se déposant dans la zone de fond du dispositif de traitement,

dans lequel le dispositif de tourbillon (70) présente au moins un dispositif de fourniture (72) et un élément de conduite de fluide (74) avec une pluralité d'ouvertures de sortie (76) pour amener un fluide de tourbillon à la substance de traitement (6),

dans lequel le fluide de tourbillon peut être amené par le dispositif de fourniture (72) à l'élément de conduite de fluide (74) à une pression de plus de 2 bar, dans lequel l'élément de conduite de fluide (74) réalise plusieurs sections de conduite (80) pouvant être découplées les unes des autres au moyen de dispositifs de soupape (78), dans lequel au moins la plupart des sections de conduite (80) sont agencées dans la zone du fond (82) du récipient de traitement (4),

dans lequel le fluide de tourbillon est de l'air.


 
2. Dispositif de traitement selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
les sections de conduite sont réalisées par des tubes (80), en particulier avec un diamètre entre 2 mm et 12 mm et de préférence dans un diamètre entre 3 mm et 9 mm et de manière particulièrement préférée dans un diamètre entre 4 mm et 6 mm,
dans lequel les tubes (80) sont couplés au fond (82) du récipient de traitement (4) ou sont agencés dessus,
dans lequel les tubes (80) sont reliés entre eux au moyen d'au moins une unité de distribution (84), et
dans lequel chaque dispositif de soupape (78) est réalisé en tant que soupape d'arrêt, en particulier en tant que soupape d'arrêt magnétique et
le dispositif de fourniture (72) est réalisé pour la fourniture d'un gaz, en particulier de l'air, se trouvant sous au moins 2 bar de pression.
 
3. Dispositif de traitement (1) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
un dispositif de filtration (18) est prévu pour la filtration de la substance de traitement (6), dans lequel par la filtration des impuretés qui se sont accumulées dans la substance de traitement (6) sont retirées de la substance de traitement (6), et
un dispositif de commande est prévu pour le fonctionnement du dispositif de filtration et/ou du dispositif de tourbillon,
dans lequel le dispositif de filtration et le dispositif de tourbillon peuvent fonctionner au moins temporairement en fonction l'un de l'autre.
 
4. Dispositif de traitement (1) selon l'une des revendications précédentes 1 à 3,
caractérisé en ce que
le fonctionnement du dispositif de tourbillon comporte au moins temporairement la fourniture du fluide et la commande du dispositif de soupape,
dans lequel les dispositifs de soupape peuvent être commandés selon des déroulements prédéterminés, en particulier dans des intervalles de temps programmés.
 
5. Dispositif de traitement (1) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le récipient de traitement (4) est séparé par une paroi (12) d'un espace de collecte (14) pour la collecte de la substance de traitement (6) s'écoulant par-dessus la paroi (12), dans lequel la substance de traitement (6) collectée dans l'espace de collecte (14) peut être refoulée dans le récipient de traitement (4) au moyen d'une conduite de refoulement (16),
dans lequel le dispositif de pompage (10) et le dispositif de filtration (18) forment un constituant de la conduite de refoulement (16) et la substance de traitement refoulée (6) est refoulée par le dispositif de pompage (10) au travers du dispositif de filtration (18),
dans lequel la conduite de refoulement (16) est conçue de telle manière qu'un écoulement de déversoir (20) puisse être généré par la substance de traitement (6) refoulée dans le récipient de traitement (4) pour l'évacuation d'une partie de la substance de traitement (6) hors du récipient de traitement (4) et dans l'espace de collecte (14).
 
6. Dispositif de traitement (1) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le récipient de traitement (4) présente un espace de réception principal (22) dans lequel l'objet de traitement (2) peut être introduit et au moins un premier espace de réception secondaire (24), dans lequel l'espace de réception principal (22) et le premier espace de réception secondaire (24) sont reliés entre eux de telle manière que la substance de traitement (6) puisse s'écouler d'une part hors de l'espace de réception principal (22) dans le premier espace de réception secondaire (24) et d'autre part hors du premier espace de réception secondaire (24) dans l'espace de réception principal (22), dans lequel l'espace de réception principal (22) et le premier espace de réception secondaire (24) sont délimités l'un de l'autre de telle manière que la pénétration de l'objet de traitement (2) dans le premier espace de réception secondaire (24) soit empêchée au moins partiellement et de préférence complètement et
dans lequel l'espace de réception principal (22) est aussi couplé à un second espace de réception secondaire (26),
dans lequel le premier espace de réception secondaire (24) est un espace de réception tampon réalisé en dessous de l'espace de réception principal (22) pour la réception d'une quantité déterminée de substance de traitement (6), et
dans lequel le second espace de réception secondaire (26) est un espace de régulation de température réalisé de préférence latéralement par rapport à l'espace de réception principal (22), dans lequel le dispositif de régulation de température (8) est agencé au moins partiellement dans le second espace de réception secondaire (26).
 




Zeichnung



























































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur