[0001] Die Erfindung betrifft ein implantierbares medizinisches Gerät, insbesondere einen
Kardioverter- Defibrillator.
[0002] Implantierbare medizinisches Geräte, insbesondere Implantate zur Stimulation eines
Organs und/oder zur Aufnahme eines physiologischen Signals (z.B. implantierbare Herzschrittmacher,
Kardioverter-Defibrillatoren (ICD), Neurostimulatoren etc.), weisen in der Regel ein
Gerätegehäuse auf, in dem zumindest eine elektrische Komponente angeordnet ist.
[0003] Mithilfe eines derartigen ICDs kann der Herzrhythmus einer Person überwacht werden,
wobei bei detektierten Unregelmäßigkeiten, insbesondere bei Kammerflimmern, Kammerflattern
oder einer Tachykardie, ein elektrischer Impuls durch den ICD an das Herz abgegeben
werden kann, durch den ein normaler Herzrhythmus wieder hergestellt werden kann.
[0004] Für eine uneingeschränkte Funktion solcher implantierbaren medizinischen Geräte muss
insbesondere eine Verbindung zwischen einer Leiterplatte/Schaltkreis und einer elektrischen
Komponente (z.B. Batterie oder Kondensator) des Gerätes bestehen, die auch bei einer
Bewegung des implantierbaren medizinischen Gerätes intakt bleibt. Um dies zu erreichen,
kann die elektrische Komponente im implantierbaren medizinischen Gerät fixiert werden.
Der Begriff "Fixierung" meint dabei, dass eine Bewegung der Komponente bezüglich des
Gerätegehäuses verhindert wird. Bei einer "vollständigen Fixierung" wird eine Bewegung
einer Komponente in alle Raumrichtungen verhindert. Bei einer "unvollständigen Fixierung"
kann sich eine Komponente zumindest in eine Raumrichtung bewegen. Ohne eine Fixierung
oder bei einer unvollständigen Fixierung der Komponente kann sich die Komponente innerhalb
des Gehäuses des implantierbaren medizinischen Gerätes bewegen, so dass z.B. die besagte
Verbindung zwischen der Komponente und der Leiterplatte/Schaltkreis unterbrochen bzw.
gestört werden kann. Dies kann einen Funktionsausfall zur Folge haben, wodurch es
möglicherweise zu einem unerwünschten Therapieausfall kommen kann.
[0005] Auch ist für den Herstellungsprozess eines implantierbaren medizinischen Geräts ist
eine Fixierung von wesentlichen Komponenten innerhalb des Montagerahmens. Unter einem
Montagerahmen wird im Allgemeinen ein Element verstanden, das dazu ausgelegt ist,
Komponenten eines Gerätes zu fixieren. Ein Montagerahmen wird verwendet, um Herstellungsschritte
zu vereinfachen und einen sicheren Transport von montierten Produkten und Zwischenprodukten
zu gewährleisten.
[0006] Zur Reduktion einer Bewegung einer Komponente im Inneren des Gerätes ist im Stand
der Technik ein Montagerahmen bekannt, in den eine Komponente positioniert werden
kann. Ein derartiger Montagerahmen kann sogenannte Rippen aufweisen, mit deren Hilfe
die Komponente in einer ersten Ebene fixiert werden kann, d.h., dass die Bewegung
der Komponente parallel zur ersten Ebene reduziert oder verhindert werden kann. Bei
einer Positionierung der Komponente in einem solchen Montagerahmen kann sich die Komponente
jedoch weiterhin senkrecht zur ersten Ebene bewegen. Eine vollständige Fixierung ist
daher durch einen derartigen Montagerahmen nicht erreicht.
[0007] Für eine Fixierung der Komponenten senkrecht zur ersten Ebene sind im Stand der Technik
unterschiedliche Lösungen offenbart.
[0008] Eine Lösung sieht eine zusätzliche Fixierung einer Komponente durch Kleben vor. Allerdings
kann ein dabei verwendetes Klebematerial Alterungserscheinungen unterliegen, so dass
die Fixierung mit zunehmendem Alter des implantierbaren medizinischen Gerätes an Wirksamkeit
verlieren kann. Weiterhin würde bei einer derartigen Fixierung die Herstellungszeit
des implantierbaren medizinischen Gerätes verlängert, da das Klebematerial aushärten
muss, bevor ein weiterer Herstellungsschritt erfolgen kann. Weiterhin könnten Bestandteile
des Klebematerials für Veränderungen anderer Komponenten des implantierbaren medizinischen
Gerätes, insbesondere der Leiterplatte, sorgen. Insbesondere könnte es zu einer Korrosion
kommen, durch die die Funktion der Leiterplatte und damit die Funktion des implantierbaren
medizinischen Gerätes reduziert werden könnte.
[0009] Nach dem Stand der Technik ist alternativ eine Lösung bekannt, die ein Pressen des
implantierbaren medizinischen Gerätes umfasst. Dabei besteht jedoch unter Umständen
das Risiko einer Beschädigung der Komponenten bzw. das Risiko, dass das Gehäuse nicht
vollständig geschlossen wird.
[0010] Eine andere Lösung weist ein zusätzliches Bauteil auf, wobei das zusätzliche Bauteil
der Fixierung durch Ausgleich einer Toleranz dienen kann. Ein zusätzliches Bauteil
kann beispielsweise eine zusätzliche Kunststofffolie oder ein Element aus Schaumstoff
sein. Allerdings können durch zusätzliche Bauteile die Kosten der Herstellung des
implantierbaren medizinischen Gerätes in unerwünschter Weise erhöht werden.
[0011] Schließlich wird in der
WO 2015/106109 ein erster Rahmen offenbart, der Rückhalteelemente aufweist, durch die ein zweiter
Rahmen, der im Inneren des ersten Rahmens positioniert ist, stabilisiert werden kann.
[0012] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein implantierbares
medizinisches Gerät bereitzustellen, das eine elektrische Komponente aufweist, die
auf einfache Weise sicher im Innenraum des Gerätegehäuses fixierbar ist. Weiterhin
soll das implantierbare medizinische Gerät insbesondere so gestaltet sein, dass die
Komponente auf einfache Weise im Innenraum des Gerätegehäuses anordbar ist.
[0013] Diese Aufgabe wird durch ein implantierbares medizinisches Gerät mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen
angegeben und werden nachfolgend beschrieben.
[0014] Gemäß Anspruch 1 wird ein implantierbares medizinisches Gerät offenbart, mit: einem
Gerätegehäuse, das eine erste und eine zweite Gerätegehäuseschale aufweist, wobei
das Gerätegehäuse einen Innenraum umgibt. Ferner weist das implantierbare medizinische
Gerät eine elektrische Komponente des Gerätes auf, die im Innenraum angeordnet ist.
Zudem weist das implantierbare medizinische Gerät einen Montagerahmen auf, der im
Innenraum angeordnet ist und die elektrische Komponente umgibt. Dabei weist der Montagerahmen
mindestens eine Klemmstruktur auf, wobei die mindestens eine Klemmstruktur dazu ausgebildet
ist, eine Kraft auf die elektrische Komponente auszuüben, um die elektrische Komponente
im Innenraum des Gerätegehäuses zu fixieren.
[0015] Ein implantierbares medizinisches Gerät wird im Folgenden auch kurz als Implantat
bezeichnet.
[0016] In einer Ausführungsform sind das Gerätegehäuse und der Montagerahmen dazu ausgebildet
eine Leiterplatte und mindestens eine, insbesondere zwei, elektrische Komponenten
zu umgeben bzw. aufzunehmen.
[0017] Der Montagerahmen kann insbesondere einstückig ausgebildet sein. Der Montagerahmen
kann dabei ein Material aufweisen oder aus einem Material gebildet sein, das Toleranzen
der Bauteile des Implantats ausgleichen kann. Das Material kann ein elastisches Material
sein. Insbesondere kann das Material eines der folgenden Materiale sein: Polybutylenterephthalat
(PBTP, PBT), Liquid Crystal Polymer (LCP), Polyurethan (PU), Acrylnitril-Butadien-Styrol
(ABS), Polysolfon (PSU), Polyetheretherketon (PEEK), Polyoxymethylen (POM), etc.
[0018] Die erste und/oder die zweite Gerätegehäuseschale können beispielsweise eines der
folgenden Materiale aufweisen oder durch eines der folgenden Materialien gebildet
sein: Titan, oder eine Titanlegierung (biokompatibel).
[0019] Der Montagerahmen kann des Weiteren in der ersten und/oder der zweiten Gerätegehäuseschale
angeordnet sein.
[0020] In einer Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine Klemmstruktur dazu
ausgebildet, mindestens einen ersten und einen zweiten Zustand einzunehmen, wobei
im ersten Zustand keine Kraft durch die mindestens eine Klemmstruktur auf die elektrische
Komponente ausgeübt wird, und wobei im zweitem Zustand eine Kraft durch die mindestens
eine Klemmstruktur auf die elektrische Komponente ausgeübt wird, um die Komponente
im Innenraum des Gerätegehäuses zu fixieren.
[0021] Ferner kann die mindestens eine Klemmstruktur dazu ausgebildet und derart positioniert
sein, dass durch die Klemmstruktur im ersten Zustand die Anordnung bzw. Montage der
elektrischen Komponente im Montagerahmen nicht gestört und/oder verhindert wird.
[0022] Die Anordnung bzw. Montage kann insbesondere entlang einer Montagerichtung durchgeführt
werden, d.h. die elektrische Komponente kann entlang einer Montagerichtung in dem
Montagerahmen angeordnet werden bzw. in diesen eingesetzt werden.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine Klemmstruktur
dazu ausgebildet, vom ersten Zustand in den zweiten Zustand überführt zu werden, wenn
die elektrische Komponente in dem Montagerahmen angeordnet wird.
[0024] Das bedeutet, dass für die Überführung der mindestens einen Klemmstruktur vom ersten
Zustand in den zweiten Zustand kein zusätzlicher Herstellungsschritt bei der Herstellung
des Implantates benötigt wird, da durch die Anordnung der elektrischen Komponente
in dem Montagerahmen die elektrische Komponente vom ersten in den zweiten Zustand
überführt und die elektrischen Komponente im Innenraum fixiert werden kann.
[0025] In einer alternativen Ausführungsform ist die mindestens eine Klemmstruktur dazu
ausgebildet vom ersten Zustand in den zweiten Zustand überführt zu werden, wenn das
Gerätegehäuse durch Zusammensetzen der ersten und der zweiten Gerätegehäuseschale
geschlossen wird.
[0026] Durch das Schließen des Gerätegehäuses kann die elektrische Komponente vom ersten
in den zweiten Zustand überführt und die elektrischen Komponente im Innenraum fixiert
werden, so dass die Überführung vom ersten Zustand in den zweiten Zustand ein zusätzliches
Resultat eines Herstellungsschrittes des Implantates ist, der in jedem Falle durchgeführt
werden muss. Das bedeutet, dass für die Überführung vom ersten Zustand in den zweiten
Zustand, d.h. für das Fixieren der elektrischen Komponente, kein zusätzlicher Herstellungs-
bzw. Verfahrensschritt durchgeführt werden muss.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste
Gerätegehäuseschale einen Boden sowie vorzugsweise eine davon abgehende umlaufende
Wandung aufweist. Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
dass die zweite Gerätegehäuseschale einen Boden sowie vorzugsweise eine davon abgehende
umlaufende Wandung aufweist.
[0028] Der Boden der ersten Gerätegehäuseschale kann sich dabei in bzw. entlang einer ersten
Ebene erstrecken. In gleicher Weise kann sich der Boden der zweiten Gerätegehäuseschale
kann in bzw. entlang einer zweiten Ebene erstrecken.
[0029] Bei einem geschlossenen Gerätegehäuse können sich somit die erste Ebene und die zweite
Ebene parallel zueinander erstrecken, d.h., der Boden der ersten Gerätegehäuseschale
kann parallel zum Boden der zweiten Gerätegehäuseschale verlaufen. Die jeweilige Gerätegehäuseschale
kann insbesondere einstückig ausgebildet sein.
[0030] Denkbar sind ebenfalls abgerundete Formen eines Gerätegehäuses, deren Gehäuseschalen
keine planen Ebenen aufweisen.
[0031] Der Boden der ersten und/oder der zweiten Gerätegehäuseschale und der Montagerahmen
können so konfiguriert sein, dass der Montagerahmen im Innenraum auf dem Boden der
ersten und/oder der zweiten Gerätegehäuseschale anordenbar ist. Insbesondere kann
der Montagerahmen so in der ersten und/oder der zweiten Gerätegehäuseschale anordenbar
bzw. angeordnet sein, dass eine elektrische Komponente entlang einer Montagerichtung,
die senkrecht zu dem besagten Boden verläuft, in dem Montagerahmen angeordnet werden
kann.
[0032] Die mindestens eine Klemmstruktur kann dazu ausgebildet sein, eine Kraft auf die
elektrische Komponente auszuüben, die zumindest eine Vektorkomponente aufweist, die
sich senkrecht zum Boden der ersten oder zweiten Gerätegehäuseschale erstreckt. Das
bedeutet, dass die elektrische Komponente mithilfe der mindestens einen Klemmstruktur
insbesondere senkrecht zu dem besagten Boden des Gerätegehäuses fixiert werden kann.
[0033] Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform des implantierbaren medizinischen Gerätes
vorgesehen, dass die mindestens eine Klemmstruktur als ein Vorsprung des Montagerahmens
ausgebildet ist, wobei sich der Vorsprung des Montagerahmens im ersten Zustand der
mindestens einen Klemmstruktur senkrecht zum Boden der ersten Gerätegehäuseschale
oder senkrecht zum Boden der zweiten Gerätegehäuseschale erstreckt.
[0034] Der Vorsprung kann sich dabei im ersten Zustand entlang der Montagerichtung erstrecken,
die senkrecht zum Boden der ersten oder der zweiten Gerätegehäuseschale verläuft (siehe
oben). Die elektrische Komponente kann daher leicht entlang der Montagerichtung in
dem Montagerahmen angeordnet werden, ohne dass die mindestens eine Klemmstruktur bzw.
der mindestens eine Vorsprung die Montage beeinträchtigt und/oder verhindert.
[0035] Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Vorsprung
des Montagerahmens ein freies Ende aufweist, wobei sich der Vorsprung des Montagerahmens
zu diesem Ende hin verjüngt.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass zumindest
ein Bereich der mindestens einen Klemmstruktur (z.B. des Vorsprungs oder der Wippe,
siehe unten) deformierbar ausgebildet ist. Durch eine Deformation dieses Bereiches
der jeweiligen Klemmstruktur ist die betreffende Klemmstruktur von ihrem ersten Zustand
in ihren zweiten Zustand überführbar.
[0037] In einer Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine Klemmstruktur bzw.
der mindestens eine Vorsprung durch das Schließen des Gerätegehäuses, d.h., durch
das bestimmungsgemäße Verbinden der beiden Gerätegehäuseschalen, deformierbar, so
dass die mindestens eine Klemmstruktur (z.B. Vorsprung) vom ersten Zustand in den
zweiten Zustand überführt wird, in dem die mindestens eine Klemmstruktur die Komponente
im Innenraum des Gerätegehäuses fixiert.
[0038] Für den Fall, dass der Montagerahmen und die elektrische Komponente bei der Montage
in der ersten Gerätegehäuseschale angeordnet werden, kann der mindestens eine Vorsprung
des Montagerahmens senkrecht zum Boden der ersten Gerätegehäuseschale über deren Wandung
hinausragen, wobei die zweite Gerätegehäuseschale insbesondere dazu ausgebildet sein
kann, beim Verbinden mit der ersten Gerätegehäuseschale gegen den mindestens einen
Vorsprung zu drücken, so dass dieser vom ersten in den zweiten Zustand überführt wird.
Alternativ hierzu kann der Montagerahmen bzw. die Komponente zunächst auch in der
zweiten Gerätegehäuseschale angeordnet werden, wobei das Fixieren dann durch Verbinden
der ersten Gerätegehäuseschale mit der zweiten Gerätegehäuseschale erfolgt, in der
der Rahmen und die Komponente ruhen.
[0039] Der Umstand, dass zumindest ein Bereich der jeweiligen Klemmstruktur deformierbar
ist, um die Klemmstruktur vom ersten in den zweiten Zustand zu überführen, kann insbesondere
auch bedeuten, dass ein anderer Bereich der betreffenden Klemmstruktur vorliegen kann,
der bei der Überführung vom ersten in den zweiten Zustand nicht deformiert wird, also
mit anderen Wort bei der Überführung seine Form behält.
[0040] So kann z.B. gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein,
dass die mindestens eine Klemmstruktur im zweiten Zustand in Richtung auf den Boden
der ersten oder zweiten Gerätegehäuseschale geneigt sein kann und dabei gegen die
elektrische Komponente drückt, um die besagte Kraft auf die elektrische Komponente
auszuüben und diese im Innenraum des Gerätegehäuses zu fixieren. Die Klemmstruktur
kann z.B. im zweiten Zustand in Richtung des Bodens der ersten Gerätegehäuseschale
geneigt sein, wenn der Montagerahmen bei der Montage zunächst in der ersten Gerätegehäuseschale
angeordnet ist. Für den Fall, dass der Montagerahmen bei der Montage zunächst in der
zweiten Gerätegehäuseschale angeordnet wird, kann die Klemmstruktur im zweiten Zustand
in Richtung des Bodens der zweiten Gerätegehäuseschale geneigt sein Insbesondere kann
die Klemmstruktur wiederum im zweiten Zustand mit einer Kraft gegen die Komponente
drücken, die eine Vektorkomponente aufweist, die senkrecht zum Boden der ersten oder
der zweiten Gerätegehäuseschale verläuft, so dass die Klemmstruktur die elektrische
Komponente senkrecht zum betreffenden Boden des Gerätegehäuses fixieren kann.
[0041] Dass die Klemmstruktur im zweiten Zustand in Richtung des Bodens der ersten oder
der zweiten Gerätegehäuseschale geneigt sein kann bedeutet insbesondere, dass sich
der Vorsprung unter einem spitzen Winkel zum Boden der ersten oder zweiten Gerätegehäuseschale
erstreckt. Entsprechend kann ein Abstand zwischen dem Ende des Vorsprungs und dem
Boden der ersten oder der zweiten Gerätegehäuseschale im zweiten Zustand geringer
sein als im ersten Zustand.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die mindestens
eine Klemmstruktur als eine Wippe ausgebildet ist. Dabei weist die Wippe zumindest
einen ersten und einen zweiten Arm auf, wobei der erste Arm und der zweite Arm in
unterschiedliche Richtungen von einem durch den Montagerahmen gebildeten Steg abstehen.
[0043] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können der Montagerahmen und die Wippe
einstückig ausgebildet sein, d.h., aus einem Stück gefertigt sein (z.B. durch einen
Formgebungsprozess wie z.B. Spritzgießen). Es ist auch denkbar, den Montagerahmen
und die Wippe getrennt voneinander zu fertigen und anschließend miteinander zu verbinden.
[0044] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, dass der
erste und der zweite Arm in einer Ebene von dem Steg abstehen, die sich senkrecht
zu einer Längserstreckungsrichtung des Steges und insbesondere senkrecht zum Boden
der ersten oder zweiten Gerätegehäuseschale erstreckt. Die Längserstreckungsrichtung
bzw. Längsachse des Steges kann entlang einer Umfangsrichtung des Montagerahmens verlaufen
entlang der Montagerahmen umläuft.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass sich der
erste Arm der Wippe im ersten Zustand der Wippe geneigt zum Boden der ersten oder
der zweiten Gerätegehäuseschale erstreckt und/oder dass sich der zweite Arm der Wippe
im ersten Zustand der Wippe senkrecht zum Boden der ersten oder der zweiten Gerätegehäuseschale
erstreckt.
[0046] Der erste Arm und der zweite Arm der Wipp/Klemmstruktur können winklig zueinander
angeordnet sein. Ein entsprechend zwischen den beiden Armen gebildeter Winkel kann
ein stumpfer Winkel zwischen 90° und 175° sein, der insbesondere zwischen 100° und
170°, insbesondere zwischen 110° und 160° liegt. Insbesondere kann der Winkel 150°
betragen.
[0047] Im ersten Zustand der Wippe kann sich z.B. der zweite Arm senkrecht oder in einem
Winkel größer als 90° zum Boden der ersten Gerätegehäuseschale erstrecken, so dass
die elektrische Komponente entlang der Montagerichtung montiert werden kann, d.h.,
in den in der ersten Gerätegehäuseschale angeordneten Montagerahmen angeordnet werden
kann, ohne mit dem zweiten Arm zu kollidieren. Das heißt, dass der zweite Arm eine
Anordnung der elektrischen Komponente in den Montagerahmen bzw. in den Innenraum des
Gerätegehäuses weder erschwert noch verhindert.
[0048] Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der zweite
Arm der Wippe länger ist als der erste Arm der Wippe.
[0049] Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die mindestens
eine im ersten Zustand befindliche Klemmstruktur bzw. Wippe durch eine Kraftausübung
auf den ersten Arm in den zweiten Zustand kippbar ist. Die Klemmstruktur bzw. Wippe
kann um eine Kippachse, die entlang der Längserstreckungsrichtung des Steges verlaufen
kann, gekippt werden, wobei der Steg beim Kippen der Wippe/Klemmstruktur deformiert
wird. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Wippe durch Ausüben einer Kraft auf den
ersten Arm vom ersten in den zweiten Zustand kippbar ist, wobei jene Kraft eine Vektorkomponente
aufweist, die senkrecht zum Boden der ersten oder der zweiten Gerätegehäuseschale
verläuft. Insbesondere kann der Montagerahmen so ausgebildet sein, dass die Klemmstruktur
bzw. Wippe vom ersten in den zweiten Zustand kippt, wenn die elektrische Komponente
im Montagerahmen angeordnet wird. Das heißt mit anderen Worten, dass über die elektrische
Komponente jene Kraft auf den ersten Arm der Wippe ausgeübt wird, wenn die Komponente
in den z.B. in der ersten Gerätegehäuseschale ruhenden Montagerahmen eingeführt wird
und dabei in der Montagerichtung gegen den ersten Arm der Wippe drückt, so dass diese
in den fixierenden zweiten Zustand gekippt wird, in dem der zweite Arm der Wippe gehen
die Komponente drückt und diese im Innenraum bzw. im Montagerahmen fixiert. Im zweiten
Zustand kann sich dabei der zweite Arm der Wippe geneigt zum Boden der ersten Gerätegehäuseschale
erstrecken. Der erste Arm kann sich im zweiten Zustand senkrecht oder geneigt zum
Boden der ersten Gerätegehäuseschale erstrecken.
[0050] Insbesondere ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der zweite
Arm der Wippe im zweiten Zustand der Wippe gegen die elektrische Komponente mit einer
Kraft drückt, die eine Vektorkomponente senkrecht zum Boden der ersten Gerätegehäuseschale
aufweist.
[0051] Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Montagerahmen
einen ersten und einen gegenüberliegenden zweiten Rand aufweist. Dabei kann der Steg
zwischen einer Aussparung des Montagerahmens am ersten Rand und einer gegenüberliegenden
Aussparung des Montagerahmens am zweiten Rand verlaufen. Der Steg kann also mit anderen
Worten als Verengung des Montagerahmens ausgebildet sein.
[0052] Grundsätzlich kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen
sein, dass der Montagerahmen eine weitere Klemmstruktur oder eine Vielzahl an Klemmstrukturen
aufweist. Bei der jeweiligen Klemmstruktur kann es sich um einen Vorsprung des Montagerahmens
handeln, der wiederum gemäß den hierin beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet
sein. Weiterhin kann es sich bei der jeweiligen Klemmstruktur um eine hierin beschriebene
Wippe handeln. Eine Kombination von Vorsprüngen des Montagerahmens und Wippen ist
ebenfalls denkbar.
[0053] Einzelne Klemmstrukturen der Vielzahl an Klemmstrukturen können an unterschiedlichen
Positionen entlang der Umfangsrichtung des Montagerahmens positioniert sein. Zwischen
einer ersten Klemmstruktur und einer zweiten Klemmstruktur kann ein Abstand bestehen,
der sich von einem Abstand zwischen der zweiten Klemmstruktur und einer dritten Klemmstruktur
unterscheidet. In einer alternativen Ausführungsform kann der Abstand zwischen je
zwei in Umfangsrichtung benachbarten Klemmstrukturen äquidistant sein.
[0054] Eine Fixierung der elektrischen Komponente durch eine Vielzahl an Klemmstrukturen
(z.B. Vorsprünge und/oder Wippen) kann insoweit von Vorteil sein, da hier die fixierende
Kraft auf eine Vielzahl an Klemmstrukturen bzw. auf eine Vielzahl an Kontaktstellen
zur elektrischen Komponente verteilt ist. Eine fehlerhafte Funktion einer individuellen
Klemmstruktur kann entsprechend durch eine oder mehrere andere Klemmstrukturen kompensiert
werden.
[0055] Ferner können durch mehrere Klemmstrukturen auf einfache Weise mehrere elektrische
Komponenten des Implantats im Innenraum des Gerätegehäuses bzw. im Montagerahmen fixiert
werden. In einer Ausführungsform kann jeweils zumindest eine Klemmstruktur eine Kraft
auf jeweils eine zugeordnete elektrische Komponente ausüben.
[0056] Weiterhin ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die mindestens
eine elektrische Komponente des Implantats eine Batterie, ein Kondensator oder eine
Kondensatoranordnung ist (z.B. ein Kondensatorstapel). Die Batterie kann insbesondere
Energie für den Betrieb des medizinischen Implantates liefern. Der Kondensator kann
insbesondere der Bereitstellung von elektrischen Impulsen zur Herstellung des normalen
Herzrhythmus (Defibrillationsenergie) dienen.
[0057] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figurenbeschreibung
von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt einer ersten Gerätegehäuseschale mit darin angeordneten elektrischen
Komponenten,
- Fig. 2
- einen Querschnitt einer ersten Gerätegehäuseschale mit darin angeordnetem Montagerahmen
und Montagerichtung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines Montagerahmens,
- Fig. 4
- einen Querschnitt einer Klemmstruktur in Form einer Wippe,
- Fig. 5A
- eine perspektivische Detailansicht eines Montagerahmens mit einer Wippe im ersten
Zustand,
- Fig. 5B
- eine perspektivische Detailansicht eines Montagerahmens mit einer Wippe im zweiten
Zustand,
- Fig. 6A
- eine Detailansicht eines Montagerahmens mit einem Vorsprung im ersten Zustand, und
- Fig. 6B
- eine Detailansicht eines Montagerahmens mit einem Vorsprung im zweiten Zustand.
[0058] Figur 1 zeigt einen schematischen Querschnitt durch eine erste Gerätegehäuseschale
12 eines Gerätegehäuses einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Implantats 1.
Die erste Gerätegehäuseschale 12 kann einen Boden 16 und eine Wandung 18 aufweisen.
Der Boden 16 der ersten Gerätegehäuseschale 12 kann sich in einer ersten Ebene 60
erstrecken. Die Wandung 18 kann insbesondere eine umlaufende Wandung 18 sein.
[0059] In der ersten Gerätegehäuseschale 12 ist zumindest eine elektrische Komponente 130,
131, 132 angeordnet. Figur 1 zeigt diesbezüglich schematisch als Beispiel eine Leiterplatte
132 bzw. einen Schaltkreis 132 sowie weitere elektrische Komponenten 130, 131, bei
denen es sich z.B. um eine Batterie 130 und einen Kondensator 131 handeln kann. Der
Kondensator 131 kann in Form eines Kondensatorstapels 131 vorliegen. Die Leiterplatte
132 kann zwischen den beiden weiteren elektrischen Komponenten 130, 131 positioniert
sein.
[0060] Die elektrischen Komponenten 130, 131, 132 können entlang einer Montagerichtung 110,
illustriert durch den Pfeil in Fig. 1, in die erste Gerätegehäuseschale 12 eingebracht
werden. Die Montagerichtung 110 verläuft vorzugsweise senkrecht zur ersten Ebene 60
bzw. zum Boden 16 der Gerätegehäuseschale 12. Hiernach kann zur Ausbildung des Gerätegehäuses
10 eine zweite Gerätegehäuseschale 13 mit der ersten (hier unteren) Gerätegehäuseschale
12 verbunden werden. Die Komponenten 130, 131, 132 können mittels eines in der Figur
2 gezeigten Montagerahmens 20 im Innenraum 14 des Gerätegehäuse 10 fixiert werden.
Ein solcher Montagerahmen 20 ist schematisch in der Figur 2 dargestellt. Figur 3 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines solchen Montagerahmens 20,
der hier beispielsweise zum Positionieren einer Batterie 130, eines Kondensators 131
sowie einer Leiterplatte 132 dient.
[0061] Gemäß Figur 2 kann der Montagerahmen 20 im Innenraum 14 bzw. in der ersten Gerätegehäuseschale
12 positioniert sein, so dass der Montagerahmen 20 zumindest einen Teilbereich des
Innenraumes 14 umgeben kann. Der Montagerahmen 20 kann einen ersten Rand 22 aufweisen
und mit diesem auf dem Boden 16 der Schale 12 aufliegen. Der Montagerahmen 20 weist
insbesondere einen gegenüberliegenden zweiten Rand 24 auf, wobei eine Distanz zwischen
den beiden Rändern 22, 24 einer Höhe 25 des Montagerahmens 20 entspricht. Die mindestens
eine elektrischen Komponente 130, 131, 132 (in der Figur 2 ist exemplarisch nur die
Batterie 130 dargestellt) wird vorzugsweise in Montagerichtung 110, d.h., senkrecht
zur ersten Ebene 60 bzw. zum Boden 60 in den Montagerahmen 20 eingesetzt.
[0062] In Figur 3 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Montagerahmens 20 gezeigt. Der Montagerahmen 20 kann zumindest einen Teilbereich des
Innenraumes 14 des Gerätegehäuses 10 umgeben und kann dabei gemäß einer Ausführungsform
so gestaltet sein, dass er den Innenraum 14 in einen ersten Bereich 140, einen zweiten
Bereich 142 und einen dritten Bereich 144 unterteilt. Der zweite Bereich 142 kann
dazu ausgebildet sein, eine Leiterplatte zu umgeben. Der erste und der dritte Bereich
140, 144 können zur Aufnahme je einer elektrischen Komponente 130, 131 ausgebildet
sein (z.B. in Form einer Batterie 130 und eines Kondensators 131).
[0063] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Montagerahmen 20 zumindest eine oder mehrere
Klemmstrukturen 30, 31 aufweist. Der Montagerahmen 20 und die besagten Klemmstrukturen
30, 31 sind des Weiteren in den Figuren 4, 5A, 5B, 6A und 6B detailliert dargestellt.
[0064] Die mindestens eine Klemmstruktur 30, 31 kann z.B. in Form einer Wippe 30 ausgebildet
sein. In einer alternativen Ausführungsform kann die mindestens eine Klemmstruktur
31 durch einen Vorsprung 31 des Montagerahmens 20 ausgebildet sein.
[0065] Insbesondere kann der Montagerahmen 20 gemäß der in der Figur 3 gezeigten Ausführungsform
eine Vielzahl an Klemmstrukturen 30, 31 aufweisen, und zwar insbesondere zumindest
eine Klemmstruktur 30 in Form einer Wippe 30 sowie mehrere Klemmstrukturen 31 in Form
je eines Vorsprungs 31 des Montagerahmens 20. Hierbei kann die Wippe 30 zum Fixieren
einer Batterie 130 dienen, wohingegen die Vorsprünge 31 zum Fixieren eines Kondensators/Kondensatorstapels
131 verwendet werden können.
[0066] Insbesondere kann der Montagerahmen 20 gemäß Fig. 3 genau eine Wippe 30 und genau
sechs Vorsprünge 31 des Montagerahmens 40 aufweisen. Die Wippe 30 kann dabei in einem
ersten Abschnitt 26 des Montagerahmens 20 angeordnet sein, der eine Begrenzung des
ersten Bereiches 140 des Innenraums 14 bilden kann, der z.B. zur Aufnahme einer elektrischen
Komponente in Form einer Batterie 130 dienen kann. Weiterhin können die Vorsprünge
31 des Montagerahmens 40 in einem zweiten Abschnitt 28 des Montagerahmens 20 angeordnet
sein, der eine Begrenzung des dritten Bereiches 144 bilden kann, der zur Aufnahme
einer elektrischen Komponente in Form eines Kondensators/Kondensatorstapels 130 dienen
kann. Die Vorsprünge 31 können paarweise am zweiten Abschnitt 28 des Rahmens 20 gruppiert
sein.
[0067] Vorzugsweise weist der jeweilige Vorsprung 31 des Montagerahmens 20 ein freies Ende
42 auf, wobei sich der jeweilige Vorsprung 31 zu seinem Ende 41 hin verjüngt. Weiterhin
ist insbesondere vorgesehen, dass die Vorsprünge 31 jeweils in einer Aussparung 44
am zweiten Rand 24 des Montagerahmens 20 angeordnet sind bzw. in der Aussparung 44
vom Montagerahmen 20 abstehen. Hierbei erststrecken sich die Vorsprünge 31 insbesondere
vor dem Fixieren der betreffenden Komponente 131 in der Montagerichtung 110. Wie weiterhin
aus Fig. 3 ersichtlich ist (vgl. auch Fig. 4), weist die Wippe 30 vorzugsweise einen
ersten Arm 52 und einen zweiten Arm 54 auf, die in unterschiedliche Richtungen vom
Montagrahmen 20 abstehen. Bevorzugt ist der zweite Arm 54 länger als der erste Arm
52 der Wippe 30.
[0068] Wie anhand der Figuren 3 und 4 ersichtlich ist, stehen der erste und der zweite Arm
52, 54 der Wippe 30 vorzugsweise von einem Steg 70 ab, der durch eine erste Aussparung
72 des ersten Randes 22 sowie durch eine gegenüberliegende zweite Aussparung 74 des
zweiten Randes 24 des Montagerahmens 20 gebildet ist. Hierbei liegt die zweite Aussparung
74 der ersten Aussparung 72 in Richtung der Montagerichtung 110 gegenüber. Entlang
der Montagerichtung 110 oder auch senkrecht zum Boden 16 kann der Abstand zwischen
dem ersten Rand 22 und dem Steg 70 geringer sein als der Abstand zwischen dem Steg
70 und dem zweiten Rand 24.
[0069] Die oben beschriebenen Klemmstrukturen 30, 31 können jeweils einen ersten Zustand
einnehmen und sind dazu ausgebildet zum Fixieren der jeweiligen Komponente 130, 131
in einen zweiten Zustand überführt zu werden.
[0070] Fig. 3 zeigt diesbezüglich die Klemmstrukturen 30, 31 des Montagerahmens 20 im jeweiligen
ersten Zustand, wobei ein Anordnen der Komponenten 130, 131 im Montagerahmen 20 möglich
ist.
[0071] Im ersten Zustand erstreckt sich der jeweilige Vorsprung 31 des Montagerahmens 20
senkrecht zur ersten Ebene 60 bzw. zum Boden 16 der ersten Gerätegehäuseschale 12
auf der der Montagerahmen 20 angeordnet ist. Die Montagerichtung 110 verläuft dabei
senkrecht zur ersten Ebene 60 bzw. zum Boden 16, so dass sich der jeweilige Vorsprung
31 in der Montagerichtung 110 erstreckt. Das freie Ende 42 des jeweiligen Vorsprungs
31 kann dabei senkrecht zur ersten Ebene 60 bzw. zum Boden 16 über den zweiten Rand
24 des Montagerahmens 20 hinausragen.
[0072] Wie weiterhin aus Fig. 4 ersichtlich ist, kann sich auch der zweite Arm 54 der mindestens
einen Wippe 30 senkrecht zum Boden 16 (entlang der Montagerichtung 110) über den zweiten
Rand 24 des Montagerahmens 20 hinaus erstrecken.
[0073] Insbesondere kann die mindestens eine Wippe 30 so konfiguriert sein, dass sich der
zweite Arm 54 senkrecht zum Boden 16 bzw. zur ersten Ebene 60 erstreckt, wenn sich
die Wippe im ersten Zustand befindet. Durch diese Ausrichtung der Wippe 30 (gleiches
gilt für die Vorsprünge 31) kann die betreffende elektrische Komponente (hier z.B.
die Batterie 130) entlang der Montagerichtung 110 in dem Montagerahmen 20 angeordnet
werden.
[0074] Die jeweilige Klemmstruktur 30, 31 ist erfindungsgemäß weiterhin dazu ausgebildet,
von dem jeweiligen ersten Zustand in einen zweiten Zustand überführbar zu sein. Dies
ist z.B. in den Figuren 4, 5A, 5B, 6A und 6B illustriert. In den Figuren 4, 5A und
5B sind der erste und der zweite Zustand der mindestens einen Wippe 30 gezeigt. Die
Figuren 6A und 6B stellen den ersten und den zweiten Zustand für den Fall einer Klemmstruktur
31 in Form eines Vorsprungs 31 dar.
[0075] Fig. 4 veranschaulicht im Zusammenhang mit den Figuren 5A und 5B das Funktionsprinzip
der Wippe 30. Hierzu zeigt die Fig. 4 eine Schnittansicht der Wippe 30 entlang einer
Ebene senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Steges 70. Die im ersten Zustand befindliche
Wippe 30 ist grob schraffiert dargestellt, wohingegen die im zweiten Zustand befindliche
Wippe 30 in feinerer Schraffur gezeigt ist.
[0076] Vorzugsweise ist der erste Arm 52 unter einem stumpfen Winkel 120 zum zweiten Arm
52 am Steg 70 angeordnet, wobei der erste Arm 52 der Wippe 30 im ersten Zustand der
Wippe 30 parallel zum Boden 16 weiter in den Innenraum 14 hineinragt als der zweite
Arm 54.
[0077] Hierdurch kann z. B. durch Anordnen der entsprechenden elektrischen Komponente 130
in den Montagerahmen 20 (vgl. Fig. 5A) eine Kraft 100 senkrecht zum Boden (in Richtung
der Montagerichtung 110) auf den ersten Arm 52 ausgeübt werden, durch denn die Wippe
30 unter Deformation des Steges 70 vom ersten in den zweiten Zustand gekippt wird,
wodurch weiterhin der zweite Arm 54 gegen die besagte Komponente 130 drückt und diese
fixiert (vgl. Fig. 5B). Das Kippen der Wippe 30 kann um eine Kippachse erfolgen, die
sich insbesondere entlang der Längserstreckungsrichtung bzw. Längsachse des Steges
70 erstrecken kann.
[0078] Der in den Figuren 4, 5A und 5B gezeigte Montagerahmen 20 kann zudem eine oder mehrere
Rippen 90 aufweisen, mit deren Hilfe die elektrische Komponente 130 parallel zur ersten
Ebene 60 bzw. parallel zum Boden 16 der ersten Gerätegehäuseschale 12 im Gerätegehäuse
10 fixiert werden kann.
[0079] Die Figuren 6A und 6B zeigen jeweils einen ausschnitthaften Querschnitt durch ein
Gerätegehäuse 10 eines implantierbaren medizinischen Geräts 1 im geöffneten Zustand
(Fig. 6A) und im geschlossenen Zustand (Fig. 6B) und illustrieren dabei die Funktionsweise
der jeweiligen Klemmstruktur 31, wenn diese in Form eines Vorsprungs 31 des Montagerahmens
20 vorliegt. Dabei zeigt Fig. 6A einen Vorsprung 31 im ersten Zustand während Fig.
6B den Vorsprung 31 im zweiten Zustand zeigt. In beiden Fällen kann die elektrische
Komponente 130 bereits in dem Montagerahmen 20 angeordnet sein, sich also im Innenraum
14 des Gerätegehäuses 10 des Implantates 1 befinden.
[0080] Im ersten Zustand (Fig. 6A) erstreckt sich der jeweilige Vorsprung 31 entlang der
Montagerichtung 110. Die zweite Gerätegehäuseschale 13 kann nun in der Montagerichtung
110 zur ersten Gerätegehäuseschale 12 hin bewegt werden, um mit dieser verbunden zu
werden. Dabei drückt die zweite Gerätegehäuseschale 13 gegen das Ende 42 des jeweiligen
Vorsprungs 31 und deformiert diesen derart, dass der jeweilige Vorsprung gegen die
elektrische Komponente drückt und diese damit senkrecht zum Boden 16 bzw. zur ersten
Ebene 60 im Gerätegehäuse 10 fixiert. Dies ist in der Figur 6B gezeigt. Der jeweilige
Vorsprung 31 kann dabei so deformiert werden, dass er sich an die elektrische Komponente
130 anlegen und auf die elektrische Komponente 130 eine Kraft ausübt, die eine Vektorkomponente
102 aufweist, die entlang der Montagerichtung 110 verläuft bzw. senkreckt zum Boden
16/ersten Ebene 60 orientiert ist.
1. Implantierbares medizinisches Gerät (1), mit:
- einem Gerätegehäuse (10) aufweisend eine erste Gerätegehäuseschale (12) und eine
zweite Gerätegehäuseschale (13), wobei das Gerätegehäuse (10) einen Innenraum (14)
umgibt,
- einer elektrische Komponente des Gerätes (130, 131), die im Innenraum (14) angeordnet
ist,
- einem Montagerahmen (20), der im Innenraum (14) angeordnet ist und die elektrische
Komponente (130, 131) umgibt,
wobei der Montagerahmen (20) mindestens eine Klemmstruktur (30, 31) aufweist, und
wobei die mindestens eine Klemmstruktur (30, 31) dazu ausgebildet ist, eine Kraft
(102) auf die elektrische Komponente (130) auszuüben, um die elektrische Komponente
(130) im Innenraum des Gerätegehäuses (14) zu fixieren.
2. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Klemmstruktur (30, 31) dazu ausgebildet ist, mindestens einen
ersten und einen zweiten Zustand einzunehmen, wobei im ersten Zustand keine Kraft
durch die mindestens eine Klemmstruktur (30, 31) auf die elektrische Komponente (130,
131) ausgeübt wird, und wobei im zweitem Zustand eine Kraft (102) durch die mindestens
eine Klemmstruktur (30, 31) auf die elektrische Komponente (130, 131) ausgeübt wird,
um die elektrische Komponente (130, 131) im Innenraum des Gerätegehäuses (14) zu fixieren.
3. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Klemmstruktur (30, 31) dazu ausgebildet ist, vom ersten Zustand
in den zweiten Zustand überführt zu werden, wenn die elektrische Komponente (130)
in dem Montagerahmen (20) angeordnet wird oder wenn das Gerätegehäuse (10) durch Zusammensetzen
der ersten und der zweiten Gerätegehäuseschale (12, 13) geschlossen wird.
4. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gerätegehäuseschale (12) einen Boden (16) sowie eine davon abgehende umlaufende
Wandung (18) aufweist; und/oder dass die zweite Gerätegehäuseschale (13) einen Boden
(16) sowie eine davon abgehende umlaufende Wandung (18) aufweist.
5. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3 und nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Klemmstruktur (31) als ein Vorsprung des Montagerahmens (20)
ausgebildet ist, wobei sich der Vorsprung des Montagerahmens (20) im ersten Zustand
der mindestens einen Klemmstruktur (31) senkrecht zum Boden (16) der ersten Gerätegehäuseschale
(12) oder senkrecht zum Boden (16) der zweiten Gerätegehäuseschale (13) erstreckt.
6. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (31) des Montagerahmens (20) ein Ende (42) aufweist, wobei sich der
Vorsprung (31) des Montagerahmens (20) zum Ende (42) des Vorsprungs (31) hin verjüngt.
7. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Bereich (31, 70) der mindestens einen Klemmstruktur (30, 31) deformierbar
ist, so dass durch eine Deformation des mindestens einen Bereiches (31, 70) der mindestens
einen Klemmstruktur (30) die mindestens einen Klemmstruktur (30, 31) vom ersten Zustand
in den zweiten Zustand überführbar ist.
8. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens einen Klemmstruktur (30, 31) im zweiten Zustand in Richtung des Bodens
(16) der ersten Gerätegehäuseschale (12) geneigt ist und dabei gegen die elektrische
Komponente (130) drückt, um die besagte Kraft (102) auf die elektrische Komponente
(130) auszuüben.
9. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Klemmstruktur (30) als eine Wippe ausgebildet ist, wobei die
Wippe (30) zumindest einen ersten Arm (52) und einen zweiten Arm (54) aufweist, wobei
der erste Arm (52) und der zweite Arm (54) in unterschiedliche Richtungen von einem
durch den Montagerahmen (20) gebildeten Steg (70) abstehen.
10. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach Anspruch 4 und nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arm (52) sich im ersten Zustand geneigt zum Boden (16) der ersten Gerätegehäuseschale
(12) erstreckt und/oder dass sich der zweite Arm (54) im ersten Zustand senkrecht
zum Boden (16) der ersten Gerätegehäuseschale (12) erstreckt.
11. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Arm (54) länger ist als der erste Arm (52).
12. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine im ersten Zustand befindliche Klemmstruktur (30) durch Ausüben
einer Kraft (100) auf den ersten Arm (52) in den zweiten Zustand kippbar ist.
13. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagerahmen (20) einen ersten Rand (22) und einen gegenüberliegenden zweiten
Rand (24) aufweist, wobei der Steg (70) zwischen einer Aussparung des Montagerahmens
am ersten Rand (72, 22) und einer gegenüberliegenden Aussparung des Montagerahmens
am zweiten Rand (74, 24) verläuft.
14. Implantierbares medizinisches Gerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagerahmen (20) eine weitere Klemmstruktur (30, 31) aufweist, wobei die weitere
Klemmstruktur (30, 31) als ein weiterer Vorsprung (31) des Montagerahmens (20) ausgebildet
ist, oder wobei die weitere Klemmstruktur als eine weitere Wippe ausgebildet ist,
wobei insbesondere die weitere Wippe zumindest einen ersten und einen zweiten Arm
aufweist, die insbesondere in unterschiedlichen Richtungen von einem durch den Montagerahmen
gebildeten weiteren Steg abstehen.
15. Implantierbares medizinisches Gerät (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Komponente (130) eine Batterie oder ein Kondensator ist.