Stand der Technik
[0001] Es sind Vorrichtungen zur Bewegung eines Möbelteils bekannt, welches an einem Möbelkorpus
eines Möbels aufgenommenen ist. Hierfür sind Führungsmittel der Vorrichtung mit zumindest
einem Schwenkarm zum Schwenken des Möbelteils vorgesehen, mit welchen bei montierter
Vorrichtung das Möbelteil aus einer Schließposition in eine Offenposition des Möbelteils
relativ zum Möbelkorpus und zurück bewegbar ist.
[0002] Eine solche Vorrichtung weist zum Beispiel eine Basiseinheit mit einer Grundplatte
auf, an welcher die Führungsmittel derart angreifen, dass eine Schwenkachse, um welche
der zumindest eine Schwenkarm schwenkbar ist, quer zu einer von der Grundplatte aufgespannten
Grundplatten-Ebene steht. Diese Vorrichtungen sind zum Beispiel Möbelbeschläge wie
Klappen- bzw. Oberklappenbeschläge. In der Regel ist das schwenkbare Möbelteil über
zwei vergleichbare Einheiten der Bewegungsvorrichtung an einem Möbelkorpus aufgenommen.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist, dass bei regelmäßigem Gebrauch der
Vorrichtung, dass heißt bei regelmäßigen Öffnungs- und Schließvorgängen der Möbelklappe,
eine Ausrichtung der Klappe relativ zum Möbelkorpus sich verändert, sodass die Klappe
im Schließzustand an der Möbelkorpusfront und/oder einer Front der Vorrichtung, welche
im angeordneten Zustand am Möbel eine Möbelkorpusfront bildet, ansteht. Hierdurch
ist eine Beschädigungsgefahr der Möbelkorpusfront und/oder der Vorrichtung gegeben,
z.B. kann hierdurch die Möbelkorpusfront und/oder die Vorrichtungsfront verkratzt
oder verbogen werden. Außerdem können hierdurch ungewünschte Schließgeräusche entstehen.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Bewegen eines an
einem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenen Möbelteils mit Führungsmitteln zum Schwenken
des Möbelteils zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung von Beschädigungen
der Möbelkorpusfront und/oder der Vorrichtungsfront und/oder im Hinblick auf die Vermeidung
von Schließgeräuschen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0006] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung.
[0007] Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus
eines Möbels aufgenommenen Möbelteils aus, wobei Führungsmittel der Vorrichtung mit
zumindest einem Schwenkarm zum Schwenken des Möbelteils vorgesehen sind, mit welchen
bei montierter Vorrichtung am Möbel das Möbelteil aus einer Schließposition in eine
Offenposition des Möbelteils relativ zum Möbelkorpus und zurück bewegbar ist, wobei
die Vorrichtung eine Schließstellung aufweist, wobei die Vorrichtung im angeordneten
Zustand am Möbel in der Schließposition des Möbels sich in der Schließstellung befindet,
wobei die Führungsmittel über eine Montageeinheit der Vorrichtung mit dem Möbelteil
verbindbar sind, wobei die Vorrichtung eine Basiseinheit aufweist, an welcher die
Führungsmittel beweglich angeordnet sind, wobei die Basiseinheit am Möbelkorpus anordenbar
ist und einen Stirnabschnitt aufweist, wobei der Stirnabschnitt im angeordneten Zustand
der Basiseinheit am Möbelkorpus einen Möbelkorpusfrontabschnitt einer Möbelkorpusfront
bildet, welcher in der Schließposition gegenüberliegend zum Möbelteil vorhanden ist.
[0008] Die Vorrichtung umfasst die korpusseitige Basiseinheit, die Führungsmittel insbesondere
mit einer Schwenkarm-Anordnung, vorzugsweise mit einem Kraftspeicher und/oder einer
Dämpferanordnung, und eine klappenseitige Montageeinheit. Beispielsweise umfasst die
Basiseinheit eine Grundplatte z.B. mit einem daran aufsetzbaren Grundplatten-Deckel
bzw. einer Gehäuseplatte. Vorzugsweise ist eine Abdeckung wie zum Beispiel eine Abdeckkappe
bzw. Abdeckplatte an dem Grundplatten-Deckel aufsetzbar, beispielsweise in Form einer
Gegenplatte. In der Regel ist noch eine stirnseitige Beschlagabdeckung an der Basiseinheit
vorhanden. Vorteilhafterweise umfasst die stirnseitige Beschlagabdeckung den Stirnabschnitt.
[0009] Bei größeren zu bewegenden Möbelklappen müssen die Bauteile der Bewegungsvorrichtung
ausreichend stabil ausgestaltet sein. Für einen hohen Bedienkomfort ist insbesondere
eine Kraftunterstützung mit dem Kraftspeicher für die Öffnungsbewegung bzw. die Dämpfanordnung
zur gedämpften Schließbewegung des Möbelteils vorgesehen.
[0010] Die vorzugsweise kassettenförmige Basiseinheit weist zumindest eine offene Schmalseite
zwischen der Grundplatte und der Gegenplatte auf. Durch diese offene Seite greift
die Schwenkarmanordnung bis zum bewegbaren Möbelteil, an welchem die Schwenkarmanordnung
über die Montageeinheit angreift. Da die Basiseinheit mit ihrer offenen schmalen Seite
regelmäßig an einer Möbelkorpus-Seitenwand so anbringbar ist, dass die schmale Seite
einen Abschnitt der vorderen Stirnseite des Möbelkorpus bildet, insbesondere einen
Abschnitt der Möbelkorpusfront, ist an der Basiseinheit zum Beispiel aus optischen
Gründen und zum Schutz gegen ein Schmutzeintrag in das Innere der Basiseinheit beispielsweise
das Stirnseiten-Abdeckelement an der Basiseinheit vorhanden, wobei durch eine Öffnung
in dem Stirnseiten-Abdeckelement, insbesondere durch eine Öffnung des Stirnseiten-Abdeckelements,
der Schwenkarm durchgreift.
[0011] Der Kern der Erfindung ist darin zu sehen, dass am Stirnabschnitt ein Distanzelement
vorhanden ist, wobei eine Anschlagfläche des Distanzelements von einer verbleibenden
Seitenfläche des Stirnabschnitts beabstandet vorhanden ist und wobei die Anschlagfläche
des Distanzelements in der Schließstellung der Vorrichtung einen Anschlag für die
Montageeinheit bildet. Hierdurch ist die Montageeinheit in der Schließstellung von
der verbleibenden Seitenfläche der Stirnseite z.B. über einen Frontspalt beabstandet
vorhanden und berührt die verbleibende Seitenfläche der Stirnseite insbesondere nicht.
Hierdurch ist eine Beschädigung, z.B. ein Verkratzen der verbleibenden Seitenfläche
der Stirnseite vorteilhaft vermieden. Ebenfalls ist durch eine geeignete Wahl des
Distanzelements ein Frontspalt des Möbels einstellbar.
[0012] Bevorzugterweise ist die Anschlagfläche des Distanzelements in einem Bereich zwischen
0,1mm und 1mm von der verbleibenden Seitenfläche des Stirnabschnitts beabstandet,
insbesondere in einem Bereich zwischen 0,1mm und 0,5mm. Beispielsweise ist die Anschlagfläche
des Distanzelements 0,1mm, 0,2mm, 0,3mm, 0,5mm, 0,6mm, 0,7mm, 0,8mm, 0,9mm oder 1mm
von der verbleibenden Seitenfläche des Stirnabschnitt beabstandet. Vorteilhafterweise
ist die Anschlagfläche des Distanzelements 0,4mm von der verbleibenden Seitenfläche
des Stirnabschnitts beabstandet. Insbesondere ist die Anschlagfläche des Distanzelements
zur verbleibenden Seitenfläche des Stirnabschnitts erhaben vorhanden.
[0013] Das Distanzelement ist bevorzugterweise optisch vorteilhaft ausgebildet, z.B. als
Logo. Beispielsweise umfasst das Distanzelement einen Aufdruck und/oder eine Abbildung,
bspw. ein Logo, z.B. ein Firmenlogo.
[0014] Weiter wird vorgeschlagen, dass das Distanzelement elastisch ausgebildet ist. Vorteilhafterweise
ist das Distanzelement als ein Dämpfungselement, z.B. in Form eines Dämpfers vorhanden.
Hierdurch dämpft und/oder verhindert das Distanzelement beispielsweise ein Schließgeräusch.
[0015] Beispielsweise ist das Distanzelement derart ausgebildet, dass das Distanzelement
nach einer Verformung, bspw. im Schließvorgang oder in der Schließstellung, z.B. durch
die Montageeinheit, seine ursprüngliche Form, z.B. in der Offenstellung der Montageeinheit,
wieder einnimmt. Denkbar ist auch, dass das Distanzelement federartig vorhanden ist,
z.B. in Form einer Feder, z.B. als eine Druckfeder. Beispielsweise umfasst das Distanzelement
eine Schraubenfeder, eine Schenkelfeder und/oder eine Blattfeder.
[0016] Beispielsweise ist der Stirnabschnitt als ein Blendenelement, z.B. in Form des Stirnseiten-Abdeckelements,
vorhanden. Vorteilhafterweise bildet die insbesondere äußere Seitenfläche des Stirnabschnitts
im angeordneten Zustand der Vorrichtung am Möbelkorpus einen Abschnitt einer Frontseite
des Möbelkorpus. Bevorzugterweise berührt eine Frontseite der Montageeinheit, insbesondere
die Montageeinheit, in der Schließstellung den Stirnabschnitt und/oder die Seitenfläche
des Stirnabschnitts nicht. Beispielsweise ist in der Schließstellung der Vorrichtung
im angeordneten Zustand, z.B. in der Schließposition des bewegbaren Möbelteils, die
verbleibende Seitenfläche des Stirnabschnitts und/oder die Anschlagfläche parallel
oder zumindest annähernd parallel zu einer Außenseite, z.B. einer Frontseite, und/oder
einer Innenseite des Möbelteils ausgerichtet vorhanden. Vorteilhafterweise ist die
Montageeinheit der Vorrichtung an der Innenseite des Möbelteils befestigbar, insbesondere
in einer Aussparung oder Ausnehmung, z.B. einer Vertiefung der Innenseite des Möbelteils.
[0017] Von Vorteil erweist sich auch, dass der Stirnabschnitt eine Ausnehmung aufweist,
in welche das Distanzelement einsetzbar ist. Vorteilhafterweise ist die Ausnehmung
des Stirnabschnitts als eine Öffnung des Stirnabschnitts und/oder der Seitenfläche
ausgebildet. Auch ist es von Vorteil, dass die Ausnehmung als eine Durchgangsöffnung
des Stirnabschnitts ausgebildet ist.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist die Basiseinheit derart
ausgebildet, dass das Distanzelement von hinten in Richtung Seitenfläche des Stirnabschnitts
durch die Ausnehmung am Stirnabschnitt einsetzbar ist. Beispielsweise durchgreift
das Distanzelement die Ausnehmung des Stirnabschnitts. Hierdurch ist eine optische
Ausgestaltung des Stirnabschnitts vergleichsweise flexibel veränderbar.
[0019] Auch wird vorgeschlagen, dass das Distanzelement und die Basiseinheit in einer Weise
ausgebildet sind, dass das Distanzelement an die Basiseinheit steckbar und/oder klippsbar
ist. Beispielsweise umfasst das Distanzelement ein Montageelement, mittels welchem
das Distanzelement an der Basiseinheit befestigbar ist. Vorteilhafterweise ist das
Distanzelement positionunveränderlich an der Basiseinheit anordenbar ausgebildet.
Das Montagelement ist beispielsweise hakenartig ausgebildet, z.B. in Form eines insbesondere
flexiblen Hakens. Beispielsweise sind das Distanzelement und der Stirnabschnitt ungekoppelt
oder unverbunden vorhanden. Vorteilhafterweise sind das Distanzelement und der Stirnabschnitt
zwei voneinander getrennt vorhandene Bauteile der Vorrichtung. Denkbar ist aber auch,
dass das Distanzelement den Stirnabschnitt insbesondere ausschließlich durchgreift.
[0020] Vorstellbar ist, dass das Distanzelement Bestandteil des Stirnabschnitts ist. Denkbar
ist, dass der Stirnabschnitt und das Distanzelement einstückig ausgebildet sind. Beispielsweise
ist das Distanzelement am Stirnabschnitt angeordnet vorhanden. Zum Beispiel umfasst
das Distanzelement ein Montageorgan, welches dazu ausgebildet ist, das Distanzelement
am Stirnabschnitt anzuordnen. Beispielsweise ist ein Montageorgan in Form eines Vorsprungs
ausgebildet, welcher beispielsweise mit dem Stirnabschnitt verbindbar ist. Beispielsweise
ist ein insbesondere weiteres Montageorgan als ein Klebeelement, z.B. als ein Kleber
vorhanden.
[0021] In einer vorteilhaften Modifikation der Vorrichtung ist das Distanzelement an die
Basiseinheit mittels eines Klebeelements angeklebt vorhanden.
[0022] Außerdem ist es von Vorteil, wenn das Distanzelement aus einem Kunststoff ausgebildet
ist. Vorteilhafterweise ist das Distanzelement aus einem PVC-Material, insbesondere
aus einem PVC-P-Material ausgebildet. Beispielsweise ist das Distanzelement aus einem
nachgiebigen, z.B. elastischen Kunststoff, z.B. Gummi ausgebildet. Denkbar ist auch,
dass die Anschlagfläche des Distanzelements als eine Lackschicht vorhanden ist. Vorstellbar
ist weiter, dass die Lackschicht elastisch, insbesondere nachgiebig ausgebildet ist.
[0023] Ebenfalls ist es vorteilhaft, dass das Distanzelement rund oder rechteckig ausgebildet
ist. Beispielsweise ist das Distanzelement quadratisch ausgebildet. Z.B. ist das Distanzelement
quaderförmig oder kubusartig vorhanden, z.B. in Form eines Quaders oder Kubus. Denkbar
ist auch, dass das Distanzelement zylinderförmig, kegelförmig oder pyramidenartig
ausgebildet ist.
[0024] Beispielsweise beträgt eine Kantenlänge eines rechteckigen, insbesondere quadratischen
Distanzelements zwischen 2mm und 20mm, z.B. zwischen 2mm und 15mm, insbesondere zwischen
2mm und 12mm. Eine Kantenlänge eines rechteckigen, insbesondere quadratischen Distanzelements
beträgt vorteilhafterweise 2mm, 4mm, 5mm, 6mm, 7mm, 8mm ,9mm, 10mm oder 12mm, insbesondere
3mm.
[0025] Vorteilhafterweise beträgt ein Radius eines runden oder zylinderförmigen Distanzelements
zwischen 1mm und 10mm, z.B. zwischen 1mm und 8mm, insbesondere zwischen 1mm und 5mm.
Ein Radius eines runden oder zylinderförmigen Distanzelements beträgt vorteilhafterweise
0,5mm, 1mm, 2mm, 2,5mm, 3mm, 3,5mm, 4mm, 4,5mm oder 5mm, insbesondere 1,5mm.
[0026] Die Anschlagfläche des Distanzelements ist beispielsweise rechteckig, quadratisch,
rund oder in Form eines Firmenkennzeichens vorhanden. Beispielsweise ist die Anschlagfläche
als eine Freiformfläche ausgebildet. Vorteilhafterweise umfasst die Anschlagfläche
des Distanzelementes mehrere, insbesondere verschiedene Anschlagflächenabschnitte.
Die Anschlagflächenabschnitte der Anschlagfläche des Distanzelements sind beispielsweise
voneinander beabstandet am Distanzelement vorhanden. Auch ist es denkbar, dass zwei
oder mehr Anschlagflächenabschnitte verschiedene Abstände zur verbleibenden Seitenfläche
des Stirnabschnitts aufweisen. Vorstellbar ist auch, dass die Anschlagfläche gewölbt
vorhanden ist.
[0027] Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Möbel mit einem Möbelkorpus und einem daran
aufgenommenen bewegbaren Möbelteil wie einer Möbelklappe z. B. Oberklappe mit einer
Vorrichtung nach einer der oben dargelegten Ausbildungen.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0028] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand von in den Figuren schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0029] Im Einzelnen zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Möbel mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Bewegung eines geöffnet dargestellten Möbelteils,
- Fig. 2
- den in Fig. 1 umrandeten Bereich A in vergrößerter Darstellung mit einer Beschlageinheit
der Vorrichtung,
- Fig. 3
- die Beschlageinheit gemäß Fig. 2 perspektivisch in Alleindarstellung ohne eine Abdeckplatte
mit abgehoben dargestellter Gehäuseplatte,
- Fig. 4
- eine Frontansicht eines Stirnabschnitts der Vorrichtung, mit am Stirnabschnitt angeordnetem
Distanzelement,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht des Möbels, wobei die Beschlageinheit in einer Schließstellung
im montierten Zustand am Möbel vorhanden ist, wobei das Möbelteil unsichtbar gehalten
ist,
- Fig. 6
- Detail A gemäß Figur 6,
- Fig. 7
- eine Schnittansicht des Möbels, wobei die Beschlageinheit in einer Offenstellung im
montierten Zustand am Möbel vorhanden ist, wobei das Möbelteil unsichtbar gehalten
ist,
- Fig. 8
- Detail B gemäß Figur 7 und
- Fig. 9
- Detail C gemäß Figur 8.
[0030] Fig. 1 zeigt perspektivisch ein erfindungsgemäßes Möbel bzw. einen Oberschrank 1
mit einem kastenförmigen Möbelkorpus 2 und einem daran aufgenommenen Möbelteil, das
als eine plattenartige Oberklappe 3 ausgebildet ist, welche in einer Offenstellung
relativ zum Möbelkorpus 2 gezeigt ist.
[0031] Der Möbelkorpus 2 umfasst zwei gegenüberliegende, aufrechte Seitenwände 4 und 5,
die unten mit einem Unterboden 6 und oben mit einem Oberboden 7 verbunden sind. Rückseitig
ist der Möbelkorpus 2 von einer Rückwand 8 verschlossen.
[0032] Zur Bewegung der Oberklappe 3 um eine horizontale Schwenkachse relativ zum Möbelkorpus
2 aus der in Fig. 1 gezeigten Offenstellung in eine zum Möbelkorpus 2 frontseitig
heranbewegte Schließstellung (nicht gezeigt) ist eine Bewegungsvorrichtung vorhanden,
die als Oberklappenbeschlag 9 ausgestaltet ist. Der Oberklappenbeschlag 9 weist an
der Seitenwand 4 eine erste erfindungsgemäße Beschlageinheit 10 und an der Seitenwand
5 eine zweite Beschlageinheit 11 auf. Die Beschlageinheiten 10, 11 sind gleichartig
aber zur funktionsrichtigen Anordnung an der jeweiligen Seitenwand 4 bzw. 5 seitenbezogen
aufgebaut.
[0033] Jede Beschlageinheit 10 und 11 umfasst eine Basiseinheit 12, Führungsmittel 13 mit
einer Schwenkarm-Anordnung 14 und eine Montageeinheit 15. Über mehrere gelenkig gelagerte
Schwenkarme der Schwenkarm-Anordnung 14 ist die Basiseinheit 12 mit der Montageeinheit
15 verbunden, welche fest an einer Innenseite der Oberklappe 3 versenkt in einer Materialausnehmung
befestigt ist.
[0034] Außerdem weisen die Führungsmittel 13 beispielsweise einen Kraftspeicher 21 zur Unterstützung
der Öffnungsbewegung der Oberklappe 3 in die Offenstellung und vorteilhafterweise
eine Dämpfervorrichtung 22 für eine gedämpfte Schließbewegung der Oberklappe 3 in
die Schließstellung auf.
[0035] Die Basiseinheit 12 ist vorzugsweise aus einem Blechbauteil gebildet und umfasst
eine ebene, flache bzw. dünne Grundplatte 16 und eine zur Grundplatte 16 gegenüberliegende
flache dünne Gehäuseplatte 17 (s. Fig. 3). Die Gehäuseplatte 17 ist gemäß Fig. 1 und
2 mit einer Abdeckplatte 18 abgedeckt.
[0036] Außerdem ist stirnseitig an der Basiseinheit 12 ein Stirnabschnitt 19 vorhanden,
dessen Außenseite quer zur Ebene der Grundplatte 16 ausgerichtet ist. Durch eine rechteckförmige
Aussparung 20 in dem Stirnabschnitt 19 greifen die betreffenden Schwenkarme der Schwenkarm-Anordnung
14. Die Breite des als Ansteckbauteil ausgebildeten Stirnabschnitts 19 entspricht
beispielsweise einer üblichen Breite a der Seitenwand 4 von etwa 16 Millimetern. Die
Gesamtbreite bzw. Dicke der Beschlageinheiten 10 und 11 beträgt circa 12 Millimeter,
so dass demgemäß die jeweilige Materialaussparung in den Seitenwänden 4 und 5 eine
Tiefe von ebenfalls etwa 12 Millimeter beträgt, womit sich eine Restbodenstärke der
Seitenwände 4, 5 im Bereich der jeweiligen Materialaussparung von ungefähr 4 Millimeter
ergibt.
[0037] Am Stirnabschnitt 19 ist außerdem ein Distanzelement 27 vorhanden, welches vorteilhafterweise
eine Ausnehmung 28 des Stirnabschnitts 19 ausfüllt. Das Distanzelement 27 durchgreift
beispielsweise die Außenseite des Stirnabschnitts 19, welche als eine verbleibende
Seitenfläche 29 vorhanden ist. Das Distanzelement 27 umfasst eine Anschlagfläche 30,
an welcher beispielsweise eine Innenseite 31 der Oberklappe 3 in der Schließposition
der Oberklappe 3 oder eine Frontseite 32 der Montageeinheit 15 in der Schließstellung
der Beschlageinheit 10, 11 ansteht oder anliegt.
[0038] Fig. 3 zeigt die Beschlageinheit 10 ohne Abdeckplatte 18 und ohne Stirnabschnitt
19 in ausgeschwenkter Stellung der Schwenkarm-Anordnung 14. Die Gehäuseplatte 17 ist
von der Grundplatte 16 abgehoben, womit innen an der Grundplatte 16 angeordneten Komponenten,
wie der Kraftspeicher 21 und die Dämpfervorrichtung 22, ersichtlich sind.
[0039] Die Schwenkarm-Anordnung 14 weist mehrere miteinander gelenkig verbundene Schwenkarme
auf, von denen einzelne aus zwei beabstandeten Schwenkarmplatten aufgebaut sind. Von
den Schwenkarmen werden nachfolgend ein Schwenkarm 23 und ein Schwenkarm 24 herausgegriffen,
die über einen weiteren Schwenkarm miteinander gelenkig verbunden sind. Der Schwenkarm
23 ist aus zwei beabstandeten formgleichen Schwenkarmplatten aufgebaut, ebenso der
Schwenkarm 24 aus zwei beabstandeten formgleichen Schwenkarmplatten 24a und 24b. Die
jeweiligen auf der zur Grundplatte 16 gerichteten Schwenkarmplatten 24b bilden eine
erste Außenseite der Schwenkarmanordnung 14 und die jeweiligen auf der zur Gehäuseplatte
17 gerichteten Schwenkarmplatten 24a bilden eine zweite Außenseite der Schwenkarmanordnung
14. Die beiden Schwenkarmplatten 24a der Schwenkarme 23, 24 fluchten exakt zueinander
wie auch die beiden weiteren Schwenkarmplatten 24b. Die Schwenkarmplatten 24a, 24b
sind beispielsweise jeweils über Nietverbindungen miteinander verbunden, wobei Nietköpfe
beidseitig bzw. jeweils außen an den Schwenkarmplatten 24a, 24b etwas zum Beispiel
im Zehntel-Millimeterbereich überstehen.
[0040] An einem stirnseitigen Abschnitt 25 der Gehäuseplatte 17 ist vorteilhafterweise ein
Befestigungsorgan 26 zur Montage des Distanzelements 27 ausgebildet. Das Befestigungsorgan
26 ist zum Beispiel als eine Bohrung vorhanden, in welche das Distanzelement 27 einklippsbar
oder einklemmbar ist.
[0041] Die Anschlagfläche 30 des Distanzelements 27 ist vorteilhafterweise über einen Abstand
D (Figur 9) von der Außenseite des Stirnabschnitts 19 beabstandet vorhanden. Vorteilhafterweise
ist der Abstand D zwischen Anschlagfläche 30 und Seitenfläche 29 in der Schließstellung
der Montageeinheit 15, insbesondere der Schließposition des Möbelteils 3, gleich oder
zumindest annähernd gleich zu einem Frontspalt F (Figur 6). Der Frontspalt F ist ein
Abstand in der Schließposition des Möbelteils 3 oder der Schließstellung der Montageeinheit
15 zwischen der Frontseite 32 der Montageeinheit 15 und der Seitenfläche 29 des Stirnabschnitts
19, zwischen der Innenseite 31 des Möbelteils 3 und der Seitenfläche 29 und/oder zwischen
der Innenseite 31 des Möbelteils 3 und einer Korpusfront 33. Denkbar ist auch, dass
der Frontspalt F in der Schließposition des Möbelteils 3 kleiner ist, als der Abstand
D zwischen Anschlagfläche 30 und Seitenfläche 29 in der Offenposition des Möbelteils
3.
Bezugszeichenliste
1 |
Oberschrank |
19 |
Stirnabschnitt |
2 |
Möbelkorpus |
20 |
Aussparung |
3 |
Oberklappe |
21 |
Kraftspeicher |
4 |
Seitenwand |
22 |
Dämpfervorrichtung |
5 |
Seitenwand |
23 |
Schwenkarm |
6 |
Unterboden |
24 |
Schwenkarm |
7 |
Oberboden |
24a |
Schwenkarmplatte |
8 |
Rückwand |
24b |
Schwenkarmplatte |
9 |
Oberklappenbeschlag |
25 |
Abschnitt |
10 |
Beschlageinheit |
26 |
Befestigungsorgan |
11 |
Beschlageinheit |
27 |
Distanzelement |
12 |
Basiseinheit |
28 |
Ausnehmung |
13 |
Führungsmittel |
29 |
Seitenfläche |
14 |
Schwenkarm-Anordnung |
30 |
Anschlagfläche |
15 |
Montageeinheit |
31 |
Innenseite |
16 |
Grundplatte |
32 |
Frontseite |
17 |
Gehäuseplatte |
33 |
Korpusfront |
18 |
Abdeckplatte |
|
|
1. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), wobei Führungsmittel (13) der Vorrichtung (10, 11) mit
zumindest einem Schwenkarm (23, 24) zum Schwenken des Möbelteils vorgesehen sind,
mit welchen bei montierter Vorrichtung (10, 11) am Möbel (1) das Möbelteil (3) aus
einer Schließposition in eine Offenposition des Möbelteils (3) relativ zum Möbelkorpus
(2) und zurück bewegbar ist, wobei die Vorrichtung (10, 11) eine Schließstellung aufweist,
wobei die Vorrichtung (10, 11) im angeordneten Zustand am Möbel (1) in der Schließposition
des Möbels (1) sich in der Schließstellung befindet, wobei die Führungsmittel (13)
über eine Montageeinheit (15) der Vorrichtung (10, 11) mit dem Möbelteil (3) verbindbar
sind, wobei die Vorrichtung (10, 11) eine Basiseinheit (12) aufweist, an welcher die
Führungsmittel (13) beweglich angeordnet sind, wobei die Basiseinheit (12) am Möbelkorpus
(2) anordenbar ist und einen Stirnabschnitt (19) aufweist, wobei der Stirnabschnitt
(19) im angeordneten Zustand der Basiseinheit (12) am Möbelkorpus (2) einen Möbelkorpusfrontabschnitt
einer Möbelkorpusfront (33) bildet, welcher in der Schließposition gegenüberliegend
zum Möbelteil (3) vorhanden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
am Stirnabschnitt (19) ein Distanzelement (27) vorhanden ist, wobei eine Anschlagfläche
(30) des Distanzelements (27) von einer verbleibenden Seitenfläche (29) des Stirnabschnitts
(19) beabstandet vorhanden ist und wobei die Anschlagfläche (30) des Distanzelements
(27) in der Schließstellung der Vorrichtung (10, 11) einen Anschlag für die Montageeinheit
(15) bildet.
2. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (27) elastisch ausgebildet ist.
3. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stirnabschnitt (19) eine Ausnehmung (28) aufweist, in welche das Distanzelement
(27) einsetzbar ist.
4. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (28) als eine Durchgangsöffnung des Stirnabschnitts (19) ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Basiseinheit (12) derart ausgebildet ist, dass das Distanzelement (27) von hinten
in Richtung Seitenfläche (29) des Stirnabschnitts (19) durch die Ausnehmung (28) am
Stirnabschnitt (19) einsetzbar ist.
6. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (27) und die Basiseinheit (12) in einer Weise ausgebildet sind,
dass das Distanzelement (27) an die Basiseinheit (12) steckbar und/oder klippsbar
ist.
7. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels aufgenommenen
Möbelteils (3), nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (27) an die Basiseinheit (12) mittels eines Klebeelements angeklebt
vorhanden ist.
8. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (27) aus einem Kunststoff ausgebildet ist.
9. Vorrichtung (10, 11) zur Bewegung eines an einem Möbelkorpus (2) eines Möbels (1)
aufgenommenen Möbelteils (3), nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement (27) rund oder rechteckig ausgebildet ist.
10. Möbel (1) mit einer Vorrichtung (10, 11) nach einem der vorangegangenen Ansprüche.