[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckelbeschlag zum schwenkbaren Befestigen eines Deckels
an einem Möbelkorpus, wobei der Deckelbeschlag ein Basiselement zur Montage des Deckelbeschlags
an einer Seitenwand des Möbelkorpus und ein Frontanbindungselement zur Montage eines
Deckelelements an den Deckelbeschlag aufweist. Ferner weist der Deckelbeschlag einen
ersten Schwenkarm auf, der um eine erste Korpusachse an dem Basiselement und um eine
erste Deckelachse an dem Frontanbindungselement schwenkbar befestigt ist. Darüber
hinaus weist der Deckelbeschlag einen zweiten Schwenkarm auf, der um eine zweite Korpusachse
an dem Basiselement und um eine zweite Deckelachse an dem Frontanbindungselement schwenkbar
befestigt ist, wobei die erste Korpusachse, die zweite Korpusachse, die erste Deckelachse
und die zweite Deckelachse parallel und beabstandet zueinander angeordnet sind.
[0002] Ein solcher Deckelbeschlag ist beispielsweise aus der
EP 2 354 404 A2 bekannt. Das Frontanbindungselement lässt sich werkzeuglos über eine Rastverbindung
mit einem deckelseitigen Verbindungselement verbinden. Über mehrere Einstellschrauben
am Frontanbindungselement können die Höhenposition, die seitliche Position und die
Neigung des Deckelelements gegenüber dem Möbelkorpus eingestellt werden.
[0003] DE 20 2013 101 958 U1 zeigt eine Halteanordnung für einen Schrank mit einem Korpus und einem an diesem
bewegbar angelenkten Faltdeckel, wobei der Faltdeckel ein oberes Deckelelement und
ein unteres Deckelelement, die schwenkbar miteinander verbunden sind, aufweist. Die
Halteanordnung weist einen Arm auf, der am Korpus und am unteren Deckelelement schwenkbar
anlenkbar ist. Es ist eine Einstelleinrichtung mit einem Befestigungselement und einem
Exzenter vorgesehen. Das Befestigungselement ist an dem Korpus oder an dem unteren
Deckelelement fixierbar und der Exzenter ist um eine Achse drehbar am Befestigungselement
befestigt, wobei der Arm um eine parallel zur Achse angeordnete Schwenkachse mit dem
Exzenter schwenkbar verbunden ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfach aufgebauten Deckelbeschlag
bereitzustellen, mit dem die Neigung des Frontanbindungselements gegenüber dem Basiselement
einstellbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Deckelbeschlag zum schwenkbaren Befestigen eines Deckels
an einem Möbelkorpus gelöst, wobei der Deckelbeschlag ein Basiselement zur Montage
des Deckelbeschlags an einer Seitenwand des Möbelkorpus und ein Frontanbindungselement
zur Montage eines Deckelelements an den Deckelbeschlag aufweist. Ferner weist der
Deckelbeschlag einen ersten Schwenkarm auf, der um eine erste Korpusachse an dem Basiselement
und um eine erste Deckelachse an dem Frontanbindungselement schwenkbar befestigt ist.
Darüber hinaus weist der Deckelbeschlag einen zweiten Schwenkarm auf, der um eine
zweite Korpusachse an dem Basiselement und um eine zweite Deckelachse an dem Frontanbindungselement
schwenkbar befestigt ist, wobei die erste Korpusachse, die zweite Korpusachse, die
erste Deckelachse und die zweite Deckelachse parallel und beabstandet zueinander angeordnet
sind. Der Deckelbeschlag weist einen Exzenter auf, der um eine Lagerachse am Basiselement
schwenkbar befestigt ist. Der erste Schwenkarm ist um eine Exzenterachse am Exzenter
schwenkbar gelagert, wobei die Lagerachse und die Exzenterachse parallel und beabstandet
zueinander angeordnet sind.
[0006] Hierbei kann der Exzenter in zwei unterschiedlichen Arten am Basiselement und am
ersten Schwenkarm angeordnet sein. Bei einer ersten Ausführungsform bildet die Lagerachse
die erste Korpusachse, so dass der Exzenter um die erste Korpusachse am Basiselement
drehbar gelagert ist und der erste Schwenkarm um die Exzenterachse am Exzenter drehbar
gelagert ist. Bei einem Verstellen des Deckelbeschlags von einer Schließstellung,
die derjenigen Stellung des Deckelbeschlags entspricht, bei der das Deckelelement
den Möbelkorpus verschließt, in eine Offenstellung schwenken bzw. drehen der erste
Schwenkarm und der Exzenter gemeinsam um die erste Korpusachse. Zum Verstellen der
Neigung des Frontanbindungselements relativ zum Basiselement und damit, im montierten
Zustand des Deckelbeschlags am Möbelkorpus, des Deckelelements relativ zum Möbelkorpus,
lässt sich der Exzenter relativ zum ersten Schwenkarm um die Exzenterachse drehen.
Der erste Schwenkarm ist hierbei derart mit dem Exzenter verbunden, dass zum Drehen
des Exzenters relativ zum ersten Schwenkarm ein größeres Drehmoment aufgebracht werden
muss, als zum Drehen des Exzenters relativ zum Basiselement. Somit ist sichergestellt,
dass beim normalen Bewegen des Deckelbeschlags zwischen der Schließstellung und der
Offenstellung der Exzenter gegenüber dem Basiselement gedreht wird und nicht der erste
Schwenkarm relativ zum Exzenter. Durch Verdrehen des Exzenters relativ zum ersten
Schwenkarm um die Exzenterachse wird der Abstand zwischen der ersten Korpusachse und
der ersten Deckelachse verstellt bzw. variiert, wobei die Position der ersten Korpusachse
gegenüber dem Basiselement unverändert bleibt. Dies bedeutet, dass durch Verdrehen
des Exzenters um die Exzenterachse auch die Position der ersten Deckelachse variiert
wird. Hierdurch wird das Frontanbindungselement in der Neigung eingestellt, da die
Abstände zwischen der zweiten Korpusachse und der zweiten Deckelachse, zwischen der
ersten Korpusachse und der zweiten Korpusachse sowie zwischen der ersten Deckelachse
und der zweiten Deckelachse unverändert bleiben.
[0007] In einer zweiten Ausführungsform bildet die Exzenterachse die erste Korpusachse,
so dass der erste Schwenkarm um die erste Korpusachse am Exzenter drehbar gelagert
ist und der Exzenter um die Lagerachse am Basiselement drehbar gelagert ist. Hierbei
ist zum Verstellen des Exzenters um die Lagerachse relativ zum Basiselement ein größeres
Drehmoment erforderlich, als für das Verschwenken des ersten Schwenkarms um die Exzenterachse
relativ zum Exzenter. Beim Verstellen des Exzenters um die Lagerachse wird nicht,
wie beim ersten Ausführungsbeispiel, der Abstand zwischen der ersten Korpusachse und
der ersten Deckelachse verstellt, sondern die Position der ersten Korpusachse relativ
zum Basiselement. Durch dieses Verstellen der Position der ersten Korpusachse, ohne
hierbei den Abstand zwischen der ersten Korpusachse und der ersten Deckelachse zu
verändern, wird auch die Position der ersten Deckelachse relativ zum Basiselement
verändert. Dies führt, wie beim ersten Ausführungsbeispiel, zu einer Verstellung der
Neigung des Frontanbindungselements.
[0008] Der Exzenter kann in einem Ausführungsbeispiel eine im Querschnitt kreisförmige Außenumfangsfläche
aufweisen, auf welcher der erste Schwenkarm mit einer Aufnahmebohrung um die Exzenterachse
schwenkbar gelagert ist. Der Exzenter kann bei dieser Ausführungsform einen Lagerzapfen
aufweisen, mit welchem der Exzenter am Basiselement um die Lagerachse schwenkbar gelagert
ist.
[0009] Der Exzenter kann in der Aufnahmebohrung des ersten Schwenkarms verpresst sein. Hierbei
kann der Exzenter durch Taumelnieten in der Aufnahmebohrung verpresst werden.
[0010] In einer Ansicht in Achsrichtung können in einer Ausführungsform die erste Korpusachse,
die zweite Korpusachse, die erste Deckelachse und die zweite Deckelachse ein Viereck
bilden, wobei, in einer Schließstellung des Frontanbindungselements, eine erste Gerade
durch die erste Korpusachse und durch die erste Deckelachse und eine zweite Gerade
durch die zweite Korpusachse und die zweite Deckelachse parallel zueinander angeordnet
sind oder einen spitzen Winkel einschließen. Der Winkel zwischen der ersten Geraden
und der zweiten Geraden beträgt vorzugsweise 0 bis 20 Grad.
[0011] Hierbei kann ferner vorgesehen sein, dass die erste Gerade und eine dritte Gerade
durch die erste Deckelachse und durch die zweite Deckelachse einen Winkel einschließen,
der zwischen 45 und 135 Grad beträgt.
[0012] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Abstand zwischen der ersten Korpusachse und
der ersten Deckelachse um ein Vielfaches länger als der Abstand zwischen der ersten
Deckelachse und der zweiten Deckelachse.
[0013] In einer Ausgestaltung weist der Deckelbeschlag ferner einen Kraftantrieb zum Beaufschlagen
des Frontanbindungselements zumindest über einen Teil des Schwenkweges des Frontanbindungselements
zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung in Richtung zur Offenstellung
auf. Hierbei kann das Frontanbindungselement eine Stellkontur aufweisen, wobei der
Kraftantrieb einerseits gegen einen der Schwenkarme und andererseits mittels eines
Druckelements gegen die Stellkontur des Frontanbindungselements abgestützt ist.
[0014] Hierbei kann das Druckelement axial an demjenigen Schwenkarm, zum Beispiel in einem
Gehäuse des Schwenkarms, geführt sein, gegen den der Kraftantrieb abgestützt ist.
[0015] Bei dem Druckelement kann es sich um eine Rolle handeln, die gegen die Stellkontur
mit Kraft beaufschlagt ist.
[0016] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Hierin zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Deckelbeschlags an einem Möbelkorpus in einer ersten Justierstellung;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Deckelbeschlags gemäß Figur 1 in einer zweiten Justierstellung;
- Figur 3
- eine Seitenansicht des Deckelbeschlags gemäß Figur 1 in einer dritten Justierstellung;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Deckelbeschlags gemäß Figur 1 in einer Offenstellung;
und
- Figur 5
- eine vergrößerte Schnittdarstellung des Deckelbeschlags gemäß Figur 1 im Bereich des
Exzenters.
[0017] Die Figuren 1 bis 3 zeigen einen Deckelbeschlag 1 jeweils in der Schließstellung,
wobei drei unterschiedliche Justierstellungen dargestellt sind. Die Figur 4 zeigt
denselben Deckelbeschlag in einer Offenstellung. Die Figuren 1 bis 4 werden im Folgenden
zusammen beschrieben.
[0018] Der Deckelbeschlag 1 umfasst ein Basiselement 2, ein Frontanbindungselement 3, einen
Steuerarm als ersten Schwenkarm 4 und einen Stellarm als zweiten Schwenkarm 5. Das
Basiselement 2 ist an einer Seitenwand 7 eines Möbelkorpus 8 befestigt. Das Frontanbindungselement
3 ist an einer Innenseite eines Deckelelements 9 des Korpus 8 befestigt. Das Deckelelement
9 ist ausschließlich über den Deckelbeschlag 1 oder einen oder mehrere weitere Deckelbeschläge
gemäß dem gezeigten Deckelbeschlag 1 scharnierbar an dem Möbelkorpus 8 befestigt.
Dies bedeutet, dass keine weiteren Scharniere oder Beschläge zum schwenkbaren Bewegen
des Deckelelements 9 relativ zum Möbelkorpus 8 vorgesehen sind. Der Deckelbeschlag
1 ist als Viergelenkgetriebe ausgebildet. Dies bedeutet, dass der erste Schwenkarm
4 um eine erste Korpusachse K1 an dem Basiselement 2 und um eine erste Deckelachse
D1 an dem Frontanbindungselement 3 schwenkbar befestigt ist. Ferner ist der zweite
Schwenkarm 5 um eine zweite Korpusachse K2 an dem Basiselement 2 und um eine zweite
Deckelachse D2 an dem Frontanbindungselement 3 schwenkbar befestigt.
[0019] In Achsansicht gemäß der Figuren 1 bis 3 bilden die erste Korpusachse K1, die zweite
Korpusachse K2, die erste Deckelachse D1 und die zweite Deckelachse D2 ein Viereck.
Die erste Korpusachse K1, die zweite Korpusachse K2, die erste Deckelachse D1 und
die zweite Deckelachse D2 sind parallel und beabstandet zueinander angeordnet.
[0020] Ferner weist der Deckelbeschlag 1 einen Exzenter 6 auf, der um eine Lagerachse L
(Figur 5) an dem Basiselement 2 drehbar gelagert ist. Der erste Schwenkarm 4 ist um
eine Exzenterachse E schwenkbar am Exzenter 6 gelagert, wobei die Lagerachse L und
die Exzenterachse E parallel und beabstandet zueinander angeordnet sind.
[0021] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel bildet die Lagerachse L die erste Korpusachse
K1, so dass der Exzenter 6 um die erste Korpusachse K1 am Basiselement 2 drehbar gelagert
ist und der erste Schwenkarm 4 um die Exzenterachse E am Exzenter 6 drehbar gelagert
ist. Bei einem Verstellen des Deckelbeschlags 1 von einer Schließstellung (Figuren
1 bis 3), bei der das Deckelelement 9 eine Öffnung 10 des Möbelkorpus 8 verschließt,
zu einer Offenstellung gemäß Figur 4, bei der das Deckelelement 9 die Öffnung 10 nicht
verschließt, schwenken bzw. drehen der erste Schwenkarm 4 und der Exzenter 6 gemeinsam
um die erste Korpusachse K1 bzw. die Lagerachse L.
[0022] Zum Verstellen der Neigung des Frontanbindungselements 3 gegenüber dem Basiselement
2, und damit im montierten Zustand des Deckelbeschlags 1 des Deckelelements 9 gegenüber
dem Möbelkorpus 8, lässt sich der Exzenter 6 relativ zum ersten Schwenkarm 4 um die
Exzenterachse E drehen. Der Exzenter 6 weist eine im Querschnitt kreisförmige Außenumfangsfläche
11 auf, auf welcher der erste Schwenkarm 4 mit einer Aufnahmebohrung 12 schwenkbar
gelagert ist. Der Exzenter 6 ist hierbei in der Aufnahmebohrung 12 derart verpresst,
dass zum Drehen des Exzenters 6 relativ zum ersten Schwenkarm 4 ein größeres Drehmoment
aufgebracht werden muss, als zum Drehen des Exzenters 6 relativ zum Basiselement 2.
[0023] Der Exzenter 6 ist in einer Bohrung 24 des Basiselements 2 schwenkbar aufgenommen
und auf einer der Außenumfangsfläche 11 abgewandten Seite des Basiselements vernietet.
[0024] In Ansicht in Achsrichtung, wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt, bilden die erste
Korpusachse K1, die zweite Korpusachse K2, die erste Deckelachse D1 und die zweite
Deckelachse D2 ein Viereck, wobei in der Schließstellung des Deckelbeschlags 1, eine
erste Gerade G1 durch die erste Korpusachse K1 und durch die erste Deckelachse D1
und eine zweite Gerade G2 durch die zweite Korpusachse K2 und die zweite Deckelachse
D2 annähernd parallel zueinander angeordnet sind, wobei sie einen spitzen Winkel α
zueinander einschließen.
[0025] Der Winkel zwischen der ersten Gerade G1 und einer dritten Gerade G3 durch die erste
Deckelachse D1 und die zweite Deckelachse D2 schließen einen Winkel β ein, der annähernd
90 Grad beträgt.
[0026] Durch diese Anordnung der ersten Korpusachse K1, der zweiten Korpusachse K2, der
ersten Deckelachse D1 und der zweiten Deckelachse D2 zueinander kann durch ein im
Betrag geringes Verstellen der Exzenterachse E relativ zum Basiselement 2 ein effektives
Verstellen des Frontanbindungselements 3 bezüglich der Neigung erzielt werden.
[0027] Figur 2 zeigt eine Justierstellung des Deckelbeschlags 1, bei der das Deckelelement
9 parallel zur Öffnung 10 und vertikal ausgerichtet ist. Das Deckelelement 9 weist
zum Korpus 8 einheitliche Spaltmaße auf und ist somit optimal eingestellt.
[0028] Durch Drehen des Exzenters 6 entgegen dem Uhrzeigersinn ausgehend von der Position
gemäß Figur 2 in die Position gemäß Figur 1 wird die Position der ersten Deckelachse
D1 relativ zur Lagerachse L und damit zur ersten Korpusachse K1 verändert, wobei die
Lage der ersten Korpusachse K1 unverändert bleibt. Dadurch wird der Abstand zwischen
der ersten Korpusachse K1 und der ersten Deckelachse D1 in Figur 1 verglichen zu Figur
2 vergrößert. Durch Verdrehen des Exzenters 6 entgegen dem Uhrzeigersinn wird die
Exzenterachse E vertikal nach oben bewegt. Da sich der Exzenter E gegenüber dem Basiselement
2 um die Lagerachse L bzw. die erste Korpusachse K1 dreht, wird der erste Schwenkarm
4 und damit die erste Deckelachse D1 nach oben bewegt. Diese Bewegung führt zu einem
Verschwenken des Frontanbindungselements 3 um die zweite Deckelachse D2 entgegen dem
Uhrzeigersinn. Somit wird das Deckelelement 9 an seinem vertikal oberen Ende weiter
weg vom Korpus 8 bewegt, so dass sich am oberen Ende ein größeres Spaltmaß zwischen
dem Deckelelement 9 und dem Korpus 8 ergibt, als an einem unteren Ende.
[0029] In der Justierstellung gemäß Figur 3 wurde der Exzenter 6, ausgehend von Figur 2,
im Uhrzeigersinn verdreht, so dass die Exzenterachse E vertikal nach unten bewegt
wurde. Der Abstand zwischen der ersten Korpusachse K1 und der ersten Deckelachse D1
ist verkürzt gegenüber dem Abstand der Justierstellung gemäß Figur 2. Durch die vertikal
nach unten gerichtete Bewegung der Exzenterachse E wird auch die erste Deckelachse
D1 nach unten bewegt, so dass das Frontanbindungselement 3 im Uhrzeigersinn um die
zweite Deckelachse D2 bewegt wird. Hierdurch ergibt sich ein größeres Spaltmaß am
unteren Ende als am oberen Ende zwischen dem Deckelelement 9 und dem Korpus 8.
[0030] Figur 4 zeigt den Deckelbeschlag 1 in einer perspektivischen Ansicht. Der zweite
Schwenkarm 5 weist ein Gehäuse 13 auf, in dem ein Federelement in Form einer Schraubenfeder
14 angeordnet ist, die einerseits, nahe der zweiten Korpusachse K2, gegen ein Widerlager
15 und andererseits, nahe der zweiten Deckelachse D2, über ein Druckelement 16 gegen
das Frontanbindungselement 3 abgestützt ist. Da das Frontanbindungselement 3 mit dem
Deckelelement 9 verbunden ist, fungiert das Frontanbindungselement 3 als Stellelement
zum Bewegen des Deckelelements 9.
[0031] Das Druckelement 16 wird in Richtung zum Frontanbindungselement 3 mit Kraft beaufschlagt,
wobei das Druckelement 16 eine Rolle 17 aufweist, mit der das Druckelement 16 gegen
eine Stellkontur 18 des Frontanbindungselements 3 abgestützt ist. Die Stellkontur
18 weist in Umfangsrichtung um die zweite Deckelachse D2 einen sich verändernden Abstand
zur zweiten Deckelachse D2 auf. Hierbei ist die Stellkontur 18 derart gestaltet, dass
von dem Druckelement 16 über den größten Schwenkweg des Deckelelements 9 bzw. des
Frontanbindungselements 3 ein Drehmoment erzeugt wird, das das Deckelelement 9 in
Richtung zur in Figur 4 gezeigten Offenstellung mit Kraft beaufschlagt. In einem Bereich
zwischen einer Zwischenstellung, die sich zwischen der Offenstellung und der Schließstellung
des Deckelelements 9 befindet, und der Schließstellung ist die Stellkontur 18 derart
ausgebildet, dass das Deckelelement 9 in Richtung zur in den Figuren 1 bis 3 gezeigten
Schließstellung mit Kraft beaufschlagt ist.
[0032] Die Schraubenfeder 14 ist zwischen dem Widerlager 15 und der Stellkontur 18 am Frontanbindungselement
3 eingespannt. Die Vorspannung des Schraubenfeder 14, mit welcher diese eingespannt
ist, kann eingestellt werden, um den Deckelbeschlag 1 an unterschiedliche Deckelgewichte
anzupassen. Je nach Gewicht des Deckelelements 9 kann die Vorspannung angepasst werden,
das heißt, bei höherem Deckelgewicht wird die Vorspannung der Schraubenfeder 14 erhöht,
damit die Rolle 17 des Druckelements 16 mit einer größeren Kraft gegen die Stellkontur
18 beaufschlagt ist, wodurch auf das Frontanbindungselement 3 ein größeres Drehmoment
insbesondere in Richtung zur Offenstellung des Deckelelements 9 wirkt. Entsprechen
kann eine geringere Vorspannung eingestellt werden, wenn das Gewicht des Deckelelements
9 geringer ist.
[0033] Zum Einstellen der Vorspannung der Schraubenfeder 14 kann das Widerlager 15 in Kraftwirkungsrichtung
der Schraubenfeder 14 verschoben werden. Hierfür weist das Widerlager 15 einen rechteckigen
Querschnitt auf. Das Gehäuse 13 des zweiten Schwenkarms 5 weist innen ebenfalls einen
rechteckigen Querschnitt auf, über den das Widerlager 15 verdrehsicher axial entlang
der Längserstreckung des Gehäuses 13 verschiebbar geführt ist.
[0034] Zum Verstellen des Widerlagers 15 ist ein Verstellelement 19 mit einem Außengewinde
vorgesehen, das in ein Gegengewinde des Widerlagers 15 eingeschraubt ist. Durch Drehen
des Verstellelements 19 wird das Widerlager 15 entlang des Gewindes verstellt. Das
Verstellelement 19 ist axial unverschiebbar und drehbar im Gehäuse 13 gelagert. Das
Verstellelement 19 weist einen Zahnradabschnitt 20 auf, der in Verzahnungseingriff
mit einer Verzahnung eines Antriebselements 21 ist. Das Antriebselement 21 ist als
drehbares Schneckenrad gestaltet. Das Antriebselement 21 ist axial unverschiebbar
und drehbar im Gehäuse 13 gelagert. Durch Drehen des Antriebselements 21 dreht dieses
das Verstellelement 19, wodurch das Widerlager 15 axial verschoben wird.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Deckelbeschlag
- 2
- Basiselement
- 3
- Frontanbindungselement
- 4
- erster Schwenkarm / Steuerarm
- 5
- zweiter Schwenkarm / Stellarm
- 6
- Exzenter
- 7
- Seitenwand
- 8
- Korpus
- 9
- Deckelelement
- 10
- Öffnung
- 11
- Außenumfangsfläche
- 12
- Aufnahmebohrung
- 13
- Gehäuse
- 14
- Schraubenfeder
- 15
- Widerlager
- 16
- Druckelement
- 17
- Rolle
- 18
- Stellkontur
- 19
- Verstellelement
- 20
- Zahnradabschnitt
- 21
- Antriebselement
- 22
- Kraftantrieb
- 23
- Lagerzapfen
- 24
- Bohrung
- D1
- erste Deckelachse
- D2
- zweite Deckelachse
- E
- Exzenterachse
- G1
- erste Gerade
- G2
- zweite Gerade
- G3
- dritte Gerade
- K1
- erste Korpusachse
- K2
- zweite Korpusachse
- L
- Lagerachse
1. Deckelbeschlag (1) zum schwenkbaren Befestigen eines Deckels an einen Möbelkorpus
(8), wobei der Deckelbeschlag (1) Folgendes aufweist:
ein Basiselement (2) zur Montage des Deckelbeschlags (1) an eine Seitenwand (7) des
Möbelkorpus (8),
ein Frontanbindungselement (3) zur Montage eines Deckelelements (9) an den Deckelbeschlag
(1),
einen ersten Schwenkarm (4), der um eine erste Korpusachse (K1) an dem Basiselement
(2) und um eine erste Deckelachse (D1) an dem Frontanbindungselement (3) schwenkbar
befestigt ist, und
einen zweiten Schwenkarm (5), der um eine zweite Korpusachse (K2) an dem Basiselement
(2) und um eine zweite Deckelachse (D2) an dem Frontanbindungselement (3) schwenkbar
befestigt ist,
wobei die erste Korpusachse (K1), die zweite Korpusachse (K2), die erste Deckelachse
(D1) und die zweite Deckelachse (D2) parallel und beabstandet zueinander angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckelbeschlag (1) ferner einen Exzenter (6) aufweist, der um eine Lagerachse
(L) am Basiselement (2) schwenkbar befestigt ist, und
dass der erste Schwenkarm (4) um eine Exzenterachse (E) am Exzenter (6) schwenkbar gelagert
ist,
wobei die Lagerachse (L) und die Exzenterachse (E) parallel und beabstandet zueinander
angeordnet sind.
2. Deckelbeschlag (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerachse (L) die erste Korpusachse (K1) bildet.
3. Deckelbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Exzenter (6) eine im Querschnitt kreisförmige Außenumfangsfläche (11) aufweist,
auf welcher der erste Schwenkarm (4) mit einer Aufnahmebohrung (12) um die Exzenterachse
(E) schwenkbar gelagert ist.
4. Deckelbeschlag (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Exzenter (6) einen Lagerzapfen (23) aufweist, mit welchem der Exzenter (6) am
Basiselement (2) um die erste Korpusachse (K1) schwenkbar gelagert ist.
5. Deckelbeschlag (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Exzenter (6) in der Aufnahmebohrung (12) des ersten Schwenkarms (4) verpresst
ist.
6. Deckelbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Korpusachse (K1), die zweite Korpusachse (K2), die erste Deckelachse (D1)
und die zweite Deckelachse (D2) in einer Ansicht in Achsrichtung ein Viereck bilden,
wobei, in einer Schließstellung des Frontanbindungselements (3), eine erste Gerade
(G1) durch die erste Korpusachse (K1) und durch die erste Deckelachse (D1) und eine
zweite Gerade (G2) durch die zweite Korpusachse (K2) und die zweite Deckelachse (D2)
parallel zueinander angeordnet sind oder einen spitzen Winkel einschließen.
7. Deckelbeschlag (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Gerade (G1) und eine dritte Gerade (G3) durch die erste Deckelachse (D1)
und durch die zweite Deckelachse (D2) einen Winkel einschließen, der zwischen 45 und
135 Grad beträgt.
8. Deckelbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand zwischen der ersten Korpusachse (K1) und der ersten Deckelachse (D1)
um ein Vielfaches länger ist als der Abstand zwischen der ersten Deckelachse (D1)
und der zweiten Deckelachse (D2).
9. Deckelbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckelbeschlag (1) ferner einen Kraftantrieb (22) zum Beaufschlagen des Frontanbindungselements
(3) zumindest über einen Teil des Schwenkweges des Frontanbindungselements (3) zwischen
einer Offenstellung und einer Schließstellung in Richtung zur Offenstellung aufweist,
dass das Frontanbindungselement (3) eine Stellkontur (18) aufweist und dass der Kraftantrieb
(22) einerseits gegen einen der Schwenkarme (4, 5) und andererseits mittels eines
Druckelements (16) gegen die Stellkontur (18) des Frontanbindungselements (3) abgestützt
ist.
10. Deckelbeschlag (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckelement (16) axial in demjenigen Schwenkarm (4, 5) geführt ist, gegen den
der Kraftantrieb (22) abgestützt ist.
11. Deckelbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Druckelement (16) eine Rolle (17) aufweist, die gegen die Stellkontur (18) mit
Kraft beaufschlagt ist.