[0001] Die Erfindung betrifft einen Dampferzeugerkessel eines Großdampferzeugers, insbesondere
eines Kraftwerks oder einer Müllverbrennungsanlage. Darüber hinaus betrifft die Erfindung
ein Kraftwerk, insbesondere ein fossiles Kraftwerk, oder eine Müllverbrennungsanlage
mit einem derartigen Dampferzeugerkessel sowie ein Verfahren zum Absichern von Wartungsarbeiten
an einem Dampferzeugerkessel.
[0002] Gattungsgemäße Dampferzeugerkessel werden in industriellen Anlagen, beispielsweise
Kraftwerken, eingesetzt, um mit einer Hitzequelle, beispielsweise einer Feuerung,
die typischerweise von fossilen Kraftstoffen oder Müll gespeist wird, Dampf zu erzeugen.
Der Dampf kann dann beispielsweise zur Stromerzeugung genutzt werden. Zur Dampferzeugung
weisen die Dampferzeugerkessel üblicherweise eine einen Innenraum wenigstens teilweise
umgebende Membranwand auf. Die Membranwand besteht aus nebeneinander angeordneten
Rohren, die über Stege oder Flossen miteinander verbunden sind, so dass eine geschlossene
Wand entsteht. In den Rohren wird Wasser, ein Gemisch aus Wasser und Dampf oder Dampf
transportiert. Die Wärme der Feuerung wird über die Membranwand auf das Wasser beziehungsweise
den Dampf übertragen. Eine gattungsgemäße Membranwand ist beispielsweise aus der
EP 2 297 517 B1 bekannt, auf die hiermit Bezug genommen wird.
[0003] Bei industriell genutzten Dampferzeugerkesseln handelt es sich typischerweise um
Konstruktionen aus geeigneten Metallen und Metalllegierungen in der Größenordnung
von mehrstöckigen Häusern. Da die Bauzeiten beziehungsweise die Wartungszeiten von
Dampferzeugerkesseln wesentlich die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Anlage beeinflussen,
wird im Wartungsfall nach Möglichkeit an mehreren Stellen des Dampferzeugerkessels,
beispielsweise an unterschiedlichen Höhenpositionen, gleichzeitig gearbeitet. Es ist
daher notwendig, weiter unten arbeitende Personen vor herabfallenden Teilen aus den
oberen Regionen zu schützen. Zum Schutz vor kleineren Teilen, wobei kleiner vorliegend
Teile bezeichnet, die weniger als 50 kg schwer sind, werden typischerweise geschlossene
Bühnen aufgebaut, beispielsweise ebenfalls im Inneren des Dampferzeugerkessels. Diese
Bühnen können allerdings aus konstruktiven Gründen keine schwereren Teile abhalten,
d.h. Teile mit einem Gewicht von mehr als 50 kg und insbesondere von mehr als einer
Tonne. Werden beispielsweise schwerere Bauteile transportiert, so darf während des
Transportes unter diesen Teilen nicht gearbeitet werden, bis die schweren Teile durch
die Montage am Dampferzeugerkessel ausreichend fixiert sind. Insbesondere die Membranwände
werden üblicherweise stückweise vorgefertigt und an der Baustelle zusammengefügt.
Auch bei der Wartung von Dampferzeugerkesseln werden teilweise Stücke der Membranwand
ausgeschnitten und durch neue ersetzt. Es kommt daher sowohl beim Bau als auch bei
der Wartung von Dampferzeugerkesseln regelmäßig vor, dass schwere Lasten in der Größenordnung
von mehr als 50 kg bis hin zu mehreren Tonnen, mit Kränen transportiert werden. Aus
Gründen des Arbeitsschutzes darf daher nicht unterhalb der Kräne gearbeitet werden,
wenn diese schwere Lasten transportieren. Hieraus ergeben sich erzwungene Arbeitspausen
in den Bereichen unterhalb der transportierten Lasten, was insgesamt die Wirtschaftlichkeit
bei der Herstellung und der Wartung der Dampferzeugerkessel verringert. Es ist ferner
üblich, im Inneren des Dampferzeugerkessels für Wartungsarbeiten ein Gerüst zu errichten.
Dieses erstreckt sich oftmals über die gesamte Höhe des Dampferzeugerkessels und wird
beispielsweise dazu genutzt, die Membranwände von Abbrandresten, Schlacke o.ä. zu
reinigen. Üblicherweise wird das Gerüst derart angeordnet, dass es zumindest teilweise
von der Membranwand in Horizontalrichtung beabstandet ist, so dass sich zwischen der
Membranwand und dem Gerüst, insbesondere in Horizontalrichtung, ein Abstand bzw. ein
Zwischenraum bildet, typischerweise beispielsweise mit einer horizontalen Abstandslänge
von wenigstens 30 cm und/oder maximal 200 cm. Derartige Zwischenräume sind bei einem
Absturz von schweren Lasten von oben herab für im Dampferzeugerkessel arbeitende Menschen
besonders gefährlich, insbesondere dann, wenn beispielsweise auszutauschende Membranwandsegmente,
die häufig ein Gewicht von mehreren Tonnen aufweisen können, in diesem Bereich mit
einem Kran gehoben werden.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit anzugeben,
wie auch beim Transport von schweren Lasten in denjenigen Bereichen der Baustelle,
über denen diese schweren Lasten transportiert werden, weitergearbeitet werden kann.
Oberstes Gebot muss dabei selbstverständlich der Arbeitsschutz sein, so dass ausgeschlossen
sein muss, dass Personen durch herabfallenden Lasten zu Schaden kommen. Grundsätzlich
ist es daher die Aufgabe der Erfindung, die Wirtschaftlichkeit des Baus und der Wartung
von Dampferzeugerkesseln zu erhöhen, insbesondere bei Wartungsarbeiten mit im Innenraum
des Kessels übergangsweise aufgebautem Wartungsgerüst.
[0005] Diese Aufgabe wird von einem Dampferzeugerkessel, einem Kraftwerk oder einer Müllverbrennungsanlage
sowie einem Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Konkret gelingt die Lösung bei einem eingangs genannten Dampferzeugerkessel mit einem
zu Wartungszwecken im Innenraum errichteten Gerüst, wobei das Gerüst zumindest teilweise
von der den Innenraum begrenzenden Membranwand in Horizontalrichtung beabstandet angeordnet
ist, so dass wenigstens ein, insbesondere ein sich in Horizontalrichtung und insbesondere
auch in Vertikalrichtung über die Höhe des Gerüstes erstreckender, Zwischenraum zwischen
dem Gerüst und der Membranwand vorhanden ist, dadurch, dass der Dampferzeugerkessel
eine demontierbare Fallschutzeinrichtung aufweist, die ein Sicherheitsnetz zum Auffangen
von schweren herabfallenden Lasten im Dampferzeugerkessel umfasst, wobei das Sicherheitsnetz
ausschließlich dort angeordnet ist, wo das Gerüst von der Membranwand beabstandet
ist bzw. ausschließlich im bzw. innerhalb des Zwischenraums zwischen der Membranwand
und dem Gerüst positioniert wird, und wobei das Sicherheitsnetz von wenigstens einer
Fallbremse gehalten wird, die dazu ausgebildet ist, den Fall von im Sicherheitsnetz
landenden Lasten abzubremsen. Im Bereich unter der Fallschutzeinrichtung kann dann
sogar im Extremfall auch auf die geschlossenen Bühnen verzichtet werden. Die erfindungsgemäße
Fallschutzeinrichtung fängt also, insbesondere schwere, Lasten, die von oben im Zwischenraum
zwischen dem Gerüst und der Membranwand herabfallen, auf, mindert deren Fallgeschwindigkeit
und verhindert deren weiteren Absturz. Personenschäden und auch Schäden an der Baustelle
werden dadurch vermieden. Schwere Lasten bezeichnen vorliegend Lasten mit einem Gewicht
von mehr als 50 kg, die sich insbesondere auch dadurch auszeichnen können, dass sie
nicht mehr von den üblicherweise verwendeten geschlossenen Bühnen im Baustellenbereich
des Dampferzeugerkessels aufgefangen werden können. Schwere Lasten gemäß der vorliegenden
Anmeldung können aber insbesondere auch bis zu mehrere Tonnen schwer sein. Bislang
herrschte die Meinung, dass bei Wartungsarbeiten einer Membranwand derartige schwere
Lasten nicht sinnvoll sicher auffangbar sind, zumindest nicht mit einer Vorrichtung,
die die weiteren Anforderungen bei einer Baustelle für einen Dampferzeugerkessel erfüllt.
Beispielsweise muss insbesondere der Innenraum des Dampferzeugerkessels, der durch
die Membranwand gebildet wird, für viele Montagearbeiten und nicht zuletzt im Betrieb
frei sein, so dass eine feste Installation einer Fallschutzeinrichtung in diesem Bereich
nicht infrage kommt. Sollte allerdings beispielsweise ein einfaches Stahlnetz zum
Auffangen der schweren Lasten eingesetzt werden, welches im Innenraum des Dampferzeugerkessels
in einer den Innenraum vollständig überspannenden Weise aufgespannt ist, so müssten
die entsprechenden Stahlnetze beziehungsweise deren Stahlseile einen Durchmesser von
weit über 12 mm aufweisen, um eine ausreichende Sicherung zu gewährleisten. Dies würde
einerseits die Flexibilität des Netzes derart eingeschränken, dass die Montage und
die Demontage so zeitaufwendig wäre, dass die Wirtschaftlichkeit der Zeitersparnis
durch die mögliche Parallelisierung von Arbeiten aufgehoben würde. Andererseits ist
ein solches Netz sehr aufwändig im Auf- und Abbau, so dass auch von daher üblicherweise
bisher Abstand von einer solchen Maßnahme genommen worden ist. Mit anderen Worten
wäre es selbstverständlich technisch möglich gewesen, im Inneren von Dampferzeugerkesseln
auf Baustellen Vorrichtungen einzubauen, um schwere Lasten aufzufangen. Derartige
Vorrichtungen waren allerdings bislang aufwendiger und teurer, als ein Pausieren der
Arbeiten unter den transportierten schweren Lasten in Kauf zu nehmen. Es ist daher
ebenfalls ein wesentlicher Punkt der Erfindung, dass das Sicherheitsnetz nur im Bereich
bzw. in dem Zwischenraum zwischen der Membranwand und dem Gerüst angeordnet wird.
Das Sicherheitsnetz überspannt damit nur einen kleinen Teil des Innenraumes des Dampferzeugerkessels,
insbesondere am Rand des Innenraums, und ist damit erheblich kleiner, als beispielsweise
ein Sicherheitsnetz, das den gesamten Innenraum überspannen würde. Durch die kleinere
Dimensionierung kann das Sicherheitsnetz schnell und einfach auf- und wieder abgebaut
werden, was die Wirtschaftlichkeit deutlich erhöht.
[0007] Die grundlegende Erkenntnis der vorliegenden Erfindung liegt nun darin, dass es entgegen
der bisherigen Meinung doch möglich ist, ein bislang nicht als wirtschaftlich angesehenes
Sicherheitsnetz im Innenraum des Dampferzeugerkessels einzusetzen, solange dieses
Sicherheitsnetz zusätzlich von wenigstens einer Fallbremse gehalten wird, deren Funktion
es ist, die Fallbewegung von herabfallenden, insbesondere schweren, Lasten, die auf
das Sicherheitsnetz treffen, vergleichsweise sanft zu bremsen. Wichtig hierbei ist,
dass es nicht die Aufgabe der Fallbremse ist, den Fall der schweren Last zu stoppen,
sondern diesen lediglich zu bremsen. Durch ein abruptes Stoppen des Falles der, insbesondere
schweren, Last würde deren gesamte Wucht auf ein Mal auf das Sicherheitsnetz und/oder
die Tragstruktur übertragen, was schnell zu einer Überlastung, Beschädigung und im
schlimmsten Fall zu einem Versagen des Netzes mit weiterem, unkontrolliertem Absturz
der schweren Last führen könnte. Durch ein kontinuierliches Bremsen des Falles der
schweren Last durch die Fallbremse werden derartige Belastungsspitzen abgedämpft und
vermieden. Die erfindungsgemäßen Fallbremsen unterscheiden sich daher in technischer
Ausbildung und Funktion wesentlich von konventionellen Befestigungen für Sicherheitsnetze,
beispielsweise Stahlseilen. Darüber hinaus erlaubt erst der Rückgriff auf wenigstens
eine Fallbremse eine vergleichsweise leichte Ausführung des Sicherheitsnetzes. Konventionelle
Sicherheitsnetze müssen hinsichtlich ihrer maximalen Belastbarkeit deutlich überdimensioniert
ausgebildet werden, um die vorstehend dargelegten Belastungsspitzen mit abfangen zu
können. Eine Fallbremse bremst den Fall ab, so dass auftretende Belastungsspitzen
deutlich gesenkt werden können, was wiederum eine leichtere und damit schneller ein-
und ausbaubare Auslegung des Sicherheitsnetzes erlaubt. Durch den Einsatz dieser Fallbremsen
ist es möglich, das Sicherheitsnetz weniger massiv und derart auszubilden, dass es
flexibel genug ist, um schnell und einfach aufgebaut und wieder abgebaut zu werden.
Die Erfindung ermöglicht es also erstmals, vor dem Transport schwerer Lasten eine
für den vorliegenden Anwendungsfall geeignete demontierbare Fallschutzeinrichtung
aufzubauen, die nach dem Abschluss des Transportes der schweren Lasten wieder abgebaut
werden kann, um so den Innenraum des Dampferzeugerkessels für weitere Montagearbeiten
freizugeben. Gleichzeitig ist die Montage und die Demontage der erfindungsgemäßen
Fallschutzeinrichtung so schnell und einfach möglich, dass sich trotz der zusätzlichen
Arbeiten mit der Fallschutzeinrichtung die Wirtschaftlichkeit der Baustelle durch
die ermöglichte Parallelisierung von Arbeiten erhöht, insbesondere im Bereich unter
der transportierten schweren Last. Die erfindungsgemäße Fallschutzeinrichtung wird
insbesondere nur während der Transporte von schweren Lasten installiert, also vor
den Transporten angebracht und nach den Transporten entfernt, d.h. in beispielsweise
Wartungsphasen, in denen überhaupt schwere Lasten im Innenraum des Dampferzeugerkessels
in höheren Bereichen bewegt werden müssen. Gleichzeitig reicht das Zusammenwirken
des Sicherheitsnetzes und der Fallbremse dazu aus, die schweren Lasten zuversichtlich
aufzufangen, so dass Personenschäden ausgeschlossen sind.
[0008] Die erfindungsgemäßen Sicherheitsnetze eignen sich insbesondere zur Sicherung der
zwischen dem im Innenraum des Dampferzeugerkessels angeordneten Gerüst und der Membranwand
vorhandenen Zwischenräume. Ein solcher Zwischenraum stellt somit einen in Horizontalrichtung
bestehenden Abstand zwischen dem Gerüst und der Membranwand dar, der sich in Vertikalrichtung,
insbesondere vom Boden des Kessels bzw. einer Bodenebene nach oben, erstreckt. Insbesondere
in diesen Bereichen müssen weiter unten, beispielsweise auf dem Gerüst, arbeitende
Menschen vor herabstürzenden schweren Lasten geschützt werden. Es ist daher bevorzugt
vorgesehen, dass eine Montagehöhe des Sicherheitsnetzes im von der Membranwand umgebenen
Innenraum maximal einer Bauhöhe des Gerüstes entspricht. Das Sicherheitsnetz wird
also bevorzugt in Vertikalrichtung auf Höhe des Gerüstes beziehungsweise neben diesem
angeordnet. Der Zwischenraum zwischen dem Gerüst und der Membranwand wird von dem
Sicherheitsnetz überspannt, so dass neben dem Gerüst im Innenraum des Kessels herabstürzende
schwere Lasten zuverlässig abgebremst und abgefangen werden. Insbesondere ist bei
dieser Bauart ausgeschlossen, dass eine, insbesondere schwere, Last zwischen dem Gerüst
und dem Netz bis zum Boden hin abstürzen kann.
[0009] Sowohl das Sicherheitsnetz als auch die Fallbremse werden auf den jeweiligen Anwendungsfall
angepasst. Insbesondere wird die Transporthöhe und das Gewicht der schweren Last,
beides im Vorhinein bekannte Größen, zur Ermittlung der jeweilig notwendigen Ausbildung
des Sicherheitsnetzes und der Fallbremse herangezogen. Das Sicherheitsnetz und die
Fallbremse müssen so ausgelegt sein, dass das Fallgewicht der Last bei einem Versagen
der Anschlagmittel, beispielsweise am Kran, mit absoluter Sicherheit abgebremst, aufgefangen
und der weitere Fall verhindert wird. Das Sicherheitsnetz besteht beispielsweise aus
einem Stahlgeflecht mit einem vorher festgelegten beziehungsweise berechneten Querschnitt.
Der Querschnitt der Stahlseile des Sicherheitsnetzes muss zum einen groß genug sein,
um die schwere Last unter Mithilfe der Fallbremse auffangen und tragen zu können,
zum anderen sollte der Querschnitt möglichst gering sein, damit die Stahlseile und
auch das Sicherheitsnetz eine möglichst große Flexibilität aufweist, wodurch die erfindungsgemäße,
schnelle Montage und Demontage der Fallschutzeinrichtung ermöglicht wird. Es ist daher
bevorzugt, dass das Sicherheitsnetz Stahlseile umfasst, deren Durchmesser maximal
12 mm, bevorzugt maximal 10 mm, besonders bevorzugt maximal 8 mm und ganz besonders
bevorzugt maximal 6 mm beträgt. Die tatsächliche Dimensionierung wird für jeden Anwendungsfall
berechnet. Die einzelnen Stahlseile sind beispielsweise durch Quetsch- und/oder Schraubverbindungen
zu einem Netz verbunden. Sie entsprechen bevorzugt der Stahlseilnorm DIN EN 12385-4.
[0010] Bevorzugt sind mehrere Fallbremsen, insbesondere an einander gegenüberliegenden Randbereichen
des Sicherheitsnetzes angreifende Fallbremsen, vorgesehen, um ein gleichmäßig über
des Sicherheitsnetz verteiltes Abfangen der fallenden schweren Last zu ermöglichen.
[0011] Die Fallbremsen sind derart am Sicherheitsnetz angeordnet beziehungsweise tragen
das Sicherheitsnetz bevorzugt derart, dass, wenn das Sicherheitsnetz von einer auftreffenden
Last nach unten durchgebeugt wird, Zugkräfte auf die Fallbremse einwirken. Die Fallbremse
bezeichnet erfindungsgemäß beispielsweise ein seil- oder bandförmiges Element, das
sich elastisch und/oder plastisch unter dem Einfluss dieser Zugkräften verformt, insbesondere
verlängert, wobei Energie aus den Zugkräften, die beispielsweise durch den Fall der
Last auf das Sicherheitsnetz hervorgerufen werden, aufgenommen und/oder vernichtet
wird. Auf diese Weise wird der Fall der Lasten abgebremst, so dass das Sicherheitsnetz
an sich nur noch eine geringere Last aushalten muss. Insbesondere sind die Fallbremsen
derart ausgebildet, dass sie ab einer bestimmten an ihnen anliegenden Zugkraft beziehungsweise
Last einer irreversiblen Verformung unterliegen, die Energie aus dem Fall der schweren
Last verbraucht und damit vernichtet. Typischerweise kommt es hierbei zu einer, insbesondere
irreversiblen, Zerstörung der Fallbremse derart, dass diese nicht wiederverwendet
werden kann. Die Fallbremse wirkt somit primär nicht elastisch, sondern energievernichtend
derart, dass kinetische Energie der herabstürzenden Last in eine irreversible Verformung
bzw. definierte Zerstörung der Fallbremse umgesetzt wird. Nachdem eine Fallbremse
unter irreversibler Verformung eine, insbesondere schwere, Last abgebremst beziehungsweise
aufgefangen hat, muss diese also erfindungsgemäß ausgetauscht werden. Beispielsweise
müsste das Sicherheitsnetz ohne den Einsatz einer Fallbremse bei einem Absturz einer
Last von einer halben Tonne Gewicht aus 10 m Höhe typischerweise eine Last von ca.
50 t übernehmen. Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Zugbremse wird diese Last
am Sicherheitsnetz auf maximal 10 t reduziert, da der Fall der Last mithilfe der Fallbremse
abgebremst wird, so dass die Last nicht schlagartig auf das Sicherheitsnetz wirkt.
Geeignete Fallbremsen sind von der prinzipiellen Funktionsweise beispielsweise aus
dem Personenschutz bekannt und werden unter anderem in den Druckschriften
DE 202 017 103 795 U1 und
WO 2000 044 445 A1 beschrieben. Selbstverständlich müssen diese für den erfindungsgemäßen Einsatz größer
dimensioniert werden. Bevorzugt ist es, wenn die Fallbremse beispielsweise einen Bandfalldämpfer,
beispielsweise aus Nylon, als Zugbremse umfasst. Beispielsweise umfasst die Fallbremse
in Schlaufen vernähte Nylonbänder, die unter Zug aufreißen, wenn eine bestimmte Zugkraft
überschritten wird. Beispielsweise umfasst die Fallbremse dazu vier bis zwanzig, insbesondere
acht bis sechzehn Schlaufen, die jeweils für sich bei einer eine Schwelle überschreitenden
Belastung aufreißen, so dass, je nach Ausführungsform, beispielsweise bis zu 16 mal
eine den Fall bremsende Kraft von der Fallbremse ausgeübt werden kann. Je nach dem
Gewicht und der Fallhöhe der abstürzenden Last bis zum Netz werden mehr oder weniger
der Schlaufen zerstört, wobei die Fallbremsen auch dann ausgetauscht werden, wenn
nicht alle Schlaufen zerstört wurden. Durch die irreversible Verformung der Fallbremse
wird Fallenergie absorbiert bzw. kontrolliert vernichtet. Insbesondere wird bei der
Erfindung grundsätzlich der Impuls der herabstürzenden Last stufenweise abgebremst,
wodurch sich wesentliche Vorteile bei der Dimensionierung des Sicherheitsnetzes und
der Befestigungspunkte des Sicherheitsnetzes und der Fallbremse ergeben.
[0012] Das Sicherheitsnetz wird bevorzugt an statisch nachgerechneten Punkten im Dampferzeugerkessel
oder auch außerhalb des Dampferzeugerkessels, je nach Geometrie, angeschlagen. Die
Anzahl der Befestigungspunkte ist dabei so gewählt, dass die berechnete Falllast in
die Befestigungspunkte abgeleitet wird.
[0013] Bevorzugt ist es, wenn das Sicherheitsnetz, insbesondere ausschließlich, an zwei
gegenüberliegenden Seiten an der Membranwand und/oder einer Tragstruktur der Membranwand,
insbesondere einem Stahlgerüst, insbesondere direkt, befestigt ist. Beispielsweise
ist das Sicherheitsnetz rechteckig, wobei zwei im Wesentlichen zueinander parallele
Seiten an der Membranwand und/oder der Tragstruktur der Membranwand befestigt sind.
Die beiden weiteren, ebenfalls gegenüberliegenden Seiten des Sicherheitsnetzes, können
dagegen bevorzugt frei bleiben. Auf diese Weise kann sich das Sicherheitsnetz beim
Auftreffen einer Last auf das Sicherheitsnetz im Bereich der freien Seiten zu einem
gewissen Grad nach unten durchwölben und so die herabfallende Last abbremsen und auffangen.
Es ist aber auch möglich, das Sicherheitsnetz an allen vier Seiten an der Membranwand
und/oder einer Tragstruktur der Membranwand, insbesondere über jeweils eine Fallbremse,
zu befestigen. Alternativ ist es auch möglich, alle vier Seiten des Sicherheitsnetzes
an zwei einander gegenüberliegenden Seiten der Membranwand und/oder einer Tragstruktur
der Membranwand zu befestigen. Die Membranwand umfasst dabei die Rohre und die die
Rohre verbindenden Stege beziehungsweise Flossen. Die Tragstruktur der Membranwand
ist typischerweise ein außerhalb des Innenraums angeordnetes Stahlkonstrukt, insbesondere
aus Stahlträgern, an dem auch die Membranwand befestigt ist.
[0014] Ist das Sicherheitsnetz als ein nicht gleichseitiges Rechteck ausgebildet und weist
somit jeweils einander gegenüberliegend zwei Kurz- und zwei Langseiten auf, erfolgt
die Anbindung des Sicherheitsnetzes zur Membranwand und/oder der Tragstruktur der
Membranwand bevorzugt über die beiden Kurzseiten, die bezüglich ihrer Längserstreckung
gegenüber den Langseiten kürzer sind, insbesondere im Verhältnis Kurz- zu Langseite
von wenigstens 1:5, insbesondere von wenigstens 1:10.
[0015] Die Fallbremse ist ganz allgemein zwischen dem Sicherheitsnetz und der Membranwand
und/oder der Tragstruktur der Membranwand angeordnet beziehungsweise eingespannt.
Sie stellt somit das Verbindungselement des Sicherheitsnetzes zur Membranwand und/oder
zur Tragstruktur der Membranwand dar. Insbesondere ist die Fallbremse dabei bereits
derart vollständig straff angeordnet, sodass sie sich, wenn Zugkräfte an ihr anliegen,
nicht erst vollständig straffen muss, bevor ihre Bremsfunktion ausgelöst wird. Grundsätzlich
kann die Fallbremse an jedem Punkt des Sicherheitsnetzes angeordnet sein. Es ist allerdings
bevorzugt, wenn die Fallbremse mit ihrem einen Ende im Randbereich des Sicherheitsnetzes,
insbesondere im Wesentlichen in der Mitte der gegenüberliegenden Seiten, und mit ihrem
anderen Ende an der Membranwand und/oder der Tragstruktur der Membranwand, insbesondere
in Vertikalrichtung oberhalb des Sicherheitsnetzes, befestigt ist. Die Fallbremse
ist mit anderen Worten in demjenigen Bereich am Sicherheitsnetz befestigt, der den
freien, nicht an der Membranwand und/oder der Tragstruktur befestigten Seiten der
Membranwand entspricht. Die Fallbremse greift also dort am Sicherheitsnetz an, wo
das Sicherheitsnetz sich nach unten durchbiegen beziehungsweise durchwölben kann.
Insbesondere genau diese Bewegung des Sicherheitsnetzes, durch eine auf das Sicherheitsnetz
fallenden Last ausgelöst, soll von der Fallbremse gebremst und schließlich angehalten
werden, wodurch die Fallbremse die Belastung des Sicherheitsnetzes deutlich reduziert.
Eine Anbindung der Fallbremse am Rand des Sicherheitsnetzes, und nicht etwa in dessen
Flächenmitte, hat den Vorteil, dass sich dadurch die Mitte des Sicherheitsnetzes stärker
nach unten wölbt als die Randbereiche, wodurch die Last sicher in der Mitte des Sicherheitsnetzes
gefangen wird. Ein Verkippen des Sicherheitsnetzes, wodurch die aufzufangende Last
eventuell am Sicherheitsnetz vorbei weiter nach unten stürzen könnte, wird dadurch
vermieden.
[0016] Es reicht grundsätzlich aus, wenn das Sicherheitsnetz fest an der Membranwand und/oder
der Tragstruktur der Membranwand befestigt ist. Dies bedeutet, dass zur Befestigung
des Sicherheitsnetzes selbst an der Membranwand und/oder der Tragstruktur keine Elemente
verwendet werden müssen, die selbst als Fallbremse ausgelegt sind. Die Fallbremse
kann also nur zusätzlich zu dieser Befestigung angeordnet sein. In einer alternativen
Ausführungsform der Erfindung ist es allerdings vorgesehen, dass das Sicherheitsnetz
ausschließlich über Fallbremsen an der Membranwand und/oder der Tragstruktur der Membranwand
befestigt ist. In diesem Fall ist also beispielsweise ebenfalls die Befestigung des
Sicherheitsnetzes an den zwei gegenüberliegenden Seiten über Fallbremsen realisiert,
die zwischen diesen gegenüberliegenden Seiten und der Membranwand und/oder der Tragstruktur
angeordnet werden. Wird das Sicherheitsnetz auf diese Weise direkt über Fallbremsen
mit der Membranwand und/oder der Tragstruktur verbunden, so kann auf die zusätzlichen
Fallbremsen verzichtet werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind
allerdings zusätzlich zu der Befestigung des Sicherheitsnetzes über Fallbremsen noch
weitere Fallbremsen vorgesehen, die von den Randbereichen der Mitte bzw. von einer
Mitte eines Seitenrandes des Sicherheitsnetzes zur Membranwand und/oder der Tragstruktur
gespannt werden. Auf diese Weise wird die Zugkraft durch die herabstürzende Last auf
eine hohe Zahl von Fallbremsen verteilt, deren Auslegung jeweils für sich entsprechend
schwächer und damit günstiger sein kann. Wichtig ist nur, dass insgesamt die Anzahl
der Fallbremsen und deren Auslegung für die herabstürzende Last ausreichend ist.
[0017] Wie eingangs bereits erwähnt, ist die Sicherheit der Personen auf der Baustelle das
oberste Gebot für die Erfindung. Es soll auf keinen Fall die Arbeitsgeschwindigkeit
auf Kosten einer Gefährdung von Menschen erhöht werden. Aus diesem Grund ist es bevorzugt,
wenn die Fallbremse sowohl eine Zugbremse zum Abbremsen des Falls von im Sicherheitsnetz
landenden Lasten als auch eine Zugsicherung aufweist, wobei die Zugsicherung dazu
ausgebildet ist, den Fall von im Sicherheitsnetz landenden Lasten im Wesentlichen
abrupt zu stoppen, wenn die Bremskapazität der Zugbremse erreicht beziehungsweise
überschritten wird. Die Zugsicherung dient also insbesondere dazu, dass verhindert
wird, dass die Fallbremse komplett reißt. Da die zu transportierenden Lasten und deren
jeweilige potentielle Fallhöhe bereits bei der Planung der Arbeiten bekannt sind,
kann die erfindungsgemäße demontierbare Fallschutzeinrichtung derart ausgelegt werden,
dass die Stärke des Sicherheitsnetzes und der Fallbremse auf jeden Fall ausreicht,
um die herabstürzenden Lasten sicher aufzufangen. Um die erfindungsgemäße Absicherung
noch sicherer zu machen, kann allerdings hierzu ergänzend die Zugsicherung vorgesehen
sein, die nur dann zum Einsatz kommt bzw. nur dann greift, wenn tatsächlich die Bremskapazität
der Zugbremse, also beispielsweise des Bandfalldämpfers, nicht ausreicht, um die Last
vollständig zu bremsen und zu stoppen. Die Zugsicherung ist beispielsweise ein seil-,
ketten- oder bandförmiges Element aus einem unflexiblen beziehungsweise starren Material,
welches sich auch unter Einwirkung von hohen Zugkräften im Wesentlichen nicht elastisch
oder plastisch verformt. Bevorzugt ist die Zugsicherung zusammen mit der Zugbremse
angeordnet, also an denselben Befestigungspunkten an der Membranwand und/oder der
Tragstruktur der Membranwand und dem Sicherheitsnetz angebracht, wie die Zugbremse.
Wie bereits erläutert wurde, kann die Zugbremse derart ausgebildet sein, dass sie
sich bei der Absorption von Energie aus dem Sturz der Lasten in ihrer Längserstreckung
verlängert. Die Zugbremse weist daher eine Anfangslänge auf, in der die Zugbremse
noch über die volle Bremskapazität verfügt. Darüber hinaus weist die Zugbremse eine
Endlänge auf, in die die Zugbremse ausgedehnt beziehungsweise irreversibel verformt
werden kann, und die größer ist als die Anfangslänge. Erreicht die Zugbremse ihre
Endlänge, so ist die gesamte Bremskapazität aufgebraucht und die Zugbremse kann sich
im Wesentlichen nicht weiter verlängern. Es ist daher bevorzugt, dass die Zugsicherung
eine Länge aufweist, die der Endlänge der Zugbremse entspricht oder nur geringfügig
größer ist. Beim Einbau der Fallschutzeinrichtung ist die Zugsicherung daher um die
Differenz zwischen Endlänge und Anfangslänge der Zugbremse länger als die Zugbremse
und hängt daher durch. Insbesondere ist die Zugsicherung derart ausgelegt, dass sie
die gesamte herabstürzende Last sicher aufnehmen und die entstehenden Kräfte in ihre
Befestigung ableiten kann. Wird die Zugbremse beim Abbremsen einer herabstürzenden
Last bis zu ihrer Endlänge ausgezogen, so strafft sich die Zugsicherung. Zieht die
herabstürzende Last bei einem Erreichen der Endlänge der Zugbremse weiter nach unten,
so greift die Zugsicherung und stoppt die Bewegung der Last und des Sicherheitsnetzes
abrupt ab. Die Zugsicherung ist dabei lediglich als zusätzliche Sicherheit vorgesehen,
die eigentlich gar nicht zum Einsatz kommen sollte. Sollte trotz wohl überlegtem Design
des Sicherheitsnetzes und der Zugbremse allerdings deren Kapazität überschritten werden,
so sorgt die Zugsicherung dafür, dass selbst in diesem Sonderfall eine Gefährdung
von Personen ausgeschlossen ist.
[0018] Es kann somit beispielsweise vorgesehen sein, dass die Fallbremse ergänzend zu einer
Zugbremse eine Kette, beispielsweise aus Stahl, als Zugsicherung umfasst. Andere Materialien
und Ausbildungen sind ebenfalls denkbar.
[0019] Auch die maximale Auslenkung des Sicherheitsnetzes nach unten bei auftreffender Last
muss im Vorhinein bestimmt und an die Gegebenheiten angepasst werden. Hieraus ergeben
sich dann ebenfalls die Anfangs- und die Endlänge der Zugbremse sowie die Länge der
Zugsicherung. Bevorzugt ist es, wenn die Fallbremse eine vertikale Bremsstrecke von
maximal 2,5 m, bevorzugt maximal 2,00 m, besonders bevorzugt maximal 1,5 m und ganz
besonders bevorzugt maximal 1,25 m aufweist. Die vertikale Bremsstrecke bezeichnet
insbesondere den vertikalen Abstand zwischen den Positionen des tiefsten Punktes des
Sicherheitsnetzes vor und nach dem Auftreffen einer stürzenden Last. Der tiefste Punkt
des Sicherheitsnetzes muss vor dem Auffangen einer herabstürzenden Last nicht an derselben
Stelle in der Horizontalebene liegen wie nach dem Auffangen der Last. Die vertikale
Bremsstrecke bezeichnet daher den Abstand zweier gedachter Horizontalebenen, wobei
die eine Horizontalebene durch den tiefsten Punkt des Sicherheitsnetzes vor dem Auffangen
der Last und die andere durch den tiefsten Punkt des Sicherheitsnetzes nach dem Auffangen
der Last verläuft. Wird das Sicherheitsnetz und die Fallbremse derart ausgelegt, dass
die vertikale Bremsstrecke sich in den angegebenen Bereichen bewegt, so wird die herabstürzende
Last besonders sicher aufgefangen. Hierfür ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn
die Zugbremse derart ausgebildet ist, dass die lineare Verlängerung der Zugbremse
zwischen der Anfangslänge und der Endlänge maximal 2 m, bevorzugt maximal 1,75 m,
besonders bevorzugt maximal 1,5 m und ganz besonders bevorzugt maximal 1,25 m oder
1,0 m, ist.
[0020] Es ist ergänzend oder alternativ bevorzugt, wenn die Fallbremse oder wenigstens eine
der Fallbremsen, bezüglich ihrer Längserstreckung ergänzend zur Anordnung in Vertikalrichtung
im Wesentlichen oberhalb des Sicherheitsnetzes in einem Winkel zum Sicherheitsnetz
bzw. zu einer virtuellen Horizontalebene angeordnet wird, bevorzugt in einem Bereich
von 30° bis 60°, insbesondere in einem Bereich 40° bis 50°. Die Fallbremse verläuft
vom Sicherheitsnetz aus gesehen somit schräg in Richtung der Membranwand aufsteigend.
Diese Relativpositionierung ermöglicht ein optimales Abbremsen.
[0021] Grundsätzlich kann das Sicherheitsnetz auf verschiedene Arten an der Membranwand
und/oder der Tragstruktur der Membranwand befestigt werden. Zu beachten ist hierbei
allerdings zum einen, dass die Wasser beziehungsweise Dampf führenden Rohre der Membranwand
nicht beschädigt und auch nicht zu stark durch das Auffangen einer herabfallenden
Last beansprucht werden sollten, um dadurch entstehende Schäden zu vermeiden. Werden
also für die Befestigung des Sicherheitsnetzes beispielsweise Durchgänge durch die
Membranwand benötigt, so werden diese bevorzugt in den die Rohre verbindenden Stegen
angeordnet sein und/oder insbesondere nicht durch den Rohrinnenraum führende Passagen.
In diesem Bereich können zur Installation des Sicherheitsnetzes verhältnismäßig einfach
Löcher eingebracht werden, die nach der Demontage der Fallschutzeinrichtung einfach
wieder verschlossen werden, so dass die Membranwand wieder dicht ist. Konkret kann
es zur Befestigung des Sicherheitsnetzes vorgesehen sein, dass das Sicherheitsnetz
an einem Befestigungsseil befestigt ist, das von der Innenseite des Dampferzeugerkessels
durch die Membranwand nach außen geführt ist, und das auf der Außenseite der Membranwand
mittels einer Kausch und einer durch die Kausch gesteckten, bevorzugt balkenförmigen,
Sperre gesichert ist. Für den Durchtritt des Befestigungsseils durch die Membranwand
sind wie beschrieben Löcher in den Stegen vorgesehen. Insbesondere wird das Befestigungsseil
mit beiden Enden von innen kommend durch die Membranwand hindurchgesteckt, so dass
sich auf der Innenseite der Membranwand eine Lasche bildet. An dieser Lasche wird
das Sicherheitsnetz bevorzugt befestigt, beispielsweise über geeignete Schäkel. Die
nach außen überstehenden Enden des Befestigungsseiles können jeweils mit einer Kausch
verpresst sein. Durch beide Kauschen kann dann eine Sperre hindurchgesteckt werden,
die die Kauschen und das Befestigungsseil formschlüssig in Richtung zur Membranwand
hin beziehungsweise zum Innenraum des Dampferzeugerkessels hin sperrt. Die Sperre
kann beispielsweise ein Stahlrohr sein. Bei dieser Ausführungsform sind also für einen
Befestigungspunkt mit einem Befestigungsseil zwei Kauschen vorgesehen, durch die die
Sperre gesteckt wird. Das Befestigungsseil umgreift vorzugsweise wenigstens ein Rohr
der Membranwand, bevorzugt allerdings wenigstens zwei, insbesondere drei oder noch
mehr, Rohre. Je mehr Rohre vom Befestigungsseil umgriffen werden, auf desto mehr Rohre
wird die potenziell von einer herabstürzenden Last im Sicherheitsnetz ausgelöste Zugkraft
aufgeteilt und abgeleitet. Auch die Sperre liegt von außen bevorzugt an einer Vielzahl
von Rohren der Membranwand an, beispielsweise an mindestens zwei, bevorzugt an mindestens
vier, besonders bevorzugt an mindestens sechs, ganz besonders bevorzugt an mindestens
acht. Auch dies führt zu einer besonders guten Kraftableitung und verhindert Schäden
an der Membranwand. Für die Befestigung der Fallbremse an der Membranwand und/oder
der Tragstruktur der Membranwand gilt das für das Sicherheitsnetz beschriebene entsprechend
ebenfalls. Dies gilt sowohl für vorstehende als auch für nachstehende Teile der Beschreibung.
[0022] Um die Ableitung der wirkenden Kräfte vom Sicherheitsnetz auf die Membranwand beziehungsweise
die Tragstruktur der Membranwand möglichst gut zu verteilen, ist es bevorzugt, wenn
das Sicherheitsnetz an mehreren Befestigungspunkten befestigt ist. Dies gilt insbesondere
für beide Seiten, an denen das Sicherheitsnetz befestigt ist. So ist es insbesondere
vorgesehen, dass das Sicherheitsnetz auf jeder von zwei einander gegenüberliegenden
Seiten wenigstens zwei, bevorzugt wenigstens drei, besonders bevorzugt wenigstens
vier und ganz besonders bevorzugt wenigstens fünf Befestigungspunkte, insbesondere
mit jeweils einem Befestigungsseil wie vorstehend beschrieben, aufweist. Die Befestigungspunkte
sind ferner bevorzugt in Längsrichtung der jeweiligen Seite gleichmäßig beabstandet.
Die Kraftableitung wird weiter bevorzugt dadurch verteilt, dass ein und dieselbe Sperre
durch mehrere Kauschen gesteckt ist. So liegt die Sperre beispielsweise an einer Vielzahl
von Rohren an, die alle einen Beitrag zur Ableitung der Kräfte liefern. Daher ist
es bevorzugt, dass das Sicherheitsnetz durch wenigstens zwei Befestigungsseile mit
Kauschen befestigt ist, und dass die Sperre durch beide Kauschen, insbesondere durch
alle an einer Seite des Sicherheitsnetzes angeordnete Kauschen, gesteckt ist. Diese
Ausführungsform zeichnet sich nicht nur durch eine besonders vorteilhafte Kraftableitung
aus, sondern ist ebenfalls besonders einfach und schnell anzubringen.
[0023] Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Kraftwerk, insbesondere ein
fossiles Kraftwerk, oder eine Müllverbrennungsanlage mit einem vorstehend beschriebenen
Dampferzeugerkessel gelöst. Sämtliche vorstehend beschriebenen Merkmale, Vorteile
und Wirkungen des erfindungsgemäßen Dampferzeugerkessels gelten ebenfalls im übertragenen
Sinne für das erfindungsgemäße Kraftwerk oder die erfindungsgemäße Müllverbrennungsanlage.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher auf die vorstehenden Ausführungen Bezug
genommen.
[0024] Darüber hinaus gelingt die Lösung der eingangs genannten Aufgabe ebenfalls durch
ein Verfahren zum Absichern von Wartungsarbeiten an einem Dampferzeugerkessel mit
einer einen Innenraum wenigstens teilweise umgebenden Membranwand und einem zu Wartungszwecken
in diesem Innenraum errichteten Gerüst, wobei das Gerüst zumindest teilweise von der
den Innenraum begrenzenden Membranwand beabstandet angeordnet ist, so dass wenigstens
ein Zwischenraum zwischen dem Gerüst und der Membranwand vorhanden ist, wie nachstehend
beschrieben. Auch zum erfindungsgemäßen Verfahren wird auf die vorstehenden Ausführungen
zum Dampferzeugerkessel Bezug genommen. Auch für das Verfahren gelten sämtliche vorstehend
beschriebenen Merkmale, Vorteile und Wirkungen des erfindungsgemäßen Dampferzeugerkessels
im übertragenen Sinne. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die Schritte: Einbauen
einer demontierbaren Fallschutzeinrichtung durch das Aufspannen eines ausschließlich
den wenigstens einen Zwischenraum zwischen dem Gerüst und der Membranwand überspannenden
Sicherheitsnetzes zum Auffangen von schweren herabfallenden Lasten im Dampferzeugerkessel
in einem wenigstens teilweise von einer Membranwand umgebenen Innenraum unterhalb
einer Wartungsstelle an der Membranwand des Dampferzeugerkessels; Anordnen wenigstens
einer Fallbremse zwischen dem Sicherheitsnetz und der Membranwand und/oder einer Tragstruktur
der Membranwand, wobei die Fallbremse dazu ausgebildet ist, den Fall von im Sicherheitsnetz
landenden Lasten abzubremsen; und Abbauen der demontierbaren Fallschutzeinrichtung
nach der Durchführung der Wartungsarbeiten zur Freigabe des Innenraums des Dampferzeugerkessels.
Der Begriff "Wartungsarbeiten" umfasst vorliegend auch nur den einfachen Transport
einer schweren Last. Auch das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Grundgedanken,
dass durch die Nutzung einer Fallbremse ein ausreichend flexibles Sicherheitsnetz
eingesetzt werden kann, welches dadurch und aufgrund seiner kleinen Dimensionierung
zum Abdecken ausschließlich der Zwischenräume zwischen Gerüst und Membranwand zum
einen in wirtschaftlicher Weise schnell auf- und wieder abgebaut werden kann, und
welches gleichzeitig unter Mithilfe der Fallbremse ausreichend stark ist, um die schweren
herabfallenden Lasten mit absoluter Sicherheit aufhalten zu können.
[0025] Ein weiterer, bevorzugter Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Ausstatten
der Fallbremse mit sowohl einer Zugbremse zum Abbremsen des Falls von im Sicherheitsnetz
landenden Lasten als auch einer Zugsicherung zum Stoppen des Falls von im Sicherheitsnetz
landenden Lasten, wenn die Bremskapazität der Zugbremse überschritten wird. Da die
Sicherheit der Arbeiter vorgeht, wird auch im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt
diese zusätzliche Sicherungsmaßnahme durchgeführt.
[0026] Zur Befestigung der demontierbaren Fallschutzeinrichtung, also insbesondere des Sicherheitsnetzes
und/oder der Fallbremse, kann weiterhin das Einbringen von wenigstens einem Loch in
die Membranwand, insbesondere in die die Rohre verbindenden Stege, vorgesehen sein.
Es folgt bevorzugt das Hindurchführen eines Befestigungsseiles durch das wenigstens
eine Loch und insbesondere das Befestigen des Befestigungsseiles an der Membranwand
mittels einer Sperre, insbesondere eine durch wenigstens eine Kausch des Befestigungsseiles
hindurch gesteckte Sperre und/oder das Befestigen des Befestigungsseiles an der Tragstruktur
der Membranwand. Falls es während den Wartungsarbeiten am Dampferzeugerkessel tatsächlich
zum Absturz einer schweren Last kommt, umfasst das Verfahren bevorzugt ebenfalls das
Abbremsen des Falls einer auf dem Sicherheitsnetz landenden Last durch die Zugbremse,
sowie im Fall eines Erreichens beziehungsweise Überschreitens der Bremskapazität der
Zugbremse insbesondere ein Stoppen des Falls einer auf dem Sicherheitsnetz landenden
Last durch die Zugsicherung. Nach dem Abschluss der Wartungsarbeiten und dem Abbauen
der demontierbaren Fallschutzeinrichtung folgt insbesondere ein Verschließen des wenigstens
einen Lochs im Steg der Membranwand.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Figur 1:
- eine Übersicht über den Dampferzeugerkessel eines Großdampferzeugers;
- Figur 2:
- einen Ausschnitt eines Dampferzeugerkessels mit demontierbarer Fallschutzeinrichtung;
- Figur 3:
- eine Draufsicht auf einen Querschnitt durch den Dampferzeugerkessel gemäß Figur 2;
- Figur 4:
- die Befestigung des Sicherheitsnetzes an einer Membranwand des Dampferzeugerkessels;
- Figur 5:
- eine alternative Befestigung des Sicherheitsnetzes an der Membranwand des Dampferzeugerkessels;
und
- Figur 6:
- ein Ablaufdiagramm des Verfahrens.
[0028] Gleiche beziehungsweise gleich wirkende Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen
beziffert. Sich wiederholende Bauteile sind nicht in jeder Figur gesondert bezeichnet.
[0029] Figur 1 zeigt einen Dampferzeugerkessel 1 mit einer Membranwand 5. Der Dampferzeugerkessel
1 weist unterschiedliche Bereiche auf. Beispielsweise umfasst er einen Verdampfer
2, in dem die Rohre der Membranwand 5 typischerweise schräg angeordnet sind und überwiegend
Wasser oder ein Gemisch aus Wasser und Dampf führen. Darüber hinaus weist die Membranwand
5 beispielsweise ebenfalls einen Überhitzer 3 auf, in dem die Rohre typischerweise
vertikal angeordnet sind und nur noch Dampf führen. Am unteren Ende des Dampferzeugerkessels
1 befindet sich ein Austrag 4, in dessen Bereich ebenfalls die Feuerung stattfindet.
Der Austrag 4 ist üblicherweise trichterförmig gestaltet, um herabsinkende Feststoffe,
beispielsweise Überreste aus der Verbrennung, zu sammeln. Typischerweise wird im unteren
Bereich der Membranwand 5 vorgeheiztes Wasser in die Rohre geleitet, das sich auf
dem Weg nach oben immer weiter erhitzt und irgendwann in Dampf übergeht, der dann
überhitzt wird. Dieser überhitzte Dampf wird anschließend zur Stromproduktion, beispielsweise
in einer Turbine (nicht dargestellt), eingesetzt. Sowohl beim Bau als auch bei der
Wartung derartiger Dampferzeugerkessel 1 können in sämtlichen Bereichen auf jeder
Höhe Arbeiten durchgeführt werden.
[0030] Figur 2 zeigt einen Abschnitt des Dampferzeugerkessels 1 mit in dessen Innenraum
zur Absicherung von derartigen Arbeiten angeordneter demontierbarer Fallschutzeinrichtung,
beispielsweise im Bereich des Überhitzers 3. Im Innenraum des Dampferzeugerkessels
1 ist ein gestrichelt angedeutetes Gerüst 12 aufgebaut, von dem aus Wartungsarbeiten
an der Membranwand 5 durchgeführt werden. Das Gerüst 12 steht beispielsweise auf einem
Boden, der zu Wartungszwecken eingebaut werden kann. Das Gerüst 12 ist in Horizontalrichtung
gesehen an drei Seiten von der Membranwand 5 in Horizontalrichtung beabstandet, wodurch
ein Zwischenraum entsteht. Selbstverständlich kann das Gerüst 12 auch derart aufgebaut
werden, dass ein Zwischenraum nur zu einer, zwei oder sämtlichen Seiten der Membranwand
5 gebildet wird. Dieses Gerüst 12 wird speziell zu Wartungsarbeiten im Innenraum des
Kessels 1 aufgebaut und vor einer Inbetriebnahme des Kessels wieder abgebaut. Die
demontierbare Fallschutzeinrichtung überspannt diesen Zwischenraum, insbesondere ausschließlich,
und umfasst ein Sicherheitsnetz 6, das eine rechteckige Form hat und entlang einer
Seite des Innenraums des Dampferzeugerkessels 1 aufgespannt ist. Die Ausdehnung des
Sicherheitsnetzes 6 entspricht dabei im Wesentlichen der Größe des Zwischenraumes
zwischen Gerüst 12 und Membranwand 5, insbesondere in einer virtuellen Horizontalebene.
Insbesondere ist das Sicherheitsnetz 6 unter einem Bereich des Dampferzeugerkessels
1 angeordnet, in dem, insbesondere auch schwere, Lasten, beispielsweise mittels eines
Kranes, transportiert werden, beispielsweise Austauschsegmente der Membranwand. Unter
dem Sicherheitsnetz 6 sind ebenfalls Arbeiten zu erledigen, weshalb sich hier ebenfalls
Personen aufhalten, die vor einem unkontrollierten Herabstürzen der schweren Last
geschützt werden müssen. Hierfür ist das Sicherheitsnetz 6 an zwei gegenüberliegenden
Seiten, insbesondere den kurzen Seiten ("Kurzseiten" bzw. "Schmalseiten"), über Netzbefestigungen
9 mit der Membranwand 5 oder einem dahinterliegenden Gerüst des Dampferzeugerkessels
1 verbunden und an dieser/diesem befestigt. Diese werden nachstehend noch näher beschrieben.
Wichtig ist, dass das Sicherheitsnetz 6 nur an seinen beiden gegenüberliegenden Seiten
an der Membranwand 5 befestigt sein kann, so dass die beiden anderen, insbesondere
die beiden langen Seiten ("Langseiten"), des Sicherheitsnetzes 6 frei sind. Auf diese
Weise kann sich das Sicherheitsnetz 6 zu einem gewissen Grad nach unten durchbiegen
beziehungsweise durchwölben, wenn eine Last von oben auf das Sicherheitsnetz 6 fällt.
Dies ist in Figur 2 durch die nach unten durchgewölbte, gestrichelte Position des
Sicherheitsnetzes 6 angedeutet. Diejenige Strecke, die sich das Sicherheitsnetz 6
vertikal nach unten durchwölbt wird ebenfalls als vertikale Bremsstrecke L bezeichnet.
[0031] Damit eine herabstürzende Last zuverlässig vom Sicherheitsnetz 6 aufgefangen werden
kann, wird das Sicherheitsnetz 6 im gezeigten Ausführungsbeispiel von insgesamt vier
Fallbremsen 7 gehalten. Die Fallbremsen 7 sind in demjenigen Bereich des Sicherheitsnetzes
6, der sich am weitesten vertikal nach unten durchwölben kann, über Bremsenbefestigungen
11 am Sicherheitsnetz 6 befestigt. Darüber hinaus sind die Fallbremsen 7 am Rand des
Sicherheitsnetzes 6 angebracht, und zwar jeweils zwei Fallbremsen 7 auf den gegenüberliegenden
Seiten des Sicherheitsnetzes 6, d.h. zu seinen Schmalseiten hin. Von den Bremsenbefestigungen
11 in der Mitte des Sicherheitsnetzes 6 aus sind die Fallbremsen 7 nach oben bzw.
oberhalb des Sicherheitsnetzes 6 geführt und mit ihrem oberen Ende über Bremsenanschläge
10 an der Membranwand 5 oder einem dahinterliegenden Gerüst der Membranwand befestigt.
Die beiden auf derselben Seite des Sicherheitsnetzes 6 befestigten Fallbremsen 7 werden
dabei an unterschiedlichen, insbesondere gegenüberliegenden Seiten des Dampferzeugerkessels
1 an der Membranwand 5 und/oder einem Gerüst der Membranwand befestigt. Zwei der auf
gegenüberliegenden Seiten des Sicherheitsnetzes 6 befestigten Fallbremsen 7 sind dabei
an jeweils derselben Seite des Dampferzeugerkessels 1 befestigt und werden im Wesentlichen
parallel zueinander zwischen der Membranwand 5 und dem Sicherheitsnetz 6 verspannt.
Die Bremsenanschläge 10 der beiden an derselben Membranwand 5 beziehungsweise an derselben
Seite des Dampferzeugerkessels 1 befestigten Fallbremsen 7 sind daher im Wesentlichen
so weit voneinander beabstandet, wie die gegenüberliegenden Bremsenbefestigungen 11
am Sicherheitsnetz 6. Der Abstand entspricht daher im Wesentlichen der Schmalseite
des Sicherheitsnetzes 6. Bezüglich ihrer Längserstreckung verlaufen die Fallbremsen
7 somit zu eine horizontalen Ebene, beispielsweise der (im Wesentlichen) Ebene des
Sicherheitsnetzes, in einem Winkel W. Dieser liegt bevorzugt in einem Bereich von
30° bis 60°, und ganz besonders bevorzugt in einem Bereich von 40° bis 50°. Der Winkel
W aller Fallbremsen 7 ist bevorzugt identisch.
[0032] Die Fallbremsen 7 umfassen jeweils eine Zugbremse 20 und bevorzugt eine Zugsicherung
8. Die Zugbremse 20 ist beispielsweise ein Bandfalldämpfer und dazu ausgebildet, den
Fall einer Last stufenweise ruckartig oder kontinuierlich abzubremsen. Insbesondere
bremst die Zugbremse 20 den Fall der Last ab, während die Last bereits auf dem Sicherheitsnetz
6 gelandet ist und dieses nach unten durchdrückt. Die Bremsfunktion der Zugbremse
20 setzt also dann ein, wenn die Last auf dem Sicherheitsnetz 6 gelandet ist. Um dies
sicherzustellen, ist die Zugbremse 20 zwischen dem Bremsenanschlag 10 und der Bremsenbefestigung
11 verhältnismäßig straff gespannt. Beispielsweise ist die Zugbremse 20 im Wesentlichen
in einem Winkel W von 45° ausgehend von der Bremsenbefestigung 11 hinauf zum Bremsenanschlag
10 gespannt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Zugbremsen 20 beispielsweise
in Schlaufen mit sich selbst vernähte Nylonbänder. Unter Zugbelastung reißen die Schlaufen
auf, wobei Energie absorbiert wird. Durch das Aufreißen der Schlaufen verlängern sich
die Zugbremsen 20. Gleichzeitig wird Energie vernichtet. Die Zugsicherung 8 dagegen
ist aus einem im Wesentlichen unelastischen, zugfesten beziehungsweise starren Material
ausgebildet, beispielsweise einer Stahlgliederkette. Sie ist dafür vorgesehen, die
Abwärtsbewegung des Sicherheitsnetzes 6 und der auf dieses stürzenden Last nach einer
vorher festgelegten maximalen vertikalen Bremsstrecke L notfalls abrupt zu stoppen.
Grundsätzlich wird angestrebt, das Sicherheitsnetz 6 und die Zugbremse 20 derart auszulegen,
dass bei den zu erwartenden Lasten die Zugsicherung 8 nicht notwendig ist, da bereits
die Bremswirkung der Zugbremse 20 ausreicht, um den Sturz der Last vollständig abzubremsen,
sodass diese in Ruhe auf dem Sicherheitsnetz 6 zum Liegen kommt. Sollte dies allerdings
aus unvorhergesehenen Gründen nicht gelingen, so sichert die Zugsicherung 8 die Fallschutzeinrichtung
gegen ein Versagen, wie beispielsweise ein komplettes Durchreißen, ab. Zwar wird durch
das ruckartige Abbremsen der herabstürzenden Last eine stärkere Belastung der Bremsanschläge
10 hervorgerufen, die im schlimmsten Fall zu einer Beschädigung der Membranwand 5
oder der Tragstruktur der Membranwand 5 führt. Im Hinblick darauf, dass ansonsten
allerdings Personenschäden entstehen könnten, wird dieses Risiko selbstverständlich
in Kauf genommen.
[0033] Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch einen Dampferzeugerkessel 1 mit einer Draufsicht
auf die im Inneren angeordnete demontierbare Fallschutzeinrichtung. Im Innenraum des
Dampferzeugerkessels 1 ist ein Gerüst 12 aufgebaut, das den Hauptteil des Innenraumes
einnimmt. An drei Seiten, in der Figur 3 unten, links und oben reicht das Gerüst 12
nicht bis an die Membranrand 5 heran, wodurch sich in Vertikal- und Horizontalrichtung
erstreckende Zwischenräume Z zwischen der Membranwand und dem Gerüst entstehen, beispielsweise
mit einer Breite Z im Bereich vom 30cm bis 200cm. In diesen Bereichen ist jeweils
ein Sicherheitsnetz 6 aufgespannt, die jeweils die Zwischenräume Z überspannen und
auf diese Bereiche beschränkt sind. Auf diese Weise sind die Sicherheitsnetze 6 jeweils
vergleichsweise klein ausgebildet und können schnell und einfach montiert und transportiert
werden. Die Maße der Sicherheitsnetze 6 betragen beispielsweise 6 m Länge und 800
mm Breite und/oder, insbesondere unabhängig von der konkreten Konstruktion, maximal
eine Länge von 10m, insbesondere maximal 8m, und eine Breite von maximal 100cm, maximal
80cm. Die Sicherheitsnetze 6 sind also länger als breit beziehungsweise streifenförmig
ausgebildet. Um die drei Sicherheitsnetze 6 zu unterscheiden sind die jeweils zu den
einzelnen Sicherheitsnetzen 6 gehörenden Elemente in Figur 3 mit a, b und c bezeichnet.
Wie ebenfalls gezeigt, überlappen die Sicherheitsnetze 6 teilweise. Insbesondere überlappen
die Sicherheitsnetze 6a und 6c jeweils einseitig mit dem Sicherheitsnetz 6b, während
das Sicherheitsnetz 6b auf beiden Seiten von den jeweils anderen Sicherheitsnetzen
6a, 6c überlappt wird. Jedes der Sicherheitsnetze 6 ist auf den gegenüberliegenden
schmalen Seiten mit jeweils vier Netzbefestigungen 9a, 9b, 9c an der Membranwand 5
beziehungsweise der Tragstruktur 25 der Membranwand 5 befestigt. Als Beispiel ist
hier lediglich für das Sicherheitsnetz 6b am in der Figur 3 oberen Ende eine Befestigung
an der Tragstruktur 25 gezeigt. Die Tragstruktur 25 selbst ist ebenfalls nur ausschnittsweise
gezeigt. Grundsätzlich kann allerdings, je nach Anwendungsfall und vorheriger statischer
Berechnung, jede Netzbefestigung 9 entweder an der Membranwand 5 oder an der Tragstruktur
25 der Membranwand 5 befestigt werden. Figur 3 zeigt ebenfalls die Position der jeweiligen
Bremsenbefestigungen 11a, 11b, 11c, die sich im Wesentlichen in der Mitte der langen
Seite und am Rand der kurzen Seite der Sicherheitsnetze 6a, 6b, 6c befinden. In diesem
Bereich sind die Bremsenbefestigungen 11 am weitesten von der Netzbefestigung 9 entfernt
angeordnet. Hier kann sich das jeweilige Sicherheitsnetz 6 am weitesten nach unten
wölben, so dass diese Bewegung an dieser Position auch am besten abgebremst werden
kann. Darüber hinaus sind in Figur 3 ebenfalls die Bremsenanschläge 10a, 10b, 10c
der Fallbremsen 7 dargestellt. Hierbei gilt es allerdings zu beachten, dass die Bremsenanschläge
10a, 10b, 10c sich vertikal über den Sicherheitsnetzen 6 befinden, also von der Papierebene
aus in Richtung des Betrachters zu den Sicherheitsnetzen 6 versetzt sind. Ebenfalls
beispielhaft sind die Bremsenanschläge 10c für die Fallbremse 7 des Sicherheitsnetzes
6c an der Tragstruktur 25 befestigt. Wiederum kann je nach Anwendungsfall für jeden
einzelnen Bremsenanschlag 10 entschieden werden, ob dieser an der Membranwand 5 oder
an der Tragstruktur 25 der Membranwand 5 angeordnet wird.
[0034] In den Figuren 4 und 5 sind Ausführungsformen der Netzbefestigung 9 dargestellt.
Aus diesen Figuren geht ebenfalls der Aufbau der Membranwand 5 aus Rohren 13 und die
Rohre 13 verbindenden Stegen 14 beziehungsweise Flossen hervor. Die Netzbefestigung
9 umfasst ein Befestigungsseil 15, beispielsweise ein Stahlseil, welches von der Innenseite
des Dampferzeugerkessels 1 durch Löcher 27 in den Stegen 14 durch die Membranwand
5 nach außen hindurchgesteckt wird. Auf der Außenseite der Membranwand 5 wird das
Befestigungsseil in Schlaufen 16 gelegt und mit Kauschen 17 verpresst, die eine Verstärkung
der Schlaufen 16 bewirken. Durch die Schlaufen 16 und die Kauschen 17 wird eine Sperre
18 geschoben, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Rohr, beispielsweise Stahlrohr,
ausgeführt ist. Die Sperre 18 wird durch beide Schlaufen 16 beziehungsweise Kauschen
17 der Netzbefestigung 9 hindurchgesteckt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel umgreift
das Befestigungsseil 15 zwei Rohre 13 der Membranwand 5. Gleichzeitig überspannt die
Sperre 18 ebenfalls eine Vielzahl an Rohren 13, im gezeigten Ausführungsbeispiel mindestens
sechs Rohre 13. Auf diese Weise werden am Befestigungsseil 15 anliegende Zugkräfte
auf viele Rohre 13 in einem großen Bereich der Membranwand 5 verteilt, so dass die
Kräfte schadlos abgeleitet werden. In der beschriebenen Weise bildet das Befestigungsseil
15 auf der Innenseite des Dampferzeugerkessels 1 eine Lasche, an der das Sicherheitsnetz
6 befestigbar ist. Beispielsweise kann, wie in Figur 4 gezeigt, das Sicherheitsnetz
6 über einen geeigneten Schäkel 19, der ebenfalls gemäß den voraussichtlich anliegenden
Kräften ausgebildet ist, am Befestigungsseil 15 befestigt sein. Diese Art der Befestigung
ist zwar beweglich, aber im Wesentlichen starr beziehungsweise inelastisch. Zugkräfte
werden daher vom Sicherheitsnetz 6 über den Schäkel 19 unmittelbar auf das Befestigungsseil
15 übertragen. Eine Alternative ist in Figur 5 dargestellt, in der die Netzbefestigung
9 ebenfalls eine Fallbremse 7 zwischen dem Befestigungsseil 15 und dem Sicherheitsnetz
6 umfasst. Auch diese Fallbremse 7 umfasst eine Zugbremse 20 und eine Zugsicherung
8, wie vorstehend beschrieben. Die Zugbremse 20 und die Zugsicherung 8 sind beispielsweise
ebenfalls über geeignete Schäkel 19 mit dem Befestigungsseil 15 einerseits und dem
Sicherheitsnetz 6 andererseits verbunden. Sind die Netzbefestigungen 9 jeweils für
sich bereits mit einer Fallbremse 7 ausgerüstet, so kann auf die Fallbremsen 7, die
gemäß dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel in der Mitte des Sicherheitsnetzes
6 befestigt sind, verzichtet werden. Alternativ können, bei ausschließlicher Verwendung
von Netzbefestigungen 9 ohne Fallbremsen 7 gemäß Figur 4 nur die vorstehend beschriebenen
in der Mitte des Sicherheitsnetzes 6 befestigten Fallbremsen 7 eingesetzt werden.
Eine weitere Alternative besteht darin, sowohl Fallbremsen 7 in der Mitte des Sicherheitsnetzes
6 als auch an den Netzbefestigungen 9 anzuordnen. Welche dieser Alternativen gewählt
wird, kann anhand der Gegebenheiten vor Ort und der aufzufangenden Lasten beziehungsweise
deren potentieller Fallhöhen bestimmt werden.
[0035] Figur 6 zeigt ein Ablaufdiagramm des Verfahrens 21 zum Absichern von Wartungsarbeiten
an einem Dampferzeugerkessel 1. Das Verfahren umfasst grundsätzlich das Einbauen 22
einer demontierbaren Fallschutzeinrichtung zum Auffangen von schweren herabfallenden
Lasten im Dampferzeugerkessel. Um hierbei für einen schnellen Ein- und Ausbau geeignete,
flexible Sicherheitsnetze 6 einsetzen zu können, umfasst das Verfahren 21 ebenfalls
das Anordnen 24 wenigstens einer Fallbremse 7 zwischen dem Sicherheitsnetz 6 und der
Membranwand 5 und/oder einer Tragstruktur 25 der Membranwand 5. Nachdem der Transport
der schweren Lasten abgeschlossen ist, soll der Innenraum des Dampferzeugerkessels
1 entweder zum Betrieb oder für die Durchführung weiterer Wartungsarbeiten wieder
freigegeben werden. Daher umfasst das erfindungsgemäße Verfahren 21 ebenfalls das
Abbauen der demontierbaren Fallschutzeinrichtung nach der Durchführung der Wartungsarbeiten
beziehungsweise des Transportes der schweren Lasten. Um die Sicherheit bei den Wartungsarbeiten
und insbesondere beim Transport schwerer Lasten noch weiter zu erhöhen, ist bevorzugt
ebenfalls ein Ausstatten 23 der Fallbremse 7 mit sowohl einer Zugbremse 20 als auch
einer Zugsicherung 8 vorgesehen. Zur Befestigung des Sicherheitsnetzes 6 und/oder
der Fallbremsen 7 kann ein Einbringen 28 von wenigstens einem Loch 27 in die Membranwand
5 vorgesehen seien. Durch dieses Loch 27 kann dann ein Hindurchführen 30 eines Befestigungsseiles
15 erfolgen. Das Befestigen 31 des Befestigungsseiles 15 erfolgt dann an der Membranwand
5 und/oder an der Tragstruktur 25 der Membranwand 5. Während des Abbauens 26 der Fallschutzeinrichtung
wird ebenfalls ein Verschließen 29 des wenigstens einen Loches 27 durchgeführt, um
eine einwandfreie Funktion der Membranwand 5 wiederherzustellen. Im üblichen Betriebsablauf
stürzen keine schweren Lasten ab. Sollte es allerdings dennoch einmal dazu kommen,
so umfasst das Verfahren 21 ebenfalls das Abbremsen 32 einer auf das Sicherheitsnetz
6 stürzenden Last durch die Zugbremse 20. Diese ist im Normalfall dazu ausgelegt,
die Last komplett abzufangen, so dass diese auf dem Sicherheitsnetz 6 in Ruhe zum
Liegen kommt. Für den Fall, dass die Zugbremse 20 beziehungsweise deren Bremskapazität
nicht zum kompletten Abstoppen des Falles der herabstürzenden Last ausreicht, umfasst
das Verfahren 21 ebenfalls das abrupte Stoppen 33 der Last durch den Einsatz der Zugsicherung
8. Diese greift immer dann ein, wenn die Bremskapazität der Zugbremse 20 ausgereizt
oder überschritten wird. Auch in diesem, nicht vorgesehenen Fall, ist also ein unkontrolliertes
Herabstürzen der schweren Last ausgeschlossen.
1. Dampferzeugerkessel (1) eines Großdampferzeugers, insbesondere eines Kraftwerks oder
einer Müllverbrennungsanlage, mit einer einen Innenraum wenigstens teilweise umgebenden
Membranwand (5), und einem zu Wartungszwecken in diesem Innenraum errichteten Gerüst
(12),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gerüst (12) zumindest teilweise von der den Innenraum begrenzenden Membranwand
(5) beabstandet angeordnet ist, so dass wenigstens ein Zwischenraum (Z) zwischen dem
Gerüst (12) und der Membranwand (5) vorhanden ist, und dass der Dampferzeugerkessel
(1) eine demontierbare Fallschutzeinrichtung aufweist, die ein Sicherheitsnetz (6)
zum Auffangen von herabfallenden Lasten im Dampferzeugerkessel (1) umfasst, wobei
das Sicherheitsnetz (6)
- ausschließlich dort angeordnet ist, wo das Gerüst (12) von der Membranwand (5) beabstandet
ist und
- von wenigstens einer Fallbremse (7) gehalten wird, die dazu ausgebildet ist, den
Fall von im Sicherheitsnetz (6) landenden Lasten abzubremsen.
2. Dampferzeugerkessel (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Montagehöhe des Sicherheitsnetzes (6) im von der Membranwand (5) umgebenen Innenraum
maximal einer Bauhöhe des Gerüstes (12) entspricht.
3. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsnetz (6) Stahlseile umfasst, deren Durchmesser maximal 12 mm, bevorzugt
maximal 10 mm, besonders bevorzugt maximal 8 mm und ganz besonders bevorzugt maximal
6 mm beträgt.
4. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fallbremse (7) einen Bandfalldämpfer, beispielsweise aus Nylon, als Zugbremse
(20) umfasst.
5. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsnetz (6) an zwei gegenüberliegenden Seiten an der Membranwand (5)
und/oder einer Tragstruktur der Membranwand (5) befestigt ist.
6. Dampferzeugerkessel (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fallbremse (7) mit ihrem einen Ende im Randbereich des Sicherheitsnetzes (6)
im Wesentlichen in der Mitte der gegenüberliegenden Seiten und mit ihrem anderen Ende
an der Membranwand (5) und/oder der Tragstruktur der Membranwand (5) befestigt ist.
7. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsnetz (6) ausschließlich über Fallbremsen (7) an der Membranwand (5)
und/oder der Tragstruktur der Membranwand (5) befestigt ist.
8. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fallbremse (7) sowohl eine Zugbremse (20) zum Abbremsen des Falls von im Sicherheitsnetz
(6) landenden Lasten als auch eine Zugsicherung (8) aufweist, wobei die Zugsicherung
(8) dazu ausgebildet ist, den Fall von im Sicherheitsnetz (6) landenden Lasten zu
stoppen, wenn die Bremskapazität der Zugbremse (20) überschritten wird.
9. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fallbremse (7) eine Kette, beispielsweise aus Stahl, als Zugsicherung (8) umfasst.
10. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fallbremse (7) eine vertikale Bremsstrecke (L) von maximal 2,5 m, bevorzugt maximal
2,00 m, besonders bevorzugt maximal 1,5 m und ganz besonders bevorzugt maximal 1,25
m aufweist.
11. Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsnetz (6) an einem Befestigungsseil (15) befestigt ist, das von der
Innenseite des Dampferzeugerkessels (1) durch die Membranwand (5) nach außen geführt
ist, und das auf der Außenseite mittels einer Kausch (17) und einer durch die Kausch
(17) gesteckten Sperre (18) gesichert ist.
12. Dampferzeugerkessel (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitsnetz (6) durch wenigstens zwei Befestigungsseile (15) mit Kauschen
(17) befestigt ist, und dass die Sperre (18) durch beide Kauschen (17), insbesondere
durch alle an einer Seite des Sicherheitsnetzes (6) angeordnete Kauschen (17), gesteckt
ist.
13. Kraftwerk, insbesondere fossiles Kraftwerk, oder Müllverbrennungsanlage mit einem
Dampferzeugerkessel (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
14. Verfahren (21) zum Absichern von Wartungsarbeiten an einem Dampferzeugerkessel (1)
mit einer einen Innenraum wenigstens teilweise umgebenden Membranwand (5) und einem
zu Wartungszwecken in diesem Innenraum errichteten Gerüst (12), wobei das Gerüst (12)
zumindest teilweise von der den Innenraum begrenzenden Membranwand (5) beabstandet
angeordnet ist, so dass wenigstens ein Zwischenraum (Z) zwischen dem Gerüst (12) und
der Membranwand (5) vorhanden ist, umfassend die Schritte:
a) Einbauen (22) einer demontierbaren Fallschutzeinrichtung durch das Aufspannen eines
ausschließlich den wenigstens einen Zwischenraum (Z) zwischen dem Gerüst (12) und
der Membranwand (5) überspannenden Sicherheitsnetzes (6) zum Auffangen von herabfallenden
Lasten im Dampferzeugerkessel (1) unterhalb einer Wartungsstelle an der Membranwand
(5) des Dampferzeugerkessels (1),
b) Anordnen (24) wenigstens einer Fallbremse (7) zwischen dem Sicherheitsnetz (6)
und der Membranwand (5) und/oder einer Tragstruktur (25) der Membranwand (5), wobei
die Fallbremse (7) dazu ausgebildet ist, den Fall von im Sicherheitsnetz (6) landenden
Lasten abzubremsen, und
c) Abbauen (26) der demontierbaren Fallschutzeinrichtung nach der Durchführung der
Wartungsarbeiten zur Freigabe des Innenraumes des Dampferzeugerkessels (1).
15. Verfahren (21) nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch,
wenigstens einen der Schritte:
- Ausstatten (23) der Fallbremse (7) mit sowohl einer Zugbremse (20) zum Abbremsen
des Falls von im Sicherheitsnetz (6) landenden Lasten als auch einer Zugsicherung
(8) zum Stoppen des Falls von im Sicherheitsnetz (6) landenden Lasten, wenn die Bremskapazität
der Zugbremse (20) überschritten wird,
- Einbringen (28) von wenigstens einem Loch (27) in die Membranwand (5) zur Befestigung
der demontierbaren Fallschutzeinrichtung, insbesondere des Sicherheitsnetzes (6) und/oder
der Fallbremse (7),
- Hindurchführen (30) eines Befestigungsseiles (15) durch das wenigstens eine Loch
(27),
- Befestigen (31) des Befestigungsseiles (15) an der Membranwand (5) mittels einer
Sperre (18), insbesondere eine durch wenigstens eine Kausch (17) des Befestigungsseiles
(15) hindurch gesteckte Sperre (18),
- Befestigen (31) des Befestigungsseiles (15) an der Tragstruktur (25) der Membranwand
(5),
- Abbremsen (32) des Falls einer auf dem Sicherheitsnetz (6) landenden Last durch
die Zugbremse (20),
- Stoppen (33) des Falls einer auf dem Sicherheitsnetz (6) landenden Last durch die
Zugsicherung (8),
- Verschließen (29) des wenigstens einen Lochs (27) nach dem Abbauen (26) der demontierbaren
Fallschutzeinrichtung nach der Durchführung der Wartungsarbeiten.