TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Dokumentenleser zum optischen Erfassen
von Identifikationsdokumenten, insbesondere zur Prüfung der Identifikationsdokumente.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Zur Prüfung von Identifikationsdokumenten, wie beispielsweise von Reisepässen, werden
üblicherweise Dokumentenleser eingesetzt. Derartige Dokumentenleser beleuchten die
zu prüfenden Identifikationsdokumente mittels einer Lichtquelle und erfassen ein digitales
Bild der Identifikationsdokumente mittels eines Bildsensors.
[0003] Übliche Dokumentenleser beleuchten die zu prüfenden Identifikationsdokumente in der
Regel diffus und nehmen damit einhergehende potentielle Farbverfälschungen bei der
Erfassung des digitalen Bildes in Kauf. Bei anderen üblichen Dokumentenlesern werden
die Identifikationsdokumente von der Seite beleuchtet, wodurch die Beleuchtung eine
größere Inhomogenität aufweisen kann. Zudem können bestimmte optische Effekte durch
das Ansprechen von Sicherheitsmerkmalen, wie beispielsweise von Hologrammen, auftreten.
Eine hinreichende Homogenität der Beleuchtung ist dabei selten gegeben, wodurch eine
nachträgliche Korrektur der digitalen Bilder per Software häufig erforderlich ist.
[0004] Die Druckschrift
DE 10 2014 205 363 A1 offenbart eine Vorrichtung zur optischen Erfassung eines Dokumentes, wobei die Vorrichtung
eine Beleuchtungseinrichtung und ein Lichtleitelement zur Beleuchtung des Dokumentes
umfasst.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein effizientes Konzept zum optischen
Erfassen eines Identifikationsdokumentes zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Beschreibung, der Zeichnungen
sowie der abhängigen Ansprüche.
[0007] Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die obige Aufgabe durch
einen Dokumentenleser mit einer Beleuchtungseinrichtung und einer Erfassungseinrichtung
gelöst werden kann, welche jeweils einen Polarisationsfilter umfassen. Durch die beiden
Polarisationsfilter wird erreicht, dass nur gewünschte Lichtkomponenten, welche von
einem Identifikationsdokument ausgehen, beispielsweise gestreut werden, die optische
Erfassung des Identifikationsdokumentes beeinflussen. Ferner kann ein transparentes
oder halbtransparentes Beleuchtungselement im Strahlengang bzw. auf einer optischen
Achse eines Bildsensors angeordnet werden, wodurch zugleich ein kompakter Aufbau sowie
eine homogene Beleuchtung des Identifikationsdokumentes ermöglicht wird. Folglich
kann die Qualität der optischen Erfassung eines Identifikationsdokumentes verbessert
werden.
[0008] Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung einen Dokumentenleser zum optischen
Erfassen eines Identifikationsdokumentes. Der Dokumentenleser umfasst eine Beleuchtungseinrichtung,
welche eine Lichtquelle, einen ersten Polarisationsfilter und ein Beleuchtungselement
mit einer Leuchtfläche umfasst, wobei die Lichtquelle ausgebildet ist, Licht zu erzeugen
und das erzeugte Licht über den ersten Polarisationsfilter in das Beleuchtungselement
einzukoppeln, wobei das Beleuchtungselement ausgebildet ist, das eingekoppelte Licht
über die Leuchtfläche in Richtung des Identifikationsdokumentes zu emittieren. Der
Dokumentenleser umfasst ferner eine Erfassungseinrichtung, welche einen zweiten Polarisationsfilter
und einen Bildsensor umfasst, wobei der Bildsensor ausgebildet ist, ausgehendes Licht
von dem Identifikationsdokument über den zweiten Polarisationsfilter zu erfassen,
um das Identifikationsdokument optisch zu erfassen.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform weisen der erste Polarisationsfilter und der zweite Polarisationsfilter
eine vorbestimmte relative Anordnung zueinander auf. Dadurch wird der Vorteil erreicht,
dass die Lichtkomponenten, welche von dem Bildsensor erfasst werden, einfach festgelegt
werden können.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform ist der erste Polarisationsfilter ein linearer Polarisationsfilter,
wobei der zweite Polarisationsfilter ein linearer Polarisationsfilter ist. Dadurch
wird der Vorteil erreicht, dass Oberflächeneigenschaften des Identifikationsdokumentes,
welche linear polarisierte Lichtkomponenten beeinflussen, berücksichtigt werden können.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform weist der erste Polarisationsfilter eine erste Polarisationsrichtung
auf, wobei der zweite Polarisationsfilter eine zweite Polarisationsrichtung aufweist,
und wobei die erste Polarisationsrichtung und die zweite Polarisationsrichtung orthogonal
zueinander sind. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass lediglich Lichtkomponenten
von dem Bildsensor erfasst werden, welche eine lineare Polarisationsveränderung an
dem Identifikationsdokument erfahren haben.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform ist der erste Polarisationsfilter ein zirkularer Polarisationsfilter,
wobei der zweite Polarisationsfilter ein zirkularer Polarisationsfilter ist. Dadurch
wird der Vorteil erreicht, dass Oberflächeneigenschaften des Identifikationsdokumentes,
welche zirkular polarisierte Lichtkomponenten beeinflussen, berücksichtigt werden
können.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform weist der erste Polarisationsfilter eine erste Polarisationsorientierung
auf, wobei der zweite Polarisationsfilter eine zweite Polarisationsorientierung aufweist,
und wobei die erste Polarisationsorientierung und die zweite Polarisationsorientierung
entgegengesetzt zueinander sind. Die jeweiligen Polarisationsorientierungen können
beispielsweise links-händisch rotierend oder rechtshändisch rotierend sein. Dadurch
wird der Vorteil erreicht, dass lediglich Lichtkomponenten von dem Bildsensor erfasst
werden, welche eine zirkulare Polarisationsveränderung an dem Identifikationsdokument
erfahren haben.
[0014] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Lichtquelle zumindest eine Leuchtdiode (engl.
Light-Emitting-Diode, LED). Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Lichtquelle
energieeffizient und kompakt implementiert werden kann.
[0015] Gemäß einer Ausführungsform ist die Lichtquelle ausgebildet, das Licht in einem vorbestimmten
Wellenlängenbereich, insbesondere einem Weißlicht-Wellenlängenbereich, einem Nah-Infrarot-Wellenlängenbereich
oder einem Ultraviolett-A-Wellenlängenbereich, zu erzeugen. Dadurch wird der Vorteil
erreicht, dass wellenlängenabhängige Oberflächeneigenschaften des Identifikationsdokumentes
berücksichtigt werden können.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform weist das Beleuchtungselement eine Oberfläche mit einer
Mehrzahl von Oberflächenausnehmungen zum Reflektieren des eingekoppelten Lichts innerhalb
des Beleuchtungselements auf. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine homogene
Emission des Lichts über die Leuchtfläche realisiert werden kann.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform ist die Oberfläche eine mikrostrukturierte Oberfläche.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Mehrzahl von Oberflächenausnehmungen effizient
realisiert werden kann.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform ist die Oberfläche mit der Mehrzahl von Oberflächenausnehmungen
von dem Identifikationsdokument abgewandt. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass
der Lichtanteil, welcher in Richtung des Identifikationsdokumentes emittiert wird,
erhöht werden kann.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform ist das Beleuchtungselement transparent oder halb-transparent.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das eingekoppelte Licht in dem Beleuchtungselement
effizient geleitet werden kann.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform besteht das Beleuchtungselement aus einem Kunststoff,
insbesondere aus Polycarbonat. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass das Beleuchtungselement
robust gegenüber mechanischen Spannungen realisiert werden kann.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Leuchtfläche eine ebene Leuchtfläche. Dadurch
wird der Vorteil erreicht, dass das Beleuchtungselement einfach dimensioniert werden
kann.
[0022] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Beleuchtungseinrichtung ferner einen Spiegel,
wobei der Spiegel ausgebildet ist, Licht an einer Grenzfläche des Beleuchtungselementes
zu reflektieren. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Lichtverluste innerhalb
des Beleuchtungselementes reduziert werden können.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Erfassungseinrichtung ferner ein optisches
Element, wobei durch den Bildsensor und das optische Element ein Schärfentiefebereich
der Erfassungseinrichtung definiert ist, und wobei das Beleuchtungselement außerhalb
des Schärfentiefebereichs angeordnet ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass
etwaige optische Artefakte des Beleuchtungselementes bei der optischen Erfassung des
Identifikationsdokumentes nicht sichtbar sind.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform umfasst das optische Element eine Linse oder ein Objektiv.
Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass die Erfassungseinrichtung effizient implementiert
werden kann.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Dokumentenleser eine Auflagefläche zum Auflegen
des Identifikationsdokumentes, wobei die Auflagefläche und das Beleuchtungselement
parallel zueinander angeordnet sind. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine
besonders homogene Beleuchtung des Identifikationsdokumentes realisiert werden kann.
[0026] Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum optischen Erfassen
eines Identifikationsdokumentes. Das Verfahren ist unter Verwendung eines Dokumentenlesers
mit einer Beleuchtungseinrichtung und einer Erfassungseinrichtung durchführbar. Die
Beleuchtungseinrichtung umfasst eine Lichtquelle, einen ersten Polarisationsfilter
und ein Beleuchtungselement mit einer Leuchtfläche. Die Erfassungseinrichtung umfasst
einen zweiten Polarisationsfilter und einen Bildsensor. Das Verfahren umfasst ein
Erzeugen von Licht durch die Lichtquelle, ein Einkoppeln des erzeugten Lichts über
den ersten Polarisationsfilter in das Beleuchtungselement durch die Lichtquelle, ein
Emittieren des eingekoppelten Lichts über die Leuchtfläche in Richtung des Identifikationsdokumentes
durch das Beleuchtungselement, und ein Erfassen von ausgehendem Licht von dem Identifikationsdokument
über den zweiten Polarisationsfilter durch den Bildsensor, um das Identifikationsdokument
optisch zu erfassen.
[0027] Das Verfahren kann durch den Dokumentenleser durchgeführt werden. Weitere Merkmale
des Verfahrens resultieren unmittelbar aus den Merkmalen und/oder der Funktionalität
des Dokumentenlesers.
BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0028] Weitere Ausführungsbeispiele werden bezugnehmend auf die beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm eines Dokumentenlesers zum optischen Erfassen eines
Identifikationsdokumentes gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 1a ein schematisches Diagramm eines Beleuchtungselementes gemäß einer Ausführungsform;
und
Fig. 2 ein schematisches Diagramm eines Verfahrens zum optischen Erfassen eines Identifikationsdokumentes
gemäß einer Ausführungsform.
DETAILIERTE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0029] Fig. 1 zeigt ein schematisches Diagramm eines Dokumentenlesers 100 zum optischen
Erfassen eines Identifikationsdokumentes 107 gemäß einer Ausführungsform. Der Dokumentenleser
100 umfasst eine Beleuchtungseinrichtung 101, welche eine Lichtquelle 101a, einen
ersten Polarisationsfilter 101b und ein Beleuchtungselement 101c mit einer Leuchtfläche
umfasst, wobei die Lichtquelle 101a ausgebildet ist, Licht zu erzeugen und das erzeugte
Licht über den ersten Polarisationsfilter 101b in das Beleuchtungselement 101c einzukoppeln,
wobei das Beleuchtungselement 101c ausgebildet ist, das eingekoppelte Licht über die
Leuchtfläche in Richtung des Identifikationsdokumentes 107 zu emittieren. Die Beleuchtungseinrichtung
101 umfasst ferner einen Spiegel 101d, wobei der Spiegel 101d ausgebildet ist, Licht
an einer Grenzfläche des Beleuchtungselementes 101c zu reflektieren. Der Dokumentenleser
100 umfasst ferner eine Erfassungseinrichtung 103, welche einen zweiten Polarisationsfilter
103a und einen Bildsensor 103b umfasst, wobei der Bildsensor 103b ausgebildet ist,
ausgehendes Licht von dem Identifikationsdokument 107 über den zweiten Polarisationsfilter
103a zu erfassen, um das Identifikationsdokument 107 optisch zu erfassen. Die Erfassungseinrichtung
103 umfasst ferner ein optisches Element 103c, wobei durch den Bildsensor 103b und
das optische Element 103c ein Schärfentiefebereich der Erfassungseinrichtung 103 definiert
ist, und wobei das Beleuchtungselement 101c außerhalb des Schärfentiefebereichs angeordnet
ist. Der Dokumentenleser 100 umfasst ferner eine Auflagefläche 105 zum Auflegen des
Identifikationsdokumentes 107, wobei die Auflagefläche 105 und das Beleuchtungselement
101c parallel zueinander angeordnet sind.
[0030] Innerhalb des Dokumentenlesers 100 werden Lichtkomponenten 109a von dem Beleuchtungselement
101c in Richtung des Identifikationsdokumentes 107 emittiert. Ferner werden Lichtkomponenten
109b von dem Beleuchtungselement 101c in Richtung des Bildsensors 103b emittiert.
Lichtkomponenten 109c, welche an dem Identifikationsdokument 107 gestreut wurden,
werden durch das Beleuchtungselement 101c in Richtung des Bildsensors 103b transmittiert.
Durch eine geeignete Orientierung bzw. Ausrichtung des ersten Polarisationsfilters
101b und des zweiten Polarisationsfilters 103a relativ zueinander können die Lichtkomponenten
109b und 109c beispielsweise voneinander getrennt werden, sodass lediglich gestreute
Lichtkomponenten durch den Bildsensor 103b erfasst werden.
[0031] Zusammenfassend kann sich das Beleuchtungselement 101c in dem Dokumentenleser 100
im Strahlengang bzw. auf der optischen Achse des Bildsensors 103b befinden. Das Beleuchtungselement
101c kann insbesondere transparent oder halb-transparent sein, wodurch dieses für
den Bildsensor 103b, welcher das Identifikationsdokument 107 optisch erfasst, nicht
sichtbar ist. Dadurch, dass das Beleuchtungselement 101c auch außerhalb des Schärfentiefebereichs
der Erfassungseinrichtung 103 angeordnet sein kann, sind etwaige optische Artefakte,
welche beispielsweise durch eine mikrostrukturierte Oberfläche des Beleuchtungselements
101c verursacht sein könnten, für den Bildsensor 103b nicht sichtbar. Derartige optische
Artefakte könnten die weitere Verarbeitung des optisch erfassten Identifikationsdokumentes
107 unerwünscht beeinträchtigen und führen zudem zu einem ungewöhnlichen optischen
Eindruck.
[0032] Durch die geeignete Orientierung bzw. Ausrichtung des ersten Polarisationsfilters
101b und des zweiten Polarisationsfilters 103a relativ zueinander können ferner die
Lichtkomponenten 109b, welche nicht in Richtung des Identifikationsdokumentes 107
emittiert bzw. ausgekoppelt werden, eliminiert werden. Die Lichtkomponenten 109b könnten
die optische Erfassung des Identifikationsdokumentes 107 ungünstig beeinflussen, insbesondere
bezüglich der Dynamik. Ferner kann die Beleuchtung des Identifikationsdokumentes 107
kompakt realisiert werden. Das Beleuchtungselement 101c kann so weit von der Objektebene
in Form der Auflagefläche 105 für das Identifikationsdokument 107 entfernt sein, dass
es nicht mehr im Bereich der Schärfentiefe liegt, und insbesondere die bei Auflage
unmittelbar an der Objektebene sichtbaren Details einer etwaigen mikrostrukturierten
Oberfläche nicht mehr abgebildet werden. Durch den ersten Polarisationsfilter 101b
kann gewährleistet werden, dass in das Beleuchtungselement 101c geeignet polarisiertes
Licht eingekoppelt wird. Das Beleuchtungselement 101c kann als verallgemeinerte Glasfaser
angesehen werden.
[0033] Die Lichtquelle 101a kann Licht für einen vorbestimmten Wellenlängenbereich, insbesondere
einen Weißlicht-Wellenlängenbereich, einen Nah-Infrarot-Wellenlängenbereich (NIR)
oder einen Ultraviolett-A-Wellenlängenbereich (UV-A) erzeugen. Durch den ersten Polarisationsfilter
101b kann für jeden Fall eine Einkopplung in dergleichen gewünschten Polarisationsrichtung
bzw. Polarisationsorientierung erfolgen.
[0034] Damit wird das aufgelegte Identifikationsdokument 107 mit Licht in einer bestimmten
Polarisationsrichtung beaufschlagt. Auf dem Identifikationsdokument 107 wird dieses
Licht beispielsweise diffus gestreut. Der zweite Polarisationsfilter 103a kann derart
angebracht sein, dass dieser orthogonal bzw. entgegengesetzt zur Polarisationsrichtung
bzw. Polarisationsorientierung des das Identifikationsdokument 107 beleuchtenden Lichtes
liegt. Damit wird beispielsweise das auf dem Identifikationsdokument 107 diffus gestreute
Licht von dem Bildsensor 103b mit dem optischen Element 103c erfasst. Ferner werden
somit potenzielle Reflexionen auf dem Identifikationsdokument 107 vermindert. Die
durch die Polarisation verursachte Verminderung der Lichtintensität kann beispielsweise
durch eine Erhöhung der Intensität der Lichtquelle 101a kompensiert werden.
[0035] Das beschriebene Konzept kann auf mehrere Lichtquellen mit entsprechend mehreren
Polarisationsfiltern entsprechend erweitert werden. Die Lichtquellen können beispielsweise
jeweils für unterschiedliche Wellenlängenbereiche vorgesehen sein.
[0036] Fig. 1a zeigt ein schematisches Diagramm eines Beleuchtungselementes 101c gemäß einer
Ausführungsform. Das Beleuchtungselement 101c weist eine Oberfläche mit einer Mehrzahl
von Oberflächenausnehmungen zum Reflektieren des eingekoppelten Lichts innerhalb des
Beleuchtungselements 101c auf. Die Oberfläche kann beispielsweise eine mikrostrukturierte
Oberfläche sein, welche Oberflächenausnehmungen im Millimeter-Bereich oder Mikrometer-Bereich
aufweist. Die Oberfläche mit der Mehrzahl von Oberflächenausnehmungen ist von dem
Identifikationsdokument 107 abgewandt. Das Beleuchtungselement 101c kann beispielsweise
aus einem Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat, bestehen.
[0037] Lichtkomponenten 109a werden in Richtung des Identifikationsdokumentes 107 emittiert.
Lichtkomponenten 109b werden in Richtung des Bildsensors 103b emittiert.
Gemäß einer Ausführungsform entfällt ein Lichtanteil von 90% auf die Lichtkomponenten
109a, und ein Lichtanteil von 10% auf die Lichtkomponenten 109b.
[0038] Fig. 2 zeigt ein schematisches Diagramm eines Verfahrens 200 zum optischen Erfassen
eines Identifikationsdokumentes gemäß einer Ausführungsform. Das Verfahren 200 ist
unter Verwendung eines Dokumentenlesers mit einer Beleuchtungseinrichtung und einer
Erfassungseinrichtung durchführbar. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst eine Lichtquelle,
einen ersten Polarisationsfilter und ein Beleuchtungselement mit einer Leuchtfläche.
Die Erfassungseinrichtung umfasst einen zweiten Polarisationsfilter und einen Bildsensor.
Das Verfahren 200 umfasst ein Erzeugen 201 von Licht durch die Lichtquelle, ein Einkoppeln
203 des erzeugten Lichts über den ersten Polarisationsfilter in das Beleuchtungselement
durch die Lichtquelle, ein Emittieren 205 des eingekoppelten Lichts über die Leuchtfläche
in Richtung des Identifikationsdokumentes durch das Beleuchtungselement, und ein Erfassen
207 von ausgehendem Licht von dem Identifikationsdokument über den zweiten Polarisationsfilter
durch den Bildsensor, um das Identifikationsdokument optisch zu erfassen.
[0039] Alle in Verbindung mit einzelnen Ausführungsformen beschriebenen oder gezeigten Merkmale
können in beliebiger Kombination in dem erfindungsgemäßen Gegenstand vorgesehen sein,
um gleichzeitig deren vorteilhafte Wirkung zu realisieren.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0040]
- 100
- Dokumentenleser
- 101
- Beleuchtungseinrichtung
- 101a
- Lichtquelle
- 101b
- Erster Polarisationsfilter
- 101c
- Beleuchtungselement
- 101d
- Spiegel
- 103
- Erfassungseinrichtung
- 103a
- Zweiter Polarisationsfilter
- 103b
- Bildsensor
- 103c
- Optisches Element
- 105
- Auflagefläche
- 107
- Identifikationsdokument
- 109a
- Lichtkomponente
- 109b
- Lichtkomponente
- 109c
- Lichtkomponente
- 200
- Verfahren
- 201
- Erzeugen
- 203
- Einkoppeln
- 205
- Emittieren
- 207
- Erfassen
1. Dokumentenleser (100) zum optischen Erfassen eines Identifikationsdokumentes (107),
mit:
einer Beleuchtungseinrichtung (101), welche eine Lichtquelle (101a), einen ersten
Polarisationsfilter (101b) und ein Beleuchtungselement (101c) mit einer Leuchtfläche
umfasst, wobei die Lichtquelle (101a) ausgebildet ist, Licht zu erzeugen und das erzeugte
Licht über den ersten Polarisationsfilter (101b) in das Beleuchtungselement (101c)
einzukoppeln, wobei das Beleuchtungselement (101c) ausgebildet ist, das eingekoppelte
Licht über die Leuchtfläche in Richtung des Identifikationsdokumentes (107) zu emittieren;
und
einer Erfassungseinrichtung (103), welche einen zweiten Polarisationsfilter (103a)
und einen Bildsensor (103b) umfasst, wobei der Bildsensor (103b) ausgebildet ist,
ausgehendes Licht von dem Identifikationsdokument (107) über den zweiten Polarisationsfilter
(103a) zu erfassen, um das Identifikationsdokument (107) optisch zu erfassen.
2. Dokumentenleser (100) nach Anspruch 1, wobei der erste Polarisationsfilter (101b)
ein linearer Polarisationsfilter ist, und wobei der zweite Polarisationsfilter (103a)
ein linearer Polarisationsfilter ist.
3. Dokumentenleser (100) nach Anspruch 2, wobei der erste Polarisationsfilter (101b)
eine erste Polarisationsrichtung aufweist, wobei der zweite Polarisationsfilter (103a)
eine zweite Polarisationsrichtung aufweist, und wobei die erste Polarisationsrichtung
und die zweite Polarisationsrichtung orthogonal zueinander sind.
4. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lichtquelle
(101a) zumindest eine Leuchtdiode umfasst.
5. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Lichtquelle
(101a) ausgebildet ist, das Licht in einem vorbestimmten Wellenlängenbereich, insbesondere
einem Weißlicht-Wellenlängenbereich, einem Nah-Infrarot-Wellenlängenbereich oder einem
Ultraviolett-A-Wellenlängenbereich, zu erzeugen.
6. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Beleuchtungselement
(101c) eine Oberfläche mit einer Mehrzahl von Oberflächenausnehmungen zum Reflektieren
des eingekoppelten Lichts innerhalb des Beleuchtungselements (101c) aufweist.
7. Dokumentenleser (100) nach Anspruch 6, wobei die Oberfläche mit der Mehrzahl von Oberflächenausnehmungen
von dem Identifikationsdokument (107) abgewandt ist.
8. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Beleuchtungselement
(101c) transparent oder halb-transparent ist.
9. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Beleuchtungselement
(101c) aus einem Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat, besteht.
10. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Leuchtfläche
eine ebene Leuchtfläche umfasst.
11. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Beleuchtungseinrichtung
(101) ferner einen Spiegel (101d) umfasst, wobei der Spiegel (101d) ausgebildet ist,
Licht an einer Grenzfläche des Beleuchtungselementes (101c) zu reflektieren.
12. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Erfassungseinrichtung
(103) ferner ein optisches Element (103c) umfasst, wobei durch den Bildsensor (103b)
und das optische Element (103c) ein Schärfentiefebereich der Erfassungseinrichtung
(103) definiert ist, und wobei das Beleuchtungselement (101c) außerhalb des Schärfentiefebereichs
angeordnet ist.
13. Dokumentenleser (100) nach Anspruch 12, wobei das optische Element (103c) eine Linse
oder ein Objektiv umfasst.
14. Dokumentenleser (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit:
einer Auflagefläche (105) zum Auflegen des Identifikationsdokumentes (107);
wobei die Auflagefläche (105) und das Beleuchtungselement (101c) parallel zueinander
angeordnet sind.
15. Verfahren (200) zum optischen Erfassen eines Identifikationsdokumentes (107), wobei
das Verfahren (200) unter Verwendung eines Dokumentenlesers (100) mit einer Beleuchtungseinrichtung
(101) und einer Erfassungseinrichtung (103) durchführbar ist, wobei die Beleuchtungseinrichtung
(101) eine Lichtquelle (101a), einen ersten Polarisationsfilter (101b) und ein Beleuchtungselement
(101c) mit einer Leuchtfläche umfasst, wobei die Erfassungseinrichtung (103) einen
zweiten Polarisationsfilter (103a) und einen Bildsensor (103b) umfasst, mit:
Erzeugen (201) von Licht durch die Lichtquelle (101a);
Einkoppeln (203) des erzeugten Lichts über den ersten Polarisationsfilter (101b) in
das Beleuchtungselement (101c) durch die Lichtquelle (101a);
Emittieren (205) des eingekoppelten Lichts über die Leuchtfläche in Richtung des Identifikationsdokumentes
(107) durch das Beleuchtungselement (101c); und
Erfassen (207) von ausgehendem Licht von dem Identifikationsdokument (107) über den
zweiten Polarisationsfilter (103a) durch den Bildsensor (103b), um das Identifikationsdokument
(107) optisch zu erfassen.