[0001] Die Erfindung betrifft im Allgemeinen Stahlseile zur Alarmsicherung und zumindest
teilweise aus solchen Stahlseilen aufgebaute Netzgewebe. Insbesondere betrifft die
Erfindung Stahlseile mit Alarmsignalleiter. Ferner betrifft die Erfindung Stacheldraht,
Widerhakensperrdraht und/oder Sicherheitszäune mit solchen Stahlseilen und/oder Netzgeweben.
[0002] In der Öffnungs- oder Perimeter- Sicherung mit oft ausgedehnten Gebäudeanlagen oder
Arealen sind kostengünstige und leicht zu transportierende Alarmsicherungsvorrichtungen
wünschenswert, die insbesondere auch nachträglich an bestehende Vorrichtungen, insbesondere
Zaunanlagen angebracht werden können.
[0003] Aus der
DE 4036886 A1 ist hierfür ein Verfahren zur Herstellung eines überwachten Zaunsystems unter Verwendung
eines Gewebes mit elektrischen oder optischen Leitern bekannt. Die Leiter können als
Mäander oder Netz als ruhestromüberwachte oder optisch überwachte Linien eingesetzt
werden. Das Gewebe kann allein oder als Zaunbespannungsmaterial eingesetzt oder zum
Beispiel als Sichtschutzmatte getarnt an jeden vorhandenen Zaun angebunden werden.
Dabei führt das Durchtrennen des Gewebes an einem beliebigen Punkt durch das Durchtrennen
auch der Leiter zu einem Alarm.
[0004] Weiter bekannt sind alarmgesicherte Zaunfelder und Zaunanlagen wie sie in der
EP 2 428 941 B1 beschrieben sind. Dabei werden Signalkabel durch Röhren von Gittermatten des Zaunfeldes
geführt. Insbesondere kann das Signalkabel mäanderförmig durch das Röhrengeflecht
der Gittermatte geführt werden. Ein entsprechendes Zaunfeld kann ferner eine Übersteigsicherungsanlage
aufweisen, die durch mehrere parallel gespannte Drähte gebildet ist, welche an Auslegern
geführt sind, die jeweils auf Zaunpfosten aufgesetzt sind. Die beschriebenen Ausleger
können Y-Ausleger sein, insbesondere auch abscherend, d.h. dass beim Versuch des Übersteigens
aufgrund der auf den Ausleger ausgewirkten Gewichtskraft der anhängenden Person eine
Auslenkung des Auslegers bewirkt wird, so dass ein in Ausnehmungen zwischen Ausleger
und Pfosten geführtes Kabel abgeschert und ein entsprechendes Alarmsignal ausgelöst
wird.
[0005] Solche und andere bekannte Gewebe, die als Sichtschutzmatten oder ähnliches eingesetzt
werden sind zum Einen anfällig gegenüber Eingriffen durch Aggressoren, da sie strukturell
nicht stabil genug ausgebildet sind. Zum Anderen können sie im Allgemeinen leicht
von den Strukturen, an die sie befestigt werden, entfernt werden.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, flächige Vorrichtungen zur Alarmsicherung
für Perimeter und Öffnungen vorzusehen, die kostengünstig und leicht nachzurüsten
sind und dennoch besser gegen Eingriffe und Manipulationen geschützt sind.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 für ein erfindungsgemäßes Stahlseil,
des Anspruchs 10 für ein Netzgewebe und der Ansprüche 16 bzw. 17 für erfindungsgemäße
Sicherheitszaunsysteme gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen
Ansprüche definiert.
[0008] Als Bestandteil insbesondere von Netzgeweben wird erfindungsgemäß ein Stahlseil zur
Alarmsicherung vorgeschlagen, das mindestens einen Signaldraht im Inneren aufweist.
Der mindestens eine Signaldraht wird von mehreren Stahldrähten eingefasst. Das Stahlseil
ist insbesondere derart ausgebildet, dass es zur Verwendung in der Alarmsicherung
eingesetzt werden kann. Durch die Einfassung des mindestens einen Signaldrahts mit
Stahldrähten wird ein stabiles, mechanisch starkes Seil, insbesondere für ein Netzgewebe,
bereitgestellt. Optisch wird ein Eindruck von Stabilität und mechanischer Stärke vermittelt.
Im Inneren des Stahlseiles, beispielsweise in einer Seele, kann ein weniger gegen
Knicken, Verbiegen oder Durchschneiden widerstandsfähiges Material zum Einsatz kommen,
das dem zusätzlichen Schutz geführter Signaldrähte dienen kann.
[0009] Vorzugsweise wird für die äußeren, den Signaldraht einfassenden Stahldrähte Edelstahl
in ein oder mehreren Lagen, wobei Lagen mit Stahldrahtlitzen ausgebildet sein können,
verwendet. Hierdurch wird eine weitere Verstärkung des Stahlseils erzielt. Vorteilhaft
kann das Stahlseil von außen blickdicht ausgebildet sein. Besonders stabil wird das
Stahlseil gegenüber Verbiegungen, wenn Lagen in entgegengesetzte Richtungen geschlagen
sind, wodurch ein Ausfachen des Seiles in sich erzielt wird, da durch die Reibung
der Lagen zueinander eine Art Fachwerk entsteht. Das Seil bleibt flexibel, ist aber
insgesamt steifer als ein Gleichschlagseil.
[0010] Im Inneren des Stahlseils, insbesondere in einer Seele, können Signal- und/oder Stahldrähte
parallel geführt werden. Durch weitere innen geführte Stahldrähte kann der effektive
Stahldurchmesser oder die Stahlquerschnittsfläche des Stahlseils und somit sein Widerstand
gegen ein Durchschneiden erhöht werden. Zur Isolierung kann ein die einzelnen Signaldrähte
und gegebenenfalls inneren Stahldrähte umhüllender Kunststoff als Ummantelung eingesetzt
werden. Die Signaldrähte können aber auch einzeln isoliert werden, beispielsweise
mit einer Kunststoffummantelung.
[0011] Nach einem weiteren Aspekt sind Netzgewebe zur Alarmsicherung zumindest teilweise
aus Stahlseilen aufgebaut. Eines oder mehrere der Stahlseile weisen Signalleiter auf.
Die Stahlseile des Netzgewebes sind zumindest teilweise an Kreuzungspunkten aufeinander
aufliegend, umeinander geschlungen und/oder mittels Verbindungselementen miteinander
verknüpft, verbunden und/oder verklebt. Durch die Verwendung von Stahlseilen für das
Netzgewebe wird eine höhere Stabilität und Widerstandskraft gegenüber Eingriffen erzielt
und dies auch visuell zur Abschreckung vermittelt. Bei einem solchen Gewebe wird überdies
verschleiert, dass in zumindest einzelnen der Stahlseile Signalleiter, beispielsweise
Signaldrähte mit Ruhestrom, oder Lichtleiter geführt werden. Überdies sind derart
stabil aufgebaute Netzgewebe verbessert gegen ein Abheben, Dehnen oder Überdehnen
etc. geschützt und können vorteilhaft nur durch ein Durchtrennen der einzelnen Gewebestränge,
insbesondere Stahlseile überwunden werden, wodurch dann ein Signal ausgelöst wird.
[0012] Vorteilhaft ist das Netzgewebe aus erfindungsgemäßen Stahlseilen wie oben beschrieben
aufgebaut. Ferner kann vorteilhaft ein Stacheldraht oder Widerhakensperrdraht, auch
Nato-Draht oder S-Draht genannt, fest mit den Stahlseilen des Netzgewebes verbunden
oder im Netzgewebe integriert sein, wobei dieser ferner auch ein Ruhestrom- oder Lichtwellenleiter-Alarmkabel
aufweisen kann. Dadurch können Abwehrstrukturen realisiert werden, die einerseits
schwierig zu übersteigen sind, da dem der Stacheldraht oder Widerhakensperrdraht entgegen
steht, andererseits auch nicht durch Aufschneiden umgangen werden können ohne dabei
einen Alarm auszulösen.
[0013] Nach einem Aspekt weist ein Spanndraht, auch Kerndraht genannt, des Stacheldrahts
oder Widerhakensperrdrahts einen Signalleiter auf. Nach einer Ausführungsform wird
der Signalleiter eines Stahlseils eines Netzgewebes ununterbrochen in einem Spanndraht
oder Kerndraht eines Stacheldrahts oder Widerhakensperrdrahts fortgeführt. Durch diese
integrierte Lösung wird eine besonders hohe Abwehrsicherheit und Alarmsicherheit erzielt.
[0014] Gemäß einem Aspekt ist ferner ein Stacheldraht oder Widerhakensperrdraht vorgesehen,
der in jedem seiner zwei oder mehr Spanndrähte oder Kerndrähte einen Signalleiter
umfasst. Die Wirkung des Stacheldrahts oder Widerhakensperrdraht als physisches Hindernis,
das erfindungsgemäß nur durch ein einen Alarm auslösendes Durchtrennen umgangen werden
kann, wird dadurch weiter verbessert. Vorteilhaft kommt hierfür ein erfindungsgemäßes
Stahlseil wie oben kurz und nachfolgend im Detail beschrieben zum Einsatz.
[0015] Nach einem weiteren Aspekt weist ein Sicherheitszaun mit insbesondere mindestens
einer Gittermatte und/oder einem Ausleger ein erfindungsgemäßes Netzgewebe und/oder
einen erfindungsgemäßen Stacheldraht oder Widerhakensperrdraht wie oben beschrieben
auf. An Zaunpfosten eines Sicherheitszauns kann ein Netzgewebe als alleinstehende
Lösung befestigt werden. Dies kann vorteilhaft durch auf Zaunpfosten montierte einfache
oder Y-Ausleger weiterentwickelt sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Sicherheitszaun
Gittermatten aufweisen, die aus beispielsweise Aluminiumröhren gebildet sind. Das
Netzgewebe kann in dieser Ausgestaltung vorteilhaft über Teile der Gittermatte, Teile
des Auslegers oder über die Gesamtheit aus Ausleger-Spannfläche, die beispielsweise
durch die Auslegerarme und gespannte Stacheldrähte oder Widerhakensperrdrähte aufgespannt
wird, und Gittermatte gelegt sein. In dieser Ausgestaltung muss die Gittermatte selbst
nicht alarmgesichert sein. Eine umgehungssichere Alarmsicherung kann insbesondere
durch eine besonders feste, vorzugsweise irreversible Fixierung des Netzgewebes an
dem Sicherheitszaun erzielt werden.
[0016] Vorteilhaft ist das Netzgewebe mittels Verbindungselementen fest mit an den Auslegern
des Sicherheitszauns fixiertem Stacheldraht oder Widerhakensperrdraht verbunden. Widerhakensperrdraht
kann dabei als gestreckte Spirale mit offenen Windungen in Y-Ausleger des Sicherheitszaunes
gelegt oder an Auslegern fest fixiert sein bzw. zwischen Auslegerarmen gespannt sein.
Nach einer Ausführungsform ist die Verbindung zwischen Netzgewebe und Sicherheitszaun
und/oder mit einem zwischen Auslegern gespanntem Stacheldraht oder Widerhakensperrdraht
insbesondere von der Angreiferseite her nicht lösbar ausgebildet. Zur irreversiblen
Fixierung können Abrissschrauben, Einspritzen von Klebstoff in Verbindungselemente
oder Knotenpunkte, Schraubverschlüsse mit Ratscheneffekt, Crimpelemente oder irreversible
Schnappverschlüsse ohne Lösungsmechanismus zum Einsatz kommen.
[0017] Im Folgenden werden erfindungsgemäße Ausführungsformen anhand der nachfolgenden Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
Figuren 1A, 1B, 1C und 1D Querschnitte durch Stahlseile gemäß Ausführungsformen der
Erfindung;
Figur 2A eine schematische Darstellung eines Netzgewebes mit Stahlseilen nach einer
Ausführungsform der Erfindung;
Figur 2B eine schematische Darstellung eines Netzgewebes mit Stahlseilen und einem
integrierten Stacheldraht nach einer Ausführungsform der Erfindung;
Figur 3 eine schematische Darstellung eines Stacheldrahts nach einer Ausführungsform
der Erfindung;
Figur 4 einen vereinfachten Querschnitt durch ein Sicherheitszaunsystem mit Sicherheitszaun
und Netzgewebe sowie Auslegern gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
Figur 5 eine schematische Darstellung eines Sicherheitszaunsystems mit einem Netzgewebe,
das fest mit an Auslegern des Sicherheitszauns fixiertem Stacheldraht oder Widerhakensperrdraht
verbunden ist, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
[0018] Figur 1A zeigt ein Stahlseil 1a nach einer Ausführungsform der Erfindung im Querschnitt.
Stahlseile, auch Drahtseile genannt, sind Seile aus Drähten und nicht aus Natur- oder
Kunstfasern und allgemein bekannt. Oft bezeichnet der Begriff Stahlseil ein sogenanntes
geschlagenes Seil bei dem die Drähte zu Litzen und diese zum Seil verdreht, also geschlagen
werden. Die Seile großer Hängebrücken bestehen dagegen aus vielen parallel liegenden,
zusammengepressten Drähten. Die Seile heißen Gleichschlagseile, wenn die Litzendrähte
dieselbe Schlagrichtung haben wie die Litzen selbst und sie heißen Kreuzschlagseile
wenn die Schlagrichtung entgegengesetzt ist.
[0019] Im Inneren des Stahlseils 1a sind ein oder mehrere Signaldrähte 10 geführt. Dies
kann in einer Seele 20 des Stahlseils 1a erfolgen. In der Seele 20 kann Kunststoff
22 als isolierendes Material zwischen den Signaldrähten 10 vorgesehen sein. Eingefasst
werden die Signaldrähte 10 mit Stahldrähten 30, die insbesondere die Seele 20 umfassen.
In einer Ausführungsform sind die Stahldrähte 30 geschlagen. Es können ein oder mehrere
Lagen an Stahldrähten 30 vorgesehen sein.
[0020] Beispielsweise können in einer oder mehreren der Lagen auch Litzen aus Stahldrähten
gebildet sein, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Die Lagen an Stahldrähten
30 können in die gleiche Richtung geschlagen sein, sogenannter Gleichschlag, oder
in entgegengesetzte Richtungen geschlagen sein, sogenannter Kreuzschlag. Gemäß einer
Ausführungsform sind die Lagen vorteilhaft im Kreuzschlag ausgebildet, um eine starke
Biegsamkeit des Stahlseils 1a zu vermeiden. Starke Verbiegungen oder ein Knicken des
Stahlseils 1a können eine Beschädigung der innenliegende Signaldrähte 10 bewirken.
[0021] Die einfassenden Stahldrähte 30 können aus Edelstahl bestehen, um eine besonders
hohe Korrosionsbeständigkeit und hohen Schneidewiderstand zu erzielen. Als Seele 20
mit Signaldrähten 10 können bekannte ein- oder mehradrige Kabel Verwendung finden.
[0022] Figur 1B zeigt einen Querschnitt durch ein Stahlseil 1b nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung. Um den Widerstand gegen Kabelbrüche zu erhöhen sind Signaldrähte 10
vorzugsweise parallel geführt und in Kunststoff 22 eingebettet in einer Seele 20 geführt.
Gezeigt ist die Ausbildung einer Lage Stahldrähte 30 als Litzen 40. Wie zur Figur
1A beschrieben können ein oder mehrere Lagen Litzen 40 aus Stahldrähten vorgesehen
sein, um die Stabilität und den Schneidewiderstand des Stahlseils 1b zu erhöhen.
[0023] Figur 1C zeigt einen Querschnitt durch ein Stahlseil 1c nach einer weiteren Ausführungsform.
In einer Seele 20 des Stahlseils 1c sind ein oder mehrere Signaldrähte 10 mit jeweils
einzelner Ummantelung mit Kunststoff 22, beispielsweise in einer Kabelhülse, geführt.
In dieser Ausführungsform sind ferner zusätzlich Stahldrähte 30a im Inneren des Stahlseils
1c, vorzugsweise in der Seele 20 geführt. In einer Ausführungsform kann die Seele
20 eine weitere Kunststoffummantelung aufweisen oder in einer andersartig ausgebildeten
Hülse umfasst sein. Die außen liegenden Stahldrähte 30b, die vorteilhaft geschlagen
sind und in ein oder mehreren Lagen vorgesehen sein können, weisen in Ausführungsformen
ein oder mehrerer Lagen Litzen auf, deren Stahldrähte vorzugsweise aus Edelstahl gebildet
sind, wohingegen die in der Seele 20 geführten Stahldrähte 30a verzinkte Stahldrähte
sind, da diese nicht direkt der Korrosion ausgesetzt sind. Die innen liegenden Stahldrähte
30a sind vorzugsweise parallel und linear geführt und nicht geschlagen, um die strukturelle
Integrität der Signaldrähte 10 und die Signalleitungseigenschaften nicht zu gefährden.
[0024] Figur 1D zeigt einen Querschnitt durch ein Stahlseil 1d nach einer weiteren Ausführungsform.
In dieser Ausführungsform sind drei Adern Signaldrähte 10 sowie drei verzinkte Stahldrähte
30a in einer Seele 20, die die Signaldrähte durch Kunststoff 22 voneinander isoliert,
geführt. Ein oder mehrere Lagen Edelstahldrähte 30b fassen die Seele 20 ein. Bei Verwendung
von mehr als zwei Lagen kann vorzugsweise ein Kreuzschlag verwendet werden, um die
Stabilität gegenüber Verformung des Stahlseils zu erhöhen und überdies eine blickdichte
Einfassung bei Verbiegung oder Verdrehung zu ermöglichen, die verhindert, dass Angreifer
einsehen können ob ein Signalleiter im Inneren des Stahlseils geführt wird.
[0025] In weiteren Ausgestaltungen der Ausführungsformen nach Figuren 1A bis 1D kann statt
Signaldrähten 10 ein optischer Signalleiter, beispielsweise aus Glasfaser, zum Einsatz
kommen. In diesem Fall sind elektrische Isolierungen entbehrlich. Kunststoffe oder
im Vergleich zu Stahl ähnlich weiche Materialien können hingegen zur Vermeidung von
physischen Beschädigungen der Lichtleiter durch Einwirkung der einfassenden, insbesondere
aus Edelstahl gebildeten Stahldrähte verwendet werden. Ein Lichtwellenleiter kann
ferner auch in einem dünnen Röhrchen, beispielsweise mit einem Durchmesser von 1,5
bis 3 mm, geführt werden. Der Lichtwellenleiter kann bei dieser Ausgestaltung in das
im fertigen Stahlseil geführte Röhrchen eingeblasen werden.
[0026] In wiederum weiteren Ausgestaltungen der Ausführungsformen nach den Figuren 1A, 1B
und 1D erfolgt die Einfassung der Seele 20 noch während der Kunststoff 22 warm und
zumindest noch etwas flüssig ist, so dass der Kunststoff 22 zwischen die Stahldrähte
30 oder Litzen aus Stahldrähten 40 nach außen dringt und eine größere Verbindungsfläche
zwischen Drahtoberfläche und Kunststoff 22, insbesondere an den Drahtzwischenräumen,
erzielt wird. Diese Vorgehensweise verringert die Anfälligkeit gegenüber einem Angriffsversuch,
bei dem das Stahlseil beispielweise mittels Einsatzes von Zangen gegen die Schlagrichtung
aufgedreht werden könnte.
[0027] Figur 2A zeigt ein Netzgewebe mit Stahlseilen nach einer Ausführungsform der Erfindung.
Stahlseile 110 und insbesondere Stahlseile 112 mit Signalleiter sind beispielsweise
wellenartig miteinander verwoben. Das Netzgewebe 100 kann überdies Gewebestränge 120
aufweisen, die nicht aus Stahlseil gebildet sind, sondern beispielsweise aus Kunststoff.
Ferner können einzelne Gewebestränge oder Abschnitte davon durch Röhrchen, die in
das Netzgewebe 100 integriert sind, gebildet sein. Insbesondere Aluröhrchen eignen
sich durch ihr geringes Gewicht und ihre Stabilität zur Integration in ein Netzgewebe
100.
[0028] Die Stahlseile 110 und 112 können an Kreuzungspunkten 130 des Netzgewebes 100 aufeinander
aufliegen oder umeinander geschlungen sein, und beispielsweise in einem 90-Grad oder
270-Grad Winkel weiterverlaufen. Alternativ oder zusätzlich können an Kreuzungspunkten
oder am Rand des Netzgewebes 100 Verbindungselemente 140 eingesetzt werden. An diesen
Verbindungselementen 140 können die Stahlseile durch sich überkreuzende Kanäle hindurchgeführt
werden. Stahlseile können aber auch an den Verbindungselementen 140 enden und Seilenden
mittels geeigneter Mittel der Verbindungselemente 140 eingefasst sein. Zur Fixierung
in den Verbindungselementen 140 können Schrauben, Abrissschrauben, Einspritzlöcher
zum Einspritzen von Klebstoff, Schraubgewinde mit Ratscheneffekt, Schnappverschlüsse,
insbesondere irreversible Schnappverschlüsse, die ohne Zerstörung des Schnappverschlusses
nicht zu öffnen sind, Schweißpunkte und/oder Crimpelemente zum Einsatz kommen.
[0029] Die Maschenweite des Netzgewebes 100 kann beispielswiese 5, 10 oder 20 Zentimeter
betragen. Die Maschenweite des Netzgewebes 100 richtet sich auch nach dem beabsichtigten
Einsatzbereich. So kann eine Maschenweite von 10 Zentimeter für ein Netzgewebe zur
Aufrüstung eines Sicherheitszauns geeignet sein. Bei ausschließlicher Verwendung eines
Netzgewebes 100 zwischen lediglich Zaunpfosten ohne weitere Gittermatte oder ähnliche
Zaunelemente können 5 bis 10 Zentimeter Maschenweite besonders geeignet sein. Für
Volieren oder Zäune um Tiergehege können wiederrum andere Maschenweiten in Abhängigkeit
von der einzugrenzenden Tierart bzw. einer beabsichtigten Abgrenzung zum Publikum
geeigneter sein.
[0030] Als irreversibler Schnappverschluss eignet sich beispielsweie eine Kombination aus
Topf und Doppelhaken, wobei ein Ende eines Stahlseils in dem Topf eingefasst, ein
Ende eines anderen Stahlseils mit dem Doppelhaken verbunden ist. Der Doppelhaken wird
durch Einklicken irreversibel mit dem Topf verbunden, wodurch die beiden Stahlseile
fest miteinander verbunden werden. Die Verbindung kann durch Einschießen von Klebstoff
durch ein kleines Loch in das Topfinnenvolumen weiter verstärkt werden
[0031] Figur 2B zeigt schematisch ein Netzgewebe 100b nach einer weiteren Ausführungsform.
Beim Netzgewebe 100b ist ein Stacheldraht 150 fest in das Netzgewebe 100b integriert.
Alternativ kann ein Stacheldraht 150 über Verbindungselemente 140, wie sie in Figur
2A dargestellt sind, fest mit dem Netzgewebe verbunden werden. Das Netzgewebe 100b
weist Stahlseile 110 und insbesondere Stahlseile 112 mit Signalleiter, insbesondere
ein Stahlseil mit Signaldrähten nach einer der Ausführungsformen der Figuren 1A bis
1D auf. Nach einer weiteren Ausführungsform ist statt Stacheldraht ein Widerhakensperrdraht
fest im Netzgewebe 100b integriert.
[0032] Figur 3 zeigt einen Stacheldraht 200 nach einer Ausführungsform der Erfindung. Der
Stacheldraht 200 weist ein oder mehrere Spanndrähte 210 auf und kann als zweispitzige
(dargestellt) oder vierspitziger Stacheldraht 200 ausgebildet sein. Die Spanndrähte
210 weisen vorteilhaft einen runden Querschnitt auf. Mindestens einer der Spanndrähte
220 weist einen Signalleiter auf. Vorzugsweise umfasst der Spanndraht mit Signalleiter
220 ein erfindungsgemäßes Stahlseil nach den oben zu den Figuren 1A bis 1D beschriebenen
Ausführungsformen auf.
[0033] Durch diese Ausgestaltung wird das physische Hindernis Stacheldraht, welches aufgrund
der hohen Verletzungsgefahr und insbesondere der Gefahr eines Hängenbleibens starke
Abschreckungswirkung entfaltet, vor einer einfachen Umgehung durch Durchtrennen der
Spanndrähte geschützt, da in diesem Fall ein Alarm ausgelöst wird.
[0034] Nach einer alternativen Ausführungsform ist ein Widerhakensperrdraht mit ein oder
zwei Kerndrähten vorgesehen, von denen mindestens einer einen Signalleiter führt.
Vorzugsweise ist einer der Kerndrähte als Stahlseil nach einer der oben zu den Figuren
1A bis 1D beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet. Auf die Kerndrähte des Widerhakensperrdrahts
kann in bekannter Weise ein Stachelband aufgebördelt sein. Als Kerndraht kommt insbesondere
ein verzinkter Kerndraht zum Einsatz. Ein solcher Widerhakensperrdraht mit Signalleiter
kann insbesondere als Windungsrolle transportiert werden und als Spirale zum Einsatz
kommen, wobei der Windungsabstand in Abhängigkeit vom Durchmesser der Rolle je nach
Einsatzzweck in gewissem Umfang variiert werden kann. Zwischen einzelnen Windungen
können in regelmäßigen Abständen Klammern aus Stahl zur Sicherung der Steifheit und
Elastizität eingesetzt werden. Ein solcher Widerhakensperrdraht mit Signalleiter kann
vorteilhaft in einen Y-Ausleger eingelegt werden oder mit dem Sicherheitszaun bodennah,
mittig, auf Höhe der Ausleger oder an den Auslegern fest verbunden werden.
[0035] Figur 4 zeigt schematisch und im Querschnitt ein Sicherheitszaunsystem 300 nach einer
Ausführungsform der Erfindung. Das Sicherheitszaunsystem 300 weist einen Sicherheitszaun
310 mit Zaunpfosten 340 auf. Gezeigt ist eine Ausführungsform mit Y-förmigen Auslegern
330. Ein Netzgewebe 320 kann auf der rechten Seite des Sicherheitszauns 310, die sowohl
die Innenseite als auch die Außenseite des Sicherheitszauns 310 darstellen kann, wobei
die Außenseite als Angreiferseite verstanden sei, vorgesehen sein. Das Netzgewebe
320 erstreckt sich vom Ende der Auslegerarme 330 über die Verbindungskante aus Zaunpfosten
340 und Auslegerarmen 330 über die Länge des Zaunpfostens 340 bis zum Boden. Verbunden
wird das Netzgewebe 320 mit dem Sicherheitszaun 310 über Verbindungselemente 350.
Als Verbindungselemente 350 können vorteilhaft die zu den Kreuzungspunkten des Netzgewebes
nach Figur 2A beschriebenen Verbindungselemente 140 verwendet werden, d.h. irreversible
Schnappverschlüsse, Elemente mit Abrissschraube, Schraubverschlüsse mit Ratscheneffekt
und/oder Crimpelemente, um eine feste, d.h. nicht leicht lösbare, insbesondere dem
Angreifer nicht zugängliche Verbindung herzustellen.
[0036] Gezeigt sind weitere alternative oder zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten für Netzgewebe
320a und/oder 320b. Netzgewebe 320a ist für die innere einseitige Auslegerfläche,
die durch den angreiferseitigen Auslegerarm 330 gespannt wird, vorgesehen und kann
mit Verbindungselementen 350 fest fixiert werden. Diese Ausgestaltung behebt insbesondere
das im Stand der Technik bekannte Problem, dass Stahlseile oder Stacheldrahtstränge,
die zwischen den Auslegerarmen 330 aufgespannt sind, vom Angreifer auseinander gedrückt
werden um ein Durchsteigen zu ermöglichen. Durch eine vorzugsweise feste Verbindung
des Netzgewebes 320a mit Signalleitern an der Verbindungskante zwischen Zaunpfosten
340 und Auslegerarmen 330 sowie am Ende der Auslegerarme 330 und vorteilhaft auch
an den dazwischen parallel gespannten Stahlseilen oder Stacheldrähten kann dies unterbunden
werden und überdies eine Alarmsicherung durch die im Netzgewebe 320a geführten Signalleiter
bereitgestellt werden. Eine weitere alternative Ausgestaltung sieht ein Netzgewebe
320b an der links dargestellten Innenseite des Sicherheitszauns 310 vor.
[0037] Figur 5 zeigt schematisch ein Sicherheitszaunsystem 400 nach einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung. Das Sicherheitszaunsystem 400 weist zumindest einfache Ausleger 430
auf, die auf den Zaunpfosten 440 angebracht sind. Optional kann das Sicherheitszaunsystem
400 mit Sicherheitszaun 410 Gittermatten aufweisen, die flächig zwischen den Zaunpfosten
440 angebracht sind. Dargestellt ist eine Ausgestaltung ohne Gittermatten, bei der
lediglich ein Netzgewebe 420 über die Fläche zwischen den Zaunpfosten 440 gespannt
ist. Das Netzgewebe 420 ist mittels Verbindungselementen 450 fest mit einem Stacheldraht
460 verbunden, der zwischen Auslegerarmen 430 gespannt ist. Vorteilhaft ist das Netzgewebe
420 mittels Bodenankern bodenseitig gegengespannt und ferner mittels Crimpelementen
oder anderen bekannten Fixierungsmitteln an den Zaunpfosten 440 befestigt. Gezeigt
ist eine Ausführungsform mit einer solchen zusätzlichen Befestigung des Netzgewebes
420 am rechten der beiden dargestellten Zaunpfoten 440.
[0038] Gemäß Ausführungsformen kann ein Netzgewebe 420 im Bereich der Ausleger 430, an Zaunpfosten
440 und/oder mittels Bodenankern mit oder ohne Verbindungselementen 450 befestigt
und/oder angebracht sein. Beispielsweise kann eine Masche des Netzgewebes 420 um einen
Ausleger 430 oder ein vorstehendes Element an einem Zaunpfosten 440 gelegt oder in
eine Schraube oder einen Haken eingehängt sein und gespannt werden, um das Netzgewebe
420 an dem Sicherheitszaun 410 anzubringen.
[0039] Als Verbindungselemente 450 können vorteilhaft die oben zu den Figuren 4 und 2A beschriebenen
besonderen Ausgestaltungen verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Netzgewebe
420 oder ein weiteres Netzgewebe in analoger Weise fest mit einem zwischen Zaunpfosten
440 oder Auslegern 430 gespannten oder befestigten Widerhakensperrdraht verbunden
werden.
1. Netzgewebe (100, 100b) zur Alarmsicherung zumindest teilweise aus Stahlseilen (110,
112), dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlseile ein oder mehrere Stahlseile (112) mit einem Signalleiter umfassen,
wobei Stahlseile (110, 112) des Netzgewebes an Kreuzungspunkten (130) des Netzgewebes
(100, 100b) aufeinander aufliegen, umeinander geschlungen sind und/oder mittels Verbindungselementen
(140) verknüpft sind.
2. Netzgewebe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, ein oder mehrere Stahlseile mit Signalleiter aufzuweisen, umfassend:
mindestens einen Signaldraht (10) im Inneren des Stahlseils; und
mehrere Stahldrähte (30, 30b), welche den mindestens einen Signaldraht einfassen.
3. Netzgewebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Signaldraht (10) blickdicht mit geschlagenen Edelstrahldrähten
(30, 30b) umwickelt ist.
4. Netzgewebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Lagen Edelstahldrähte (30, 30b) vorgesehen sind, wobei mindestens
zwei Lagen in entgegengesetzte Richtungen geschlagen sind.
5. Netzgewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, mit einer Lage aus Stahldraht-Litzen
(40).
6. Netzgewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Signaldraht (10) mit Kunststoff (22) ummantelt ist.
7. Netzgewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Signaldraht (10) parallel zu einer ersten Anzahl Stahldrähte (30a)
in einer Seele (20) des Stahlseils (1c, 1d) geführt ist.
8. Netzgewebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Anzahl Stahldrähte (30a) aus verzinktem Stahl gebildet ist.
9. Netzgewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die einfassenden Stahldrähte (30, 30b) aus Edelstahl gebildet sind.
10. Netzgewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Signaldraht (10) einzeln isoliert ist.
11. Netzgewebe (100b) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, ferner aufzuweisen:
einen integrierten oder mit Stahlseilen des Netzgewebes fest verbundenen Stacheldraht
(150) oder Widerhakensperrdraht.
12. Netzgewebe (100b) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spanndraht des Stacheldrahts (150) oder Widerhakensperrdrahts einen Signalleiter
aufweist.
13. Netzgewebe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Spanndraht (220) mit Signalleiter ein oder mehrere Stahlseile (1a, 1b, 1c, 1d)
nach den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 10 umfasst.
14. Sicherheitszaun, insbesondere mit mindestens einer Gittermatte und/oder mit Ausleger,
umfassend Netzgewebe (100, 100b) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
wobei das Netzgewebe mittels Verbindungselementen (350; 450) fest mit dem Sicherheitszaun
verbunden ist.
15. Sicherheitszaun (400) nach Anspruch 14,
gekennzeichnet durch eines oder mehrere der Folgenden:
der Sicherheitszaun (410) weist einen Ausleger (430) auf und das Netzgewebe ist (420)
mittels zumindest einem Teil der Verbindungselemente (450) fest mit mindestens einem
am Ausleger (430) fixierten Stacheldraht (460) oder Widerhakensperrdraht verbunden;
die mit dem Stacheldraht (460) oder Widerhakensperrdraht verbindenden Verbindungselemente
(450) umfassen irreversible Schnappverschlüsse, Elemente mit Abrissschraube, Schraubverschlüsse
mit Ratscheneffekt und/oder Crimpelemente; und
Verbindungselemente (350; 450) umfassen ein Einspritzloch zum Einspritzen von Klebstoff.