[0001] Die Erfindung betrifft einen Rigolenkörper zur Herstellung Regenwasser-Speicherrigolen,
wobei der Rigolenkörper mindestens einen Hohlraum aufweist, wobei der Rigolenkörper
mindestens drei gitterartige, abschnittsweise wasserdurchlässige Wandungen aufweist,
wobei eine Wandung als Decke und zwei Wandungen als Seitenwände des Rigolenkörpers
ausgebildet sind und wobei zwei einander gegenüberliegende Seiten des Rigolenkörpers
offen sind.
[0002] Rigolenkörper der eingangs genannten Art kommen vor allem im Bereich von Dachflächen
und Verkehrsflächen, wie Straßen, Parkplätzen und versiegelten Grundstücken zum Einsatz,
bei denen eine normale Versickerung des anfallendes Niederschlags- und Tauwassers
nicht ausreichend ist um anfallende Wassermengen in den Wasserkreislauf zurückzuführen.
Durch einen Rigolenkörper und eine daraus aufgebaute Regenwasser-Speicherrigole wird
ein künstlicher, unterirdischer Speicherraum geschaffen, durch den die anfallenden
Wassermengen zurückgehalten werden können und somit beispielsweise gedrosselt in die
Kanalisation abgeleitet werden können. Weiterhin können die Rigole dazu genutzt werden,
Regenwasser beispielsweise zur Nutzung für Bewässerungen, Löschwasser, Kühlwasser,
Brauchwasser oder Ähnliches zu speichern. Eine bekannte Rigole weist mindestens einen
Rigolenkörper auf, der im Erdreich angeordnet wird. Eine Wasserzuleitung führt zu
der Regenwasser-Speicherrigole, so dass die Rigole zugeleitetes Oberflächenwasser
aufnehmen kann. Ein Rigolenkörper zeichnet sich dadurch aus, dass das Wasser innerhalb
eines Hohlraumes gespeichert werden kann und das gespeicherte Wasser an das den Rigolenkörper
umgebende Erdreich abgeben werden kann, beziehungsweise in die Kanalisation abgeleitet
werden kann.
[0003] Rigolenkörper können beispielsweise aus mehreren Elementen wie Bodenteil, Stützsäulen,
Deckenteil und Seitenwänden bestehen und können vor Ort montiert werden. Hierdurch
ist eine erhöhte Montagezeit vor Ort gegeben.
[0004] Problematisch beim Einsatz von Rigolen ist, dass durch das versickernde oder zugeleitete
Regenwasser Feinsedimente in die Rigole eingetragen werden können und dies somit zu
einer Verschlammung der Rigole führen können. Ein Spülen der Rigole, beispielsweise
mittels eines Hochdruckspühlverfahrens, kann aufgrund der gitterartigen Wandungen
dazu führen, dass die feinen Sedimente in dem gesamten Rigolensystem verteilt werden,
so dass eine Reinigung der Rigole kaum möglich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Rigolenkörper der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, bei der eine Sedimentverteilung erheblich reduziert und eine einfache
Reinigung sowie eine zeitsparende Montage vor Ort ermöglicht ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Rigolenkörper mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Bei einem Rigolenkörper zur Herstellung Regenwasser-Speicherrigolen, wobei der Rigolenkörper
mindestens einen Hohlraum aufweist, wobei der Rigolenkörper mindestens drei gitterartige,
abschnittsweise wasserdurchlässige Wandungen aufweist, wobei eine Wandung als Decke
und zwei Wandungen als Seitenwände des Rigolenkörpers ausgebildet sind und wobei zwei
einander gegenüberliegende Seiten des Rigolenkörpers offen sind, ist erfindungswesentlich
vorgesehen, dass der Rigolenkörper einstückig ausgebildet ist, dass der Rigolenkörper
einen Kanal zum Auffangen von Sedimenten und zur Spülung aufweist und dass der Boden
des Kanals als eine angeformte, geschlossene, wasserundurchlässige Bodenwanne ausgebildet
ist oder dass der Boden des Kanals als eine angeformte, gitterartige, abschnittsweise
wasserdurchlässige Wandung ausgebildet ist.
[0008] Ein Rigolenkörper für eine Regenwasserspeicherrigole weist mindestens einen Hohlraum
auf. Der Rigolenkörper weist mindestens drei gitterartige, abschnittsweise wasserdurchlässige
Wandungen auf. Insbesondere kann der Rigolenkörper zwei einander gegenüberliegende
Seitenwände aufweisen, die gitterartig ausgebildet sind. Weiterhin kann der Rigolenkörper
eine Decke aufweisen, die an die gitterartigen Seitenwände angrenzt. Die Decke kann
ebenfalls eine gitterartige Struktur aufweisen, so dass Regenwasser durch die Seitenwände
und die Decke in den Hohlraum, der zwischen den Seitenwandungen und dem Deckenbereich
ausgebildet ist, eindringen kann. Zwei einander gegenüberliegende Seiten des Rigolenkörpers
sind offen ausgeführt, so dass durch die offenen Seiten und den Hohlraum zwischen
der Decke und den einander gegenüberliegenden, gitterartig ausgebildeten Seitenwänden
ein Kanal zum Auffangen von Sedimenten und zur Spülung ausgebildet ist. Nach unten
ist der Rigolenkörper, insbesondere der Kanal, durch einen Kanalboden abgeschlossen.
Hierbei kann der Boden als eine geschlossene, wasserundurchlässige angeformte Bodenwanne
ausgebildet sein. Durch einen wannenartig ausgebildeten Kanalboden ist ein Auffangen
von feinen Sedimenten ermöglicht. Bei feinen Sedimenten kann es sich insbesondere
um feine Partikel handeln, an deren Partikeloberflächen auch größtenteils die gelösten
Schadstoffe anhaften können, die mit dem zugeführten Regenwasser mitgeführt werden.
Durch eine geschlossene Bodenwanne ist insbesondere ausgeschlossen, dass sich Sedimente
vollständig auf dem gesamten Rigolenboden einer aus mehreren Rigolenkörpern zusammengesetzten
Regenwasser-Speicherrigole verteilen und die Versickerungsleistung zunehmend durch
Kolmation mindern. Durch den als wasserdichte Bodenwanne ausgebildeten Kanalboden,
kann das Sediment somit aufgefangen werden und beispielsweise durch ein Druckspülverfahren
aus der Regenwasser-Speicherrigole herausgeschwemmt werden. Somit ist eine einfache
Reinigung des Rigolensystems ermöglicht. Weiterhin kann der Kanalboden alternativ
durch eine gitterartige, abschnittsweise wasserdurchlässige Wandung ausgebildet sein.
In einer gitterartigen Ausgestaltung des Kanalbodens stellt der Rigolenboden eine
versickerungswirksame Fläche dar. Somit ist durch die Ausbildung eines gitterartigen
Kanalbodens ein modularer Aufbau einer Regenwasser-Speicherrigole ermöglicht. Insbesondere
können hierzu Rigolenkörper mit wasserundurchlässigem Kanalboden und mit wasserdurchlässigem
Kanalboden übereinander angeordnet werden, so dass die Sedimente aus mehreren übereinander
angeordneten Rigolenkörpern in einem unteren Rigolenkörper mit wannenartigem Kanalboden
aufgefangen werden. Durch die einstückig ausgebildeten Rigolenkörper und den ermöglichten
modularen Aufbau von Rigolenkörpern mit geschlossenen und gitterartigen, Gitteröffnungen
aufweisenden, also offenen, Spülkanalböden ist eine sehr zeitsparende Montage vor
Ort und eine genaue Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten ermöglicht.
[0009] In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Kanal Seitenwände auf, wobei die Seitenwände
des Kanals als die Seitenwände des Rigolenkörpers ausgebildet sind. Die Seitenwände
des Sediment- und Spülkanals sind durch die Seitenwände des Rigolenkörpers ausgebildet.
Somit ist ein besonders optimierter Aufbau des Rigolenkörpers mit großem Querschnitt
für Rohranschlüsse sowie eine kostengünstige Herstellung ermöglicht.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Rigolenkörper einstückig in einem Spritzgussverfahren
hergestellt. Der ausgebildete Rigolenkörper kann kostengünstig einstückig in einem
Spritzgussverfahren hergestellt sein, wobei verschiedene Spritzgusswerkzeuge für Ausführungsformen
mit wasserundurchlässigem Boden und wasserdurchlässigen Boden gewählt werden können.
[0011] In einer konstruktiven Weiterbildung des Rigolenkörpers sind die an den Boden des
Kanals angrenzenden Seitenwände zumindest abschnittsweise gitterartig ausgebildet
und die gitterartig ausgebildeten Seitenwände weisen jeweils Gitterbereiche mit unterschiedlichen
Gitterstrukturen auf. Die an den Kanalboden angrenzenden Seitenwände sind zumindest
abschnittsweise gitterartig ausgebildet. Die Seitenwände weisen hierbei Bereiche mit
unterschiedlichen Gitterstrukturen auf. Zwischen den verschiedenen Gitterstrukturbereichen
kann eine Trennlinie, also ein Übergang zwischen den verschiedenen Gitterstrukturbereichen,
ausgebildet sein, wobei die Trennlinie parallel zum Kanalboden angeordnet sein kann.
Eine Seitenwand kann ausgehend vom Kanalboden in Richtung der Decke somit zunächst
einen ersten Gitterstrukturbereich mit einer ersten Gitterstruktur aufweisen, an den
ein zweiter Gitterstrukturbereich mit einer zweiten Gitterstruktur angrenzt. Durch
die verschiedenen Gitterstrukturen ist es verhindert, dass es beispielsweise beim
Spülen einer Rigole zu einer Verteilung des sich auf einem geschlossenen Rigolenboden
angesammelten Sedimentes in benachbarte Rigolenkörper kommt.
[0012] In einer konstruktiven Weiterbildung weist der an den Boden des Kanals angrenzende
Gitterstrukturbereich einer Seitenwand eine Gitterstruktur mit kleineren Öffnungen
als ein an den Deckenbereich angrenzender Gitterstrukturbereich auf. Der an den Kanalboden
angrenzende Gitterstrukturbereich weist kleinere Gitteröffnungen als der an den Deckenbereich
angrenzende Gitterstrukturbereich auf. Die Seitenwände weisen ausgehend vom Kanalboden
in Richtung der Decke also zunächst kleinere Gitteröffnungen auf, an die ein Bereich
mit größeren Gitteröffnungen angrenzt. Insbesondere kann der an den Kanalboden angrenzende
Gitterbereich unter anderem kleinere, schlitzartige Gitteröffnungen aufweisen, während
der an die Decke angrenzende Gitterbereich beispielsweise größere Gitteröffnungen
aufweisen kann. Durch die kleineren Öffnungen im unteren Gitterbereich kann insbesondere
verhindert werden, dass es beim Spülen eines Kanals mit geschlossenem Boden, beispielsweise
mittels eines Hochdruckspülgerätes, dazu kommt, dass durch das Spülwasser aufgewirbelte
Sedimente in benachbarte Rigolenkörper eindringen können. Durch die kleinen, insbesondere
schlitzartigen Gitteröffnungen kann das sedimentbeladene Spülwasser zurückgehalten
werden und über den geschlossenen Kanalboden aus der Rigole in einen Spülschacht herausgespült
werden.
[0013] In einer konstruktiven Weiterbildung der Erfindung weist mindestens eine Seitenwand
an ihrer dem Hohlraum zugewandten Seite mindestens ein Spülumlenkprofil zur Umlenkung
eines Spülwasserstromes auf. An mindestens einer Seitenwand, vorzugsweise an den beiden
Seitenwänden des Rigolenkörpers, sind an den, dem Hohlraum zugewandten Seiten der
Seitenwände Spülumlenkprofil angeordnet. Bei den Spülumlenkprofilen kann es sich um
Profilabschnitte handeln, die von der Innenseite einer Seitenwand ausgehend in den
Hohlraum hineinragen. Insbesondere sind die Spülumlenkprofile hierbei an den Seitenwänden
in etwa parallel zur Oberkante der geschlossenen Bodenwanne angeordnet. Durch die
Spülumlenkprofile ist zusätzlich verhindert, dass beim Spülen eines Rigolenkanals
mittels eines Spülgerätes das mit Sediment beladene Spülwasser in benachbarte Rigolenkörper
eindringen kann. Durch die Spülumlenkprofil können die Gitterbereiche der Seitenwände
gegen das aufgewirbelte Spülwasser abgeschirmt werden, sodass eine Verteilung des
Spülwassers in benachbarte Rigolenkörper minimiert ist.
[0014] In einer konstruktiven Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein Spülumlenkprofil
zwischen den Gitterstrukturbereichen angeordnet und das Spülumlenkprofil ist parallel
zu der von der Decke aufgespannten Ebene angeordnet. An den dem Hohlraum zugewandten
Seiten der Seitenwände können Spülumlenkprofile angeordnet sein, die insbesondere
parallel zur Oberkante des Kanals des Rigolenkörpers und somit parallel zu einer von
der Decke, insbesondere von den oberen Kanten des Rigolenkörpers aufgespannten Ebene
angeordnet sein. Insbesondere kann ein Spülumlenkprofil zwischen den beiden Gitterbereichen
einer Seitenwand angeordnet sein. Weitere Spülumlenkprofile können angrenzend an die
beiden Gitterbereiche angeordnet sein. Somit kann beispielsweise ein erstes Spülumlenkprofil
zwischen dem Kanalboden und dem ersten Gitterbereich, ein zweites Spülumlenkprofil
zwischen dem ersten Gitterbereich und dem zweiten Gitterbereich und ein drittes Spülumlenkprofil
zwischen dem zweiten Gitterbereich und der Decke des Rigolenkörpers angeordnet sein.
Insbesondere durch die Spülumlenkprofile zwischen dem Kanalboden und dem ersten Gitterbereich,
sowie zwischen ersten Gitterbereich und zweiten Gitterbereich kann beim Spülen eines
geschlossenen Kanalbodens ein Eindringen von mit Sediment beladenem Spülwasser in
einen benachbarten Rigolenkörper verhindert sein. Hierzu weist der erste, an den Boden
angrenzende Gitterbereich kleinere, schlitzartige Gitteröffnungen auf als der an die
Decke angrenzende zweite Gitterbereich, der durch ein Spülprofil von dem ersten Gitterbereich
getrennt ist. Durch die kleineren Öffnungen des an den Boden angrenzenden Gitterbereiches
ist ein Übertreten des mit Sediment beladenen Spülwasser in einen angrenzenden Rigolenkörper
verhindert. Durch die größeren Öffnungen des an die Decke angrenzenden Gitterbereich
ist aber dennoch eine vollständige Verteilung eines von der Rigole aufzunehmenden
Wasservolumens über alle Rigolenkörper ermöglicht.
[0015] In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Rigolenkörper mindestens einen Entlüftungskanal
auf. Um ein vollständiges Befüllen des Rigolenkörpers, insbesondere des Hohlraums
des Rigolenkörpers, mit Regenwasser zu ermöglichen, weist der Rigolenkörper mindestens
einen, vorzugsweise zwei Entlüftungskanäle auf. Insbesondere sind die Entlüftungskanäle
im oberen Bereich, in der Decke des Rigolenkörpers angeordnet. Die Entlüftungskanäle
können hierbei nach oben hin offen ausgebildet sein, so dass zwischen einer Decke
eines ersten Rigolenkörpers und dem Boden eines über dem ersten Rigolenkörper angeordneten
zweiten Rigolenkörper ein Kanal zur Entlüftung ausgebildet sein kann. Durch die Entlüftungskanäle
kann ein sich im Rigolenkörper befindliches Luftvolumen, das von dem aufzunehmenden
Wasser verdrängt werden muss, abgeführt werden. Insbesondere kann durch die Entlüftungskanäle
eine Belüftung in Längs- und Querrichtung über ein System von Rigolenkörpern erfolgen.
Durch die Aneinanderreihung in Längs- und Querrichtung mehrerer Rigolenkörper kann
ein Netz aus Entlüftungskanälen gebildet werden, so dass ein Abführen des zu verdrängenden
Luftvolumens aus einer Rigole mit vielen Rigolenkörpern ermöglicht ist. Somit ist
ein vollständiges Befüllen, also eine vollständige Ausnutzung des zur Verfügung stehenden
Raumvolumens durch die Aufnahme von Regenwasser ermöglicht.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein Entlüftungskanal in der Decke
des Rigolenkörpers angeordnet. In der Decke, insbesondere im Übergang zwischen den
Seitenwänden zur Decke, können Versteifungselemente, insbesondere Profilbereiche,
ausgebildet sein. In diesen Profilbereichen, die beispielsweise zur Versteifung des
Rigolenkörpers dienen können, können die Entlüftungskanäle angeordnet sein. Vorzugsweise
ist ein Entlüftungskanal in jedem Profilbereich zwischen der Decke und den beiden
Seitenwänden ausgebildet. Durch die Ausbildung der Entlüftungskanäle in den Profilbereichen
besteht für die Entlüftungskanäle kein gesonderter Raumbedarf, so dass durch die Anordnung
der Entlüftungskanäle das Raumvolumen des Hohlraumes des Rigolenkörpers nicht eingeschränkt
wird.
[0017] In einer konstruktiven Weiterbildung der Erfindung weist der Rigolenkörper mindestens
einen Entleerungskanal auf. Zum Abführen des sich im Rigolenkörper ansammelnden Wasservolumens,
kann der Rigolenkörper Entleerungskanäle aufweisen. Die Entleerungskanäle können bei
einer Anordnung mehrerer Rigolenkörper nebeneinander und hintereinander eine Längs-
und Querentleerung über das gesamte Rigolensystem ermöglichen. Hierzu können die Entleerungskanäle
insbesondere im Bereich des Bodens des Rigolenkörpers, also des Kanalbodens, angeordnet
sein.
[0018] In einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Übergangsbereich zwischen dem Boden
des Kanals und den angrenzenden Seitenwänden als ein Profilbereich ausgebildet und
der Profilbereich bildet mindestens einen Entleerungskanal aus. In den Übergangsbereichen
zwischen dem Boden des Kanals und den Seitenwänden können, beispielsweise zur Versteifung
des Rigolenkörpers, Profilbereiche ausgebildet sein. In den Profilbereichen können
Entleerungskanäle zum Abführen des sich im Hohlraum des Rigolenkörpers ansammelnden
Regenwassers ausgebildet sein, ohne das Volumen des Hohlraumes des Rigolenkörpers
einzuschränken. Durch die Anordnung der Entleerungskanäle im Bodenbereich des Kanals
eines Rigolenkörpers, insbesondere in den Profilbereichen zwischen Bodenbereich und
Seitenwänden, ist eine vollständige Entleerung des Rigolenkörpers ermöglicht, ohne
dass es zu einer Einschränkung des zur Aufnahme von Regenwasser zur Verfügung stehenden
Hohlraumvolumens durch die zur Versteifung des Rigolenkörpers benötigten Profilbereiche
kommt. Eine vollständige Entleerung einer Rigole bis zur Rigolensohle ist somit ermöglicht,
beispielsweis bei einer Rückhalterigole zur gedrosselten Ableitung in die Kanalisation
oder in einen Vorfluter. Durch die Entleerungskanäle ist, insbesondere bei der Anordnung
mehrerer Rigolenkörper zu einem Rigolensystem, eine Quer- und Längsentwässerung des
Rigolensystems ermöglicht.
[0019] In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Rigolenkörper Verbindungselemente
zur Verbindung mit mindestens einem weiteren Rigolenkörper auf. Die Rigolenkörper
sind so ausgebildet, dass aus mehreren Rigolenkörper ein Rigolensystem aufgebaut werden
kann, wobei die Rigolenkörper gestapelt oder hintereinander oder nebeneinander angeordnet
werden können. Hierzu weisen die Rigolenkörper Verbindungselemente auf, durch die
die Rigolenkörper miteinander verbindbar sind. Beispielsweise können die Verbindungselemente
durch Steckelemente, Rastverbindungen, oder Ähnliches ausgebildet sein.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
- Fig. 1:
- einen Rigolenkörper mit einem Kanal mit geschlossenen Boden n einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 2:
- einen Rigolenkörper mit einem Kanal mit gitterartigem Boden in einer perspektivischen
Ansicht; und
- Fig. 3:
- eine Anordnung von Rigolenkörpern zu einem Rigolensystem.
[0021] In Figur 1 ist ein Rigolenkörper 1 mit zwei Seitenwänden 2, 3, einer Decke 4 und
einem Kanal 5 dargestellt. Der Kanal 5 ist durch einen Hohlraum im Rigolenkörper 1
ausgebildet und wird nach unten hin durch einen Kanalboden 6, der in dieser Ausführungsform
durch eine geschlossene, wasserundurchlässige Wanne ausgebildet ist, begrenzt. Durch
den geschlossenen Kanalboden 6 ist ein Auffangen von Sedimenten, die durch zufließendes
Regenwasser in den Rigolenkörper 1 eingetragen werden, ermöglicht. Durch die Ansammlung
der Sedimente auf dem wannenartigen Kanalboden 6 ist ein Verteilen der Sedimente in
das gesamte, aus mehreren Rigolenkörpern 1 bestehende Rigolensystem verhindert und
ein Entfernen der Sedimente durch Spülen ist ermöglicht. Die Seitenwände 2, 3 weisen
Gitterbereiche 7, 8 auf, wobei die Gitterbereiche 7, 8 unterschiedliche Gitterstrukturen
aufweisen. Zwischen den Gitterbereichen können an den Seitenwänden 2, 3 Spülumlenkprofile
26 angeordnet sein, die in den Hohlraum hinein ragen. Durch die Spülumlenkprofile
26 kann Spülwasser bei einer Spülung eines geschlossenen Kanalbodens von den Gitterbereichen
7, 8, insbesondere von dem Gitterbereich mit größeren Gitteröffnungen 8 abgehalten
werden. Insbesondere können die Seitenwände 2, 3 jeweils drei Spülumlenkprofile 26
aufweisen, die zwischen dem Kanalboden 6 und dem Gitterbereich 7, zwischen den Gitterbereichen
7 und 8, sowie zwischen dem Gitterbereichen 8 und der Decke 4 angeordnet sein. Der
Gitterbereich 7, der an den Kanalboden 6 angrenzt, weist mehrere und kleinere Gitteröffnungen
auf als der an den Deckenbereich 4 angrenzende Gitterbereich 8, um ein Eindringen
von mit Sediment beladenem Spülwasser in angrenzende Rigolenkörper zu minimieren.
Zum Entwässern des Hohlraumes weist der Rigolenkörper 1 Entleerungskanäle 9, 10 auf.
Die Entleerungskanäle 9, 10 sind in den Profilbereichen 11, 12 angeordnet, die im
Übergangsbereich zwischen den Seitenwänden 2, 3 und dem Kanalboden 6 ausgebildet sind.
Durch die Anordnung der Entleerungskanäle 9, 10 in den Profilbereichen 11, 12 ist
eine vollständige Ausnutzung des Hohlraumvolumes ermöglicht, ohne dass das zur Aufnahme
von Regenwasser zur Verfügung stehende Hohlraumvolumen durch die zur Versteifung benötigten
Profilbereiche 11, 12 eingeschränkt wird. Weiterhin weist der Rigolenkörper 1 Entlüftungskanäle
13, 14 auf, die dazu dienen, den Rigolenkörper 1, insbesondere den Hohlraum des Rigolenkörpers
1 und die gesamte Rigole vollständig mit Regenwasser zu befüllen. Das durch das aufzunehmende
Regenwasser zu verdrängende Luftvolumen wird durch die Entlüftungskanäle 13, 14 abgeführt.
Die Entlüftungskanäle 13, 14 können kanalförmig, offen ausgebildet sein und im Deckenbereich
4 angeordnet sein. Ein Rigolenkörper 1 weist Verbindungselemente 17 - 20 auf, mit
denen zwei Rigolenkörper 1 nebeneinander angeordnet und verbunden werden können. Bei
den Verbindungselementen 17 - 20 kann es sich um Rastverbinder handeln, die in Rastöffnungen
17' - 20' eines weiteren Rigolenkörpers 1 fassen können. Weiterhin weist der Rigolenkörper
1 Verbindungselemente 21 - 24 auf, mit denen Rigolenkörper 1 hintereinander angeordnet
und verbunden werden können. Zur Stapelung, also zur Übereinanderanordnung von mehreren
Rigolenkörpern 1 weisen die Rigolenkörper 1 Steckverbindungselemente 25 auf, die vorzugsweise
mittig an der, dem Hohlraum abgewandten Seite der Decke und des Bodens angeordnet
sind.
[0022] In Figur 2 ist ein Rigolenkörper 1' gemäß Figur 1 mit einem gitterartigen Kanalboden
6' dargestellt. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Durch einen
gitterartigen Kanalboden 6' ist die Anordnung von Rigolenkörpern 1, 1' übereinander
ermöglicht, da durch den gitterartigen Kanalboden 6' des Rigolenkörpers 1' Regenwasser
von dem Rigolenkörper 1' in den Rigolenkörper 1 gelangen kann. Sedimente sammeln sich
aus beiden Rigolenkörper 1, 1' auf dem Kanalboden 6 des Rigolenkörpers 1 an und können
aus diesem ausgespült werden.
[0023] In Figur 3 sind mehrere Rigolenkörper 1, 1' gemäß Fig. 1 und Fig.2 zu einem unterirdischen
Rigolensystem verbunden. Insbesondere sind hierbei Rigolenkörper 1, 1' nebeneinander
und übereinander angeordnet, um einen großen unterirdischen Hohlraum zur Regenwasserspeicherung
zu schaffen.
[0024] Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind
in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar.
Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten
Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen
Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
1. Rigolenkörper (1, 1') zur Herstellung von Regenwasser-Speicherrigolen, wobei der Rigolenkörper
(1, 1') mindestens einen Hohlraum aufweist, wobei der Rigolenkörper (1, 1') mindestens
drei gitterartige, abschnittsweise wasserdurchlässige Wandungen aufweist, wobei eine
Wandung als Decke und zwei Wandungen als Seitenwände (2, 3) des Rigolenkörpers (1,
1') ausgebildet sind und wobei zwei einander gegenüberliegende Seiten des Rigolenkörpers
(1, 1') offen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rigolenkörper (1, 1') einstückig ausgebildet ist,
dass der Rigolenkörper (1, 1') einen Kanal (5) zum Auffangen von Sedimenten und zur Spülung
aufweist, und
dass der Boden des Kanals als eine angeformte, geschlossene, wasserundurchlässige Bodenwanne
(6) ausgebildet ist, oder
dass der Boden des Kanals als eine angeformte, gitterartige, abschnittsweise wasserdurchlässige
Wandung (6') ausgebildet ist.
2. Rigolenkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal Seitenwände aufweist und dass die Seitenwände des Kanals (5) als die Seitenwände
(2, 3) des Rigolenkörpers (1, 1') ausgebildet sind.
3. Rigolenkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rigolenkörper (1, 1') einstückig in einem Spritzgussverfahren hergestellt ist.
4. Rigolenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Boden des Kanals angrenzenden Seitenwände (2, 3) zumindest abschnittsweise
gitterartig ausgebildet sind und dass die gitterartig ausgebildeten Seitenwände (2,
3) jeweils Gitterbereiche (7, 8) mit unterschiedlichen Gitterstrukturen aufweisen.
5. Rigolenkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der an den Boden des Kanals angrenzende Gitterstrukturbereich (7) einer Seitenwand
eine Gitterstruktur mit kleineren Gitteröffnungen aufweist als ein an die Decke angrenzender
Gitterstrukturbereich (8).
6. Rigolenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Seitenwand (2, 3) an ihrer dem Hohlraum zugewandten Seite mindestens
ein Spülumlenkprofil (26) zur Umlenkung eines Spülwasserstromes aufweist.
7. Rigolenkörper nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Spülumlenkprofil (26) zwischen zwei Gitterstrukturbereichen (7, 8)
angeordnet ist, und dass das Spülumlenkprofil (26) parallel zu einer von der Decke
(4) aufgespannten Ebene angeordnet ist.
8. Rigolenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Rigolenkörper (1, 1') mindestens einen Entlüftungskanal (13, 14) aufweist.
9. Rigolenkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Entlüftungskanal (13, 14) in der Decke (4) des Rigolenkörpers (1,
1') ausgebildet ist.
10. Rigolenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rigolenkörper (1, 1') mindestens einen Entleerungskanal (9, 10) aufweist.
11. Rigolenkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Übergangsbereich zwischen dem Boden (6, 6') des Kanals und den angrenzenden
Seitenwände (2, 3) als ein Profilbereich (11, 12) ausgebildet ist und dass der Profilbereich
(11, 12) mindestens einen Entleerungskanal ausbildet.
12. Rigolenkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Rigolenkörper (1, 1') Verbindungselemente (17 - 20, 21-24) zur Verbindung mit
mindestens einem weiteren Rigolenkörper (1, 1') aufweist.